Kaum ein blaues Volk hat die Massen so in seinen Bann gezogen wie die Na’vi aus James Camerons „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. In diesem Sci Fi Klassiker von 2009 sind es die Menschen, die einen fremden Mond erobern und die dortige Bevölkerung unterwerfen. Im Gegensatz zu den materialistischen Menschen, die alles für Profit zerstören, sind die Na’vi sehr naturverbunden und spirituell.
Um die Na’vi unterwandern zu können, laden einige Menschen ihr Bewusstsein in Avatare herunter. Der begriff „Avatar“ dürfte dabei auf die Avatara der indischen Mythologie zurückgehen. Im Hinduismus manifestieren sich Götter, wie der blauhäutige Vishnu, in menschlichen Körpern. In Camerons Kinofilm ist es genau umgekehrt.
Offensichtlich hat sich der Regisseur direkt bei Krishna bedient. Das blaue Volk weicht nur geringfügig von hinduistischen Darstellungen ab, was z.B. die Zahl der Finger oder den Schwanz angeht. Die Ohren sind indes innen rosa, was ein sehr wichtiges Detail ist. Zudem haben die meisten Tiere auf Pandora zwei paar Arme, genau wie der hinduistische Gott Vishnu.

Im Mockbuster „Aliens vs. Avatars“ von 2011 wurde das Aussehen des blauen Volkes nahezu komplett übernommen. Ob das eine tiefere Bedeutung hat sei dahingestellt, da alles nur geklaut ist.

Bei „Megamind“ aus dem Jahr 2010 fällt ebenfalls auf, dass der blauhäutige Großkopf rosa Ohren hat. Die ungerechte irdische Gesellschaft, in der er als Baby ausgesetzt wurde, machte aus dem spirituellen Wesen jedoch einen verbitterten Bösewicht.

Im 2013 erschienenen „Nix wie weg vom Planeten Erde“ machen die Bewohner von Baab ebenfalls eine unangenehme Bekanntschaft mit uns Erdlingen. Ihrem Planeten ergeht es beinahe noch schlechter als Pandora, da ein fieser US-General alle außerirdischen Welten mit einer Superwaffe vernichten will.

In „Farscape“ wird die blauhäutige Alienfrau Zhaan (Virginia Hey) ähnlich spirituell dargestellt wie die Na’vi.

Ähnlich mildtätig ist die Diva Plava Laguna (Maïwenn Le Besco) aus „Das fünfte Element“ von 1997. Durch die Tentakel wirkt die Diva zwar sehr fremdartig, dennoch ist die Blauhaut entfernt humanoid.

Ein völlig anderer Charakter ist Nebula (Karen Gillan) aus „Guardians of the Galaxy“ von 2014. Die Betonung des linken Auges lässt bereits ihre Boshaftigkeit erahnen. Zudem wurde hier offensichtlich bei Seven of Nine geklaut.

Ihr Adoptivvater Ronan (Lee Pace) ist ebenfalls blau und wenig Vertrauen erweckend.

Ein weiterer blauhäutiger Charakter aus „Guardians of the Galaxy“ ist der Pirat Yondu Udonta (Michael Rooker), der immerhin noch ganz sympathisch daher kommt.

„Apocalypto“ aus dem Jahr 2006 greift leider keine prä-astronautischen Theorien auf, allerdings werden die Gefangenen für die Operrituale blau angemalt. Wird hier etwa auf den Sieg der Reptiloiden über das blaue Volk angespielt, indem blau angemalte Menschen dem Schlangengott Kukulkan geopfert werden?

Ähnlich ließe sich auch die blaue Bemalung von William Wallace in „Braveheart“ aus dem Jahr 1995 deuten, welche nebenbei bemerkt historisch inkorrekt ist. Der schottische Freiheitskämpfer malt sich im Film blau an, bevor er gegen die englischen Truppen antritt, wobei die britische Krone seit jeher im Zeichen des Roten Drachen steht. Übrigens spielt in diesem Film Mel Gibson die Hauptrolle, der auch bei „Apocalypto“ Regie führte und dort Menschen blau anmalen ließ. Zufall?

In Zeichentrickserien werden bereits Kinder mit dem blauen Volk konfrontiert. Darunter die Außerirdische Temis und ihr Bruder in „Odysseus 31“. Man achte darauf, dass diese blauen Telepathen geschlitzte Pupillen haben.

Zu guter Letzt dürfen die Schlümpfe natürlich nicht unerwähnt bleiben. Bei diesen Gnomen handelt es sich jedoch nicht um Außerirdische.
