Die bekannteste Band, die Bezug auf die Nephilim nimmt, trägt diese gleich im Namen. Die Fields of the Nephilim wurden 1983 in Stevenage (Hertfordshire, GB) gegründet und orientierten sich beim Outfit zunächst an den Sisters of Mercy, was ihnen den Ruf einer Kopie einbrachte. Im Gegensatz zu den Sisters integrierten die Fields of the Nephilim allerdings schon früh offen okkulte Elemente wie Chaosmagie, Hermetik, Schamanismus und natürlich die Nephilimlegende in ihre musikalischen Werke.
1991 trennte sich der Sänger Carl McCoy, dessen auffälliges Outfit eine Mischung aus Italowestern und Endzeitszenario darstellt, vom Rest der Band. Während sich die verbliebenen Fields of the Nephilim mit ihrem neuen Sänger Andy Delany schnell ihrem neuen Projekt Rubicon zuwendeten, gründete McCoy sein Soloprojekt The Nefilim.
Ende der 1990er sollte es zu einer Wiedervereinigung der ursprünglichen Band kommen, doch letztendlich rauften sich nur Carl McCoy und Bassist Tony Pettitt zusammen, um 2000 die Single „One more Nightmare“ herauszubringen. Nachdem das Label, bei dem die Band unter Vertrag stand, 2002 das Demo-Album „The Fallen“ ohne McCoys Einverständnis auf den Markt brachte, trennte dieser sich vom Label. 2005 rief McCoy schließlich die Fields of the Nephilim mit neuer Besetzung erneut ins Leben und brachte das Album „Mourning Sun“ heraus.
So viel zur Bandgeschichte der Fields of the Nephilim, die inzwischen wieder regelmäßig auf Tour gehen und dabei auch häufig auf Festivals zu Gast sind. Interessant sind vor allem die Symbole der Band und seit einigen Jahren benutzen sie ein besonders einschlägiges, welches u.a. auf ihrem Live-Album „Ceremonies“ zu finden ist. Welch treffender Titel, denn ihre Konzerte sind nichts anderes als okkulte Zeremonien im Schatten des allsehendes Auges.
Bei den Fields of the Nephilim zeigt sich wieder einmal, dass dies nicht das Auge Gottes ist. Immerhin sind sie keine christliche Band. Im Gegenteil zitieren sie den Öfteren Aleister Crowley und widmen sich der Chaosmagie. Obgleich einige ihrer Lieder musikalisch sehr gelungen sind, strotzen die Texte nur so vor entsprechendem Gedankengut. Aufgrund der Fülle an okkulten Inhalten beschränken wir uns an dieser Stelle jedoch auf einige Höhepunkte, die Bezug auf die Nephilim sowie antike Geschichte nehmen.
Auf einem ihrer frühsten Alben, „Burn the Fields“ von 1985, findet sich gleich ein entsprechender Titel. So heißt es in „Back in Gehenna“:
“From Gehenna to here
A release of sin
It’s become our lair
We! The Nephilim”
“Von der Gehenna nach hier
Eine Freisetzung von Sünde
Es ist unsere Zuflucht geworden
Wir! Die Nephilim“
Gehenna ist nebenbei bemerkt die jüdische Bezeichnung für Hölle. Also genau der Richtige Zufluchtsort für Nephilim, denen namentlich gleich das komplette Album „The Nephilim“ von 1988 gewidmet ist.
1990 erschien dann das Album „Elizium“, was offensichtlich eine andere Schreibweise von Elysium ist.
Auf diesem Album beschäftigen sich gleich zwei Lieder mit dem antiken Reich der Sumerer. Zum einen wäre dies „Sumerland“ und zum anderen „Wail of Sumer“. In Letzterem schließt sich dabei der Kreis zu Elysium, denn gleich zu Beginn es heißt:
“You can see the earth
We’re high here”
“Du kannst die Erde sehen
Wir sind hier hoch oben”
Die Anunna werden dabei zwar nicht namentlich erwähnt, doch scheinbar folgt die Band den gängigen Theorien der Prä-Astronautik über den Ursprung der Nephilim.