Landru und die neue Weltordnung

von Joe Doe

In der „Star Trek“-Episode „Landru und die Ewigkeit“ („Return of the Archons“), stößt die Enterprise auf eine Welt, die auf den ersten Blick friedlich scheint. Nachdem Lt. Sulu an Bord zurückgekehrt ist, kennt er nichts mehr außer Harmonie. Er wirkt fast so, als stünde er unter Drogen.

Kirk beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Auf dem Planeten angekommen, beginnt dort die „Rote Stunde“, was sich als Ritual der Zerstörung entpuppt.

Landru Fest

Kirk und sein Landeteam fallen natürlich auf, weil sie dem „Fest“ fernbleiben. Zudem stellt sich heraus, dass ihre Gastgeber zu einer Widerstandszelle gehören. Das Gebäude wird auf den Hinweis eines Denunzianten hin von zwei Kapuzengestalten aufgesucht, die kurzerhand einen der Widerständler töten.

Landru Druiden_1

Landru Druiden_2

Kirk und seiner Crew gelingt mit dem zweiten Widerständler die Flucht in einen konspirativen Keller. Allerdings spürt der Herrscher des Planeten, Landru, sie dort auf. Einer nach dem anderen wird mitgenommen und einer Hirnwäsche unterzogen. Die Mitglieder des Landeteams werden damit in die Gemeinschaft absorbiert, die fast gänzlich aus Mind Control-Opfern besteht.

Landru Hirnwäsche

Landru Mind Control

Nach der Hirnwäsche beginnen die Männer von der Enterprise, Freimaurerhandgesten zu machen. Es scheint klar zu sein, wessen Geistes Kind diese Art von Weltordnung ist.

Landru Pyramidenhand

Landru Hand aufs Herz

Kirk und Spock tun allerdings nur so, da sie in letzter Sekunde Hilfe vom dritten Widerstandsmitglied bekommen haben und so der Hirnwäsche entgangen sind. Sie bestehen darauf, Landru persönlich gegenüberzutreten. Im Machtzentrum der Diktatur angekommen erscheint ihnen jedoch wieder nur das Hologramm, welchem sie bereits zuvor im Keller begegnet sind.

Landru Hologramm

Spock zählt eins und eins zusammen, was in diesem Fall bedeutet, dass Landru ein Computer ist. Der echte Landru ist schon seit 6.000 Jahren tot und seitdem läuft seine Schöpfung Amok. Als der Zentralcomputer die Waffen von Kirk und Spock unbrauchbar macht, spielt der Captain sein Talent zur Zerstörung von Computern aus. Er verstrickt die Maschine in logische Widersprüche, bis sie den Geist aufgibt.

Landru Computer

Der Computer war nämlich eigentlich dazu gedacht, das Gute zu bewahren und das Böse zu bekämpfen. Nur wurde er durch seine Allmacht selbst zum Bösen und musste sich daher letztendlich selbst vernichten. Ob sein Schöpfer je positive Absichten hatte, bleibt Spekulation. Die Autoren haben jedenfalls einen sehr zweifelhaften Namen gewählt, denn Henri Désiré Landru (1869-1922) war ein französischer Serienmörder, der während des 1. Weltkriegs 11 Menschen (davon 10 Frauen) gemeuchelt hat.

Henri Désiré Landru

Henri Désiré Landru

The Purge – Die Säuberung vom Guten

von Joe Doe

Es ist das Jahr 2022 und wohl kein Zufall, dass „The Purge“ im selben Jahr spielt wie „Soylent Green“. Zwar wird hier kein Menschenfleisch serviert, aber es werden sehr wohl Menschen geschlachtet. Denn in den Iden des März bleiben für 12 Stunden alle Verbrechen straffrei, was ein wenig an die „rote Stunde“ aus der „Star Trek“-Episode „Landru und die Ewigkeit“ erinnert. Ähnlich wie in dieser geht die Kriminalität in „The Purge“ dafür im Rest des Jahres gegen 0. Der alljährliche Freifahrtschein wird daher von der US-Regierung als großer Erfolg gewertet.

Die Machthaber nennen sich selbst „die neuen Gründungsväter“, was darauf anspielt, dass das Versprechen auf dem US-Staatssiegel eingelöst und eine neue Weltordnung angebrochen ist. Diese funktioniert nach dem Orwellschen Neusprechprinzip, gemäß dem Unrecht zu Recht wird. Eine völlige Umkehr aller Werte.

Dabei müssen die Herrschenden die von ihnen verordnete Gesetzlosigkeit natürlich nicht fürchten, da sie sich in ihren Bunkern verkriechen. Wer Geld hat, leistet sich ein sicheres Leben in einer Gated Community. Im Fernsehen läuft kurz vor Beginn des großen Mordens eine passende Talkrunde, in der das eigentliche Ziel der „Säuberung“ auf den Punkt gebracht wird: Die Opfer sind die Armen und Obdachlosen. Das kapitalistische System reinigt sich von den „Unproduktiven“. Die Arbeitslosenquote liegt bei nur 1%, weil man kurzerhand alle Arbeitslosen niedermetzelt.

Das vorgeschobene Ziel, die Verbrechensrate zu senken, widerlegt sich dabei ohnehin selbst. Denn die Kriminalität konzentriert sich schlicht auf 12 Stunden und in dieser Nacht sterben mit Sicherheit mehr Menschen, als dies zuvor über das ganze Jahr verteilt der Fall gewesen wäre. Immerhin können hier nicht nur die Berufsverbrecher abrechnen, es werden auch ganz normale Leute zu Killern, da sie der Verlockung der Straffreiheit erliegen.

Letztendlich wird dadurch alles nur schlimmer und Menschen werden zu Mördern, die in ihrem ganzen Leben niemals einen Mitmenschen getötet hätten. Dabei impft ihnen die Regierung auch noch ein, dass sie ihre Seele vom Hass säubern würden, wenn sie in dieser Nacht mal so richtig die Sau raus lassen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Gewalt verdirbt die Seele und die Absolution von oben stachelt die Menschen förmlich dazu an, sich für den falschen Weg zu entscheiden.

Man wird den Eindruck nicht los, dass hier ein satanisches Opferritual zelebriert wird und der eigentliche Kern des Rituals die Vergiftung der menschlichen Seele ist. Der grusligste Moment ist dabei das Aufheulen der Sirenen, welches den Beginn des Rituals markiert. Allein die Vorstellung, dass von nun an zehntausende Menschen gewaltsam massakriert werden, was im Vorspann ausreichend veranschaulicht wurde, lässt einem kalte Schauer über den Rücken laufen. Es wird einem offenbar, welch unfassbar negative Energien ein solch abscheuliches Ereignis freisetzen muss. Vergleichbar wäre es am ehesten mit der Erschütterung der Macht, die Obi-Wan in „Star Wars“ während der Zerstörung Alderaans durch den Todesstern spürte.

Doch der Film hat auch eine positive Seite. Denn als ein Obdachloser (Edwin Hodge) von einer marodierenden Gang verfolgt wird, öffnet der kleine Charlie (Max Burkholder) die stählernen Schutztüren der Villa seiner Familie. Bevor er seine Tat vor seinen Eltern rechtfertigen kann, kommt jedoch der Freund seiner Schwester Zoey (Adelaide Kane) dazwischen.

Henry (Tony Oller) hat es satt, dass Zoeys Vater (Ethan Hawke) einen Keil zwischen ihre Liebe treibt und will die Nacht der Säuberung dazu nutzen, ihn aus dem Weg zu räumen. Dumm nur, dass Familienoberhaupt James schneller am Abzug ist. Henry beißt ins Gras oder besser gesagt in den Teppich von Zoeys Schlafzimmer. Es scheint fast, als würde der Film von nun an in eine Familientragödie ausarten. Dies ist glücklicherweise nicht der Fall.

Die marodierende Gang steht nämlich unvermittelt vor der Tür und fordert die Herausgabe des Flüchtigen. Es stellt sich heraus, dass die Bande aus wohlhabenden Nachbarn besteht, die die Säuberung zum Vorwand nehmen, ihre Menschenverachtung auszuleben. Das Opfer ist dabei wohl nicht zufällig ein Afroamerikaner. Die gesellschaftliche Elite des Westens ist nämlich nach wie vor stark rassistisch eingestellt und Herrenmenschendenken ist in ihren Logen nach wie vor weit verbreitet.

Darüber hinaus könnte man diese Situation auch dahingehend interpretieren, dass die Reichen in Europa und den USA die dritte Welt und damit insbesondere Afrika ausbeuten. Durch Spekulation auf Nahrungsmittel, Rüstungsexporte in Krisengebiete und Kriege kommen schon heute jedes Jahr Millionen Menschen durch die Hand von Bankern, Börsenmaklern, Konzernvorständen und Generälen um. Dennoch betrachten sie sich als rechtschaffene Leute. Ganz genauso wie die Mörderbande im Film, die es als ihr gottgegebenes Recht betrachtet, ihr Land von „Untermenschen“ zu säubern.

Wenn man es genau betrachtet, fährt der Film hier schwere Geschütze der Gesellschaftskritik auf. Die Familie Sandin, die sich bisher den Luxus leistete, sich jedes Jahr zu dieser Zeit hinter Stahltüren zu verkriechen, bis der Spuk vorüber ist, wird indessen mit den Konsequenzen ihrer bisherigen Ignoranz konfrontiert. Schon Einstein wusste: „Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“

Zunächst denkt James weiterhin egoistisch und will den Flüchtigen ausliefern. Allerdings ohne jede Garantie, dass die Menschenschlächter seine Familie im Gegenzug wirklich in Ruhe lassen. Während sein Sohn von Anfang an Mitgefühl offenbart und den Flüchtigen zeitweilig in seinem Geheimversteck unterbringt, wachen seine Frau Mary (Lena Headey) und er erst langsam auf, als ihnen bewusst wird, wie unmenschlich sie handeln. Im Angesicht des Todes entschließen sie sich, ihre Geisel nicht auszuliefern und ihre Familie auf andere Art und Weise zu schützen.

Als die Übeltäter ins Haus eindringen, fällt ihr schlechtes Karma auf sie zurück. Wem es Spaß macht, unschuldigen Menschen Leid zuzufügen, verdient es nicht anders, als alles dreifach zurück zu bekommen. Als James vom Anführer der Gang niedergestochen wird, stirbt er als anständiger Mensch in der Gewissheit, das Richtige getan zu haben. Das können die Eindringlinge nicht von sich behaupten, als sie reihenweise das Zeitliche segnen.

Dabei bekommen die Sandins in letzter Sekunde sogar Hilfe von einigen scheinbar anständigen Nachbarn. Es stellt sich jedoch heraus, dass diese – obwohl sie selbst zur Oberschicht gehören – neidisch auf den Lebensstil der Sandins sind und sie lediglich selbst niedermachen wollen. Die geifernde Meute glaubt sich dabei tatsächlich im Recht, als sie sich anschicken, eine Mutter samt ihren zwei Kindern abzumurksen.

An dieser Stelle zahlt es dann endlich aus, dass die Sandins dem Obdachlosen Zuflucht gewährt haben. Denn er ist es, der nun die Familie rettet und die Nacht der langen Messer beendet. Nun könnte Mary sich rächen und ihre Nachbarn, die im nächsten Jahr zweifelsohne wieder einen Anschlag auf ihre Familie starten würden, straffrei abknallen. Doch sie entscheidet sich dagegen, weil sie gelernt hat, dass die Säuberung falsch ist und Gewalt nur neue Gewalt hervorbringt.

Die Anführerin der Mörderbande kassiert aber dennoch kurz vor dem Ende der Ritualnacht einen Nasenbeinbruch, als sie in den letzten Sekunden noch einen Versuch startet, Mary anzugreifen. Erst als die Sirenen wieder ertönen, entspannt sich die Lage und die Polizei rückt an, um die Leichen einzusammeln.

Der Abspann beginnt mit einigen Nachrichtenkommentaren, die den überwältigenden Erfolg des satanischen Opferrituals preisen. Vollmundig wird verkündet, dass die Straßen Amerikas rot gefärbt sind und es noch nie so viele Tote gab. Spätestens hier sollten selbst die Dümmsten kapieren, dass das Kriminalitätsproblem keineswegs gelöst ist. Der letzte Spruch bringt dies schließlich doch noch auf den Punkt, als ein Familienvater zu Protokoll gibt, dass er in der letzten Nacht seine beiden Söhne und damit auch seinen Stolz auf Amerika verloren hat.

Fazit: Wenn der Film eines ist, dann extrem. Dabei ist die Zukunftsvision, die in „The Purge“ dargeboten wird, gar nicht mal so weit hergeholt. Schon heute werden Straftäter vorzeitig aus amerikanischen Gefängnissen entlassen, wenn sie sich beim Militär verpflichten. Im Krieg dürfen sie dann straffrei töten. Das ist nichts anderes!

Auf den ersten Blick ist die Handlung des Films zwar zutiefst satanisch, aber im Kern geht es darum, trotz der umgebenden Barbarei anständig und menschlich zu bleiben. Die Familie Sandin wird mit einer schweren Prüfung konfrontiert und entscheidet sich am Ende für das Gute. Das ist die größte Stärke von „The Purge“.

Die größte Schwäche ist wieder einmal die Symbolik. Das Spielzeug von Charlie sticht dabei besonders hervor. Es handelt sich um eine ferngesteuerte Puppe, die auf einen Panzer moniert ist. Die Puppe hat nur ein rot leuchtendes Auge, während das linke Auge verstümmelt ist. Das erinnert schon stark an das Horuskind und wirkt irgendwie dämonisch.

The Purgepuppet

Angriff der Dreibeiner

Nein, es sind nicht die Männer gemeint. 😉

Es geht um dreibeinige Kampfläufer außerirdischer Herkunft. Etabliert wurden diese bereits in H.G. Wells Roman „Krieg der Welten“, welcher 1898 erschien.

Krieg der Welten Tripod

In der Verfilmung von 1953 war die Tricktechnik noch nicht ausgereift genug, um derartige Kampfmaschinen glaubhaft darzustellen. Man bemühte sich allerdings, die marsianischen UFOs auf drei Lichtstrahlen schweben zu lassen. Leider sieht man diesen Effekt nur zu Beginn, da die Methode fast das gesamte Studio in Brand gesetzt hätte und daher nicht weiter verfolgt werden konnte.

Marsattacker

Im Remake von 2005 war die Effekttechnik dann so weit, die Dreibeiner loszuschicken.

Tripodangriff

Zwischendrin gab’s schon mal eine musikalische Umsetzung.

Krieg der Welten Musik

In den Mockbustern zu „Krieg der Welten“ griff man ebenfalls auf das tripode Design zurück. Allerdings sahen die nun wieder stark nach CGI aus.

Krieg der Welten Mockbuster

Eine weitere Romanverfilmung war die Serie „Die dreibeinigen Herrscher“, die sich in ihrem Auftreten stark bei H.G. Wells bedienten.

Dreibein

In der Welt der Computerspiele wimmelt es ebenfalls von Tripods. Darunter in „Half Life 2“.

Tripods_0

Zuletzt tauchten dann ganz untypisch in „Man of Steel“ zwei Tripods auf. Zum einen das Mutterschiff der Invasoren und der dazugehörige Weltenwandler.

Dreibeiraumschiff

Man of Steel – Superman goes Dark

von Joe Doe

Es gibt nun schon zahlreiche „Superman”-Verfilmungen, egal ob im Kino oder im Fernsehen. Das letzte Remake von Bryan Singer, „Superman returns“ aus dem Jahr 2006, war dabei mit Abstand die albernste Version überhaupt. Zack Snyder setzt nun mit „Man of Steel“ gänzlich andere Akzente.

Das blau/rote Kostüm in entsättigten Farben.

Das blau/rote Kostüm in entsättigten Farben.

Dies ist bereits in den ersten Szenen spürbar. Zwar weiß inzwischen wohl jedes Kind, dass Clark Kent vom untergegangenen Planeten Krypton stammt, doch nie wurde seine Vorgeschichte so detailliert und dramatisch erzählt. Man erhält weitaus tiefere Einblicke in die Kultur von Krypton als es bisher der Fall war.

Allerdings ist dies keine Kultur, in der man leben möchte. Die natürliche Zeugung von Kindern ist verboten und die Klone reifen in wahrhaftigen Kindergärten heran, die an die Felder aus „Matrix“ erinnern. Das Schicksal jedes Neugeborenen ist vorherbestimmt wie in einem Ameisenstaat. Wer Arbeiter ist, bleibt dies ein Leben lang.

Jor-El (Russell Crowe) hält sich jedoch nicht an diese Vorgaben und zeugt mit seiner Frau ein Kind auf natürliche Weise, welchem er die freie Wahl über sein Schicksal lassen will. Das Schicksal des Jungen liegt jedoch nicht auf Krypton, sondern auf der Erde. Und das aus gutem Grund.

Die Kryptoniden haben ihren Planeten nämlich derart ausgebeutet, dass er unterzugehen droht. Von Vakuumfeldenergie haben die Kryptoniden scheinbar noch nie etwas gehört, was Zweifel an ihrer technologischen Überlegenheit aufkommen lässt. Wirklich spirituell sind sie ebenfalls nicht, denn General Zod (Michael Shannon) nutzt die instabile Lage für einen Militärputsch aus.

Zod versucht zunächst, Jor-El von seiner Ideologie zu überzeugen, was ihm jedoch misslingt. Für den Ungehorsam und die Zeugung des Kindes tötet Zod Jor-El, doch kurz darauf wird er von Regierungstruppen gestellt und verurteilt. Der Bürgerkrieg ist vorbei, doch gleichzeitig bricht die Apokalypse über Krypton herein.

Kryptokalypse

Was bleibt, sind einige optisch beeindruckende Szenen mit aufwendigen Kostümen und natürlich Jor-Els Sohn Kal-El. Dessen Rettungskapsel tritt nicht zufällig im Orbit des Saturns in unser Sonnensystem ein. Es wäre schon unwahrscheinlich, überhaupt in der Nähe eines Planeten in den Normalraum zu fallen, doch es muss ausgerechnet der Planet mit der zweithöchsten okkulten Bedeutung sein. Die Bruderschaft des Saturn scheint hier ihren falschen Messias zu begrüßen, dessen Vater kurz zuvor noch großkotzig meinte, dass dieser auf der Erde ein Gott sein werde. Gefallener Engel trifft es wohl eher.

Danach gibt es erst einmal einen gewaltigen Sprung in der Handlung und man lernt den erwachsenen Clark Kent (Henry Cavill) kennen, wie er gerade Menschen von einer brennenden Ölbohrplattform rettet. Da kommt einem unweigerlich die Deep Water Horizon in den Sinn. Natürlich spart man in dieser Szene eines flammenden Infernos nicht mit den hanebüchenen Kräften Kents.

Diese hat er allerdings nur auf der Erde. Die Kryptoniden können nämlich in ihrer gewohnten Umgebung weder levitieren (schweben) und im Vakuum des Weltraums atmen, noch haben sie den Röntgenblick oder Laseraugen. Diese Fähigkeiten entwickeln sie nur auf der Erde, was an der jungen Sonne und der Atmosphäre liegen soll. Da stellt sich allerdings zwangsläufig die Frage, warum wir Menschen dann nicht auch Superkräfte haben? Dieser Plot ist einfach himmelschreiender Unsinn!

Die Kindheit von Clark Kent, wie ihn seine irdischen Pflegeltern getauft haben, erfährt man indessen nur in Rückblenden. Der strahlende Held fing als Außenseiter an und musste seinen Pflegevater Jonathan Kent (Kevin Costner) in einem Tornado sterben sehen, da dieser nicht wollte, dass er für ihn seine außerirdische Identität preisgibt.

Die Haupthandlung spielt 33 (!) Jahre später und kommt mit der Entdeckung eines in der Arktis eingefrorenen Raumschiffs in Gang, welches vom Militär gefunden wird. Dieses ist allerdings schon vor über 18.000 Jahren auf der Erde gelandet, womit hier wieder einmal die Prä-Astronautik bedient wird.

Warum das Militär der Reporterin Lois Lane (Amy Adams) entgegen aller Geheimhaltung Zugang zu Informationen gewährt, bleibt rätselhaft. Wahrscheinlich nur, damit sie im Raumschiff auf Clark treffen kann und so die berühmteste Liebesbeziehung der Comic-Geschichte in Gang kommt.

Völlig abgelenkt durch Lois und ein Hologramm seines Vaters, welches ihm die Geschichte von Krypton erklärt, löst Clark mit seiner Anwesenheit im Raumschiff ein Notsignal aus. Dummerweise sind die bösen Putschisten die einzigen Überlebenden seines Volkes und so bekommt die Erde kurze Zeit später unangenehmen Besuch.

General Zods Schergen brauchten 33 (!) Jahre, um Kal-El zu finden und reisten dafür tausende Lichtjahre, aber ein ordentliches Funksignal bekommen sie nicht hin. Mit einem verrauschten Signal macht Zod der Menschheit klar, dass sie nicht alleine ist und ein Fremder unter ihnen lebt, dessen Auslieferung der General fordert. Das erinnert ein wenig an „Transformers – Die Rache“ und auch in Superman geht es den Bösewichten eigentlich mehr um ein außerirdisches Artefakt.

Weithin treten in dieser Szene wieder die üblichen Botschaften zutage. Ein Erstkontakt in naher Zukunft, die Tatsache, dass einige von den Besuchern bereits unerkannt unter uns leben und ein berechtigtes Misstrauen den Fremden gegenüber, die natürlich nichts Geringeres als eine Invasion planen.

In der wagen Hoffnung, das Schlimmste zu vermeiden, liefert das US-Militär Superman aus. Natürlich klappt dies nur, weil er sich freiwillig stellt, denn die irdischen Ballermänner sind gegen seine Kräfte machtlos. Aus unerfindlichen Gründen wollen die Invasoren plötzlich auch Lois mitnehmen, die ebenfalls freiwillig mitgeht.

Abgeführt

An Bord des Mutterschiffs gibt es dann neben einer düsteren Necromonger-Atmosphäre auch einiges an Symbolik zu sehen. In einer Sequenz, die scheinbar eine telepathische Traumwelt zwischen Clark und Zod darstellen soll, trägt Superman statt seinem Cape ein T-Shirt mit der Aufschrift „Royals“. Dies kann eigentlich nur bedeuten, dass er von adeligem Blut ist und ihm die Herrschaft gebührt. General Zod verstößt indessen gegen seine eigene Ideologie, indem er nach der Herrschaft über die Erde trachtet, obwohl er als Krieger ausgebrütet wurde und sein Schicksal damit vorbestimmt ist.

Obwohl Michael Shannon sich sichtlich darum bemüht, seine Rolle glaubwürdig zu spielen, bleiben die Motive von Zod sehr eindimensional. Und so kommt es zum unvermeidlichen Showdown. Doch zuerst müssen Lois und Clark vom Mutterschiff entkommen, wobei sie Hilfe von Jor-Els Hologramm erhalten. Lois darf auf der Flucht sogar ein paar Gegner eigenhändig ausschalten, bevor sie dann doch wieder von Superman gerettet werden muss. Warum Letzterer beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre nicht verglüht, sollte man besser gar nicht erst hinterfragen.

General Zod heftet sich derweil an Supermans Fersen, denn wie einer seiner Lakaien herausgefunden hat, enthält Clarks Körper den Codex, der alle Gene der Kryptoniden enthält. Dies ist der Schlüssel zur Wiederauferstehung von Krypton. Nach einem kleinen Zwischenspiel in Clarks Erdenheimat Kansas setzt das Mutterschiff in New York auf, während ein Weltenwandler auf der anderen Seite der Erde landet. Zusammen beginnen beide Maschinen mit der Transformation der Erde.

Interessant ist dabei ihre tripode Form, welche an die Alienmaschinen aus „Krieg der Welten“ erinnert. Und sie verbreiten ebensolchen Terror, bei dem nicht mit Todesopfern gespart wird. Superman kann halt nicht jeden retten.

Dreibeiraumschiff

Angriff auf NY

Die Shuttles der Kryptoniden haben indessen die Form von Käfern. Möglicherweise wird hierbei auf den Skarabäus angespielt.

Käferschiff

Das US-Militär ist im Film zwar gut vertreten, kann aber nichts gegen die Invasoren ausrichten. Wenn das Werbung sein soll, geht diese kräftig nach hinten los, denn die Rettung der Erde ist das alleinige Verdienst von Superman.

Dieser zerstört zunächst im Alleingang den Weltenwandler, was an Surrealismus kaum noch zu überbieten ist. Sein Kampf mit General Zod ist nicht wesentlich besser und nachdem beide durch zig Stahl- und Betonmauern gekracht sind, wirkt es geradezu grotesk, dass Clark seinem Gegner letztendlich den Hals umdreht. Besteht Zods Genick nun aus Adamantium oder aus Knochen? Nun ja, Realismus und Glaubwürdigkeit sind schon ein paar Stunden zuvor flöten gegangen. Einfach nicht darüber nachdenken!

Nachdem Zod besiegt ist, kommt dann nicht mal Freudenstimmung auf, denn New York liegt in Trümmern. Die Szenerie erinnert stark an die Schlussszene des ebenfalls reichlich sinnlosen und brutalen Schockers „The Divide“. Steht der US-Küstenstadt nach dem 9/11-Ritual vielleicht ein noch größerer Supergau bevor?

NY in Flammen

"The Divide" (2011)

„The Divide“ (2011)

Man will es nicht hoffen und zumindest die vorletzte Szene von „Man of Steel“ lässt dann doch noch etwas Kritik durchblicken. Denn Superman kann Überwachung nicht ab und holt kurzerhand eine Überwachungsdrohne vom Himmel. Da wünscht man sich direkt selbst solche Superkräfte.

Fazit: „Man of Steel“ ist definitiv der düsterste und härteste „Superman“-Film. Das Superheldenkostüm von Clark Kent ist nicht mehr so knallbunt und der finstere Look von General Zods Schergen ist der größte Pluspunkt. Die Designer haben sich hier wirklich Mühe gegeben, etwas Cooles zu erschaffen.

Auf der anderen Seite ist „Man of Steel“ leider auch der „Superman“-Film, der die stärkste Kooperation mit dem US-Militär aufzuweisen hat. Diesem wird im Abspann auch ausgiebig gedankt. Weiterhin greift der Streifen so offensichtlich wie keiner seiner Vorgänger das Invasionsthema auf. Inklusive blauer Strahlen, wohl bemerkt.

Was die Action angeht, so kann man diese nur als übertrieben bezeichnen. Dagegen stinken selbst die „Transformers“-Filme und „The Avengers“ ab. Die Glaubwürdigkeit bleibt dabei selbstredend auf der Strecke. Wirklich gelungen sind nur die Vorgeschichte und einige der ruhigeren Szenen. Der Rest ist Feuerwerk.

Equilibrium – Die emotionslose Weltordnung

von Joe Doe

„Equilibrium“ ist ein dystopischer Sci-Fi-Klassiker aus dem Jahr 2002, in dem es um ein totalitäres Regime geht, welches der Bevölkerung sämtliche Emotionen untersagt. In dem fiktiven Stadtstaat Libria sind sämtliche emotionalen Gegenstände verboten und werden vernichtet, darunter Bücher, Filme, Gemälde, aber auch Parfums und alles, was bunt ist. Um jegliche Emotionen zu unterdrücken, müssen alle Menschen eine Droge namens Prozium II einnehmen.

Die gefühllose Welt erinnert optisch stark an Fritz Langs „Metropolis“ von 1927, was sicherlich kein Zufall ist.

Die Massen sind gleichgeschaltet und fristen ein tristes Dasein. Sie sind Rädchen in einem System, das ihnen jede Individualität aberzogen hat. Wer sich dem widersetzt, wird als „Sinnesstraftäter“ verfolgt.

Abgesehen vom Arbeitsalltag besteht das Leben sonst nur aus Propaganda, die schon bei den Kleinsten ansetzt.

Ebenso werden Kinder dazu erzogen, fühlende Menschen zu denunzieren.

Überall stehen bewaffnete Truppen in schwarzen Uniformen, was den faschistischen Charakter dieser Gesellschaft offenbart.

Ironischerweise wird ausgerechnet Nazideutschland von der Propaganda als abschreckendes Beispiel für die negativen Auswirkungen von Emotionen herangezogen. Das kennt man ja von heutigen Faschisten, die jede Nähe zum Faschismus abstreiten.

Wie ähnlich das herrschende Regime dem 3. Reich in Wahrheit ist, beweist schon die Flagge, auf der das Hakenkreuz lediglich durch ein Kruckenkreuz ersetzt worden ist. Dieses wird auch in der Realität von Neonazigruppen in ganz Europa als Hakenkreuzersatzsymbol benutzt.

An der Spitze des Staates steht ein Führer, der „Vater“ genannt wird und als Hologramm zu den Massen spricht. Das Kruckenkreuz ist dabei wieder im Hintergrund präsent.

Das Staatssymbol ist, wie das Hakenkreuz im 3. Reich, überall zu finden. Sowohl auf den Injektionsapparaten mit dem Emotionsblocker Prozium II als auch auf Büroutensilien.

Bei genauerer Betrachtung besteht das Kruckenkreuz aus dem griechischen Buchstaben Tau, der in vierfacher Ausführung zu einem Kreuz angeordnet ist.

Dieses Freimaurersymbol ist ebenfalls allgegenwärtig.

Der eigentliche Machthaber posiert fast immer vor einem Tau.

In seinem Audienzsaal finden sich weitere Taus als Verzierungen am Stuhl.

Weiterhin ist hier ein Atlas zu sehen, der einen Globus hält. Die Kontinente haben bei genauerer Betrachtung etwas andere Umrisse als in der Realität. Möglicherweise wird hier ein Anstieg des Meeresspiegels vorweg genommen.

In dieser Welt lebt John Preston (Christian Bale), der als Grammaton-Kleriker den Willen des Regimes durchsetzt. Obwohl seine eigene Ehefrau als Sinnesstraftäterin verhaftet und hingerichtet wurde, hegt er zunächst keine Zweifel an der Richtigkeit seines Tuns. Als er entdeckt, dass sein Partner ebenfalls ein Sinnesstraftäter ist, richtet er ihn eiskalt in einer Kirche hin.

Erst nachdem Preston selbst sein Prozium absetzt, kehren seine Gefühle zurück und er entwickelt Reue für seine Taten. Er fängt außerdem an, Milde walten zu lassen. Insbesondere für die Geliebte seines Partners, deren Hinrichtung er zu stoppen versucht. Doch er kommt zu spät und muss mit ansehen, wie sie wie einst seine Ehefrau in einer Kammer lebendig verbrannt wird. Eine Anspielung auf ein Zitat von Heinrich Heine, der einst meinte: „(…) dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ Das war schon bei den Nazis der Fall und wird hier noch eine Spur drastischer umgesetzt.

Die Frauen werden bei der Hinrichtung in Rot gekleidet, was hier wohl aber eher für das Menschenopfer als für eine Femme Fatale steht. Die Verbrennungskammer hat übrigens wieder ein tauförmiges Sichtfenster.

Prestons neuer Partner Brandt (Taye Diggs) stellt sich unterdessen als eiskalter Karrierist heraus, der alles daran setzt, ihn aus der Reserve zu locken. Dabei scheint er selbst ein Sinnesstraftäter zu sein, denn während eines Duells zeigt er ein deutliches Grinsen.

Später stellt Brandt außerdem offen Wut und Hass zur Schau, als er glaubt, Preston als Sinnesstraftäter überführt zu haben. Der hat jedoch vorgesorgt und belastet seinerseits seinen Partner. Allerdings gehört das alles wiederum zu einem Spiel des Machthabers, der Preston bewusst durchkommen lässt, damit dieser ihm den Widerstand ausliefert. Die Audienz beim „Vater“, die er Preston gewährt, stellt sich schnell als Falle heraus. Der Führer ist nämlich längst tot und sein holografisches Abbild nur noch eine Marionette für die Propaganda.

Der Machthaber wie auch sein ergebener Brandt nehmen selbst kein Prozium II, sondern leben ihre sadistischen Gefühle voll aus. Das ganze System der Emotionsunterdrückung ist nichts weiter als ein Instrument der Massenkontrolle durch eine kleine korrupte Elite. Dieser dient Preston inzwischen nicht mehr, was durch einen drastischen Farbwechsel markiert wird. Trägt er als Grammaton-Kleriker noch stets Schwarz, schlüpft er zum Ende hin in einen weißen Anzug.

Im anschließenden Kampf verliert erst Brandt sein Gesicht und schlussendlich stirbt auch sein Boss. Der Raum, in dem sich der Putsch vollzieht, hat wieder mal ein Kruckenkreuz auf dem Boden, was an die schwarze Sonne auf der Wewelsburg erinnert.

Nachdem das heimliche Staatsoberhaupt eliminiert ist, bricht die Revolution los. Wobei sich hier allerdings die Frage stellt, wie so viele Sinnesstraftäter so lange unbemerkt bleiben konnten? Immerhin hat das Regime einen überaus effizienten Überwachungsstaat aufgebaut.

Zum Ende steht Preston vor dem tauförmigen Fenster des Audienzsaals und blickt auf das Geschehen hinab.

In der letzten Einstellung wird dabei kurz auf eines seiner Augen geblendet, womit diese Symbolik ebenfalls abgehakt wäre.

Fazit: „Equilibrium“ ist ein wirklich gut inszenierter Film über den Sturz einer faschistischen Diktatur. Interessanterweise haben die Verantwortlichen diesmal nicht auf die übliche Freimaurersymbolik gesetzt, sondern sich weitgehend auf das Tau beschränkt. Das Kruckenkreuz besteht hier zwar ebenfalls aus vier Taus, passt für sich genommen aber ganz gut zum Regime, da das Symbol als solches tatsächlich von Neonazis benutzt wird.

Equilibrium Tau_0

Das Kruckenkreuz – Vom Sonnensymbol zum Symbol der Finsternis

von Joe Doe

Das Kruckenkreuz findet sich bereits in Felsritzungen der jüngeren Steinzeit. Es besteht aus 4 Taus, scheint jedoch unabhängig von diesem Symbol entstanden zu sein. Von der Mainstream-Archäologie wird das Kruckenkreuz als Sonnensymbol gedeutet. Zu den Varianten zählen das Hammerkreuz und das Prankenkreuz.

Kruckenkreuz

Im Mittelalter wurde das Kruckenkreuz, wie so viele Symbole, von der Kirche adaptiert und als Jerusalemkreuz genutzt. Vom Jerusalemkreuz existiert allerdings auch eine Variante ohne Balken an den Enden.

Jerusalemkreuz

In der Moderne wurde das Kruckenkreuz 1925 von Bundeskanzler Ignaz Seipel als Ehrenzeichen in Österreich eingeführt und auf die Rückseite der 2-Groschen-Münze geprägt (ab 1931 auf der 5-Groschen-Münze).

2 Kruckengroschen

1934 wurde das Kruckenkreuz von der Vaterländischen Front übernommen und bis zum Anschluss an das 3. Reich mit der österreichischen Staatsflagge gleichgesetzt.

Kruckenkreuz Front

Durch die Benutzung im faschistischen Österreich sowie die Ähnlichkeit zum Hakenkreuz, avancierte das Krukenkreuz zum Symbol vieler faschistischer Organisationen. Insbesondere in Russland erfreut es sich unter Neonazis großer Beliebtheit.

Ganz "intelligent" mit verstecktem Hakenkreuz.

Ganz „intelligent“ mit verstecktem Hakenkreuz.

Im deutschsprachigen Raum wird es von der rechtsextremen „Europäischen Aktion“ benutzt. Zu den Rednern dieses Rassistenvereins gehört u.a. Bernhard Schaub, der von einem deutschen Europa schwärmt.

EU Aktion_1

In Kambodscha verwendeten die nationalistischen Monatio ebenfalls eine Flagge mit Krukenkreuz. Deren Anhänger wurden jedoch innerhalb kürzester Zeit von den Roten Khmer exekutiert. Der BBC unterlief 1998 ein peinlicher Fauxpas, indem sie die Flagge den Roten Khmer zuordnete, was für einige Verwirrung sorgte.

Kambodschanationalisten

Das Tau

von Joe Doe

Das Tau ist der 19. Buchstabe des griechischen Alphabets und damit der Vorläufer unseres heutigen T. Zudem ist Taw der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabets.

Interessanterweise findet sich das Symbol ohne Buchstabenbedeutung im Christentum wieder, wo es als Antoniuskreuz bekannt ist und stark ausgeprägte Serifen besitzt. Die Verwendung soll auf den Propheten Ezechiel zurückgehen, der Glaubensbrüdern die Stirn mit einem Taukreuz gezeichnet haben soll. Die Bezeichnung „Antoniuskreuz“ geht indessen auf Antonius den Großen zurück, dessen Stab die Form eines Taus gehabt haben soll. Neben dem Antoniterorden verwendet auch der Franziskanerorden das Taukreuz.

Antoniuskreuz

Eine weitere Bezeichnung lautet „Ägyptisches Kreuz“, was ziemlich unverhohlen auf den gar nicht so christlichen Ursprung verweist. In der Heraldik liegt zwar meist ein christlicher Bezug vor, doch die Eingeweihten wissen, dass dieses Symbol weitaus älter als das Christentum ist. Bekanntermaßen ist das Tau auch nicht das anzeige altägyptische Zeichen, welches von der katholischen Kirche übernommen wurde.

Wappen der Gemeinde Trub

Wappen der Gemeinde Trub

Doch halten wir an dieser Stelle kurz fest, dass die T-Form bereits den alten Ägyptern bekannt war. Dieser Fakt spiegelt sich in ihrer Architektur wieder. Es besteht also ein enger Bezug zur „heiligen Geometrie“ und daher findet sich das Tau folgerichtig in der Mathematik wieder (z.B. Kendalls Tau). Darüber hinaus kommt es heute aber auch in der Physik, Chemie und Elektrotechnik vor.

In der Freimaurerei findet sich das Tau ebenfalls häufig wieder, was bei deren Bezug zur „heiligen Geometrie“ nicht weiter verwundern dürfte. Außerdem schauen die Freimaurer ohnehin fast alles bei den antiken Ägyptern ab.

Tau Schürze

Noch weitaus verbreiteter ist bei den Logenbrüdern das Triple Tau. Dieses Symbol gibt es als Ring, als Krawattennadel, als Manschettenknöpfe und auf Handschuhen. Mit anderen Worten, man kann sich von oben bis unten damit einkleiden.

Triple Tau

Kommen wir noch einmal zurück zum alten Ägypten, wo wir die ältesten Vorkommen des Taus finden. Ein weiteres Zeichen dieser Kultur ist das Anch, welches das Tau beinhaltet.

Tau Anch

Ein weiterer Bezug besteht möglicherweise zum Stier. Ist es nur Zufall, dass das Tau an die gehörnte Kopfform des TAUrus erinnert? Und falls ein Zusammenhang besteht, leitet sich das Wort Taurus von Tau ab oder umgekehrt?

Stierkopf

Prince – Freimaurer und Chaosagent

Auf dem folgenden Bild blickt der Freimaurer Prince auf die Welt hinab. Sein Logo ist ein leicht abgewandeltes Anch.

Weltherrschaft

Wo wir schon mal bei der Welt sind: Die neue Weltordnung soll bekanntlich aus dem Chaos entstehen und dazu braucht es Chaosagenten.

Chaos & Disorder

Jetzt bleiben wir natürlich noch den Beweis schuldig, dass Prince tatsächlich ein Freimaurer ist. Daran soll es jedoch nicht fehlen. Auf dem folgenden Magazincover tritt er vor einem Chevron mit eindeutiger Handgeste auf. Hinzu kommt noch ein Schlagring in Form eines allsehenden Auges.

Auge aufs Herz

Horus und Hexerei

Erde, Wind & Feuer sind nicht nur die drei Elemente der Hexerei, sondern auch eine Band. Diese bedient offensichtlich die antiken Mysterienschulen.

Auf dem folgenden Albumcover hält der ägyptische Gott Horus zwei Anchs in den Klauen. Über seinem Kopf prangt ein Sonnensymbol und hinter ihm findet sich die übliche Pyramide.

elements-of-love-ballads Horus