von Joe Doe
Neben den großen Marvel-Superhelden gibt es noch eine Reihe weniger bekannterer Charaktere, die es nicht auf die Kinoleinwand schaffen, aber dafür auf Streamingportale wie Netflix oder Hulu. Mit Letzterem hat Disney die Serie „Runaways“ produziert, welche sich um eine Gruppe Teenager dreht, die allesamt aus stinkreichen Elternhäusern stammen. Perfekte Identifikationsfiguren für die breite Masse, denn wessen Eltern sind schon keine Milliardäre?
Jedenfalls will Alex Wilder (Rhenzy Feliz)seine einstigen Freunde aus Kindertagen wieder zusammenbringen. Die anderen haben sich jedoch inzwischen alle stark verändert. Seine Angebetete Nico Minoru (Lyrica Okano) macht einen auf Grufti, Karolina Dean (Virgina Gardner) geht völlig in der religiösen Sekte ihrer Eltern auf, Chase Stein (Gregg Sulkin) ist zu Mr. Obercool mutiert, während aus Gertrude Yorkes (Ariela Barer), alias Gert, eine abweisende Feministin geworden ist. Schlussendlich wäre da noch Gerts jüngere Adoptivschwester Molly (Allegra Acosta), die mit in die Gruppe reingezogen wird.
Obwohl anfangs alle kein Interesse an Alex‘ Versuchen haben, ihre Freundschaft wieder aufleben zu lassen, folgen sie seiner Einladung auf das prächtige Anwesen seiner Eltern. Es dauert nicht lange, bis ein Streit ausbricht, doch als die Teenies im Arbeitszimmer von Papa Wilder den Zugang zu einem geheimen Gewölbe entdecken, ändert sich die Gruppendynamik mit einem Schlag.
Von Neugierde getrieben, schleichen sie sich in den Keller, wo sie Zeuge eines okkulten Opferrituals werden. Alle ihre Eltern sind Mitglieder eines Geheimbundes, welche junge Mädchen entführen, betäuben und in eine Art Sarkophag legen, der sie verschwinden lässt. Dabei tragen die Erwachsenen rote Roben, wie sie für die Priesterschaft im Satanismus üblich sind.
Bei dem Ritual laufen diesmal mehrere Dinge schief. Zuerst bemerken die Eltern ein Blitzlicht, weil die Kids zu blöd sind, beim Fotografieren der Szene den Blitz an ihrem Smartphone auszuschalten. Sie inszenieren daraufhin zwar einen Stromausfall, doch einige der Erwachsenen schöpfen dennoch Verdacht. Die haben allerdings andere Probleme, denn das geopferte Mädchen kehrt lebendig in den Sarkophag zurück. Nachdem Viktor Stein (James Marsters) noch ein wenig mit ihr herumexperimentiert hat, wie er es sonst mit Ratten tut, entsorgt er die Kleine unsachgemäß, sodass ihre Leiche alsbald an einem Strand angespült wird.
Überraschend kommt diese drastische Entwicklung nicht, denn schon im Vorspann der Serie wimmelt es von okkulten Symbolen und versteckten Anspielungen. Allen voran gibt es gleich zwei Hinweise auf Reptiloide.
Es handelt sich dabei sehr wohl um bewusst platzierte Andeutungen, denn im Elternhaus Yorkes wird im Keller ein Deinonychus gehalten. Dieser wird von Gert und Molly aus Versehen freigelassen, womit schon mal ein Geheimnis gelüftet ist. Woher der Dinosaurier kommt und warum er auf Gertrudes Befehle gehorcht, wird aber nicht sofort offenbart.
In Alex‘ Zimmer hängt ebenfalls ein Dinoposter – direkt neben einem Regal aus Hexagonen.
Weiterhin ist im Vorspann ein roter (gefallener) Engel zu sehen, den Karolinas Großvater einst gemalt hat. Das Bild hängt in der Kirche ihrer Mutter.
Das Logo der Kirche von Gibborim ist natürlich eine Pyramide. Der Name der Sekte spielt übrigens auf biblische Riesenwesen an, die sich in der Serie als Außerirdische herausstellen. Damit wird hier auch gleich die Prä-Astronautik bedient.
Das Cover der Unheiligen Schrift dieser Sekte ziert ein verzerrtes Schachbrettmuster.
Nicht nur im Vorspann steht die Kirche in enger Verbindung mit Freimaurersymbolik. Das Anwesen der Deans hat außerdem einen Schachbrettboden…
…und Karolina pflegt zwischen zwei Obelisken zu meditieren.
Im Vorspann geht es derweil weiter mit Transhumanismus, was auf den Job von Viktor (Franken-)Stein anspielt.
Der DNA-Strang ist indessen das Symbol der Firma, in welcher die Yorkes ihre Elixiere zusammenbrauen. Sie forschen u.a. an einem Stoff, der Erinnerungen auslöscht, und werben sogar ganz offiziell, dass sich damit Terroristen umprogrammieren lassen. Es geht also um Gedankenkontrolle und die wird sich freilich nicht nur auf feindliche Terrorkämpfer beschränken.
Eine weitere Agenda, die bereits im Vorspann propagiert wird, ist Massenüberwachung. Hier repräsentiert durch Kameras und Funkmasten.
Zum Schluss wäre da noch der Schatten eines Stabes mit einem Ring, der in der Serie eine große Rolle spielt.
Es handelt sich um einen Zauberstab, der sich im Besitz von Tina Minoru (Brittany Ishibashi) befindet. Mit dem Zepter kann sie u.a. Kraftfelder erzeugen, die sich in dreieckiger Form materialisieren.
Minorus IT-Firma heißt nicht zufällig „Wizard“ („Zauberer“).
Ihre Tochter Nico ist von den dunklen Geheimnissen ihrer Eltern völlig überrascht, obwohl sie doch eigentlich längst selbst Okkultismus praktiziert. So schmückt sie ihr Zimmer mit Totenschädeln und anderem Gedöns.
Außerdem trägt sie Pentagrammschmuck,
Sie hält am Strand sogar okkulte Rituale ab, um Kontakt zu ihrer toten Schwester auszunehmen. Diese hat offiziell Suizid begangen, doch nachdem Nico das Tagebuch der Verstorbenen gefunden hat, kommen ihr daran ernste Zweifel auf. Offenbar wurde ihre Schwester ermordet.
Karolina findet unterdessen heraus, dass ihre verschwundenen Freundinnen aus der Kirche nicht etwa auf Pilgerreise sind, sondern ihre Mutter schon seit 15 Jahren die Mädchen für die Opferungen aussucht. Diese stehen offenbar in Zusammenhang mit einer Trockenmumie, die sie abgeschottet in ihrem Meditationsraum aufbewahrt. Noch nicht einmal ihr Mann, der die Sekte gemeinsam mit ihr leitet, weiß davon. Vielleicht auch besser so, denn sie betrügt ihren Mann mit dem verschimmelten Sack, dessen Gesicht unter einer Beatmungsmaske verborgen ist.
Überhaupt sind die Eltern fast alle untereinander untreu und schlafen kreuz und quer miteinander. Da könnten sie auch gleich ein paar Gruppensexrituale abhalten, das würde zumindest für klare Verhältnisse sorgen. Karolina wird derweil fast von ein paar Mitschülern auf einer Party vergewaltigt und erst im letzten Moment von Chase Stein gerettet.
Man sollte sich auf Partys keine Drogen andrehen lassen. Wobei sich hier nicht die Frage nach der blauen oder roten Pille stellt, denn diese Partydroge vereint gleich beide Freimaurerfarben in sich. Übrigens ist die Comicvorlage von Karolina auch als „Lucy in the Sky“ oder kurz „L.S.D.“ bekannt.
Zwischen Chase und Karolina entwickeln sich nach ihrer Rettung Gefühle. Außerdem entdeckt sie, dass sie wie ein Weihnachtsbaum leuchten kann, was sie anfangs der Partydroge zugeschrieben hat. Doch es hat vielmehr mit dem Armband zu tun, welches sie als Sektenmitglied tragen muss. Es unterdrückt offenbar eine Art Superkraft, die hervortritt, sobald sie das Armband abnimmt.
Gerts Adoptivschwester Molly hat ebenfalls Superkräfte, die immer dann zutage treten, wenn sie unter Stress steht. Damit haben die Kids noch etwas, das sie vor ihren Eltern geheim halten müssen. Und die haben längst ein wachsames Auge auf ihre Kinder, welches sich sogar auf deren Bettwäsche widerspiegelt.
Auch auf der Kleidung blickt das allsehende Auge.
Der Regenbogen in Mollys Zimmer ist ebenfalls ein recht auffällig platziertes Symbol.
Ebenso die Eule im Zimmer ihrer Schwester.
Wie gefährlich die Eltern aller Kids sind, beweist indessen die Vergangenheit von Geoffrey Wilder (Ryan Sands), der einmal der Gangsterboss der Stadt war. Sein Vermögen basiert vor allem auf Drogenhandel. Doch obwohl er die Branche gewechselt hat, holt seine Vergangenheit ihn alsbald wieder ein, als nämlich der neue Gangsterboss die Arbeiter auf seiner Baustelle bedroht, um Schutzgeld zu erpressen. Sein Nachfolger Darius (DeVaughn Nixon) hat übrigens am Hals fünf Pentagramme tätowiert.
Ein ähnliches Tattoo hatte auch das geopferte Mädchen im Gesicht. Wieder fünf Pentagramme. Da es sich um aufgemaltes Makeup handelt und nicht um Tattoos der Darsteller, ist hier von absichtlicher Symbolik auszugehen.
Das Mädchen ist wie gesagt tot, aber nicht beim Ritual gestorben. Dieses muss daher wiederholt werden. Es wäre allerdings auffällig, wenn binnen einer Woche gleich zwei Kirchenmitglieder verschwinden. Da Leslie Dean diese ohnehin von der Straße aufsammelt, schlägt sie vor, einen Obdachlosen oder eine Prostituierte zu besorgen, da niemand solche Personen vermissen würde.
Die Serie wird spätestens an diesem Punkt zur Anleitung für satanistische Menschenopfer, denn es wird schon lange gemunkelt, dass vorrangig Obdachlose und Prostituierte für die Snuff-Partys kranker Eliten entführt werden. In Mexiko gibt es sogar polizeibekannte Fälle wie der des Okkultisten Adolfo Constanzo, der Boss eines Drogenkartells war und einen US-amerikanischen Studenten entführen ließ, um dessen Gehirn zu essen. Er hätte bei obdachlosen Straßenkids bleiben sollen, denn ausländische Studenten werden sehr wohl vermisst.
In der Serie schlagen ebenfalls einige Entführungsversuche fehl. Eine Frau entkommt aus einem Transporter und der Übergriff auf einen Obdachlosen erregt die Aufmerksamkeit der Polizei. Zwar haben die reichen Milliardäre Einfluss auf das Revier, aber das gestattet ihnen noch längst keine Entführungen am helllichten Tag.
Eine neue Gelegenheit eröffnet sich in Episode 5, in der Geoffrey Wilder einmal mehr von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Sein ehemaliger Knastbruder, der seine Haftstrafe auf sich genommen hat und als Dank dafür im Stich gelassen wurde, entführt seinen Sohn. Bei der Befreiungsaktion schießt Alex in Notwehr einen jugendlichen Gangster an, der von Geoffrey sogleich entführt und rituell geopfert wird.
Die Trockenmumie in den Privatgemächern von Leslie Dean wird dadurch verjüngt und erwacht zu neuem Leben.
Der Einzige, der nicht zur Satanistengruppe gehört, ist Leslies Mann Frank (Kip Pardue). Der hält in der Zwischenzeit sein eigenes Aufstiegsritual in der Wüste ab. Sein Meditationszelt besteht aus Hexagonen und Pentagonen.
Im Innern prangt nicht nur das dreieckige Logo der Kirche, selbst die Kerzen stecken in dreieckigen Rosenquarzen.
Die Kids üben sich unterdessen in ihren Superkräften, wobei Nico zur vollwertigen Hexe heranreift. Ihre Mutter bekommt mit, dass sie die Fähigkeiten des Zauberstabs entdeckt hat und überlässt ihr diesen überraschend.
In der zweiten Hälfte der ersten Staffel kommen endlich die ersten Enthüllungen. So haben alle Eltern ihren Reichtum dem mysteriösen Jonah (Julian McMahon) zu verdanken, der sie vor 15 Jahren in die Pflicht genommen hat. Sie selbst nennen das einen „Pakt mit dem Teufel“. Dieser Teufel stellt sich obendrein als Karolinas Vater heraus, was erklärt, warum sie wie ein Regenbogen leuchtet. Außerdem erklärt es, warum ihr Ziehvater Frank als Einziger nicht eingeweiht ist. Dabei wusste er zumindest vom Verhältnis seiner Frau zu der Trockenmumie Jonah, doch dank des Serums der Yorkes hat er vergessen, wie er die beiden in flagranti erwischt hat.
Victor Stein hat hingegen nicht vergessen, dass seine Frau Janet (Ever Carradine) mit Robert Minoru (James Yaegashi) rumvögelt und posaunt die Affäre auf einer Spendengala in die versammelte Menge. Kurz darauf bricht er aufgrund eines Hirntumors zusammen, den Jonah offenbar heilen kann. Doch zuvor schickt er Steins Sohn Chase nach draußen.
Der findet inzwischen heraus, dass seine Geliebte Karolina fliegen kann. Es passiert, als sie volltrunken vom Dach stürzt, denn keine Party ohne Alkohol. Übrigens sind die Kids noch gar nicht 21, aber hey, ist halt eine Disney-Serie.
Alex, Nico und Gertrud kümmern sich inzwischen darum, ein Beweisvideo für die kranken Opferrituale ihrer Eltern vom Server bei Wizard herunterzuladen, während die Mörder sich als Philanthropen feiern lassen.
Wie wenig philanthrop die Gruppe ist, beweist kurz darauf der von seinem Hirntumor geheilte Victor. Immer noch wütend über die Untreue seiner Frau, bricht bei ihm die häusliche Gewalt aus. Die richtet sich auch gegen seinen Sohn, den er fast mit seinen Robohandschuhen totprügelt. Erst im letzten Moment geht seine Frau dazwischen und erschießt ihn. Da hätte er mal lieber auf die Warnungen seines Chronovisors hören sollen, mit dem er die Zukunft hätte sehen können.
Im Hause Dean rumort es ebenfalls. Zunächst erhält Frank vom mysteriösen Jonah ein Paar Handschuhe, mit der er Wunderheilungen vollbringen kann. Eigentlich sollte er wissen, dass das nur fauler Zauber ist und moderne Biotechnologie dahinter steckt, aber noch glaubt er an seine Mission.
Schließlich findet er jedoch ein Foto seiner Frau, welches sie als Schülerin der 8. Klasse zeigt, Neben ihr steht Jonah, der seitdem nicht gealtert ist. Da der Fremde Leslie schon kannte, als sie noch minderjährig war, sie später aber ein Kind von ihm bekommt, ist das Foto ziemlich creepy.
Jedenfalls kommt heraus, dass Jonah die Kirche von Gibborim gegründet hat und damit irgendeine Agenda verfolgt. Wer muss da nicht sofort an $cientology denken? Zumal man dieser Kirche noch weniger trauen kann. Immerhin hat die Chefin Leslie die Eltern von Molly auf dem Gewissen. Und das ist nicht die einzige Enthüllung, welche die letzten drei Folgen der ersten Staffel zu bieten haben.
Molly findet eine Videokassette mit einer Botschaft ihrer Eltern. Diese waren an einem Geologieprojekt beteiligt, bei dem es um ein energiegeladenes Erz ging. Als sie die Gefahren des Projektes erkannt haben und sich dagegen stellten, mussten sie sterben. Doch die Eltern der anderen Kids haben es in Jonahs Auftrag weiter vorangetrieben. So dient die Baustelle von Geoffrey Wilder nicht etwa dem Bau einer Schule, sondern der Ausgrabung von etwas Besonderem.
Nico findet ebenfalls eine Hinterlassenschaft ihrer Schwester. Deren Handy enthält Hinweise auf ihren Mörder und obwohl Alex nicht an Amys Tod schuld ist, kann sie ihm nicht verzeihen, dass er ihr so ein wichtiges Detail verschwiegen hat. Amy hat nämlich im Wettstreit mit ihm den Server ihrer Eltern gehackt, woraufhin ihre Mutter ihr Handy gehackt hat. Sie fühlte sich bedroht und wollte kurz vor ihrem Tod abhauen und untertauchen.
Da Alex seiner Angebeteten nichts davon erzählt hat, braucht er sich bei ihr keine Hoffnungen mehr zu machen. Warum sie dann aber gleich ihre sexuelle Orientierung ändert und mit Karolina rumknutscht, erscheint etwas arg konstruiert. Ebenso, dass Karolina, deren Comicvorlage tatsächlich lesbisch ist, so schnell von Chase ablässt, noch bevor sie ihn mit Gertrud in flagranti erwischt. Dieser ganze Coming of Age-Scheiß nervt, vor allem da er die Gruppe dabei stört, die Welt zu retten.
Mit ihrem Vorhaben kommen sie aber ohnehin nicht weit, da Jonah längst über alles Bescheid weiß. Karolina hat sich nämlich ihrem Ziehvater anvertraut, da dieser tatsächlich bis dato kein Teil der Verschwörung war. Allerdings ist Frank ein karrieregeiler Sektenguru, der mit der ihm anvertrauten Information sofort zu Jonah rennt. Auf der Baustelle werden die Kids erst von ihren Eltern gestellt und schließlich kommt Jonah hinzu. Dieser outet sich nun vor allen als Engel des Lichts. Wenn er nicht Luzifer darstellen soll, was dann?
Mit seiner Tochter liefert er sich ein Machtblitzduell, bei welchem ihre Engelsflügel als Rauch dargestellt werden. Außerdem öffnet sich zwischen den beiden eine Art schwarzes Loch.
Die Kids entkommen währenddessen und tauchen unter. Sie müssen nur noch Karolina aus der Kirche ihrer Eltern befreien, danach wollen sie Kalifornien verlassen. Allerdings hat Jonah ihnen den Mord an der zuletzt geopferten Destiny angehängt, weshalb sie nicht nur auf der Flucht vor ihm, sondern auch vor dem Gesetz sind.
Immerhin bekommen ihre Eltern langsam Gewissensbisse und verweigern Jonah zunehmend die Gefolgschaft. Leslie Dean gibt den anderen gegenüber sogar zu, dass sie Mollys Eltern im Auftrag ihres Meisters ermordet hat, aber Amy hat sie nicht auf dem Gewissen. Diese hat sie sogar vor Jonah gewarnt, womit er für ihren Tod verantwortlich ist. Das bringt schlussendlich auch die Minorus gegen ihn auf. Zum Ende der ersten Staffel beschließen alle, Jonah umzubringen. Lediglich Frank hält ironischerweise als Einziger noch zu ihm.
Zu Beginn der zweiten Staffel sind die Kids immer noch untergetaucht und schlagen sich mit Problemen wie Dieben herum. Molly hat zudem ein Video, in dem ihre Eltern vor einer Erdbebenkatastrophe im Zusammenhang mit den Bohrungen von Pride warnen, an ihre letzte noch lebende Verwandte weitergegeben. Diese geht damit dummerweise an die Öffentlichkeit, allerdings ohne das Video selbst zu veröffentlichen. Kurz darauf wird sie von Tina Minoru ermordet. Die Kinder halten der Verstorbenen zu Ehren ein Wicca-Ritual ab.
Gertrude trägt übrigens eine neue Jacke mit einem Pizzastück-Aufnäher. Was es wohl damit auf sich hat? Hoffentlich ist nicht die Darstellerin die Pizza…
Am Ende der Episode findet die Gruppe eine neue unterirdische Bleibe, eine Art verschüttetes Haus in der Nähe des Hollywood-Hills. Hier gibt es wieder ein paar Symbole zu entdecken. Darunter ein achtzackiger Stern auf dem Boden…
… und eine Fleur de Lys auf einer Kiste unter dem Fernseher.
Außerdem steht an einer Wand der Spruch: „Du bist nicht das Licht der Welt, aber du scheinst für mich.“ Wenn Gott das Licht der Welt ist, wer scheint denn dann? Etwa Jonah?
Mit dem trifft sich Karolina jedenfalls hinter dem Rücken der anderen, um Antworten zu erhalten. Stattdessen darf sie Zeugin eines ersten Erdbebens werden, welches sein heraufziehendes Unheil ankündigt. Passend zum Anlass trägt sie nunmehr ein Pentagramm auf dem T-Shirt.
Alex geht ebenfalls eigene Wege und verdient sich etwas Taschengeld beim ehemaligen Gangsterkollegen seines Vaters. Prompt verliebt er sich dabei auch noch in dessen Tochter. Keine gute Idee, denn dafür verrät Darius ihn an seinen Vater. Der nutzt bereits ein geheimes Überwachungszentrum von Pride, um die Kinder ausfindig zu machen. Pride ähnelt damit mehr einem Geheimdienst als einem Wohltätigkeitsverein.
Janet Stein versucht unterdessen, ein geheimnisvolles Buch zu entschlüsseln, welches Jonah gehört. Offensichtlich handelt es sich um ein außerirdisches Artefakt, denn die Schrift kann keiner irdischen Kultur zugeordnet werden.
Dank eines Tipps von ihrem Mann Victor, der noch in einer computergenerierten Komaphantasie weilt, kann sie das Buch entschlüsseln und erhält so Einblick in das Heimatsternensystem von Jonah.
In ihrem Labor steht übrigens eine Glaspyramide.
Ein weiteres Artefakt geht in der Zwischenzeit an die Kids über. Nico bekommt von ihrer Mutter den Zauberstab, nachdem sie, Karolina und Molly sich erfolglos mit ihr herumgeschlagen haben. Der letztendliche Preis dafür ist, dass Tina Minoru die familiäre Verbindung zu ihrer Tochter aufgibt. Auf solch eine Mutter, die gerade erst die Tante ihrer Freundin Molly ermordet hat, kann sie allerdings auch verzichten.
Scheinbar sind es generell eher die Frauen unter den Eltern, die zur Mordlüsternheit tendieren. So ist es Catherine Wilder, die Darius als Lady in Rot auflauert, ihn erschießt und ihm obendrein noch den Mord an Destiny anhängt, um die Kinder von der Fahndungsliste zu streichen. Die Skrupellosigkeit der Pride-Frauen scheint keinerlei Grenzen zu kennen, immerhin hinterlässt Darius eine jüngere Schwester und seine schwangere Frau.
Während es daraufhin im Hause Wilder zu Unstimmigkeiten kommt, schleicht sich mit Tyrone Johnson (Aubrey Joseph) ein neues Mitglied in die Jugendgruppe ein. Dieser gibt vor, ähnliche Kräfte wie Molly zu haben, doch die verdankt er der Einnahme von Drogen.
Die Yorkes forschen unterdessen an einem tödlichen Gift für die Aliensubstanz, die tief unter Los Angeles schlummert. Damit wollen sie sich am Ende auch Jonah entledigen.
Karolina sucht kurz darauf ebenfalls die Baustelle auf und lässt sich von ihrem Vater in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus führen.
Dort unten ist eine Art organisches Raumschiff mit Gravitationsantrieb eingelagert. Jonah offenbart, dass er damit schon vor dem Anbeginn der menschlichen Zivilisation gelandet sei. Außerdem befänden sich noch weitere Aliens an Bord. Da Jonah schon sehr alt ist, braucht er nach jeder Anstrengung frische Lebensenergie, da er sonst zerbröselt. Oder kommt hier nur sein wahres (schuppiges) Ich zum Vorschein?
Nachdem er sich von seiner Tochter verabschiedet hat, bittet er seinen Kirchenvater Frank um ein neues Opfer. Um dieses auszusaugen, hat er bereits einen neuen Sarkophag gebaut. Allerdings weigert sich Frank, ein Kind seiner Kirche zum Tode zu verurteilen.
Dazu ist Frank inzwischen einfach zu beliebt und außerdem läuft auch seine Ehe mit Leslie wieder. Die Kirche hat da leider Vorrang.
Als Jonah merkt, dass seine Jünger ihm die Gefolgschaft verweigern, sorgt er selbst für Nachschub. Seine Wahl fällt auf Geoffrey Wilder, da dieser seinen Zweck erfüllt hat. Er tötet dessen Sparringpartner und greift ihn dann mit Energietentakeln an.
Für den kompletten Transfer braucht der Energievampir allerdings immer noch seine Sarkophage und verschleppt Wilder daher in die Kirche. Dort befreien die Kinder das Opfer. Karolina sorgt mit ihren Kräften für Ablenkung bei einer Taufe, indem sie Polarlichter an die Decke zaubert. Die Kirchenmitglieder werden dadurch allerdings in ihrem Irrglauben bestätigt. Allen voran die frisch Getaufte, die in einem Oktagon steht.
Anschließend entführen die Kids Geoffrey. Sein Sohn Alex fesselt ihn in einem Raum mit Rotlicht, wo ein weißer Hase über die Szene wacht.
In der nächsten Episode „Himmelfahrt“ lässt Alex seinen Vater schon wieder frei, damit er ihnen helfen kann, Jonahs Pläne zu vereiteln. Die Teenager sind sich jedoch nicht einig, ob sie den Start seines Raumschiffs aufhalten oder der Crew helfen sollen. Immerhin wollen sie keine Killer wie ihre Eltern sein und Karolina denkt, dass nicht alle Aliens so fies wie Jonah sein müssen.
Zunächst müssen sie aber ohnehin erst einmal die Sekte der Deans ausschalten, deren Mitglieder als bewaffnete Wachen für Antichristi Himmelfahrt abgestellt werden. Dies gelingt, indem Alex ihre selbstfahrenden Autos hackt und sie umleitet. In dem Fall echt praktisch, aber es zeigt auch die Anfälligkeit solcher Autos für Hackerangriffe. Wer sich unbeliebt macht, könnte von Geheimdiensten oder Kriminellen genauso gut vor einen Baum gesteuert werden.
Vor den Baum geht hier aber nur der Plan von Destinys Bruder, der auf eigene Faust im Mordfall seiner Schwester ermittelt. Als er den Sektengründer Frank mit vorgehaltener Waffe zur Rede stellt und nach den unzähligen verschwunden Jugendlichen befragt, verspricht dieser, ihm zu helfen. Er behauptet gar, selbst über diese Fälle zu ermitteln. Daraufhin steckt der Junge seine Waffe weg, die prompt in Franks Händen landet, der ihn eiskalt erschießt. Wie dumm kann man nur sein, dem mutmaßlichen Mörder seiner Schwester zu vertrauen?
Innerhalb der Pride-Bande herrscht indes keinerlei Vertrauen mehr. So haben sich auch Jonahs Anhänger versammelt, um den Start seines Raumschiffs zu verhindern.
Dieser veranlasst den Start, obwohl sich noch vier der Kids im Schacht unter der Erde befinden. Die können allerdings alle entkommen. Während seine Tochter mit Chase und Molly heraus schwebt, kommt Nico mit einem Tornado nach oben. Damit könnte sie auch gleich nach Oz weiter fliegen, wobei Alex sie sogar mit der bösen Hexe des Westens vergleicht.
Ihr folgt das bunte Quallenraumschiff, welches prompt von den Yorkes mit deren Virus infiziert wird. Die Kinder hätten fast alles zum Guten gewendet, da bringen ihre Eltern einfach mal so eine ganze Raumschiffbesatzung um.
Damit aber nicht genug. Nico taucht kurz darauf ihren Zauberstab in das Virus und pfählt damit Jonah. Zwar ist es verständlich, dass sie den Mord an ihrer Schwester Amy rächen will, doch die Vergeltung am Mörder ruiniert ihre Liebesbeziehung zu dessen Tochter Karolina.
Zwischendurch werden erst mal aus unerfindlichen Gründen Hexagramme eingeblendet.
Nach Jonahs Ableben beginnt die achte Episode der zweiten Staffel mit einem Rückblick auf sein Leben. In den 1930ern zog er als Wunderheiler durch die Lande und verhalf Lahmen zum Gehen. Fast so wie Jesus, nur entspricht sein sonstiges Verhalten eher dem des Antichristen.
Außerdem kann er von menschlichen Körpern Besitz ergreifen, was ihn zu einer Art Dämon macht. Seinen letzten Wirtskörper hat er sich 1957 verschafft. Der echte Jonah war ursprünglich Arzt und in dessen Gestalt ist er in den 1970er an Leslies Vater herangetreten, um die Kirche von Gibborim zu gründen. Laut eigenen Aussagen, die er seiner Tochter Karolina als Aufzeichnung auf einem außerirdischen Gerät hinterlassen hat, war er über die Jahrtausende für die Gründung vieler Religionen verantwortlich.
Geht es nach Leslie, soll die Kirche von Gibborim jedoch nach seinem Tod aufgelöst werden. Das stößt bei ihrem Mann Frank auf wenig Begeisterung, da er sein Lebenswerk bedroht sieht. Die beiden geraten in Jonahs altem Büro aneinander, wo im Hintergrund ein illuminiertes Hexagon hängt.
Leslie muss sich kurz darauf noch um ein anderes Problem kümmern. Die Leiche von Destinys Bruder muss verschwinden, wofür sie ein letztes Mal den Polizeichef besticht. Der kann kaum glauben, dass dies sein letzter Auftrag sein soll und meint mit drohendem Unterton, dass er sich an die Geldumschläge gewöhnt habe.
Die Übergabe von Bestechungsgeld und Leiche wird von Frank fotografisch festgehalten. Allerdings nicht, um die Korruption öffentlich zu machen, denn immerhin ist er ja selbst der Mörder des Jungen. Vielmehr will er damit seine Frau innerhalb der Kirche diskreditieren, um diese selbst fortführen zu können. Da sie meinte, den Kirchenanhängern die Wahrheit zu offenbaren – nämlich, dass die Religion ihres Vaters von Anfang an ein Schwindel war – will er ihre Glaubwürdigkeit zerstören. Und was könnte dabei drastischer sein, als ihr einen Mord anzuhängen?
Obwohl Pride sich nunmehr aufzulösen beginnt, bleiben einige der Mitglieder skrupellose Psychopathen. Allen voran Catherine Wilder, die sich abermals an die Polizei wendet, um Darius‘ Schwester einzuschüchtern. Die hat sich nämlich mit einem Video an die Staatsanwaltschaft gewendet, welches ihren Bruder im Mordfall Destiny entlastet. Die Polizei lässt das Beweisvideo verschwinden und lässt am helllichten Tag auf das Mädchen sowie Darius‘ Frau und deren Baby schießen. Es soll nach Bandenkriminalität aussehen.
Dumm nur, dass auch Alex bei dem Vorfall anwesend ist, womit Catherine das Leben ihres eigenen Sohnes gefährdet hat. Der sucht mit seinen Freunden in dem Hotel, in dem sie Darius ermordet hat, nach Videobeweisen und findet dabei eine Aufnahme, auf der sie den Polizeichef besticht. Kurz darauf müssen er und seine Freunde fliehen, denn die Polizei ist ihnen auf den Fersen. Molly opfert sich, damit die anderen entkommen können.
Übrigens trägt sie nun auch ein rotes Pentagramm auf dem T-Shirt und dazu eine passende Jacke in den Freimaurerfarben. Sogar die Anordnung ist korrekt – unten blau, oben rot und dazwischen weiß.
In den restlichen Folgen der zweiten Staffel eskalieren die korrupten Verschwörungen und alle hintergehen sich gegenseitig. Ein korrupter Cop lässt sich auf einen Deal mit Alex ein, um Beweise für seine Mittäterschaft unter den Teppich zu kehren, während er seinen Boss ans Messer liefern will. Allerdings hat er längst selbst einen Deal mit Pride abgeschlossen, deren Mitglieder nun doch als kriminelle Organisation weiter machen. Er hintergeht also Alex und stellt seinen Vorgesetzten im wahrsten Sinne des Wortes kalt. Währenddessen müssen sich die Kids ständig gegenseitig aus der Klemme helfen, weil sie einfach zu naiv sind.
Als die korrupten Cops schließlich Alex‘ Freundin als Geisel nehmen und durch sie das Versteck der Gruppe finden, kommt es zum großen Showdown. Trotz der ernsten Lage traut sich immer noch niemand, ernsthaft gegen die Feinde vorzugehen. Niemand, bis auf Nico, welche mit ihrem Zauberstab alle korrupten Cops in Luft auflöst. Die freundliche Wicca hat damit ihre Verwandlung in eine böse Disney-Hexe abgeschlossen.
Chase und Gertrude laufen derweil den Yorkes in die Falle. Gerts Mutter hat den Dinosaurier vergiftet, was sich durch die telepathische Brücke auch auf ihre Tochter auswirkt. Ihr Vater gibt dem Dino zwar das Gegenmittel, aber anschließend werden die beiden Kids eingesperrt.
Leslie verliert ebenfalls ihre Freiheit, denn da sie die Kirche immer noch auflösen will, greift ihr Mann zu drastischen Maßnahmen. Er lockt sie in einen Konditionierungsraum, wo ein Stuhl mit Fesseln für sie bereit steht. Ironischerweise hat sie selbst einst diese Hirnwäschemethode entwickelt, um Zweifler in den Schoß der Kirche zurück zu zwingen.
Als der erste Versuch nicht fruchtet, wird Leslie zu einem Außenposten ihrer Sekte geschickt, der auf Hirnwäsche spezialisiert ist. Die Opfer legen dort mit Steinen Spiralmuster an, was nicht passender sein könnte.
Außerdem wacht eine gehörnte Gestalt über das Gelände.
Die Yorkes versuchen unterdessen, den Standort der Kids aus ihrer Tochter bzw. deren Freund Chase herauszubekommen. Nachdem die beiden entkommen sind, wollen sie den Dinosaurier benutzen, um sie zu finden. Victor Stein versucht es zwischenzeitlich über ein Computerprogramm, welches abgeschaltete Telefonanschlüsse anwählt und sein Sohn ist tatsächlich so dämlich, ranzugehen, obwohl eigentlich niemand ihre Nummer haben sollte. Und als wäre das noch nicht genug, lässt Chase sich auch noch überreden, nach Hause zu kommen, da sein Vater angeblich totsterbenskrank sei.
Die Gruppe droht wieder einmal auseinanderzubrechen und obendrein gibt Nico ihre Kräfte und den Zauberstab auf. Für das Trennungsritual benutzt sie je eine weiße und eine schwarze Kerze. Dabei fällt auf, dass sie die schwarze Kerze zuerst anzündet und diese auch deutlich weiter abgebrannt ist. Ein deutliches Zeichen, dass sie mehr schwarze als weiße Magie benutzt.
Immerhin die Mädels halten noch zusammen und befreien Karolinas Mutter, welche erneut schwanger ist. Nachdem sich ihre Erstgeborene als Engel des Lichts offenbart, stellen sich die Sektenmitglieder gegen Frank Dean, dessen Putschversuch damit beendet ist. Leslie verlässt die Sekte, die von ihrer Mutter übernommen wird, und Karolina wird nunmehr statt Jonah angebetet. Außerdem erhält sie Besuch von einer Formwandlerin, die sich als ihr Schicksal ausgibt.
Chase erhält zwischenzeitlich von den anderen Pride-Gründern das Angebot, die Ressourcen ihrer Organisation zu nutzen, um die Fehler der Elterngeneration auszubügeln und Gutes zu tun. Obwohl das Vertrauensverhältnis zerrüttet ist, geht er darauf ein und liefert seine Freunde damit an die Psychopathen aus. Nur mit Glück gelingt es zumindest Alex, seine Eltern in eine Falle zu locken und von der Polizei verhaften zu lassen. Nico kann ihren Erzeugern immerhin entkommen, da sie neuerdings SM-Superkräfte hat.
Karolina wird hingegen von Victor Stein eingefangen, der sich als neuer Wirt für den tot geglaubten Jonah entpuppt. Außerdem sind Stacey Yorks und Tina Minoru von Jonahs Frau und Tochter besessen, während sich Karolinas formwandelndes Fangirl als Angehörige eines anderen Alienvolkes herausstellt, die als blinder Passagier mit den Gibborim auf die Erde gekommen ist. Auf ihre Hilfe sind die Kids künftig auch angewiesen, denn nun haben sie es gleich mit drei unsterblichen Parasiten zu tun, die Menschen als Nahrungsquelle aussaugen müssen.
Zum Ende der zweiten Staffel fängt also alles wieder von vorne an, nur ist die Situation gleich dreimal so schlimm. Karolina, Chase und dessen Mutter landen als erste in der Speisekammer der Gibborim, was ein ziemlich hässlicher Cliffhanger ist.
Fazit: Es ist recht offenkundig, dass die außerirdischen Gibborim gefallene Engel darstellen, für welche Menschenopfer dargebracht werden. Der Geheimbund besteht aus Superreichen, die um die wahre Natur von Jonah wissen. Diese Elite setzt alles daran, die Menschheit mittels Technologie und Religion zu kontrollieren. Und obwohl Luzifer hier tatsächlich als Lichtwesen daher kommt, spielt auch mindestens ein Reptiloid eine Rolle