Inside Job Teil 1 – Verschwörungstheorien als Witz

von Joe Doe

Die von 2021 bis 2022 produzierte Zeichentrickserie „Inside Job“ macht sich über so ziemlich jede Art von Verschwörungstheorie lustig, die jemals im Internet kursierte. Das wäre an und für sich ganz witzig, wenn dabei nicht reale Verschwörungen mit hanebüchenem Unsinn gleichgesetzt werden würden. Schon in der Eröffnungsszene wird ein Dollarschein so gefaltet, dass das Wort „Boobs“ („Titten“) zu lesen ist.

Im Vorspann kommen dann noch unter UV-Licht satanische Symbole und die Zahl 666 hinzu, während die tatsächlichen Freimaurersymbole auf der US-Währung komplett ignoriert werden.

Der Vorspann offenbart noch weitere unsinnige Verschwörungstheorien, darunter das geozentrische Weltbild und die flache Erde…

…das Fortleben toter Promis wie Steve Jobs, Tupac und Elvis…

…sowie die angebliche Regie der Mondlandung durch Stanley Kubrick.

Eine Führung durch die Firma Cognito Inc., welche den Deep State schützt, offenbart weitere Absurditäten. Darunter Barack Obamas Geburtsurkunde und Walt Disneys konservierten Kopf.

Unter den Mitarbeitern gibt es formwandelnde Reptiloiden.

Im Wasserspender lebt ein dreiäugiger Fötus, der an einem Laptop mit Pyramidenlogo arbeitet. Außerdem hat der Wasserspender Ventile in Blau und Rot.

In der Lobby steht ein großer Maya-Kalender, der schon in der ersten Episode mit einem Weltuntergangsszenario kombiniert wird.

Manche Mitarbeiter schnüffeln Chemtrails.

Es gibt aber auch Anspielungen auf reale militärische Forschungsfelder wie die Wetterkontrolle.

Oder satanische Opferrituale. Allerdings dürften diese in der Realität keinen Einfluss auf den Kurs des Dow Jones haben.

Lässt man die absurde Handlung, die sich in Episode 1 um den Austausch des Präsidenten durch einen Roboter dreht, einmal außer Acht, fallen vor allem die okkulten Symbole auf. Diese sind alles andere als fiktiv. Allen voran die unzähligen Pyramiden sowie ganz explizit die Pyramide mit Auge, die schon im Vorspann zu sehen ist.

Der Konferenztisch der Cognito Inc. sowie die darüber hängende Deckenbeleuchtung sind ebenfalls dreieckig.

Auf dem Tisch steht weiterhin eine bunte Pyramide mit drei Seiten.

Sogar die Pyramiden von Gizeh sind im Hintergrund auf einem Bildschirm zu sehen. Und wer genau hinschaut, entdeckt zudem manche M-Handgeste.

Noch expliziter ist jedoch das Siegel, welches im Konferenzraum und der Lobby hängt. Darauf finden sich gleich mehrere Symbole wie die Pyramide mit Auge, ein Totenkopf mit überkreuzten Knochen, eine Schlange, eine weiße Venustaube sowie ganz prominent Zirkel und Winkelmaß.

Zirkel und Winkelmaß finden sich ebenfalls im Büro des Leiters, direkt neben einer Eule der Minerva.

Und auch im Haus von Rand Ridley, der früher mal Leiter der Cognito Inc. war, gibt es eine Eule und einen Zirkel hinter einem Dreieck.

Es fällt auf, dass die meisten Symbole den Freimaurern zuzuordnen sind. Jedoch werden diese kaum namentlich erwähnt, womit ihre tragende Rolle in der Realität total unterschlagen wird. Und das, obwohl die Serie in Washington D.C. spielt, einer der wichtigsten Freimaurermetropolen der Welt.

Der Washington-Phallus ist hier übrigens eine getarnte Raketenstartbasis.

Das Logo der Cognito Inc. (ein Anagramm für Incognito) ist ebenfalls sehr interessant. Es handelt sich um drei übereinandergelegte Hexagone, womit hier die Zahl 666 verschlüsselt ist. Wir erinnern uns an das satanische Opferritual mit der Ziege.

In einer weiteren Abteilung werden Gewaltszenen in Kinderfilme geschnitten. Direkt davor findet sich das Bild eines blauen Pferdes, welches in der Realität vor dem Flughafen von Denver steht und als „Bluecifer“ bekannt ist.

An anderer Stelle hängen Poster, die zum Gehorsam aufrufen.

Wie alle Geheimbünde und Deep-State-Organisationen untersteht die Incognito Inc. einer uralten Elite, die sich hinter dreieckigen Masken verbirgt. Deren Wurzeln reichen bis ins antike Ägypten zurück, auf welches sich auch die Freimaurer berufen.

Die Protagonistin Reagan Ridley (offenkundig nach dem 40. US-Präsidenten benannt) strebt danach, Leiterin der Geheimbehörde zu werden. Dabei sieht sie sich selbst nicht als böse Intrigantin, sondern als Weltretterin. Sicherlich entspricht dies auch dem Selbstbild einiger Freimaurer.

In Wirklichkeit spielt sie jedoch mit der Welt. Bei genauerer Betrachtung haben übrigens sogar ihre Augenbrauen eine Dreiecksform und im Hintergrund ist die Statue eines Schlangenmenschen zu sehen.

Ihr durchgeknalltes Team besteht unter anderem aus dem militärischen Berater Glenn Dolphman, einem Delphinmenschhybriden, dem halluzinogenen Pilzwesen Magic Myc (im Original Myc Celium), der Medienmanipulatorin Gigi, dem Drogenmischer Dr. Andre und ihrem Co-Teamleiter Brett Hand. Das Chaos ist vorprogrammiert.

Wenn das Team mal wenig zu tun hat, treibt es sich in der Mitarbeiter-Mall herum. Hier gibt es so einige Anspielungen auf Verschwörungstheorien und im Hintergrund einen 9-Eleven-Shop (statt 7-Eleven).

Am Hau-Den-Maulwurf-Automaten kann man auf Edward Snowden eindreschen oder sich am Videospiel nebendran das Hirn zerkochen lassen.

Im McUltra’s (eine Anspielung auf MK-Ultra) gibt es mit Crystal Meth versetzte Pepsi. Das nimmt Bezug darauf, dass der Konkurrent Coca(ine) Cola ursprünglich Kokain in der Rezeptur hatte. Das Restaurant hat natürlich einen Schachbrettboden und an der Wand hängen wieder mal ein Zirkel sowie eine Pyramide mit Auge.

Schleichwerbung für Coke darf neben der Pepsi natürlich auch nicht fehlen.

An einer anderen Wand hängen eine Bilderberg-Leuchtreklame, eine hypnotische Spirale und eine goldene Platte mit der Nummer 5999, worin eine auf dem Kopf stehende 666 steckt.

Reagan kann sich im Gegensatz zu ihrem Team nicht entspannen, denn sie muss in Episode 2 jemanden entlassen um Geld einzusparen. Der Leiter hat bereits das Budget für Kornkreise gekürzt.

Die Ausarbeitung des Sparplans führt Reagan in verschiedene Abteilungen. Im Büro des JFK-Attentäters gibt es mal wieder eine Eule.

Besonders interessant ist die Abteilung Medienmanipulation, deren Aufgabe es ist, die Hirne der Zuschauer mit Bullshit und unterschwelligen Botschaften zu füllen. Netflix ist dabei durchaus selbstironisch. Aktuell konzentrieren sich jedoch alle Teammitglieder darauf, Reagan zu manipulieren, um nicht gefeuert zu werden.

Sie setzt sich aber ohnehin für alle Mitarbeiter ein, sogar für den längst überflüssigen JFK-Killer. Um dessen Nutzen zu belegen, lässt sie Kennedy klonen, was jedoch in einer Klonkatastrophe endet. Anspielungen auf „Das Ding“ inklusive.

Wirklich spannend wird es jedoch erst in der dritten Episode „Blaues Blut“, in der endlich die Reptiloiden ihren großen Auftritt haben. Natürlich dürfen dabei die Illuminaten nicht fehlen, deren Magazin mit Jay-Z- auf dem Cover wirbt.

Die Repiloiden mit Promistatus bieten sich für einige böse Wortspiele an, darunter der Boneman John Scarry (statt Kerry).

Ein Großteil des Cognito Inc.-Etats kommt von den Reptiloiden, wofür die Firma im Gegenzug verhindert, dass etwas gegen die globale Erwärmung unternommen wird, denn die Reptos mögen es warm. Das Team soll einen Gala-Empfang nutzen, um einen neuen Vertrag über einen höheren Etat unterzeichnen zu lassen.

Die Party steigt unter ihrer Hochburg Yale. Skull & Bones lässt abermals grüßen.

Bevor es losgeht, wird das Team im Bereich Inhuman Resources vorbereitet.

Das Briefing wird vom Mottenmann abgehalten. Dieser rät, Formulierungen wie „See you later Alligator“ zu vermeiden. Einige Teammitglieder interessieren sich jedoch nur für den Part über die Orgien.

Bei der Ankunft in Yale ist schon der Türklopfer verdächtig. Hier gibt es zum Schlangenkopf gleich noch eine Ouroboros.

Es ist direkt verwunderlich, dass es am Buffet nur Nagetiere und keine Menschenbabys gibt.

Dafür stößt die Queen mit Blut an. Man beachte den achtzackigen Stern, den sie als Brosche trägt. Dabei soll es sich um das Hoheitszeichen der Reptos handeln.

Während der Leiter und Reagan sich um den Vertrag kümmern, sind einige der anderen auf der Suche nach der Orgie.

Brett muss unterdessen feststellen, dass seine Skull & Bones-Brüder Echsenmenschen sind. Gemeinsam lassen sie die alten Zeiten wieder aufleben. Man beachte hierbei ihre pyramidalen Bruderschaftspins am Kragen.

Ein Höhepunkt des Abends erinnert stark an die Oscarverleihung, einschließlich der Statuen des Gottes Ptah, auch bekannt als Academy Award. Übrigens wurde der ägyptische Gott tatsächlich mit grüner Haut dargestellt.

Die Anspielungen auf die Filmindustrie sind wieder einmal selbstironisch. In Anbetracht von Filmen wie „The Midnight Meat Train“ hat das allerdings einen bitteren Beigeschmack.

Die Zusammenarbeit zwischen Reptos und Menschen wird in einer Pyramide symbolisiert.

Doch eigentlich wollen sie die Menschheit unterjochen und haben dies wohl auch in den letzten Jahrtausenden getan.

Kurz vor der Vertragsunterzeichnung gerät wieder einmal alles aus den Fugen. Durch eine Fehlfunktion von Reagans mechanischem Umarmer finden einige Reptiloide den Tod.

Manche der Reptos, die Reagan verfolgen, sind Kragenechsen, die Säure spucken können. Eine Anspielung auf den Dilophosaurus aus „Jurassic Park“.

Der Leiter von Cognito Inc. versucht, seine Gastgeber zu beschwichtigen, indem er ihnen ein Menschenopfer anbietet, doch er und seine Leute werden vor die Tür gesetzt.

Reagans Fehltritt könnte sogar einen Krieg auslösen.

Sie wird vor Gericht gestellt, wobei schon dessen Einrichtung nichts Gutes erahnen lässt. Die Holzschnitzereien zeigen Schlangen, die Menschen fressen.

Über dem Stuhl der Richterin findet sich außerdem ein Hexenknoten.

Da Reagan durch die Schuld ihres Vaters unter einem Umarmungstrauma leidet, fällt die Strafe milde aus. Sie wird zu einer Gruppenumarmung verdonnert, die in der von einigen heiß ersehnten Orgie ausartet. In der Rückblende auf Reagans Kindheit findet sich übrigens mal wieder ein Dreieck.

In der vierten Folge „(S)Ex Machina“ geht es um Reagans Beziehungsprobleme. Da sie bei allen Dates abblitzt, baut sie sich eine Roboterkopie. Doch selbst die lässt sie abblitzen und baut eine Roboterkopie von Reagan, die schließlich Jagd auf deren reales Date macht. Mit dem macht sie am Ende Schluss und lässt ihn einkassieren.

In einer B-Handlung tauschen Brett und Glenn die Körper, wobei recht unverhohlen auf den Film „Face off – Im Körper des Feindes“ angespielt wird.

In Bretts Körper erhält Glenn endlich Zugang zum angesagtesten Club, der dem Pyramidenlogo nach von Freimaurern betrieben wird. Doch der Ruhm ist nur von kurzer Dauer und am Ende wird der Status Quo wiederhergestellt.

In der fünften Episode geht es um die Stadt Still Valley, die geistig in den 1980er Jahren stecken geblieben ist, weil Cognito Inc. ein Gedächtnislöschungsmittel an der Bevölkerung getestet hat. Wieder mal eine Anspielung auf Chemtrails.

Für die Firma ist die Stadt der ideale Absatzmarkt für veraltete Produkte, die teils aufgrund ihrer Schädlichkeit schon längst vom Markt genommen worden sind, darunter Zigaretten. Interessanterweise hat die He-Man-Figur hier mal kein Templerkreuz auf der Brust.

Natürlich geht bei der erneuten Sprühaktion etwas schief und Magic Myc wird aus dem Flugzeug geschleudert. Er wird von ein paar Kindern aufgegabelt, die seine Smartwatch für ein außerirdisches Kommunikationsgerät halten. Als sie auf einer Pornoseite landen, glauben sie, er stamme vom Planeten Bukake.

Das Zimmer ist nicht die einzige Anspielung auf „E.T.“.

Und das Rathaus ist direkt aus „Zurück in die Zukunft“ geklaut, wobei auch der Name der Stadt eine Hommage an Hill Valley ist.

Neben jeder Menge weiterer 80er-Jahre-Anspielungen gibt es wieder mal die übliche Symbolik, wie allsehende Augen im Hintergrund.

Das Logo der Schule von Still Valley ist zudem eine Eule.

In der sechsten Folge geht es um die Flat-Earth-Theorie, die sich Reagans Vater im Drogenrausch ausgedacht hat. Anlass war eine Wette darauf, dass keine Theorie zu dumm ist, als dass man die Leute nicht davon überzeugen könnte, sie zu glauben. Tatsächlich fallen immer mehr Menschen auf diesen Bullshit rein, womit diese Folge durchaus nah an der traurigen Realität ist.

„Bruce Allmächtig“ verkauft Rand seinen Anhängern als Dokumentarfilm, was ebenfalls eine Anspielung auf die Leichtgläubigkeit einiger Verschwörungsideologen ist.

Die Cognito Inc. weiß natürlich, dass die Erde in Wahrheit hohl ist und von Maulwurfsmenschen bewohnt wird. Ein Seitenhieb auf die ähnlich dümmliche Verschwörungstheorie, an die mindestens ebenso viele , wenn nicht sogar die gleichen Vollidioten glauben, obwohl sie der flachen Erde total widerspricht.

Für Reagan ist das Hobby ihres Vaters eine willkommene Ablenkung, um ihn von der Hochzeit ihrer Mutter fern zu halten. Aus unerfindlichen Gründen schmuggelt einer ihrer Kollegen einen Koffer voller Drogen auf die Feier. Doch Glenn schmeißt den Stoff über Bord.

Durch Zufall erfährt Rand dann doch von der Hochzeit seiner Ex und crasht die Party mitsamt seiner Flat-Earth-Freunde, die sich zwischenzeitlich radikalisiert haben und die Hochzeitsgesellschaft als Geiseln nehmen. Das spielt mit Sicherheit auf eine andere Gruppe von Verschwörungsanhängern an, denn die Prepper sind tatsächlich Waffennarren mit einem hohen Gefährdungspotential.

Der Anführer der Bande verlangt, an den Rand der Erde gebracht zu werden. Um diesen zu simulieren, wird der Eingang zur inneren Erde geöffnet, in den der Flatearther prompt hineinspringt, in dem Irrglauben, auf der anderen Seite der Flacherde wieder aufzutauchen. Das Problem hat sich damit von selbst erledigt, wobei es äußerst fragwürdig ist, eine absurde Verschwörungstheorie mit einer anderen aufzulösen.

In Episode 7 erwacht Reagan neben einem One-Night-Stand, auf das sie sich im Vollrausch eingelassen hat. Masters ist ein Geheimagent vom Schlage eines James Bond und das Gebäude, in welches sie abgeschleppt wurde, ist mit einem „G“ markiert. Vielleicht ein „G“ für „Gnosis“?

Auf Arbeit muss sie feststellen, dass sie bei ihrem nächsten Auftrag mit Agent Masters zusammenarbeiten muss, der obendrein noch ihre Lorbeeren für die Rettung der Hochzeitsgesellschaft ihrer Mutter einstreicht. Ihr Ziel ist ein Bond-Bösewicht namens Schädelfinger, der irgendwie aussieht wie Marilyn Manson. Außerdem bietet sich der Name an, um ein paar Schädel zu platzieren.

Sein Geheimversteck liegt ganz klischeehaft auf einer Vulkaninsel, deren Grundstückswert eine 666 enthält.

Es ist fraglich, wer das größere Ego hat: Der Bösewicht oder Agent Masters? Letzterer hat einen suboptimalen Fallschirm, der jeden Überraschungseffekt versaut.

Die Folge ist voller sexueller Anspielungen. Schädelfinger hat eine Phalluskanone…

…und Masters schickt ihm eine Ladung Nanobots aus dem Schoß.

Nach der Verhaftung des Schurken wird dessen Versteck vom Leiter der Cognito Inc. übernommen. Den Übernahmevertrag schließt er mit einer Lady in Rot ab.

Er plant, aus der Insel ein Steuerparadies zu machen. Hier wird offenkundig auf die Panama-Papers angespielt, womit mal wieder ein realer Fall von Korruption in den Sumpf der lächerlichen Verschwörungstheorien gezogen wird.

Der Rest der Folge dreht sich darum, dass Reagan ihr One-Night-Stand wieder loswerden will. Dafür inszeniert sie ihren eigenen Tod und wendet sich am Ende gar an Schädelfinger. Der lehnt zunächst ab, sodass sie in seine Rolle schlüpfen und Masters in eine Falle locken muss, wo sie dann mit ihm Schluss macht. Danach überlässt sie ihn der Folter durch den echten Schädelfinger.

Die Episode „Tötet Buzz“ führt Cognito Inc. auf den Mond.

Dort hat sich eine Hippie-Kommune breit gemacht, die von Buzz Aldrin angeführt wird.

Die Bilder der Mondlandung mussten daher von Stanley Kubrick nachgedreht werden.

Wenn man einmal den Bullshit beiseitelässt, gibt es tatsächlich Anzeichen, dass Bilder der Apollo 11 nachgedreht wurden, weil die Astronauten auf dem Mond Dinge entdeckt haben sollen, welche die Öffentlichkeit nicht sehen durfte. Indizien sind Aussagen von Aldrin und anderen Astronauten über UFO-Sichtungen. Doch darum geht es in der Serie nicht. Stattdessen bekommt man wieder Bullshit vom Feinsten serviert. Beim Start von der Erde ist sogar immer noch der Eingang zur Hohlerde im Atlantik zu sehen.

Vom Mond aus ist außerdem der Kontinent Atlantis zu erkennen, welcher von der NASA aus allen Fotos heraus retuschiert wird.

In Wirklichkeit retuschiert die NASA ganz andere Sachen. Dinge wie Mondbasen zum Beispiel, die allerdings eher nicht den USA gehören und die auch keine unabhängigen Mondnationen sind. Ebenso wenig gibt es Mondnazis, die auf der erdabgewandten Seite leben, wie es in der Serie heißt. Aber es war klar, dass diese Anspielung auf „Iron Sky“ kommen musste.

Während Reagan und Brett den echten Buzz Aldrin aufsuchen, der sich die sowjetische Hündin Laika als Haustier hält…

…statten die anderen dem falschen Aldrin einen Besuch ab. Der denkt aber gar nicht dran, die Bühne einfach frei zu machen, sondern enthüllt die Mondlüge live im Fernsehen. Ob der reale Buzz diese Darstellung lustig fand, ist nicht überliefert.

Reagan hält den Mond-Aldrin für ihren leiblichen Vater, da er auf einer gemeinsamen Sexorgie mit Rand und ihrer Mutter war. Doch Rand ahnt bereits, dass das nicht stimmen kann. Zudem finden er und Brett die sterblichen Überreste von Neil Armstrong, der offenkundig ermordet wurde. An Buzz‘ Utopia mit seinen freien Monduniversitäten und bedingungslosem Mondeinkommen ist etwas faul. In Wahrheit ist Buzz nämlich ein Monddiktator, der den Trabanten aus dem Erdorbit lösen will.

Das Ganze ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen und rufschädigend, dass sich die Macher der Serie genötigt sahen, den realen Buzz Aldrin am Ende der Folge zu bitten, sie nicht zu verklagen.

Die neunte Episode ist wieder etwas ernster und beginnt mit den Robenträgern des Schattenrates, die hinter allem stecken. Ihr Domizil ist mit sumerischer Keilschrift verziert und es fließt Blut von den Wänden.

Die Menschen werden auf den Wandreliefs als Sklaven dargestellt.

Außerdem finden sich an einer anderen Wand eine Ziege und ein Apis-Stier.

Die Aufnahme eines neuen Mitgliedes steht an.

Denn alle Planeten stehen mal wieder in einer Reihe.

An der Börse werden geheime Botschaften verbreitet.

Und ebenso in Kornfeldern.

Der CEO von Cognito Inc. hofft, der Auserwählte zu sein.

Eine Eule hat ihm die frohe Botschaft übermittelt.

Reagan soll auf seinen Posten als Leiterin der Firma aufrücken. Ihr Vater hat dafür extra ihr Diplom ausgekramt. Es ist auf den. 23. Mai 1999 ausgestellt. Da hätten wir also die 23 und gleich noch eine auf dem Kopf stehende 666.

Die neue Chefin bemängelt, dass der Laden zu lange ein Verein für alte Männer war. Die Darstellung der amerikanischen Gründungsväter mag gehässig sein, aber irgendwie auch zutreffend.

Die unterschwelligen Botschaften in Kinderserien will Reagan progressiver gestalten. Ob das den genannten Forderungen dienlich ist, darf bezweifelt werden. Zumal die Republikaner Umweltschutz sowie das Grundrecht auf Gesundheit ohnehin schon als Teufelswerk verdammen.

Die Party wird jäh unterbrochen, als ein Maulwurf ein Geheimdossier stiehlt, in dem alle schmutzigen Projekte aufgelistet sind, in welche Cognito Inc. je involviert war. Während die Angestellten nach dem Maulwurf fahnden, sucht der Ex-Chef den Schattenrat auf. An deren Eingangstor befinden sich ein Stier und ein Bär – die Symbole der Börse. Dies spielt auf die Macht des Finanzsektors an, der letztendlich alles kontrolliert.

Dasselbe Motiv findet sich noch mal im Keller.

Innen wimmelt es ferner von Repräsentationen des Baphomet, doch neben gehörnten Tierschädeln gibt es auch noch einen Löwenkopf, der ebenfalls für Satan stehen kann.

Die Fallgrube, durch die sie den Versager plumpsen lassen, hat natürlich eine Dreiecksform.

Wie es scheint, sind die Roben gar nicht sauer auf das Chaos bei Cognito Inc., sondern sie unterziehen den Anwärter einem Test. Als erstes muss er sich durch ein Todeslabyrinth kämpfen.

Allerdings ist er nicht der einzige Anwärter. Der Papst, ein Man in Black, ein Echsenmensch sowie die TV-Moderatorin Oprah Winfrey (als Vertreterin der Illuminaten) sind ebenfalls im Rennen. Als Erster scheidet der Papst aus. Ironischerweise wird er von Schlangen getötet, was geradezu biblisch ist.

Ein paar Fallen später muss der CEO sich zwischen einem Pharao, Aristoteles und Ronald McDonald entscheiden.

Und ganz zum Schluss gibt es noch einmal zwei Türen in Form eines Bären und eines Stiers. Während Oprah sich für die falsche Tür entscheidet, weiß ihr Kontrahent ganz genau, dass der Bulle für steigende Kurse steht.

Die Suche nach dem Maulwurf verläuft unterdessen schleppend. Brett ist zwar verkabelt, das ist allerdings nur sein Autotagebuch. Bei Gigi entdeckt Reagan abgelehnte Bewerbungen bei den konkurrierenden Illuminati. Übrigens wird hier mal wieder die Pyramide mit dem Auge völlig falsch zugeordnet, denn das ist ein Freimaurersymbol, während die Illuminaten die Eule als Logo hatten.

Reagans Vater hilft ihr schließlich bei der Suche nach dem Maulwurf und bringt sie in einen geheimen Überwachungsraum, in dem er jede Menge Kryptiden nebst einem Grey-Alien versammelt hat. Die Uhr an  der Wand ist nebenbei bemerkt ein achtzackiger Stern.

Auf den dort lagernden Überwachungsbändern entdecken sie endlich die Wahrheit: Der Maulwurf ist der Teddyroboter, wegen dem Reagan ein Umarmungstrauma hat. Eine beknacktere Auflösung konnte man sich wohl kaum vorstellen. Der Roboter glaubt, dass die Arbeit bei Cognito Inc. Reagan unglücklich macht und deshalb will er das Unternehmen zerstören. Er möchte, dass sie ihren Kindheitstraum lebt, Lego-Astronautin zu werden und auf dem Mond N-SYNC zu heiraten.

Um den Killerbär zu stoppen, brauchen die Ridleys ein Passwort. Nur kann sich Reagan nicht daran erinnern, weshalb sie eine Reise in ihren eigenen Verstand machen muss. Das entwickelt sich im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Mind Fuck.

Bei der Durchforstung ihrer Erinnerungen erlebt sie u.a. einen Kindergeburtstag, bei dem keinerlei Freunde anwesend waren. Möglicherweise lag das an dem mechanischen Velociraptor, den sie eigens für die Party gebaut hat.

Brett folgt Reagan in ihren Verstand und manipuliert dabei ihre Erinnerungen. Irgendwie ist es etwas creepy, dass er eine ihrer Kindheitserinnerungen wählt und dort mit ihr auf einen Schulball geht, obwohl er schon 30 ist und sie, zumindest in ihrer Erinnerung, noch ein Kind.

Aus Rache für das jahrelange Mobbing übergießt die Kleine ihre Abschlussklasse mit Blut, was eine direkte Anspielung auf Stephen Kings „Carrie“ ist.

Die ältere Reagan findet inzwischen heraus, dass schon einmal an ihrem Verstand herum gepfuscht wurde und zwar von ihrem Vater. Er hat die Erinnerung an ihren einzigen Freund ausgelöscht, damit sie sich auf ihre Karriere konzentriert. Der Name des Freundes ist zugleich das Passwort, mit dem der Roboterbär gestoppt werden kann. Und es erklärt außerdem, warum sie sich nicht daran erinnern konnte.

Nachdem der Maulwurf gestoppt ist und der alte CEO vom Schattenaufsichtsrat in ein Geheimgefängnis entsorgt wurde, glaubt sich Reagan am Ziel ihrer Träume. Doch als sie am nächsten Tag in ihr Büro kommt, ist es schon nicht mehr ihr Büro. Der Schattenaufsichtsrat hat zu ihrem Entsetzen ihren Vater zum neuen CEO erklärt. Ende des ersten Teils.

Fazit: „Inside Job“ ist einerseits durchaus unterhaltsam und witzig. Andererseits zieht die Serie gerade damit reale Verschwörungen ins Lächerliche und setzt sie mit absurdem Schwachsinn wie der flachen Erde gleich.

Geheimnisvolle Antarktis

von Joe Doe

Um kaum einen Kontinent ranken sich so viele Legenden wie um die Antarktis. Mit Ausnahme vielleicht um das untergangene Atlantis, was manche sogar auf Antarktika vermuten. Der Hauptgrund für die Legendenbildung dürfte die Unzugänglichkeit der Antarktis sein, die unter hunderten Metern Eis begraben liegt. Für eine Erschließung oder gar Besiedelung ist es schlichtweg zu kalt und rau, nur Pinguine fühlen sich an der Küste wohl. Von daher wird es wohl auf absehbare Zeit bei den wenigen Forschungsstationen bleiben.

Eine der bekanntesten Forschungsreisen fand bereits in den Jahren 1938 bis 1939 statt. Der ehemalige deutsche Frachter Schwabenland, der 1936 zu einem Forschungsschiff umgebaut wurde, steckte während der Expedition ein 600.000 km² großes Küstengebiet mittels eines mitgeführten Flugzeugs mit Reichsfahnen ab. Benannt wurde dieses Gebiet nach dem Schiff „Neuschwabenland“. Soweit die historischen Fakten.

Um die Antarktis-Expedition der Nazis ranken sich seither zahlreiche Mythen. Angeblich soll Admiral Karl Dönitz in der Folge mehrere U-Boote in die Antarktis geschickt haben, woraufhin er Hitler gemeldet haben soll: „Meine U-Boot-Fahrer entdeckten ein echtes irdisches Paradies.“ 1943 soll Dönitz schließlich noch verkündet haben: „Die U-Boot-Flotte Deutschlands kann stolz sein, dass sie am anderen Ende der Welt für den Führer eine uneinnehmbare Festung errichtet hat.“

Zum einen handelt es sich hier um historisch nicht verifizierbare Zitate, die obendrein vielseitig interpretierbar sind. Zum anderen sprechen die historischen Fakten gegen eine geheime Südpolbasis der Nazis. Anfang 1943 begann sich das Blatt für die deutsche Wehrmacht in Stalingrad bereits zu wenden, die Schlachten wurden immer verlustreicher, was zu einer Verknappung der Ressourcen führte. Eine tatsächlich geplante zweite Antarktisexpedition wurde lange zuvor aufgrund des Krieges gestrichen.

Hinzu kommt, dass Norwegen bereits am 14. Januar 1939 das Gebiet für sich beanspruchte und in Königin-Maud-Land umtaufte. Obgleich Norwegen zwischenzeitlich von Nazideutschland besetzt wurde, wäre eine Nazipräsenz auf der Antarktis doch spätestens nach dem Krieg nicht länger toleriert worden. Bis heute gibt es keine Spur von einer vermeintlichen deutschen Basis am Südpol.

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Allerdings wird immer wieder die Operation Highjump der US-Marine von 1946/1947 angeführt, die Hals über Kopf abgebrochen wurde. Diese hat es wirklich gegeben und es hat sich bei dieser Operation mitnichten um eine harmlose Forschungsexpedition gehandelt. Der verantwortliche Admiral Richard Evelyn Byrd höchstpersönlich räumte kurz vor der Abreise am 2. Dezember 1946 gegenüber der Presse ein, dass seine Reise „einen militärischen Charakter“ habe. Darüber hinaus nahmen ein Flugzeugträger, 11 Kriegsschiffe und ein U-Boot mit insgesamt rund 4.000 Mann Besatzung teil. Ebenfalls mit an Bord waren 26 Flugzeuge und 30 Hubschrauber.

Was genau mit diesem Manöver bezweckt werden sollte, ist Stoff für Spekulationen. Ebenso wie der verfrühte Abbruch. Vielleicht wollte das US-Militär tatsächlich den Gerüchten über eine Nazibasis im Königin-Maud-Land nachgehen und hat die Operation frühzeitig beendet, weil nichts dergleichen entdeckt wurde? Die Flugaufklärung konnte jedenfalls Ende Januar 1947 über dem ehemaligen Neuschwabenland ungehindert mehr als 70.000 Fotos schießen.

Quelle

Heute können wir uns ziemlich sicher sein, dass auf Antarktika keine Nazis leben und erst recht keine technisch überlegenen Reichsflugscheiben dort stationiert sind. Wäre dem so, hätten die Nazis wohl längst die Erde erobert. Zudem würden sie mit Sicherheit keine der 85 Forschungsstationen rund um den Südpol dulden, die seit den 1950ern errichtet worden sind und von denen bisher noch nicht eine angegriffen wurde. Derartige Verschwörungstheorien sind nichts weiter als die Träumereien von Neonazis, die sich nach der Rückkehr des Führers sehnen.

Getoppt werden diese rechtsextremen Fantasien eigentlich nur noch von den Theorien der hohlen und der flachen Erde. Während die Anhänger der Hohlwelt-Theorie behaupten, am Südpol befinde sich ein Eingang zur inneren Erde, meinen die Flacherdler, die Antarktis bilde einen Ring um die Scheibenwelt. Dumm nur, dass die Küstenlinie der Antarktis in letzterem Fall viel länger sein müsste, da sie alle anderen Kontinente und Ozeane einrahmen würde. Außerdem könnte man den Kontinent nicht überqueren und an der gegenüberliegenden Küste ankommen, wenn er ringförmig wäre. Ein Loch wie in einem ausgeblasenen Osterei hätte derweil schon längst irgendjemand mit Google Earth entdecken müssen, wobei die Hohlwelttheorie schon an Fakten wie der Plattentektonik scheitert.

Es ist übrigens nicht so, dass Google oder die Weltraumagenturen ausnahmslos alle Bilder retuschieren würden, denn tatsächlich wurden schon einige interessante Artefakte rund um den Südpol entdeckt. Darunter Pyramiden und merkwürdige Strukturen wie Gesichter. Handelt es sich dabei um natürliche Formationen? Oder vielleicht um Pareidolie-Effekte, bei denen unser Verstand etwas in Schatten hineininterpretiert? Gänzlich uninteressant ist die Antarktis jedenfalls nicht…

Wer weiß schon, was unter dem ewigen Eis verborgen liegt? Vielleicht Hollywood? In „Alien vs. Predator“ von 2004 entdeckt der Weyland-Konzern per Infrarotsatellit eine Pyramide unter dem antarktischen Eis, welche Merkmale ägyptischer, lateinamerikanischer und kambodschanischer Pyramiden in sich vereint.

„Alien vs. Predator“ verbindet das globale Pyramidenphänomen dann auch gleich mit Außerirdischen. Nicht der erste, aber mit Sicherheit der interessanteste Ausflug des Franchise in die Prä-Astronautik.

Ein weiterer Film, der eine Begegnung mit Außerirdischen in die Antarktis zeigt, ist das Remake von „Das Ding aus einer anderen Welt“ aus dem Jahr 1982. Das Original von 1951 spielt noch in der Arktis. Warum John Carpenter die Handlung dann vom Nordpol an den Südpol verlegt hat, ist nicht bekannt. 2011 folgte schließlich ein weiteres Remake, welches abermals auf Antarktika spielt und in dem diesmal ein gigantisches Alien-Raumschiff unter dem Eis liegt.

Laut einigen Verschwörungstheoretikern sollen auch Missionslogos von Antarktis-Expeditionen zumindest Hinweise auf Pyramiden enthalten. Unsere Recherchen haben jedoch nur Patches zu Tage gefördert, die pyramidenförmige Berge oder Zelte beinhalten. Um diese als tatsächliche Pyramiden zu interpretieren, braucht es schon viel Phantasie.

Die Flat Earth Society – Kreationistische Hirnwäsche

von Joe Doe

Über das Internet breiten sich neben sinnvollen und wichtigen Informationen leider auch die gröbsten Dummheiten aus. Eine der krudesten Hirnlosigkeiten ist dabei mit Abstand die Behauptung, die Erde sei in Wahrheit flach. Dieser Irrglaube ist vor allem in den USA verbreitet, findet jedoch zunehmend Anhänger in Deutschland und Osteuropa. In der Regel sind diese christliche Kreationisten, aber auch nichtreligiöse Verschwörungstheoretiker fallen immer öfter auf solchen Unfug herein. Es wird also Zeit, diesem besorgniserregenden Trend mit Fakten entgegen zu wirken.

Fangen wir am besten beim Ursprung an. Interessanterweise stammt die Theorie der flachen Erde nicht etwa aus dem christlichen Mittelalter, wie oft behauptet wird. Im Gegenteil war die Kugelgestalt der Erde von der römisch-katholischen Kirche längst anerkannt und lediglich über ihren Platz im Universum wurde noch gestritten. Ebenso ging schon der griechische Astronom Ptolemäus, auf dessen geozentrisches Weltbild sich die Kirche berief, von der Kugelgestalt der Erde aus.

Die Vorstellung der flachen Erde ist weitaus älter und war in antiken Kulturen wie der Mesopotamiens verbreitet. Zuletzt wurde sie von frühen griechischen Philosophen wie Anaximander und Hekataios vertreten. In dieser grauen Vorzeit hatte die Menschheit noch nicht den Wissensstand, den wir heute haben. Von daher ist es eine schlechte Idee, sich auf die Irrtümer primitiver Kulturen zu berufen, die noch nicht einmal die gesamte Welt kannten.

Eine ebenso schlechte Idee ist es, sich auf die Bibel zu stützen, wie es die kreationistischen Flacherdler gerne tun. Diese beinhaltet nämlich sehr widersprüchliche Angaben über die Gestalt der Erde. So herrscht im Alten Testament zwar teilweise noch das mesopotamische Weltbild vor, doch bereits im Buch Hiob ist unmissverständlich vom „Erdenrund“ die Rede. Damit stellt sich die vermeintlich wichtigste Quelle der Flacherdler gegen selbige.

Nun sollte man meinen, das Thema hätte sich damit erledigt, denn welche Quellen bleiben noch, wenn die heilige Schrift die Kugelgestalt der Erde unterstützt? Tatsächlich gibt es da nur die Werke des Briten Samuel Rowbotham (1816-1884), beginnend mit einem 16-seitigen Pamphlet aus dem Jahre 1849, welches einige sehr frei interpretierte Bibelpassagen enthält.

1865 erweiterte Rowbotham, der unter dem Pseudonym Parallax veröffentlichte, seine kruden Behauptungen auf ein 221-seitiges Buch mit dem Titel „Zetetic Astronomy: Earth Not a Globe“, welches in einer späteren Auflage von 1881 auf 430 Seiten anwuchs. In diesem Werk wurden u.a. Behauptungen aufgestellt, dass die Erde eine Scheibe mit dem Nordpol im Zentrum sei und die Sonne sich weniger als 4.000 Meilen über London befände. Natürlich beruht nichts davon auf wissenschaftlicher Nachforschung. Samuel Rowbotham, der bereits mit 9 Jahren die Schule abgebrochen hatte, saugte sich schlichtweg alles aus den Fingern und hat seine Phantasien anschließend als Wahrheit verkauft.

Die unseriösen Ideen des Samuel Rowbotham wären sicherlich längst vergessen worden, wenn seine Anhänger nicht die Universal Zetetic Society gegründet hätten, die weiterhin die Zeitschrift „The Earth Not a Globe Review“ herausgab. 1956 ging aus diesem Verein die Flat Earth Society hervor, die seitdem eine maßgebliche Triebfeder für die Verbreitung von Rowbothams Wahnvorstellungen ist.

Darüber hinaus wurden Rowbothams Ideen auch von der 1895 gegründeten Christian Catholic Apostolic Church übernommen und fanden so schon frühzeitig ihren Weg in die USA. Dank dem Vormarsch des Kreationismus sind die USA heute das Zentrum der flachen Erde. Die Flat Earth Society ist indes rund um den Globus vertreten, was nicht einer gewissen Ironie entbehrt.

Überhaupt könnte man glauben, dass die Theorie der flachen Erde im Zeitalter des globalen Reiseverkehrs nur als Satire gemeint sein kann. Dem ist leider nicht so und Flacherdler lassen auch nicht mit sich diskutieren. Sie ignorieren konsequent alle Beweise für die Kugelgestalt der Erde und sind keinen logischen Schlussfolgerungen zugänglich.

Zeigt man ihnen Satellitenbilder oder Aufnahmen der bemannten Raumfahrt, welche die Erde in ihrer Gänze zeigen, lehnen sie diese als angebliche Fälschungen ab. Lässt man selbst einen Wetterballon mit einer Kamera aufsteigen, um die Wölbung der Erde zu fotografieren, begründen die Flacherdler diese mit dem Fischaugeneffekt. Dass man für diesen Effekt auch ein extra Fischaugenobjektiv benötigt, geschenkt! Ja selbst das Auftauchen von Schiffen am Horizont, von denen man immer erst den Mast sieht, tun die Anhänger der flachen Erde als optische Täuschung ab.

Ein weiterer Beweis für die Kugelgestalt der Erde ist der Sonnenstand. Dieser ändert sich sowohl mit den Jahreszeiten als auch mit dem Abstand vom Äquator. Ersteres hat mit der Achsneigung der Erde zu tun und schon dieser Fakt bestätigt die Kugelgestalt der Erde. Mit dem unterschiedlichen Einfallwinkel des Sonnenlichts in Abhängigkeit zum Äquatorabstand lässt sich indes sogar der Erdumfang sehr präzise berechnen.

Die erste Messung wurde bereits im 3. Jahrhundert v.Z. durch Eratosthenes vorgenommen. Er wies nach, dass die Sonne, während sie in Syene (Südägypten) zur Sommersonnenwende mittags im Zenit stand, gleichzeitig in Alexandria 7° vom Zenit abwich. Mit dem Wissen um die ungefähre Entfernung beider Städte (ca. 850 km) konnte er den Erdumfang erstaunlich präzise berechnen. Inwieweit sie abweicht, lässt sich nicht genau sagen, da Eratosthenes‘ genaue Maßeinheit leider nicht überliefert ist. In jedem Falle hat er aber schon mehr als 2000 Jahre vor dem ersten Weltraumbild der Erde den Beweis für ihre Kugelgestalt erbracht.

Die Weltumseglungen von Ferdinand Magellan (1480-1521) und Francis Drake (1540-1596) im 16 Jahrhundert räumten schließlich die letzten Zweifel aus. Heute kann sich inzwischen jeder in ein Flugzeug setzen, die Welt umrunden und sich so selbst von der Kugelgestalt der Erde überzeugen. Ein Blick aus dem Flugzeug reicht dabei schon aus, um eine leichte Wölbung am Horizont zu erkennen.

Selbstverständlich haben die Flachschädel aber auch dafür eine Erklärung. Ihnen zufolge fliegen die Flugzeuge nämlich im Kreis, also einmal rund um den Nordpol im Zentrum der flachen Erde. Das hätte freilich schon einigen Piloten auffallen müssen, weshalb folgerichtig sämtliche Geräte wie der Bordkompass manipuliert sein müssen.

Wie aber erklären sich die Flachpfeifen, die unterschiedlichen Zeitzonen? Wenn die Erde flach wäre, müsste die Sonne überall zu gleichen Zeit auf- und untergehen. Dem ist aber nicht so! Wenn in Europa und Afrika Tag ist, herrscht auf der gegenüberliegenden Seite im Pazifik Nacht. Da wir inzwischen Echtzeitverbindungen rund um den Globus haben, kann dies jeder leicht mit einer Skype-Verbindung nachprüfen.

Doch welch Überraschung, die Flachzangen akzeptieren diesen Beweis ebenfalls nicht! Stattdessen behaupten sie, die Sonne kreise im Abstand von rund 4000 Meilen über der Erde einmal rund um den Nordpol. Allerdings würde das voraussetzen, dass sich ihr Licht wie ein Scheinwerferspot verhält, was definitiv nicht so ist. Außerdem müsste man die Sonne, wenn dieses Modell zuträfe, immer noch in der Ferne mit einem Fernglas ausmachen können. Denn wenn die Erde flach wäre, könnte die Sonne ja nirgendwohin verschwinden, außer hinter die Scheibe und dann wäre wiederum überall gleichzeitig Tag und Nacht.

Außerdem ist die Sonne viel weiter als 4.000 km von der Erde entfernt und damit auch viel größer. Anders ließen sich die Mond- und Venusphasen nicht erklären und diese kann jeder selbst nachvollziehen. Der Mond ist ein gutes Stichwort, denn bei ihm lassen sich nicht nur die Phasen mit bloßem Auge beobachten. Bei einer Mondfinsternis zeichnet sich außerdem der runde Erdschatten deutlich auf dem Mond ab. Doch halt, auch dafür haben die Flachköpfe eine Ausrede. Der Mond ist nämlich ein Hologramm! Dummerweise gibt es die Hologrammtechnologie noch nicht sehr lange, während der Mond und seine Phasen schon aus der Antike überliefert sind.

Des Weiteren erzeugt die Gravitation des Mondes die Gezeiten, die exakt mit dem Mond rund um die Erde laufen und damit ihre Kugelgestalt beweisen. Ein Hologramm hätte sicherlich nicht solche Auswirkungen. Was sagen die Flachhirne also dazu? Natürlich sind das nur Propagandalügen und die Gezeiten entstehen irgendwie anders. Vielleicht durch die Hand Gottes? Denkt euch was aus!

Nicht ausgedacht sind derweil die knallharten Fakten, welche die Astronomie liefert. So steht der Polarstern immer im Norden, während alle anderen Sterne über den Nachthimmel zu wandern scheinen, was natürlich an der Erdrotation liegt. Wer schon einmal den Sternenhimmel mit einer Langzeitbelichtung fotografiert hat, kann dieses scheinbare Kreisen ferner Sonnen um den Polarstern eindrucksvoll nachweisen.

Wäre die Erde nun eine Scheibe, müssten auch an ihren Rändern, also im Süden, alle Sterne um den Polarstern kreisen. Dem ist jedoch nicht so! Auf der Südhalbkugel ist der Polarstern nicht einmal zu sehen und die restlichen Sterne kreisen stattdessen um Sigma Octantis. Zudem sind Sternbilder wie das Kreuz des Südens und die Magellanschen Wolken ausschließlich auf der Südhalbkugel zu sehen, während nördliche Sternbilder nur auf der Nordhalbkugel zu sehen sind. Abhängig von der jahreszeitlichen Achsneigung wandern einige Sternbilder obendrein und sind von einem Standpunkt aus betrachtet nur zu bestimmten Zeiten sichtbar.

All diese Beobachtungen lassen nur den Schluss zu, dass die Erde eine Kugel ist, wenn auch keine perfekte. Das schöne dabei ist, dass jeder die Beobachtungen mit bloßem Auge machen kann. Die Anhänger der flachen Erde verweigern jedoch strikt, das Offensichtliche anzuerkennen. Stattdessen behaupten sie einfach, dass das Weltall eine Erfindung der NASA sei und gar nicht existiere. Einfach die Augen schließen und schon ist es weg!

„Wanderer am Weltrand“ von Camille Flammarion (1888)

Es ist wirklich egal, welches Argument man aufführt, Menschen ohne logisches Denkvermögen sind schlichtweg unfähig, rationale Informationen zu verarbeiten. Für die Flacherdler ist alles Lüge und Täuschung und überhaupt würde die Mehrheit der Weltbevölkerung nur das glauben, was in Lehrbüchern steht. Das liegt vielleicht daran, dass nicht alles, was in Lehrbüchern steht, eine Propagandalüge ist.

Ja, die herrschende Elite belügt uns, vor allem wenn es um Kriege, das Geldsystem und die aktuelle Tagespolitik geht. Doch warum werden wir belogen? Weil sich die Herrschenden dadurch einen Vorteil versprechen, allen voran die Durchsetzung ihrer Machtinteressen. Nun stellt sich die Frage, inwiefern es dem Machterhalt der Elite förderlich sein könnte, wenn sie uns über die Gestalt der Erde belügen würde? Wo läge da der Nutzen? Das wäre in etwa so, als würde die Herrschaftselite uns belügen, wenn sie sagt, dass wir Sauerstoff zum Atmen brauchen. Wer glaubt, dass das nicht stimmt, kann ja gerne mal die Luft für eine Stunde anhalten, dann wäre die Welt um ein paar Schwachköpfe erleichtert.

Es macht absolut keinen Sinn, uns bezüglich des Erscheinungsbildes unserer Welt zu belügen. Jeder kann die Kugelgestalt der Erde mittels eigener Nachforschungen erfassen und logisch begründen. Mit einem Teleskop kann zudem jeder die Kugelgestalt der anderen Planeten unseres Sonnensystems deutlich erkennen. Warum sollte die Erde in eklatanter Weise davon abweichen? Wirklich jeder braucht nur die Augen aufzumachen, um die Wahrheit zu sehen. Die Anhänger der flachen Erde schließen ihre Augen jedoch und meinen, sie so viel besser und klarer sehen zu können.

Einstein sagte einst, dass es nur zwei Dinge gibt, die grenzenlos sind: Das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum war sich Einstein allerdings nicht sicher, wohingegen für letzteres die Flacherdler den ultimativen Beweis darstellen. Denn wenn ihnen die Argumente ausgehen, wird aus einem Teleskop plötzlich eine Erfindung des Teufels, die uns Dinge sehen lässt, die gar nicht da sind. Und wer den Mars oder die Venus mit bloßen Augen erkennt, ist ebenfalls Opfer einer satanischen Sinnestäuschung.

Keine Behauptung ist zu blöde, um nicht von den Flachwichsern angeführt zu werden. Sie selbst bleiben der Welt dabei jeglichen Beweis für ihre Theorie der flachen Erde schuldig. Denn wenn die Erde wirklich flach wäre, hätte schon längst irgendwer ihren Rand entdeckt haben müssen. Im Prinzip müsste es sogar ausreichen, auf einen genügend hohen Berg zu klettern, dann müsste man den Rand mit einem ausreichend starken Teleskop sehen können. Dem ist aber nicht so!

Wie genau der Rand aussehen soll, darüber gibt es ebenfalls unterschiedliche Auffassungen. In der Antike glaubte man, die bekannte Welt sei von einem ringförmigen Ozean umgeben. Wäre dies der Fall, so wären die Weltmeere schon längst ins Nichts abgeflossen oder sie wären inzwischen „Wasser für die Elefanten“ aus den Scheibenwelt-Romanen von Tarry Pratchett.

Zumindest darüber hat sich die Flat Earth Society Gedanken gemacht und behauptet, dass die Antarktis einen Ring um die Erdscheibe bildet. Doch warum ist die Erde dann nicht nur am Rand, sondern auch im Mittelpunkt am kältesten? Bei den Polen einer runden Erde stellt sich diese Frage nicht. Gleiches gilt für die Entstehung der Erde. Wenn Materie sich zusammenklumpt, ist eine annähernde Kugelform nur logisch, da Gravitation in jede Richtung nach unten wirkt. Wie sollte jedoch eine Scheibe entstehen? Aber lassen wir das! Zum Glauben an die flache Erde gelangt man schließlich nicht durch Beweise oder logisches Denken, sondern einzig durch billige Youtube-Videos mit lächerlichen Animationen.

Bedauerlicherweise fühlen sich gerade Wahrheitssuchende zunehmend von solchen Beiträgen angesprochen. Das mag daran liegen, dass viele Protagonisten der Bewegung ihr Publikum mit völlig anderen Themen anlocken. Auf ein inhaltlich korrektes Video über den Zustand der Gesellschaft oder den Einfluss satanistischer Geheimbünde folgt immer öfter pure Desinformation, mit der die Wissenschaftsgemeinde pauschal diffamiert werden soll. Im Prinzip werden damit aber nur Wahrheitssuchende in die Irre geführt und der Lächerlichkeit preisgegeben.

Die Anhänger der flachen Erde stehen dabei wie keine andere Gruppe sinnbildlich für den geistigen Niedergang der Menschheit. Nicht einmal der Stuss, der rund um die Uhr auf RTL II läuft, kommt auch nur ansatzweise an die Blödheit der Flat Earth Society heran. Es stellt sich abschließend die Frage, ob es sich ebenso wie bei RTL II um einen gezielten Angriff auf die Gehirne handelt oder die Verfechter der flachen Erde selbst an den Bullshit glauben, den sie verbreiten?