Inside Job Teil 1 – Verschwörungstheorien als Witz

von Joe Doe

Die von 2021 bis 2022 produzierte Zeichentrickserie „Inside Job“ macht sich über so ziemlich jede Art von Verschwörungstheorie lustig, die jemals im Internet kursierte. Das wäre an und für sich ganz witzig, wenn dabei nicht reale Verschwörungen mit hanebüchenem Unsinn gleichgesetzt werden würden. Schon in der Eröffnungsszene wird ein Dollarschein so gefaltet, dass das Wort „Boobs“ („Titten“) zu lesen ist.

Im Vorspann kommen dann noch unter UV-Licht satanische Symbole und die Zahl 666 hinzu, während die tatsächlichen Freimaurersymbole auf der US-Währung komplett ignoriert werden.

Der Vorspann offenbart noch weitere unsinnige Verschwörungstheorien, darunter das geozentrische Weltbild und die flache Erde…

…das Fortleben toter Promis wie Steve Jobs, Tupac und Elvis…

…sowie die angebliche Regie der Mondlandung durch Stanley Kubrick.

Eine Führung durch die Firma Cognito Inc., welche den Deep State schützt, offenbart weitere Absurditäten. Darunter Barack Obamas Geburtsurkunde und Walt Disneys konservierten Kopf.

Unter den Mitarbeitern gibt es formwandelnde Reptiloiden.

Im Wasserspender lebt ein dreiäugiger Fötus, der an einem Laptop mit Pyramidenlogo arbeitet. Außerdem hat der Wasserspender Ventile in Blau und Rot.

In der Lobby steht ein großer Maya-Kalender, der schon in der ersten Episode mit einem Weltuntergangsszenario kombiniert wird.

Manche Mitarbeiter schnüffeln Chemtrails.

Es gibt aber auch Anspielungen auf reale militärische Forschungsfelder wie die Wetterkontrolle.

Oder satanische Opferrituale. Allerdings dürften diese in der Realität keinen Einfluss auf den Kurs des Dow Jones haben.

Lässt man die absurde Handlung, die sich in Episode 1 um den Austausch des Präsidenten durch einen Roboter dreht, einmal außer Acht, fallen vor allem die okkulten Symbole auf. Diese sind alles andere als fiktiv. Allen voran die unzähligen Pyramiden sowie ganz explizit die Pyramide mit Auge, die schon im Vorspann zu sehen ist.

Der Konferenztisch der Cognito Inc. sowie die darüber hängende Deckenbeleuchtung sind ebenfalls dreieckig.

Auf dem Tisch steht weiterhin eine bunte Pyramide mit drei Seiten.

Sogar die Pyramiden von Gizeh sind im Hintergrund auf einem Bildschirm zu sehen. Und wer genau hinschaut, entdeckt zudem manche M-Handgeste.

Noch expliziter ist jedoch das Siegel, welches im Konferenzraum und der Lobby hängt. Darauf finden sich gleich mehrere Symbole wie die Pyramide mit Auge, ein Totenkopf mit überkreuzten Knochen, eine Schlange, eine weiße Venustaube sowie ganz prominent Zirkel und Winkelmaß.

Zirkel und Winkelmaß finden sich ebenfalls im Büro des Leiters, direkt neben einer Eule der Minerva.

Und auch im Haus von Rand Ridley, der früher mal Leiter der Cognito Inc. war, gibt es eine Eule und einen Zirkel hinter einem Dreieck.

Es fällt auf, dass die meisten Symbole den Freimaurern zuzuordnen sind. Jedoch werden diese kaum namentlich erwähnt, womit ihre tragende Rolle in der Realität total unterschlagen wird. Und das, obwohl die Serie in Washington D.C. spielt, einer der wichtigsten Freimaurermetropolen der Welt.

Der Washington-Phallus ist hier übrigens eine getarnte Raketenstartbasis.

Das Logo der Cognito Inc. (ein Anagramm für Incognito) ist ebenfalls sehr interessant. Es handelt sich um drei übereinandergelegte Hexagone, womit hier die Zahl 666 verschlüsselt ist. Wir erinnern uns an das satanische Opferritual mit der Ziege.

In einer weiteren Abteilung werden Gewaltszenen in Kinderfilme geschnitten. Direkt davor findet sich das Bild eines blauen Pferdes, welches in der Realität vor dem Flughafen von Denver steht und als „Bluecifer“ bekannt ist.

An anderer Stelle hängen Poster, die zum Gehorsam aufrufen.

Wie alle Geheimbünde und Deep-State-Organisationen untersteht die Incognito Inc. einer uralten Elite, die sich hinter dreieckigen Masken verbirgt. Deren Wurzeln reichen bis ins antike Ägypten zurück, auf welches sich auch die Freimaurer berufen.

Die Protagonistin Reagan Ridley (offenkundig nach dem 40. US-Präsidenten benannt) strebt danach, Leiterin der Geheimbehörde zu werden. Dabei sieht sie sich selbst nicht als böse Intrigantin, sondern als Weltretterin. Sicherlich entspricht dies auch dem Selbstbild einiger Freimaurer.

In Wirklichkeit spielt sie jedoch mit der Welt. Bei genauerer Betrachtung haben übrigens sogar ihre Augenbrauen eine Dreiecksform und im Hintergrund ist die Statue eines Schlangenmenschen zu sehen.

Ihr durchgeknalltes Team besteht unter anderem aus dem militärischen Berater Glenn Dolphman, einem Delphinmenschhybriden, dem halluzinogenen Pilzwesen Magic Myc (im Original Myc Celium), der Medienmanipulatorin Gigi, dem Drogenmischer Dr. Andre und ihrem Co-Teamleiter Brett Hand. Das Chaos ist vorprogrammiert.

Wenn das Team mal wenig zu tun hat, treibt es sich in der Mitarbeiter-Mall herum. Hier gibt es so einige Anspielungen auf Verschwörungstheorien und im Hintergrund einen 9-Eleven-Shop (statt 7-Eleven).

Am Hau-Den-Maulwurf-Automaten kann man auf Edward Snowden eindreschen oder sich am Videospiel nebendran das Hirn zerkochen lassen.

Im McUltra’s (eine Anspielung auf MK-Ultra) gibt es mit Crystal Meth versetzte Pepsi. Das nimmt Bezug darauf, dass der Konkurrent Coca(ine) Cola ursprünglich Kokain in der Rezeptur hatte. Das Restaurant hat natürlich einen Schachbrettboden und an der Wand hängen wieder mal ein Zirkel sowie eine Pyramide mit Auge.

Schleichwerbung für Coke darf neben der Pepsi natürlich auch nicht fehlen.

An einer anderen Wand hängen eine Bilderberg-Leuchtreklame, eine hypnotische Spirale und eine goldene Platte mit der Nummer 5999, worin eine auf dem Kopf stehende 666 steckt.

Reagan kann sich im Gegensatz zu ihrem Team nicht entspannen, denn sie muss in Episode 2 jemanden entlassen um Geld einzusparen. Der Leiter hat bereits das Budget für Kornkreise gekürzt.

Die Ausarbeitung des Sparplans führt Reagan in verschiedene Abteilungen. Im Büro des JFK-Attentäters gibt es mal wieder eine Eule.

Besonders interessant ist die Abteilung Medienmanipulation, deren Aufgabe es ist, die Hirne der Zuschauer mit Bullshit und unterschwelligen Botschaften zu füllen. Netflix ist dabei durchaus selbstironisch. Aktuell konzentrieren sich jedoch alle Teammitglieder darauf, Reagan zu manipulieren, um nicht gefeuert zu werden.

Sie setzt sich aber ohnehin für alle Mitarbeiter ein, sogar für den längst überflüssigen JFK-Killer. Um dessen Nutzen zu belegen, lässt sie Kennedy klonen, was jedoch in einer Klonkatastrophe endet. Anspielungen auf „Das Ding“ inklusive.

Wirklich spannend wird es jedoch erst in der dritten Episode „Blaues Blut“, in der endlich die Reptiloiden ihren großen Auftritt haben. Natürlich dürfen dabei die Illuminaten nicht fehlen, deren Magazin mit Jay-Z- auf dem Cover wirbt.

Die Repiloiden mit Promistatus bieten sich für einige böse Wortspiele an, darunter der Boneman John Scarry (statt Kerry).

Ein Großteil des Cognito Inc.-Etats kommt von den Reptiloiden, wofür die Firma im Gegenzug verhindert, dass etwas gegen die globale Erwärmung unternommen wird, denn die Reptos mögen es warm. Das Team soll einen Gala-Empfang nutzen, um einen neuen Vertrag über einen höheren Etat unterzeichnen zu lassen.

Die Party steigt unter ihrer Hochburg Yale. Skull & Bones lässt abermals grüßen.

Bevor es losgeht, wird das Team im Bereich Inhuman Resources vorbereitet.

Das Briefing wird vom Mottenmann abgehalten. Dieser rät, Formulierungen wie „See you later Alligator“ zu vermeiden. Einige Teammitglieder interessieren sich jedoch nur für den Part über die Orgien.

Bei der Ankunft in Yale ist schon der Türklopfer verdächtig. Hier gibt es zum Schlangenkopf gleich noch eine Ouroboros.

Es ist direkt verwunderlich, dass es am Buffet nur Nagetiere und keine Menschenbabys gibt.

Dafür stößt die Queen mit Blut an. Man beachte den achtzackigen Stern, den sie als Brosche trägt. Dabei soll es sich um das Hoheitszeichen der Reptos handeln.

Während der Leiter und Reagan sich um den Vertrag kümmern, sind einige der anderen auf der Suche nach der Orgie.

Brett muss unterdessen feststellen, dass seine Skull & Bones-Brüder Echsenmenschen sind. Gemeinsam lassen sie die alten Zeiten wieder aufleben. Man beachte hierbei ihre pyramidalen Bruderschaftspins am Kragen.

Ein Höhepunkt des Abends erinnert stark an die Oscarverleihung, einschließlich der Statuen des Gottes Ptah, auch bekannt als Academy Award. Übrigens wurde der ägyptische Gott tatsächlich mit grüner Haut dargestellt.

Die Anspielungen auf die Filmindustrie sind wieder einmal selbstironisch. In Anbetracht von Filmen wie „The Midnight Meat Train“ hat das allerdings einen bitteren Beigeschmack.

Die Zusammenarbeit zwischen Reptos und Menschen wird in einer Pyramide symbolisiert.

Doch eigentlich wollen sie die Menschheit unterjochen und haben dies wohl auch in den letzten Jahrtausenden getan.

Kurz vor der Vertragsunterzeichnung gerät wieder einmal alles aus den Fugen. Durch eine Fehlfunktion von Reagans mechanischem Umarmer finden einige Reptiloide den Tod.

Manche der Reptos, die Reagan verfolgen, sind Kragenechsen, die Säure spucken können. Eine Anspielung auf den Dilophosaurus aus „Jurassic Park“.

Der Leiter von Cognito Inc. versucht, seine Gastgeber zu beschwichtigen, indem er ihnen ein Menschenopfer anbietet, doch er und seine Leute werden vor die Tür gesetzt.

Reagans Fehltritt könnte sogar einen Krieg auslösen.

Sie wird vor Gericht gestellt, wobei schon dessen Einrichtung nichts Gutes erahnen lässt. Die Holzschnitzereien zeigen Schlangen, die Menschen fressen.

Über dem Stuhl der Richterin findet sich außerdem ein Hexenknoten.

Da Reagan durch die Schuld ihres Vaters unter einem Umarmungstrauma leidet, fällt die Strafe milde aus. Sie wird zu einer Gruppenumarmung verdonnert, die in der von einigen heiß ersehnten Orgie ausartet. In der Rückblende auf Reagans Kindheit findet sich übrigens mal wieder ein Dreieck.

In der vierten Folge „(S)Ex Machina“ geht es um Reagans Beziehungsprobleme. Da sie bei allen Dates abblitzt, baut sie sich eine Roboterkopie. Doch selbst die lässt sie abblitzen und baut eine Roboterkopie von Reagan, die schließlich Jagd auf deren reales Date macht. Mit dem macht sie am Ende Schluss und lässt ihn einkassieren.

In einer B-Handlung tauschen Brett und Glenn die Körper, wobei recht unverhohlen auf den Film „Face off – Im Körper des Feindes“ angespielt wird.

In Bretts Körper erhält Glenn endlich Zugang zum angesagtesten Club, der dem Pyramidenlogo nach von Freimaurern betrieben wird. Doch der Ruhm ist nur von kurzer Dauer und am Ende wird der Status Quo wiederhergestellt.

In der fünften Episode geht es um die Stadt Still Valley, die geistig in den 1980er Jahren stecken geblieben ist, weil Cognito Inc. ein Gedächtnislöschungsmittel an der Bevölkerung getestet hat. Wieder mal eine Anspielung auf Chemtrails.

Für die Firma ist die Stadt der ideale Absatzmarkt für veraltete Produkte, die teils aufgrund ihrer Schädlichkeit schon längst vom Markt genommen worden sind, darunter Zigaretten. Interessanterweise hat die He-Man-Figur hier mal kein Templerkreuz auf der Brust.

Natürlich geht bei der erneuten Sprühaktion etwas schief und Magic Myc wird aus dem Flugzeug geschleudert. Er wird von ein paar Kindern aufgegabelt, die seine Smartwatch für ein außerirdisches Kommunikationsgerät halten. Als sie auf einer Pornoseite landen, glauben sie, er stamme vom Planeten Bukake.

Das Zimmer ist nicht die einzige Anspielung auf „E.T.“.

Und das Rathaus ist direkt aus „Zurück in die Zukunft“ geklaut, wobei auch der Name der Stadt eine Hommage an Hill Valley ist.

Neben jeder Menge weiterer 80er-Jahre-Anspielungen gibt es wieder mal die übliche Symbolik, wie allsehende Augen im Hintergrund.

Das Logo der Schule von Still Valley ist zudem eine Eule.

In der sechsten Folge geht es um die Flat-Earth-Theorie, die sich Reagans Vater im Drogenrausch ausgedacht hat. Anlass war eine Wette darauf, dass keine Theorie zu dumm ist, als dass man die Leute nicht davon überzeugen könnte, sie zu glauben. Tatsächlich fallen immer mehr Menschen auf diesen Bullshit rein, womit diese Folge durchaus nah an der traurigen Realität ist.

„Bruce Allmächtig“ verkauft Rand seinen Anhängern als Dokumentarfilm, was ebenfalls eine Anspielung auf die Leichtgläubigkeit einiger Verschwörungsideologen ist.

Die Cognito Inc. weiß natürlich, dass die Erde in Wahrheit hohl ist und von Maulwurfsmenschen bewohnt wird. Ein Seitenhieb auf die ähnlich dümmliche Verschwörungstheorie, an die mindestens ebenso viele , wenn nicht sogar die gleichen Vollidioten glauben, obwohl sie der flachen Erde total widerspricht.

Für Reagan ist das Hobby ihres Vaters eine willkommene Ablenkung, um ihn von der Hochzeit ihrer Mutter fern zu halten. Aus unerfindlichen Gründen schmuggelt einer ihrer Kollegen einen Koffer voller Drogen auf die Feier. Doch Glenn schmeißt den Stoff über Bord.

Durch Zufall erfährt Rand dann doch von der Hochzeit seiner Ex und crasht die Party mitsamt seiner Flat-Earth-Freunde, die sich zwischenzeitlich radikalisiert haben und die Hochzeitsgesellschaft als Geiseln nehmen. Das spielt mit Sicherheit auf eine andere Gruppe von Verschwörungsanhängern an, denn die Prepper sind tatsächlich Waffennarren mit einem hohen Gefährdungspotential.

Der Anführer der Bande verlangt, an den Rand der Erde gebracht zu werden. Um diesen zu simulieren, wird der Eingang zur inneren Erde geöffnet, in den der Flatearther prompt hineinspringt, in dem Irrglauben, auf der anderen Seite der Flacherde wieder aufzutauchen. Das Problem hat sich damit von selbst erledigt, wobei es äußerst fragwürdig ist, eine absurde Verschwörungstheorie mit einer anderen aufzulösen.

In Episode 7 erwacht Reagan neben einem One-Night-Stand, auf das sie sich im Vollrausch eingelassen hat. Masters ist ein Geheimagent vom Schlage eines James Bond und das Gebäude, in welches sie abgeschleppt wurde, ist mit einem „G“ markiert. Vielleicht ein „G“ für „Gnosis“?

Auf Arbeit muss sie feststellen, dass sie bei ihrem nächsten Auftrag mit Agent Masters zusammenarbeiten muss, der obendrein noch ihre Lorbeeren für die Rettung der Hochzeitsgesellschaft ihrer Mutter einstreicht. Ihr Ziel ist ein Bond-Bösewicht namens Schädelfinger, der irgendwie aussieht wie Marilyn Manson. Außerdem bietet sich der Name an, um ein paar Schädel zu platzieren.

Sein Geheimversteck liegt ganz klischeehaft auf einer Vulkaninsel, deren Grundstückswert eine 666 enthält.

Es ist fraglich, wer das größere Ego hat: Der Bösewicht oder Agent Masters? Letzterer hat einen suboptimalen Fallschirm, der jeden Überraschungseffekt versaut.

Die Folge ist voller sexueller Anspielungen. Schädelfinger hat eine Phalluskanone…

…und Masters schickt ihm eine Ladung Nanobots aus dem Schoß.

Nach der Verhaftung des Schurken wird dessen Versteck vom Leiter der Cognito Inc. übernommen. Den Übernahmevertrag schließt er mit einer Lady in Rot ab.

Er plant, aus der Insel ein Steuerparadies zu machen. Hier wird offenkundig auf die Panama-Papers angespielt, womit mal wieder ein realer Fall von Korruption in den Sumpf der lächerlichen Verschwörungstheorien gezogen wird.

Der Rest der Folge dreht sich darum, dass Reagan ihr One-Night-Stand wieder loswerden will. Dafür inszeniert sie ihren eigenen Tod und wendet sich am Ende gar an Schädelfinger. Der lehnt zunächst ab, sodass sie in seine Rolle schlüpfen und Masters in eine Falle locken muss, wo sie dann mit ihm Schluss macht. Danach überlässt sie ihn der Folter durch den echten Schädelfinger.

Die Episode „Tötet Buzz“ führt Cognito Inc. auf den Mond.

Dort hat sich eine Hippie-Kommune breit gemacht, die von Buzz Aldrin angeführt wird.

Die Bilder der Mondlandung mussten daher von Stanley Kubrick nachgedreht werden.

Wenn man einmal den Bullshit beiseitelässt, gibt es tatsächlich Anzeichen, dass Bilder der Apollo 11 nachgedreht wurden, weil die Astronauten auf dem Mond Dinge entdeckt haben sollen, welche die Öffentlichkeit nicht sehen durfte. Indizien sind Aussagen von Aldrin und anderen Astronauten über UFO-Sichtungen. Doch darum geht es in der Serie nicht. Stattdessen bekommt man wieder Bullshit vom Feinsten serviert. Beim Start von der Erde ist sogar immer noch der Eingang zur Hohlerde im Atlantik zu sehen.

Vom Mond aus ist außerdem der Kontinent Atlantis zu erkennen, welcher von der NASA aus allen Fotos heraus retuschiert wird.

In Wirklichkeit retuschiert die NASA ganz andere Sachen. Dinge wie Mondbasen zum Beispiel, die allerdings eher nicht den USA gehören und die auch keine unabhängigen Mondnationen sind. Ebenso wenig gibt es Mondnazis, die auf der erdabgewandten Seite leben, wie es in der Serie heißt. Aber es war klar, dass diese Anspielung auf „Iron Sky“ kommen musste.

Während Reagan und Brett den echten Buzz Aldrin aufsuchen, der sich die sowjetische Hündin Laika als Haustier hält…

…statten die anderen dem falschen Aldrin einen Besuch ab. Der denkt aber gar nicht dran, die Bühne einfach frei zu machen, sondern enthüllt die Mondlüge live im Fernsehen. Ob der reale Buzz diese Darstellung lustig fand, ist nicht überliefert.

Reagan hält den Mond-Aldrin für ihren leiblichen Vater, da er auf einer gemeinsamen Sexorgie mit Rand und ihrer Mutter war. Doch Rand ahnt bereits, dass das nicht stimmen kann. Zudem finden er und Brett die sterblichen Überreste von Neil Armstrong, der offenkundig ermordet wurde. An Buzz‘ Utopia mit seinen freien Monduniversitäten und bedingungslosem Mondeinkommen ist etwas faul. In Wahrheit ist Buzz nämlich ein Monddiktator, der den Trabanten aus dem Erdorbit lösen will.

Das Ganze ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen und rufschädigend, dass sich die Macher der Serie genötigt sahen, den realen Buzz Aldrin am Ende der Folge zu bitten, sie nicht zu verklagen.

Die neunte Episode ist wieder etwas ernster und beginnt mit den Robenträgern des Schattenrates, die hinter allem stecken. Ihr Domizil ist mit sumerischer Keilschrift verziert und es fließt Blut von den Wänden.

Die Menschen werden auf den Wandreliefs als Sklaven dargestellt.

Außerdem finden sich an einer anderen Wand eine Ziege und ein Apis-Stier.

Die Aufnahme eines neuen Mitgliedes steht an.

Denn alle Planeten stehen mal wieder in einer Reihe.

An der Börse werden geheime Botschaften verbreitet.

Und ebenso in Kornfeldern.

Der CEO von Cognito Inc. hofft, der Auserwählte zu sein.

Eine Eule hat ihm die frohe Botschaft übermittelt.

Reagan soll auf seinen Posten als Leiterin der Firma aufrücken. Ihr Vater hat dafür extra ihr Diplom ausgekramt. Es ist auf den. 23. Mai 1999 ausgestellt. Da hätten wir also die 23 und gleich noch eine auf dem Kopf stehende 666.

Die neue Chefin bemängelt, dass der Laden zu lange ein Verein für alte Männer war. Die Darstellung der amerikanischen Gründungsväter mag gehässig sein, aber irgendwie auch zutreffend.

Die unterschwelligen Botschaften in Kinderserien will Reagan progressiver gestalten. Ob das den genannten Forderungen dienlich ist, darf bezweifelt werden. Zumal die Republikaner Umweltschutz sowie das Grundrecht auf Gesundheit ohnehin schon als Teufelswerk verdammen.

Die Party wird jäh unterbrochen, als ein Maulwurf ein Geheimdossier stiehlt, in dem alle schmutzigen Projekte aufgelistet sind, in welche Cognito Inc. je involviert war. Während die Angestellten nach dem Maulwurf fahnden, sucht der Ex-Chef den Schattenrat auf. An deren Eingangstor befinden sich ein Stier und ein Bär – die Symbole der Börse. Dies spielt auf die Macht des Finanzsektors an, der letztendlich alles kontrolliert.

Dasselbe Motiv findet sich noch mal im Keller.

Innen wimmelt es ferner von Repräsentationen des Baphomet, doch neben gehörnten Tierschädeln gibt es auch noch einen Löwenkopf, der ebenfalls für Satan stehen kann.

Die Fallgrube, durch die sie den Versager plumpsen lassen, hat natürlich eine Dreiecksform.

Wie es scheint, sind die Roben gar nicht sauer auf das Chaos bei Cognito Inc., sondern sie unterziehen den Anwärter einem Test. Als erstes muss er sich durch ein Todeslabyrinth kämpfen.

Allerdings ist er nicht der einzige Anwärter. Der Papst, ein Man in Black, ein Echsenmensch sowie die TV-Moderatorin Oprah Winfrey (als Vertreterin der Illuminaten) sind ebenfalls im Rennen. Als Erster scheidet der Papst aus. Ironischerweise wird er von Schlangen getötet, was geradezu biblisch ist.

Ein paar Fallen später muss der CEO sich zwischen einem Pharao, Aristoteles und Ronald McDonald entscheiden.

Und ganz zum Schluss gibt es noch einmal zwei Türen in Form eines Bären und eines Stiers. Während Oprah sich für die falsche Tür entscheidet, weiß ihr Kontrahent ganz genau, dass der Bulle für steigende Kurse steht.

Die Suche nach dem Maulwurf verläuft unterdessen schleppend. Brett ist zwar verkabelt, das ist allerdings nur sein Autotagebuch. Bei Gigi entdeckt Reagan abgelehnte Bewerbungen bei den konkurrierenden Illuminati. Übrigens wird hier mal wieder die Pyramide mit dem Auge völlig falsch zugeordnet, denn das ist ein Freimaurersymbol, während die Illuminaten die Eule als Logo hatten.

Reagans Vater hilft ihr schließlich bei der Suche nach dem Maulwurf und bringt sie in einen geheimen Überwachungsraum, in dem er jede Menge Kryptiden nebst einem Grey-Alien versammelt hat. Die Uhr an  der Wand ist nebenbei bemerkt ein achtzackiger Stern.

Auf den dort lagernden Überwachungsbändern entdecken sie endlich die Wahrheit: Der Maulwurf ist der Teddyroboter, wegen dem Reagan ein Umarmungstrauma hat. Eine beknacktere Auflösung konnte man sich wohl kaum vorstellen. Der Roboter glaubt, dass die Arbeit bei Cognito Inc. Reagan unglücklich macht und deshalb will er das Unternehmen zerstören. Er möchte, dass sie ihren Kindheitstraum lebt, Lego-Astronautin zu werden und auf dem Mond N-SYNC zu heiraten.

Um den Killerbär zu stoppen, brauchen die Ridleys ein Passwort. Nur kann sich Reagan nicht daran erinnern, weshalb sie eine Reise in ihren eigenen Verstand machen muss. Das entwickelt sich im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Mind Fuck.

Bei der Durchforstung ihrer Erinnerungen erlebt sie u.a. einen Kindergeburtstag, bei dem keinerlei Freunde anwesend waren. Möglicherweise lag das an dem mechanischen Velociraptor, den sie eigens für die Party gebaut hat.

Brett folgt Reagan in ihren Verstand und manipuliert dabei ihre Erinnerungen. Irgendwie ist es etwas creepy, dass er eine ihrer Kindheitserinnerungen wählt und dort mit ihr auf einen Schulball geht, obwohl er schon 30 ist und sie, zumindest in ihrer Erinnerung, noch ein Kind.

Aus Rache für das jahrelange Mobbing übergießt die Kleine ihre Abschlussklasse mit Blut, was eine direkte Anspielung auf Stephen Kings „Carrie“ ist.

Die ältere Reagan findet inzwischen heraus, dass schon einmal an ihrem Verstand herum gepfuscht wurde und zwar von ihrem Vater. Er hat die Erinnerung an ihren einzigen Freund ausgelöscht, damit sie sich auf ihre Karriere konzentriert. Der Name des Freundes ist zugleich das Passwort, mit dem der Roboterbär gestoppt werden kann. Und es erklärt außerdem, warum sie sich nicht daran erinnern konnte.

Nachdem der Maulwurf gestoppt ist und der alte CEO vom Schattenaufsichtsrat in ein Geheimgefängnis entsorgt wurde, glaubt sich Reagan am Ziel ihrer Träume. Doch als sie am nächsten Tag in ihr Büro kommt, ist es schon nicht mehr ihr Büro. Der Schattenaufsichtsrat hat zu ihrem Entsetzen ihren Vater zum neuen CEO erklärt. Ende des ersten Teils.

Fazit: „Inside Job“ ist einerseits durchaus unterhaltsam und witzig. Andererseits zieht die Serie gerade damit reale Verschwörungen ins Lächerliche und setzt sie mit absurdem Schwachsinn wie der flachen Erde gleich.

Marvel‘s Runaways – Zum Weglaufen!

von Joe Doe

Neben den großen Marvel-Superhelden gibt es noch eine Reihe weniger bekannterer Charaktere, die es nicht auf die Kinoleinwand schaffen, aber dafür auf Streamingportale wie Netflix oder Hulu. Mit Letzterem hat Disney die Serie „Runaways“ produziert, welche sich um eine Gruppe Teenager dreht, die allesamt aus stinkreichen Elternhäusern stammen. Perfekte Identifikationsfiguren für die breite Masse, denn wessen Eltern sind schon keine Milliardäre?

Jedenfalls will Alex Wilder (Rhenzy Feliz)seine einstigen Freunde aus Kindertagen wieder zusammenbringen. Die anderen haben sich jedoch inzwischen alle stark verändert. Seine Angebetete Nico Minoru (Lyrica Okano) macht einen auf Grufti, Karolina Dean (Virgina Gardner) geht völlig in der religiösen Sekte ihrer Eltern auf, Chase Stein (Gregg Sulkin) ist zu Mr. Obercool mutiert, während aus Gertrude Yorkes (Ariela Barer), alias Gert, eine abweisende Feministin geworden ist. Schlussendlich wäre da noch Gerts jüngere Adoptivschwester Molly (Allegra Acosta), die mit in die Gruppe reingezogen wird.

Obwohl anfangs alle kein Interesse an Alex‘ Versuchen haben, ihre Freundschaft wieder aufleben zu lassen, folgen sie seiner Einladung auf das prächtige Anwesen seiner Eltern. Es dauert nicht lange, bis ein Streit ausbricht, doch als die Teenies im Arbeitszimmer von Papa Wilder den Zugang zu einem geheimen Gewölbe entdecken, ändert sich die Gruppendynamik mit einem Schlag.

Von Neugierde getrieben, schleichen sie sich in den Keller, wo sie Zeuge eines okkulten Opferrituals werden. Alle ihre Eltern sind Mitglieder eines Geheimbundes, welche junge Mädchen entführen, betäuben und in eine Art Sarkophag legen, der sie verschwinden lässt. Dabei tragen die Erwachsenen rote Roben, wie sie für die Priesterschaft im Satanismus üblich sind.

Bei dem Ritual laufen diesmal mehrere Dinge schief. Zuerst bemerken die Eltern ein Blitzlicht, weil die Kids zu blöd sind, beim Fotografieren der Szene den Blitz an ihrem Smartphone auszuschalten. Sie inszenieren daraufhin zwar einen Stromausfall, doch einige der Erwachsenen schöpfen dennoch Verdacht. Die haben allerdings andere Probleme, denn das geopferte Mädchen kehrt lebendig in den Sarkophag zurück. Nachdem Viktor Stein (James Marsters) noch ein wenig mit ihr herumexperimentiert hat, wie er es sonst mit Ratten tut, entsorgt er die Kleine unsachgemäß, sodass ihre Leiche alsbald an einem Strand angespült wird.

Überraschend kommt diese drastische Entwicklung nicht, denn schon im Vorspann der Serie wimmelt es von okkulten Symbolen und versteckten Anspielungen. Allen voran gibt es gleich zwei Hinweise auf Reptiloide.

Es handelt sich dabei sehr wohl um bewusst platzierte Andeutungen, denn im Elternhaus Yorkes wird im Keller ein Deinonychus gehalten. Dieser wird von Gert und Molly aus Versehen freigelassen, womit schon mal ein Geheimnis gelüftet ist. Woher der Dinosaurier kommt und warum er auf Gertrudes Befehle gehorcht, wird aber nicht sofort offenbart.

In Alex‘ Zimmer hängt ebenfalls ein Dinoposter – direkt neben einem Regal aus Hexagonen.

Weiterhin ist im Vorspann ein roter (gefallener) Engel zu sehen, den Karolinas Großvater einst gemalt hat. Das Bild hängt in der Kirche ihrer Mutter.

Das Logo der Kirche von Gibborim ist natürlich eine Pyramide. Der Name der Sekte spielt übrigens auf biblische Riesenwesen an, die sich in der Serie als Außerirdische herausstellen. Damit wird hier auch gleich die Prä-Astronautik bedient.

Das Cover der Unheiligen Schrift dieser Sekte ziert ein verzerrtes Schachbrettmuster.

Nicht nur im Vorspann steht die Kirche in enger Verbindung mit Freimaurersymbolik. Das Anwesen der Deans hat außerdem einen Schachbrettboden…

…und Karolina pflegt zwischen zwei Obelisken zu meditieren.

Im Vorspann geht es derweil weiter mit Transhumanismus, was auf den Job von Viktor (Franken-)Stein anspielt.

Der DNA-Strang ist indessen das Symbol der Firma, in welcher die Yorkes ihre Elixiere zusammenbrauen. Sie forschen u.a. an einem Stoff, der Erinnerungen auslöscht, und werben sogar ganz offiziell, dass sich damit Terroristen umprogrammieren lassen. Es geht also um Gedankenkontrolle und die wird sich freilich nicht nur auf feindliche Terrorkämpfer beschränken.

Eine weitere Agenda, die bereits im Vorspann propagiert wird, ist Massenüberwachung. Hier repräsentiert durch Kameras und Funkmasten.

Zum Schluss wäre da noch der Schatten eines Stabes mit einem Ring, der in der Serie eine große Rolle spielt.

Es handelt sich um einen Zauberstab, der sich im Besitz von Tina Minoru (Brittany Ishibashi) befindet. Mit dem Zepter kann sie u.a. Kraftfelder erzeugen, die sich in dreieckiger Form materialisieren.

Minorus IT-Firma heißt nicht zufällig „Wizard“ („Zauberer“).

Ihre Tochter Nico ist von den dunklen Geheimnissen ihrer Eltern völlig überrascht, obwohl sie doch eigentlich längst selbst Okkultismus praktiziert. So schmückt sie ihr Zimmer mit Totenschädeln und anderem Gedöns.

Außerdem trägt sie Pentagrammschmuck,

Sie hält am Strand sogar okkulte Rituale ab, um Kontakt zu ihrer toten Schwester auszunehmen. Diese hat offiziell Suizid begangen, doch nachdem Nico das Tagebuch der Verstorbenen gefunden hat, kommen ihr daran ernste Zweifel auf. Offenbar wurde ihre Schwester ermordet.

Karolina findet unterdessen heraus, dass ihre verschwundenen Freundinnen aus der Kirche nicht etwa auf Pilgerreise sind, sondern ihre Mutter schon seit 15 Jahren die Mädchen für die Opferungen aussucht. Diese stehen offenbar in Zusammenhang mit einer Trockenmumie, die sie abgeschottet in ihrem Meditationsraum aufbewahrt. Noch nicht einmal ihr Mann, der die Sekte gemeinsam mit ihr leitet, weiß davon. Vielleicht auch besser so, denn sie betrügt ihren Mann mit dem verschimmelten Sack, dessen Gesicht unter einer Beatmungsmaske verborgen ist.

Überhaupt sind die Eltern fast alle untereinander untreu und schlafen kreuz und quer miteinander. Da könnten sie auch gleich ein paar Gruppensexrituale abhalten, das würde zumindest für klare Verhältnisse sorgen. Karolina wird derweil fast von ein paar Mitschülern auf einer Party vergewaltigt und erst im letzten Moment von Chase Stein gerettet.

Man sollte sich auf Partys keine Drogen andrehen lassen. Wobei sich hier nicht die Frage nach der blauen oder roten Pille stellt, denn diese Partydroge vereint gleich beide Freimaurerfarben in sich. Übrigens ist die Comicvorlage von Karolina auch als „Lucy in the Sky“ oder kurz „L.S.D.“ bekannt.

Zwischen Chase und Karolina entwickeln sich nach ihrer Rettung Gefühle. Außerdem entdeckt sie, dass sie wie ein Weihnachtsbaum leuchten kann, was sie anfangs der Partydroge zugeschrieben hat. Doch es hat vielmehr mit dem Armband zu tun, welches sie als Sektenmitglied tragen muss. Es unterdrückt offenbar eine Art Superkraft, die hervortritt, sobald sie das Armband abnimmt.

Gerts Adoptivschwester Molly hat ebenfalls Superkräfte, die immer dann zutage treten, wenn sie unter Stress steht. Damit haben die Kids noch etwas, das sie vor ihren Eltern geheim halten müssen. Und die haben längst ein wachsames Auge auf ihre Kinder, welches sich sogar auf deren Bettwäsche widerspiegelt.

Auch auf der Kleidung blickt das allsehende Auge.

Der Regenbogen in Mollys Zimmer ist ebenfalls ein recht auffällig platziertes Symbol.

Ebenso die Eule im Zimmer ihrer Schwester.

Wie gefährlich die Eltern aller Kids sind, beweist indessen die Vergangenheit von Geoffrey Wilder (Ryan Sands), der einmal der Gangsterboss der Stadt war. Sein Vermögen basiert vor allem auf Drogenhandel. Doch obwohl er die Branche gewechselt hat, holt seine Vergangenheit ihn alsbald wieder ein, als nämlich der neue Gangsterboss die Arbeiter auf seiner Baustelle bedroht, um Schutzgeld zu erpressen. Sein Nachfolger Darius (DeVaughn Nixon) hat übrigens am Hals fünf Pentagramme tätowiert.

Ein ähnliches Tattoo hatte auch das geopferte Mädchen im Gesicht. Wieder fünf Pentagramme. Da es sich um aufgemaltes Makeup handelt und nicht um Tattoos der Darsteller, ist hier von absichtlicher Symbolik auszugehen.

Das Mädchen ist wie gesagt tot, aber nicht beim Ritual gestorben. Dieses muss daher wiederholt werden. Es wäre allerdings auffällig, wenn binnen einer Woche gleich zwei Kirchenmitglieder verschwinden. Da Leslie Dean diese ohnehin von der Straße aufsammelt, schlägt sie vor, einen Obdachlosen oder eine Prostituierte zu besorgen, da niemand solche Personen vermissen würde.

Die Serie wird spätestens an diesem Punkt zur Anleitung für satanistische Menschenopfer, denn es wird schon lange gemunkelt, dass vorrangig Obdachlose und Prostituierte für die Snuff-Partys kranker Eliten entführt werden. In Mexiko gibt es sogar polizeibekannte Fälle wie der des Okkultisten Adolfo Constanzo, der Boss eines Drogenkartells war und einen US-amerikanischen Studenten entführen ließ, um dessen Gehirn zu essen. Er hätte bei obdachlosen Straßenkids bleiben sollen, denn ausländische Studenten werden sehr wohl vermisst.

In der Serie schlagen ebenfalls einige Entführungsversuche fehl. Eine Frau entkommt aus einem Transporter und der Übergriff auf einen Obdachlosen erregt die Aufmerksamkeit der Polizei. Zwar haben die reichen Milliardäre Einfluss auf das Revier, aber das gestattet ihnen noch längst keine Entführungen am helllichten Tag.

Eine neue Gelegenheit eröffnet sich in Episode 5, in der Geoffrey Wilder einmal mehr von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Sein ehemaliger Knastbruder, der seine Haftstrafe auf sich genommen hat und als Dank dafür im Stich gelassen wurde, entführt seinen Sohn. Bei der Befreiungsaktion schießt Alex in Notwehr einen jugendlichen Gangster an, der von Geoffrey sogleich entführt und rituell geopfert wird.

Die Trockenmumie in den Privatgemächern von Leslie Dean wird dadurch verjüngt und erwacht zu neuem Leben.

Der Einzige, der nicht zur Satanistengruppe gehört, ist Leslies Mann Frank (Kip Pardue). Der hält in der Zwischenzeit sein eigenes Aufstiegsritual in der Wüste ab. Sein Meditationszelt besteht aus Hexagonen und Pentagonen.

Im Innern prangt nicht nur das dreieckige Logo der Kirche, selbst die Kerzen stecken in dreieckigen Rosenquarzen.

Die Kids üben sich unterdessen in ihren Superkräften, wobei Nico zur vollwertigen Hexe heranreift. Ihre Mutter bekommt mit, dass sie die Fähigkeiten des Zauberstabs entdeckt hat und überlässt ihr diesen überraschend.

In der zweiten Hälfte der ersten Staffel kommen endlich die ersten Enthüllungen. So haben alle Eltern ihren Reichtum dem mysteriösen Jonah (Julian McMahon) zu verdanken, der sie vor 15 Jahren in die Pflicht genommen hat. Sie selbst nennen das einen „Pakt mit dem Teufel“. Dieser Teufel stellt sich obendrein als Karolinas Vater heraus, was erklärt, warum sie wie ein Regenbogen leuchtet. Außerdem erklärt es, warum ihr Ziehvater Frank als Einziger nicht eingeweiht ist. Dabei wusste er zumindest vom Verhältnis seiner Frau zu der Trockenmumie Jonah, doch dank des Serums der Yorkes hat er vergessen, wie er die beiden in flagranti erwischt hat.

Victor Stein hat hingegen nicht vergessen, dass seine Frau Janet (Ever Carradine) mit Robert Minoru (James Yaegashi) rumvögelt und posaunt die Affäre auf einer Spendengala in die versammelte Menge. Kurz darauf bricht er aufgrund eines Hirntumors zusammen, den Jonah offenbar heilen kann. Doch zuvor schickt er Steins Sohn Chase nach draußen.

Der findet inzwischen heraus, dass seine Geliebte Karolina fliegen kann. Es passiert, als sie volltrunken vom Dach stürzt, denn keine Party ohne Alkohol. Übrigens sind die Kids noch gar nicht 21, aber hey, ist halt eine Disney-Serie.

Alex, Nico und Gertrud kümmern sich inzwischen darum, ein Beweisvideo für die kranken Opferrituale ihrer Eltern vom Server bei Wizard herunterzuladen, während die Mörder sich als Philanthropen feiern lassen.

Wie wenig philanthrop die Gruppe ist, beweist kurz darauf der von seinem Hirntumor geheilte Victor. Immer noch wütend über die Untreue seiner Frau, bricht bei ihm die häusliche Gewalt aus. Die richtet sich auch gegen seinen Sohn, den er fast mit seinen Robohandschuhen totprügelt. Erst im letzten Moment geht seine Frau dazwischen und erschießt ihn. Da hätte er mal lieber auf die Warnungen seines Chronovisors hören sollen, mit dem er die Zukunft hätte sehen können.

Im Hause Dean rumort es ebenfalls. Zunächst erhält Frank vom mysteriösen Jonah ein Paar Handschuhe, mit der er Wunderheilungen vollbringen kann. Eigentlich sollte er wissen, dass das nur fauler Zauber ist und moderne Biotechnologie dahinter steckt, aber noch glaubt er an seine Mission.

Schließlich findet er jedoch ein Foto seiner Frau, welches sie als Schülerin der 8. Klasse zeigt, Neben ihr steht Jonah, der seitdem nicht gealtert ist. Da der Fremde Leslie schon kannte, als sie noch minderjährig war, sie später aber ein Kind von ihm bekommt, ist das Foto ziemlich creepy.

Jedenfalls kommt heraus, dass Jonah die Kirche von Gibborim gegründet hat und damit irgendeine Agenda verfolgt. Wer muss da nicht sofort an $cientology denken? Zumal man dieser Kirche noch weniger trauen kann. Immerhin hat die Chefin Leslie die Eltern von Molly auf dem Gewissen. Und das ist nicht die einzige Enthüllung, welche die letzten drei Folgen der ersten Staffel zu bieten haben.

Molly findet eine Videokassette mit einer Botschaft ihrer Eltern. Diese waren an einem Geologieprojekt beteiligt, bei dem es um ein energiegeladenes Erz ging. Als sie die Gefahren des Projektes erkannt haben und sich dagegen stellten, mussten sie sterben. Doch die Eltern der anderen Kids haben es in Jonahs Auftrag weiter vorangetrieben. So dient die Baustelle von Geoffrey Wilder nicht etwa dem Bau einer Schule, sondern der Ausgrabung von etwas Besonderem.

Nico findet ebenfalls eine Hinterlassenschaft ihrer Schwester. Deren Handy enthält Hinweise auf ihren Mörder und obwohl Alex nicht an Amys Tod schuld ist, kann sie ihm nicht verzeihen, dass er ihr so ein wichtiges Detail verschwiegen hat. Amy hat nämlich im Wettstreit mit ihm den Server ihrer Eltern gehackt, woraufhin ihre Mutter ihr Handy gehackt hat. Sie fühlte sich bedroht und wollte kurz vor ihrem Tod abhauen und untertauchen.

Da Alex seiner Angebeteten nichts davon erzählt hat, braucht er sich bei ihr keine Hoffnungen mehr zu machen. Warum sie dann aber gleich ihre sexuelle Orientierung ändert und mit Karolina rumknutscht, erscheint etwas arg konstruiert. Ebenso, dass Karolina, deren Comicvorlage tatsächlich lesbisch ist, so schnell von Chase ablässt, noch bevor sie ihn mit Gertrud in flagranti erwischt. Dieser ganze Coming of Age-Scheiß nervt, vor allem da er die Gruppe dabei stört, die Welt zu retten.

Mit ihrem Vorhaben kommen sie aber ohnehin nicht weit, da Jonah längst über alles Bescheid weiß. Karolina hat sich nämlich ihrem Ziehvater anvertraut, da dieser tatsächlich bis dato kein Teil der Verschwörung war. Allerdings ist Frank ein karrieregeiler Sektenguru, der mit der ihm anvertrauten Information sofort zu Jonah rennt. Auf der Baustelle werden die Kids erst von ihren Eltern gestellt und schließlich kommt Jonah hinzu. Dieser outet sich nun vor allen als Engel des Lichts. Wenn er nicht Luzifer darstellen soll, was dann?

Mit seiner Tochter liefert er sich ein Machtblitzduell, bei welchem ihre Engelsflügel als Rauch dargestellt werden. Außerdem öffnet sich zwischen den beiden eine Art schwarzes Loch.

Die Kids entkommen währenddessen und tauchen unter. Sie müssen nur noch Karolina aus der Kirche ihrer Eltern befreien, danach wollen sie Kalifornien verlassen. Allerdings hat Jonah ihnen den Mord an der zuletzt geopferten Destiny angehängt, weshalb sie nicht nur auf der Flucht vor ihm, sondern auch vor dem Gesetz sind.

Immerhin bekommen ihre Eltern langsam Gewissensbisse und verweigern Jonah zunehmend die Gefolgschaft. Leslie Dean gibt den anderen gegenüber sogar zu, dass sie Mollys Eltern im Auftrag ihres Meisters ermordet hat, aber Amy hat sie nicht auf dem Gewissen. Diese hat sie sogar vor Jonah gewarnt, womit er für ihren Tod verantwortlich ist. Das bringt schlussendlich auch die Minorus gegen ihn auf. Zum Ende der ersten Staffel beschließen alle, Jonah umzubringen. Lediglich Frank hält ironischerweise als Einziger noch zu ihm.

Zu Beginn der zweiten Staffel sind die Kids immer noch untergetaucht und schlagen sich mit Problemen wie Dieben herum. Molly hat zudem ein Video, in dem ihre Eltern vor einer Erdbebenkatastrophe im Zusammenhang mit den Bohrungen von Pride warnen, an ihre letzte noch lebende Verwandte weitergegeben. Diese geht damit dummerweise an die Öffentlichkeit, allerdings ohne das Video selbst zu veröffentlichen. Kurz darauf wird sie von Tina Minoru ermordet. Die Kinder halten der Verstorbenen zu Ehren ein Wicca-Ritual ab.

Gertrude trägt übrigens eine neue Jacke mit einem Pizzastück-Aufnäher. Was es wohl damit auf sich hat? Hoffentlich ist nicht die Darstellerin die Pizza…

Am Ende der Episode findet die Gruppe eine neue unterirdische Bleibe, eine Art verschüttetes Haus in der Nähe des Hollywood-Hills. Hier gibt es wieder ein paar Symbole zu entdecken. Darunter ein achtzackiger Stern auf dem Boden…

… und eine Fleur de Lys auf einer Kiste unter dem Fernseher.

Außerdem steht an einer Wand der Spruch: „Du bist nicht das Licht der Welt, aber du scheinst für mich.“ Wenn Gott das Licht der Welt ist, wer scheint denn dann? Etwa Jonah?

Mit dem trifft sich Karolina jedenfalls hinter dem Rücken der anderen, um Antworten zu erhalten. Stattdessen darf sie Zeugin eines ersten Erdbebens werden, welches sein heraufziehendes Unheil ankündigt. Passend zum Anlass trägt sie nunmehr ein Pentagramm auf dem T-Shirt.

Alex geht ebenfalls eigene Wege und verdient sich etwas Taschengeld beim ehemaligen Gangsterkollegen seines Vaters. Prompt verliebt er sich dabei auch noch in dessen Tochter. Keine gute Idee, denn dafür verrät Darius ihn an seinen Vater. Der nutzt bereits ein geheimes Überwachungszentrum von Pride, um die Kinder ausfindig zu machen. Pride ähnelt damit mehr einem Geheimdienst als einem Wohltätigkeitsverein.

Janet Stein versucht unterdessen, ein geheimnisvolles Buch zu entschlüsseln, welches Jonah gehört. Offensichtlich handelt es sich um ein außerirdisches Artefakt, denn die Schrift kann keiner irdischen Kultur zugeordnet werden.

Dank eines Tipps von ihrem Mann Victor, der noch in einer computergenerierten Komaphantasie weilt, kann sie das Buch entschlüsseln und erhält so Einblick in das Heimatsternensystem von Jonah.

In ihrem Labor steht übrigens eine Glaspyramide.

Ein weiteres Artefakt geht in der Zwischenzeit an die Kids über. Nico bekommt von ihrer Mutter den Zauberstab, nachdem sie, Karolina und Molly sich erfolglos mit ihr herumgeschlagen haben. Der letztendliche Preis dafür ist, dass Tina Minoru die familiäre Verbindung zu ihrer Tochter aufgibt. Auf solch eine Mutter, die gerade erst die Tante ihrer Freundin Molly ermordet hat, kann sie allerdings auch verzichten.

Scheinbar sind es generell eher die Frauen unter den Eltern, die zur Mordlüsternheit tendieren. So ist es Catherine Wilder, die Darius als Lady in Rot auflauert, ihn erschießt und ihm obendrein noch den Mord an Destiny anhängt, um die Kinder von der Fahndungsliste zu streichen. Die Skrupellosigkeit der Pride-Frauen scheint keinerlei Grenzen zu kennen, immerhin hinterlässt Darius eine jüngere Schwester und seine schwangere Frau.

Während es daraufhin im Hause Wilder zu Unstimmigkeiten kommt, schleicht sich mit Tyrone Johnson (Aubrey Joseph) ein neues Mitglied in die Jugendgruppe ein. Dieser gibt vor, ähnliche Kräfte wie Molly zu haben, doch die verdankt er der Einnahme von Drogen.

Die Yorkes forschen unterdessen an einem tödlichen Gift für die Aliensubstanz, die tief unter Los Angeles schlummert. Damit wollen sie sich am Ende auch Jonah entledigen.

Karolina sucht kurz darauf ebenfalls die Baustelle auf und lässt sich von ihrem Vater in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus führen.

Dort unten ist eine Art organisches Raumschiff mit Gravitationsantrieb eingelagert. Jonah offenbart, dass er damit schon vor dem Anbeginn der menschlichen Zivilisation gelandet sei. Außerdem befänden sich noch weitere Aliens an Bord. Da Jonah schon sehr alt ist, braucht er nach jeder Anstrengung frische Lebensenergie, da er sonst zerbröselt. Oder kommt hier nur sein wahres (schuppiges) Ich zum Vorschein?

Nachdem er sich von seiner Tochter verabschiedet hat, bittet er seinen Kirchenvater Frank um ein neues Opfer. Um dieses auszusaugen, hat er bereits einen neuen Sarkophag gebaut. Allerdings weigert sich Frank, ein Kind seiner Kirche zum Tode zu verurteilen.

Dazu ist Frank inzwischen einfach zu beliebt und außerdem läuft auch seine Ehe mit Leslie wieder. Die Kirche hat da leider Vorrang.

Als Jonah merkt, dass seine Jünger ihm die Gefolgschaft verweigern, sorgt er selbst für Nachschub. Seine Wahl fällt auf Geoffrey Wilder, da dieser seinen Zweck erfüllt hat. Er tötet dessen Sparringpartner und greift ihn dann mit Energietentakeln an.

Für den kompletten Transfer braucht der Energievampir allerdings immer noch seine Sarkophage und verschleppt Wilder daher in die Kirche. Dort befreien die Kinder das Opfer. Karolina sorgt mit ihren Kräften für Ablenkung bei einer Taufe, indem sie Polarlichter an die Decke zaubert. Die Kirchenmitglieder werden dadurch allerdings in ihrem Irrglauben bestätigt. Allen voran die frisch Getaufte, die in einem Oktagon steht.

Anschließend entführen die Kids Geoffrey. Sein Sohn Alex fesselt ihn in einem Raum mit Rotlicht, wo ein weißer Hase über die Szene wacht.

In der nächsten Episode „Himmelfahrt“ lässt Alex seinen Vater schon wieder frei, damit er ihnen helfen kann, Jonahs Pläne zu vereiteln. Die Teenager sind sich jedoch nicht einig, ob sie den Start seines Raumschiffs aufhalten oder der Crew helfen sollen. Immerhin wollen sie keine Killer wie ihre Eltern sein und Karolina denkt, dass nicht alle Aliens so fies wie Jonah sein müssen.

Zunächst müssen sie aber ohnehin erst einmal die Sekte der Deans ausschalten, deren Mitglieder als bewaffnete Wachen für Antichristi Himmelfahrt abgestellt werden. Dies gelingt, indem Alex ihre selbstfahrenden Autos hackt und sie umleitet. In dem Fall echt praktisch, aber es zeigt auch die Anfälligkeit solcher Autos für Hackerangriffe. Wer sich unbeliebt macht, könnte von Geheimdiensten oder Kriminellen genauso gut vor einen Baum gesteuert werden.

Vor den Baum geht hier aber nur der Plan von Destinys Bruder, der auf eigene Faust im Mordfall seiner Schwester ermittelt. Als er den Sektengründer Frank mit vorgehaltener Waffe zur Rede stellt und nach den unzähligen verschwunden Jugendlichen befragt, verspricht dieser, ihm zu helfen. Er behauptet gar, selbst über diese Fälle zu ermitteln. Daraufhin steckt der Junge seine Waffe weg, die prompt in Franks Händen landet, der ihn eiskalt erschießt. Wie dumm kann man nur sein, dem mutmaßlichen Mörder seiner Schwester zu vertrauen?

Innerhalb der Pride-Bande herrscht indes keinerlei Vertrauen mehr. So haben sich auch Jonahs Anhänger versammelt, um den Start seines Raumschiffs zu verhindern.

Dieser veranlasst den Start, obwohl sich noch vier der Kids im Schacht unter der Erde befinden. Die können allerdings alle entkommen. Während seine Tochter mit Chase und Molly heraus schwebt, kommt Nico mit einem Tornado nach oben. Damit könnte sie auch gleich nach Oz weiter fliegen, wobei Alex sie sogar mit der bösen Hexe des Westens vergleicht.

Ihr folgt das bunte Quallenraumschiff, welches prompt von den Yorkes mit deren Virus infiziert wird. Die Kinder hätten fast alles zum Guten gewendet, da bringen ihre Eltern einfach mal so eine ganze Raumschiffbesatzung um.

Damit aber nicht genug. Nico taucht kurz darauf ihren Zauberstab in das Virus und pfählt damit Jonah. Zwar ist es verständlich, dass sie den Mord an ihrer Schwester Amy rächen will, doch die Vergeltung am Mörder ruiniert ihre Liebesbeziehung zu dessen Tochter Karolina.

Zwischendurch werden erst mal aus unerfindlichen Gründen Hexagramme eingeblendet.

Nach Jonahs Ableben beginnt die achte Episode der zweiten Staffel mit einem Rückblick auf sein Leben. In den 1930ern zog er als Wunderheiler durch die Lande und verhalf Lahmen zum Gehen. Fast so wie Jesus, nur entspricht sein sonstiges Verhalten eher dem des Antichristen.

Außerdem kann er von menschlichen Körpern Besitz ergreifen, was ihn zu einer Art Dämon macht. Seinen letzten Wirtskörper hat er sich 1957 verschafft. Der echte Jonah war ursprünglich Arzt und in dessen Gestalt ist er in den 1970er an Leslies Vater herangetreten, um die Kirche von Gibborim zu gründen. Laut eigenen Aussagen, die er seiner Tochter Karolina als Aufzeichnung auf einem außerirdischen Gerät hinterlassen hat, war er über die Jahrtausende für die Gründung vieler Religionen verantwortlich.

Geht es nach Leslie, soll die Kirche von Gibborim jedoch nach seinem Tod aufgelöst werden. Das stößt bei ihrem Mann Frank auf wenig Begeisterung, da er sein Lebenswerk bedroht sieht. Die beiden geraten in Jonahs altem Büro aneinander, wo im Hintergrund ein illuminiertes Hexagon hängt.

Leslie muss sich kurz darauf noch um ein anderes Problem kümmern. Die Leiche von Destinys Bruder muss verschwinden, wofür sie ein letztes Mal den Polizeichef besticht. Der kann kaum glauben, dass dies sein letzter Auftrag sein soll und meint mit drohendem Unterton, dass er sich an die Geldumschläge gewöhnt habe.

Die Übergabe von Bestechungsgeld und Leiche wird von Frank fotografisch festgehalten. Allerdings nicht, um die Korruption öffentlich zu machen, denn immerhin ist er ja selbst der Mörder des Jungen. Vielmehr will er damit seine Frau innerhalb der Kirche diskreditieren, um diese selbst fortführen zu können. Da sie meinte, den Kirchenanhängern die Wahrheit zu offenbaren – nämlich, dass die Religion ihres Vaters von Anfang an ein Schwindel war – will er ihre Glaubwürdigkeit zerstören. Und was könnte dabei drastischer sein, als ihr einen Mord anzuhängen?

Obwohl Pride sich nunmehr aufzulösen beginnt, bleiben einige der Mitglieder skrupellose Psychopathen. Allen voran Catherine Wilder, die sich abermals an die Polizei wendet, um Darius‘ Schwester einzuschüchtern. Die hat sich nämlich mit einem Video an die Staatsanwaltschaft gewendet, welches ihren Bruder im Mordfall Destiny entlastet. Die Polizei lässt das Beweisvideo verschwinden und lässt am helllichten Tag auf das Mädchen sowie Darius‘ Frau und deren Baby schießen. Es soll nach Bandenkriminalität aussehen.

Dumm nur, dass auch Alex bei dem Vorfall anwesend ist, womit Catherine das Leben ihres eigenen Sohnes gefährdet hat. Der sucht mit seinen Freunden in dem Hotel, in dem sie Darius ermordet hat, nach Videobeweisen und findet dabei eine Aufnahme, auf der sie den Polizeichef besticht. Kurz darauf müssen er und seine Freunde fliehen, denn die Polizei ist ihnen auf den Fersen. Molly opfert sich, damit die anderen entkommen können.

Übrigens trägt sie nun auch ein rotes Pentagramm auf dem T-Shirt und dazu eine passende Jacke in den Freimaurerfarben. Sogar die Anordnung ist korrekt – unten blau, oben rot und dazwischen weiß.

In den restlichen Folgen der zweiten Staffel eskalieren die korrupten Verschwörungen und alle hintergehen sich gegenseitig. Ein korrupter Cop lässt sich auf einen Deal mit Alex ein, um Beweise für seine Mittäterschaft unter den Teppich zu kehren, während er seinen Boss ans Messer liefern will. Allerdings hat er längst selbst einen Deal mit Pride abgeschlossen, deren Mitglieder nun doch als kriminelle Organisation weiter machen. Er hintergeht also Alex und stellt seinen Vorgesetzten im wahrsten Sinne des Wortes kalt. Währenddessen müssen sich die Kids ständig gegenseitig aus der Klemme helfen, weil sie einfach zu naiv sind.

Als die korrupten Cops schließlich Alex‘ Freundin als Geisel nehmen und durch sie das Versteck der Gruppe finden, kommt es zum großen Showdown. Trotz der ernsten Lage traut sich immer noch niemand, ernsthaft gegen die Feinde vorzugehen. Niemand, bis auf Nico, welche mit ihrem Zauberstab alle korrupten Cops in Luft auflöst. Die freundliche Wicca hat damit ihre Verwandlung in eine böse Disney-Hexe abgeschlossen.

Chase und Gertrude laufen derweil den Yorkes in die Falle. Gerts Mutter hat den Dinosaurier vergiftet, was sich durch die telepathische Brücke auch auf ihre Tochter auswirkt. Ihr Vater gibt dem Dino zwar das Gegenmittel, aber anschließend werden die beiden Kids eingesperrt.

Leslie verliert ebenfalls ihre Freiheit, denn da sie die Kirche immer noch auflösen will, greift ihr Mann zu drastischen Maßnahmen. Er lockt sie in einen Konditionierungsraum, wo ein Stuhl mit Fesseln für sie bereit steht. Ironischerweise hat sie selbst einst diese Hirnwäschemethode entwickelt, um Zweifler in den Schoß der Kirche zurück zu zwingen.

Als der erste Versuch nicht fruchtet, wird Leslie zu einem Außenposten ihrer Sekte geschickt, der auf Hirnwäsche spezialisiert ist. Die Opfer legen dort mit Steinen Spiralmuster an, was nicht passender sein könnte.

Außerdem wacht eine gehörnte Gestalt über das Gelände.

Die Yorkes versuchen unterdessen, den Standort der Kids aus ihrer Tochter bzw. deren Freund Chase herauszubekommen. Nachdem die beiden entkommen sind, wollen sie den Dinosaurier benutzen, um sie zu finden. Victor Stein versucht es zwischenzeitlich über ein Computerprogramm, welches abgeschaltete Telefonanschlüsse anwählt und sein Sohn ist tatsächlich so dämlich, ranzugehen, obwohl eigentlich niemand ihre Nummer haben sollte. Und als wäre das noch nicht genug, lässt Chase sich auch noch überreden, nach Hause zu kommen, da sein Vater angeblich totsterbenskrank sei.

Die Gruppe droht wieder einmal auseinanderzubrechen und obendrein gibt Nico ihre Kräfte und den Zauberstab auf. Für das Trennungsritual benutzt sie je eine weiße und eine schwarze Kerze. Dabei fällt auf, dass sie die schwarze Kerze zuerst anzündet und diese auch deutlich weiter abgebrannt ist. Ein deutliches Zeichen, dass sie mehr schwarze als weiße Magie benutzt.

Immerhin die Mädels halten noch zusammen und befreien Karolinas Mutter, welche erneut schwanger ist. Nachdem sich ihre Erstgeborene als Engel des Lichts offenbart, stellen sich die Sektenmitglieder gegen Frank Dean, dessen Putschversuch damit beendet ist. Leslie verlässt die Sekte, die von ihrer Mutter übernommen wird, und Karolina wird nunmehr statt Jonah angebetet. Außerdem erhält sie Besuch von einer Formwandlerin, die sich als ihr Schicksal ausgibt.

Chase erhält zwischenzeitlich von den anderen Pride-Gründern das Angebot, die Ressourcen ihrer Organisation zu nutzen, um die Fehler der Elterngeneration auszubügeln und Gutes zu tun. Obwohl das Vertrauensverhältnis zerrüttet ist, geht er darauf ein und liefert seine Freunde damit an die Psychopathen aus. Nur mit Glück gelingt es zumindest Alex, seine Eltern in eine Falle zu locken und von der Polizei verhaften zu lassen. Nico kann ihren Erzeugern immerhin entkommen, da sie neuerdings SM-Superkräfte hat.

Karolina wird hingegen von Victor Stein eingefangen, der sich als neuer Wirt für den tot geglaubten Jonah entpuppt. Außerdem sind Stacey Yorks und Tina Minoru von Jonahs Frau und Tochter besessen, während sich Karolinas formwandelndes Fangirl als Angehörige eines anderen Alienvolkes herausstellt, die als blinder Passagier mit den Gibborim auf die Erde gekommen ist. Auf ihre Hilfe sind die Kids künftig auch angewiesen, denn nun haben sie es gleich mit drei unsterblichen Parasiten zu tun, die Menschen als Nahrungsquelle aussaugen müssen.

Zum Ende der zweiten Staffel fängt also alles wieder von vorne an, nur ist die Situation gleich dreimal so schlimm. Karolina, Chase und dessen Mutter landen als erste in der Speisekammer der Gibborim, was ein ziemlich hässlicher Cliffhanger ist.

Fazit: Es ist recht offenkundig, dass die außerirdischen Gibborim gefallene Engel darstellen, für welche Menschenopfer dargebracht werden. Der Geheimbund besteht aus Superreichen, die um die wahre Natur von Jonah wissen. Diese Elite setzt alles daran, die Menschheit mittels Technologie und Religion zu kontrollieren. Und obwohl Luzifer hier tatsächlich als Lichtwesen daher kommt, spielt auch mindestens ein Reptiloid eine Rolle

Wednesday – Gothic of Age

von Joe Doe

Was bekommt man, wenn man Wednesday vom Rest der Addams Family trennt? Eine halbgare Coming-of-Age-Story, bei der irgendwas fehlt. Morticia, Gomez, Pugsley und Onkel Fester verkommen allesamt zu Randfiguren, wobei Gomez mit Luis Guzmánabsolut fehlbesetzt ist und das zu viel auf den Rippen hat, was Isaac Ordonez als Pugsley fehlt. Aber das spielt ohnehin alles kaum eine Rolle, denn außer dem eiskalten Händchen bleibt niemand an Wednesdays Seite. Die ist mit Jenna Ortega (u.a. bekannt aus „Studio 666“) zwar durchaus passend besetzt, verirrt sich aber in einer Detektivrolle zwischen Werwölfen und Monstern.

Mit der Addams Family, wie man sie kennt und liebt, hat das nur noch wenig zu tun. Eine Anspielung auf bessere Zeiten gibt es lediglich in Wednesdays Telefonnummer, welche das eiskalte Händchen weitergibt. Diese endet auf die Ziffern 1938 – das Jahr, in dem die allererste Serie an den Start ging.

Nun hat kein Geringerer als Tim Burton das Ruder übernommen, der für seine morbiden und zuweilen surrealen Werke bekannt ist. Ganz so grotesk und düster wie „Corpse Bride“ oder „Nightmare before Christmas“ ist „Wednesday“ zwar nicht ausgefallen, dennoch trägt die Serie seine Handschrift, was schon im Vorspann zu erkennen ist. Dort kündigen hypnotische Spiralen bereits den faulen Zauber an, der einen erwartet.

Die Spinne trägt einerseits zur morbiden Ästhetik bei, kann aber auch als okkultes Symbol gelesen werden.

Gleiches gilt für den Totenschädel.

Das einzig farblich hervorstechende Symbol, welches ausschließlich als Freimaurersymbol interpretiert werden kann, ist jedoch der brennende Busch ganz am Ende. Durch einen solchen soll Gott zu Moses gesprochen haben, wobei rauchloses Feuer in den damaligen Breitengraden eher mit Djinns assoziiert wird.

An okkulter Symbolik mangelt es der Serie wahrlich nicht und das fängt schon beim Hauptschauplatz an. Das Internat, in welches ihre Eltern Wednesday stecken, ist optisch durchaus noch an das Anwesen ihrer Familie angelehnt, macht aber sonst eher den Eindruck, als befinde man sich in Hogwarts.

Der Rabe ist dort allgegenwärtig, denn die Nevermore Academy ist an Edgar Allan Poes Geschichte angelehnt. Poe (1809-1849) scheint aktuell sehr beliebt bei den Drehbuchautoren zu sein, da schon in „Altered Carbon“ ein Hotel mit dem Namen „The Raven“ vorkommt, dessen Portier aussieht wie Poe höchstpersönlich.

Die Namen der Mannschaften beim jährlichen Bootswettrennen sind übrigens ebenfalls an Geschichten des düsteren Autors angelehnt. Wednesdays Team hat sich dabei des Poe-Werkes „The Black Cat“ angenommen, was ihr ein SM-lastiges Catwoman-Kostüm einbringt.

Mit im Team ist ihre erzwungenermaßen Mitbewohnerin und im Laufe der Serie beste Freundin Enid Sinclair (Emma Myers). Das Zimmer, welches Wednesday sich mit der Lykanerin teilt, hat ein großes Fenster in Form eines Spinnennetzes, was in erster Linie den morbiden Charakter der jungen Addams wiederspiegelt.

Wirklich explizit wird es dann aber erst im Innenhof, der die Form eines Pentagons hat. Im Zentrum steht ein ebenfalls pentagonaler Brunnen.

Wednesdays Therapeutin Dr. Valerie Kinbott (Riki Lindhome) residiert im Zentrum der nahen Stadt Jericho, und zwar in der Hausnummer 33. Das ist die Anzahl der Freimaurergrade im schottischen Ritus.

Andere Läden haben ebenfalls Hausnummern mit einem Vielfachen der Dualitätszahl 11.

Wo Freimaurer ihre Hand im Spiel haben, sind Pyramiden nicht weit. Die ersten gibt es in Form eines mit Dreiecken übersäten Bodens im örtlichen Café, wo Wednesday sich mit dem Barista Tyler Galpin (Hunter Doohan) anfreundet und ein paar andere als Pilgerväter verkleidete Jugendliche zusammenfaltet.

Wednesday kann eben besser mit giftigen Tieren als mit Menschen. Ihr Skorpion hat allerdings unlängst das Zeitliche gesegnet und sein Grab dient nur noch als astrologisches Symbol.

Nicht nur die Umgebungen wimmeln vor okkulten Symbolen, sondern auch die Garderobe. Die Botaniklehrerin Marilyn Thornhill trägt rote Schuhe, was auf eine Oz-Programmierung hindeutet. Gespielt wird sie übrigens von Christina Ricci, welche in den zwei „Addams Family“-Filmen aus den 1990ern die Rolle der Wednesday spielte.

Die neue Wednesday schläft indes gerne mit überkreuzten Armen wie ein toter Pharao.

Farblich bleibt sie der alten Rolle ebenfalls treu und trägt am liebsten Schwarz/Weiß.

Diese Symbolik wird weiterhin durch einen Panda verkörpert, den es beim örtlichen Jahrmarkt zu gewinnen gibt.

Dort kommt die Handlung endlich in Fahrt, denn Wednesday wird Zeuge eines Mordes, der von einem Hyde verübt wird. Ja, diese urtümliche Hulk-Vorlage ist ebenfalls Teil dieses Genre-Mixes und spielt sogar eine Hauptrolle. Fortan ist es nämlich Wednesdays Aufgabe, herauszufinden, wer der dazugehörige Jekyll ist, der sich für eine ganze Serie an Morden verantwortlich zeichnet.

Ihre Ermittlungen führen sie zunächst zur Schuldirektorin Larissa Weems (Gwendoline Christie), der sie vom neusten Mord erzählt. Das Opfer erweist sich allerdings als quicklebendig und noch ahnt niemand, dass hier ein Gestaltwandler am Werk ist. Die Apple-Produktplatzierung ist da schon offensichtlicher.

Wednesday dehnt ihre Ermittlungen über das gesamte Schulgelände aus, wo sie auf teils nerdige Mitschüler wie Eugene Ottinger (Moosa Mostafa) trifft. Der Junge züchtet Bienen, was hier die Platzierung von Bienenkörben ermöglicht.

Sein Vortrag über die emsigen Insekten ermüdet die Ermittlerin allerdings schnell und so lässt sie Eugene einfach so stehen. Damit verhält sie sich ihm gegenüber genauso arschig, wie die meisten ihrer Mitschüler es mit ihr tun. Das ist wirklich uncool. Später nutzt sie seine treue Seele dann wieder aus, was ihn noch in Lebensgefahr bringen wird.

Aber so wirklich taff und cool ist Wednesday in dieser Serie ohnehin nicht. Schon in der ersten Episode reißt sie im Fechtklub erst die Klappe auf und erweist sich dann unterlegen. Derartige Schnitzer wären keiner der Wednesdays aus den früheren Verfilmungen unterlaufen.

Gegenüber Jungs verhält sie sich ebenfalls wenig korrekt. Im Café bandelt sie mit Tyler an, welcher ausgerechnet der Sohn des Sheriffs Donovan Galpin (Jamie McShane) ist. Der Sheriff ist weder von ihr als Person, noch von ihrer Einmischung in seine Mordermittlungen begeistert. Außerdem wünscht er, dass sie die Finger von seinem Sohn lässt.

An der Academy freundet sie sich indes mit Xavier Thorpe (Percy Hynes White) an, der durchaus Gefühle für sie entwickelt. Für Wednesday lässt er sogar seine Ex Bianca Barcley (Joy Sunday) abblitzen, die ein Faible für Horus-Anhänger hat. Bianca ist überdies eine Sirene und könnte ihn durchaus mit ihrer Stimme bezirzen, gibt ihn aber schließlich frei.

Xavier hätte jedoch lieber bei ihr bleiben sollen, denn als Wednesday seine Sammlung von Hyde-Zeichnungen entdeckt, hält sie diese für Selbstportraits und verdächtigt ihn, der Jekyll zu sein. Dies bringt ihm später noch eine Verhaftung ein. Nachdem er sich dann als unschuldig erweist, soll er wieder im Kampf gegen den wahren Mörder helfen. Und da dachte Xavier doch wirklich, Wednesday wäre die bessere Partie, weil sie ihn nicht manipulieren würde.

Doch bis zur Auflösung ist es noch ein weiter Weg. Zunächst kommt Wednesday einer geheimen Studentenbewegung auf die Spur, deren Versteck sich in einem Kellergewölbe hinter der Poe-Statue befindet. Um in dieses zu gelangen, muss sie zweimal mit den Fingern schnippen, was natürlich eine Anspielung auf den Originalsoundtrack ist.

Im Gewölbe entdeckt sie ein Foto ihrer Eltern, die offenbar selbst einst Teil der Verbindung waren. Kurz nach dieser Entdeckung wird Wednesday ein Sack über den Kopf gestülpt und sie findet sich gefesselt vor den Logenmitgliedern wieder.

Die Nachtschatten kommen wie eine Mischung aus elitärer Studentenverbindung und Geheimbund daher, was nicht zufällig an Skull and Bones erinnert. Sogar die Symbolik ist ähnlich, denn innerhalb der achtzackigen Nachtschattenblüte befindet sich ein Totenschädel.

In der Bibliothek der Nachtschatten hat Wednesday ein Buch gefunden, auf dessen Spur sie durch eine herausgerissene Seite gekommen ist. Diese zeigt sie als Teil einer Prophezeiung, die von der Zerstörung der Nevermore Academy handelt. Ihr gegenüber steht ein Pilgervater.

Es handelt sich um den Stadtgründer Gates Crackstone, zu dessen Ehren am folgenden Tag ein Denkmal im Zentrum von Jericho eingeweiht werden soll. Bei dem ganzen Pilgerväterrummel um die Einweihung lässt Wednesday einige Spitzen gegen die fundamentalistischen Kolonisten los, die einst die Ureinwohner vertrieben und ihr Land gestohlen haben. Solche durchaus korrekten Statements gab es bereits in „Die Addams Family in verrückter Tradition“, wodurch hier endlich wieder etwas nostalgische Gefühle aufkommen.

Im Pilgermuseum findet Wednesday dann die nächste Spur in Form des Buches der Schatten, auf welchem okkulte Symbole wie Triskelen und Pyramiden abgebildet sind. Geschrieben hat es keine Geringere als ihre Urahnin Goody Addams. Allerdings entpuppt es sich als inhaltsleere Fälschung.

Enttäuscht schleicht sich Wednesday davon und macht einen Waldspaziergang. In einer Ruine erleidet sie schließlich eine Vision, welche sie in die Zeit der Hexenverfolgung zurück versetzt. Wie sie dadurch erfährt, hat der örtliche Pilgervater wenig Gutes vollbracht. Er hat gnadenlos Jagd auf Freaks und Außenseiter gemacht. Ebensolche, wie sie in der Nevermore Academy zu finden sind, was noch eine Rolle in Bezug auf die Prophezeiung spielen wird.

Angewidert plant sie einen Anschlag auf die Statue des Mörders. Diese steht in einem Brunnen, den sie mit Benzin füllt und vom eiskalten Händchen anzünden lässt. Die Statue überlebt ihre Einweihung nicht, was irgendwie gerecht ist. Andererseits hat es auch etwas vom Burning Man.

Auf der Ehrentribüne der Einweihungszeremonie sitzt übrigens ein Shriner, der das Ereignis verpennt.

In der nächsten Folge wird Wednesday zur Direktorin zitiert, die außer sich ist. Ihr Zimmer ist nebenbei bemerkt eine wahre Fundgrube okkulter Symbole. Über ihrem Kamin prangt der Kopf einer Medusa und auch um die Schreibtischlampe schlängelt sich ein Reptil.

Der Kopf der Medusa ist keineswegs nur sinnbildlich gemeint. Tatsächlich gibt es unter den Schülern einen Meduser, auf den in der Nacht ein Anschlag verübt wird. Um sich nicht selbst zu versteinern, verhüllt er den Spiegel im Badezimmer. Doch irgendwer lässt das Handtuch verschwinden.

Trotz all der Vorfälle findet der Schulball, der sogenannte Rabentanz, wie geplant statt. Die nichtabnorme Dorfjugend, die einen Hass auf die Freaks hegt, nutzt die Gelegenheit, um die Sprinkleranlage mit roter Flüssigkeit zu speisen, die wie Blut aussieht. Das Ergebnis erinnert stark an das Ende von Stephen Kings „Carrie“, nur dass diesmal die gesamte Schülerschaft betroffen ist. Wednesday nimmt den Anschlag gelassen hin und beklagt sich lediglich darüber, dass es kein echtes Schweineblut ist.

Was Wednesday überhaupt auf dem Ball wollte, ist unklar, hatte sie sich doch verabredet, mit Eugene Jagd auf den Hyde zu machen. Der ist unterdessen ganz allein im Wald und wird von der Bestie angegriffen. Immerhin überlebt er, wenn auch schwer verletzt. Als Wednesday ihn findet, ist sie von dem echten Blut wiederum entsetzt.

Die zweite Hälfte der Staffel beginnt dann erst einmal mit einer Rückblende in die Zeit vor 32 Jahren, als Wednesdays Eltern noch Schüler der Nevermore waren. Der Sheriff hat Gomez nicht umsonst auf dem Kicker, denn er soll Garrett Gates ermordet haben. Wie sich herausstellt, hat er jedoch in Notwehr gehandelt, da Gates ihn angegriffen hatte.

Bei einem elterlichen Besuch tauschen sich Gomez und Morticia mit ihrer einstigen Mitschülerin aus, die nunmehr Direktorin der Academy ist. Anschließend steht eine Familientherapiesitzung auf dem Plan. Trotz ihrer Verwicklung in die Ereignisse bleiben Wednesdays Eltern aber nur Randfiguren, sodass hier kein echtes Familienfeeling aufkommt. Kein Wunder, dass Wednesday lieber Zeit allein verbringt und ihr Werk an der Statue von Gates betrachtet. Die sieht nunmehr genauso hässlich aus, wie sein Charakter war.

Gomez macht zwischendurch im Knast Station, wo er zum ersten Mal in seinem Leben farbenfrohe Kleidung tragen muss. Tja, Orange ist the new Black. Am Ende muss er natürlich wieder freigelassen werden, aber zumindest erfährt Wednesday von ihm einen Teil der Wahrheit. Ebenso von ihrer Mutter, die ihrer alten Nachtschattenloge einen Besuch abstattet. Der Geheimbund wurde einst von den Ahnen der Addams gegründet, um Außenseiter vor Fanatismus zu schützen. Ihre Vorfahrin Goody hat sogar Gates Crackstone persönlich getötet.

Weiter offenbart Morticia, dass eigentlich sie Garrett Gates in Notwehr getötet hat und Gomez damit gänzlich unschuldig ist. Wednesday trägt bei dem Treffen mit ihrer Mutter übrigens ein passendes Oberteil mit Schachbrettmuster.

Die weiteren Familientreffen tragen da schon weniger zur Handlung bei. Enids Erzeuger machen sich Sorgen, dass ihre Tochter sich noch nicht komplett in einen Werwolf verhandelt hat. Zumindest trägt sie aber schon mal Silver Moon Nagellack auf.

Biancas Mutter leitet eine Sekte, mit der die junge Dame nichts zu tun haben will. Eine Sirene ist natürlich der perfekte Guru. Das ist jedoch alles nur überflüssiges Beiwerk. Viel wichtiger ist die Vision, die Wednesday gegen Ende hat. In dieser sieht sie, dass Garrett Gates von seinem Vater den Auftrag hatte, die gesamte Schule zu vergiften. Ganz in der Tradition seines Urahnen Gates Crackstone.

Als sie den Bürgermeister in das finstere Geheimnis einweiht, unterschreibt sie damit dessen Todesurteil. Die Schuldirektorin konfrontiert sie indes damit, dass diese gar nicht Larissa Weems ist, sondern eine Gestaltwandlerin, die ihren Platz eingenommen hat. Just in dem Moment bricht auf der Wiese vor dem Schulgebäude ein Feuer aus. Jemand hat die Botschaft „Feuer wird regnen“ hinterlassen.

Die fünfte Episode endet mit einer Blende auf Wednesdays Auge, womit hier auch diese Symbolik bedient wäre.

Zu Beginn der sechsten Episode trägt Wednesday abermals ein schwarz/weißes Oberteil.

Sie hält eine Séance ab, bei der auch ein selbstgebasteltes Ouija-Brett im Spiel ist.

Die Séance wird jedoch von ihrer Mitbewohnerin Enid unterbrochen, welche ihr empfiehlt, beim nächsten Mal Duftkerzen dafür zu nehmen. Als nächstes bekommt Wednesday ein anonymes Schreiben, welches sie in die Crackwood-Gruft einlädt, wenn sie Antworten erhalten möchte. Zusammen mit Enid geht sie dorthin, muss aber feststellen, dass es sich nur um eine Überraschungsparty zu ihrem Geburtstag handelt. Auf der Torte thront passend ein Sensenmann.

In der Vergangenheit hatte Wednesday allerdings schon aufwändigere Geburtstagstorten.

Wie es der Zufall so will, entdeckt Wednesday in der Gruft tatsächlich einen Hinweis. Dort steht nämlich, dass es Feuer regnen wird, wenn Crackstone aufersteht. Das Ganze natürlich in Latein.

In einer weiteren Vision begegnet die junge Addams ihrer Urahnin Goody, gespielt von der gleichen Darstellerin. Von ihr erhält sie den nächsten Hinweis, sich im Anwesen der Gates umzusehen. Dort ermittelt sie mit Enid und Tyler. Die drei finden ein Bild der Gates-Familie, welches die Mutter als Frau in Rot und den Sohn Garrett mit roter Krawatte zeigt. Neben Garrett ist außerdem noch dessen Schwester Laurel abgebildet, die offiziell als tot gilt.

Hinter einer Bücherwand entdeckt Wednesday einen versteckten Altar, mit dem die Gates-Familie Crackstone gehuldigt hat. Dort steht „Blut wird regnen, wenn ich auferstehe“. Die Ermittlerin stellt außerdem fest, dass die Kerzen noch warm sind. Das Anwesen wird also noch bewohnt.

Nachdem sie vorschlägt, dass sich die Gruppe aufteilen soll, taucht der Hyde wieder auf. Scheinbar greift dieser Tyler an. Die anderen beiden entdecken auf der Flucht die fehlenden Körperteile der Hyde-Opfer, die zu einem bestimmten Zweck gesammelt worden sind. Da das Monster ihnen auf den Fersen ist, müssen sie das Gebäude jedoch verlassen. Draußen treffen sie den verwundeten Tyler wieder und rein zufällig taucht nun auch Xavier auf.

Als der Sheriff beim Gates-Anwesen eintrifft, sind natürlich alle Beweise verschwunden. Galpin verbietet ihr daraufhin jede weitere Ermittlung. Wenigstens bei der Direktorin der Schule kann Wednesday eine Gnadenfrist für sich rausschlagen, doch ihre Freundschaft zu Enid droht zu zerbrechen. Sie bleibt vorerst allein im Zimmer zurück, wo sie bei näherer Betrachtung einer erbeuteten Spieluhr von Laurel Gates ein Geheimfach in selbiger entdeckt. Darin befinden sich aktuelle Fotos von Wednesday, womit klar ist, dass sie überwacht wird.

In der vorletzten Episode hat endlich Onkel Fester (Fred Armisen) einen Gastauftritt. Von ihm erfährt Wednesday, was es mit dem Hyde auf sich hat. Doch wer ist der Hyde? Wednesday verdächtigt weiterhin Xavier, der bei jeder Gelegenheit, zu welcher der Hyde auftauchte, kurz davor oder danach anwesend war. Damit verscherzt sie es sich also auch mit ihm.

Nachdem Xavier die Nachtschattenloge verlassen hat, taucht Fester auf, der sich dort auskennt. Hinter dem Portrait von Ig Itt liegt ein Tresor und in diesem befindet sich ein Tagebuch mit einem Verzeichnis an abnormen Außenseitern. Da gibt es nicht nur Vampire und Werwölfe, sondern auch dämonische Kreaturen, die wie der Leibhaftige persönlich aussehen.

Die Hydes verwandeln sich laut Beschreibung u.a. aufgrund traumatischer Ereignisse oder unter Hypnose. In letzterem Fall stehen sie unter der Kontrolle durch einen Meister, was offenkundig auch bei dem Serienmörder der Fall ist. Wednesday muss also nicht nur herausfinden, wer der Hyde in seiner normalen Gestalt ist, sondern außerdem, wer ihn kontrolliert.

Wednesday trägt hier übrigens mal wieder ein Oberteil mit Schachbrettmuster.

Passend dazu hat Onkel Fester ein schwarz/weißes Dalmatinerfleckenmotorrad geklaut, mit dem sie den verdächtigen Xavier verfolgen.

Wie sich herausstellt, trifft sich Xavier heimlich mit der Psychologin Kinbott. Diese taucht kurz darauf im Büro der Direktorin auf, was verhindert, dass Wednesday ungestört mit dieser reden kann. Übrigens ist der Tisch nicht nur mit Raben dekoriert, auf dem Beistelltisch steht außerdem eine Eule der Minerva.

Die Frage lautet nun, kontrolliert Kinbott den Hyde? Immerhin kennt sie sich mit Hypnose aus. Ihre Ermordung kurz darauf spricht jedoch dagegen. Was sie wohl davon gehalten hätte, dass Wednesday sich auf einen Jungen wie Tyler einlässt? Bei einem Date mit ihm hat sie schon wieder das nächste Schachbrettoberteil an.

In der Zwischenzeit hat jemand dem eiskalten Händchen ein Stigma verpasst und als wäre das nicht schon schlimm genug, ermittelt der Sheriff auch noch wegen Bankraubs gegen Fester. Der kann wenigstens das Händchen mit seiner Körperelektrizität reanimieren.

Die Ermittlungen führen indes zu weiteren Ergebnissen. So weiß die Direktorin von dem Hyde, gibt allerdings an, dass die Hydes vor 30 Jahren aus Nevermore verbannt worden seien. Wednesdays Mitschüler finden unterdessen heraus, dass Laurel Gates Leiche nie gefunden wurde. Der erste Verdacht, dass Kinbott in Wirklichkeit Gates sein könnte, erübrigt sich wie bereits erwähnt recht schnell. Die Verhaftung von Xavier erweist sich ebenfalls als Fehlschlag und kostet die Ermittlerin zudem eine wichtige Unterstützung.

Als Wednesday kurz darauf Tyler küsst, erleidet sie erneut eine Vision, die ihr offenbart, dass er der Hyde ist und Kinbott ermordet hat. Mit ihrem Verhalten hat sie sich direkt in eine tödliche Sackgasse manövriert. Ja, der Sohn des Sheriffs ist das Monster, was der Vater die ganze Zeit geahnt und dementsprechend gedeckt hat.

Mit Hilfe ihrer noch verbliebenen Freunde setzt Wednesday Tyler fest. Sie konfrontiert ihn mit der Wahrheit, dass seine Mutter eine Hyde war. Anschließend will sie den Hyde in ihm zum Vorschein triggern, wird jedoch vom Vater gestoppt wird. Sie wird in die Polizeiwache gebracht, die selbstverständlich einen Schachbrettboden hat.

Der Sheriff sieht davon ab, eine Anzeige zu erstatten, aber sein Sohn gibt ihr gegenüber nun offen zu, dass er der Hyde ist. Für Wednesday bricht so langsam die ganze Welt zusammen. Sie wird der Schule verwiesen und Xavier will ihre Entschuldigungen nicht hören. Alle wollen sie nur noch loswerden. Nur Enid und Eugene halten noch zu ihr.

Als sie sich von Eugene verabschieden will, erzählt der ihr, dass er sich kaum noch an die Nacht erinnern kann, in der er vom Hyde angefallen wurde. Nur ein Paar rote Stiefel sind ihm im Gedächtnis geblieben und da macht es bei Wednesday Klick: Die Botaniklehrerin Marilyn Thornhill ist in Wahrheit Laurel Gates.

Wednesday konfrontiert die Botanikerin, welche den Hyde mittels pflanzlicher Chemikalien kontrolliert hat, mit ihrer Entdeckung. Außerdem behauptet sie, Tyler hätte gestanden. Dieser reagiert nicht mehr auf ihre Befehle, da er in Wirklichkeit die gestaltwandelnde Direktorin ist. Diese hat nun den ultimativen Beweis, wird jedoch sogleich von Laurel getötet. Danach bekommt die findige Ermittlerin eins mit der Schaufel übergebraten. Es läuft wahrlich nicht gut für Addams.

Im Schatten des Blutmondes will Gates ihren Urahn Crackstone wiederauferstehen lassen. Darum ging es die ganze Zeit über. Laurel will einerseits Rache üben, weil Nevermore auf dem Land ihrer Vorfahren errichtet wurde, und zum anderen das Werk eben jener vollenden.

Für das Ritual wird, neben den vom Hyde eingesammelten Körperteilen, allerdings auch das Blut einer echten Addams benötigt.

Sterben muss sie dafür nicht, es reichen ein paar Tropfen, Vollmondlicht und okkulte Symbole.

Tatsächlich funktioniert das Ritual und Gates Crackstone erhebt sich aus seinem Grab. Irgendwie sieht er nach einem etwas zu groß geratenen Leprechaun aus. In jedem Falle ist er ebenso fies.

Es wird aber noch absurder. Nachdem der Leprechaun Wednesday niedergestochen hat, erscheint ihr der Geist von Goody Addams. Diese fährt durch ihren Talisman in ihren Körper und heilt diesen. Außerdem teilt die Geistererscheinung ihr mit, dass sie Crackstone nur töten könne, indem sie einen Dolch in dessen schwarzes Herz stößt.

Dafür muss sie aber erst einmal am Hyde vorbei. Zum Glück für Addams ist gerade Vollmond und Enid hat sich zwischenzeitlich komplett „entwolft“. Es kommt zum unvermeidlichen Monsterfight.

Crackstone setzt derweil die Schule in Brand, wie es die Prophezeiung vorhergesagt hat. Natürlich sucht er sich dafür den pentagonförmigen Innenhof aus. Die Hölle bricht in einem Pentagramm aus, wie passend.

Das Finale besteht aus einem typischen Bossgegner-Endkampf, in dem Bianca und Wednesday gemeinsam die entscheidenden Schläge ausführen. Der Leprechaun löst sich daraufhin in Rauch auf.

Bleibt nur noch Laurel, die kurz davor steht, Wednesday zu erschießen, als sie von einem Schwarm Bienen angegriffen wird. Eugene bekommt am Ende auch noch eine Heldenszene. Ebenso Enid, die sich zwischenzeitlich zurückverwandelt hat. Im Kreise ihrer Mitschüler scheinen übrigens auch Schachbretthosen sehr beliebt zu sein.

Am nächsten Tag folgt der große Abschied, doch nach den Ferien will Wednesday zurückkehren. Von Xavier bekommt sie ihr erstes Smartphone geschenkt, auf dem sich alsbald ein Stalker meldet, der ihr neue Fotos schickt und ihr mit Mord droht. Sie spekuliert daraufhin, dass Laurel Gates und Tyler nur Figuren in einem noch größeren Spiel gewesen sein könnten. Noch größer als die Wiederbelebung des Stadtgründers, der alle Außenseiter töten wollte? Hoffentlich werden wir es nie herausfinden!

Fazit: Wer die alten Serien und Filme mag, wird hier nur geringfügig das Erhoffte vorfinden. „Wednesday“ ist mehr eine Highschool-Serie für Teenager mit Hang zum Morbiden. Die Addams Family spielt dabei eine untergeordnete Rolle und hat, abgesehen von der Titelfigur, nur Cameo-Auftritte. Die alte Wednesday in Form der größten Nemesis ihrer Nachfolgerin ist dabei bestenfalls nur eine nette Anspielung.

Dafür gibt es jede Menge Werwölfe und andere schlecht animierte CGI-Monster, die in den ursprünglichen Interpretationen höchstens am Rande in Erscheinung traten. Garniert wird das Ganze mit jeder Menge okkulter Symbole, wobei der sechsstrahlige Sheriffstern noch am ehesten ausgeklammert werden kann. Ebenso die ganzen Regenschirme, da es rund um Nevermore tatsächlich ständig regnet.

Umbrella-Academy Staffeln 2 und 3 – Von den 1960ern zurück in den Weltuntergang

von Joe Doe

Nachdem die sechs überlebenden Schüler der Umbrella Academy dem Weltuntergang per Zeitsprung entkommen sind, landen sie in den 1960er Jahren. Allerdings kommen sie zu verschiedenen Zeiten an und der verjüngte Nummer 5 (Aidan Gallagher) hat das Pech, erneut Zeuge einer Apokalypse zu werden. Irgendetwas haben seine Freunde angestellt, dass plötzlich ein Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion ausbricht. Der erste Atompilz hat selbstverständlich die Form eines Regenschirms.

Die Schirmsymbolik zieht sich wieder durch sämtliche Intros.

Schon bei der Ankunft in den 1960ern werden die Zeitreisenden von einem Mann mit Regenschirm beobachtet.

Und natürlich trägt auch ihr Lehrmeister Reginald Hargreeves (Colm Feore) auf einem Foto einen Regenschirm und das, obwohl es gar nicht regnet. Das Foto entstand beim Attentat auf John F. Kennedy, welches seine Schüler verhindern wollen. Das wäre allerdings ein Eingriff in die Geschichte und man ahnt sofort, wie es später zum Atomkrieg kommen wird.

Nummer 5 will ebenfalls Kontakt zu seinem Pflegevater aufnehmen, doch irgendwie scheinen alle nicht einkalkuliert zu haben, dass er sie erst in den 1980ern adoptieren wird und sie dementsprechend in den 1960ern noch gar nicht kennen kann. Von daher führt auch der Einbruch in die Umbrella Company zum Desaster.

Diego (David Castañeda) wird von Hargreeves abgestochen und Nummer 5 buchstäblich vom Affen gebissen. Pogo ist in dieser Zeit noch nicht so schlau und erlernt das Sprechen erst, nachdem Hargreeves ihn ins All geschossen und anschließend von seinen tödlichen Verletzungen geheilt hat.

Hargreeves selbst ist Teil der sagenumwobenen Majestic 12, die hier als Men in Black auftreten.

Als diese sich gegen seine Interessen stellen, outet er sich selbst als Alien. Er war die ganze Zeit ein Repto in Menschenhaut.

Nummer 5 versucht mehrmals, an ihn heranzutreten und seine Hilfe zu bekommen. Doch obwohl er ein Alien ist, glaubt er nicht an Zeitreisen und weist 5 immer wieder ab. Dabei sind sich die beiden gar nicht unähnlich, vor allem, was das Ausrotten der Geheimgesellschaften angeht, für die sie selbst arbeiten. So hat  5 schon für die Temporale Kommission gearbeitet, in der eine unzufriedene Mitarbeiterin den alten Vorstand absägen will, um selbst in die Chefetage aufzusteigen. Der Junge übernimmt den Job.

Der alte Chef ist ein Fisch in einem Menschenanzug, der obendrein Zigaretten raucht. Absurder geht es wohl kaum.

Der Fischkopf entgeht dem Attentat zwar, endet aber später auf unschöne Weise.

Die neue Leiterin (Kate Walsh) entpuppt sich jedoch als noch heimtückischere Schurkin als ihr Vorgänger. Schon bei ihrem ersten Auftritt erscheint sie als Lady in Rot und auf einem achtzackigen Stern.

Später trägt sie ein Kleid mit einem Spinnennetzkragen und einen Spinnennetzschleier. Auch das ist symbolbehaftet, denn sie ist die Spinne, der alle ins Netz gehen.

Außerdem trägt sie stets rote Schuhe, was auf eine Oz-Programmierung hindeutet. Dabei ist sie selbst ein Mind-Control-Handler, denn sie hat die kleine Lila, deren Eltern von der Kommission ermordet wurden, entführt und zur Attentäterin ausgebildet. Auch ihre Ziehtochter trägt stets rote Schuhe.

Der rote Schuh scheint das Markenzeichen der Leiterin zu sein, denn er markiert später in der dritten Staffel das Versteck eines Zeitreisekoffers in der Berliner Mauer.

Die Leiterin setzt die inzwischen erwachsene Lila (Ritu Arya) auf Diego an, was natürlich Sex beinhaltet. Dementsprechend trägt Lila zuweilen, genau wie ihre Ziehmutter, ein Sexkätzchenoutfit. Allerdings verliebt sie sich schließlich in ihre Zielperson und durchbricht damit ihre Programmierung.

Nicht ganz schlau wird man aus drei schwedischen Brüdern, die als Killer für die Kommission arbeiten. Nach dem zwei von ihnen den Tod gefunden haben, wird der dritte geläutert und zieht sich zurück. Dabei wussten sie anfangs noch, wie man einen kühlen Kopf bewahrt.

Unterdessen erleben die anderen Mitglieder der Umbrella Academy ihre eigenen Abenteuer. Der alte Schwerenöter Klaus (Robert Sheehan) gründet eine Sekte, in der natürlich freie Liebe herrscht.

Da Klaus Tote sehen kann, wird er immer noch von seinem verstorbenen Adoptivbruder Ben (Justin H. Min) heimgesucht. Die Geister der Vergangenheit versucht er nach wie vor mit geistigen Getränken zu vertreiben. Damit wäre die Alkoholschleichwerbung abgedeckt.

Luther (Tom Hopper) arbeitet derweil für Jack Ruby, der später in das Kennedy-Attentat verwickelt sein wird, und Allison (Emmy Raver-Lampman) verliebt sich in ein Mitglied der Bürgerrechtsbewegung. Zumindest das ist ein interessanter Aspekt, denn damit wird der Rassismus in den USA thematisiert. Allein das macht die zweite Staffel zumindest etwas erträglicher. Störend ist nur der Schachbrettboden im Gefängnis.

Insgesamt hat man sich mit der okkulten Symbolik im Vergleich zur ersten Staffel jedoch zurückgehalten. Die 23 taucht nur ganz versteckt im Hintergrund auf.

Schlussendlich wäre noch Vanya (Elliot Page) übrig, die ihre Erinnerungen verloren hat und von einer Farmerfamilie aufgenommen wird. Da der Haussegen in dieser schief hängt, beginnt Vanya eine Affäre mit der Mutter. Das führt schon mal zu Zusammenstößen, bei denen sie sich ihrer enormen Kräfte bewusst wird. Diese lassen sogar Kornkreise entstehen.

Am Ende erregt Vanya damit zu viel negatives Aufsehen und wird verhaftet. In der FBI-Zentrale von Dallas wird sie gefoltert, was zu einer Explosion führen wird und genau die wird schlussendlich den Atomkrieg auslösen.

Natürlich kann die Apokalypse diesmal abgewendet und die Zeitlinie größtenteils wiederhergestellt werden. Auf der Farm kommt es schließlich zum großen Showdown gegen die Leiterin der Kommission. Den Ansturm der Agenten kann Vanya stoppen und auch Diego entwickelt Kräfte, welche an „Matrix“ erinnern.

Lila kann jedoch alle Kräfte der sie umgebenden Mutanten adaptieren, womit sie das Blatt zugunsten der Leiterin wendet. Erst als sie überläuft, kann diese endgültig besiegt werden. Anschließend reisen alle in ihre Zeit zurück, nicht wissend, dass sie bereits ein neues Problem verursacht haben. Vanya hat nämlich einen Teil ihrer Kräfte auf den kleinen Dave übertragen, dessen Leben von da an einen fatalen Verlauf nimmt.

Zu Beginn der dritten Staffel landen alle wieder in der Academy, in der jedoch andere Schüler leben. Das einzige bekannte Gesicht ist Ben, der in der ursprünglichen Zeitlinie tot war. Die zweite Staffel endete noch mit einem Rückblick auf seine Beerdigung, bei der alle mit Schirm anwesend waren.

Sogar auf seinem Sarg war ein Schirm eingraviert, neben Oktopusarmen, die wahrlich deplatziert wirken.

Nunmehr ist er von den Toten auferstanden und ein völlig neuer Mensch. Dass er die anderen nicht mehr erkennt, ist eine Sache. Doch muss er sich deswegen gleich wie ein Arschloch benehmen? Nicht anders verhält es sich mit den anderen Schülern, der nunmehr in Sparrow Academy umgetauften Einrichtung. Ob das wohl auf die Red Sparrows der einstigen Sowjetunion anspielt? Immerhin geht es hier auch um dressierte Killer, die sich als Superhelden verkaufen. Jedenfalls ist in den Intros der dritten Staffel von da an neben dem Schirm immer ein Spatz abgebildet.

In der letzten Episode finden sich die beiden Symboln auf einer blauen und roten Fahne.

Eine weitere Veränderung betrifft Vanya, die sich nunmehr Viktor nennt. Das beruht nicht auf der Comicvorlage, sondern hat mit der Geschlechtsumwandlung des Darstellers zu tun. Aus Ellen Page ist inzwischen Elliot Page geworden, was an und für sich völlig in Ordnung ist. Soll jeder glücklich werden wie er möchte.

Problematisch ist dagegen, wie die Transformation auf den Seriencharakter übertragen wird. Vanya hat gleich zu Beginn der dritten Staffel eine andere, männliche Stimme, obwohl die Rolle da noch weiblich ist. Ihr Geschlecht wandelt Vanya zudem nicht durch eine Hormonbehandlung und Operationen um, sondern indem sie einfach zum Friseur geht. Kaum sind die langen Haare ab, ist aus ihr ein Viktor geworden. Das ist selbst für eine solch beknackte Serie eine Spur zu haarsträubend. Man sagt zwar, Frisuren machen Leute, aber Friseure machen definitiv keine Geschlechtsangleichungen!

Das Thema Transgender wird hier nicht mal ansatzweise ernsthaft angegangen, sondern bestenfalls lächerlich gemacht. Aber hey, einer von den Sparrows ist ein geschlechtsloser Freimaurerkubus, der wie eine Diskobeleuchtung seine Farbe ändern kann. Wie soll eine menschliche Mutter etwas Derartiges zur Welt gebracht haben? Realismus? Fehlanzeige!

Die meisten der Sparrows sind zudem echt unfreundliche Charaktere, die sich wie ein Polizeistaat aufführen. Zum Glück segnen sie nach und nach fast alle das Zeitliche. Einzig Sloane (Génesis Rodríguez) ist ganz okay und bandelt sogar mit Luther an. Die anderen sind ganz nach ihrem Vater geraten, dem finsteren Alien Hargreeves, der all seine Adoptivkinder nur als lebende Waffen für seine Agenda benutzt.

Auch Klaus lässt sich erneut von Reginald manipulieren und übt das Wiederauferstehen. Wie sich herausgestellt hat, kann er nämlich nicht nur tote Menschen sehen, sondern selbst von den Toten auferstehen. Das gilt allerdings nicht für sein Alterego in der neuen Zeitlinie. In der sind nämlich alle Umbrellas noch vor der Geburt zusammen mit ihren Müttern gestorben. Natürlich verdächtigen sie erst Hargreeves, der sie allesamt hasst. Allerdings steckt tatsächlich der inzwischen erwachsene Dave dahinter, der alle unabsichtlich mit seinen unkontrollierten Kräften getötet hat.

Viktor steht zwar weiterhin hinter ihm, doch Allison gibt ihm die Schuld an der Auslöschung ihrer Tochter aus der neuen Zeitlinie, weshalb sie ihn letztendlich tötet. Beim Showdown gibt es ein Machtblitzgewitter in Blau und Rot.

Doch es gibt noch etwas anderes, was Menschen auslöscht und das ganze Universum zu vernichten droht. Im Keller der Sparrow Academy taucht eine rotleuchtende Kugel auf, die wächst, während sich die Sparrows mit den Umbrellas prügeln. Das erinnert auf den ersten Blick an die sinistere Entität aus der „Star Trek“-Episode „Das Gleichgewicht der Kräfte“, die ihre Energie daraus zieht, die Enterprise-Besatzung und eine Klingonen-Crew gegeneinander aufzuhetzen.

Verstärkt wird der Eindruck, dass es sich um etwas absolut Böses handelt, dadurch, dass Hargreeves Haushaltsandroid Grace anfängt, das Ding als eine Art Engel oder Gottheit anzubeten. Sie zeichnet sogar mehrere Reihen okkulter Symbole auf den Boden vor der Kreatur. Und da ist wirklich alles mit dabei: Pentagramm, Hexagramm, Crowleys unikursales Hexagramm, Zirkel und Winkelmaß, das allsehende Auge, die Pyramide mit Auge, eine Hand mit Auge, zwei altägyptische Anchs, eine Sig-Rune, mehrere religiöse Symbole und im Zentrum ein technisch wirkendes Linienmuster, was später noch von Bedeutung sein wird.

Später kostet dieses Verhalten die Androidin ein Auge, womit auch diese Symbolik abgehakt wäre.

In Sachen okkulter Symbole werden hier echt alle Register gezogen und auch sonst wimmelt es in der dritten Staffel wieder von Freimaurerzeichen. Unter anderem gibt es deutlich mehr Schachbrettböden.

Auf diversen Kleidungsstücken gibt es zusätzlich noch Pentagramme und Doppelblitze.

Im Obsidian-Hotel, in welchem die Protagonisten unterkommen, gibt es ebenfalls in einigen Zimmern okkulte Zeichen. Darunter eine Tapete aus Hexagrammen.

In einem ganz speziellen Zimmer hängt ein weißer Büffelkopf an der Wand, der eigentlich einer Legende der Lakota entspringt. Er hat also primär nichts mit dem aus Europa stammenden Okkultismus zu tun, wird hier jedoch vereinnahmt.

In dem betreffenden Raum befindet sich ein Portal in eine Paralleldimension, in der ebenfalls ein Hotel existiert. In diesem hängt jedoch ein Büffelarsch an der Wand.

Außerdem hat die Hotellobby, im Gegensatz zur der des anderen Obsidian, eine Pyramidenbeleuchtung.

Wie sich herausstellt, war Hargreeves der Erbauer des Hotels, welches er gezielt um das Dimensionstor gebaut hat. Welch ein Zufall, dass sich seine Ziehkinder ausgerechnet dort einquartiert haben! Da es diese Verbindung nun einmal gibt, sollte es nicht weiter verwundern, dass auch in der Sparrow Academy ein Bild des weißen Büffels hängt. Umgeben von jeder Menge Pentagrammen um die Lampen links und rechts.

Während Diego mit Lila die Paralleldimension erforscht, findet Nummer 5 sein zukünftiges Ich in einem Bunker der Kommission. Aus der Haut seines sterbenden Ichs schneidet er ein Tattoo, welches abermals eine technische Zeichnung zeigt. Viel interessanter ist jedoch der Baphometkopf in einem Pentagramm.

Dieser führt ihn zu den Mothers of Agony, einer offenkundig satanistischen Motorradgang. Zumindest lassen das die Baphometdarstellungen am Eingang sowie die 666 auf den Kutten vermuten.

Kopf der Bande ist kein Geringerer als Pogo, der sprechende Affe. Der erkennt 5 natürlich nicht, da er in dieser Zeitlinie nicht sein Lehrer war.

Nachdem Pogo aus der Spelunke seiner Gang getürmt ist, sucht 5 ihn in seinem Trailer auf. Dort wird er von Pogos Flittchen empfangen, die wieder mal ein Sexkätzchenoutfit trägt.

Da er nicht locker lässt, willigt Pogo schließlich ein, ihm das okkulte Tattoo zu stechen, womit sich der Kreis schließt. Doch was hat es mit der Schaltzeichnung auf sich, die auch in seinem Tagebuch auftaucht?

Die anderen Umbrellas haben jedenfalls etwas schlichtere Tattoos, nämlich den namensgebenden Regenschirm.

Sie haben auch andere Probleme. So muss sich Diego mit einem Jungen rumärgern, den Lila ihm als seinen Sohn verkauft hat. In Wirklichkeit hat sie ihn aber in Berlin mitgehen lassen. Irgendwann wird er dann von den Ausstößen der roten Leuchtkugel ausgelöscht, wie inzwischen fast die gesamte Menschheit. Im Angesicht des nahenden Weltuntergangs fällt Luther derweil nichts anderes ein, als Sloane zu heiraten.

Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr, denn der Versuch, die rote Kugel einzudämmen, indem sie der Kubus aufnimmt, funktioniert nur für kurze Zeit.

Nachdem der Kubus geplatzt ist, steht von der Erde bald nur noch das Obsidian Hotel. Wie sich nämlich herausgestellt hat, handelt es sich bei der Lichtkugel um ein schwarzes Loch. Nach dem Sinn sollte man besser gar nicht erst fragen, denn selbstverständlich sollte eine solche Singularität nur die Materie in ihrer Umgebung verschlingen und diese nicht stückweise durch Energieausstöße zerstören. Ebenso müsste es in der Umgebung eine Zeitdilatation geben, was hier aber einfach nicht der Fall ist. Und die Existenz des Universums wird durch schwarze Löcher auch nicht bedroht.

Diese spezielle Singularität ist obendrein durch ein Großvaterparadoxon entstanden, was ebenfalls keinerlei physikalische Logik hat. Zum einen entstehen schwarze Löcher nicht durch Veränderungen der Zeitlinie, zum anderen würde die Auslöschung eines Ahnen lediglich eine alternative Zeitlinie erzeugen und in der befinden sich die Protagonisten ja bereits. Warum also sollte jetzt das Universum ausgelöscht werden? Nur der Dramatik wegen? Dieser Bullshit scheint direkt aus dem Arsch des weißen Büffels zu entstammen.

Die ganze Story ist in sich überhaupt nicht schlüssig und die Erklärung des Großvaterparadoxons ist bestenfalls für ein paar Zahlenspiele zu gebrauchen. So führt die Rückschau u.a. zum 23. November 1963. Die 23 als Zahl der Zerstörung passt ja ganz gut und auch die 11 ist als Symbol der Dualität in der Freimaurerei von hoher Bedeutung.

Die Auflösung des Paradoxons ist schlussendlich genauso unlogisch wie seine Entstehung. Im Parallelhotel müssen die verbliebenen Protagonisten erst gegen irgendwelche Zombiekrieger kämpfen und im Anschluss entdeckt Nummer 5 auf dem Parkett der Lobby das Sternbild der Plejaden. Dieses war auch in der Schaltzeichnung verschlüsselt.

Als sich die 7 Helden auf die 7 Sterne stellen, öffnet sich eine Konsole, mit der sich das Universum wieder herstellen lässt.

Zunächst müssen die Helden aber noch an Hargreeves vorbei, was für den alten Repto tödlich endet.

Nachdem das Universum auf wundersame Weise wiederhergestellt wurde, befinden sich alle in einem hexagonförmigen Garten und gehen ihrer Wege. Alles ist wieder beim Alten und doch irgendwie anders. Außerdem ist Reginald Hargreeves wieder am Leben. Warum, wieso, weshalb? Die Frage kann man sich schenken. Diese Serie ist solch ein durchgequirlter Mist, dass sich jede Frage nach dem Sinn erübrigt.

Fazit: Während die zweite Staffel wenigstens ein paar gesellschaftskritische Themen anschneidet, die zumindest etwas Interesse zu wecken vermögen, stürzt die dritte Staffel wieder total ab und bietet lediglich einen Mix aus okkulten Symbolen, ätzenden Charakteren und einer hirnrissigen Handlung.

Resident Evil als Serie gescheitert

von Joe Doe

Nachdem bereits eine animierte Miniserie zu „Resident Evil“ erscheinen ist, hat sich Netflix auch an eine Realserie gewagt und ist damit furios gescheitert. Nach nur einer Staffel war schon wieder Schluss. Kein Wunder, denn die Serie hatte kaum noch etwas mit den Videospielen zu tun und auch nichts mit den bisherigen Filmen. Es war ein kompletter Reboot, der die Fans nicht begeistern konnte.

Das fängt schon damit an, dass die Handlung in New Raccoon City spielt und diese Stadt liegt nicht etwa in den USA, sondern in Südafrika. Allerdings sieht alles aus wie in den USA und die Menschen dort verhalten sich auch wie Amerikaner. Die Chance, die sozialen Probleme des Schwellenlandes zu thematisieren, verschenkt die Serie völlig. Von daher hätte sie auch in der alten Raccoon City spielen können.

Zumindest symbolisch ist noch alles beim Alten. Das Logo des Umbrella-Konzerns ist immer noch ein Templerkreuz in einem Oktagon.

Entsprechend hat auch die Stadt, die sich komplett in Umbrella-Besitz befindet, einen oktagonförmigen Grundriss.

Oktagone und Templerkreuze finden sich überall, ob als Deckenbeleuchtung oder Kontrollknöpfe.

Übernommen wurden neben der Konzernsymbolik ebenso die Namen einiger Mitarbeiter, deren Charaktere in der Serie jedoch völlig neu definiert werden. So ist Wesker plötzlich Afroamerikaner und hat zwei Töchter. An dieser ethnischen Umfärbung krankte bereits der letzte Film „Welcome to Raccoon City“ und das nicht etwa, weil Diversität etwas Schlechtes wäre. Es ist vielmehr so, dass sie erzwungen wirkt und die Spielecharaktere auch sonst nicht mehr wiederzuerkennen sind.

Der Wesker, den die Fans aus den Spielen und Kinofilmen kennen, ist einfach kein Familienmensch. Und dann kommt obendrein noch heraus, dass der neue Wesker ein Klon ist. Mehr Ähnlichkeit mit dem alten Wesker hat da schon ein anderer Konzernmitarbeiter fürs Grobe, der ebenfalls schwarz ist, wodurch er wiederum stark an den Daywalker Blade erinnert.

Die Serie ist wirklich schlecht darin, eigenständige Charaktere zu entwickeln. Das konnten die Kinofilme besser. So kommt Alice in den Spielen überhaupt nicht vor und wurde trotzdem zur Ikone des Franchise. Andere Spielecharaktere wie Jill Valentine und Albert Wesker orientierten sich dagegen an den Spielvorlagen, was die Fans zufrieden stellte. Hätte die Serie also mit einem alleinerziehenden afroamerikanischen Familienvater funktionieren können? Vielleicht, wenn dieser nicht Wesker heißen würde.

Dessen Töchter entpuppen sich dann ebenfalls als genetische Experimente, wobei ihre Beziehung zueinander das nächste Problem darstellt. In der Jugend halten die Schwestern noch zusammen. Doch nach der Zombieapokalypse kehrt Jade dem Umbrella-Konzern den Rücken, während Billie ihn unter ihre Kontrolle bringt. Da die Handlung zwischen zwei Zeitebenen hin und her springt, dabei aber einen großen Zeitraum auslässt, ist die Entwicklung von Billie nicht nachvollziehbar.

Eigentlich hat Billie allen Grund dazu, Umbrella zu hassen, da sie mit dem T-Virus infiziert wurde und der Konzern mit ihr herumexperimentiert hat. Stattdessen hintergeht sie plötzlich ihre Schwester, wobei sie auf heimtückische Tricks zurückgreift. Erst behauptet sie, die Umbrella-Chefin Evelyn Marcus hätte sie gezwungen und hilft Jade scheinbar, doch dann zeigt sich, dass sie in Wirklichkeit Evelyn kontrolliert. Und das buchstäblich per Fernsteuerung. Wie sie das geschafft hat, wird nicht erklärt.

In der Vergangenheit wirkt Evelyn Marcus noch absolut übermächtig und scheint alle Fäden in der Hand zu halten. Entsprechend tritt sie mal als Lady in Rot und mal in freimaurerischem Schwarz/Weiß auf.

Allerdings wird zumindest angedeutet, dass sie auch zu diesem Zeitpunkt schon anderen Mächten untersteht. Bei einem Pilatestraining mit ihrer Ehefrau steht eine Ziege auf ihr. Was das soll? Reine Symbolik! Baphomet steht sprichwörtlich über ihr.

Ebenso symbolträchtig ist es, dass Billie Wesker nach ihrer Infizierung mit dem T-Virus ein T-Shirt mit einem Yin-Yang trägt und dann noch vor einem Spiegel posiert. Ein Hinweis auf die Spaltung ihrer Persönlichkeit in ein menschliches und ein Zombie-Ich.

Mehr freimaurerische Symbolik gibt es bei der Innenarchitektur der Schule, die wie eine Lichtpyramide aufgebaut ist.

In den Zimmern der beiden Schwestern finden sich dann noch Hexagone…

… und in der Zukunft nächtigt Jade in einem Zelt, das aus Dreiecken und Hexagonen besteht.

Die Zukunft nach der Zombieapokalypse ist alles in allem nicht sehr rosig. Der erste Schauplatz London ist völlig zerstört. Warum eigentlich immer London? Ist das jetzt „28 Weeks Later“, oder was?

In dieser Zukunft wimmelt es jedenfalls nicht nur von Zombies, sondern auch von Monstern. Aus dem Spiel sind bereits biologische Waffen wie der Licker und Tyrant bekannt, doch in der Serie gibt es stattdessen riesige Lindwürmer.

Ebenso gigantische Zombiekrokodile, welche Schnitte auf ein allsehendes Reptilienauge ermöglichen.

Der größte Feind sind aber immer noch die Menschen, von denen sich einige in christlich-fundamentalistischen Endzeitsekten organisiert haben. Diese nageln ihre Opfer wahlweise umgedreht an Kreuze oder verfüttern sie an Zombies.

Was Letzteres angeht, kommt es zu einem regelrechten Kettensägenmassaker, was die Serie noch schwerer erträglich macht als ohnehin schon. Es kommt immer wieder zu unschönen Szenen, darunter auch Folterungen.

Fazit: Die Serie schwankt zwischen hellen Szenen in Raccoon City und extrem düsteren Zukunftsbildern. Die ständigen Zeitsprünge ziehen sich dabei durch die gesamte Staffel. Nicht nur deswegen wirkt diese Adaption von „Resident Evil“ halbgar und unausgegoren. Betroffen sind außerdem die Charaktere, von denen gerade einmal Jade halbwegs sympathisch wirkt. Doch auch sie begeht Fehler, wegen denen völlig sinnlos Menschen sterben.

Abgesehen vom Grundplot um den Umbrella-Konzern, der ein Zombievirus entwickelt, hat die Serie schlussendlich nur die okkulte Symbolik mit der Spielvorlage und den bisherigen Verfilmungen gemein. Die Fans haben sich völlig zu Recht abgeschreckt gefühlt und wer zudem noch einen schwachen Magen hat, sollte die Finger von der Serie lassen.

Ist das Leatherface?

Altered Carbon – Die Sehnsucht nach Unsterblichkeit

von Joe Doe

Altered Carbon ist eine zwei Staffeln umfassende Netflix-Serie, die auf der gleichnamigen Romanreihe (auf Deutsch „Das Unsterblichkeitsprogramm“) von Richard Morgan basiert. Die Handlung spielt im 24. Jahrhundert, die Menschheit hat Kolonien auf anderen Planeten gegründet und ist dort auf eine außerirdische Technologie gestoßen, die ihnen quasi Unsterblichkeit verleiht.

Das menschliche Bewusstsein lässt sich auf einem Chip im Genick, einem so genannten Stack, speichern. Nach dem physischen Tod wird der Stack einfach in einen neuen Körper transferiert, sodass die physische Ermordung eines Menschen nur noch als Sachbeschädigung zählt. Erst die Zerstörung des Stacks bewirkt den endgültigen Tod. Allerdings kann auch dieser umgangen werden, indem vorher ein Backup des Bewusstseins angelegt wird. Mit mehreren Backups kann ein Bewusstsein sogar geklont werden.

Körper sind nur noch Hüllen, so genannte Sleeves, und wer es sich leisten kann, lässt sich genetisch optimierte Klonkörper anfertigen. Reiche Menschen können so Jahrhunderte alt werden, weshalb sie Meths genannt werden. Also nicht Methheads nach der Droge, sondern in Anlehnung an Methusalem. Arme Leute bekommen indessen gebrauchte Sleeves, die gerade verfügbar sind. So landen kleine Mädchen schon mal im Körper einer alten Frau oder mexikanische Omas im Körper eines Neonazis. Zuweilen werden die Körper derart schnell gewechselt, dass man gar nicht mehr hinterher kommt, wer jetzt eigentlich wer ist.

Wir haben hier also eine zutiefst dystopische Klassengesellschaft, in der die Reichen über den Wolken und die Armen in der Gosse leben.

Die Politik ist natürlich korrupt und wird von den reichen Oligarchen kontrolliert. Um jeden Widerstand zu brechen gibt es das Protektorat, welches über die Erde und all ihre Kolonien wacht. In der Propaganda sind natürlich die Envoy-Rebellen die Bösen.

Die Proteste der Neokatholiken gegen die Reinkarnation werden dagegen toleriert. Diese frönen einer Art Todeskult in einer Welt, die keinen Tod mehr kennt. Soweit der Grundplot.

Im Zentrum der Handlung steht ein ehemaliger Elitesoldat japanisch-osteuropäischer Abstammung namens Takeshi Kovacs (Joel Kinnaman). Wie nach und nach zu erfahren ist, wurde er abtrünnig und schloss sich dem Widerstand der Envoys an. Dieser wurde einst von Quellcrist Falconer (Renée Elise Goldsberry) angeführt, welche die Technologie der Stacks entschlüsselt hat und diese wieder vernichten wollte, als sie ihr gefährliches Potential erkannte.

Nach seiner physischen Exekution wird Kovacs für 250 Jahre auf Eis gelegt, bis er schließlich im Körper eines Polizisten erwacht und ihm die Chance gegeben wird, sich zu rehabilitieren. Dafür muss er nur den Mord am Oligarchen Bancroft (James Purefoy) aufklären, der zwar ein Backup hatte, welches allerdings vor der Tat hochgeladen wurde. Daher kann sich Bancroft nicht an die Sachbeschädigung an seinem alten Körper erinnern.

Wie sich später herausstellen wird, hat Kovacs‘ Schwester dafür gesorgt, dass er auf diesen Fall angesetzt wird. Sie war es, die ihn und den Widerstand einst verraten hat und nun ihren Bruder auf ihre Seite ziehen will. Dass Bancroft Suizid begangen hat, weil er schlimme Dinge vergessen wollte, ist dabei eher nebensächlich. Im Prinzip geht es in der ersten Staffel um ein Familiendrama, welches sich in einem Sumpf aus Verbrechen und Gewalt abspielt.

Das beginnt schon damit, dass der Vater der Kovacs-Kinder die Mutter vor deren Augen ermordet. Daraufhin erledigt Takeshi seinen Vater. Die Waisenkinder werden getrennt, Takeshi wird vom Protektorat zum Killer ausgebildet und seine Schwester Reileen (Dichen Lachman) landet bei der Yakuza, was ihren Charakter auf immer verdirbt. Oder hat das bereits das schaurige Kindermärchen vom Patchwork-Mann erledigt, der aus zusammengenähten Leichenteilen von Kindern besteht?

Auf der einen Seite ist die Serie optisch sehr ansprechend und wartet mit einer Cyberpunk-Atmosphäre auf, die an „Blade Runner“ erinnert. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder extreme Folterszenen und Snuff-Partys. Auf einer derartigen Veranstaltung, die im Hause Bancroft stattfindet, wird ein Ehepaar in einer Gladiatoren-Arena aufeinander gehetzt. Wer gewinnt, bekommt ein Upgrade, wer verliert, erhält einen minderwertigen Sleeve. Und da der physische Tod nur als Sachbeschädigung zählt, kommt die satanistische Elite damit in Zukunft noch leichter durch als heutzutage.

Auf einem schwebenden Amüsierbetrieb für reiche Perverslinge geht es noch weitaus abartiger zu. Im Himmel ist wahrhaftig die Hölle los. Pädophile können sich das Bewusstsein von Erwachsenen in Kinderkörper herunterladen, was legal ist, da ja nur das Alter des Bewusstseins zählt. Geisteskranke Psychopathen können derweil Prostituierte beim Sex abschlachten und ausweiden. Wegen solcher Szenen hat sich Bancroft übrigens das Leben genommen, um zu vergessen.

Es fragt sich, warum er überhaupt Dinge tut, die er lieber vergessen möchte? Und warum stört er sich an seiner eigenen Grausamkeit? Auf der anderen Seite feiert er seine Perserion doch. So serviert er z.B. seinen Gästen vom Aussterben bedrohte Tierarten.

Tiger-Buffet

Es fragt sich, wer sich so eine kranke Scheiße ausdenkt? Bereits der Vorspann gibt deutliche Hinweise darauf. Dort wimmelt es geradezu von Schlangen.

Eine Schlange windet sich an einem Menschen empor und macht diesen damit zum Schlangenträger. Interessant ist außerdem, dass der Mensch sich wie eine Schlange häutet, was auf das ständige Wechseln der Sleeves anspielt.

Noch mehr Schlangenträgersymbolik gibt es in Episode 3. Obwohl es verboten ist, in Tierkörper zu resleeven, hält das einige Reiche nicht davon ab, sich die Seele eines Vergewaltigers in passender Gestalt als Haustier zu halten.

Manche bevorzugen eine Black Mamba, andere tragen lieber eine White Snake.

Schlangenlederjackett

Am Ende des Intros verwandelt sich die Schlange in einen Drachen, der sich zu einer Ouroboros windet. Zu einer doppelt gewundenen Ouroboros wohlbemerkt, woraus sich eine 8 ergibt. Gleich zwei Unendlichkeitssymbole in einem, was auf das Unsterblichkeitsprinzip hindeutet.

Der Hauptcharakter Kovacs hat bereits in der Eröffnungsszene ein Ouroboros-Tattoo und lässt sich den Ouroboros-Drachen am Ende der ersten Episode auch auf seinen neuen Körper stechen.

Seine Schwester trägt das gleiche Symbol als Halskette.

Weiterhin sind im Vorspann zahlreiche Hexagone in Form von Lichtreflexen zu sehen.

Hexagone ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Serie. Man findet sie überall, z.B. als Wanddekor oder Bodenfliesen.

In der Wohnung der Polizistin Kristin Ortega (Martha Higareda) sind sogar drei Hexagone im Verbund zu sehen, woraus sich dreimal die 6, also 666 ergibt.

Besonders ironisch ist es, in der finalen Episode der 1. Staffel den gekreuzigten Jesus vor einer solchen 666 zu sehen.

Andererseits gibt es gleich in der darauffolgenden Szene gekreuzigte Alienknochen.

Religion wird hier bestenfalls verspottet, was auch auf einen Hexagrammring zutrifft, der garantiert keinem Rabbi gehört. Kommentar des Trägers auf eine mögliche religiöse Bedeutung: „Ist doch nur ein Ring.“

Neben Hexagrammen gibt es auch Heptagramme.

Und Pentagramme, z.B. im Hoheitszeichen des Protektorats.

Natürlich noch ein paar umgedrehte Pentagramme. Die Aufzugstüren im Anwesen von Bancroft sind übrigens exakt dieselben wie in Marvels „Fantastic Four“.

Direkt vor dem Aufzug gibt es noch einen Tierkreis in Oktagonen.

Und garniert wird die Lobby mit einer außerirdischen Singzinne, welche den Baum des Lebens repräsentiert.

Bancrofts Hirn klebt derweil an einem Adler, der die Welt in seinen Klauen hält, die wiederum auf einer Pyramide thront. Freimaurerische Dominanzsymbolik.

Wo wir schon mal bei Pyramiden sind, für Licht sorgen pyramidenförmige Lampen.

Manche Freimaurergebäude erkennt man auch gleich anhand des Eingangs.

Oder wie wäre es mit einer Kuppel aus Dreiecken?

Fehlt eigentlich nur noch der freimaurerische Schachbrettboden und siehe da…

Das Hotel, in dem Kovacs absteigt, ist das Raven. Geleitet wird es von einer KI namens Poe (Chris Conner). Dabei handelt es sich ebenfalls um Symbolik, allerdings nicht um okkulte. Gemeint ist hier das Gedicht „Der Rabe“ von Edgar Allan Poe.

Okkult wird es erst im Werbespot des Raven-Hotels, in dem Poe als Schlangenträger zu sehen ist.

Außerdem hat der Boden der Lobby wieder ein Hexagramm.

Poe bietet Kovacs sexuelle Dienstleistungen vom „Tempel des Eros“ an, der die Form einer Maya-Pyramide hat.

Das Hotel liegt in einem ziemlich verruchten Viertel, in dem das Rotlichtmilieu allgegenwärtig ist. Das XXX markiert hier zweifelsohne den Code der Sex- und Pornoindustrie.

Bei virtuellen Bordellen gibt es das dreifache X im Dreieck.

Außerdem gibt es in den Straßen jede Menge Drogen und auch die Tabak-Agenda wird schon in der ersten Episode bedient.

Die einzige andere Abwechslung in den Slums ist das mexikanische Totenfest.

Auch sonst wimmelt es von Totenkopfsymbolik.

Bei dem Raben auf einem Schädel, der im Abspann von Episode 8 zu sehen ist, kommt einem das Logo der „Expendables“ in den Sinn.

Entsprechend dieser Symbolik endet die erste Staffel in einem Gemetzel, bei dem Kovacs gezwungen ist, seine eigene Schwester zu töten. Überraschenderweise muss er bis zur zweiten Staffel auch irgendwie Schaden genommen haben, denn bei seiner Rückkehr auf Harlans Planeten hat Takeshi einen neuen Sleeve (Anthony Mackie). Wie schon vor dem ersten Erwachen träumt er wieder, unter Wasser zu sein. Ein beliebtes Motiv für Wiederauferstehungen.

Season 1
Season 2

Wie schon in der Eröffnungsepisode der ersten Staffel gibt es auch beim zweiten Season Opener einen zerbrochenen Spiegel. Zwar leidet Kovacs nicht unter einer multiplen Persönlichkeitsspaltung, aber seine vollständige Seele wechselt dafür die Körper wie andere die Unterwäsche. Die Motive wiederholen sich jedenfalls.

Rund 30 Jahre sind vergangen und alles, was Takeshi geblieben ist, ist seine treue, aber leicht defekte KI Poe. Zusammen mit Poe sucht Kovacs erst mal eine neue Bleibe. Die beiden finden ein herunter gekommenes Hotel, welches sie erst einmal der Yakuza abnehmen müssen. Anschließend transformieren sie es mittels Nanotechnologie ins Raven bzw. diesmal das Nevermore („Sprach der Rabe: Nimmermehr!“). Das neue Gebäude hat übrigens eine Hexagonfassade.

Andernorts hat sogar die Deckenbeleuchtung eine hexagonale Form.

Der neuste Schrei ist derart gemusterte Kleidung.

Auf dem Planeten wimmelt es von Hexagonen.

Sogar Spiegel haben die Form von Hexagonen.

Auf Harlans Welt hat sogar der Himmel ein Hexagonmuster, welches zu einem Abwehrschirm gehört.

Die dazugehörigen Satelliten sind selbstverständlich ebenfalls Hexagramme.

Kein Wunder, handelt es sich doch um Elder-Technologie und die Spezies hat einen ähnlichen Formgeschmack wie die Freimaurer. Sogar einen ähnlichen Farbgeschmack, der sich auf Blau und Rot konzentriert.

Während am Himmel Hexagone leuchten, ist das Deckendekor der Innenräume dagegen meist pyramidal und die Beleuchtung ist dabei gleich integriert. Damit wäre das Symbol der illuminierten Sonnenpyramide ebenfalls abgedeckt.

Manche Gebäude haben eine Fassade aus Dreiecken.

Poe verbündet sich derweil mit einer weiteren KI, welche eine Pyramidenhaarklammer trägt.

Die Gouverneurin trägt hingegen bevorzugt dreieckigen Ohrschmuck.

Die Hauptstadt ist in Kreisen angelegt, was ein wenig an das untergegangene Atlantis erinnert.

Der Planet ist nach seinem einstigen Besitzer benannt. Seinem Portrait nach offensichtlich ein Freimaurer, die verdeckte Hand hat es verraten.

Inzwischen wird diese Welt von Harlans Tochter Danica (Lela Loren) regiert. Die Gouverneurin tritt bei ihren öffentlichen Reden als Lady in Rot auf.

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In ihrem Büro verleiht ihr die Deckenbeleuchtung einen Heiligenschein. Davon abgeleitet ist wohl auch das Wort „scheinheilig“, was ihren Charakter vortrefflich beschreibt. Die neue Widerstandsbewegung der Quellisten wird nämlich von ihr kontrolliert. Alles ist nur Schein, um ihre korrupte Politik zu rechtfertigen.

Die echte Quellcrist Falconer lebt allerdings wieder und verbündet sich erneut mit Kovacs. Dessen Schwester lebt zumindest in der Erinnerung ebenfalls weiter und tritt ähnlich wie die Gouverneurin als Lady in Rot in Erscheinung.

Der neue Plot ist damit gesetzt und da auf dieser Welt die Stacks abgebaut werden, erfährt man auch etwas mehr über die Aliens, die sie einst entwickelt haben. Das Skelett eines Elders ziert die Wand in Harlans Büro.

Ihr Schreibtisch hat einen Fuß in Form einer Mondsichel. Aber das nur so am Rande.

Da es für manche Stacks keine Sleeves gibt bzw. sich ihre Besitzer keine leisten können, existiert ein Schwarzmarkt für Seelen. Wem sein eigenes Leben zu langweilig ist, kann sich dort fremde Erinnerungen kaufen.

Oder seinen Kummer in Alkohol ertränken.

Ein weiterer Zeitvertreib sind Wetten auf Kampfhinrichtungen. Das erlaubt einige Zahlenspiele, bei denen die 33 nebst anderen Schnapszahlen ganz prominent vertreten ist.

In der Arena wimmelt es mal wieder von Hexagonen.

Ab und an sind auch mal Pentagramme zu sehen. Wieder mal in Kombination mit Zahlencodes.

Wer Glück hat, darf um sein Leben kämpfen. Andere Gegner lässt die Gouverneurin dagegen erbarmungslos foltern.

Bei den Hinrichtungsmethoden ist sie ebenfalls kreativ und bindet einige Gefangene an Feuerwerksraketen.

Neben ihr entwickelt sich noch eine weitere Bedrohung, denn in einigen Stacks leben die Seelen der ausgestorbenen Elder weiter. Während die menschlichen Seelen blau erscheinen, färben jene der Elder die Stacks rot. Damit wäre auch die freimaurerische Farbsymbolik bedient. Es gibt sogar grüne Stacks für die Andreaslogen.

Zu allem Übel wird ein zweiter Kovacs reinkarniert, der noch auf dem Stand des Elitesoldaten im Protektoratsdienst ist. Während Takeshi gegen sich selbst kämpfen muss, hat Poe andere Probleme. Sein Programm zerfällt zusehends. Heilung verspricht er sich in der virtuellen Welt, welche den Geist sinnbildlich als Labyrinth darstellt.

Poe gelingt es, sein Programm zu stabilisieren. Als nächstes muss die wiederauferstandene Quellcrist gerettet werden, die nach ihrer Kontrolle über das Elder-Satellitennetzwerk zusammengebrochen ist. Kovacs muss sich dafür virtuell mit ihr verbinden. Das Konstrukt wird als freimaurerischer Kubus dargestellt.

In den Erinnerungsbildern der Rebellenführerin wird offenbart, dass die Elder gar nicht ausgestorben waren, sondern sich lediglich in Tiefschlaf befunden haben. Das Protektorat hat sie eliminiert, um ihre Technologie auszubeuten. Quellcrist war von einer Elderseele kontaminiert, weshalb sie auch deren Technologie kontrollieren konnte. Interessanterweise sehen die Köpfe der Elder aus wie die Helme der Protektoratssoldaten und am Ende wird einer von denen auch noch von einem Elder besetzt.

Am Ende gelingt es, den Elder in eine Falle zu locken, doch Danica Harlan vermasselt es fast, weil sie nach der absoluten Herrschaft strebt. Dafür findet sie den verdienten Tod. Kovacs opfert sich schlussendlich selbst. Er nimmt den Elder in seinen Stack auf und feuert dann die Orbitalwaffen auf sich ab. Also die erfahrenere Version von ihm, das Backup überlebt. Um die Verwirrung komplett zu machen, wird am Ende offen gelassen, ob nicht noch mehr Protagonisten überlebt haben.

Fazit: „Altered Carbon“ ist rein optisch durchaus gelungen. Vor allem die Cyberpunk-Städte sind recht cool. Verdorben wird das Ganze aber durch die allgegenwärtige Freimaurersymbolik. Ebenso durch die abscheuliche Mischung aus Sex und Folter. Softporno und Gewaltporno wechseln sich in einem jeweils ungesunden Maße ab. Das macht die zwei Staffeln schwer verdaulich und man ist am Ende froh, dass es nicht noch eine dritte gibt.

Was ist die Matrix?

von Joe Doe

„Matrix“ hat im Jahr 1999 Kinogeschichte geschrieben. Nicht nur was Spezialeffekte und Styling angeht, sondern auch was die Frage nach unserer Realität betrifft. Leben wir in einer Simulation? Die Theorie des virtuellen Universums findet unter Astronomen tatsächlich immer mehr Anhänger. Im Begriff der Matrix steckt jedoch eine gewisse Doppeldeutigkeit. Denn selbst wenn das physische Universum keine Simulation ist, sind wir täglich von Täuschungen umgeben.

Das fängt schon damit an, dass sich unsere Sinne leicht verwirren lassen, wie man das von optischen Täuschungen kennt. Außerdem interpretiert jedes Gehirn die gewonnenen Eindrücke etwas anders. Dabei entstehen zuweilen interessante Abweichungen wie die Synästhesie, aufgrund der manche Menschen Farben schmecken oder Töne riechen können. Die Realität ist also relativ.

Aber darum geht es nicht. Alles dreht sich vielmehr um die Lügengebäude, von denen wir permanent umgeben sind. Die meisten Menschen haben einen natürlichen Hang dazu, Probleme auszublenden oder die Schuld an selbigen den Falschen zuzuschreiben. Das nutzten Politik und Wirtschaft nur allzu gern aus.

Wer sich nicht so leicht hinters Licht führen lässt, gelangt schnell zu dem Schluss, dass der Kapitalismus und erst recht der Faschismus Systeme der Massenversklavung sind. Die Medien belügen uns täglich, um uns Produkte zu verkaufen und für Kriege um Ressourcen zu begeistern. Zudem ist unsere Gesellschaft durchseucht von Korruption und organisierter Kriminalität. Doch das ist noch längst nicht alles. Wie beim Schälen einer Zwiebel, kommt man dem Kern nur in kleinen Schritten näher. Am Ende erkennt man ein Netz aus Geheimgesellschaften, Think Tanks und außer Kontrolle geratenen Geheimdiensten.

So interessant die Frage nach der Natur der Realität auch sein mag, im Kern von „Matrix“ geht es wohl eher um die Realität hinter der Fassade unserer scheinbar freien Gesellschaft, hinter der sich in Wahrheit dunkle Mächte verbergen, die alles kontrollieren oder es zumindest versuchen. Das implizieren jedenfalls die zahlreichen freimaurerisch-okkulten Symbole in den „Matrix“-Filmen. Diese aufzuschlüsseln ist längst überfällig.

Der Film beginnt mit endlosen Symbolkolonnen, gefolgt von Zahlen. Allein darin lassen sich schon abartig viele Codes verstecken. Wer Langeweile hat, kann ja mal genauer hinschauen. Explizit wird es jedenfalls erst gegen Ende der Sequenz, als ziemlich eindeutig eine 666 aufblitzt. Links neben der eingeloggten 6 gibt es zudem eine 555, die allerdings generell als Vorwahl in allen Filmen auftaucht. Der Hintergrund dazu lautet, dass dies keine reale Vorwahl ist und die Telefonnummern damit fiktiv sind. Kein Zufall dürfte dagegen sein, dass der 5 eine 6 folgt, womit hier Pentagramm und Hexagramm vereint werden.

Bei der Überblende in die Matrix erscheint zuerst der Lichtkegel einer Taschenlampe. Die helle gelbe Scheibe hat zusätzlich einen Lichtbogen, sodass sie wie der Planet Saturn samt seiner Ringe wirkt. Direkt nach einer 666 ist diese Anspielung mit Sicherheit kein Zufall.

Die Taschenlampe gehört einem Polizisten, dessen hexagrammförmige Marke wir hier mal wohlwollend überspringen, da Polizeimarken generell Hexagramme, Pentagramme oder neuzackige Sterne darstellen. Es ließen sich alle okkult auslegen, aber da diese Repliken der Realität entlehnt sind, macht es wenig Sinn, zu viel hinein zu interpretieren. Weit interessanter ist ohnehin die Zimmernummer, in der die Polizei Trinity aufgreift. Es ist die Nr. 303. Da die Null keinen Wert darstellt, lässt sich hier die 33 herauslesen.

Die 33 ist nicht nur die Anzahl der Freimaurergrade nach schottischem Ritus, die Drei spielt zudem auf den Charakter Trinity selbst an. Die Trinität ist das religiöse Motiv der Dreieinigkeit Gottes und im Film wimmelt es von weiteren religiösen Anspielungen. Neben diesem Thema darf natürlich etwas unterschwelle Werbung für die Waffenlobby nicht fehlen, immerhin wird hier viel geschossen.

Nachdem Trinity der Polizei und den Agenten der Matrix entkommen ist, wird Neo kontaktiert. Dessen Name ist ebenfalls von religiöser Bedeutung. Zum einen heißt er übersetzt „neu“, womit er für ein neues Zeitalter steht. Zum anderen ist „Neo“ ein Anagramm für „One“, also „der Eine“, was gleichbedeutend mit dem Messias oder Erlöser ist. Seine Zimmertür hat übrigens die Nummer 101, also 11, eine ebenfalls bedeutsame Zahl in der Freimaurerei. Als er die Tür öffnet, ist nur sein rechtes Auge zu sehen. Mit anderen Worten die Symbolik des allsehenden Auges, auch wenn Neo zu dem Zeitpunkt noch keinen Durchblick hat.

Besuch erhält Neo alias Thomas A. Anderson von einem Kunden, dem er gehackte Software verkauft. Diese ist in einem Buch mit dem Titel „Simulacra and Simulation“ versteckt, was ein kleiner Insidergag ist. Das Buch stammt von Jean Baudrillard, der darin seine Simulationstheorie beschreibt. Es geht dabei mitnichten darum, dass das Universum eine Simulation sei. Vielmehr behauptet Baudrillard, dass Symbole in den Medien heute keine Bedeutung mehr hätten und diese nur noch simulieren würden. Die Wachowski-Schwestern beweisen mit ihrem Film jedoch, dass Symbole sehr wohl etwas aussagen und mehr als nur Selbstzweck sind. Allein der hier platzierte Hinweis führt die Behauptung des französischen Philosophen ad absurdum.

Ein weiteres bedeutungsschwangeres Symbol ist der weiße Hase, dem Neo folgen soll. Dies spielt direkt aus Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ an. Später nimmt Morpheus noch einmal Bezug darauf, als der Neo anbietet, ihn die „tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus“ zu zeigen. Übrigens geht es in „Alice im Wunderland“ vorrangig um Drogen und dazu fällt einem sofort die Haschpfeife rauchende Raupe auf dem Fliegenpilz ein. Passend dazu macht Neos Kunde eine Anspielung auf Mescalin, das im Fliegenpilz enthaltene Rauschmittel. Das ist interessant, denn dem Auserwählten steht eine Bewusstseinserweiterung bevor, wie sie auch durch bestimmte Drogen ausgelöst werden kann.

Neo folgt der Frau mit dem Tattoo des weißen Kaninchens und trifft in einer Bar erstmals auf Trinity. In dem Schuppen läuft gerade Rob Zombie. Der Schockrocker macht keinen Hehl aus seiner Sympathie für den Teufel, was u.a. Albentitel wie „Hellbilly Deluxe“ oder seine teils abartigen Horrorfilme wie „The Devil’s Rejects“ belegen.

Ebenfalls im Filmsoundtrack enthalten ist „Rock is dead“ von Marilyn Manson. Ein weiterer Schockrocker, der Ehrenmitglied der Church of Satan ist und das Siegel Satans als Tattoo am Handgelenk trägt. Eine ziemlich einseitige Musikauswahl, für welche sich die Wachowski-Schwestern da entschieden haben. Doch zurück zum Film.

In der Bar trifft Neo wie erwähnt auf Trinity, die ihn auf die Spur von Morpheus bringt und ihn warnt, dass er beobachtet wird. Das schürt wunderbar die Paranoia vor den schwarz gekleideten Herren, die hier mal nix mit Aliens zu tun haben, einen allerdings ebenso behelligen, wenn man zu viel weiß. Bereits am nächsten Tag gerät Neo ins Visier der Agenten, dabei sieht anfangs alles nach einem ganz normalen Arbeitstag aus.

Der Wecker klingelt 9:18 Uhr, was eine ungewöhnliche Zeit zum Aufstehen ist. Möglicherweise handelt es sich um einen harmlosen Insidergag, denn oft verschlüsseln Filmschaffende z.B. die Geburtstage ihrer Angehörigen in Zahlenfolgen. Allerdings vereint die 18 in sich dreimal die 6 und die 9 ist in der okkulten Zahlenmystik auch nicht ohne Bedeutung.

Weiter geht es an den Arbeitsplatz, welcher sich bei der Softwarefirma Metacortex befindet. Offenbar wird hier auf der Meta-Ebene auf den Cortex, also die Hirnrinde, angespielt.

Während Metacortex eine fiktive Firma ist, handelt es sich bei dem Nokia-Handy, welches Mr. Anderson per FedEx geliefert wird, um Produktplatzierungen.

Morpheus versucht, Neo per Anleitung aus dem Gebäude zu schleusen, doch kurz darauf klicken die Handschellen und er wird von den Men in Black abgeführt. Bei der Vernehmung ist kurz der Ausweis von Mr. Anderson zu sehen, der am 11. September 2001 abläuft. Ein interessantes Datum, das zwei Jahre nach dem Film einen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte markieren sollte.

Agent Smith fragt Anderson nach dem vermeintlichen Terroristen Morpheus aus, welcher der gefährlichste Mann der Welt sein soll. Vergleiche mit Osama bin Laden erscheinen hier unangebracht, allerdings ist der Name interessant. Morpheus ist nämlich der griechische Gott des Schlafs und passend dazu befindet sich Neo noch in einer Traumwelt. Die Vernehmung erscheint ihm rückblickend sogar als Alptraum, da die physikalischen Gesetze in der Matrix nicht gelten.

Bevor er scheinbar aufwacht, verpassen die Agenten ihm noch einen Ortungschip. Eigentlich überflüssig in einer Computersimulation, in der eigentlich jeder Mensch problemlos permanent überwacht werden könnte.

Nachdem Trinity den Auserwählten entwanzt hat, führt sie ihn zu Morpheus. Dieser sitzt in einem alten, verlassenen Gebäude, welches einen auffälligen Schachbrettboden hat.

Der Innenausstatter muss definitiv ein Freimaurer gewesen sein. Über dem Kamin prangt eine Venusmuschel…

…und an den Stuhllehnen befinden sich Löwenköpfe.

Morpheus offenbart Thomas Anderson, dass dieser ein Sklave ist. Das klingt schon fast nach Kapitalismuskritik, auch wenn es nicht so intendiert sein dürfte. Jedenfalls bietet Morpheus dem Auserwählten eine blaue Pille an, die ihn weiter schlafen lässt, und eine rote Pille, die ihm die ganze Wahrheit offenbart. Das spielt auf die Freimaurergrade innerhalb der blauen und roten Logen an.

Die ersten drei Grade der Johannesfreimaurerei sind demnach selbst unwissend. Sie haben zwar schon mal was von der Matrix gehört und sich bestens in dieser eingerichtet, aber sie verstehen noch längst nicht die größeren Zusammenhänge. Um höheres Wissen zu erlangen, muss man erst in die rote Hochgradfreimaurerei aufsteigen.

Die Spiegelung in Morpheus‘ Brille ist übrigens ganz schlecht gemachte CGI. Die Perspektive stimmt nicht und während Neo im linken Glas nach der roten Pille greift, hängt seine Schulter im rechten Glas nach unten. Okay, in einer Computersimulation wäre so etwas durchaus möglich, aber es zeigt doch, welch manipulative Matrix die Filmindustrie erschafft. Alles ist Illusion, sogar eine unscheinbare Spiegelung in einer Brille.

Wo wir schon mal bei Spiegeln sind, dienen diese im Okkultismus als Tor in andere Dimensionen. Und wo starrt Neo hinein, als er kurz davor steht, die Matrix zu verlassen? In einen zerbrochenen Spiegel, der obendrein seine verschiedenen Persönlichkeitsteile als schlafender Mr. Anderson und erwachender Auserwählter zu repräsentieren scheint.

Als er den Spiegel berührt, springt dieser auf ihn über. Es ist wohl kein Zufall, dass im Spiegel eine Pyramide zu sehen ist und Neo diese exakt dort berührt, wo die Spitze fehlt.

Kurz darauf findet sich Anderson in der Realität wieder, in der er die ganze Zeit über in einer Kapsel geschlummert hat.

Abgeholt wird der Befreite von Morpheus‘ Hovercraft, welches drei Lichter am Boden hat. Das erinnert irgendwie an die Unterseite der dreieckigen UFOs, die Anfang der 1990er über Belgien gesichtet worden sind. Da allerdings die Grundform des Hovercrafts nicht stimmt und das rote Licht in der Mitte fehlt, soll hier wohl wieder nur eine freimaurerische Pyramide dargestellt werden. Die dreieckig angeordneten Lichter wiederholen sich sogar auf dem Greifarm, der Neo an Bord holt.

Das fliegende Schiff trägt den Namen Nebukadnezzar, was eine weitere Anspielung auf die Bibel darstellt. Es ist nach einem babylonischen König benannt, deren es gleich vier gab. Über dem Namen prangt die Modellbezeichnung Mark III, was einmal mehr die Trinität bemüht, daneben die freimaurerische Nr. 11 und das Baujahr ist 2069, wobei die 69 das Prinzip „Wie im Himmel so auf Erden“ repräsentiert. So viel Symbolik auf einer Plakette.

Um dem Auserwählten zu erklären, was die Matrix ist, bringt Morpheus ihn in eine Simulation. Dort führt er mit seinen Armen erst einmal das Prinzip „Wie im Himmel, so auf Erden“ vor.

Dicht gefolgt von der Pyramidengeste nach unten in den Schoß.

In der Simulation gibt es wieder die roten Sessel mit den Löwenköpfen und auf dem Fernseher prangt hinten eine umgedrehte Pyramide mit stilisiertem Auge.

Im Fernsehen präsentiert Morpheus seinem Schüler, wie die Welt in Wirklichkeit aussieht. Zu sehen ist eine verbrannte Skyline, die möglicherweise New York darstellen könnte. Mit im Bild sind zerstörte Zwillingstürme. Wir erinnern uns an das Ablaufdatum von Neos Pass, den 11. September 2001.

Nach der Machtübernahme der Maschinen werden die Menschen auf gigantischen Feldern gezüchtet, um als Batterien zu dienen. Was physikalisch durchaus Sinn ergibt, hat aber noch eine Kehrseite. Okkultisten glauben, ebenfalls mit menschlicher Energie arbeiten zu können. Und da negative Gefühle wie Hass und Angst die größte Ausbeute bringen sollen, veranstalten die okkulten Eliten ihre kranken Rituale. Unabhängig davon, was man von diesem esoterischen Hokuspokus halten mag, scheinen die Maschinen sinnbildlich für die Reptiloiden zu stehen. Zumindest ähneln sich die Themen stark.

Nach der Vorführung erzählt Morpheus von der Prophezeiung über den Auserwählten, der die Menschheit vom Joch der Maschinen befreien wird. John Connor lässt grüßen. Wie in den „Terminator“-Filmen haben sich die Menschen auch in „Matrix“ unter die Erde zurückgezogen. Dort existiert eine Stadt namens Zion, benannt nach dem Berg, auf dem Gott erschienen sein soll. Noch mehr biblischer Mystizismus.

Es folgt ein wenig Kampftraining und das Sprungprogramm. Bei letzterem ist im Hintergrund ein Hochhaus mit einem dreistufigen Pyramidendach zu sehen.

In einem weiteren Trainingsprogramm begegnet Neo einer Frau im roten Kleid und wird prompt von ihr abgelenkt. Wie es sich für eine Femme Fatale gehört, bringt sie den Auserwählten in Schwierigkeiten, denn als er das nächste Mal hinschaut, hat ein Agent ihren Platz eingenommen.

Die reale Welt ist nicht minder gefährlich. In ihr wimmelt es von Killermaschinen, die Jagd auf Menschen machen. Wie die Terminator und Zylonen zeichnen sich die Maschinen in „Matrix“ durch rotglühende Augen aus. Das lässt sie irgendwie dämonisch erscheinen.

Nach dem Training bringt Morpheus den Auserwählten zum Orakel. Dort sind bereits andere Kandidaten versammelt, die schon als Kinder mehr drauf haben als Mr. Anderson. Da die Welt nur eine Computersimulation ist, sind Dinge wie Telekinese ohne weiteres möglich. So können die Kids Spielzeug schweben lassen oder wie Uri Geller Löffel verbiegen. Wesentlich interessanter ist jedoch wieder einmal die Symbolik. So sind im Hintergrund auf dem Fernseher Hasen zu sehen, womit Neo hier wieder dem Kaninchen folgt.

Ein anderes Kind deckt beim Löffelverbiegen sein linkes Horusauge ab. Solche Einstellungen sind gewiss kein Zufall, sondern folgen den Anleitungen der Storyboards.

Ebenso ist die Setgestaltung kein Zufall. Hier wird nicht etwa in einer fertig eingerichteten Wohnung gedreht, sondern in einem Raum, der in einer großen Studiohalle aufgebaut ist. Jedes Detail ist bis ins Kleinste durchdacht. Nehmen wir z.B. die Uhr an der Wand im Flur. Sie stellt nicht nur eine Sonne dar, sondern obendrein einen achtzackigen Stern der babylonischen Göttin Ištar. Nachdem schon Morpheus‘ Hovercraft nach einem babylonischen König benannt ist, kann das wohl kaum ein Zufall sein.

Dann wäre da noch die Perlenkette, die im Zugang zur Küche hängt. In diese sind Doppelkopfadler eingearbeitet. Kaum jemand dürfte solche Ketten bei sich zuhause rumhängen haben, weil es beim Durchgehen einfach unpraktisch ist.

Über der Tür steht auf Latein der Spruch „Erkenne dich selbst“, den das Orakel sogleich auf Neos Rolle als Auserwählter anwendet. Angeblich erkenne man, wenn man auserwählt sei, was Wasser auf die Mühlen all jener ist, die unter einem zu großen Ego leiden.

Das Orakel ist eine Kettenraucherin, was ein besonders verwerfliches Product Placement ermöglicht. Obendrein raucht sie in der Küche, was extrem unhygienisch ist, sowie in der Gegenwart von Kindern, was extrem rücksichtslos ist. Wenn die Dame wirklich die Zukunft voraussehen könnte, müsste sie außerdem wissen, dass man als Raucher an Lungenkrebs stirbt. Die Schauspielerin Gloria Foster starb tatsächlich zwei Jahre später, allerdings an Diabetes, weshalb ihre Rolle im dritten Teil der Reihe umbesetzt werden musste.

Während sich Neo die Zukunft orakeln lässt, schaut sich Mouse Schmuddelheftchen mit der Frau in Rot an. Über deren Titel steht „XXX“, was sowohl der Code der Pornoindustrie als auch eine verstecke „siX siX siX“  ist.

Auf dem Rückweg sieht Neo zweimal eine schwarze Katze, was er als „Deja Vu“ bezeichnet. Für die anderen ist das ein Warnsignal, denn es deutet darauf hin, dass an der Matrix herum gepfuscht wird. Für aufmerksame Beobachter ist es dagegen ein Hinweis auf schwarze Magie, denn schwarze Katzen werden in der Mythologie Hexen zugeordnet und diese bewegt sich obendrein am Rande eine Schachbrettbodens entlang auf einem roten Teppich. Und um den gängigen Aberglauben zu bedienen, bringt die schwarze Katze Neos Freunden tatsächlich Pech.

Auf der Flucht wird das gesamte Team von der Polizei und Agenten aufgemischt. Während einige sterben und andere entkommen können, wird Morpheus festgenommen. Er kennt die Zugangscodes von Zion und ist daher wertvoll. Zunächst erlebt er aber, was Polizeigewalt bedeutet. Da der Charakter schwarz ist, erinnert die Szene stark an die Realität in den USA. Morpheus hatte bereits darauf hingewiesen, dass die Menschen in der Matrix das System verteidigen und auf Polizisten trifft das in besonderem Maße zu. Aber diese Szene offenbart außerdem das Rassismusproblem innerhalb der Polizei.

Wie sich herausstellt, hat Cypher die anderen verraten. Kein Jesus ohne Judas. Der Grund für sein Handeln liegt darin, dass er nicht mit der Realität klar kommt und außerdem fühlt er sich von Trinity zurückgewiesen. Also hat er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Er ist bereit, seine Erkenntnis über die Realität aufzugeben, um in der Matrix ein Leben als reicher Künstler zu führen. Wenn das mal keine direkte Anspielung darauf ist, dass viele Promis ihre Seele für Erfolg verkaufen.

Ferner wird hier auch angedeutet, dass nicht wenige der großen Stars unserer Zeit Mitglieder von Geheimgesellschaften oder okkulten Sekten sind. Seien es nun Freimaurer, $cientologen oder Mitglieder der Church of Satan, es gibt kaum eine Berühmtheit, die nicht irgendwo Mitglied ist. Und solange sie mitspielen, genießen sie ein Leben im Luxus. Aber wie Cypher verleugnen sie die höhere Realität, die ihnen offenbaren würde, das es im Leben nicht um die Anhäufung von Reichtum oder Macht geht.

Der Verräter kommt jedenfalls nicht weit mit seinem Plan. Nachdem er Morpheus ausgeliefert und die halbe Mannschaft der Nebukadnezzar ermordet hat, wird er selbst von Tank erwischt, der seinen Angriff schwerverwundet überlebt hat. Wie die meisten Schurken quatscht er einfach zu viel, sodass Neo am Leben bleibt und sich die Prophezeiung erfüllen kann.

Morpheus wird derweil von Agenten verhört. Der Blick aus dem Fenster des Verhörraums bietet wieder eine Möglichkeit für etwas Schleichwerbung. Das Mulpha-Logo sticht dabei besonders hervor, besteht es doch aus einem blauen und einem roten Winkel. Eine Anspielung auf Morpheus‘ Pillen oder doch nur die gleiche Freimaurersymbolik?

Zum Beginn der Folter wird dem Gefangenen etwas gespritzt, das wie Quecksilber aussieht. Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Impfgegner, obwohl in der Realität nur selten Quecksilber als Streckmittel für Impfungen benutzt wird. Bei einem der Impfstoffe gegen Schweinegrippe war das der Fall, aber das war eher die Ausnahme. Tatsächlich nimmt man mehr Quecksilber auf, wenn man Fische aus dem Ozean verspeist oder aus Flüssen, in denen Gold gewaschen wird.

Während der Folter erzählt Agent Smith, dass die erste Matrix perfekt war, aber die Menschen sie nicht angenommen haben. Eine Welt voller Armut, Korruption und Leid, wie sie sich die Menschen einst selbst aufgebaut hatten, haben sie indessen akzeptiert. Wenn das mal keine Anspielung auf die Vertreibung aus dem Paradies ist.

Natürlich eilen Trinity und Neo zur Rettung und löschen dafür in der Lobby des Agententurms Dutzende Menschenleben aus. Das wirkt wie eine Rechtfertigung für amoklaufende Truther, die glauben, die Wahrheit erkannt zu haben. „Matrix“ nimmt hier Massaker wie das von Hanau vorweg und lässt die Täter wie Helden aussehen. Dabei haben Trinity und Neo auch im Film echte Menschenleben ausgelöscht, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Das ist mehr als fragwürdig.

Dank der Agenten werden zusätzlich alle Menschen, einschließlich Zivilisten, zur Bedrohung. Die Agenten können sich nämlich in jede Person hinein morphen. Das hat schon etwas von dämonischer Besessenheit und wäre die Welt tatsächlich eine Matrix, könnten derartige Phänomene damit hervorragend erklärt werden. In „Matrix: Reloaded“ führt das Orakels übrigens auch UFO-Sichtungen und dergleichen auf Programme der Matrix zurück.

Als wäre das noch nicht genug, verüben die beiden einen Bombenanschlag auf die Lobby…

…und lassen einen Helikopter in ein Hochhaus krachen. Einmal mehr kommt einem das Ablaufdatum von Neos Ausweis in den Sinn. Übrigens ist die filmische Darstellung tatsächlich realistischer als die Bilder, die uns an 9/11 präsentiert worden sind. Der Helikopter prallt gegen die Fassade und verschwindet nicht darin, als bestünde das Hochhaus aus Butter. Das Gebäude stürzt auch nicht wegen der kurzen Explosion in sich zusammen. Die Realität scheint hier mehr Matrix zu sein als der Film.

Unrealistisch ist hingegen selbst für Matrix-Verhältnisse, dass Neo mit einer Gatling Gun in einen Raum voller Agenten feuert, ohne dabei Morpheus zu treffen, der sich nicht einmal in Sicherheit bringen kann, weil er an einen Stuhl gekettet ist. Die mit Abstand größte Logiklücke des gesamten Films!

Bei der Flucht durch ein Telefon in der U-Bahn vergeigt Trinity Neos Entkommen, indem sie ihn sinnlos zutextet, ohne ihm zu sagen, worauf es ihr ankommt. Wegen dieser Aktion muss er sich schließlich mit einem Agenten rumschlagen, der aus einem Obdachlosen morpht, welcher Morpheus Verschwinden bemerkt hat.

In der U-Bahn wimmelt es mal wieder von Produktplatzierungen, wobei zumindest der Pepsi-Automat von Interesse ist, da er wieder einmal die Blau-Rot-Symbolik bedient. Die Schnitte sind allerdings zu schnell, um aus dieser Szene brauchbare Screenshots zu ziehen.

Der Showdown findet schlussendlich in dem Hotel statt, in dem der Film begonnen hat. Wer genau hinschaut, erkennt sogar, dass Neo in demselben Raum niedergeschossen wird, in dem sich Trinity zu Beginn des Films versteckt hat: Zimmer 303. Der Kreis schließt sich. Nur das Telefon in dem Raum ist neu, denn Trinity musste zu Beginn noch ein paar Blocks weiter zu einer Telefonzelle, um die Matrix zu verlassen.

Wie Jesus stirbt Neo, allerdings braucht er für seine Wiederauferstehung statt drei Tagen nicht mal drei Minuten. Und wie ist das möglich? Weil Trinity ihn liebt und das Orakel ihr prophezeit hat, dass sie sich in den Auserwählten verliebt. Hier ist die Grenze zum Fantasy-Genre überschritten und Mr. Andersons Überleben lässt sich auch nicht durch die Simulation erklären, da er in der realen Welt ebenfalls klinisch tot war und ein Kuss wohl kaum als Reanimation ausreicht.

In der Folge erhält Neo dann noch quasi magische Kräfte. Er kann die Matrix mit seinem Verstand nach Belieben umprogrammieren und z.B. abgefeuerte Kugeln zum Stillstand bringen. Sicherlich könnte er auch Wasser in Wein umprogrammieren, wenn er das wollte.

Er sieht die Matrix so, wie sie wirklich ist – als Quellcode.

In diesem Modus kann er sogar Agenten einfach auslöschen oder wie Superman herum fliegen.

Agent Smith kehrt allerdings in der Fortsetzung zurück, wo er sich wie ein Computervirus ausbreitet und von allen Menschen Besitz ergreift. Wenn er das tut, morpht er dabei zu einer Art Black Goo, was wieder mal ein Wink mit dem Zaunpfahl ist.

Zum Ende des ersten Teils der Trilogie gibt es noch mal eine Quellcode-Sequenz, in der u.a. die Zahlenfolge 9-18-99 zu lesen ist. Die drei Neunen ergeben auf den Kopf gestellt eine 666 und die 18 lässt sich ebenfalls dreimal durch 6 teilen.

Damit schließen wir den Blick hinter die Matrix ab. Wir haben die rote Pille genommen und hinter den Schleier der Isis geblickt. Wenn man einmal die Symbolik eines solchen Filmklassikers entschlüsselt hat, wird man die Symbole in fast allen Werken finden und das auch abseits von Hollywood in jeder Filmindustrie des Planeten. Oder in der Musikindustrie, der Spiele-Industrie usw.

Bleiben wir aber noch kurz beim Matrix-Franchise, denn dieses wird 2021 mit dem Auftakt zu einer neuen Trilogie wiederbelebt. Bereits im Trailer finden sich die gleichen Muster wieder, die wir bereits aus dem ersten Teil der alten Trilogie kennen. Neo folgt erneut einer Frau mit dem Tattoo eines weißen Kaninchens, welche diesmal eine größere Rolle spielt.

Passend dazu läuft der Titel „White Rabbit“, der im Original von Jefferson Airplane stammt. Dieses Lied spielt nicht nur auf Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ an, sondern thematisiert offiziell Drogenkonsum. Wir erinnern uns an die Erwähnung von Mescalin im ersten „Matrix“-Film, die ebenfalls in Zusammenhang mit dem weißen Kaninchen fällt. Der Kreis schließt sich einmal mehr.

Zunächst sitzt Neo jedoch beim Psychiater, der eine blaue Brille trägt und eine Pyramidenlampe besitzt. Offenbar ist es seine Aufgabe, den Auserwählten vom Weg der Erkenntnis fernzuhalten.

Zu diesem Zweck schluckt Neo diesmal täglich blaue Pillen, bis ihm endlich auch eine rote angeboten wird.

Und natürlich gibt es wieder jede Menge Hexenspiegel, die eine andere Wahrheit zeigen oder als Portal fungieren.

Außerdem schleicht wieder eine schwarze Katze herum und im Hintergrund hängen gleich noch zwei Schmetterlinge. So viel Symbolik allein schon im Trailer.

Supergirl – Alien Fight Club

von Joe Doe

Die Serie „Supergirl“ wurde von 2015 an in 5 Staffeln produziert. Wie alles rund um Superman und seine Cousine darf man dabei weder Realismus noch Logik erwarten. Die Serie ist grellbunt, den Kostümen sieht man an, dass sie aus Latex sind. Zudem ist Kara Zor-El (Melissa Benoist) ein geradezu klischeehaftes, blondes Dummchen, welches in wirklich jedes Fettnäpfchen tritt. Es wäre müßig, eine Kritik zu allen 5 Staffeln zu schreiben. Die Episode „Alien Fight Club“ aus der zweiten Staffel sticht allerdings hervor und verdient eine genauere Betrachtung.

Schon der Titel erinnert an David Finchers legendären Film “Fight Club“ von 1999. In „Supergirl“ geht es ebenfalls um einen elitären Geheimzirkel, doch diesmal sind es nicht die Mitglieder, die sich gegenseitig die Kuchenluke einhauen. Stattdessen bezahlen sie viel Geld, um zu sehen, wie Außerirdische um ihr Leben kämpfen. Bei ihren Zusammenkünften tragen sie Masken, was ein wenig an Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“ erinnert, der ebenfalls 1999 erschienen ist. Allerdings geht es bei „Supergirl“ nicht um Sex-, sondern um Snuff-Partys.

Die Club-Betreiberin Veronica Sinclair alias Roulette (Dichen Lachman) tritt stets als Frau im roten Kleid auf. Tatsächlich ist sie für ihre Opfer eine Femme Fatale, denn nicht alle Aliens kämpfen freiwillig in ihrer Arena. Außerdem hat sie noch ein auffälliges Schlangen-Tattoo, womit die Symbolik des Schlangenträgers bedient wird. Zusammen mit der roten Farbe kann dies schon als deutlicher Hinweis auf Satan gelesen werden.

In der Arena lässt sie die letzten zwei überlebenden grünen Marsianer gegeneinander antreten. Die Frage, warum Marsianer Superstärke besitzen, obwohl sie von einem (wohlbemerkt unbewohnbaren) Planeten mit verminderter Schwerkraft stammen und daher unter der höheren Erdgravitation ächzen müssten, sollte besser nicht gestellt werden. In der Arena verschonen die beiden jedenfalls einander und werden schließlich von Supergirl befreit. Doch bei der einen grünen Marsianerin handelt es sich (Achtung: Spoiler!) in Wirklichkeit um eine Vertreterin der weißen Marsianer, welche ihre grünen Geschwister ausgerottet haben.

Der Opener der Episode, in dem es um die Flucht eines Daxamiten geht, ist im Übrigens ebenfalls symbolbehaftet. Seine zerstörte Heimatwelt ähnelt mit der gigantischen Pyramide im Zentrum der Hauptstadt ein wenig dem antiken Ägypten.

Ansonsten tauchen okkulte Symbole eher sporadisch auf. Vor allem in der dritten Staffel wimmelt es von schwarzer Magie und apokalyptischen Gegnern. Die vierte Staffel fällt dagegen durchaus positiv auf, da sie mit dem Thema Rassismus mehr politisch wird und sich recht offen hinter Black Lives Matter stellt. In der fünften Staffel wird jedoch per Dimensionsverschiebung alles auf den Kopf gestellt. Schuld ist eine Antimateriewelle, welche den Himmel rot färbt. Der rote Himmel ist ein häufiges Motiv, welches oft mit kataklysmischen Ereignissen in Verbindung steht.

Die Medienagentur, bei der Kara arbeitet, wechselt durch den Dimensionssprung den Besitzer und die neue Chefin schmückt ihr Büro mit einer Ouroboros.

Der ESC 2021 – Mit dem Teufel ins New Age

von Joe Doe

Der Eurovision Song Contest fand trotz Coronapandemie in Rotterdam statt, wenn auch nur vor 3.500 Livezuschauern, die dafür 5 Tage in Quarantäne mussten. Der Rest der Europäer konnte sich das zweifelhafte Vergnügen live im Fernsehen antun. Zweifelhaft deshalb, weil eine solche Großveranstaltung wie so oft der Massenmanipulation dient und entsprechend symbolbeladen ist.

Mag sein, dass nicht alle Länder ihre größten Okkultisten und NWO-Prediger ins Rennen geschickt haben, denn immerhin konnten die Zuschauer bei der Vorauswahl mitentscheiden. Doch wer legt eigentlich fest, zwischen welchen Bands die tumben Massen wählen dürfen? Natürlich eine Jury, die mitnichten neutral ist. So erklärt es sich auch, dass es kaum Bewerber von kleineren Labels gibt.

Es ist also von Anfang an ein gewisses Maß an Manipulation im Spiel und wenn die herrschenden Eliten jemand ganz Bestimmtes unbedingt dabei haben wollen, dann brauchen sie nur ordentlich zum Telefonhörer greifen und für die betreffende Person oder Band voten. Das ist das Problem, wenn von jeder Nummer mehrfach abgestimmt werden kann und während die Normalverdiener aufgrund der Kosten meist nur einmal einen Anruf bzw. eine SMS starten, spielt Geld bei den Eliten keine Rolle. Es gibt also genügend Mittel und Wege, dem Massenpublikum eine gezielte Agenda zu präsentieren.

Den ganzen Popschrott lassen wir mal außen vor, der ist uninteressant. Kommen wir besser gleich zu den Musikern, die massiv mit okkulten Symbolen behaftet sind und entsprechende Botschaften verbreiten. Da wären zunächst einmal Efendi, die mit ihrem Song „Mata Hari“ für Aserbaidschan angetreten sind. Das klingt erst mal eher orientalisch, doch neben entsprechenden Stilelementen stand eine Sonnenkugel im Zentrum der Bühnenshow.

Dahinter steckt etwas mehr als ein heidnischer Sonnenkult. Die Sonne ist gleichbedeutend mit Gott und wer hier vergöttert wird, zeigt die Schlange in der Sonnenkugel.

Weiterhin bildeten die Tänzerinnen zusammen mit der Sängerin die vielarmige Gottheit Kali. Die wird allerdings gar nicht in Aserbaidschan verehrt, sondern in Indien. Warum also diese Anspielung? Vielleicht, weil das Zeitalter des Kali-Yuga zu Ende geht? Dieses ist zwar nach dem Dämon Kali benannt, der nicht mit der Götting identisch ist, aber in Anbetracht, dass letztere für Tod und Zerstörung steht und das Kali-Yugo ein Zeitalter des Verfalls und Verderbens ist, ein eher unbedeutendes Detail. Wichtig ist nur, dass es hier um eine Zeitenwende zu gehen scheint.

Doch wer wird die neue Zeit prägen? Wenn es nach Elena Tsagrinou geht, welche für Zypern angetreten ist, dann kein Geringerer als „El Diablo“. Der in Flammen stehende Name des Teufels dominierte auch gleich das Bühnenbild, während Elena in weißen Venusfarben seine luziferische Jüngerin spielte. Die Moderatoren haben sie sogar mit Lady Gaga verglichen, was alles andere als ein Kompliment war. Bei diesem Auftritt scheint definitiv Manipulation im Spiel gewesen zu sein, denn gegen das Lied gab es auf Zypern im Vorfeld statt Zustimmung massive Proteste. Die Mehrheitlich christliche Bevölkerung wird also kaum den Teufel gewählt haben.

Die für Albanien angetretene Anxhela Peristeri trug einen ähnlich weißen Glitzerfummel vor rotem Hintergrund. Ihre Botschaft war zwar weniger offensichtlich, aber doch irgendwie gleich. Und überhaupt trugen alle Sängerinnen und Tänzerinnen recht wenig. Kaum einer der männlichen Stars war derart leicht bekleidet, was schon extrem sexistisch war. Noch ein Gramm weniger Stoff und aus dem ESC wäre eine FKK-Show geworden!

Aber zurück zum Teufel, denn mit El Diablo sind wir noch nicht fertig. Der von Norwegen zum ESC entsandte TIX trat nämlich als „Fallen Angel“ auf, der aber erst noch entfesselt werden musste. Und da soll noch einer behaupten, Europa sei das christliche Abendland, während die tumben Massen gefallene Engel und Satan feiern. Da kann sich auch keiner damit rausreden, es sei nicht weiter aufgefallen. Die okkulte Symbolik war ja nun wirklich alles andere als subtil.

Schauen wir zum Schluss noch, ob sich die okkulte Symbolik auch jenseits des Eurovision Song Contests bei den betreffenden Bands wiederspiegelt. Auf der Bühne hat Elena Tsagrinou weiß getragen, doch wer im Auftrag von El Diablo unterwegs ist, sollte besser Rot tragen. Natürlich mit extra tiefem Ausschnitt, denn Sex sells.

Efendi kommt dagegen mit Freimaurersymbolik durch die Pandemie und trägt eine Maske mit Pyramiden, die ein Hexagon bilden. Das Ganze natürlich in freimaurerischem Blau/Rot.

Dark – Eine dunkeldeutsche Verschwörung

von Joe Doe

(Achtung: Dieser Artikel enthält Spoiler!)

Nein, diesmal ist mit Dunkeldeutschland nicht Sachsen gemeint, auch wenn das Kaff Winden aus der Serie „Dark“ mindestens ebenso trostlos ist. Die Einwohner sind fast ausnahmslos unsympathisch, Kinder verschwinden spurlos, über der Stadt thront ein Atomkraftwerk und sogar die Farben sind zumindest in der ersten Staffel total entsättigt. Obgleich die Serie offensichtlich in Westdeutschland spielt, möchte man in Winden genauso wenig leben wie in Sachsen.

Wie bereits erwähnt ist das Kaff für Kinder besonders unattraktiv. Die Liste der Vermissten ist lang und bald schon spürt man, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Kids verschwinden spurlos und tauchen erst nach Jahrzehnten unter mysteriösen Umständen wieder auf, zuweilen tot und um keinen Tag gealtert.

Der Hauptcharakter Jonas Kahnwald verschwindet ebenfalls vorübergehend und hat außerdem mit dem Verschwinden anderer Kids zu tun. Er trägt als Jugendlicher eine gelbe Regenjacke, was von hoher symbolischer Bedeutung ist.

Ab der dritten Staffel trägt seine große Liebe Martha Nielsen die gelbe Jacke.

Die Bedeutung der gelben Regenjacke hat einen durchaus realen Bezug zu echten vermissten Kindern. Unter anderem wimmelt es bei den Missing 411-Fällen auf dem Appalachian Trail in den USA von spurlos verschwundenen Kids, die genau solche Jacken getragen haben. Es gibt rund um den Globus indigene Legenden, die besagen, dass man nicht in Gelb oder anderen knalligen Farben in den Wald gehen soll, da es sonst passieren könnte, dass man nicht zurückkehrt. Der Mythen Metzger hat zu diesem Thema ein umfangreiches Video gemacht.

Wir beschäftigen uns derweil mit der Filmsymbolik und tatsächlich hat Hollywood diese Verbindung ebenfalls schon mehrfach aufgegriffen. Man denke nur an den kleinen Georgie aus den beiden Verfilmungen von Stephen Kings „Es“, der gleich zu Beginn von Pennywise gefressen wird.

In der „Akte X“-Episode „Das Tor zur Hölle“ aus der elften Staffel trägt der Junge, der gleichermaßen in der Eröffnungsszene von einer dämonischen Horrorgestalt zerfleischt wird, auch eine gelbe Regenjacke.

Ob die Macher von „Dark“ an die realen Fälle oder an die Hollywood-Bildsprache anknüpfen wollten, ist ungewiss. Jedenfalls tauchen Jonas und Martha lebendig wieder auf. Okay, sie sterben ab und an auch mal, leben dann aber irgendwie doch noch und entwickeln sich zu den Drahtziehern der ganzen Vermisstenfälle. Das Wie und Warum ist kompliziert, da es um Zeitreisen geht. So viel wird schon am Ende der ersten Episode klar.

Als erstes wird Mikkel Nielsen mit dieser Realität konfrontiert, der zum Zeitpunkt seines Verschwindens einen Skelettanzug trägt. Das ist mindestens ebenso prophetisch wie die gelbe Regenjacke, denn im Prinzip ist er bereits tot, wenn auch als alter Mann.

Was anfangs zufällig wirkt, ist in Wahrheit ein umfangreiches Komplott, hinter welchem eine Geheimgesellschaft von Zeitreisenden steckt. Und ab da wird es okkult.

Das Motto der Geheimloge lautet „Sic Mundus Creatus Est (lat.“So wurde die Welt erschaffen“), was auf die Tabula Smaragdina von Hermes Trismegistos zurück geht – einem alchemistischen Text. Dieser ist in Form eines Kupferstichs des Kabbalisten Heinrich Khunrath (1560-1605) mehrfach in der Serie zu sehen.

Quelle

Die Kabbalah ist ebenfalls nicht weit, immerhin steckt in der Manipulation der Zeit jede Menge Zahlenmystik. Doch dazu später mehr.

Der lateinische Sinnspruch hat jedenfalls eine tiefere Bedeutung als es zunächst den Anschein hat. Genauso wie das Motto „Novus Ordo Seclorum“ (lat. „Neue Abfolge der Jahrhunderte“) auf dem Staatssiegel der USA. Auch die Freimaurer wollen den Verlauf der Zeit kontrollieren und den Weg in eine von ihnen geschaffene Zukunft diktieren.

Zu der Loge der Zeitreisenden gehört ein Pfaffe namens Noah, welcher für das Verschwinden der Kinder verantwortlich ist, die letztendlich tot wieder auftauchen. Wenn das mal kein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung katholische Kirche ist.

Allerdings ist Noah kein Pädophiler. Im Gegenteil kümmert er sich sogar rührend um den kleinen Helge Doppler, den er zu seinem Komplizen heranzüchtet. Die Kinder, welche von den beiden entführt werden, dienen als Versuchskaninchen für Zeitreiseexperimente in einem unterirdischen Bunker.

Der genaue Zweck der Experimente wird in der gesamten Serie nie wirklich aufgedeckt, denn die Zeitreisetechnologie wird auf anderem Wege entwickelt. Es werden einfach nur sinnlos Kinder getötet und dabei grausam entstellt.

In dem Versuchsbunker ist stets ein Panda mit anwesend. Zum einen verkörpert dieser die Farben des freimaurerischen Schachbrettbodens und damit einen Dimensionsübergang. Zum anderen erinnert seine Gesichtsfärbung an einen Totenschädel und tatsächlich ist er Zeuge einiger brutaler Morde. Einmal wird er dabei sogar mit Blut besudelt.

Der kindermordende Pfaffe ist ebenfalls nicht frei von Symbolik. Auf dem Rücken trägt er eine gigantische Tätowierung, welche neben der bereits erwähnten Tabula Smaragdina einen Hexenknoten enthält. Er ist also in absolut keiner Weise fromm, zumal er nach eigener Aussage auch nicht an Gott glaubt. Stattdessen spielt er lieber selbst Gott.

Der Hexenknoten ist das stetig wiederkehrende Symbol des Geheimbundes der Zeitreisenden. Er findet sich einfach überall wieder.

Zusammen mit dem Motto der Loge ziert er auch die Türen in einer Höhle im Wald von Winden. Durch diese Türen kann man in drei Zeitebenen reisen: 1953, 1986 und 2019. Später kommen auch noch weitere Jahre in der Vergangenheit und Zukunft hinzu. Diese Zeitkoordinaten liegen jeweils 33 Jahre auseinander und die zentralen Jahre enden zudem alle auf eine Zahl, die durch 3 teilbar ist.

Die Bedeutung der 33 wird in der Serie ausführlich erläutert und mit Astrologie erklärt. Angeblich hat es mit der Ausrichtung von Sonne und Mond zu tun – dies mutet jedoch äußerst hanebüchen an. Die wichtigste Bedeutung der 33 wird hingegen ausgelassen. Sie steht für das vollendete Bewusstsein und markiert daher den höchsten Grad der Freimaurerei nach schottischem Ritus. Warum die Serienmacher den Zuschauern diese Information wohl vorenthalten?

Ebenso abstrus ist die Erklärung des Logensymbols als Verknüpfung der drei Zeitebenen, zumal es am Ende doppelt so viele sind. Es ist und bleibt ein verdammter Hexenknoten! Und wer genau hinschaut, entdeckt noch weitere okkulte Symbole wie die Ouroboros-Schlange.

Interessanterweise findet sich die Ourouboros auch in der türkischen Serie „Atiye – Die Gabe“ wieder. In dieser geht es ebenfalls um mysteriöse Vorfälle, die ganze Jahrtausende überbrücken. Eine Höhle, die unter der antiken Kultstätte Göbekli Tepe entdeckt wird, spielt ebenfalls eine Rolle. Zwei Netflix-Serien mit ähnlichem Inhalt und in denen die gleiche Symbolik vorkommt – das kann kein Zufall mehr sein.

„Dark“ schlägt die türkische Konkurrenz in Sachen Symbolik allerdings um Längen. So erscheint jede Femme Fatale früher oder später als Frau in Rot. Insbesondere Hannah, die mit Ulrich fremd geht, während sie mit dessen zeitgereisten Sohn Mikkel verheiratet war, ist eine typische Femme Fatale, die das Publikum obendrein zum Rauchen verleitet.

Ihr Sohn Jonas ist derweil in Martha verliebt. Sie ist die Tochter von Ulrich und Katharina und somit eigentlich Jonas‘ Tante. Später reist Hannah dann noch weiter in der Zeit zurück und zeugt mit Egon Tiedemann ein weiteres Kind, sodass am Ende irgendwie alle Charaktere miteinander verwandt sind. So eine Art temporaler Masseninzest. Da noch den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung.

Die verschlungenen Pfade der Zeit sind wie ein Labyrinth aufgebaut und tatsächlich finden sich dahingehende Bilder in den Recherchen von Hannahs gealtertem Sohn Jonas. Einige Charaktere verirren sich gar hoffnungslos in diesem Labyrinth und finden keinen Weg zurück.

Hinzu kommt das Paradoxon der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Symbolisch ist das Paradoxon auf dem Physikbuch von H.G. Tannhaus abgebildet. Der Name spielt zum einen auf H.G. Wells an, den Autor von „Die Zeitmaschine“. Der Nachname ist indes eine Anspielung auf das Tannhauser Gate in „Blade Runner“.

Es gibt einige solcher Insider Gags, die ausnahmsweise mal nicht okkult sind. In der 1986er-Zeitebene gibt es u.a. noch ein Heft von „Captain Future“ zu sehen.

Aus der Zukunft erhält Tannhaus sowohl sein Buch als auch die Pläne einer Zeitmaschine, die er nachbauen soll. Er braucht das Buch also nicht zu schreiben und die Zeitmaschine erschafft sich quasi aus sich selbst heraus.

Da sein Charakter so viel mit Zeitreisen zu tun hat, macht es auf der symbolischen Ebene Sinn, dass er einen Uhrenladen besitzt. Bei den zahlreichen Nahaufnahmen von Uhren über die gesamte Serie fällt auf, dass die Zeiger der meisten auf 11 und 1 zeigen. Teilweise weichen einige Uhren davon ab, aber diese Zeit ist ein wiederkehrendes Element. Was wollen uns die Serienmacher damit sagen? Ist dies ein Hinweis auf ein zukünftiges Ereignis? Das werden wir wohl erst wissen, wenn ein solches eintritt.

Eine Anspielung an das vergangene 9/11 ist da schon deutlicher.

Wie es scheint, ist es schon wieder 2 vor 12. Zumindest auf einer Uhr, die besonders hervorsticht. Oben auf findet sich ein eingekreistes Kreuz und rund um das Ziffernblatt sind drei Rosen arrangiert. Wenn das mal kein Hinweis auf die Rosenkreuzer ist…

Die Zeit auf der Sanduhr ist da schon weit schwieriger zu deuten, aber ein Freimaurersymbol ist das auf jeden Fall.

Der Geheimbund der Zeitreisenden hat derweil ähnliche Ansichten wie solche realen Vorbilder. Der führende Kopf Adam setzt alles daran, die Apokalypse im Jahr 2020 herbeizuführen, denn seiner kruden Vorstellung zufolge muss die alte Welt erst zerstört werden, bevor eine neue entstehen kann. Diese tolle neue Weltordnung im Jahr 2052 sieht allerdings wenig einladend aus. Epizentrum der Apokalypse ist nämlich das Atomkraftwerk von Winden, sodass Adam eine wortwörtlich strahlende Zukunft erschafft.

Ursache ist jedoch nicht etwa ein Reaktorunglück, sondern schwarze Materie, die im AKW lagert. Diese erinnert stark an Black Goo und scheint lebendig zu sein.

Die schwarze ölähnliche Substanz wird aus Versehen freigesetzt und erzeugt zunächst ein Zeitportal.

Dieses wächst schließlich über das AKW hinaus und explodiert.

Wie sich herausstellt, hat es Adams Geheimbund über die verschiedenen Zeitperioden geschafft, die schwarze Materie zu kontrollieren. Um den Übergang besser betreten zu können, haben seine Anhänger eine kleine Pyramide gebaut, über der die Zeitreisesphäre wie eine schwarze Sonne aufgeht.

Das Ganze wirkt schon fast wie eine Antithese zur luziferischen Erleuchtung. Dazu passend hängt in der Loge ein Bild der Hölle.

Teuflisch ist auch der Musikgeschmack von Adams Großvater Ulrich, der als Jugendlicher gern „Pleasure to Kill“ von Kreator hört. Der Bandname „Kreator“ ist in diesem Kontext vermutlich ebenso kein Zufall.

Abgerundet wird das satanische Prinzip durch ein auffällig platziertes umgedrehtes Pentagramm.

In der dritten Staffel kommt neben den verschiedenen Zeitebenen noch eine zweite Zeitlinie hinzu. In dieser kontrolliert nicht Adam die Zeit, sondern Eva. Sie vertritt das luziferische Prinzip und entsprechend hängt in ihrer Loge ein Bild vom Sündenfall.

Dieses Motiv wird immer wieder mal aufgegriffen.

Die Schlange Luzifer wird zudem schon im Vorspann herausgehoben. Diese biblische Bildsprache kann eigentlich nicht mehr missverstanden werden.

Die Schlangensymbolik ist Evas Markenzeichen und so erhalten die Reisenden in ihrer Zeitlinie einen Schlangenarmreif, während die Reisenden aus Adams Zeitlinie ein Medaillon mit dem Abbild des Christophorus tragen, welcher der Schutzheilige der Reisenden ist.

Angekündigt hat sich das luziferische Prinzip übrigens schon in Adams Zeitlinie in Form einer Schulaufführung. Auf dem entsprechenden Plakat ist deutlich eine Schlange an einem Baum zu sehen.

Die beiden Zeitlinien sind an einem Knotenpunkt miteinander verbunden, welcher symbolisch durch eine liegende 8 dargestellt wird. Dieses Zeichen steht für die Unendlichkeit und verdeutlicht, dass die Zeitebenen einen ewigen Kreislauf bilden, bei dem jedes Ende zugleich der Anfang ist.

Verbunden sind die beiden Zeitlinien außerdem durch Freimaurersymbolik. So sind die Schutztüren im AKW in einer Zeitlinie blau und in der anderen rot.

Sogar Marthas Bruder Magnus scheint in Evas Welt unter die Freimaurer gegangen zu sein. Er ist komplett mit okkulten Symbolen tätowiert, darunter ein Hermesstab mit zwei Schlangen auf der Brust, ein allsehendes Auge daneben und ein Saturn auf der Schulter.

Schlussendlich verschmelzen die Zeitlinien sogar auf sexuellem Wege in Form von Jonas und Martha, deren zukünftige Ichs Adam und Eva sind. Eine Gelegenheit, hier mal die umgedrehte Pyramide zur Formen, die sinnbildlich für den weiblichen Schoß steht.

Aus dieser Verbindung geht ein von Inzest gezeichneter Sohn hervor, der stets in dreifacher Ausführung auftritt. Sein kindliches, erwachsenes und gealtertes Ich bilden eine Art unheiliger Dreifaltigkeit. Wann immer der missratene Bastard auftaucht, stirbt jemand oder etwas wird niedergebrannt. Da wären wir wieder beim „Pleasure to Kill“ des Urgroßvaters.

Obwohl Adam und Eva einander lieben, bekämpfen sich ihre älteren Ichs bis aufs Blut. Den jüngeren Ichs von Jonas und Martha gelingt es aber schließlich, den Kreis zu durchbrechen, indem sie in die dritte Ursprungszeitlinie reisen, in der Tannhaus von sich aus eine Zeitmaschine erfindet, um seine verunglückte Familie ins Leben zurück zu holen.

Dieses Ende gleitet leider vollends ins Absurde ab. Wo kommt diese dritte Zeitlinie auf einmal her? Die anderen beiden waren durchaus in sich schlüssig. Und wieso bestehen die Zeitportale in einer Zeitlinie aus schwarzer Materie, während sie in der anderen hell leuchten? Das mag ja durchaus Symbolcharakter haben, zumal Evas Motto „Es werde Licht“ heißt, physikalisch macht es jedoch überhaupt keinen Sinn.

Genauso abstrus ist es, dass Jonas und Martha ihrem jeweils anderen Ich in der Kindheit erscheinen, aber außer ihren kindlichen Ichs niemand sonst sie sehen kann. Überflüssig ist diese Begegnung allemal, da beide nach ihrem Eingriff in die Ursprungszeitlinie samt ihrer alternativen Realitäten verschwinden. Das ist so aber nicht möglich, da dadurch ein Paradoxon entsteht.

Wenn die alternativen Zeitlinien nicht mehr existieren, können Jonas und Martha nicht mehr zurück reisen, um Tannhaus‘ Familie zu retten und damit den Kreislauf zu durchbrechen. Zudem würden ihre Zeitlinien wenn schon mit einem Schlag ausradiert und sich nicht langsam auflösen, so als hätte Thanos gerade seinen Infinity-Handschuh benutzt.

Fazit: Die ersten beiden Staffeln von „Dark“ sind durchaus spannend erzählt und in sich schlüssig. Rein erzählerisch, optisch und musikalisch ist die Serie das mit Abstand Interessanteste, was die deutsche Serienlandschaft je hervorgebracht hat. Außerdem ist es die erste ernstzunehmende deutsche Science Fiction Serie seit „Raumpatrouille Orion“. Leider verstrickt sich die dritte Staffel zusehends in Ungereimtheiten und das unlogische Ende ist höchst unbefriedigend.

Hinzu kommt die permanente okkulte sowie biblische Symbolik. Die religiösen und freimaurerischen Motive nerven einfach kolossal. Dabei wäre die Handlung absolut ohne diesen Firlefanz ausgekommen. Die Serie hatte Potential und an den darstellerischen Leistungen ist nichts auszusetzen. Warum nur müssen die Freimaurer immer allem ihren Stempel aufdrücken? Oder sind es in dem Fall vielleicht die Illuminaten, wie eine unterschwellig platzierte Eule andeutet?