Warrior Nun – Aufstieg des falschen Messias

von Joe Doe

„Warrior Nun“ ist eine zwei Staffeln umfassende Netflix-Serie, die auf einer gleichnamigen Comicvorlage basiert. Im Gegensatz zu dieser heißt die Kriegernonne in der Serie jedoch nicht Areala, sondern Ava. Zu Beginn ist Ava (Alba Baptista) ein querschnittsgelähmtes Waisenkind, das in jungen Jahren seine Mutter bei einem Autounfall verloren hat. Durch eine Art göttlicher Fügung wird der nunmehr 19-Jährigen von einer Nonne des OKS (Orden des Kreuzschwertes) ein Heiligenschein in den Rücken gepflanzt, der ihre Verletzungen heilt und ihr Superkräfte verleiht. Soweit der Grundplot.

Die erste Staffel ist mehr oder weniger eine Coming-of-Age-Story, in der Ava ihre zurückgewonnene Gesundheit erst mal ausgiebig nutzt, um das Leben zu feiern und mit neuen Freunden durchzubrennen. Allerdings macht ihr dabei der Heiligenschein zu schaffen, da sie dank ihm auch Dämonen sehen kann, die einigen Menschen anhaften. Ihre Verwandlung wird durch Schmetterlinge symbolisiert.

Das Waisenhaus hatte bereits einen Schachbrettboden, der ebenfalls für Übergänge steht und zugleich offenbart, welche Kräfte hier mit welchen Intentionen am Werk sind.

Einen Übergang erschafft auch die Firma ArqTech, deren Logo den griechischen Buchstaben Psi enthält. Psi ist zugleich ein Begriff aus der Parapsychologie und eine Abkürzung für psionische Fähigkeiten.

Neben mannigfaltigen Technologien, die geeignet sind, Wunder vorzugaukeln, bastelt ArqTech an einem Dimensionstor, welches den Übergang in eine Welt der göttlichen Wunder öffnen soll. Der Begriff Arche wirkt dabei etwas deplatziert, da es mit der biblischen Arche wenig zu tun hat. Es ist noch nicht einmal klar, ob es sich um ein Himmels- oder Höllentor handelt.

Die Firmenchefin Jillian Salvius (Thekla Reuten) will das Quantenportal nutzen, um ihren kranken Sohn Michael (Lope Haydn Evans) zu heilen. Der brütet in einem Glaskasten vor sich hin, welcher an der Decke durch eine illuminierte Pyramide mit Kreis geschmückt ist.

Ava wird indes in einen Strudel kirchlicher Intrigen gezogen. Da wäre zum einen Kardinal Duretti (Joaquim de Almeida), der dank seiner Ränkespiele am Ende zum neuen Papst ernannt wird. Zum anderen gibt es mit Father Vincent (Tristan Ulloa) einen scheinbar wohlmeinenden Pfaffen, der Ava auf die Spur einer noch größeren Vatikanverschwörung bringt.

Im Zentrum der katholischen Kirche soll der Engel Adriel (William Miller) gefangen gehalten werden. Da Ava dank des Heiligenscheins durch Wände gehen kann, soll sie in die Katakomben des Vatikans eindringen, um Adriel zu befreien. Dies gelingt ihr tatsächlich, doch stellt sich der Gefangene als gefallener Engel heraus, der völlig zu Recht in ein Verlies eingesperrt war. Mit dieser Offenbarung endet die erste Staffel.

In der zweiten Staffel schart Adriel immer mehr Anhänger um sich, allen voran Father Vincent. Da er faktisch einem Dämonenfürsten dient, sind passend dazu im Hintergrund dämonische Graffiti platziert.


Ava trainiert unterdessen ihre Fähigkeiten. Sie kann nicht nur kämpfen, heilen und fliegen, sondern auch wie Jesus übers Wasser gehen.

Lange hat sie jedoch keine Ruhe, denn Adriel lässt den OKS angreifen und die meisten der Kriegernonnen töten. Deren Ordensgebäude weisen wieder mal Schachbrettböden auf.

Während der OKS dezimiert wird, gewinnt Ava neue Verbündete. Die selbsternannten Samariter werden von keinem Geringeren angeführt, als von Michael Salvius (Jack Mullarkey), der 15 Jahre in der anderen Dimension verbracht hat und nunmehr im korrekten Alter ist, um als Love-Interest für Ava herzuhalten.

Gemeinsam schleichen sich die beiden in eine von Adriels Kirchen, wo sie Zeuge einer Taufe werden, bei der den Anhängern des falschen Messias Dämonen eingepflanzt werden. Die Serie macht es sich damit etwas zu einfach, denn außer Father Vincent sind fast alle Diener Adriels besessen. Ganz so, als gäbe es keine Menschen, die ihm aus Gier und Korruption freiwillig folgen würden.

Bei Michael scheitert die Taufe jedoch, da er in der anderen Dimension von einer göttlichen Entität namens Rhea gesegnet wurde. Er hat quasi engelsgleiche Superkräfte.

Die Dämonen sind jedoch zu zahlreich, um es mit allen aufzunehmen, sodass die beiden aus der Taufkirche fliehen müssen.

In einer späteren Folge sieht man, wie sogar schon einem Baby ein Dämon eingepflanzt wird. Als würde religiöse Indoktrination nicht ausreichen, Kinder in eine Weltuntergangssekte hinein zu erziehen. Übrigens wird für die Taufe eine Venusmuschel benutzt.

Außerdem erschafft Adriel künstliche Plagen, nur um sich dann als Retter vor selbigen aufzuspielen. Auch das verschafft ihm Rückhalt in der Bevölkerung, weshalb die Einpflanzung von Dämonen noch weniger Sinn ergibt.

Nachvollziehbar ist die Besetzung lediglich bei loyalen Kirchendienern, die zu Papst Duretti stehen, der in Adriel einen Konkurrenten sieht. Auf einer Kardinalskonferenz entpuppt sich die Hälfte der Teilnehmer als Marionetten, die alle anderen niedermetzeln. Nur den Papst lassen sie absichtlich am Leben, da Adriel ihn noch braucht.

Eigentlich war das Unheil auf der Konferenz absehbar, denn diese findet im 13. Stockwerk eines Hotels statt. Seltsam, dass in der katholischen Kirche niemand abergläubisch genug ist, diese Zahl zu meiden. Die Symbolik ist andererseits ganz bewusst gewählt, zumal direkt gegenüber noch eine Pyramide an der Wand prangt.

In der Eingangslobby des Hotels gibt es zudem noch Hexagone auf dem Boden. Irgendwie passt das wiederum, da es im Vatikan ebenfalls von okkulten Symbolen nur so wimmelt.

Beim Gemetzel im 13. Stock schlagen sich die Kriegernonnen gar nicht mal so schlecht und hinterlassen einen Berg von Leichen, die in Kreuzform drapiert sind.

Am Papst klebt indes so viel Blut, dass man darin schon eine Anspielung auf die realen Verbrechen der Kirche sehen könnte.

Während nun auch der Vatikan dezimiert ist und sich der Papst in Gefangenschaft befindet, umwirbt Adriel eine neue Anhängerin, die sich ihm freiwillig anschließt. Die ehemalige OKS-Nonne Lilith war einst für den Heiligenschein vorgesehen und wird damit zu Avas Neiderin. Die beiden Namen sind natürlich nicht zufällig gewählt. Der Legende nach soll Lilith die erste Frau gewesen sein, die jedoch missraten war und daher von Gott verstoßen wurde, der daraufhin Eva erschuf.

Lilith ist seither ein beliebter Name in okkulten Kreisen, die sich Gott entgegen stellen. Es verwundert also nicht, dass sie sich in Adriels Arme wirft, der sie mit noch größeren Kräften belohnt, als Ava sie durch den Heiligenschein verliehen bekommt. Sie braucht keinen Dämon, sondern wird selbst zu einem solchen.

Der gefallenen Nonne wachsen nicht nur Flügel, sie bekommt auch Schuppen unter den Augen. Nicht die einzige Anspielung auf Reptiloide bzw. die Schlange aus der Genesis. Auch das Dach von Adriels Tempel, auf dem Lilith und Ava gegeneinander antreten, hat ein Schuppenmuster.

Die Dachzinnen sehen indes wie Zähne aus.

Die Kuppel in der Mitte soll wohl ein Auge darstellen und direkt daneben befindet sich ein schwarzer Stern der Isis.

Um das runde Zentrum befinden sich sechs Strahlen, die ein Hexagramm bilden.

Die gesamte Dachkonstruktion dient als Antenne, welche die Energie sämtlicher Gebete der Menschheit einfängt. Wer zu Gott betet, hilft damit also dem Teufel.

Im Inneren des Tempels gibt es noch ein illuminiertes Sonnenkreuz, welches im Gegensatz zum Christuskreuz nach allen Richtungen gleich lang ist. Obwohl das Christuskreuz im Kern ebenfalls ein Sonnensymbol darstellt, soll sich dieses bewusst abheben, da Adriel ein Gegenspieler Gottes und Jesus‘ ist.

Er tritt vor der Welt als falscher Messias auf und lockt den Papst und seine Anhänger geschickt in eine Falle.

Die Nonnen des OKS haben zwischenzeitlich einen Heiligenschein entwendet, mit dem sie Adriel seiner Kräfte berauben können und Michael wurde in der anderen Dimension in eine Art lebende Bombe verwandelt, die Adriel töten kann. Irdische Waffen können ihn lediglich ausbremsen, da er im Nu wieder heilt, doch die Substanz in Michael stammt aus seiner Dimension.

Bevor Adriel sterben soll, wollen ihn die Protagonisten aber noch vor der Weltöffentlichkeit bloßstellen und hacken sich in sein Computersystem. Mit diesem Zugang wollen sie seine Plagen als Scharlatanerie entlarven, doch darauf war er vorbereitet. Der Plan schlägt fehlt und stattdessen steht Papst Duretti als Trottel da. Vielleicht hätten die Nonnen keinen PC mit einem angebissenen Apfel für den Hackerangriff nehmen sollen.

Als wäre das Scheitern des Plans nicht schon schlimm genug, wird der Papst von einem Blitz getroffen und bei lebendigem Leibe verbrannt. Gerade, als er sich auf die Seite der Guten geschlagen und an Sympathie gewonnen hat, stirbt er einen solch grauenhaften Tod. Natürlich hat ihn nicht Gott für seine angebliche Frevelei mit dem Blitz erschlagen, sondern Adriel mittels ArqTech-Technologie.

Zeitgleich lässt Adriel bei ArqTech die Arche stehlen, da er das Portal für seinen Krieg gegen den Himmel benötigt. Die oberste Nonne kann zwar einige von seinen Schergen ausschalten, versagt jedoch schlussendlich und da im Eifer des Gefechts die Fernbedienung für die Selbstzerstörung kaputt geht, gerät das Himmelstor in die falschen Hände. Wobei es wohl nie in den richtigen Händen war, da auch das ArqTech-Anwesen einen Schachbrettboden am Eingang hat.

Gegenüber der ArqTech-Chefin Jillian, die hinter einer Panzerglaswand überlebt hat, verkündet einer von Adriels Aposteln eine „Neue Weltordnung“. Es läuft also wieder einmal alles darauf hinaus.

Im Tempel bricht unterdessen Chaos aus, durch welches auch Michael und Ava mit ihrem Anschlag scheitern. Ava wird von Lilith gepackt und auf ein weit entferntes Anwesen gebracht. Dort gibt es erst einmal wieder ein Wappen mit Schachbrettmuster.

Überraschend lässt Lilith ihre Kontrahentin am Leben und fordert sie auf, sich Adriel anzuschließen. Danach wird Ava erst mal in Ruhe gelassen und flüchtet in ein Safe House. Dort gibt es Labyrinth-Muster an der Wand, welche hier wohl für die komplexen Verflechtungen stehen.

Andernorts stehen zwei Obeliskenpaare aus Kristall im Hintergrund.

Während Adriel die nächste Plage schickt, welche alle Menschen, die ihm nicht zu Füßen liegen, im Licht der Sonne verbrennen lässt, treffen sich Vincent und Ava an einem schattigen Platz. Vincent erkennt inzwischen, dass es falsch war, Adriel zu entfesseln, weshalb er sich dem Widerstand anschließen will. In Ava sieht er die letzte Hoffnung der Menschheit. Ähnliches vermittelt ein Graffiti, welches sie als fallenden Engel zeigt. Aber sollte nicht eher Adriel der gefallene Engel sein?

Ava bringt Vincent mit ins Safe House, wo auf dem Boden eine kleine, dreistufige Freimaurerpyramide platziert ist.

Mittels seiner Tattoos, die aus einer göttlichen Substanz bestehen, kann sie in Adriels Kopf eindringen. Die Tattoos sollten übrigens zu denken geben. Warum zur Hölle lässt sich ein Priester eine gehörnte Teufelsgestalt stechen?

Nachdem Ava Adriel ein paar Kopfschmerzen bereitet hat, setzt sie sich selbst die Dornenkrone auf.

Dies versetzt sie in die Dimension der Dämonen, wo sich selbige vor schwarzen Monolithen zeigen.

Kurz darauf erscheint jedoch Rhea, die quasi die weibliche Seite Gottes darstellt. Oder eben die Anführerin der Quantenwelt für alle Atheisten.

Im zweiten Staffelfinale wagen die verbliebenen OKS-Nonnen, zusammen mit Vincent und Michael, einen erneuten Angriff auf Adriel. Kurz vor der Schlacht outet sich Ava noch schnell als Lesbe und küsst die Nonne Beatrice (Kristina Tonteri-Young). Das wirkt absolut aufgesetzt und deplatziert, zumal für Beatrice das Zölibat gilt.

Nach dem Abschiedsschmatz geht es tief in den Untergrund, wo sich Adriel aufhält. Sein Tempelinnerstes wird von einem Kreuz mit Haken geziert, welches aber kein klassisches Hakenkreuz darstellt.

Dem gegenüber steht das geraubte Quantenportal.

Michael, der ohnehin keine Chance mehr bei Ava hat, stirbt durch Liliths Hand. Wenigstens eine Frau, die sein Herz doch noch erobert, wenn auch auf etwas drastische Weise.

Ava gelingt es dennoch, den Sterbenden zur Explosion zu bringen. Allerdings überlebt der nahezu unsterbliche Adriel den Anschlag, womit sich Michael völlig umsonst in Gulasch verwandelt hat.

Als letztes Mittel ruft Ava eine Handvoll Dämonen herbei, die Adriel kurzerhand vierteilen.

Da Ava schwer verletzt im Sterben liegt, bringt Beatrice sie zum Quantenportal, wo sie Rhea in die andere Welt folgt.

Lilith, die sich zunehmend in eine Schlange verwandelt, offenbart der Nonne zum Schluss, dass der große Krieg erst noch bevorsteht. Tatsächlich war noch eine dritte Staffel geplant und die Comics würden dafür noch genügend Material bereithalten. Allerdings hat Netflix der Serie mit diesem Zwischensieg den Stecker gezogen.

Fazit: Während die erste Staffel noch als interessantes Coming-of-Age-Abenteuer mit Science-Fiction-Elementen daher kommt, zeigt die zweite Staffel nichts Geringeres als die Ankunft des falschen Messias und den damit einhergehenden Beginn einer neuen Weltordnung. Damit auch Ungläubige Spaß an der Serie haben, kommt das Ganze wie ein Krieg interdimensionaler Wesen daher, in dem Gott keinen Platz hat. Dies könnte der Wahrheit tatsächlich nahe kommen und die Welt sollte sich vor Typen hüten, die Adriel heißen und vermeintliche Wunder vollbringen.

Marvel’s Runaways Staffel 3 – Ein neuer Bossgegner

von Joe Doe

Die dritte Staffel der Serie setzt erst einmal dort an, wo die zweite aufgehört hat, bevor sie eine krasse Wendung nimmt. In den ersten beiden Episoden geht es vorrangig darum, Chase und Karolina aus den Frischhalteboxen der Gibborim zu befreien. Ihr Geist befindet sich dabei in einer computergenerierten Illusion, in welcher Chases Mutter wie Jesus über das Wasser gehen kann.

Die Tür zur realen Welt erscheint in Regenbogenfarben und aus unerfindlichen Gründen muss Janet Stein zurückbleiben, um sie von innen offen zu halten. Da ihr Bewusstsein aber mit dem Computeralgorithmus verschmolzen ist, muss sie ohnehin mit dem System verbunden bleiben.

Jonahs Familie ist derweil auf der Suche nach dem verschollenen Sohn, der sich möglicherweise in Nico verstecken könnte. Zumindest hat die zunehmend Probleme, die Selbstbeherrschung zu behalten. Sobald die Familie komplett ist, soll es zurück auf den Heimatplaneten der Gibborim gehen, ein Abholraumschiff hat Jonahs Frau schon gerufen. Aus abermals unerfindlichen Gründen ist jedoch nur für vier Personen Platz an Bord. Da Jonah seine neue Tochter Karolina nicht zurücklassen möchte, intrigiert er mit seiner Tochter gegen seine Frau. Die Aliens sind also auch untereinander absolut skrupellos.

Das gilt gleichermaßen für den Sohn, der sich in Alex versteckt. Während sich die anderen Kids mit einer Alienaufspürtechnik getestet haben, entführt der Besessene die schwangere Leslie, um Jonah seinen zweiten Bastard zu übergeben. Kurioserweise nimmt er den Tod von Alex‘ Mutter zum Anlass, obwohl dieses Ereignis in keinerlei Zusammenhang mit den Gibborim steht. Catherine Wilder wird im Knast von Mitgefangenen ermordet, die noch eine offene Rechnung mit ihr haben. Die Serie ist wirklich nichts für Kinder.

In Episode 4 bekommt Leslie ihr Baby. Die Kids platzen mitten in die Niederkunft und können so den besessenen Alex vertreiben. Das Neugeborene aktiviert indessen das Abstract-Buch der Gibborim, was laut der Gestaltwandlerin bedeutet, dass er der Thronerbe des Magistrats ist. Dessen gesamte Familie kann Nico durch ihre schwarze Magie in dunklen Rauch auflösen, was eine etwas zu einfache Lösung ist.

In der darauf folgenden Episode beginnt dann kurz vor Serienende ein neuer Handlungsstrang, in dem die Freunde allesamt in einer magischen Parallelwelt aufwachen. Diese wird von einem Magier kontrolliert, der offenbar ein richtiger Okkultist ist.

Neben seiner Showbühne steht eine Spirale, welche bereits ankündigt, dass er den Verstand seiner Gefangenen manipuliert.

Er versetzt jeden der Runaways in eine eigene Illusion und konfrontiert sie mit den schlimmsten Momenten im Leben ihrer Eltern. Außerdem werden sie von ihren größten Ängsten verfolgt. Für Nico manifestieren sich diese z.B. in Form ihrer Großmutter, die in einer Schwarz/Weiß-Welt lebt und sie mit Hexerei attackiert. Sie wird von ihrer toten Schwester Amy gerettet, die sich später jedoch als der Magier herausstellen wird.

Echt sind hingegen Nicos Mutter Tina sowie Victor Stein und Stacey Yorkes, die durch den Zauber von den Gibborim getrennt und mit in die Parallelwelt gerissen worden sind. Tina Minoru gelingt es schließlich, mit Baphomets Hilfe einen Ausweg zu öffnen.

Alle schaffen es zurück in die Realität, außer Alex. Der lebt weiterhin hinter den Spiegeln, wobei dieser obendrein von einem Drachen umrahmt wird. Offensichtlicher kann man nicht veranschaulichen, in wessen Dimension er gefangen ist.

Die anderen benutzen wiederum einen Hexenspiegel, um Verbindung mit Alex aufzunehmen.

Nach der Rückkehr in die reale Welt wird es erst so richtig okkult. Mehr als sechs Monate sind inzwischen vergangen und diese hat die finstere Hexe Morgan (Elizabeth Hurley) genutzt, um Robert Minoru zu verhexen und die Firma Wizard zu übernehmen. Morgan ist Nico bereits in Visionen begegnet und nun treffen sich die beiden endlich auch in der Realität. Für das passende Ambiente sorgen schwarz/weiße Sonnenschirme.

Nico trägt bei der Gelegenheit wieder Pentagrammohrringe, was ihre Offenheit gegenüber schwarzer Magie symbolisiert. Eine Eigenschaft, die sie anfällig für Morgans düstere Absichten macht.

Die hat ein verhextes Handy auf den Markt gebracht, was sie sogar kostenlos verteilen lässt. Die Nutzer sollen Teil eines Rabenschwarms werden.

Auf dem Display werden zwei Apps mit je einem vier- und einem dreiblättrigen Hexenknoten angezeigt.

Einmal aktiviert, tauchen noch mehr okkulte Symbole auf. Darunter ein altägyptischer Anch, Runen und eine vereinfachte Darstellung des Siegel Satans.

Die schwarze Magie zieht die Nutzer sofort in den Bann und lässt sie aggressiv werden, sobald ihnen die Smartphones weggenommen werden. Offenkundig eine Anspielung auf die süchtig machende Wirkung von Handy-Apps. Hier geht es aber um weitaus mehr und zunächst wird Gertrude in den Bann gezogen. Kaum hat sie sich daraus befreit, wird ihre Adoptivschwester Molly von einem weiteren Gerät hypnotisiert, welches frei in der Luft schwebt und dabei magische Formeln rezitiert.

Zwischenzeitlich waren die anderen Kids auf einer Firmenparty von Wizard, auf der Nicos Mutter vergeblich versucht, die Kontrolle über ihre Firma zurück zu erlangen. Morgan hat einen ganzen Hexenzirkel um sich geschart, dessen Mitglieder Karolina in ihrer wahren Gestalt sieht.

Vergeblich versucht sie ihre Gefährtin Nico davon abzuhalten, dem unheiligen Orden beizutreten. Nico glaubt, Morgans Hilfe zu benötigen, um Alex aus der Geisterdimension zu befreien und so schließt sie sich dem Zirkel an. Das Aufnahmeritual findet in einem Raum voller okkulter Symbole statt. Etwas deplatziert wirken dabei die siebenarmigen Leuchter an der Wand, die eigentlich dem Judentum zuzuordnen sind. Entweder werden hier die monotheistischen Religionen verhöhnt oder unterschwellig antisemitische Vorurteile gestreut.

Während des Rituals überreicht Morgan Nico eine gebogene Klinge, mit der sinnbildlich ihre Fesseln durchtrennt werden. Bei genauerer Betrachtung symbolisieren die Fesseln Nicos natürliche Hemmschwellen und Moralvorstellungen, die sie davon abhalten, schwarze Magie zu benutzen und damit der dunklen Seite zu verfallen.

Zum Schluss wird ihr ein Kelch überreicht und ihre erste Frage lautet, ob Blut darin sei. Dies wird zwar verneint, es handele sich nur um Champagner, mit dem auf ihre Aufnahme angestoßen werde. Die Anspielung auf den realen Okkultismus ist jedoch ziemlich offensichtlich.

Noch offensichtlicher ist der Titel der siebten Episode der dritten Staffel, welcher „Der Pfad zur linken Hand“ lautet. Dieser Begriff stammt direkt aus dem Satanismus und beschreibt den Pfad der dunklen Seite. Auf dieser findet sich Nico wieder, die nach ihrem Aufnahmeritual inmitten einer Orgie erwacht. Diese Szene erinnert nicht von ungefähr an den Beginn des Videos zu Britney Spears Single „If you seek Amy“ („F.U.C.K. me“). Der typische Werdegang eines Disney-Kinderstars.

Nicos Mutter hat Morgan unterdessen in eine Klinik einweisen und sedieren lassen. Wie die Feder-Tattoos der Pflegekräfte verraten, steht die Klinik komplett unter Kontrolle des Hexenzirkels.

Nachdem Tina von ihrer Tochter befreit wurde, kann sie den Bann brechen, unter dem ihr Mann steht. Der nutzt die Gelegenheit, um nach Morgans Zauberbuch zu suchen. Zunächst findet er eine Ausgabe der „Vita Merlini“, eine um 1150 von Geoffrey von Monmouthverfasste mittelalterliche Dichtung über den Zauberer Merlin. Merlin ist Teil der Artus-Sage, in welcher auch die Hexe Morgan le Fay vorkommt. In gewisser Weise symbolisiert dieses Buch also Morgans Narzissmus.

Als er das Buch aus dem Regal zieht, öffnet sich ein geheimer Raum, der mit okkultem Zeug vollgestopft ist. Darunter wieder ein geschwungener Kerzenständer mit sieben Kerzen.

Schließlich findet Robert das Zauberbuch der Oberhexe, dessen schwer zu entziffernder Titel von beiden Seiten lesbar ist. Wie im Himmel so auf Erden.

Leider erwischt Morgan ihn mit dem Buch und wendet einen Todeszauber gegen ihn an.

Mit letzter Kraft überreicht Robert der herbei eilenden Nico seine Brille und sagt ihr, dass sie die Welt mit seinen Augen sehen soll. Was genau er damit gemeint hat, findet sie während eines Rituals heraus, bei dem die Ziege Baphomet anwesend ist. Noch immer verwendet Nico schwarze und weiße Kerzen, was ihre Gratwanderung zwischen schwarzer und weißer Magie symbolisiert. Eine Symbolik, die sich auch in ihrer Kleidung widerspiegelt. Etwas aus dem Rahmen fällt eine rote Kerze, die auf Satans Präsenz hindeutet.

Als sie die Brille ihres Vaters auf den Altar legt, projiziert diese den Inhalt des Zauberbuchs an die Wand. Eine Aufzeichnung dessen, was ihr Vater gesehen hat. Damit ist sie Morgan zwar ebenbürtig, öffnet aber auch ein Portal zur dunklen Seite.

Die anderen Kids sowie die Yorkes und Steins setzen indessen alles daran, die Verbreitung der verfluchten Smartphones zu verhindern. Leider werden Stacey und Victor von Geoffrey Wilder in eine Falle gelockt, der seinen Sohn zurück haben will und irgendwie auch unter einem Bann zu stehen scheint. Dale und die anderen werden zwischenzeitlich auf dem Gelände der Church of Gibborim von zwei Hexen einkassiert.

Mit Hilfe zweier jugendlicher Hexer aus New Orleans, die Nico herbeigezaubert hat, können ihre Freunde befreit werden. Mit Ausnahme von Alex natürlich, der immer noch in der Schattenwelt gefangen ist. Diese präsentiert sich als postapokalyptisches Los Angeles.

Während sich Nico, Karolina, Gert und Chase zusammen mit ihren zwei neuen Freunden aufmachen, ihn zu retten, geht er einen Pakt mit dem Teufel ein. Ihm wird die Freiheit zugesagt, wenn er seine in der Geisterdimension wiederauferstandene Mutter ein zweites Mal tötet. Da er langsam irre wird und nicht weiß, dass seine Freunde auf dem Weg sind, ihn zu retten, geht er darauf ein. Als die Hexe aus New Orleans ihn berührt, spürt sie seine Veränderung. Er trägt nun etwas Dunkles in sich und hegt den Wunsch, seinen Freunden ihre Kräfte zu rauben.

Molly befindet sich unterdessen noch in der Gewalt von Morgans Hexenzirkel und wird einem Ritual unterzogen, Ihre Augen leuchten daraufhin nicht mehr gelb, wie bisher, sondern grün. Grün ist die Farbe der Hexerei. Morgan hat den Trick mit den grünen Augen ebenfalls drauf. Im Gegensatz zu Molly ist sie aber eine richtige Hexe.

Das Mädchen braucht le Fay eigentlich nur aufgrund ihrer Stärke, um ein Portal zur Schattenwelt zu öffnen. Ihr Ziel ist es dabei, die Dimensionen ineinander stürzen zu lassen und dann über die Erde zu herrschen.

Den Eltern gelingt es, Molly zu befreien, doch das Ritual ist bereits vollendet. Tina Minoru fallen dabei Isissterne im Kreis der Hexen auf, sodass sie sofort Bescheid weiß, was Morgan vor hat.

Im Versteck der Runaways dringen bereits die dunklen Scharen der Schattenwelt aus dem Drachenspiegel, womit der Spiegel hier unmissverständlich als Portal in eine andere Dimension dient.

Tina wendet einen Blutzauber an, um Morgan zu stoppen, wofür sie einen Teil ihrer Lebenskraft spendet. Ein weißes Kaninchen ist Zeuge des blutigen Rituals.

Am Himmel über Los Angeles kündigt sich indes das Unheil in Form eines Rabenschattens an.

Morgan sucht kurz darauf das Versteck der Runaways auf und verspricht Nicos Freunden, dass es ihnen in ihrer neuen Welt(-ordnung) gut gehen wird, sofern sie sich unterwerfen. Zum Schein knien alle bis auf Nico vor ihr nieder.

Natürlich schinden sie damit nur Zeit, während ihre Eltern das Handynetz hacken und Morgan somit von ihren menschlichen Batterien trennen. Der Endkampf steht bevor.

Während Alex brutal eine Helferhexe niedersticht, ringen Morgan und Karolina um Nicos Seele. Das Ganze wirkt fast schon wie ein Machtblitzgefecht zwischen Jedi und Sith. Kein Wunder, das Motiv ist ja im Kern das gleiche.

Nachdem Nico am Boden liegt und Morgan scheinbar die Oberhand gewonnen hat, zieht Gertrude einen Bannkreis aus blutgetränktem Salz um die Oberhexe, sodass diese gefangen ist.

Nicos Mutter zaubert schließlich mit Pyramidengesten und Zauberformeln ein Portal in die Schattenwelt herbei.

Morgan endet wie die meisten bösen Disneys-Hexen, wobei sie nicht wirklich stirbt, sondern lediglich zurück in die Schattenwelt verbannt wird.

In der finalen Episode wird der Kampf noch einmal via Zeitreise wiederholt. Drei Jahre in der Zukunft haben sich die einstigen Ausreißer auseinander gelebt. Karolina ist an der Uni und in einer neuen Beziehung, da Nico sich zurückgezogen hat. Dank eines unerwähnten Meisters ist sie nun eine vollwertige Magierin. In Anbetracht der buddhistischen Meditation, die sie über dem Erdboden schweben lässt, dürfte ihr Meister kein geringer als Dr. Steven Strange sein.

Chase bastelt unterdessen an einer Zeitmaschine, um seine geliebte Gertrude zu retten, und tatsächlich taucht alsbald ein zweiter Chase aus einer noch entfernteren Zukunft auf. Mit ihm ist allerdings auch ein rachsüchtiger Alex in der Zeit zurück gereist, der all seine Freunde meucheln will. Als ihm dies auf dieser Zeitebene misslingt, reist er noch weiter zurück an den Beginn der Serie, um zu verhindern, dass er das Team wieder zusammenbringt.

Selbstverständlich kann er abermals gestoppt werden und ebenso die fiese Hexe Morgan le Fay. Diesmal trickst sie jedoch der Chase aus der Zukunft aus und rettet somit Gert das Leben. Ein Happy End für alle und das nach diesmal nur zehn Episoden.

Fazit: Während die ersten beiden Staffel dem Science Fiction Genre zuzuordnen sind, wobei die okkulten Rituale der Alienanbetung dienen, gleitet die letzte Staffel komplett ins Fantasy Genre ab. Das führt zu einer wahren Okkultismus-Explosion. Obgleich die böse Hexe am Ende besiegt wird, bedienen sich die vermeintlich guten Hexen derselben Black Magick, samt Pentagrammen und Baphomet. Eltern, die verantwortungsvoller als jene aus der Serie sind, sollten ihre Kinder von derartigem fernhalten.

Wednesday – Gothic of Age

von Joe Doe

Was bekommt man, wenn man Wednesday vom Rest der Addams Family trennt? Eine halbgare Coming-of-Age-Story, bei der irgendwas fehlt. Morticia, Gomez, Pugsley und Onkel Fester verkommen allesamt zu Randfiguren, wobei Gomez mit Luis Guzmánabsolut fehlbesetzt ist und das zu viel auf den Rippen hat, was Isaac Ordonez als Pugsley fehlt. Aber das spielt ohnehin alles kaum eine Rolle, denn außer dem eiskalten Händchen bleibt niemand an Wednesdays Seite. Die ist mit Jenna Ortega (u.a. bekannt aus „Studio 666“) zwar durchaus passend besetzt, verirrt sich aber in einer Detektivrolle zwischen Werwölfen und Monstern.

Mit der Addams Family, wie man sie kennt und liebt, hat das nur noch wenig zu tun. Eine Anspielung auf bessere Zeiten gibt es lediglich in Wednesdays Telefonnummer, welche das eiskalte Händchen weitergibt. Diese endet auf die Ziffern 1938 – das Jahr, in dem die allererste Serie an den Start ging.

Nun hat kein Geringerer als Tim Burton das Ruder übernommen, der für seine morbiden und zuweilen surrealen Werke bekannt ist. Ganz so grotesk und düster wie „Corpse Bride“ oder „Nightmare before Christmas“ ist „Wednesday“ zwar nicht ausgefallen, dennoch trägt die Serie seine Handschrift, was schon im Vorspann zu erkennen ist. Dort kündigen hypnotische Spiralen bereits den faulen Zauber an, der einen erwartet.

Die Spinne trägt einerseits zur morbiden Ästhetik bei, kann aber auch als okkultes Symbol gelesen werden.

Gleiches gilt für den Totenschädel.

Das einzig farblich hervorstechende Symbol, welches ausschließlich als Freimaurersymbol interpretiert werden kann, ist jedoch der brennende Busch ganz am Ende. Durch einen solchen soll Gott zu Moses gesprochen haben, wobei rauchloses Feuer in den damaligen Breitengraden eher mit Djinns assoziiert wird.

An okkulter Symbolik mangelt es der Serie wahrlich nicht und das fängt schon beim Hauptschauplatz an. Das Internat, in welches ihre Eltern Wednesday stecken, ist optisch durchaus noch an das Anwesen ihrer Familie angelehnt, macht aber sonst eher den Eindruck, als befinde man sich in Hogwarts.

Der Rabe ist dort allgegenwärtig, denn die Nevermore Academy ist an Edgar Allan Poes Geschichte angelehnt. Poe (1809-1849) scheint aktuell sehr beliebt bei den Drehbuchautoren zu sein, da schon in „Altered Carbon“ ein Hotel mit dem Namen „The Raven“ vorkommt, dessen Portier aussieht wie Poe höchstpersönlich.

Die Namen der Mannschaften beim jährlichen Bootswettrennen sind übrigens ebenfalls an Geschichten des düsteren Autors angelehnt. Wednesdays Team hat sich dabei des Poe-Werkes „The Black Cat“ angenommen, was ihr ein SM-lastiges Catwoman-Kostüm einbringt.

Mit im Team ist ihre erzwungenermaßen Mitbewohnerin und im Laufe der Serie beste Freundin Enid Sinclair (Emma Myers). Das Zimmer, welches Wednesday sich mit der Lykanerin teilt, hat ein großes Fenster in Form eines Spinnennetzes, was in erster Linie den morbiden Charakter der jungen Addams wiederspiegelt.

Wirklich explizit wird es dann aber erst im Innenhof, der die Form eines Pentagons hat. Im Zentrum steht ein ebenfalls pentagonaler Brunnen.

Wednesdays Therapeutin Dr. Valerie Kinbott (Riki Lindhome) residiert im Zentrum der nahen Stadt Jericho, und zwar in der Hausnummer 33. Das ist die Anzahl der Freimaurergrade im schottischen Ritus.

Andere Läden haben ebenfalls Hausnummern mit einem Vielfachen der Dualitätszahl 11.

Wo Freimaurer ihre Hand im Spiel haben, sind Pyramiden nicht weit. Die ersten gibt es in Form eines mit Dreiecken übersäten Bodens im örtlichen Café, wo Wednesday sich mit dem Barista Tyler Galpin (Hunter Doohan) anfreundet und ein paar andere als Pilgerväter verkleidete Jugendliche zusammenfaltet.

Wednesday kann eben besser mit giftigen Tieren als mit Menschen. Ihr Skorpion hat allerdings unlängst das Zeitliche gesegnet und sein Grab dient nur noch als astrologisches Symbol.

Nicht nur die Umgebungen wimmeln vor okkulten Symbolen, sondern auch die Garderobe. Die Botaniklehrerin Marilyn Thornhill trägt rote Schuhe, was auf eine Oz-Programmierung hindeutet. Gespielt wird sie übrigens von Christina Ricci, welche in den zwei „Addams Family“-Filmen aus den 1990ern die Rolle der Wednesday spielte.

Die neue Wednesday schläft indes gerne mit überkreuzten Armen wie ein toter Pharao.

Farblich bleibt sie der alten Rolle ebenfalls treu und trägt am liebsten Schwarz/Weiß.

Diese Symbolik wird weiterhin durch einen Panda verkörpert, den es beim örtlichen Jahrmarkt zu gewinnen gibt.

Dort kommt die Handlung endlich in Fahrt, denn Wednesday wird Zeuge eines Mordes, der von einem Hyde verübt wird. Ja, diese urtümliche Hulk-Vorlage ist ebenfalls Teil dieses Genre-Mixes und spielt sogar eine Hauptrolle. Fortan ist es nämlich Wednesdays Aufgabe, herauszufinden, wer der dazugehörige Jekyll ist, der sich für eine ganze Serie an Morden verantwortlich zeichnet.

Ihre Ermittlungen führen sie zunächst zur Schuldirektorin Larissa Weems (Gwendoline Christie), der sie vom neusten Mord erzählt. Das Opfer erweist sich allerdings als quicklebendig und noch ahnt niemand, dass hier ein Gestaltwandler am Werk ist. Die Apple-Produktplatzierung ist da schon offensichtlicher.

Wednesday dehnt ihre Ermittlungen über das gesamte Schulgelände aus, wo sie auf teils nerdige Mitschüler wie Eugene Ottinger (Moosa Mostafa) trifft. Der Junge züchtet Bienen, was hier die Platzierung von Bienenkörben ermöglicht.

Sein Vortrag über die emsigen Insekten ermüdet die Ermittlerin allerdings schnell und so lässt sie Eugene einfach so stehen. Damit verhält sie sich ihm gegenüber genauso arschig, wie die meisten ihrer Mitschüler es mit ihr tun. Das ist wirklich uncool. Später nutzt sie seine treue Seele dann wieder aus, was ihn noch in Lebensgefahr bringen wird.

Aber so wirklich taff und cool ist Wednesday in dieser Serie ohnehin nicht. Schon in der ersten Episode reißt sie im Fechtklub erst die Klappe auf und erweist sich dann unterlegen. Derartige Schnitzer wären keiner der Wednesdays aus den früheren Verfilmungen unterlaufen.

Gegenüber Jungs verhält sie sich ebenfalls wenig korrekt. Im Café bandelt sie mit Tyler an, welcher ausgerechnet der Sohn des Sheriffs Donovan Galpin (Jamie McShane) ist. Der Sheriff ist weder von ihr als Person, noch von ihrer Einmischung in seine Mordermittlungen begeistert. Außerdem wünscht er, dass sie die Finger von seinem Sohn lässt.

An der Academy freundet sie sich indes mit Xavier Thorpe (Percy Hynes White) an, der durchaus Gefühle für sie entwickelt. Für Wednesday lässt er sogar seine Ex Bianca Barcley (Joy Sunday) abblitzen, die ein Faible für Horus-Anhänger hat. Bianca ist überdies eine Sirene und könnte ihn durchaus mit ihrer Stimme bezirzen, gibt ihn aber schließlich frei.

Xavier hätte jedoch lieber bei ihr bleiben sollen, denn als Wednesday seine Sammlung von Hyde-Zeichnungen entdeckt, hält sie diese für Selbstportraits und verdächtigt ihn, der Jekyll zu sein. Dies bringt ihm später noch eine Verhaftung ein. Nachdem er sich dann als unschuldig erweist, soll er wieder im Kampf gegen den wahren Mörder helfen. Und da dachte Xavier doch wirklich, Wednesday wäre die bessere Partie, weil sie ihn nicht manipulieren würde.

Doch bis zur Auflösung ist es noch ein weiter Weg. Zunächst kommt Wednesday einer geheimen Studentenbewegung auf die Spur, deren Versteck sich in einem Kellergewölbe hinter der Poe-Statue befindet. Um in dieses zu gelangen, muss sie zweimal mit den Fingern schnippen, was natürlich eine Anspielung auf den Originalsoundtrack ist.

Im Gewölbe entdeckt sie ein Foto ihrer Eltern, die offenbar selbst einst Teil der Verbindung waren. Kurz nach dieser Entdeckung wird Wednesday ein Sack über den Kopf gestülpt und sie findet sich gefesselt vor den Logenmitgliedern wieder.

Die Nachtschatten kommen wie eine Mischung aus elitärer Studentenverbindung und Geheimbund daher, was nicht zufällig an Skull and Bones erinnert. Sogar die Symbolik ist ähnlich, denn innerhalb der achtzackigen Nachtschattenblüte befindet sich ein Totenschädel.

In der Bibliothek der Nachtschatten hat Wednesday ein Buch gefunden, auf dessen Spur sie durch eine herausgerissene Seite gekommen ist. Diese zeigt sie als Teil einer Prophezeiung, die von der Zerstörung der Nevermore Academy handelt. Ihr gegenüber steht ein Pilgervater.

Es handelt sich um den Stadtgründer Gates Crackstone, zu dessen Ehren am folgenden Tag ein Denkmal im Zentrum von Jericho eingeweiht werden soll. Bei dem ganzen Pilgerväterrummel um die Einweihung lässt Wednesday einige Spitzen gegen die fundamentalistischen Kolonisten los, die einst die Ureinwohner vertrieben und ihr Land gestohlen haben. Solche durchaus korrekten Statements gab es bereits in „Die Addams Family in verrückter Tradition“, wodurch hier endlich wieder etwas nostalgische Gefühle aufkommen.

Im Pilgermuseum findet Wednesday dann die nächste Spur in Form des Buches der Schatten, auf welchem okkulte Symbole wie Triskelen und Pyramiden abgebildet sind. Geschrieben hat es keine Geringere als ihre Urahnin Goody Addams. Allerdings entpuppt es sich als inhaltsleere Fälschung.

Enttäuscht schleicht sich Wednesday davon und macht einen Waldspaziergang. In einer Ruine erleidet sie schließlich eine Vision, welche sie in die Zeit der Hexenverfolgung zurück versetzt. Wie sie dadurch erfährt, hat der örtliche Pilgervater wenig Gutes vollbracht. Er hat gnadenlos Jagd auf Freaks und Außenseiter gemacht. Ebensolche, wie sie in der Nevermore Academy zu finden sind, was noch eine Rolle in Bezug auf die Prophezeiung spielen wird.

Angewidert plant sie einen Anschlag auf die Statue des Mörders. Diese steht in einem Brunnen, den sie mit Benzin füllt und vom eiskalten Händchen anzünden lässt. Die Statue überlebt ihre Einweihung nicht, was irgendwie gerecht ist. Andererseits hat es auch etwas vom Burning Man.

Auf der Ehrentribüne der Einweihungszeremonie sitzt übrigens ein Shriner, der das Ereignis verpennt.

In der nächsten Folge wird Wednesday zur Direktorin zitiert, die außer sich ist. Ihr Zimmer ist nebenbei bemerkt eine wahre Fundgrube okkulter Symbole. Über ihrem Kamin prangt der Kopf einer Medusa und auch um die Schreibtischlampe schlängelt sich ein Reptil.

Der Kopf der Medusa ist keineswegs nur sinnbildlich gemeint. Tatsächlich gibt es unter den Schülern einen Meduser, auf den in der Nacht ein Anschlag verübt wird. Um sich nicht selbst zu versteinern, verhüllt er den Spiegel im Badezimmer. Doch irgendwer lässt das Handtuch verschwinden.

Trotz all der Vorfälle findet der Schulball, der sogenannte Rabentanz, wie geplant statt. Die nichtabnorme Dorfjugend, die einen Hass auf die Freaks hegt, nutzt die Gelegenheit, um die Sprinkleranlage mit roter Flüssigkeit zu speisen, die wie Blut aussieht. Das Ergebnis erinnert stark an das Ende von Stephen Kings „Carrie“, nur dass diesmal die gesamte Schülerschaft betroffen ist. Wednesday nimmt den Anschlag gelassen hin und beklagt sich lediglich darüber, dass es kein echtes Schweineblut ist.

Was Wednesday überhaupt auf dem Ball wollte, ist unklar, hatte sie sich doch verabredet, mit Eugene Jagd auf den Hyde zu machen. Der ist unterdessen ganz allein im Wald und wird von der Bestie angegriffen. Immerhin überlebt er, wenn auch schwer verletzt. Als Wednesday ihn findet, ist sie von dem echten Blut wiederum entsetzt.

Die zweite Hälfte der Staffel beginnt dann erst einmal mit einer Rückblende in die Zeit vor 32 Jahren, als Wednesdays Eltern noch Schüler der Nevermore waren. Der Sheriff hat Gomez nicht umsonst auf dem Kicker, denn er soll Garrett Gates ermordet haben. Wie sich herausstellt, hat er jedoch in Notwehr gehandelt, da Gates ihn angegriffen hatte.

Bei einem elterlichen Besuch tauschen sich Gomez und Morticia mit ihrer einstigen Mitschülerin aus, die nunmehr Direktorin der Academy ist. Anschließend steht eine Familientherapiesitzung auf dem Plan. Trotz ihrer Verwicklung in die Ereignisse bleiben Wednesdays Eltern aber nur Randfiguren, sodass hier kein echtes Familienfeeling aufkommt. Kein Wunder, dass Wednesday lieber Zeit allein verbringt und ihr Werk an der Statue von Gates betrachtet. Die sieht nunmehr genauso hässlich aus, wie sein Charakter war.

Gomez macht zwischendurch im Knast Station, wo er zum ersten Mal in seinem Leben farbenfrohe Kleidung tragen muss. Tja, Orange ist the new Black. Am Ende muss er natürlich wieder freigelassen werden, aber zumindest erfährt Wednesday von ihm einen Teil der Wahrheit. Ebenso von ihrer Mutter, die ihrer alten Nachtschattenloge einen Besuch abstattet. Der Geheimbund wurde einst von den Ahnen der Addams gegründet, um Außenseiter vor Fanatismus zu schützen. Ihre Vorfahrin Goody hat sogar Gates Crackstone persönlich getötet.

Weiter offenbart Morticia, dass eigentlich sie Garrett Gates in Notwehr getötet hat und Gomez damit gänzlich unschuldig ist. Wednesday trägt bei dem Treffen mit ihrer Mutter übrigens ein passendes Oberteil mit Schachbrettmuster.

Die weiteren Familientreffen tragen da schon weniger zur Handlung bei. Enids Erzeuger machen sich Sorgen, dass ihre Tochter sich noch nicht komplett in einen Werwolf verhandelt hat. Zumindest trägt sie aber schon mal Silver Moon Nagellack auf.

Biancas Mutter leitet eine Sekte, mit der die junge Dame nichts zu tun haben will. Eine Sirene ist natürlich der perfekte Guru. Das ist jedoch alles nur überflüssiges Beiwerk. Viel wichtiger ist die Vision, die Wednesday gegen Ende hat. In dieser sieht sie, dass Garrett Gates von seinem Vater den Auftrag hatte, die gesamte Schule zu vergiften. Ganz in der Tradition seines Urahnen Gates Crackstone.

Als sie den Bürgermeister in das finstere Geheimnis einweiht, unterschreibt sie damit dessen Todesurteil. Die Schuldirektorin konfrontiert sie indes damit, dass diese gar nicht Larissa Weems ist, sondern eine Gestaltwandlerin, die ihren Platz eingenommen hat. Just in dem Moment bricht auf der Wiese vor dem Schulgebäude ein Feuer aus. Jemand hat die Botschaft „Feuer wird regnen“ hinterlassen.

Die fünfte Episode endet mit einer Blende auf Wednesdays Auge, womit hier auch diese Symbolik bedient wäre.

Zu Beginn der sechsten Episode trägt Wednesday abermals ein schwarz/weißes Oberteil.

Sie hält eine Séance ab, bei der auch ein selbstgebasteltes Ouija-Brett im Spiel ist.

Die Séance wird jedoch von ihrer Mitbewohnerin Enid unterbrochen, welche ihr empfiehlt, beim nächsten Mal Duftkerzen dafür zu nehmen. Als nächstes bekommt Wednesday ein anonymes Schreiben, welches sie in die Crackwood-Gruft einlädt, wenn sie Antworten erhalten möchte. Zusammen mit Enid geht sie dorthin, muss aber feststellen, dass es sich nur um eine Überraschungsparty zu ihrem Geburtstag handelt. Auf der Torte thront passend ein Sensenmann.

In der Vergangenheit hatte Wednesday allerdings schon aufwändigere Geburtstagstorten.

Wie es der Zufall so will, entdeckt Wednesday in der Gruft tatsächlich einen Hinweis. Dort steht nämlich, dass es Feuer regnen wird, wenn Crackstone aufersteht. Das Ganze natürlich in Latein.

In einer weiteren Vision begegnet die junge Addams ihrer Urahnin Goody, gespielt von der gleichen Darstellerin. Von ihr erhält sie den nächsten Hinweis, sich im Anwesen der Gates umzusehen. Dort ermittelt sie mit Enid und Tyler. Die drei finden ein Bild der Gates-Familie, welches die Mutter als Frau in Rot und den Sohn Garrett mit roter Krawatte zeigt. Neben Garrett ist außerdem noch dessen Schwester Laurel abgebildet, die offiziell als tot gilt.

Hinter einer Bücherwand entdeckt Wednesday einen versteckten Altar, mit dem die Gates-Familie Crackstone gehuldigt hat. Dort steht „Blut wird regnen, wenn ich auferstehe“. Die Ermittlerin stellt außerdem fest, dass die Kerzen noch warm sind. Das Anwesen wird also noch bewohnt.

Nachdem sie vorschlägt, dass sich die Gruppe aufteilen soll, taucht der Hyde wieder auf. Scheinbar greift dieser Tyler an. Die anderen beiden entdecken auf der Flucht die fehlenden Körperteile der Hyde-Opfer, die zu einem bestimmten Zweck gesammelt worden sind. Da das Monster ihnen auf den Fersen ist, müssen sie das Gebäude jedoch verlassen. Draußen treffen sie den verwundeten Tyler wieder und rein zufällig taucht nun auch Xavier auf.

Als der Sheriff beim Gates-Anwesen eintrifft, sind natürlich alle Beweise verschwunden. Galpin verbietet ihr daraufhin jede weitere Ermittlung. Wenigstens bei der Direktorin der Schule kann Wednesday eine Gnadenfrist für sich rausschlagen, doch ihre Freundschaft zu Enid droht zu zerbrechen. Sie bleibt vorerst allein im Zimmer zurück, wo sie bei näherer Betrachtung einer erbeuteten Spieluhr von Laurel Gates ein Geheimfach in selbiger entdeckt. Darin befinden sich aktuelle Fotos von Wednesday, womit klar ist, dass sie überwacht wird.

In der vorletzten Episode hat endlich Onkel Fester (Fred Armisen) einen Gastauftritt. Von ihm erfährt Wednesday, was es mit dem Hyde auf sich hat. Doch wer ist der Hyde? Wednesday verdächtigt weiterhin Xavier, der bei jeder Gelegenheit, zu welcher der Hyde auftauchte, kurz davor oder danach anwesend war. Damit verscherzt sie es sich also auch mit ihm.

Nachdem Xavier die Nachtschattenloge verlassen hat, taucht Fester auf, der sich dort auskennt. Hinter dem Portrait von Ig Itt liegt ein Tresor und in diesem befindet sich ein Tagebuch mit einem Verzeichnis an abnormen Außenseitern. Da gibt es nicht nur Vampire und Werwölfe, sondern auch dämonische Kreaturen, die wie der Leibhaftige persönlich aussehen.

Die Hydes verwandeln sich laut Beschreibung u.a. aufgrund traumatischer Ereignisse oder unter Hypnose. In letzterem Fall stehen sie unter der Kontrolle durch einen Meister, was offenkundig auch bei dem Serienmörder der Fall ist. Wednesday muss also nicht nur herausfinden, wer der Hyde in seiner normalen Gestalt ist, sondern außerdem, wer ihn kontrolliert.

Wednesday trägt hier übrigens mal wieder ein Oberteil mit Schachbrettmuster.

Passend dazu hat Onkel Fester ein schwarz/weißes Dalmatinerfleckenmotorrad geklaut, mit dem sie den verdächtigen Xavier verfolgen.

Wie sich herausstellt, trifft sich Xavier heimlich mit der Psychologin Kinbott. Diese taucht kurz darauf im Büro der Direktorin auf, was verhindert, dass Wednesday ungestört mit dieser reden kann. Übrigens ist der Tisch nicht nur mit Raben dekoriert, auf dem Beistelltisch steht außerdem eine Eule der Minerva.

Die Frage lautet nun, kontrolliert Kinbott den Hyde? Immerhin kennt sie sich mit Hypnose aus. Ihre Ermordung kurz darauf spricht jedoch dagegen. Was sie wohl davon gehalten hätte, dass Wednesday sich auf einen Jungen wie Tyler einlässt? Bei einem Date mit ihm hat sie schon wieder das nächste Schachbrettoberteil an.

In der Zwischenzeit hat jemand dem eiskalten Händchen ein Stigma verpasst und als wäre das nicht schon schlimm genug, ermittelt der Sheriff auch noch wegen Bankraubs gegen Fester. Der kann wenigstens das Händchen mit seiner Körperelektrizität reanimieren.

Die Ermittlungen führen indes zu weiteren Ergebnissen. So weiß die Direktorin von dem Hyde, gibt allerdings an, dass die Hydes vor 30 Jahren aus Nevermore verbannt worden seien. Wednesdays Mitschüler finden unterdessen heraus, dass Laurel Gates Leiche nie gefunden wurde. Der erste Verdacht, dass Kinbott in Wirklichkeit Gates sein könnte, erübrigt sich wie bereits erwähnt recht schnell. Die Verhaftung von Xavier erweist sich ebenfalls als Fehlschlag und kostet die Ermittlerin zudem eine wichtige Unterstützung.

Als Wednesday kurz darauf Tyler küsst, erleidet sie erneut eine Vision, die ihr offenbart, dass er der Hyde ist und Kinbott ermordet hat. Mit ihrem Verhalten hat sie sich direkt in eine tödliche Sackgasse manövriert. Ja, der Sohn des Sheriffs ist das Monster, was der Vater die ganze Zeit geahnt und dementsprechend gedeckt hat.

Mit Hilfe ihrer noch verbliebenen Freunde setzt Wednesday Tyler fest. Sie konfrontiert ihn mit der Wahrheit, dass seine Mutter eine Hyde war. Anschließend will sie den Hyde in ihm zum Vorschein triggern, wird jedoch vom Vater gestoppt wird. Sie wird in die Polizeiwache gebracht, die selbstverständlich einen Schachbrettboden hat.

Der Sheriff sieht davon ab, eine Anzeige zu erstatten, aber sein Sohn gibt ihr gegenüber nun offen zu, dass er der Hyde ist. Für Wednesday bricht so langsam die ganze Welt zusammen. Sie wird der Schule verwiesen und Xavier will ihre Entschuldigungen nicht hören. Alle wollen sie nur noch loswerden. Nur Enid und Eugene halten noch zu ihr.

Als sie sich von Eugene verabschieden will, erzählt der ihr, dass er sich kaum noch an die Nacht erinnern kann, in der er vom Hyde angefallen wurde. Nur ein Paar rote Stiefel sind ihm im Gedächtnis geblieben und da macht es bei Wednesday Klick: Die Botaniklehrerin Marilyn Thornhill ist in Wahrheit Laurel Gates.

Wednesday konfrontiert die Botanikerin, welche den Hyde mittels pflanzlicher Chemikalien kontrolliert hat, mit ihrer Entdeckung. Außerdem behauptet sie, Tyler hätte gestanden. Dieser reagiert nicht mehr auf ihre Befehle, da er in Wirklichkeit die gestaltwandelnde Direktorin ist. Diese hat nun den ultimativen Beweis, wird jedoch sogleich von Laurel getötet. Danach bekommt die findige Ermittlerin eins mit der Schaufel übergebraten. Es läuft wahrlich nicht gut für Addams.

Im Schatten des Blutmondes will Gates ihren Urahn Crackstone wiederauferstehen lassen. Darum ging es die ganze Zeit über. Laurel will einerseits Rache üben, weil Nevermore auf dem Land ihrer Vorfahren errichtet wurde, und zum anderen das Werk eben jener vollenden.

Für das Ritual wird, neben den vom Hyde eingesammelten Körperteilen, allerdings auch das Blut einer echten Addams benötigt.

Sterben muss sie dafür nicht, es reichen ein paar Tropfen, Vollmondlicht und okkulte Symbole.

Tatsächlich funktioniert das Ritual und Gates Crackstone erhebt sich aus seinem Grab. Irgendwie sieht er nach einem etwas zu groß geratenen Leprechaun aus. In jedem Falle ist er ebenso fies.

Es wird aber noch absurder. Nachdem der Leprechaun Wednesday niedergestochen hat, erscheint ihr der Geist von Goody Addams. Diese fährt durch ihren Talisman in ihren Körper und heilt diesen. Außerdem teilt die Geistererscheinung ihr mit, dass sie Crackstone nur töten könne, indem sie einen Dolch in dessen schwarzes Herz stößt.

Dafür muss sie aber erst einmal am Hyde vorbei. Zum Glück für Addams ist gerade Vollmond und Enid hat sich zwischenzeitlich komplett „entwolft“. Es kommt zum unvermeidlichen Monsterfight.

Crackstone setzt derweil die Schule in Brand, wie es die Prophezeiung vorhergesagt hat. Natürlich sucht er sich dafür den pentagonförmigen Innenhof aus. Die Hölle bricht in einem Pentagramm aus, wie passend.

Das Finale besteht aus einem typischen Bossgegner-Endkampf, in dem Bianca und Wednesday gemeinsam die entscheidenden Schläge ausführen. Der Leprechaun löst sich daraufhin in Rauch auf.

Bleibt nur noch Laurel, die kurz davor steht, Wednesday zu erschießen, als sie von einem Schwarm Bienen angegriffen wird. Eugene bekommt am Ende auch noch eine Heldenszene. Ebenso Enid, die sich zwischenzeitlich zurückverwandelt hat. Im Kreise ihrer Mitschüler scheinen übrigens auch Schachbretthosen sehr beliebt zu sein.

Am nächsten Tag folgt der große Abschied, doch nach den Ferien will Wednesday zurückkehren. Von Xavier bekommt sie ihr erstes Smartphone geschenkt, auf dem sich alsbald ein Stalker meldet, der ihr neue Fotos schickt und ihr mit Mord droht. Sie spekuliert daraufhin, dass Laurel Gates und Tyler nur Figuren in einem noch größeren Spiel gewesen sein könnten. Noch größer als die Wiederbelebung des Stadtgründers, der alle Außenseiter töten wollte? Hoffentlich werden wir es nie herausfinden!

Fazit: Wer die alten Serien und Filme mag, wird hier nur geringfügig das Erhoffte vorfinden. „Wednesday“ ist mehr eine Highschool-Serie für Teenager mit Hang zum Morbiden. Die Addams Family spielt dabei eine untergeordnete Rolle und hat, abgesehen von der Titelfigur, nur Cameo-Auftritte. Die alte Wednesday in Form der größten Nemesis ihrer Nachfolgerin ist dabei bestenfalls nur eine nette Anspielung.

Dafür gibt es jede Menge Werwölfe und andere schlecht animierte CGI-Monster, die in den ursprünglichen Interpretationen höchstens am Rande in Erscheinung traten. Garniert wird das Ganze mit jeder Menge okkulter Symbole, wobei der sechsstrahlige Sheriffstern noch am ehesten ausgeklammert werden kann. Ebenso die ganzen Regenschirme, da es rund um Nevermore tatsächlich ständig regnet.

Umbrella-Academy Staffeln 2 und 3 – Von den 1960ern zurück in den Weltuntergang

von Joe Doe

Nachdem die sechs überlebenden Schüler der Umbrella Academy dem Weltuntergang per Zeitsprung entkommen sind, landen sie in den 1960er Jahren. Allerdings kommen sie zu verschiedenen Zeiten an und der verjüngte Nummer 5 (Aidan Gallagher) hat das Pech, erneut Zeuge einer Apokalypse zu werden. Irgendetwas haben seine Freunde angestellt, dass plötzlich ein Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion ausbricht. Der erste Atompilz hat selbstverständlich die Form eines Regenschirms.

Die Schirmsymbolik zieht sich wieder durch sämtliche Intros.

Schon bei der Ankunft in den 1960ern werden die Zeitreisenden von einem Mann mit Regenschirm beobachtet.

Und natürlich trägt auch ihr Lehrmeister Reginald Hargreeves (Colm Feore) auf einem Foto einen Regenschirm und das, obwohl es gar nicht regnet. Das Foto entstand beim Attentat auf John F. Kennedy, welches seine Schüler verhindern wollen. Das wäre allerdings ein Eingriff in die Geschichte und man ahnt sofort, wie es später zum Atomkrieg kommen wird.

Nummer 5 will ebenfalls Kontakt zu seinem Pflegevater aufnehmen, doch irgendwie scheinen alle nicht einkalkuliert zu haben, dass er sie erst in den 1980ern adoptieren wird und sie dementsprechend in den 1960ern noch gar nicht kennen kann. Von daher führt auch der Einbruch in die Umbrella Company zum Desaster.

Diego (David Castañeda) wird von Hargreeves abgestochen und Nummer 5 buchstäblich vom Affen gebissen. Pogo ist in dieser Zeit noch nicht so schlau und erlernt das Sprechen erst, nachdem Hargreeves ihn ins All geschossen und anschließend von seinen tödlichen Verletzungen geheilt hat.

Hargreeves selbst ist Teil der sagenumwobenen Majestic 12, die hier als Men in Black auftreten.

Als diese sich gegen seine Interessen stellen, outet er sich selbst als Alien. Er war die ganze Zeit ein Repto in Menschenhaut.

Nummer 5 versucht mehrmals, an ihn heranzutreten und seine Hilfe zu bekommen. Doch obwohl er ein Alien ist, glaubt er nicht an Zeitreisen und weist 5 immer wieder ab. Dabei sind sich die beiden gar nicht unähnlich, vor allem, was das Ausrotten der Geheimgesellschaften angeht, für die sie selbst arbeiten. So hat  5 schon für die Temporale Kommission gearbeitet, in der eine unzufriedene Mitarbeiterin den alten Vorstand absägen will, um selbst in die Chefetage aufzusteigen. Der Junge übernimmt den Job.

Der alte Chef ist ein Fisch in einem Menschenanzug, der obendrein Zigaretten raucht. Absurder geht es wohl kaum.

Der Fischkopf entgeht dem Attentat zwar, endet aber später auf unschöne Weise.

Die neue Leiterin (Kate Walsh) entpuppt sich jedoch als noch heimtückischere Schurkin als ihr Vorgänger. Schon bei ihrem ersten Auftritt erscheint sie als Lady in Rot und auf einem achtzackigen Stern.

Später trägt sie ein Kleid mit einem Spinnennetzkragen und einen Spinnennetzschleier. Auch das ist symbolbehaftet, denn sie ist die Spinne, der alle ins Netz gehen.

Außerdem trägt sie stets rote Schuhe, was auf eine Oz-Programmierung hindeutet. Dabei ist sie selbst ein Mind-Control-Handler, denn sie hat die kleine Lila, deren Eltern von der Kommission ermordet wurden, entführt und zur Attentäterin ausgebildet. Auch ihre Ziehtochter trägt stets rote Schuhe.

Der rote Schuh scheint das Markenzeichen der Leiterin zu sein, denn er markiert später in der dritten Staffel das Versteck eines Zeitreisekoffers in der Berliner Mauer.

Die Leiterin setzt die inzwischen erwachsene Lila (Ritu Arya) auf Diego an, was natürlich Sex beinhaltet. Dementsprechend trägt Lila zuweilen, genau wie ihre Ziehmutter, ein Sexkätzchenoutfit. Allerdings verliebt sie sich schließlich in ihre Zielperson und durchbricht damit ihre Programmierung.

Nicht ganz schlau wird man aus drei schwedischen Brüdern, die als Killer für die Kommission arbeiten. Nach dem zwei von ihnen den Tod gefunden haben, wird der dritte geläutert und zieht sich zurück. Dabei wussten sie anfangs noch, wie man einen kühlen Kopf bewahrt.

Unterdessen erleben die anderen Mitglieder der Umbrella Academy ihre eigenen Abenteuer. Der alte Schwerenöter Klaus (Robert Sheehan) gründet eine Sekte, in der natürlich freie Liebe herrscht.

Da Klaus Tote sehen kann, wird er immer noch von seinem verstorbenen Adoptivbruder Ben (Justin H. Min) heimgesucht. Die Geister der Vergangenheit versucht er nach wie vor mit geistigen Getränken zu vertreiben. Damit wäre die Alkoholschleichwerbung abgedeckt.

Luther (Tom Hopper) arbeitet derweil für Jack Ruby, der später in das Kennedy-Attentat verwickelt sein wird, und Allison (Emmy Raver-Lampman) verliebt sich in ein Mitglied der Bürgerrechtsbewegung. Zumindest das ist ein interessanter Aspekt, denn damit wird der Rassismus in den USA thematisiert. Allein das macht die zweite Staffel zumindest etwas erträglicher. Störend ist nur der Schachbrettboden im Gefängnis.

Insgesamt hat man sich mit der okkulten Symbolik im Vergleich zur ersten Staffel jedoch zurückgehalten. Die 23 taucht nur ganz versteckt im Hintergrund auf.

Schlussendlich wäre noch Vanya (Elliot Page) übrig, die ihre Erinnerungen verloren hat und von einer Farmerfamilie aufgenommen wird. Da der Haussegen in dieser schief hängt, beginnt Vanya eine Affäre mit der Mutter. Das führt schon mal zu Zusammenstößen, bei denen sie sich ihrer enormen Kräfte bewusst wird. Diese lassen sogar Kornkreise entstehen.

Am Ende erregt Vanya damit zu viel negatives Aufsehen und wird verhaftet. In der FBI-Zentrale von Dallas wird sie gefoltert, was zu einer Explosion führen wird und genau die wird schlussendlich den Atomkrieg auslösen.

Natürlich kann die Apokalypse diesmal abgewendet und die Zeitlinie größtenteils wiederhergestellt werden. Auf der Farm kommt es schließlich zum großen Showdown gegen die Leiterin der Kommission. Den Ansturm der Agenten kann Vanya stoppen und auch Diego entwickelt Kräfte, welche an „Matrix“ erinnern.

Lila kann jedoch alle Kräfte der sie umgebenden Mutanten adaptieren, womit sie das Blatt zugunsten der Leiterin wendet. Erst als sie überläuft, kann diese endgültig besiegt werden. Anschließend reisen alle in ihre Zeit zurück, nicht wissend, dass sie bereits ein neues Problem verursacht haben. Vanya hat nämlich einen Teil ihrer Kräfte auf den kleinen Dave übertragen, dessen Leben von da an einen fatalen Verlauf nimmt.

Zu Beginn der dritten Staffel landen alle wieder in der Academy, in der jedoch andere Schüler leben. Das einzige bekannte Gesicht ist Ben, der in der ursprünglichen Zeitlinie tot war. Die zweite Staffel endete noch mit einem Rückblick auf seine Beerdigung, bei der alle mit Schirm anwesend waren.

Sogar auf seinem Sarg war ein Schirm eingraviert, neben Oktopusarmen, die wahrlich deplatziert wirken.

Nunmehr ist er von den Toten auferstanden und ein völlig neuer Mensch. Dass er die anderen nicht mehr erkennt, ist eine Sache. Doch muss er sich deswegen gleich wie ein Arschloch benehmen? Nicht anders verhält es sich mit den anderen Schülern, der nunmehr in Sparrow Academy umgetauften Einrichtung. Ob das wohl auf die Red Sparrows der einstigen Sowjetunion anspielt? Immerhin geht es hier auch um dressierte Killer, die sich als Superhelden verkaufen. Jedenfalls ist in den Intros der dritten Staffel von da an neben dem Schirm immer ein Spatz abgebildet.

In der letzten Episode finden sich die beiden Symboln auf einer blauen und roten Fahne.

Eine weitere Veränderung betrifft Vanya, die sich nunmehr Viktor nennt. Das beruht nicht auf der Comicvorlage, sondern hat mit der Geschlechtsumwandlung des Darstellers zu tun. Aus Ellen Page ist inzwischen Elliot Page geworden, was an und für sich völlig in Ordnung ist. Soll jeder glücklich werden wie er möchte.

Problematisch ist dagegen, wie die Transformation auf den Seriencharakter übertragen wird. Vanya hat gleich zu Beginn der dritten Staffel eine andere, männliche Stimme, obwohl die Rolle da noch weiblich ist. Ihr Geschlecht wandelt Vanya zudem nicht durch eine Hormonbehandlung und Operationen um, sondern indem sie einfach zum Friseur geht. Kaum sind die langen Haare ab, ist aus ihr ein Viktor geworden. Das ist selbst für eine solch beknackte Serie eine Spur zu haarsträubend. Man sagt zwar, Frisuren machen Leute, aber Friseure machen definitiv keine Geschlechtsangleichungen!

Das Thema Transgender wird hier nicht mal ansatzweise ernsthaft angegangen, sondern bestenfalls lächerlich gemacht. Aber hey, einer von den Sparrows ist ein geschlechtsloser Freimaurerkubus, der wie eine Diskobeleuchtung seine Farbe ändern kann. Wie soll eine menschliche Mutter etwas Derartiges zur Welt gebracht haben? Realismus? Fehlanzeige!

Die meisten der Sparrows sind zudem echt unfreundliche Charaktere, die sich wie ein Polizeistaat aufführen. Zum Glück segnen sie nach und nach fast alle das Zeitliche. Einzig Sloane (Génesis Rodríguez) ist ganz okay und bandelt sogar mit Luther an. Die anderen sind ganz nach ihrem Vater geraten, dem finsteren Alien Hargreeves, der all seine Adoptivkinder nur als lebende Waffen für seine Agenda benutzt.

Auch Klaus lässt sich erneut von Reginald manipulieren und übt das Wiederauferstehen. Wie sich herausgestellt hat, kann er nämlich nicht nur tote Menschen sehen, sondern selbst von den Toten auferstehen. Das gilt allerdings nicht für sein Alterego in der neuen Zeitlinie. In der sind nämlich alle Umbrellas noch vor der Geburt zusammen mit ihren Müttern gestorben. Natürlich verdächtigen sie erst Hargreeves, der sie allesamt hasst. Allerdings steckt tatsächlich der inzwischen erwachsene Dave dahinter, der alle unabsichtlich mit seinen unkontrollierten Kräften getötet hat.

Viktor steht zwar weiterhin hinter ihm, doch Allison gibt ihm die Schuld an der Auslöschung ihrer Tochter aus der neuen Zeitlinie, weshalb sie ihn letztendlich tötet. Beim Showdown gibt es ein Machtblitzgewitter in Blau und Rot.

Doch es gibt noch etwas anderes, was Menschen auslöscht und das ganze Universum zu vernichten droht. Im Keller der Sparrow Academy taucht eine rotleuchtende Kugel auf, die wächst, während sich die Sparrows mit den Umbrellas prügeln. Das erinnert auf den ersten Blick an die sinistere Entität aus der „Star Trek“-Episode „Das Gleichgewicht der Kräfte“, die ihre Energie daraus zieht, die Enterprise-Besatzung und eine Klingonen-Crew gegeneinander aufzuhetzen.

Verstärkt wird der Eindruck, dass es sich um etwas absolut Böses handelt, dadurch, dass Hargreeves Haushaltsandroid Grace anfängt, das Ding als eine Art Engel oder Gottheit anzubeten. Sie zeichnet sogar mehrere Reihen okkulter Symbole auf den Boden vor der Kreatur. Und da ist wirklich alles mit dabei: Pentagramm, Hexagramm, Crowleys unikursales Hexagramm, Zirkel und Winkelmaß, das allsehende Auge, die Pyramide mit Auge, eine Hand mit Auge, zwei altägyptische Anchs, eine Sig-Rune, mehrere religiöse Symbole und im Zentrum ein technisch wirkendes Linienmuster, was später noch von Bedeutung sein wird.

Später kostet dieses Verhalten die Androidin ein Auge, womit auch diese Symbolik abgehakt wäre.

In Sachen okkulter Symbole werden hier echt alle Register gezogen und auch sonst wimmelt es in der dritten Staffel wieder von Freimaurerzeichen. Unter anderem gibt es deutlich mehr Schachbrettböden.

Auf diversen Kleidungsstücken gibt es zusätzlich noch Pentagramme und Doppelblitze.

Im Obsidian-Hotel, in welchem die Protagonisten unterkommen, gibt es ebenfalls in einigen Zimmern okkulte Zeichen. Darunter eine Tapete aus Hexagrammen.

In einem ganz speziellen Zimmer hängt ein weißer Büffelkopf an der Wand, der eigentlich einer Legende der Lakota entspringt. Er hat also primär nichts mit dem aus Europa stammenden Okkultismus zu tun, wird hier jedoch vereinnahmt.

In dem betreffenden Raum befindet sich ein Portal in eine Paralleldimension, in der ebenfalls ein Hotel existiert. In diesem hängt jedoch ein Büffelarsch an der Wand.

Außerdem hat die Hotellobby, im Gegensatz zur der des anderen Obsidian, eine Pyramidenbeleuchtung.

Wie sich herausstellt, war Hargreeves der Erbauer des Hotels, welches er gezielt um das Dimensionstor gebaut hat. Welch ein Zufall, dass sich seine Ziehkinder ausgerechnet dort einquartiert haben! Da es diese Verbindung nun einmal gibt, sollte es nicht weiter verwundern, dass auch in der Sparrow Academy ein Bild des weißen Büffels hängt. Umgeben von jeder Menge Pentagrammen um die Lampen links und rechts.

Während Diego mit Lila die Paralleldimension erforscht, findet Nummer 5 sein zukünftiges Ich in einem Bunker der Kommission. Aus der Haut seines sterbenden Ichs schneidet er ein Tattoo, welches abermals eine technische Zeichnung zeigt. Viel interessanter ist jedoch der Baphometkopf in einem Pentagramm.

Dieser führt ihn zu den Mothers of Agony, einer offenkundig satanistischen Motorradgang. Zumindest lassen das die Baphometdarstellungen am Eingang sowie die 666 auf den Kutten vermuten.

Kopf der Bande ist kein Geringerer als Pogo, der sprechende Affe. Der erkennt 5 natürlich nicht, da er in dieser Zeitlinie nicht sein Lehrer war.

Nachdem Pogo aus der Spelunke seiner Gang getürmt ist, sucht 5 ihn in seinem Trailer auf. Dort wird er von Pogos Flittchen empfangen, die wieder mal ein Sexkätzchenoutfit trägt.

Da er nicht locker lässt, willigt Pogo schließlich ein, ihm das okkulte Tattoo zu stechen, womit sich der Kreis schließt. Doch was hat es mit der Schaltzeichnung auf sich, die auch in seinem Tagebuch auftaucht?

Die anderen Umbrellas haben jedenfalls etwas schlichtere Tattoos, nämlich den namensgebenden Regenschirm.

Sie haben auch andere Probleme. So muss sich Diego mit einem Jungen rumärgern, den Lila ihm als seinen Sohn verkauft hat. In Wirklichkeit hat sie ihn aber in Berlin mitgehen lassen. Irgendwann wird er dann von den Ausstößen der roten Leuchtkugel ausgelöscht, wie inzwischen fast die gesamte Menschheit. Im Angesicht des nahenden Weltuntergangs fällt Luther derweil nichts anderes ein, als Sloane zu heiraten.

Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr, denn der Versuch, die rote Kugel einzudämmen, indem sie der Kubus aufnimmt, funktioniert nur für kurze Zeit.

Nachdem der Kubus geplatzt ist, steht von der Erde bald nur noch das Obsidian Hotel. Wie sich nämlich herausgestellt hat, handelt es sich bei der Lichtkugel um ein schwarzes Loch. Nach dem Sinn sollte man besser gar nicht erst fragen, denn selbstverständlich sollte eine solche Singularität nur die Materie in ihrer Umgebung verschlingen und diese nicht stückweise durch Energieausstöße zerstören. Ebenso müsste es in der Umgebung eine Zeitdilatation geben, was hier aber einfach nicht der Fall ist. Und die Existenz des Universums wird durch schwarze Löcher auch nicht bedroht.

Diese spezielle Singularität ist obendrein durch ein Großvaterparadoxon entstanden, was ebenfalls keinerlei physikalische Logik hat. Zum einen entstehen schwarze Löcher nicht durch Veränderungen der Zeitlinie, zum anderen würde die Auslöschung eines Ahnen lediglich eine alternative Zeitlinie erzeugen und in der befinden sich die Protagonisten ja bereits. Warum also sollte jetzt das Universum ausgelöscht werden? Nur der Dramatik wegen? Dieser Bullshit scheint direkt aus dem Arsch des weißen Büffels zu entstammen.

Die ganze Story ist in sich überhaupt nicht schlüssig und die Erklärung des Großvaterparadoxons ist bestenfalls für ein paar Zahlenspiele zu gebrauchen. So führt die Rückschau u.a. zum 23. November 1963. Die 23 als Zahl der Zerstörung passt ja ganz gut und auch die 11 ist als Symbol der Dualität in der Freimaurerei von hoher Bedeutung.

Die Auflösung des Paradoxons ist schlussendlich genauso unlogisch wie seine Entstehung. Im Parallelhotel müssen die verbliebenen Protagonisten erst gegen irgendwelche Zombiekrieger kämpfen und im Anschluss entdeckt Nummer 5 auf dem Parkett der Lobby das Sternbild der Plejaden. Dieses war auch in der Schaltzeichnung verschlüsselt.

Als sich die 7 Helden auf die 7 Sterne stellen, öffnet sich eine Konsole, mit der sich das Universum wieder herstellen lässt.

Zunächst müssen die Helden aber noch an Hargreeves vorbei, was für den alten Repto tödlich endet.

Nachdem das Universum auf wundersame Weise wiederhergestellt wurde, befinden sich alle in einem hexagonförmigen Garten und gehen ihrer Wege. Alles ist wieder beim Alten und doch irgendwie anders. Außerdem ist Reginald Hargreeves wieder am Leben. Warum, wieso, weshalb? Die Frage kann man sich schenken. Diese Serie ist solch ein durchgequirlter Mist, dass sich jede Frage nach dem Sinn erübrigt.

Fazit: Während die zweite Staffel wenigstens ein paar gesellschaftskritische Themen anschneidet, die zumindest etwas Interesse zu wecken vermögen, stürzt die dritte Staffel wieder total ab und bietet lediglich einen Mix aus okkulten Symbolen, ätzenden Charakteren und einer hirnrissigen Handlung.

Die größten Okkultisten: Richard Stanley – Gescheiterter Regisseur

von Joe Doe

Richard Stanley wurde am 22. November 1966 in Südafrika geboren. Das Jahr passt irgendwie zu seiner okkulten Laufbahn, die mit seinem Umzug nach London Fahrt aufnahm. Dort drehte er zunächst Musikvideos und gab 1983 sein Regiedebüt mit dem Kurzfilm „Rites of Passage“. Sein größter Erfolg sollte 1990 der dystopische Science Fiction Film „M.A.R.K. 13 – Hardware“ werden.

Der Titel meint hier ausnahmsweise nicht die okkulte Bedeutung der Zahl 13, sondern spielt ganz offiziell auf das Markus-Evangelium der Bibel an, und zwar das Kapitel Mk 13, aus dem der Hauptcharakter Mo (Dylan McDermott) im Film zitiert. Völlig frei von okkulten Botschaften ist der Film dennoch nicht. So ist auf einem Monitor ein Pentagramm zu sehen und kurz darauf noch eine Pyramide.

Die Handlung erinnert indes an „Terminator“, denn es geht um einen Killerroboter, der Jagd auf Menschen macht. Allerdings stammt die Maschine nicht aus der Zukunft, sondern vom Schrottplatz. Damit ist der Film durchaus eigenständig. Obendrein wartet er mit einem ansprechenden Soundtrack und einigen Cameo-Auftritten namhafter Musiker auf, die Stanley durch seine Dreharbeiten von Musikvideos kannte. Darunter Lemmy Kilmister von Motörhead, Iggy Pop (nur als Sprechrolle) und Carl McCoy von Fields of the Nephilim.

Letzterer spielt im Film einen Nomaden, der den Kopf der Killermaschine an einen Schrotthändler verschachert. Von dort aus geht dieser weiter an eine Künstlerin, in deren Wohnung das Massaker seinen Lauf nimmt. Die Rolle des Nomaden kam in Stanleys nächstem Film „Dust Devil“ von 1992 erneut vor, allerdings von jemand anderem verkörpert. Außerdem haben die beiden Filme inhaltlich nichts miteinander zu tun und der mysteriöse Mann mit Hut ist in „Dust Devil“ eine Art Dämon. Es war noch ein dritter Teil geplant, indem sich der Charakter schlussendlich sogar als leibhaftiger Teufel herausstellen sollte, doch dieser wurde nie realisiert.

Sowohl Carl McCoy als auch Richard Stanley sind übrigens beide bekennende Anhänger von Aleister Crowley. Von daher ist es wohl kaum ein Zufall, dass in „Hardware“ die weibliche Hauptrolle Jill (Stacey Travis) rote Haare hat. Crowleys Vorliebe für Rothaarige ist allseits bekannt.

So viel zu den wichtigsten frühen Werken des Regisseurs. Sein größter Film sollte schließlich Mitte der 1990er die Verfilmung von H.G. Wells „Die Insel des Dr. Moreau“ werden. Dabei ging jedoch so ziemlich alles schief, was nur schief gehen konnte. Stars sagten ab, das Wetter spielte nicht mit und schlussendlich wurde das Projekt an John Frankenheimer übergeben.

Das war das vorläufige Aus für Stanleys Regiekarriere. In den folgenden 20 Jahren drehte er lediglich einige Kurzfilme und Dokumentationen. Darunter „The Secret Glory“ von 2001, in dem es um die Suche des SS-Obersturmführers Otto Rahn nach dem Heiligen Gral ging, oder „The White Darkness“ von 2002, der sich um Voodoo-Bräuche auf Haiti drehte. Beides ziemlich düstere und okkulte Themen, was nicht weiter überraschen sollte.

Die Versuche, eine Fortsetzung zu seinem einzigen wirklichen Erfolg umzusetzen, scheiterten allesamt. „Hardware II: Ground Zero“ wurde nie gedreht. Dafür bekam Stanley 2019 die Gelegenheit, H.P. Lovecrafts „Die Farbe aus dem All“ zu verfilmen, wofür er sogar Nicholas Cage für die Hauptrolle gewinnen konnte. Gefälligkeiten unter Freimaurern halt. Während sich Cage schon zu Lebzeiten ein Pyramidengrab gesichert hat, trägt Stanley gerne T-Shirts mit der Freimaurerpyramide und posiert auf Fotos mit entsprechenden Handgesten.

Ein Hexenmeister ist er obendrein, wie sich aus dem Film herauslesen lässt. Zwar entspricht der Familienname Gardner in „Die Farbe aus dem All“ der Literaturvorlage von Lovecraft, war wohl aber dennoch eine willkommene Huldigung an Gerald Brosseau Gardner (1884-1964), den Begründer der neopaganistischen Wicca-Bewegung. Um wirklich jeden Zweifel auszuräumen, dass es sich schlichtweg um einen Zufall handeln könnte, ist die Tochter Lavinia Gardner (Madeleine Arthur) eine ebensolche Wicca.

Die Hexe hat ein Pentagramm auf dem Fuß tätowiert, womit die Bezeichnung „Drudenfuß“ eine völlig neue Bedeutung bekommt.

Ihr Zimmer ist ähnlich dekoriert, was nicht wirklich überraschen sollte.

Ein Pentagramm um den Hals darf natürlich nicht fehlen und dazu ein Pullover mit ‘ner Ziege drauf. Baphomet lässt grüßen.

Zuweilen verstümmelt sich Lavinia dann noch selbst und zwar im Marina Abramovic-Style.

Schlussendlich trägt Lavinia eine pyramidale Haarspange, womit dann wieder die Freimaurersparte bedient wird.

Dann wäre da noch das dreieckige Fenster in ihrem Elternhaus, durch welches die Sonne hereinscheint, sodass sich eine illuminierte Pyramide ergibt.

Lovecrafts Necronomicon darf  natürlich auch nicht fehlen, wobei das zumindest noch auf den Autor der Kurzgeschichte zurückgeht. Das Hexagramm daneben ist indes wieder ein okkultes Subliminal.

Der Spruch an der Wand ihres Bruders, „No flesh shall be spared“ ist derweil ein Easter Egg, der auf Stanleys eigenes Werk verweist. Es handelt sich nämlich um ein Zitat aus dem Markus-Evangelium, der obendrein sehr gut auf die M.A.R.K. 13 Killermaschine passt, die ebenfalls kein Fleisch verschont.

„Die Farbe aus dem All“ hätte Stanleys großes Comeback sein können. Dumm nur, dass seine Ex-Lebenspartnerin Scarlett Amaris, welche auch am Drehbuch zu „Die Farbe aus dem All“ beteiligt war, ihn bereits 2014 wegen häuslicher Gewalt angezeigt hatte. Als sie dies im März 2021 öffentlich machte und auf ihrem Blog von Übergriffen auf weitere Frauen berichtete, kündigte die Produktionsfirma SpectreVision an, zukünftig nicht mehr mit Stanley zusammenarbeiten zu wollen.

Quelle

Der Mann scheint einfach vom Pech verfolgt zu sein, aber vielleicht handelt es sich ja auch um Karma. Da wäre zum einen seine Begeisterung für Okkultisten wie Gardner und Crowley und zum anderen kommt übergriffiges Verhalten gegen Frauen seit MeToo nicht mehr so gut an. Doch stimmen letztere Vorwürfe gegen ihn überhaupt? Oder tun sich am Ende sogar noch dunklere Abgründe auf?

Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick auf seinen Science Fiction Kurzfilm „The Sea of Perdition“ von 2006. Der ist zwar an und für sich harmlos, doch in einer Szene, in welcher ein Marsalien die Gedanken einer Astronautin durchforstet, blitzt kurz ein Bild von vier nackten Kindern auf. Warum zur Hölle hat Stanley ein solches Foto unterschwellig in den Film eingebaut? Das ist nicht nur verstörend, sondern regelrecht widerwärtig. Es ist zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen, dennoch muss man sich fragen, warum dieser Film als Bonusmaterial zu „Die Farbe aus dem All“ in Deutschland frei verkäuflich ist? Aus strafrechtlichen Gründen werden wir hier selbstverständlich keinen Screenshot davon zeigen.

Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Richard Stanley ist definitiv ein Okkultist und Esoteriker, das gibt er selbst offen zu. Die Verwendung okkulter und freimaurerischer Symbole sowie Gesten ist ebenfalls offenkundig. Außerdem unterhält er freundschaftliche Beziehungen zu anderen Crowley-Anhängern wie Carl McCoy. Zumindest die Freimaurerei scheint zudem in der Familie zu liegen, denn schon sein Urgroßvater, der Afrikaforscher Henry Morton Stanley (1841-1904), ließ sich mit der Geste der verdeckten Hand ablichten.

Das alles sind Fakten, die kein sonderlich vorteilhaftes Bild von Richard Stanley zeichnen. Positiv zu erwähnen ist immerhin, dass er in seiner Jugend, die er in Südafrika verbrachte, die dortige Apartheid ablehnte. Was seine Regiekarriere anbelangt, hätte er von Anfang an bei der Science Fiction bleiben und auf diverse Subliminals verzichten sollen. Alles, was nach „Hardware“ kam, wurde zunehmend finsterer und „Die Farbe aus dem All“ enthält zudem Elemente aus John Carpenters „Das Ding“ von 1982 (was seinerseits schon ein Remake war) sowie „Auslöschung“ von 2018. Nach diesem letzten Film scheint Stanleys Karriere nun endgültig vorbei zu sein, was zeigt, dass Verbindungen zu okkulten Kreisen allein nicht ausreichen, um erfolgreich zu sein.

DC und Crowleys Golden Dawn

von Joe Doe

Über die okkulten Abgründe der Comic-Industrie haben wir inzwischen schon einiges zusammengetragen. Doch nichts toppt den Batman-Comic, den wir nun ausgegraben haben. Allein bei dem Titel „Goldene Dämmerung“ sollten Kenner der Materie sofort hellhörig werden. Insbesondere wenn schon das Vorwort in der Ausgabe der Batman Graphic Novel Collection verrät, dass dies kein Zufall ist. Zitat: „Der Zeichner (David Finch) verfolgte für diese Serie ein besonderes Konzept, geprägt von Okkultismus (…)“.

Batman bekommt es diesmal nicht nur mit dem Pinguin und dem Reptiloiden Killer Croc zu tun, wobei Letzterer schon ausschaut, als käme er geradewegs aus der Hölle. Die eigentlichen Drahtzieher hinter den beiden Gangstern sind Dämonen, was für die sonst eher materialistische Welt von Gotham ziemlich krude ist. Für Dämonen sollte eigentlich der DC-Superheld Constantine zuständig sein. Aber sei‘s drum.

Jedenfalls geht es um die Entführung der Millionärstochter Dawn Golden, die Bruce Wayne schon seit seiner Kindheit kennt. Um wirklich unmissverständlich klar zu machen, dass hier der Hermetic Order of the Golden Dawn gemeint ist, heißt der Vater der Entführten Aleister. Obendrein hat die Kleine grüne Augen und rote Haare, was ziemlich unverhohlen auf Aleister Crowleys Schwäche für Rothaarige anspielt.

Geht es noch offensichtlicher? Aber selbstverständlich! Der inzwischen verstorbene Aleister ist in Gestalt des Dämons Ragman wiederauferstanden und meuchelt erst mal ein paar Obdachlose. Wenn das mal kein Wink mit dem Zaunpfahl ist, dass Satanisten vorzugsweise Obdachlose für ihre Snuff-Partys einkassieren, weil die niemand vermisst. Allerdings nicht nur.

Satanisten zeugen außerdem eigene Kinder nur für den Zweck, sie bei ihren Ritualen zu quälen und schlussendlich zu opfern. Genau dies hat auch Aleister mit seiner Tochter Dawn vor. Schockierenderweise gelingt es Batman nicht, sie zu retten. Sie stirbt auf dem Altar ihres Vaters, erstochen mit einem Schlangendolch. Das ist nicht die Art und Weise, wie Superhelden-Comics enden sollten. Es sei denn, sie werden von offenkundigen Crowley-Fans geschrieben.

Zwar gelingt es Batman immerhin, Aleister zu stoppen, sodass vorerst noch nicht die Hölle über Gotham hereinbricht (was angesichts der Kriminalitätsrate aber doch irgendwie längst der Fall ist). Allerdings kämpft er Seite an Seite mit dem Dämon Etrigan, der eben noch im Dienste der Höllenfürstin Blaze stand. Also ein Konflikt unter Dämonen, bei dem Batman Partei ergreift. Das macht Bruce Wayne am Ende zu einem Handlanger der Hölle, gleichgültig welcher Fraktion. In keinem Fall dient er dem Himmel, was erklärt, warum Gotham ein solch gottverlassener Ort ist.

Bedeutet das nun, dass alle Batman- oder gar alle DC-Comics Teufelswerk sind? Nicht unbedingt. Es kommt wohl auf die jeweiligen Autoren und Zeichner an. David Finch hat sich jedenfalls mit diesem Band recht eindeutig positioniert. Dabei hat er als Zeichner durchaus was drauf. Rein optisch ist „Goldene Dämmerung“ absolut gelungen. Tolle Bilder, tolle Farben – nur die Handlung ist kacke! Wirklich schade, dass sich solch talentierte Künstler der Finsternis verschreiben und damit ihre eigenen Werke verschandeln.

Masters of the Universe: Revelation

von Joe Doe

He-Man ist ein Zeichentrickklassiker aus den 1980ern. Mit „Revelation“ erlebt die Serie nun eine Neuauflage. Optisch übertrifft das Remake die alte Serie um Längen. Die Detailtiefe ist viel höher, hinzu kommen Licht und Schatten. In Sachen Okkultismus setzt das Remake allerdings ebenso neue Maßstäbe.

Ein Upgrade hat vor allem He-Man erhalten. Interessanterweise wurde bei ihm auf das alte Templerkreuz verzichtet. Stattdessen prangt nun ein rotes H auf seiner Brust. Dieses steht wohl für seinen Namen, könnte aber auch für Hordak stehen, dessen rotes Fledermauslogo sehr ähnlich aussieht.

Eine Fledermaus hat auch Skeletor auf der Brust, wenn auch etwas dezenter. Mit Batman hat der aber nix am Hut und schwenkt lieber ein altägyptisches Anch.

Schloss Grayskull sowie die gesamte Mythologie bekommen ebenfalls ein Upgrade. Äußerlich sieht der gesamte Ort aus wie eine Todeskultstätte.

In Wirklichkeit ist es aber nur eine Tarnung für die Halle der Weisheit.

In deren Tiefen verbirgt sich eine Pyramide, welche die gesamte Magie des Universums enthält. Darauf hat es Skeletor abgesehen.

Um an die Magie zu kommen, muss Skeletor erst einmal an Moosmann vorbei, den er kurzerhand abfackelt. Kindergerecht sieht anders aus.

He-Man durchbohrt daraufhin den finsteren Dämon, benutzt dabei jedoch sein Schwert unabsichtlich als Schlüssel, mit dem die Pyramide geöffnet wird. Das Schloss mit Skeletors Blut sieht dabei irgendwie aus wie eine Monatsblutung.

In der Pyramide steckt eine Kugel aus Magie, die wie ein Auge wirkt.

Skeletor entfesselt die Magie und um sie aufzuhalten, spaltet He-Man sein Schwert und opfert sich damit selbst. Ja, richtig gelesen, der Titelheld stirbt schon in der ersten Episode!

Aus Wut über den Tod seines Sohnes verbannt der König seinen obersten Krieger Duncan aus seinem Reich und droht ihm mit Hinrichtung, falls er je zurückkehrt. Folglich bleibt nur noch Teela, die jedoch ihren Dienst quittiert. Dennoch avancieren sie und ihre neue Kameradin Andra zu den zentralen Heldenfiguren der Serie, was viele Fans dem Remake übel nehmen. Allerdings ist das noch harmlos gegen alles, was kommt.

In der zweiten Episode „Der vergiftete Kelch“ taucht zu Beginn der beknackteste Schurke aller Zeiten auf. Stinkor macht seinem Namen alle Ehre und ein Dieb ist er obendrein. Teela und ihre neue Gefährtin nehmen ihm das gestohlene Artefakt ab und bringen es zu den rechtmäßigen Besitzern zurück. Vor deren Tempel stehen zwei Obelisken.

Im Tempel wird Teela von einer älteren Frau angesprochen, die ebenfalls ein Artefakt zurück haben möchte. Der heilige Gral, um den es geht, befindet sich auf dem Schlangenberg.

Was schon von Weitem aussieht wie das Heim von Thulsa Doom, wird tatsächlich von Reptiloiden bewohnt.

Der einstige Palast der dunklen Magie hat sich inzwischen jedoch in einen Hort für Cyborgs verwandelt.

Bei deren Aussehen hat man sich offensichtlich an „Star Trek“ orientiert. Sogar die Assimilation geht ähnlich vonstatten, erfolgt allerdings auf ausdrücklichen Wunsch beim Eintritt in die Sekte.

Wer dem Cyborg-Kult beitritt, muss zunächst aus dem heiligen Gral trinken. Dieser verleiht tatsächlich Unsterblichkeit, wobei der Effekt technologischer Natur ist. Der Kelch enthält nämlich Black Goo, welches aus Nanosonden besteht. Black Goo in Verbindung mit den Reptiloiden kommt einem ebenfalls bekannt vor. Das gab es schon in dem Kurzfilm „Rakka“.

Im Zentrum des Kultes stehen jedoch nicht die Reptos, sondern ein Supercomputer namens Motherboard. Wie ungemein kreativ! Die Gestalt eines Adlers ist dann wieder Symbolik pur.

Der Hohepriester hat obendrein gleich noch eine Pyramide mit Auge auf der Stirn, welche zugleich sein drittes Auge repräsentiert.

Teela und Andra können den Kult sprengen, da einer seiner Anhänger ein explosives Gemüt hat. Wieder zurück am Ausgangsort geleitet die alte Frau die beiden zum einstigen Schloss Grayskull, wo sie auf die Zauberin treffen. In dem Moment dämmert es Teela, dass es sich bei der alten Dame in Wirklichkeit um Evil-Lyn handelt, die sogleich einen Baphomet-Schädel zückt.

Allerdings steht Evil-Lyn nunmehr auf derselben Seite wie die Zauberin, denn beide wollen die Magie Eternias retten, da sonst der Untergang des gesamten Universums droht.

Um die Magie zu bewahren, braucht es das Schwert von Grayskull, welches nunmehr aus zwei Hälften besteht. Die eine stammt aus Eternia, die andere aus Subternia, was von Teela als Himmel und Hölle identifiziert wird. Es geht also um freimaurerische Dualität. Gut und Böse müssen zusammenarbeiten, weiße und schwarze Magie müssen wieder vereint werden.

Es bleibt eigentlich kein Zweifel, wessen Ideologie hier an Kinder vermittelt wird. Um es noch offensichtlicher zu machen, fehlt es nicht an freimaurerischen Gesten wie der zum M geformten Hand.

In der dritten Episode macht auch Evil-Lyn diese Gesten. Gut und Böse arbeiten hier nicht nur zusammen, sondern gehören darüber hinaus zum selben Club.

Duncan macht da ebenfalls keine Ausnahme und hat seine Hütte mit Pyramiden dekoriert. Diese zeigen nach unten und oben, nach dem Prinzip „wie im Himmel, so auf Erden“.

Der Gegner in Folge 3 ist ein größenwahnsinniger Fischkopf mit nur einem Auge.

Früher hat der Flossenkopf mit Skeletor Pirat gespielt. Wie passend, ist Skeletors Gesicht doch auf jeder Piratenflagge abgebildet.

Über den Ozean geht es nach Subternia. Wie sich nun herausstellt, ist Evil-Lyns Baphometschädel der Schlüssel zur Unterwelt.

Diese ist mit einem schwarzen Monolithen versiegelt. Der Saturn lässt schön grüßen.

Wie es in Subternia aussieht, verrät die vierte Episode. Selbstverständlich ist es dort ungemütlich und der Tod lauert an jeder Ecke.

Gleiches gilt für Freimaurersymbole wie das Hexagramm und den achtzackigen Stern.

Auch Teela findet sich in einem Oktagon wieder.

Dort trifft sie den Höllenfürsten, der vor sich hin fluoresziert. Irgendwie leuchtet in Subternia alles in Grün, der Farbe der Hexerei.

Mit Ausnahme der Dämonenaugen, die leuchten selbstverständlich rot.

Die Dämonen erscheinen jedem in anderer Gestalt. Andra hat z.B. Angst vor Zombies.

Und Beast kann offenbar Batman nicht ausstehen.

Nachdem die Scharade beendet ist und Teela die erste Hälfte des magischen Schwertes erhalten hat, öffnet Evil-Lyn ein Tor aus der Hölle.

Das Schlüsselloch ist wieder einmal eine Pyramide.

Weil sämtliche Helden zu dämlich sind, sofort durch das Tor zu verschwinden, muss Orko sich opfern, damit sich alle anderen aus der Hölle befreien können. Während Orko in den Orkus verbannt wird, landen die anderen im himmlischen Preternia, wo sie den verstorbenen Prinz Adam wiedersehen. Warum es im Himmel auch Schlangen gibt, ist allerdings erklärungsbedürftig.

Ebenso vergnügen sich einige tote Helden mit der Jagd und scheinen gar nicht genug vom Tod zu bekommen.

Die Darstellung des Jenseits ist aber ohnehin nicht in sich schlüssig. Zwar können die Verstorbenen ihre Form frei wählen, aber nicht jeder kommt in den Himmel und wer ihn wieder verlässt, kann nicht mehr zurück. Um den Himmel zu verlassen, müsste Prinz Adam eigentlich reinkarnieren, doch ein magisches Tor tut es auch.

Überhaupt ist das Jenseits ziemlich materialistisch, wenn sich dort zwei Schwerter für die reale Welt schmieden lassen. Ein Akt, bei dem Roboto stirbt, was gleichermaßen unlogisch ist. Woher kam die Explosion? Und wie kann ein Roboter im Jenseits sterben? Okay, ist halt Fantasy.

Kaum ist Prinz Adam zurück in Eternia, ruft er mit dem Schwert nach der Kraft. Dabei wachsen dem schmächtigen Blondschopf Muskelpakete, die vorher noch nicht da waren. Ist wohl ein Steroidzauber.

Die Magie kehrt in die Pyramide unter Schloss Grayskull zurück.

Doch dadurch wird auch Skeletor wiedererweckt und tötet sogleich Prinz Adam. Zum zweiten Mal! Die Serie endet, wie sie begonnen hat – mit dem Tod von He-Man. Nur diesmal ist ihm der Weg in den Himmel versperrt. Und da wundern sich manche, warum viele Fans der alten Serie das Remake hassen?

Mit Sicherheit wird noch eine zweite Staffel folgen, in der Teela, Andra, Duncan und die anderen gegen Skeletor kämpfen, der nunmehr gottgleiche Kräfte hat. Und dann wären da ja noch die Cyborgs vom Motherboard.

Fazit: Optisch mag „Masters of the Universe: Revelation“ zwar ansprechend sein, aber inhaltlich ist dieses Remake totaler Murks. Das Problem ist weniger, dass die Serie von zwei starken Frauencharakteren getragen wird, sondern der gleich doppelte Tod des Titelhelden. Damit dürfte das Franchise für viele Fans ebenfalls gestorben sein. Wer möchte schon sehen, wie das Böse gewinnt und dabei noch cool rüberkommt?

Lil Nas X präsentiert die Schuhe des Teufels

Wie so viele Rapper macht auch Lil Nas X keinen Hehl daraus, dass er seinen Erfolg satanistischem Networking zu verdanken hat. Erst kürzlich hat er sich mit dem Kunstkollektiv MSCHF Product Studio zusammengetan, um teuflische Schuhe auf den Markt zu bringen. Natürlich in einer limitierten Auflage von 666 Stück.

Gewidmet sind die Luziferlatschen offenbar dem Dämon Buer, welcher auf der Verpackung abgebildet ist. Buer gilt als ein großer Vorsitzender der Hölle und in der „Ars Goetia“ aus dem 17. Jahrhundert führt er vier Könige mit sich, denen eine Schar Musiker vorausgeht. Musiker wie Lil Nas X. Aber auch Black Sabbath und Cloven Hoof hatten den Dämon schon auf ihren Albencovern.

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Die schwarz-roten Schuhe der Marke Nike sind mit Pentagrammanhängern geschmückt und haben ein umgedrehtes Kreuz an der Lasche. Außerdem sollen die Sohlen angeblich mit echtem Blut von MSCHF-Mitarbeitern gefüllt sein. Am Rand ist die Schuhgröße mit 6/666 angegeben. Weiter vorne steht Luke 10:18, in Anlehnung an die Bibelstelle Lukas 10:18: „Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“

Lil Nas X präsentiert die Schuhe mit rot gefärbten Haaren vor rotem Hintergrund, was den teuflischen Eindruck noch verstärkt. Am meisten fallen jedoch die Reptilienaugen des Rappers auf. Mit Sicherheit handelt es sich um Kontaktlinsen, aber diese zeigen mal wieder schön, wem die Satanisten huldigen. Solche Augen mit geschlitzten Pupillen werden im Übrigen auch immer wieder von Opfern rituellen Missbrauchs beschrieben, womit ein schlechter Scherz an dieser Stelle ausgeschlossen werden kann.

Abgerundet wird die okkulte Symbolik durch die Betonung des linken Horusauges.

Die limitierte Auflage der Teufelstreter war trotz des stattliches Preises von 1.018 $ pro Paar in kürzester Zeit ausverkauft. Dennoch geht das Geschäft für Lil Nas X und seine Freunde von MSCHF nunmehr nach hinten los. Die Geschichte hat nämlich noch eine Pointe, mit der die dummdreisten Satansjünger eigentlich hätten rechnen müssen. Die Sache ohne vorherige Absprache mit Nike durchzuziehen, fällt ihnen inzwischen auf die Füße, denn der Konzern ist von der Aktion maximal unbegeistert.

Zwar hat Nike schon selbst Schuhkollektionen mit Freimaurerzeichen auf den Markt gebracht, doch diese Satansschuhe gehen dem Sportartikelhersteller dann doch zu weit. Die Marke distanzierte sich umgehend von dem Projekt, welches den Firmenwert beeinträchtige. Immerhin zählen auch Christen zur Kundschaft. Schlussendlich verklagte Nike die Verantwortlichen wegen Verletzung der Markenrechte auf Schadenersatz. Bei allen, denen das abartige Treiben der Satanisten schon lange auf die Nerven geht, dürfte das derweil eher für Schadenfreude sorgen. Zumal alle 665 verkauften Schuhpaare zurückgerufen werden müssen und damit auch die Einnahmen flöten gehen.

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Offensichtlich können sich hochrangige Vertreter der Pop-Okkultur nicht alles herausnehmen, zumindest wenn es um Markenrechte und Imageschäden von Großkonzernen geht. Da kann Lil Nas X noch so sehr mit Freimaurergesten posieren, die Gesetze des Marktes stehen über den Regeln der Loge. Außerdem stellen nur die Posersatanisten rund um Laveys Church of Satan ihre Religion derart offen zur Schau. Kein ernsthafter Satanist, egal ob Politiker, Erzbischof oder Konzernmanager würde das in der Form tun.

Demonic – Ein Filmtitel, der hält, was er verspricht

von Joe Doe

In „Demonic“ geht es um eine Reihe okkultistischer Morde, hinter denen jedoch mehr zu stecken scheint. Eine Gruppe Jugendlicher will dem dämonischen Treiben im Livingston-Haus nachgehen und Videobeweise für paranormale Phänomene erbringen. Eine schlechte Idee, wie schon der Baphomet gleich im Vorspann andeutet.

Das Datum ist ebenfalls ein schlechtes Omen. Die Handlung setzt am 13. Februar ein.

Zunächst gibt es aber erst einmal etwas Schleichwerbung für Kippen und Cola.

Nachdem er mit shoppen fertig ist, macht sich Detective Lewis (Frank Grillo) auf zum Tatort. In besagtem Livingston-Haus sieht es aus wie nach einem Massaker. Überall liegen Leichen herum, nur ein junger Mann scheint überlebt zu haben. Wie es dazu gekommen ist, wird in einer Rückblende erzählt, welche die Zeit um eine Woche zurückdreht. Eine Erzählweise, die inzwischen schon stark abgenutzt ist, in diesem Film aber zumindest noch für einige Überraschungen gut ist.

Jedenfalls fängt alles damit an, dass John (Dustin Milligan) ein paar gruselige Visionen in dem Spukhaus hatte, denen er mit seinen Freunden nachgehen will. Zum Team gehört allerdings auch Bryan (Scott Mechlowicz), der Ex seiner Freundin. Diesem geht es nur darum, Geister vor die Kamera zu bekommen, um damit Geld zu machen. Ebenfalls mit dabei sind Michelle (Cody Horn) und Samuel Chapman (Alex Goode), die Okkultismusspezialistin Jules Carter (Megan Park) sowie der Technologie-Experte Donald Smith (Aaron Yoo).

Gemeinsam wollen sie eine Séance in der Spukbude abhalten, in der schon Johns Mutter ähnliches mit ihren Freunden abgezogen hat. Sie war damals ebenfalls die einzige Überlebende. Natürlich hat John seinen Freunden nichts davon erzählt. Die fangen aber ohnehin damit an, die Dämonen zu verärgern, indem sie Dinge im Haus verändern. So rückt Jules ein umgedrehtes Kreuz wieder gerade, um hier mal ein Klischee zu bedienen.

Bald darauf kommt es zu Stromschwankungen, Türen schlagen von alleine zu und eine Spieluhr richtet sich neu aus. Letztere zeigt auf einen Punkt auf dem Boden im darunterliegenden Stockwerk, wo die Jugendlichen einen Beschwörungskreis mit okkulten Symbolen und Blutspuren entdecken.

Im Hintergrund hängen zudem Bilder mit achtzackigen Sternen.

Kurz darauf flattert eine Krähe durchs Haus und verendet zielgerichtet auf dem okkulten Siegel.

Es wird immer unheimlicher. Geistererscheinungen sorgen für Jumpscares auf Kameradisplays, Gemälde fangen unvermittelt Feuer, Personen werden von unsichtbaren Händen gepackt und durch das halbe Haus gezerrt. John weiß zudem von Dingen, die er eigentlich gar nicht wissen sollte. So finden seine Freunde schließlich heraus, dass seine Mutter ebenfalls in dem Haus war. Es scheint eine paranormale Verbindung zu geben und als John die tote Krähe lebendig heraus kotzt, wird es so richtig unheimlich.

Die Jugendlichen lassen sich jedoch nicht abschrecken und öffnen das Portal noch weiter, indem sie die angekündigte Séance abhalten und dabei zu allem Überdruss den Kreis unterbrechen.

Auf der Wärmebildkamera sind die Umrisse der Geister zu sehen, wie sie die Gruppe umzingeln.

Sie sperren die unwillkommenen Besucher ein und entzünden die Gaslampe vor dem Haus, welche anzeigt, dass die Hausbesitzer anwesend sind.

Bryan scheint daraufhin wie besessen und erbricht schwarzes Öl. Das Black Goo dient in vielen Horrorfilmen als Trägermedium für Dämonen.

Während Bryan als Hauptverdächtiger vor der Polizei flüchtet, recherchiert die Beamtin Elizabeth Klein (Maria Bello) die Bedeutung des Beschwörungskreises. Wie sich herausstellt, handelt es sich um das Siegel des Pfades zur linken Hand. Ein Pfad, dem für gewöhnlich nur Satanisten folgen.

Bei ihrer Recherche findet Klein außerdem heraus, dass das Siegel dazu dient, Dämonen aus ihrem Gefängnis zu befreien. Um dies zu erreichen, müssen alle Teilnehmer der Séance getötet werden. Das heißt, in dem Moment, wo die Polizei Bryan erschießt, ist das Ritual damit vollendet. Er hätte die Polizei warnen können, doch ihm wurde die Zunge herausgeschnitten. Bleibt also nur noch John, der in Wirklichkeit tot im Spukhaus baumelt.

John war die ganze Zeit der Besessene und sein Abbild in Polizeigewahrsam nur eine Projektion des Dämons. Dieser ist jedoch immer noch nicht frei, denn Michelle ist, wie einst Johns Mutter, die letzte Überlebende der Gruppe. Und wie ihre Vorgängerin ist sie schwanger, was zum eigentlichen Ziel des Dämons führt. Sobald sie das Siegel passiert, wogegen sie sich angeschnallt auf einer Krankenliege nicht einmal wehren kann, ergreift der Dämon Besitz von ihrem ungeborenen Baby.

Fazit: „Demonic“ ist durchaus spannend erzählt. Es werden zahlreiche falsche Fährten gelegt, sodass das Ende überrascht. Außerdem wird nicht mit Schockeffekten gespart, allerdings auch nicht mit okkulten Symbolen. Die Kernaussage ist äußerst fragwürdig, da der Dämon schlussendlich gewinnt. Dass die Produzenten Bob und Harvey Weinstein heißen, macht die Sache nicht besser.

Happy – Eine äußerst unglückliche Serie

von Joe Doe

„Happy!“ ist eine Serie des SyFy-Senders, die auf einem Comic basiert und von 2017 bis 2019 in zwei Staffeln produziert wurde. Die Kombination aus Realfilm und computeranimierten Charakteren macht zunächst einen harmlosen Eindruck, da man so etwas von Filmen wie „Garfield“ oder „Peter Hase“ kennt. Doch trotz fliegenden Einhörnern mit Knuddelfaktor ist diese Serie absolut nichts für Kinder. Selbige sollten dringend davon ferngehalten werden.

Schon im Pilotfilm wird die ganze Bandbreite von Sex und Gewalt aufgezeigt. Im Zentrum steht der Ex-Cop Nick Sax (Christopher Meloni), der sich inzwischen als Auftragskiller durchschlägt. Sein erstes Opfer ist ein Frauenmörder, der sich gerade von einer Prostituierten einen blasen lässt. Dieser trägt ein Garnelenkostüm, was ihn aber eher wie Satan mit Hummerscheren aussehen lässt.

Mit der gleichen Prostituierten, die Nick soeben gerettet hat, lockt er auch seine nächsten Opfer in die Falle. Diese glauben ihrerseits, einen Auftragsmord zu erledigen. Den Job erhalten sie in einem Restaurant mit einem freimaurerischen Schachbrettboden und einer der Brüder hat gleich noch die passenden Pentagramme an der Mütze.

Bevor der letzte Bruder den Löffel abgibt, haucht er Nick noch etwas ins Ohr. Unter anderem meint der Sterbende, die Welt würde von Teufeln regiert, die wie Menschen aussehen. Offensichtlich ist er in einer satanistischen Mafiafamilie aufgewachsen. Zu dieser gehört Francisco Scaramucci (Ritchie Coster), der von nun an hinter Sax her ist, weil er glaubt, sein Neffe hätte Nick vor seinem Ableben ein geheimes Passwort anvertraut. Wie sich noch herausstellen wird, stehen alle Charaktere nicht nur familiär miteinander in Verbindung, sondern bilden ein kriminelles Netzwerk.

Zu diesem gehört ebenso ein pädophiler Weihnachtsmann (Joseph D. Reitman), der Nicks Tochter Hailey sowie zahlreiche andere Kinder entführt hat. Hailey hat sich dabei aber auch erschreckend dumm angestellt. Erst reißt sie sich ohne erkennbaren Grund mitten in einer Menschenmenge von ihrer Mutter los, dann geht sie in einem dunklen Park stiften und als ihr imaginärer Freund Happy sie vor dem gruseligen Bad Santa warnt, versucht sie nicht mal, vor diesem stinkenden Penner zu fliehen. Dabei ist sie eigentlich in einem Alter, in dem Kinder schon längst wissen, dass sie nicht mit Fremden mitgehen sollen.

Schlussendlich landet sie in einer Kiste, die nicht an den Nordpol adressiert ist. Very Bad Santa ist nämlich ein Zulieferer mit Eigenbedarf, also wie Marc Dutroux im Weihnachtsmannkostüm. Für Hailey gibt es nur noch einen Ausweg. Sie schickt Happy, ihr imaginäres blaues Einhorn, los, um ihren Vater zu Hilfe zu holen. Der weiß noch gar nichts von seinem Glück, denn er ist seit Jahren geschieden und betrachtet die Rettung seiner Tochter daher nicht als seine Angelegenheit. Das geflügelte Einhorn hält er zunächst für eine Halluzination, die ihn nach einem Herzinfarkt heimsucht.

Erst als ihm Happy vorab die genaue Anzahl der Killer nennt, die Nick im Krankenhaus aufsuchen, kapiert er, dass das Einhorn real ist. Dummerweise bringt ihm das Wissen nichts, da er im falschen Moment eine weitere Herzattacke erleidet. Die Polizeiwachen vor seiner Krankenzimmertür sind ebenfalls nicht sonderlich hilfreich, da in dieser Serie die gesamte Polizei korrupt ist und sich vom Acker macht, sobald das organisierte Verbrechen naht. Das führt zu einigen hässlichen Folterszenen, doch am Ende kann sich Nick befreien. Leider lässt er jedoch seinen Hauptpeiniger Smoothie (Patrick Fischler) am Leben.

Nach der Flucht aus dem kranken Haus wäre es nun eigentlich an der Zeit, die kleine Hailey zu retten. Da Happy sich jedoch nicht gemerkt hat, von wo aus er losgeschickt wurde, fängt eine acht Episoden andauernde Odyssee an, die sogleich in einem Verkehrsunfall endet. Das Maß an Schmerzen, die Nick wegsteckt, ist noch unrealistischer als das fliegende Einhorn.

In der nächsten Folge wacht Nick erst einmal in der Jerry Springer Show auf, in der sich der Showmaster übrigens selbst spielt. Diese Komaphantasie ist allerdings bestenfalls dafür geeignet, die Niveaulosigkeit des amerikanischen Fernsehens zur Schau zu stellen und tut sonst nichts weiter zur Sache. Die Serie scheint von solch absurden Situationen zu leben.

Haileys Mutter Amanda (Medina Senghore) nimmt die Suche nach ihrer Tochter schon etwas ernster, muss aber bald feststellen, dass noch weitaus mehr Kinder vermisst werden. Ob das Schachbrettmuster neben den Vermisstenplakaten wohl als Hinweis gedacht ist?

Ihr Ex geht derweil brutal zur Sache und kümmert sich erst einmal um ein paar Gangster, die das vermeintliche Passwort von ihm haben wollen. Selbstjustiz macht in den meisten Filmen Spaß, aber in dieser Serie ist die Grenze zur Gewaltverherrlichung definitiv überschritten. Die Altersfreigabe FSK 16 kann eigentlich nur ein Witz sein, FSK 18 wäre angemessener.

Das kleine Einhorn kann einem eigentlich nur leidtun, denn es wird von Nick in den Sumpf des Verbrechens gezogen. Zunächst einmal braucht er Waffen und einen fahrbaren Untersatz. Beides verspricht er sich von einem Kleinganoven mit einem wenig vertrauenerweckenden Schädelring. Die Todessymbolik ist nicht gänzlich unangebracht.

Doch erst einmal benutzt Sax den imaginären Freund seiner Tochter, um bei einer Runde Poker zu bescheißen. Happy ist nämlich für die meisten Menschen unsichtbar. Die Sache läuft anfangs ganz gut, bis das Einhorn eine Nase voll Koks abbekommt. Drogen dienen hier als Mittel zum Gag und runden das abartige Ambiente ab.

Das Auto, welches Nick am Ende eines weiteren Gewaltausbruchs erbeutet, ist golden und hat eine geflügelte Sonne als Markenlogo. Es handelt sich also um einen Sonnenwagen, doch weit bringt dieser Sax nicht, denn der ist ein grauenhafter Fahrer, der so ziemlich jede Kiste in kürzester Zeit zu Schrott fährt.

Scaramucci beauftragt in der Zwischenzeit Sax‘ andere Ex Meredith (Lili Mirojnick), eine korrupte Polizistin, ihn ausfindig zu machen. Als Druckmittel lässt der Gangsterboss Merediths Mutter vom Folterknecht Smoothie bewachen. Letztendlich begegnet Merry jedoch Amanda und hilft bei der Suche nach deren Tochter. Die zuständigen Polizeibeamtinnen rühren nämlich keinen Finger, da sie Teil des kriminellen Kinderschändernetzwerks sind.

So schnell wird Hailey also nicht aus den Klauen des Very Bad Santa befreit, der Informationen aus ihr herauslockt, indem er seine Stimme zu der eines kleinen Mädchens verstellt. Man könnte fast meinen, er sei von Dämonen besessen. Creepy ist er allemal und verabreicht seiner minderjährigen Gefangenen sogar Drogen.

In der dritten Folge geht es vor allem um Sex. Das fängt mit Szenen von Sax‘ Seitensprung mit Merry an, wobei die Serie nicht mit Bildern spart, für die man später einen Therapeuten braucht. Happy entdeckt derweil etwas, das er für magische Karotten hält. Eine davon ist in Regenbogenfarben gehalten und da das Sextoy einer heterosexuellen Frau gehört, spielt das wohl kaum auf Homosexualität an. Regenbögen tauchen immer wieder im Kontext von Sexprogrammierungen auf und können überdies für den Lichtbringer Luzifer stehen, da sie das aufgespaltene Lichtspektrum darstellen.

Nach diesem Exkurs schleppt Nick das Einhorn als Krönung mit in eine Table Dance Bar, in der Weihnachtsmänner in mehr als nur einer Hinsicht verkehren. Der gesuchte Bad Santa ist allerdings gerade nicht zugegen und steht ohnehin auf jüngere Damen.

Ansonsten gibt es auch in dieser Episode wieder mehr Gewalt und Freimaurersymbole wie den Schachbrettboden.

Zum Ende von Episode 3 und Beginn von Episode 4 begegnet Nick endlich dem Very Bad Santa. Er bekommt aber erst mal den Arsch voll, während Happy erkennen muss, dass der Weihnachtsmann ihn sehen kann. Dieser hat nämlich selbst einen imaginären Freund, seine Sockenpuppe. Leider entkommt er und die Suche geht weiter.

In der vierten Folge wird außerdem Isabella eingeführt, die Mutter von Scaramuccis vier ermordeten Neffen. Aus dem Tod ihrer Kinder schlägt sie zu dessen Leidwesen Kapital, indem sie ihr kriminelles Familienleben in einer TV-Show ausbreitet. Das ist in jeder Hinsicht exhibitionistisch, zumal die Sendung „Secrets of my Sussex“ heißt. Dabei geht es wohl kaum um die englische Grafschaft, sondern um „Sex“.

Das Leichenschauhaus, in dem ihre toten Söhne liegen, hat natürlich einen Schachbrettboden.

Ein weiterer neuer Charakter ist der Käfer oder Mr. Bug. Dieser steht in der Hierarchie der Mafia deutlich über Scaramucci und fordert von diesem, dass er die Kinder schnellst möglich ausliefert. Sie sollen nämlich pünktlich zu Weihnachten als Geschenke unter den Weihnachtsbäumen von reichen Kinderschändern liegen. Der Käfer scheint so eine Art kostümierter Jeff Epstein zu sein. Außerdem laufen bei ihm im Hintergrund bizarre Fetischpartys ab.

Scaramuccis Untergebener Smoothie vertreibt sich derweil die Langeweile, indem er einen christlichen Missionar in einer Badewanne zu Tode foltert. Warum ausgerechnet ein Christ? Sicherlich nicht nur, weil dieser an jeder Wohnungstür klingelt und den Leuten damit auf den Sack geht. Das ist ziemlich eindeutig eine satanische Botschaft.

Nick führen seine Ermittlungen zwischenzeitlich nach China Town, wo er sich mit den Triaden anlegt. Am Ende findet er sogar das Lagerhaus, indem die Kinder in Kisten verpackt waren, doch er kommt zu spät. Very Bad Santa ist bereits mit einem Transporter unterwegs zur nächsten Zwischenstation.

Die Kids werden in eine Klassenzimmerkulisse gebracht, wo ausgerechnet der Soziopath Smoothie ihnen eine Gehirnwäsche verpasst. Er versucht es natürlich als erstes mit traumabasiertem Mind Control, indem er eine kleine Maus auf Haileys Schulpult totschlägt.

Außerdem werden die Kleinen mit Kuchen gemästet, ganz so wie bei der Hexe aus „Hänsel und Gretel“.

Das Martyrium erstreckt sich über zwei Episoden und beinhaltet u.a. Prügelstrafen mit dem Lineal.

Es endet damit, dass die Kids in Kostüme gesteckt werden, um ihren Abnehmern zu gefallen. Hailey wird dabei auffällig geschminkt und man muss sich schon sorgen um das geistige Wohl der Kinderdarsteller machen, die solch explizite Szenen spielen müssen.

Happy ist bereits so weit, dass er Therapiesitzungen in einer Selbsthilfegruppe benötigt. Dort lernt er einen dreiköpfigen Hund kennen, dem er besser mal nicht über den Weg getraut hätte. Dieser stellt sich nämlich als der imaginäre Freund von Scaramuccis soziopathischem Sohn heraus, welcher gerne imaginäre Freunde zu Tode foltert. Im Prinzip hätte Happy die Falle jedoch ahnen müssen, denn der dreiköpfige Köter ist als Höllenhund Cerberus aus der griechischen Mythologie bekannt.

Wo wir schon mal dabei sind, gibt es in einer anderen Szene auch gleich noch eine Art Hydra mit zwei Köpfen.

Die geschändeten imaginären Freunde pflegt Scaramuccis Balg wie Jesus anzunageln, wenn auch an die Wand statt ans Kreuz. Ironischerweise hat der kleine Tyrann zuvor noch am Krippenspiel teilgenommen. Den Christus derart zu verhöhnen ist wohl der Geist der Mafiaweihnacht.

Am Ende gelingt es Happy jedoch, sich zu befreien und Cerberus mit seinem Horn abzustechen.

Isabella hat derweil ein Medium konsultiert, welches mit Bratensauce aus ihrem Menstruationsblut Kontakt zu den Toten aufnimmt. Doch einer ihrer Söhne befindet sich nicht im Jenseits, sondern wandelt als Untoter umher, bis er von Nick Sax aufgegriffen wird. Der bringt den Zombie in ein katholisches Gotteshaus, welches prädestiniert ist für schlechte Pädowitze. So lässt der Pfaffe den Untoten in Sax‘ Abwesenheit entkommen, woraufhin dieser scherzt, dass der Geistliche ihn nicht aus den Augen gelassen hätte, wenn es um einen zwölfjährigen Jungen gegangen wäre.

Zuvor hat der Untote noch eine Beichte in Latein abgelegt. Er scheint also von einem Dämon besessen zu sein. Das bringt ihn aber erst mal nicht zurück und Nick begibt sich als nächstes zum Haus der Scaramuccis. Dort wird er prompt überwältigt und erwartet seine Hinrichtung auf dem freimaurerischen Schachbrettboden der Garage.

Mit einem Schachbrettmuster beginnt auch Episode 7. Getragen wird es von einem Tänzer in einem Musikvideo, der eine altägyptische Gangart einlegt und zeigt, dass Männer ebenso Opfer von sexistischen Butt Close Up-Aufnahmen werden können.

Pyramiden dürfen im alten Ägypten natürlich genauso wenig fehlen und davon gibt es gleich drei Stück. Mit der Handlung hat das Rumgehampel nichts zu tun. Es ist einfach nur an der Zeit für etwas Symbolik.

Mit der Handlung geht es erst nach diesem Unfug weiter und zwar da, wo die letzte Folge aufgehört hat. Mit Happys Hilfe kann Nick sein Exekutionskommando überwältigen und sich befreien. Nach seiner Flucht sprengt sich Scaramuccis Sohn selbst in die Luft, weil er die Finger nicht vom Fernzünder der Bombe in Nicks Kofferraum lassen kann. Obwohl er ein ziemlicher Rotzbengel war, ist dies doch ein etwas drastisches Ende.

Sax‘ Ex geht in der Zwischenzeit einem Verdacht nach, denn alle entführten Kids sind in der Nähe von Auftritten des Entertainers Sonny Shine verschwunden, der ausgerechnet Star einer Kindersendung ist. Auch Hailey war mit ihrer Mutter bei einer Bühnenshow von Sonny Shine, als sie verschwunden ist. Ironischerweise lief zudem in China rein zufällig Sonny Shine im Fernseher direkt neben einer Vermisstenanzeige. Im Nachhinein betrachtet ergibt dieses Subliminal auf einmal Sinn.

Ebenso wird das Foto, welches Sonny mit dem Papst zeigt, im Nachhinein noch Sinn ergeben, allerdings erst in Staffel 2. Obwohl dieser Wink mit dem Zaunpfahl eigentlich schon jetzt die pädophile Natur dieses Charakters unterstreicht.

Leider checkt Amanda nicht gleich den Zusammenhang, sondern versucht Sonny, in die Suche nach den vermissten Kindern einzubinden. Da ihr die Polizei nicht helfen will, erhofft sie sich von seinem Bekanntheitsgrad die nötige Hilfe. Dumm nur, dass sie sich damit in die Höhle des Löwen oder besser gesagt des Käfers gewagt hat. Auf der Flucht vor der Security verirrt sich Amanda auf eine von Sonnys Fetischpartys.

Dort sind auch dessen Teletubbiverschnitte zugegen, deren runde Münder schon in seiner Kindersendung Assoziationen zu Gummipuppen geweckt haben. Auf der Party stecken unter ihren Köpfen riesige Pimmel, die von den anderen Gästen abgelutscht werden. Es ist kein Wunder, dass Amanda diese traumatischen Bilder später verdrängt, zumal angedeutet wird, dass sie selbst Opfer von sexuellem Missbrauch wird.

Happy kann zunächst ebenfalls nicht glauben, dass Sonny Shine Kindern etwas Böses antun könnte. Doch Nick und Merry gehen der Spur nach und suchen die Kinder in einem Außenstudio des Entertainers. Beim Regenbogenschloss angekommen bemerkt Sax gleich, dass Sonny wie ein Perverser aussieht.

Drinnen werden derweil schon die Kinder in Blisterverpackungen verstaut, um sie als Geschenke an andere Perverse zu verschicken. Wenn die Kinderdarsteller auch nur annähernd eine Ahnung hatten, was sie da spielen, werden sie davon ein Leben lang traumatisiert bleiben.

Gleiches gilt für Merry, die von einem Wishi attackiert wird. Als sie diesen erschießt, tropft dasselbe violette Blut wie schon zuvor aus dem imaginären Cerberus. Offenbar sollen diese Sexpuppen tatsächlich so eine Art Dämonen darstellen, unter deren ohnehin schon perverser Fassade Riesendildos lauern.

Das schlimmste Trauma erleidet derweil Nick Sax, der von Smoothie anal vergewaltigt wird. Da der Folterknecht aus unerfindlichen Gründen keinen Penis besitzt und damit wie der Engel Metatron in „Dogma“ ausschaut, benutzt er einen Dildo, der zu allem Elend abreißt. Noch mehr Bilder, für die man einen Therapeuten braucht.

Zwar gelingt es am Ende der Folge, zumindest Scaramucci dingfest zu machen und die meisten Kinder zu befreien, doch Hailey wird wieder einmal vom Very Bad Santa entführt, sodass sich die Suche nach ihr über eine weitere Episode fortsetzt. Dabei war Nummer 7 schon kaum noch zu ertragen.

Um Hailey endlich zu finden, greift schlussendlich sogar Happy zum Mittel der Folter. Allerdings versteht er darunter lediglich, Santas Sockenpuppe mit einer Feder zu kitzeln. Das ist vergleichsweise direkt harmlos und führt tatsächlich zum Erfolg.

Der perverse Weihnachtsmann versteckt sich in dem Kaufhaus, in dem schon sein Vater erhängt aufgefunden wurde. Dort lebt er in seiner Fantasy-Welt namens „Toy Land“, was irgendwie an Michael Jacksons Neverland erinnert.

In diesem ist er nicht allein, denn über die Jahre hat er zahlreiche Kinder entführt und mit einer Bohrmaschine lobotomiert, womit sie seiner kranken Phantasie zufolge nie erwachsen werden. Physisch sind sie das inzwischen durchaus, aber geistig sind sie durch die Hirnamputation zurückgeblieben. Dieses Schicksal erwartet nun auch Hailey.

Die Kleine kann dem geisteskranken Dreckskerl gerade noch entkommen und flüchtet aufs Dach, welches mit Venusmuscheln verziert ist.

Dort oben kommt ihr endlich Nick zu Hilfe. Als dieser wieder mal im unpassendsten Moment eine Herzattacke bekommt, schreitet Happy ein, der die ganzen anderen imaginären Freunde rekrutiert hat. Am Ende rappelt sich Sax wieder auf und verpasst Santa eine Kugel in den Kopf. Doch damit nicht genug, stürzt dieser mit einer Strippe um den Hals ins Foyer des Einkaufszentrums, um dort baumelnd wie einst sein Vater zu verrecken.

Zunächst ist erst mal alles Friede, Freude, Eierkuchen und Nick überlebt seinen neusten Herzinfarkt. Seine Tochter ist nun etwas erwachsener, weshalb Happy aus ihrem Bewusstsein entschwindet. Ihrem Vater bleibt das imaginäre Einhorn jedoch erhalten, denn unsäglicherweise gibt es ja noch eine zweite Staffel. Diese wird schon nach dem Abspann angedeutet, als Scaramucci im Knast Besuch von seinem Zombieneffen bekommt. Dieser gibt ihm jedoch nicht das erhoffte Passwort, das ohnehin nicht existiert, sondern überträgt den Dämon Orkus auf ihn.

Fortan hat Francisco höllische Träume und eine gespaltene Persönlichkeit, bei der man gar nicht sagen kann, welche dämonischer ist.

In der ersten Folge der zweiten Staffel erfährt man außerdem, dass der Dämon nur innerhalb der Blutlinie übertragen werden kann. Da Scaramucci schon alt und sein Sohn sowie seine Neffen tot sind, bleibt nur noch seine Schwester als Wirt übrig. Bei einem Knastbesuch wird sie deshalb von der alten Dame auf ziemlich drastische Weise abgestochen, die sie einst selbst engagiert hat, um ihren Sohn zu finden.

Scaramuccis einstiger Folterknecht geht inzwischen eigene Wege und zwingt eine Gruppe Nonnen dazu, Selbstmordattentate in islamistischer Manier zu begehen. Das Perfide dabei: er hat ihnen erzählt, dass in einem Osterei ein Zünder versteckt ist, mit dem alle gerettet werden können, wenn eine sich opfert. Doch es ist genau umgekehrt und diejenige, die sich opfern will, tötet damit alle anderen. Wieder einmal ein offenkundiger Angriff auf das Christentum.

Diesmal allerdings nicht zur Weihnachtszeit, sondern zu Ostern. Passend dazu macht Smoothie einen auf Donnie Darko und verkleidet sich neuerdings als Osterhase. In schwarzem Lack versteht sich, da er inzwischen Sonny Sunshines Fetischclub beigetreten ist. Außerdem hat er ein verletztes Auge, welches an einen Albinohasen erinnert.

Weiße Kaninchen gibt es als Antithese bei Scoot Sterling, der Spenden für arme Kinder sammelt.

Scoot folgt allerdings nicht dem weißen Kaninchen, sondern wird vom schwarzen Hasen in dessen Bau entführt. Das mündet in einigen unschönen Szenen, die an „Pulp Fiction“ erinnern.

Der pädophile Entertainer, den Meredith zwei Episoden zuvor mangels Beweisen entkommen lassen hat, plant derweil ebenfalls etwas Gruseliges zu Ostern und holt sich dafür sogar die Unterstützung des Vatikans. Er ist sich dabei nicht einmal zu schäbig, die gesprengten Nonnen für seine Marketingkampagne zu instrumentalisieren.

Unter dem Motto „Make Eastern Great Again“ stellt sich der Kinderschänder gar selbst als Jesus dar, was eine Verhöhnung sondergleichen ist.

Auf die Verbindung der katholischen Kirche zu sexuellem Kindesmissbrauch wurde indessen schon in der ersten Staffel angespielt.

Geradezu widerlich, wie die Lakaien des Papstes die Kinder begaffen, die Sonny als Helfer (oder vielleicht als Geschenke?) in den Vatikan mitgebracht hat. Offensichtlicher kann man pädophile Absichten nicht darstellen!

Es ist schon geradezu zynisch, dass Nick empfohlen wird, seine Tochter an einer katholischen Schule anzumelden, weil sie an der öffentlichen Schule Unruhe stiftet. Das ist der letzte Ort, an den man sein Kind bringen sollte. Erst recht in dieser Serie!

Der Missbrauch betrifft aber ebenso Erwachsene. So leidet Amanda immer noch unter Flashbacks der Fetischparty, welche durch Sonnys obszöne Kindersendung hervor getriggert werden.

Ihr Mann schlägt sich unterdessen als Taxifahrer durch, was bei seinen Fahrkünsten eine denkbar schlechte Idee ist. Zu seinen ersten Kunden zählen ein reicher Schnösel und eine ihm bereits bekannte Prostituierte, die ein Höschen mit Regenbögen trägt. Wieder ein dezenter Hinweis auf eine Sexsklavenprogrammierung.

Allerdings wollen ihre Kunden diesmal keinen Sex, sondern eine ihrer Nieren. Nick rettet sie daher in letzter Sekunde, bekommt dafür aber später Ärger von einem orthodoxen Juden namens David, der die Niere für seinen sterbenskranken Vater wollte. Das ist absolut antisemitisch! Zwar gab es in den USA einst eine jüdische Mafia namens Kosher Nostra, allerdings war die eher im Baugewerbe und Glücksspiel tätig. Die üblichen Geschäftsfelder also, von Organhandel ist nichts überliefert. Oder will die Serie vielleicht auf den angeblichen Organraub an Palästinensern anspielen, der 2009 für Schlagzeilen in Schweden sorgte?

Quelle

Mit diesem Thema unterstellen die Serienmacher jedenfalls amerikanischen Juden eine Beteiligung am illegalen Organhandel, womit antisemitische Vorurteile und Hass gegen Juden genährt werden. Die Serie ist damit mehr als nur geschmacklos und es wird nur noch schlimmer. So beauftragt David den unglückseligen Nick, eine Niere bei seinem Bruder abzuholen. Damit meint er allerdings, dass Nick seinem nächsten Verwandten die Niere stehlen soll. Dabei hat Sax im Lagerhaus eigentlich genügend Leichen hinterlassen, die noch intakte Nieren hatten.

Um dem Fass die Krone aufzuschlagen, besitzt der Bruder von David mehrere Schmuckgeschäfte und fährt zwei Maybachs. Das Klischee des geldgierigen Juden wird schlussendlich noch von seinen hochnäsigen Kindern bestätigt, die mit dem Reichtum der Familie prahlen. Man fragt sich wirklich, wer das Drehbuch geschrieben hat? Henry Ford? Eberhard Taubert? Joseph Goebbels? Es ist einfach nur widerlich!

Als Nick durchschaut, dass er die Niere selbst ernten soll, lehnt er den Deal ab und tötet David samt dessen Handlangern. Wie auch immer, es werden in dieser Folge Juden hingerichtet. David ist dabei ebenso klischeebehaftet und verdient sein Geld damit, dass er alte Leute beim Bingo abzieht. Die 23 auf der Tafel soll wohl eine zusätzliche Verbindung zu den Illuminaten herstellen. Allerdings waren weder Weishaupt noch Goethe oder Knigge Juden. Die Illuminaten scheinen hier eher die Urheber des Drehbuchs oder zumindest der Setgestaltung zu sein.

Halten wir fest, dass Juden keine Satanisten sind. Die Verantwortlichen dieser judenfeindlichen Darstellung hingegen schon eher. Zumindest müssen die Serienmacher üble Sadisten sein, denn die Foltermethoden, die Smoothie gegen Scoot anwendet, könnten nicht grausamer sein. Er häutet ihn bei lebendigem Leibe.

Außerdem färbt er weiße Hasen rosa. Dabei werden zu Ostern doch eigentlich nur die Eier gefärbt, die der Hase bringt. Das Thema Tierquälerei können wir also auch abhaken.

Die amputierte rosa Hasenpfote schenkt Smoothie anschließend Hailey zu ihrem ersten Schultag. Ein Glücksbringer ist das wohl kaum, erst recht nicht für den Hasen.

In Episode drei der zweiten Staffel dreht sich alles um Traumata und Trigger. In der katholischen Mädchenschule bekommt Hailey ihren ersten Flashback bei einer Segnung. Von da an wird sie von ihren Mitschülerinnen gemobbt, indem diese Bilder von ihr mit Santa zeichnen und Weihnachtslieder singen. Hilfe bekommt sie ausgerechnet von Smoothie, der ihre Mitschülerinnen meuchelt. Die Schule hat übrigens einen Schachbrettboden.

Haileys Mutter leidet ebenfalls unter Flashbacks, die immer während der Arbeit kommen. Schlussendlich verliert die gute Frau deswegen ihren Job. Scaramucci verliert indessen im Knast seinen Verstand und killt eine komplette Russengang. Die Leichen drapiert er um eine oktagonale Toilettenanlage herum.

Orkus übernimmt immer häufiger das Kommando. Die multiple Persönlichkeit Franciscos wird entsprechend durch einen zerbrochenen Spiegel symbolisiert.

Scoot Sperling verliert ebenfalls sein Leben, als er gehäutet in einem Schokoladenhasen die Kinder auf seiner eigenen Spendengala prankt. Ein weiteres Osterattentat von Smoothie und Shine.

Meredith schickt in der Zwischenzeit Nick in Sonny Shines Villa, um ein paar Videotapes zu stehlen. Zunächst bekommt er den Auftrag anonym und denkt, er soll nur etwas Unbedeutendes klauen, worauf er wegen seiner finanziellen Schieflage sofort eingeht. Schnell muss er jedoch erkennen, in wessen Haus er da eingedrungen ist. Sonny hat nämlich eine Statue von sich selbst als Engel mit übergroßem Genital aufgestellt. Das Ganze hat etwas von der Geburt der Venus.

Als Nick an der Statue herumzuspielen beginnt, führt das zu peinlichen Situationen. Noch schlimmer ist jedoch, dass er und Merry die Videobänder in Haileys Schule vor den Augen von Kindern auswerten. Darauf zu sehen sind Sexorgien von Sonny und seiner Frau, auf die sich Sax später noch einen runterholt.

Auf den Videos befindet sich aber ebenso belastendes Material über andere Stars, die Sonny Shine damit erpresst. So kann er das Showbusiness kontrollieren und die Geschenke aus Staffel 1 waren wohl für jene gedacht, die ihm besonders wertvolle Dienste geleistet haben. Nicht so Dayglo Doug, dem er einst die Show gestohlen hat.

Sonnys Sexanspielungen sind dabei mehr als offensichtlich und absolut nicht für Kinder geeignet. Was er mit seinem Mikrophon macht, erinnert irgendwie an Jimmy Saviles Zigarre.

Noch bevor daraus die Sonny Shine Show wurde, hat der Päderast seine Teletubbie-Sexpuppen, „Wishis“ genannt, mit angeschleppt. Diese sehen schon auch ohne ihre Kostüme irgendwie obszön aus.

Einer ist zudem mit Sigrunen verziert und tanzt auf einem Schachbrettboden.

Sonnys Ostershow verspricht sogar noch abartiger zu werden. Die Jagd auf den Osterhasen ist eröffnet und gemeinsam mit der katholischen Kirche verspricht er ein geradezu infernalisches Fest.

Dayglo Doug war wenigstens nicht pädophil, hatte dafür aber einen Nazifetisch. Dementsprechend hat sein Konkurrent ihn in ein Nazi-Altenheim eingewiesen, wo er seinen Lebensabend als Zauberkünstler für Faschoknacker fristet.

Nick und Merry suchen ihn im Altenheim auf, um ihn als Zeuge zu vernehmen. Sie erfahren von ihm, dass die Wishis außerirdische Lebensformen sind, die mit einem Meteoriten auf die Erde gekommen sind. Deshalb hatten sie auch violettes Glibberblut, welches Meredith in einem Marmeladenglas kaltgestellt hat. Der nichtsahnende Nick streicht sich die vermeintliche Marmelade auf ein Toastbrot, woraufhin er den schlimmsten Durchfall seines Lebens bekommt. Was er da ausscheidet, ist eine Mischung aus dem „Blob“ und dem Ektoplasma aus „Ghostbusters 2“.

In Episode 5 hat Hailey Geburtstag, doch es wird der schlimmste ihres Lebens. Zwar hat sie in der Schule ein paar neue Freunde gefunden, aber die bieten ihr eine E-Zigarette an. Hier werden Kinder ganz unverhohlen zum Nikotinkonsum verleitet.

Du sollst rauchen!

Als Krönung wird Hailey zur Feier des Tages wieder einmal getriggert, als sie von ihren Mitschülerinnen einen Früchtekuchen bekommt und alle erneut Weihnachtslieder singen. Wie sich jedoch herausstellt, waren ihre neuen Freundinnen aber gar nicht schuld, denn die hatten einen ganz anderen Geburtstagskuchen organisiert. Es war Smoothie, der den Kuchen ausgetauscht hat, um Hailey von ihrer Klasse zu isolieren und sich als ihr einziger echter Freund zu präsentieren.

Ihre Mutter schießt sich derweil selbst ins Abseits, da sie Haileys Geburtstag total vergessen hat. Nicht mit Absicht, sondern weil sie unter Flashbacks und scheinbar auch Entzugserscheinungen leidet. Ihr Vater hat dagegen zwar an den Geburtstag gedacht, ist aber von dem Alienblut völlig high. Offenbar hat es halluzinogene Wirkungen, womit Sonny Shine seine Untergebenen gefügig macht. Nick Sax wird jedenfalls von Wahnvorstellungen heimgesucht und irrt halbnackt in Strapsen durch die Stadt. Schlussendlich landet er in den Armen eines Wishis. Ohne Kostüm sieht es irgendwie aus wie Patrick Star.

Meredith schleicht sich währenddessen zusammen mit Doug in den Sunshine Tower. Ihr Begleiter begeht jedoch eine Dummheit, infolgedessen er von Sonny totgeprügelt wird. Wenigstens gelingt es Merry jedoch, als Wishi verkleidet in den Raum einzudringen, in dem Sonny seine Erpresservideos lagert. Nun hat sie die nötigen Beweise gegen ihn, die allerdings auch seine Opfer belasten.

Unter anderem gibt es ein Video, welches mit „Ban Ki Moon Hühnchen“ beschriftet ist. Da es um versaute Sextapes geht und „Hühnchen“ ein Päderastencodewort für Kinder ist, unterstellen die Serienmacher dem ehemaligen UN-Generalsekretär, ein Kinderschänder zu sein. Entweder wissen die Verantwortlichen etwas, das sonst niemand weiß, oder sie machen sich hier des Rufmordes strafbar.

In der nächsten Folge erfährt Amanda, dass sie schwanger ist. Noch ist nicht ganz klar, ob von Sonny Shine oder dessen Alien-Teletubbis.

In einer Frauenklinik wird ihre Schwangerschaft bestätigt, doch eine Abtreibung lehnt die religiös-fundamentalistische  Krankenschwester ab. Dabei handelt es sich in dem Fall um eine Vergewaltigung und das Kind ist möglicherweise halb Dämon. Außerdem ist die Werbung, dass Gottes Kinder seit 6.000 Jahren unfallfrei sind, eine glatte Lüge. Die Zahl der Totgeburten und lebensunfähigen Genmutationen, die im schlimmsten Fall den Tod der Mutter verursachen, ist immens. Ebenso die Zahl der geisteskranken Psychopathen, die besser abgetrieben worden wären.

Nick bringt Amandas Erstgeborene zwischenzeitlich zu seiner Mutter. Die ist nicht nur schwer alkoholkrank, sondern ganz offensichtlich Transgender. Gegen Transgender-Charaktere ist zwar nichts einzuwenden, aber es ist biologisch unmöglich, dass ein Mensch ohne Uterus mehrere Kinder gebären kann. Obendrein ist die Darstellung dermaßen klischeebehaftet und ungehobelt, dass sie mitnichten als Beitrag für mehr Toleranz durchgeht.

Kein Wunder, dass die Kleine abhaut, was sie einmal mehr in die Arme von Smoothie treibt. Dieser lehrt sie, die Welt mit desillusionierten Augen zu sehen. So erkennt sie bei einem Osterhasen, der Kinder auf seinen Schoß nimmt, einmal mehr pädophile Neigungen. Das immer wiederkehrende Hauptthema der Serie.

In einer Nebenhandlung entdeckt Happy seine Sexualität. Seine neue Freundin verführt ihn mit einem Striptanz auf einer Pizzaschachtel. In Anbetracht, dass die imaginäre Freundin etwas sehr Kindliches hat, hat der Pizzakarton durchaus symbolischen Charakter.

Das Püppchen reitet auf dem Einhorn, also wortwörtlich auf dem Horn, was eine Regenbogenejakulation zur Folge hat.

Die Zigarette danach darf natürlich nicht fehlen, denn immerhin hat die Tabaklobby für das Product Placement bezahlt.

Du sollst rauchen!
Du sollst rauchen!
Verdammt, rauch endlich!

Mit dem Episodentitel „Das Fest der Perversen“ ist übrigens eine andere Party gemeint, bei der Nick Sax erst am Ende der Folge aufkreuzt, um Sonny Shine zu erschießen. Leider funkt ihm Amanda dazwischen.

Unterdessen zettelt Orkus im Knast eine Revolte an, während sein Wirt Scaramucci, der sich in seinen Zellengenossen verliebt hat, selbigen darum bittet, ihn umzubringen. Doch Überraschung: Während Francisco im Jenseits seiner toten Familie wiederbegegnet, lebt Orkus in seinem untoten Körper weiter, wie einst in seinem Zombieneffen.

Ohne diese scheinbar überflüssige Nebenhandlung hätte es die zweite Staffel wohl auch nur auf acht Episoden gebracht, was mehr als genug gewesen wäre. Leider stellt sich heraus, dass beide Handlungsstränge miteinander zu tun haben, denn die Wishis sind Orkus‘ kleine Helferlein, die aus unbedeutenden Menschen Stars und Staatsmänner machen. Das klingt ganz nach der Dämonenverehrung durch elitäre Satanisten. Allerdings ist es ein Frevel, dies Personen wie Amelia Earhart oder Martin Luther King zu unterstellen.

King oder Abraham Lincoln wurden außerdem nicht ermordet, weil Orkus seinen Tribut eingefordert hat, sondern weil sie gegen die Versklavung und Ungleichbehandlung der Afroamerikaner waren. Zumindest bei Lady Dis Ermordung spielten okkulte Kräfte durchaus eine Rolle. Allerdings kamen diese aus der britischen Königsfamilie und hatten nichts mit Glibbermonstern zu tun.

Sonny Shine zu ermorden, würde aus Sicht der Satanisten ebenso wenig Sinn machen. Immerhin gehört er zur Elite und schmeißt die perversen Partys. Wie mit ihm die Hoffnung sterben sollte, ist ebenso schleierhaft. Das war vielleicht beim Tod von Martin Luther King oder Lady Di der Fall. Aber als Jimmy Saville ins Gras gebissen hat, war die Welt lediglich einen Kinderschänder los. Außerdem ist dieser Mistkerl sehr alt geworden und eines natürlichen Todes gestorben, was die Aussage der Serie ad absurdum führt.

Die Hinrichtung von Sonny soll jedenfalls Hailey übernehmen, die sich freiwillig in die Fänge von Smoothie begibt. Ihr Vater versucht, sie aus dessen Klauen zu befreien, findet das Versteckt des Folterknechts jedoch verlassen vor. Nur Leichen und ein verstümmeltes Kaninchen sind noch dort und kurz darauf fliegt der Laden in die Luft.

Nick wird daraufhin verhaftet und erfährt erst einmal Polizeigewalt durch seine ehemaligen Kollegen. Meredith gelingt es jedoch, ihn zu befreien.

Amanda ertränkt ihre Nachkommenschaft unterdessen in Alkohol. Allerdings ist es weder Nicks noch Sonnys Kind, sondern ein Halbwishi.

Du sollst saufen!

Hailey wird in der Zwischenzeit von Smoothie darauf konditioniert, einen Mord zu begehen. Er behauptet, von seinem Vater missbraucht worden zu sein und gibt einen wildfremden Unschuldigen als Kinderschänder aus. Diesen tötet er vor Haileys Augen und vermittelt ihr, dass dies der Gerechtigkeit dienen würde.

Die Live-Hinrichtung von Sonny gerät jedoch in Gefahr, denn Merry erpresst den Senderchef, die Sendung zu canceln. Dieser geht zwar nicht darauf ein, aber daraufhin veröffentlicht sie eine Aufnahme, auf der er seinen eigenen Neffen verspeist. Der Kannibale wird daraufhin abgesetzt und begeht Selbstmord, was letztendlich doch noch zur Absetzung von Shines Ostershow führt. Im Büro des Senderchefs gibt es übrigens gleich mehrere Löwen zu sehen.

Die vorletzte Episode beginnt mit einer Geburt. Amanda legt einen ganzen Korb voll Eier, was erklärt, warum ihre Schwangerschaft nur von Weihnachten bis Ostern gedauert hat. Ein menschliches Baby hätte neun Monate gebraucht, Wishis vermehren sich rasanter.

Zum Glück ist es für eine Abtreibung nie zu spät und so flambiert die Mutter ihre Brut und die Väter gleich mit.

Im Krankenhaus trifft Amanda auf Nick und Merry, die gerade herausgefunden haben, dass Happy im Besitz von Superkräften ist. Seine Gabe ist es, alle Menschen in seiner Umgebung zum Lieben zu bringen, was in einer Orgie endet. Die Serie geht damit schon als Softporno durch.

Orkus‘ Superkraft ist es derweil, Menschen zum Suizid zu zwingen. Manche legen ihren Kopf unter ein Auto und andere verlieren den Kopf auf andere drastische Weise.

Wieder andere verlieren ihr Haupt durch die Wishis. Überhaupt fliegen in dieser Episode so viele Köpfe wie seit der Französischen Revolution nicht mehr.

Die Wishis feiern das, indem sie mit Sonny Shine ein Tänzchen machen, der neuerdings als besoffene Tunte durch den Stadtpark torkelt.

Merry trennt sich zwischenzeitlich von Nick und Amanda, um den Nachlass der von Orkus ermordeten Hexe aufzulösen. Wie sich herausstellt, war sie Mitglied einer Frauensekte, die gegen antike Götter kämpft. Das mit den Göttern, die immer noch unter den Menschen leben, ist definitiv aus „American Gods“ geklaut. Die Repräsentationen des Baphomet an den Wänden dürften dagegen aus dem Privatbesitz der Serienmacher stammen.

Amanda und Nick versuchen unterdessen, ihre Tochter zu finden. Ihre erste Spur führt sie zu Smoothie, der sich nicht länger als Hase verkleidet, sondern einen auf Man in Black macht.

Um Hailey kümmert sich bereits der Meister Orkus persönlich. Er will sie als Mordwerkzeug einsetzen, was durch einen Panda in ihrem Zimmer unterstrichen wird. Aufgrund ihrer schädelhaften Gesichtsfärbung gelten sie im Okkultismus als Todessymbol.

Das Attentat kann sogar wie geplant stattfinden, denn Orkus‘ Knastitruppe nimmt den Sender kurzerhand ein. Sein Lakai Shine verspricht eine besonders düstere Show, bei deren Countdown die Kamera zielgenau bei 6 Sekunden auf die Anzeige schwenkt, um bei 3 Sekunden wieder weg zu blenden. Ausgerechnet 3 und 6, ergibt natürlich 666.

Die Show beginnt mit einem Ei auf der Bühne. Darüber sind drei Scheinwerferspots zu sehen und nebendran insgesamt drei. Vom Publikum aus gesehen findet sich hinter dem Ei eine Spirale, welche andeutet, dass das Kinderpublikum hypnotisiert wird.

Am Ende explodiert das Fruchtbarkeitssymbol und ejakuliert bunte Fäden in die minderjährige Zuschauermenge. Angesichts der bisherigen expliziten Sexandeutungen durch einen pädophilen Entertainer ist da kein anderer Interpretationsspielraum.

Etwas spekulativer ist dagegen, ob das blaue Kleid von Hailey eine Anspielung auf „Alice im Wunderland“ sein soll.

Was auf ihren Auftritt folgt, bei dem sie ein Lied über Hirnwäsche und Gewalterfahrung singt, ist noch krasser. Sonny schickt seinen Showpraktikanten als Lederhasen mit Sturmgewehr auf die Bühne und lässt ihn das Publikum bedrohen. Er baut den Osterhasen als Feind auf, um ihn anschließend live mit einem Hammer hinzurichten. Da die Kinder alles nur für Show halten, feiern sie ihn für den blutigen Mord.

Man muss sich wirklich Sorgen um die Kinderdarsteller machen, die diese Szenen ertragen mussten. Auch wenn es nur gespielt ist, sie feiern einen pädophilen Satanisten, der sich per Baphometgruß auch als solcher zu erkennen gibt.

Nick braucht derweil Alkohol, um sich aus den Klauen von Smoothie zu befreien. Den erhält er in imaginärer Form von Happy, was auf ihn in etwa so wirkt wie Spinat auf Popeye. Hier wird eindeutig die Alkoholagenda bedient und das, obwohl Nick seit Anfang der zweiten Staffel trocken war.

Verdammt, sauf endlich!

Sax gelingt es, seine Tochter vom Mord an Sonny Shine abzuhalten, wofür er selbst die Kugel kassiert. Er opfert sich für den Drecksack, weil Orkus von Anfang an geplant hat, mit Shines Ableben die Kinder zu traumatisieren und so ihre imaginären Freunde zu töten. Nicks Opfer ist allerdings umsonst, denn am Ende erschießt Amanda Sonny Schwein.

Das Ganze ist etwas verworren, denn im Prinzip müssten die Kids schon durch Sonnys Show desillusioniert sein. Happy wird derweil ebenfalls desillusioniert als er seine Geliebte beim Fremdgehen erwischt. Offenbar ist sie dendrophil, denn sie lässt es sich von einem imaginären Baum mit dessen Ast besorgen.

Viele imaginäre Freunde haben Sonnys Ostershow nicht überlebt. Zu den wenigen Glücklichen zählt ein Fliegenpilz, womit wir wieder beim Thema Drogen wären.

Enttäuscht fliegt Happy davon und begegnet in den Wolken Gott. Der ist natürlich auch nur ein imaginärer Freund der Menschheit und betont sein rechtes Auge.

Nick entschwebt unterdessen in seinen ganz persönlichen Himmel, der sexistischer nicht sein könnte. Garniert ist diese Szene mit Lichteffekten in Hexagonform.

Dort trifft er allerdings auf Orkus, der ihn zurück schickt, um unerledigte Dinge nachzuholen. Unter anderem wäre da noch Smoothie zu töten. Dazu lässt er sich rund ein halbes Jahr Zeit, um dem Folterknecht zu Halloween als Michael Meyers das Fest zu versüßen. Eine dritte Staffel, die zu diesem wohl okkultesten Fest spielen sollte, wurde dann jedoch glücklicherweise gecancelt.

Fazit: „Happy“ ist nach „Penny Dreadful“ die wohl abartigste Serie, die je gedreht wurde. Neben einem hohen Pegel an Sex, Gewalt, Okkultismus und Drogenmissbrauch gibt es noch eine ordentliche Portion Pädophilie als Unterhaltungswert. Obwohl manche Szenen oberflächlich betrachtet witzig sind, eignet sich keines der Themen, um darüber zu lachen. Einzig der Soundtrack bietet ein paar echte Highlights, seien es 80er-Jahre Klassiker oder elektrisierende Synthiebeats.