Inside Job Teil 2 – Illuminaten und Vampire

von Joe Doe

Die Serie „Inside Job“ wurde nach nur einer Staffel abgesetzt. Diese wurde kurioserweise schrittweise in zwei Teilen veröffentlicht. Zum Ende des ersten Teils wurde Reagan Ridley um ihren Posten als CEO der Cognito Inc. betrogen. Der Schattenrat hat einfach ihrem Vater das Ruder überlassen, der gelinde gesagt durchgeknallt ist. Seiner Tochter sind inzwischen ebenfalls ein paar Sicherungen durchgebrannt und so ist sie es nun, die zum Beginn des zweiten Teils vor dem Weißen Haus steht und vor dem Deep State warnt. Ihr Bombengürtel besteht dabei nur aus Toblerone-Riegeln. Andere wären auch gar nicht infrage gekommen, denn die sind wenigstens pyramidenförmig.

Außerdem hat sie sich ein Tattoo stechen lassen. Mit einem Schmetterling, der hier für das Monarch-Programm stehen könnte, denn immerhin hat ihr Vater sie als Kind einer Hirnwäsche unterzogen. Inzwischen ist sie dermaßen durch den Wind, dass sie nicht mal weiß, wann sie sich das stechen lassen hat.

Rand Ridley leidet indessen unter Größenwahn und gestaltet die Firmenzentrale gemäß seinem Ego um.

Außerdem hat er Dutzende Überwachungskameras in den Damentoiletten installieren lassen. Kritikerinnen werden umgehend ins Geheimgefängnis entsorgt. Rand erschafft einen Deep Police State, den er selbst „Ridley-Regime“ tauft.

Schon in der ersten Staffel hat er sein eigenes Haus zu einer Überwachungszentrale ausgebaut.

Als Reagan von ihm auf Eis gelegt wird, lädt Brett sie zu den Anonymous Anonymous ein, deren Logo an die Anonymen Alkoholiker angelehnt ist. Ja, deren Logo ist ebenfalls eine Pyramide, ganz real.

In der Selbsthilfegruppe, die vom Mottenmann geleitet wird, sitzen u.a. ein Maulwurfsmensch, ein Aluhutträger, der Slenderman und ein Illuminat, der Reagan sofort ins Auge fällt.

Nachdem der Illuminat Reagan gedisst hat, verlässt sie die Gruppe sofort wieder. An der Wand links neben dem Ausgang hängt ein Plakat, das auf ein satanisches Bibelstudium am Freitag hinweist. Ganz stilecht mit umgedrehtem Pentagramm, Baphomet und 666.

Die anderen Teammitglieder schickt Rand zur alljährlichen Zeremonie in den Bohemian Grove. Dr. Andre vergleicht das mit dem Burning Man, nur dass dort echte Menschen verbrannt werden.

Eigentlich ist das Thema zu ernst, um darüber Witze zu machen. Während im realen Bohemian Club Politiker, Konzernvorstände, Banker und andere Superreiche Mitglied sind, nennt die Serie Reptiloide, Atlanteaner, die katholische Kirche, eine Clowntruppe namens Juggalos, Cognito Inc. und die Illuminaten als Teilnehmer.

Bei Letzteren trägt der Boss ein Geweih, was wieder mal auf den Teufel verweist.

Dietrich, der Anführer der Illuminaten, sieht aus unerfindlichen Gründen dem dänischen Schauspieler Mads Mikkelsen sehr ähnlich.

Die beiden Gruppen sind Erzrivalen, die sich gegenseitig Streiche spielen. Bisher hat Cognito Inc. immer den Kürzeren gezogen. Um die Illuminaten diesmal zu schlagen, will Rand seinen Körper mit Nanobots verstärken.

Das Ritual wird ganz stilecht in einer Vollmondnacht abgehalten und die Kapuzenträger machen eine freimaurerische Pyramidengeste.

Im Publikum sind u.a. George W. Bush und Henry Kissinger zu sehen, die tatsächlich Mitglieder des Bohemian Clubs sind.

Während die anderen Gruppen einigermaßen normal auftreten…

…kommen die Illuminaten mit einer Pyramide aus dem Erdboden. Wieder einmal wird hier Freimaurersymbolik falsch angewandt und damit der falsche Mythos gestärkt.

Ebenso passt die Pyramidengeste eher zu den Freimaurern, die hier einmal mehr außen vor gelassen werden.

Der Anführer der Illuminati trinkt zur Begrüßung Blut aus einem gehörnten Tierschädel. Auch das ist historisch nicht belegt und passt eher zu den Satanisten.

Das eigentliche Symbol der Illuminaten war die Eule der Minerva. Diese ist tatsächlich auch das Zeichen des Bohemian Clubs und daher im Grove präsent.

Am Buffet gibt es bedrohte Tierarten und Magic Myc beschwert sich, dass in den Getränken kein echtes Jungfrauenblut ist.

Der VIP-Bereich ist im Grove den „Visuell Inakzeptablen Personen“ vorbehalten.

Unterdessen beginnt der Wettstreit, zu dem u.a. eine Menschenjagd gehört. Das Opfer befindet sich in einer Kiste mit einem Skarabäus und trägt einen gehörnten Tierschädel als Maske. Außerdem ist es mit blauer Farbe bemalt, wie die Menschenopfer der Maya in Mel Gibsons „Apocalypto“.

Rand und sein Erzrivale haben diesmal kaum eine Chance. Beide haben sich mit Naniten gepimpt, doch beide haben Untergebene, die sie aus Rache sabotieren. Bei Rand ist es Tochter Reagan und beim Illuminatenoberhaupt der Typ aus der Selbsthilfegruppe. Dummerweise werden die beiden erwischt und landen in einer Zelle, wo sie auf Alex Jones treffen. Die Serie ist aktuell genug, um ihn an dieser Stelle einen Schulschießereileugner zu nennen, was tatsächlich zutrifft und ganz real zu einer Verurteilung geführt hat.

Zwischenzeitlich sind die Atlanteaner disqualifiziert worden und der Oberilluminat posiert mit Pyramidengeste vor der steinernen Eule.

Reagan und ihr neuer Freund ziehen sich ins Innere der Eule zurück, wo sie miteinander rummachen. Dabei aktivieren sich ihre Fernsteuerungen für die Nanobots, was ihre Chefs in eine peinliche Lage bringt. Dies führt jedoch erstmals zu einem Unentschieden.

Glenn und Myc haben sich unterdessen den Horrorclowns angeschlossen. Als sie jedoch ihr Spiegelbild ansehen, ändern sie ihre Meinung.

Die Folge endet mit einem nackten Alex Jones, der hier den Burning Man gibt…

…und einem entkommenen Ex-CEO, der das Menschenopfer war. So viel zum Auftakt des zweiten Teils, der es mal wieder so richtig in sich hat.

Während Reagan mit dem Illuminaten anbandelt, hat ihre Mutter Tamiko eine Affäre mit Keanu Reeves. Zuvor hat sie schon ganze Gruppen von Promis gedatet, wobei der Feuerjongleur in einem Dreieck hängt.

Mit Reeves hat Tamiko allerdings total ins Klo gegriffen, denn der entpuppt sich als Vampir. Reagan erwischt ihn beim Blutschlürfen, was erklärt, warum er in seinem Alter immer noch so jung aussieht.

Der Vergleich verschiedener Fotos aus unterschiedlichen Epochen offenbart ebenfalls, dass er nicht gealtert ist. Dieser Gag dürfte auf ähnliche Fotovergleiche anspielen, die im Internet kursieren und als angeblicher Beleg für Reinkarnation herangezogen werden.

Natürlich stecken wie immer die Illuminaten dahinter, die erfolgreiche Stars für ihre Zwecke einspannen. Tatsächlich sind viele Stars jedoch keine Illuminaten, sondern Freimaurer und deren Symbolik ist wieder einmal stets präsent.

Um ewig jung zu bleiben, brauchen die Stars das Blut junger Frauen. Der Verweis auf Leonardo DiCaprio, welcher der Blutrünstigste von allen sein soll, spielt darauf an, dass dessen Freundinnen stets um die 20 sind, während er immer älter wird.

Um seine Ex zurückzuerobern, versucht sich Rand ebenfalls als Actionstar, was gehörig nach hinten losgeht. Der Trailer kommt natürlich nicht ohne umgedrehte Pyramiden aus.

Dass er in seinem Film Schlangen zerbeißt, dürfte indes bei den Reptiloiden gar nicht gut ankommen.

Nachdem er ein Jugendserum genommen hat, um vor der Kamera besser auszusehen, verwandelt er sich in ein Baby. Reagan versucht unterdessen, einen Keil zwischen Tamiko und Keanu zu treiben, was diese völlig falsch interpretiert. Schlussendlich wird sie zur Vampirjägerin.

Während des Kampfes stürzen die beiden in eine geheime Vampirkirche voller Pentagramme und Satansdarstellungen. Als Reagans Mutter dort aufkreuzt, gesteht Keanu ihr, dass er ein Vampir ist, aber Tamiko Ridley wirklich liebt und sie nicht aussaugen will.

Das betrachten seine Vampirbrüder jedoch als Schwäche. Unter ihnen finden sich Nicolas Cage und Johnny Depp, die beide tatsächlich schon Vampire gespielt haben. Von daher wäre es eigentlich ein guter Gag gewesen, sie in ihren Rollen aus „Dark Shadows“ und „Renfield“ zu zeigen. Depp ist darüber hinaus seit 2015 Mitglied der Rockband Hollywood Vampires, was nicht passender sein könnte. Von daher hätte eigentlich auch Alice Cooper mit in diese Episode gehört.

Jedenfalls wollen die anderen Tamiko opfern und aussaugen.

Reagan springt jedoch dazwischen und gibt ihnen das Blut ihres Vaters. DiCaprio meint erst, dass ihn Babyblut unsterblich machen würde, doch Rand ist lediglich künstlich verjüngt und sein Seniorenblut bringt die Vampire um. Alle bis auf Keanu, mit dem Tamiko trotzdem Schluss macht, weil er ihr zu alt ist.

In der dritten Episode des zweiten Teils erhält Myc Cellium eine Einladung zum Klassentreffen. Da Pilze in Clustern leben, bittet er seine Kollegen, sich als sein Schwarm auszugeben.

Da es unter die Erde geht, wird hier wieder mal die Theorie der hohlen Erde bedient.

Allerdings geht es nicht auf die Innenseite der Hohlerde, wo sprechende Dinosaurier leben. Das Pilzvolk lebt in einer Höhle.

Um den Aufenthalt für die Menschen etwas angenehmer zu machen, erzeugen die Pilze eine ansprechende Halluzination.

Dr. Andre nutzt die Party bei den Pilzleuten, um Glenn Magic Mushrooms anzudrehen. Ein Wunder, dass das von den Gastgebern toleriert wird.

Wie sich herausstellt, war Myc ein totaler Loser, doch da seine Kollegen für ihn lügen, erfährt er endlich Anerkennung von seinem Volk. Zumindest bis Reagan der Kragen platzt und sie allen die Wahrheit erzählt.

Während eines Pilztrips erfahren Glenn und Andre ebenfalls eine Wahrheit. Die Pilze waren maßgeblich für die Entwicklung des Affen zum Menschen verantwortlich, wurden aber anschließend von selbigen in den Untergrund verbannt. Nun sinnen sie auf Rache.

Mühsam gelingt es den Menschen, sich aus der Halluzination der Pilze zu befreien. Anschließend lösen sie Myc aus der Harmonie mit seinem Volk, indem sie ihn beleidigen und provozieren. Nachdem das gelungen ist, überträgt er seine Persönlichkeit auf die anderen Pilze, die sich fortan gegenseitig bekämpfen.

Rand, der sein Büro zwischenzeitlich umdekoriert hat, ohne dabei auf Freimaurersymbole zu verzichten, hat indes andere Probleme.

Jemand lebt in den Wänden seiner Firma und dieser jemand stellt sich als sein Amtsvorgänger heraus. Dieser weist ihn auf die Abhörwanzen der Roben hin, weshalb Rand ihn am Ende als Praktikant einstellt. Im Versteck des Ex-CEO wimmelt es mal wieder von Freimaurersymbolen.

Die vierte Episode beginnt mit einer Schlagzeile über Leonardo DiCaprio, dessen Freundin über seinen Gewichtsverlust klagt. Tatsächlich hat er zwei Folgen zuvor mehr als nur stark abgenommen, er ist förmlich zu Staub zerfallen.

In der Küche bei Cognito Inc. hängt ein Plakat mit allsehendem Auge an der Wand, welches auf die permanente Überwachung hinweist.

Der nächste Auftrag stammt von der katholischen Kirche, die unter Mitgliederschwund leidet. Um die Schäfchen zurück in den Schoß der Kirche zu treiben, soll Cognito Inc. eine gefakte Hölle in Rom entfesseln.

Disney hat bereits Prototypen mechanischer Dämonen entwickelt.

Der neue Papst hat jedoch von dem teuflischen Plan erfahren und lehnt diesen ab, weil er sehr liberal ist. Eine Anspielung auf Franziskus, der sich tatsächlich um Frieden, Versöhnung und Toleranz bemüht. So weit, dass er schwule Hunde verheiratet, würde der echte Papst allerdings nicht gehen.

Cognito Inc. möchte ihn jedenfalls einer Gehirnwäsche unterziehen, um aus ihm einen konservativen Hardliner zu machen, der dem Plan zustimmt. Rand geht es dabei vor allem ums Geld. Seine Tochter vermasselt den Job jedoch und gibt dem Papst eine Überdosis Hirnwäsche.

Ihr Team ist ebenfalls unterwegs nach Rom und nimmt den Denver Airport. Unter den Klöten des Pferdes Bluecifer liegt der Geheimeingang zum Flughafen der Schattenregierung.

Die dargestellten Freimaurersymbole finden sich tatsächlich am Flughafen von Denver und das keineswegs nur unterirdisch, sondern auch im öffentlichen Teil.

Die grässlichen Dämonenfiguren gibt es ebenfalls im öffentlichen Gebäude. Für den Geheimflughafen hätte man sich da schon was Besseres einfallen lassen können.

Und zwar mehr als nur ein Gate 66 sowie eine kaum sichtbare 666.

Obwohl der Wachschutz Glenn mit größtem Respekt begegnet, lässt der Delphinmensch selbst jeden Respekt vor dem Flughafenpersonal vermissen. Damit zettelt er völlig unnötig einen Streit an, welcher die Abreise stark verzögert. Doch mit der Deep State TSA ist nicht zu spaßen. Wie ein Schild verrät, kontrollieren sie sehr gründlich.

In Rom bricht unterdessen die Hölle los, entfesselt vom hirngewaschenen Papst.

Als Reagan und ihr Illuminatenfreund die Hirnwäsche rückgängig machen wollen, verbannt der Papst sie in die Hölle.

Es geht gleich bis runter in den neunten Kreis.

Im Beichtstuhl der Hölle finden Reagan und ihr Freund wieder zueinander.

Anschließend beenden sie das Höllenspektakel und verwandeln den Papst wieder zurück in einen liberalen Friedensapostel. Als der Rest des Teams endlich eintrifft, sieht Rom dennoch aus wie zu Zeiten Neros.

In der nächsten Folge geht es um Bretts Familienprobleme. All seine Geschwister können erfolgreiche Karrieren vorweisen, doch da sein Job der Geheimhaltung unterliegt, steht er im Ranking ganz unten. Sein Bruder steht dagegen ganz oben, da er für den Senat kandidiert. Brett entschließt sich zu einer Gegenkandidatur, wobei er auf die Unterstützung der von Cognito Inc. kontrollierten Medien setzen kann. Die füttern Amerika mit rechtspatriotischem Bullshit, der die Massen für einen autoritären Staat begeistern und den Verkauf von Waffen fördern soll.

Außerdem werden unterschwellige Botschaften platziert, welche die Amerikaner dazu verleiten sollen, ungesunde Produkte zu konsumieren.

Brett fordert in seiner Kampagne u.a. das Wahlrecht für Waffen. In den USA könnte das glatt durchgehen.

Er betrachtet es als sein gutes Recht, bedrohte Tierarten mit einem Katapult auf seine Goldbarren schießen zu dürfen. Das ist nicht nur totaler Unsinn, sondern eine Parabel auf die umweltfeindliche Lebensweise der Superreichen, die den Begriff der Freiheit bis ins Absurde verdrehen.

Aber das kommt bei den verblödeten Massen leider sehr gut an. Vor allem bei rechten Preppern.

Die Fanpost, die Brett erhält, ist alles andere als eine Auszeichnung. Darunter vom Republikaner Mitch McConnell.

Schnell liegt Brett in den Umfragen vor seinem Bruder, wobei das eine prima Gelegenheit für etwas Blau/Rot-Symbolik ist.

Bei seiner Familie kommt das nicht so gut an wie gedacht, wobei sein Bruder gar droht, Brett umzubringen, wenn er ihm die Wahl vermasselt. Cognito Inc. muss Brett also helfen, die Wahl zu verlieren. Es wird ein Treffen mit einem kanadischen Drogenbaron arrangiert, doch dabei wird dieser versehentlich getötet und der Enterbte steht als Held da. Auch alle anderen inszenierten Skandale gehen nach hinten los. Egal, wie daneben er sich benimmt, seine Beliebtheitswerte steigen. Irgendwie erinnert das an den Erfolg von Trump oder der AfD, denen ebenfalls kein Skandal was anhaben kann.

Die Massen sind einfach zu dumm. Ausdruck findet das in sinnfreien T-Shirtsprüchen wie „Kriminalisiert Gesetze“ oder „Mein anderer Volkswagen ist ein Sturmgewehr“. Das trifft die Denkweise der unterbelichteten Rechtswähler perfekt.

Am Ende bleibt Brett nur noch, seinen eigenen Tod vorzutäuschen. Doch das bringt seine verschwörungsgläubigen Anhänger gegen seine Familie auf. Ähnliches würde wohl passieren, wenn Donald Trump bei einem seiner Sexdates an einem Herzinfarkt sterben würde. Sofort gäbe es Verschwörungstheorien über seine angebliche Ermordung.

Erst als Brett vor den Massen zugibt, dass er auf Handpuppen steht, wenden sich seine Anhänger von ihm ab und seine Familie nimmt ihn als Loser wieder auf. Rein inhaltlich gesehen ist dies eine der besten Episoden, weil sie diejenigen aufs Korn nimmt, die es am meisten verdient haben. Von der realen Herrschaftselite ist der Rechtsruck allerdings durchaus gewollt. Diejenigen, die glauben, aktuell in einer Diktatur zu leben, arbeiten am meisten darauf hin, eine faschistische Weltdiktatur zu erreichten.

Der nächste, der Probleme hat, ist Reagans Freund Ron, der bei den Illuminaten aussteigen möchte. Prompt versucht sie, ihn für Cognito Inc. anzuwerben. Sie nimmt ihn daher mit in die Mitarbeiter-Mall. Am Brezelstand gibt es wahlweise die Geschmacksrichtungen Flourid oder Schoko-Krebsheilmittel.

Um ihren Freund zum Überlaufen zu bewegen, regt Reagan die erste Cognito-Halloweenparty an. Einige brauchen dafür nicht mal ein Kostüm.

Die Haupthalle wird in ein gigantisches Ouija-Brett verwandelt und die Kronleuchter haben die Form von Pentagrammen.

Okkulte Symbole, wohin das Auge blickt. Der Grey-Alien ist allerdings nur eine Dekoration, diese Spezies spielt in der Serie keine Rolle.

Nicht wirklich zur Doku gehören Plakate, auf denen Rand seinen Angestellten droht.

Manche erscheinen als Eule auf der Party…

…und der Praktikant kommt als Monopoly-Mann. Allerdings hat der überhaupt kein Monokel, obwohl manche darauf schwören könnten. Vielleicht sind solche Falschdarstellungen für den Mandela-Effekt verantwortlich.

Reagan geht eher schlicht als Daria aus der gleichnamigen Serie, die ein Spin-off von „Beavis und Butthead“ war.

Die Party läuft selbstverständlich aus dem Ruder, weil Brett sich ein Virus injizieren lassen hat, das ihn dazu bringen soll, Reagans Freund zu mögen. Da es hochansteckend ist, gehen schlussendlich alle auf Ron los. Reagan versucht unterdessen weiterhin, den Illuminaten anzuwerben. Doch weder Hitlerklone noch auf Mäusen gezüchtete Babyorgane können ihn davon überzeugen, einen Vertrag zu unterschreiben.

Das Ganze artet in einer Art Zombieapokalypse aus. Am Ende geht natürlich alles gut aus. Nur nicht für Rand, der seine Ex auf ein Fake-Date in ein simuliertes Paris einlädt und dort einen Roboter für sich einspringen lässt.

Episode 17 beschäftigt sich mit dem Mandela-Effekt und der Erschaffung von alternativen Zeitlinien. Dass etwas nicht stimmt, fällt als erstes dem ehemaligen CEO auf, als dieser ein Kinoplakat von „Shazaam“ sieht, obwohl der Film eigentlich „Kazaam“ heißen sollte. (Tatsächlich gibt es beide Filme, die nichts miteinander zu tun haben.)

Um sich an die originale Zeitlinie erinnern zu können, hat sich der Praktikant wichtige Details tätowieren lassen. Daneben findet sich allerdings auch eine Pyramide auf seiner Brust.

In seinem Büro hat er bereits zum Project Reboot recherchiert. Dieses Projekt begann während seiner Zeit in Harvard, wo er sich ein Zimmer mit Rand Ridley teilen musste.

Er half Rand, dessen Erfindungen zu optimieren. Eines Tages entwickelte sein Zimmergenosse dann eine Zeitmaschine. Obwohl damals noch keiner der beiden beim Deep State war, hatte diese schon eine Antenne in Form eines umgedrehten Dreiecks.

Um sich vor den Zeitveränderungen zu schützen, hat Rand auch gleich noch den Aluhut erfunden.

Als Zeitmaschine funktionierte das Gerät zwar nicht, aber es veränderte die Gegenwart. So hatte die Erde ursprünglich zwei Monde. Diese Manipulation der Realität brachte den zwei Studenten ihre erste Begegnung mit dem Schattenrat ein. Dieser posierte vor einem Maya-Kalender und zwei Obelisken.

Und ein Scheinwerfer sorgte gleich noch für eine illuminierte Pyramidenspitze der Oberrobe.

Die beiden haben einen Pakt mit dem Teufel unterzeichnet, der ihnen große Macht garantierte, sie aber zwang, das Projekt Reboot aufzugeben.

Anfangs leiteten die beiden Cognito Inc. gemeinsam und wie es sich für superreiche, weiße Snobs gehört, haben sie sich erst einmal eine Line Kokain gegönnt.

In der Gegenwart ändert Rand die Realität immer weiter und nur wer seinen Aluhut trägt, ist vor den Veränderungen geschützt.

Um den Überblick über die Veränderungen zu behalten, verwandelt Reagan den Roboter in einen Realitätsscanner, wodurch dieser wie ein Teletubbie aussieht.

Als Andre von einer Zeitwelle erfasst wird, verschweigt Reagan den anderen, dass er nun Multimillionär ist, denn andernfalls könnten sich die anderen dafür entscheiden, die positiven Effekte der Zeitveränderung zu akzeptieren. Sie muss das Team zusammenhalten und lügt es daher an. Der Rest der Welt verändert sich indes drastisch. Durch den vorzeitigen Tod von Ronald Reagan gewinnt die Sowjetunion den Kalten Krieg und dehnt sich auf die USA aus.

Während die Glitches immer abgefahrener werden, kommen die anderen schließlich dahinter, welche alternativen Schicksale Reagan ihnen verschweigt. Gigi könnte z.B. Königin der Illuminaten sein.

Fast alle nehmen ihre Aluhüte ab, um ihr Traumleben zu leben. Nur Brett und der Roboter bleiben an Reagans Seite und suchen ihren Vater auf, der fleißig weiter an der Realität herum manipuliert.

Rands wahre Motivation für die Zeitveränderungen war, seine Familie zurück zu bekommen. Am Ende ist es dann sein ehemaliger Zimmergenosse, der fast das Universum zerstört. In letzter Sekunde kommt ein UFO zu Hilfe, welches Cognito gehört und von Brett gesteuert wird. Außerirdische spielen in der Serie echt keine Rolle.

Auch die anderen haben sich Reagan wieder angeschlossen, da ihre Zeitlinien mit jeder Veränderung schlimmer geworden sind. Glenn, der zwar wieder ein normaler Mensch ist, musste am Ende vor Präsident Putin niederknien. Die Medal of Honor sieht übrigens wirklich wie ein Pentagramm aus.

Andre wurde indes von seiner Traumfrau verlassen. Ihr gefiel weder sein Pferdepenis noch sein freimaurerischer Wandschmuck.

Gigi hat sich als Chefin von Disney auch nicht wirklich wohl gefühlt. Zu viele satanische Symbole für ihren Geschmack.

Mit einer Umprogrammierung der Zeitmaschine kann schlussendlich die ursprüngliche Zeitlinie wiederhergestellt werden. Da Rand seinen Fehler einsieht, überlässt er Reagan die Leitung von Cognito Inc. Die letzte Folge startet also mit einem wahr gewordenen Traum.

Während ihr Vater und dessen Vorgänger im Geheimgefängnis weilen, erhält sie von den anderen Geheimorganisationen einen neuen Thron geschenkt. Dieser ist mit okkulten Symbolen wie Schlangen, Schädeln sowie Zirkel und Winkelmaß geschmückt. Sieht irgendwie wie der Thron des Teufels aus.

Lange kann Reagan ihren Erfolg jedoch nicht genießen, denn sie erhält eine Nachricht von ihrem Freund, der mit ihr reden will. Der liebt sie zwar, will aber ein normales Leben mit ihr führen. Er will nicht länger im Dienst der Roben stehen, von denen er nicht mal sagen kann, ob sie gut oder böse sind. Bevor Reagan sich zwischen ihm und ihrer Karriere entscheiden kann, holen die Roben sie zu sich. In deren Domizil findet sie erst einmal einen Obelisken vor.

Die Roben offenbaren Reagan die ganze Wahrheit … oder zumindest ihre Version davon. Ihnen zufolge mussten sich die ersten intelligenten Menschen in Geheimbünden organisieren und so die Geschichte lenken, weil der Rest der Menschheit über ihre höhere Intelligenz spottete und damit das Überleben der eigenen Spezies gefährdete.

Nun stimmt zwar die Aussage über das Verhalten der tumben Massen, doch schaut man sich an, wer sich alles im Kreise der Freimaurer tummelt, sind das eher genau die Leute, welche die Menschheit in ihrem Streben nach dem eigenen Untergang nach besten Kräften unterstützen. Sie schützen die Menschheit nicht vor sich selbst, die Menschheit müsste viel mehr vor ihnen geschützt werden.

Als Reagan die Roben auf Dinge wie die Pest und andere Katastrophen anspricht und fragt, warum sie nichts davon verhindert haben, geben diese dann auch zu, dass sie der Auslöser dafür waren. Die Pest sollte dabei die Übervölkerung bremsen und das Niederbrennen der Regenwälder soll angeblich verhindern, dass intelligente Bäume die Menschheit stürzen. Es gehe um das Wohl aller, aber das ist schwer zu glauben.

Im Hintergrund sind übrigens immer wieder Freimaurersymbole wie Zirkel und Winkelmaß oder ein Hammer zu sehen. Dennoch werden die Freimaurer weiterhin mit keiner Silbe erwähnt. Warum nur nicht? Versucht sich hier etwa jemand zu rechtfertigen, ohne sich dabei offen zeigen zu wollen?

Die Roben bieten Reagan eine gleichberechtigte Partnerschaft an, welche sie zum mächtigsten Mensch der Welt machen würde.

Um eine Entscheidung zu treffen, lässt sie auf dem Holodeck verschiedene Szenarien durchlaufen, in denen sie mit ihrem Freund ein normales Leben führen und Cognito Inc. leiten kann. Doch keine der Simulationen führt zu einem akzeptablen Ergebnis. Immer wieder geraten sie in Streit über ihre Arbeit.

Schlussendlich löscht Reagan ihrem Geliebten auf dessen Wunsch das Gedächtnis und gibt ihm eine neue Identität. In seinem neuen Leben hat sie jedoch keinen Platz mehr. Sie entscheidet sich für die Karriere.

Unterdessen musste sich ihre rechte Hand Brett um eine verbliebene Zeitanomalie kümmern: Einen Basketball spielenden Hund, der einst zu einer Bedrohung für die Menschheit werden könnte. In Zukunft könnte aus der Erde ein Planet der Hunde werden, was ziemlich unverhohlen auf den „Planet der Affen“ anspielt. Allerdings gelingt es Brett, das Schlimmste zu verhindern, indem er Hunde per Gesetz vom Profisport ausschließt.

So dümmlich der Nebenplot ist, so abgründig ist auf der anderen Seite die Haupthandlung. Diese endet damit, dass die Roben ein Projekt X-37 starten, bei dem Reagan nur eine Schachfigur ist. Schließlich ist sie in deren Augen nur ein Mensch, womit angedeutet wird, dass sie keine Menschen sind. Eine Auflösung wird es jedenfalls nicht geben, da dies die letzte Episode ist.

Fazit: Wie schon der erste Teil schwankt auch der zweite zwischen unbeschwerter Comedy und ernsten Themen. Wirklich gut kam die Mischung wohl nicht an, da nach nur 18 Folgen der Stecker gezogen wurde. Genug Verschwörungsmaterial hätte es durchaus noch gegeben, aber andererseits ist es vielleicht ganz gut, dass Themen wie 9/11 oder UFOs nicht angepackt wurden.

Black Knight – Südkoreanische Endzeitdystopie

von Joe Doe

Nein, die 2023 erschienene südkoreanische Serie „Black Knight“ hat nichts mit der Legende von dem antiken Satelliten zu tun, der die Erde umkreisen soll. Es handelt sich vielmehr um eine Dystopie, in der die letzten Menschen um ihr Überleben und ihre Freiheit kämpfen. Grund ist ein kataklysmischer Kometeneinschlag, welcher die Erde 40 Jahre zuvor in eine unfruchtbare Wüste verwandelt hat. Die Luft ist kaum noch atembar und die Versorgungsgüter reichen nicht einmal für die 1%, welche die Katastrophe überlebt haben.

Die ohnehin schon strenge Klassengesellschaft hat sich noch weiter verschärft. Die reiche Elite, bestehend aus Regierung und Konzernvorständen, lebt im Zentraldistrikt unter einer großen Kuppel, die einen blauen Himmel simuliert. Die Verwaltungsebene ist in den unterirdischen Anlagen des Sonderdistrikts untergebracht und die Arbeiterklasse wohnt in einheitlichen Distrikten hinter hohen Mauern. Außerhalb in den Ruinen der alten Welt leben schlussendlich noch die Flüchtlinge, die völlig entrechtet und ohne Zugang zu einer Grundversorgung sind.

Während einige versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen, gibt es auch gewaltbereite Jäger, welche die Lastwagen der Kuriere überfallen. Die Kuriere sind ein hoch angesehener Berufsstand, da sie die Bevölkerung mit Sauerstoff und Lebensmitteln versorgen. Ihre Ausbildung ist hart, da sie gleichzeitig gute Kämpfer sein müssen. Ein Szenario, welches ein wenig an die „Mad Max“-Filme erinnert.

Die Serie nimmt aber noch andere Anleihen, darunter aus dem Buch der Offenbarung. So müssen die Kuriere bei der Auslieferung der Ware den QR-Code der Empfänger einscannen, welcher sich auf dem rechten Handrücken befindet. Wenn das mal keine Anspielung auf das Malzeichen des Tieres ist, ohne welches die Menschen nichts mehr kaufen oder verkaufen können. Weiterhin wird der QR-Code gebraucht, um zu bestimmten Einrichtungen Zugang zu erhalten.

Die Zahl 23 ist ebenfalls immer wieder präsent, was scheinbar die Durchschnittstemperatur in den gleichförmigen Wohneinheiten der regulären Distrikte ist.

Eine der wenigen Unterhaltungsmöglichkeiten neben dem Fernsehen sind brutale Computerspiele. In diesen ist das Unendlichkeitssymbol der liegenden 8 zu sehen.

Die Gesellschaft ist nicht nur streng hierarchisch und rau. In den Distrikten herrscht zudem ein strenger Polizeistaat mit Massenüberwachung.

Die wahre Macht geht jedoch vom Chunmyung-Konzern aus, der Sauerstoff aus Mineralien gewinnt und die Distrikte erbaut hat. Während der alte Chef Ryu Jae-jin voller Reue ist und versucht, die Lebensqualität zu verbessern, ist sein Sohn Ryu Seok ein absolut skrupelloser Geschäftsmann. Er weiß längst, dass die Erdatmosphäre sich erholt, unterdrückt diese Information jedoch, da das Geschäft mit künstlichem Sauerstoff und Atemmasken die Basis seiner Profite ist. Übrigens dürften die Masken die Dreharbeiten während der Corona-Pandemie erheblich erleichtert haben, aber das nur so am Rande.

Ryu Seok unterhält als CEO des Konzerns seine eigene private Geheimarmee, welche er unter anderem einsetzt, um Menschen zu entführen. Wenn es zu Widerstand kommt, sind außerdem extralegale Tötungen an der Tagesordnung. Die Leichen lässt man anschließend verschwinden. Als der Kurier 5-8 durch Zufall einen Tatort betritt und den Vorfall den Behörden meldet, finden die kurz darauf keine Spur der Tat. Ebenso sind alle Speicherkarten verschwunden und alle Überwachungskameras waren abgeschaltet.

Die Auftragskiller haben alle ein Tattoo im Nacken, das aus zwei ineinandergreifenden Pyramiden besteht.

Die Pyramide, welche hier neben ihrer okkulten Bedeutung außerdem die Klassengesellschaft symbolisiert, ist auch an anderer Stelle zu sehen.

Beim regulären Militär, welches loyal zur Regierung steht, findet sich indessen ein Pentagramm im Logo.

Zum militärischen Nachrichtendienst gehört auch Jung Seol-ah, die Schwester der ermordeten Seul-ah. Der Flüchtlingsjunge Sa-wol, den die beiden in ihrer Wohneinheit versteckt hatten, ist dagegen keineswegs so tot, wie es zunächst den Anschein hat. Als Kind von Oxyanium-Bergleuten unterliegt er einer Mutation, die seine Knochen metallisch werden lassen hat. Die für ihn bestimmte Kugel ist daher von seinem Schädelknochen abgeprallt. Der Chunmyung-Konzern ist sich dieser Mutation bewusst und lässt massenhaft Flüchtlingskinder entführen, um an ihnen herumzuexperimentieren.

Mit seinen eigenen Untergebenen geht Ryu Seok nicht minder grausam um. Über RFID-Implantate im Nacken kann er seine Mitarbeiter wahlweise durch Folter gefügig machen oder sie umbringen. Letzteres Schicksal wiederfährt einem Kurier, der sich geweigert hat, weiterhin als Türöffner für die Entführungen zu fungieren. Kurz, bevor sein Chip ihn tötet, kann er seinem Kollegen 5-8 noch verraten, was vor sich geht.

Sa-wol kommt zwischenzeitlich bei einem alten Mann unter, der sich noch um zwei weitere Jugendliche kümmert. Sein Traum ist es, Kurier zu werden, wobei er in 5-8 einen Mentor findet. Der war einst selbst Flüchtling und hat 9 Jahre zuvor ein Massaker überlebt. Für Flüchtlinge ist der Dienst als Kurier die einzige Aufstiegschance und alle, die wie 5-8 das Glück hatten, sind Teil einer heimlichen Rebellengruppe.

Jung Seol-ah bekommt ebenfalls Zweifel am System, denn sie findet heraus, dass der ermordete 5-7 bei jeder Entführung „Urlaub“ hatte. Sie hat den Verdacht, dass er ein Türöffner war und 5-8 bestätigt ihr dies. Außerdem weist er sie auf das Tattoo der Täter hin.

Der Chunmyung-Konzern veranstaltet unterdessen ein Turnier für Kurier-Bewerber. Die Auswahlrunden sind äußerst brutal und lebensgefährlich. In der ersten Runde müssen sich die Teilnehmer bei Sauerstoffmangel prügeln.

In der zweiten Runde wird dann schon scharf geschossen und es geht wieder „Max Max“-mäßig zur Sache. Sa-wol rettet einer anderen Teilnehmerin das Leben, wofür er fast disqualifiziert wird. Doch der Konzern  braucht ihn noch und lässt ihn bis zur Endrunde durchkommen. Er soll den Flüchtlingen Hoffnung geben. Falsche Hoffnung, versteht sich.

Ryu Seoks Vater sieht die Sache etwas anders und will den Menschen echte Hoffnung geben. Er plant, alle in neue Distrikte umzusiedeln. Dabei möchte er sogar die Flüchtlinge berücksichtigen. Sein Sohn verfolgt einen radikaleren Ansatz und veranstaltet ein Public Viewing der Finalrunde. Die Flüchtlinge werden mit dieser Veranstaltung sowie der Ausgabe von Gratis-Sauerstoff angelockt und während des großen Showdowns in die Luft gesprengt. Der Jubel über Sa-wols Sieg geht in den Explosionen unter.

Sa-wol bekommt davon erst einmal nicht viel mit und erhält als Kurier sein Mal auf die Hand. Man gibt ihm die frei gewordene Nummer des ermordeten 5-7.

Nachdem er sich an seinem ersten Arbeitstag blamiert hat, klärt 5-8 seinen neuen Kollegen über die Verbrechen an den Flüchtlingen auf. Die übrigen sollen gemäß dem Wunsch von Ryu Jae-jin weiterhin in die neuen Distrikte umgesiedelt werden. Sein Sohn entwickelt daher einen Plan, damit sie dort nie ankommen. Er lässt sie vorsorglich gegen Krankheiten impfen, wobei ihnen jedoch in Wahrheit ein tödlicher Giftcocktail injiziert wird. Der wirkt natürlich zeitverzögert, damit sich so viele wie möglich impfen lassen. In Zeiten von Corona ein völlig falsches Signal, welches Wasser auf die Mühlen der Impfgegner ist.

Außerdem lässt Ryu Seok die Luft in den Straßen der Distrikte vergiften, damit die Einwohner weiter seinen teuren Sauerstoff kaufen.

Das alles geschieht ohne das Wissen und Einverständnis des Konzerngründers Ryu Jae-jin. Dieser trägt sprichwörtlich eine weiße Weste, während sein Sohn in Schwarz gekleidet ist. Die umgedrehte Pyramide im Hintergrund und der angedeutete Saturn auf dem Tisch deuten allerdings schon an, wer von beiden die Oberhand hat.

Jung Seol-ah informiert den großen Chef über die Vergehen seines Sprösslings. Er konfrontiert seinen Sohn mit den Vorwürfen, doch als er ihn verhaften lassen will, erschießt Seok die beiden Wachen. Seinen Vater zu töten bringt er allerdings nicht fertig und händigt ihm gar die Waffe aus, um ihn als Rabenvater hinzustellen. Den tödlichen Schuss gibt schließlich ein Verteidigungsminister ab, der sich als Verräter entpuppt und den Konzernerben zu einem Putsch gegen die Präsidentin anstachelt.

Zunächst schiebt Ryu Seok aber erst einmal den rebellierenden Kurieren die Schuld an den Anschlägen in die Schuhe und erklärt sie zu Terroristen. Damit werden die Kuriere zum Handeln gezwungen und greifen den Zentraldistrikt an. Womit der Putschist ebenso wenig gerechnet hat, ist die Unterstützung, die sie von Major Jung Seol-ah und den ihr loyalen Truppenteilen erhalten. Die liefern ihnen nicht nur Deckung, sondern obendrein den Grundriss der Energieversorgung. Der Angriff erfolgt von oben durch die Kuppel des Zentraldistrikts, direkt durch den Mond, der hier ironischerweise wirklich ein Hologramm ist.

Der Putsch scheitert und Jung Seol-ah verhaftet den Verteidigungsminister. Ryu Seok akzeptiert die Niederlage nicht und überlastet den Energiekern des Zentraldistrikts. Wie Hitler will er sich mit einem Nero-Befehl verabschieden, doch erschossen wird er von 5-8. Zwar kann das Feuerwerk nicht mehr verhindert werden, doch alle können noch rechtzeitig evakuiert werden. Die Präsidentin eröffnet wenig später den neuen Distrikt A, in dem alle gleichberechtigt leben können. Das Klassensystem erklärt sie für abgeschafft.

Fazit: Trotz der Symbolik ist „Black Knight“ mit Abstand die bisher beste südkoreanische Serie. Die dortige Gesellschaft, die unter einer zunehmend auseinanderklaffenden Schere zwischen Arm und Reich leidet, scheint sich im Umbruch zu befinden. Klassenkampfrhetorik ist gerade voll in Mode. Dennoch hat die Serie auch einige fragwürdige Elemente.

Marvel‘s Runaways – Zum Weglaufen!

von Joe Doe

Neben den großen Marvel-Superhelden gibt es noch eine Reihe weniger bekannterer Charaktere, die es nicht auf die Kinoleinwand schaffen, aber dafür auf Streamingportale wie Netflix oder Hulu. Mit Letzterem hat Disney die Serie „Runaways“ produziert, welche sich um eine Gruppe Teenager dreht, die allesamt aus stinkreichen Elternhäusern stammen. Perfekte Identifikationsfiguren für die breite Masse, denn wessen Eltern sind schon keine Milliardäre?

Jedenfalls will Alex Wilder (Rhenzy Feliz)seine einstigen Freunde aus Kindertagen wieder zusammenbringen. Die anderen haben sich jedoch inzwischen alle stark verändert. Seine Angebetete Nico Minoru (Lyrica Okano) macht einen auf Grufti, Karolina Dean (Virgina Gardner) geht völlig in der religiösen Sekte ihrer Eltern auf, Chase Stein (Gregg Sulkin) ist zu Mr. Obercool mutiert, während aus Gertrude Yorkes (Ariela Barer), alias Gert, eine abweisende Feministin geworden ist. Schlussendlich wäre da noch Gerts jüngere Adoptivschwester Molly (Allegra Acosta), die mit in die Gruppe reingezogen wird.

Obwohl anfangs alle kein Interesse an Alex‘ Versuchen haben, ihre Freundschaft wieder aufleben zu lassen, folgen sie seiner Einladung auf das prächtige Anwesen seiner Eltern. Es dauert nicht lange, bis ein Streit ausbricht, doch als die Teenies im Arbeitszimmer von Papa Wilder den Zugang zu einem geheimen Gewölbe entdecken, ändert sich die Gruppendynamik mit einem Schlag.

Von Neugierde getrieben, schleichen sie sich in den Keller, wo sie Zeuge eines okkulten Opferrituals werden. Alle ihre Eltern sind Mitglieder eines Geheimbundes, welche junge Mädchen entführen, betäuben und in eine Art Sarkophag legen, der sie verschwinden lässt. Dabei tragen die Erwachsenen rote Roben, wie sie für die Priesterschaft im Satanismus üblich sind.

Bei dem Ritual laufen diesmal mehrere Dinge schief. Zuerst bemerken die Eltern ein Blitzlicht, weil die Kids zu blöd sind, beim Fotografieren der Szene den Blitz an ihrem Smartphone auszuschalten. Sie inszenieren daraufhin zwar einen Stromausfall, doch einige der Erwachsenen schöpfen dennoch Verdacht. Die haben allerdings andere Probleme, denn das geopferte Mädchen kehrt lebendig in den Sarkophag zurück. Nachdem Viktor Stein (James Marsters) noch ein wenig mit ihr herumexperimentiert hat, wie er es sonst mit Ratten tut, entsorgt er die Kleine unsachgemäß, sodass ihre Leiche alsbald an einem Strand angespült wird.

Überraschend kommt diese drastische Entwicklung nicht, denn schon im Vorspann der Serie wimmelt es von okkulten Symbolen und versteckten Anspielungen. Allen voran gibt es gleich zwei Hinweise auf Reptiloide.

Es handelt sich dabei sehr wohl um bewusst platzierte Andeutungen, denn im Elternhaus Yorkes wird im Keller ein Deinonychus gehalten. Dieser wird von Gert und Molly aus Versehen freigelassen, womit schon mal ein Geheimnis gelüftet ist. Woher der Dinosaurier kommt und warum er auf Gertrudes Befehle gehorcht, wird aber nicht sofort offenbart.

In Alex‘ Zimmer hängt ebenfalls ein Dinoposter – direkt neben einem Regal aus Hexagonen.

Weiterhin ist im Vorspann ein roter (gefallener) Engel zu sehen, den Karolinas Großvater einst gemalt hat. Das Bild hängt in der Kirche ihrer Mutter.

Das Logo der Kirche von Gibborim ist natürlich eine Pyramide. Der Name der Sekte spielt übrigens auf biblische Riesenwesen an, die sich in der Serie als Außerirdische herausstellen. Damit wird hier auch gleich die Prä-Astronautik bedient.

Das Cover der Unheiligen Schrift dieser Sekte ziert ein verzerrtes Schachbrettmuster.

Nicht nur im Vorspann steht die Kirche in enger Verbindung mit Freimaurersymbolik. Das Anwesen der Deans hat außerdem einen Schachbrettboden…

…und Karolina pflegt zwischen zwei Obelisken zu meditieren.

Im Vorspann geht es derweil weiter mit Transhumanismus, was auf den Job von Viktor (Franken-)Stein anspielt.

Der DNA-Strang ist indessen das Symbol der Firma, in welcher die Yorkes ihre Elixiere zusammenbrauen. Sie forschen u.a. an einem Stoff, der Erinnerungen auslöscht, und werben sogar ganz offiziell, dass sich damit Terroristen umprogrammieren lassen. Es geht also um Gedankenkontrolle und die wird sich freilich nicht nur auf feindliche Terrorkämpfer beschränken.

Eine weitere Agenda, die bereits im Vorspann propagiert wird, ist Massenüberwachung. Hier repräsentiert durch Kameras und Funkmasten.

Zum Schluss wäre da noch der Schatten eines Stabes mit einem Ring, der in der Serie eine große Rolle spielt.

Es handelt sich um einen Zauberstab, der sich im Besitz von Tina Minoru (Brittany Ishibashi) befindet. Mit dem Zepter kann sie u.a. Kraftfelder erzeugen, die sich in dreieckiger Form materialisieren.

Minorus IT-Firma heißt nicht zufällig „Wizard“ („Zauberer“).

Ihre Tochter Nico ist von den dunklen Geheimnissen ihrer Eltern völlig überrascht, obwohl sie doch eigentlich längst selbst Okkultismus praktiziert. So schmückt sie ihr Zimmer mit Totenschädeln und anderem Gedöns.

Außerdem trägt sie Pentagrammschmuck,

Sie hält am Strand sogar okkulte Rituale ab, um Kontakt zu ihrer toten Schwester auszunehmen. Diese hat offiziell Suizid begangen, doch nachdem Nico das Tagebuch der Verstorbenen gefunden hat, kommen ihr daran ernste Zweifel auf. Offenbar wurde ihre Schwester ermordet.

Karolina findet unterdessen heraus, dass ihre verschwundenen Freundinnen aus der Kirche nicht etwa auf Pilgerreise sind, sondern ihre Mutter schon seit 15 Jahren die Mädchen für die Opferungen aussucht. Diese stehen offenbar in Zusammenhang mit einer Trockenmumie, die sie abgeschottet in ihrem Meditationsraum aufbewahrt. Noch nicht einmal ihr Mann, der die Sekte gemeinsam mit ihr leitet, weiß davon. Vielleicht auch besser so, denn sie betrügt ihren Mann mit dem verschimmelten Sack, dessen Gesicht unter einer Beatmungsmaske verborgen ist.

Überhaupt sind die Eltern fast alle untereinander untreu und schlafen kreuz und quer miteinander. Da könnten sie auch gleich ein paar Gruppensexrituale abhalten, das würde zumindest für klare Verhältnisse sorgen. Karolina wird derweil fast von ein paar Mitschülern auf einer Party vergewaltigt und erst im letzten Moment von Chase Stein gerettet.

Man sollte sich auf Partys keine Drogen andrehen lassen. Wobei sich hier nicht die Frage nach der blauen oder roten Pille stellt, denn diese Partydroge vereint gleich beide Freimaurerfarben in sich. Übrigens ist die Comicvorlage von Karolina auch als „Lucy in the Sky“ oder kurz „L.S.D.“ bekannt.

Zwischen Chase und Karolina entwickeln sich nach ihrer Rettung Gefühle. Außerdem entdeckt sie, dass sie wie ein Weihnachtsbaum leuchten kann, was sie anfangs der Partydroge zugeschrieben hat. Doch es hat vielmehr mit dem Armband zu tun, welches sie als Sektenmitglied tragen muss. Es unterdrückt offenbar eine Art Superkraft, die hervortritt, sobald sie das Armband abnimmt.

Gerts Adoptivschwester Molly hat ebenfalls Superkräfte, die immer dann zutage treten, wenn sie unter Stress steht. Damit haben die Kids noch etwas, das sie vor ihren Eltern geheim halten müssen. Und die haben längst ein wachsames Auge auf ihre Kinder, welches sich sogar auf deren Bettwäsche widerspiegelt.

Auch auf der Kleidung blickt das allsehende Auge.

Der Regenbogen in Mollys Zimmer ist ebenfalls ein recht auffällig platziertes Symbol.

Ebenso die Eule im Zimmer ihrer Schwester.

Wie gefährlich die Eltern aller Kids sind, beweist indessen die Vergangenheit von Geoffrey Wilder (Ryan Sands), der einmal der Gangsterboss der Stadt war. Sein Vermögen basiert vor allem auf Drogenhandel. Doch obwohl er die Branche gewechselt hat, holt seine Vergangenheit ihn alsbald wieder ein, als nämlich der neue Gangsterboss die Arbeiter auf seiner Baustelle bedroht, um Schutzgeld zu erpressen. Sein Nachfolger Darius (DeVaughn Nixon) hat übrigens am Hals fünf Pentagramme tätowiert.

Ein ähnliches Tattoo hatte auch das geopferte Mädchen im Gesicht. Wieder fünf Pentagramme. Da es sich um aufgemaltes Makeup handelt und nicht um Tattoos der Darsteller, ist hier von absichtlicher Symbolik auszugehen.

Das Mädchen ist wie gesagt tot, aber nicht beim Ritual gestorben. Dieses muss daher wiederholt werden. Es wäre allerdings auffällig, wenn binnen einer Woche gleich zwei Kirchenmitglieder verschwinden. Da Leslie Dean diese ohnehin von der Straße aufsammelt, schlägt sie vor, einen Obdachlosen oder eine Prostituierte zu besorgen, da niemand solche Personen vermissen würde.

Die Serie wird spätestens an diesem Punkt zur Anleitung für satanistische Menschenopfer, denn es wird schon lange gemunkelt, dass vorrangig Obdachlose und Prostituierte für die Snuff-Partys kranker Eliten entführt werden. In Mexiko gibt es sogar polizeibekannte Fälle wie der des Okkultisten Adolfo Constanzo, der Boss eines Drogenkartells war und einen US-amerikanischen Studenten entführen ließ, um dessen Gehirn zu essen. Er hätte bei obdachlosen Straßenkids bleiben sollen, denn ausländische Studenten werden sehr wohl vermisst.

In der Serie schlagen ebenfalls einige Entführungsversuche fehl. Eine Frau entkommt aus einem Transporter und der Übergriff auf einen Obdachlosen erregt die Aufmerksamkeit der Polizei. Zwar haben die reichen Milliardäre Einfluss auf das Revier, aber das gestattet ihnen noch längst keine Entführungen am helllichten Tag.

Eine neue Gelegenheit eröffnet sich in Episode 5, in der Geoffrey Wilder einmal mehr von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Sein ehemaliger Knastbruder, der seine Haftstrafe auf sich genommen hat und als Dank dafür im Stich gelassen wurde, entführt seinen Sohn. Bei der Befreiungsaktion schießt Alex in Notwehr einen jugendlichen Gangster an, der von Geoffrey sogleich entführt und rituell geopfert wird.

Die Trockenmumie in den Privatgemächern von Leslie Dean wird dadurch verjüngt und erwacht zu neuem Leben.

Der Einzige, der nicht zur Satanistengruppe gehört, ist Leslies Mann Frank (Kip Pardue). Der hält in der Zwischenzeit sein eigenes Aufstiegsritual in der Wüste ab. Sein Meditationszelt besteht aus Hexagonen und Pentagonen.

Im Innern prangt nicht nur das dreieckige Logo der Kirche, selbst die Kerzen stecken in dreieckigen Rosenquarzen.

Die Kids üben sich unterdessen in ihren Superkräften, wobei Nico zur vollwertigen Hexe heranreift. Ihre Mutter bekommt mit, dass sie die Fähigkeiten des Zauberstabs entdeckt hat und überlässt ihr diesen überraschend.

In der zweiten Hälfte der ersten Staffel kommen endlich die ersten Enthüllungen. So haben alle Eltern ihren Reichtum dem mysteriösen Jonah (Julian McMahon) zu verdanken, der sie vor 15 Jahren in die Pflicht genommen hat. Sie selbst nennen das einen „Pakt mit dem Teufel“. Dieser Teufel stellt sich obendrein als Karolinas Vater heraus, was erklärt, warum sie wie ein Regenbogen leuchtet. Außerdem erklärt es, warum ihr Ziehvater Frank als Einziger nicht eingeweiht ist. Dabei wusste er zumindest vom Verhältnis seiner Frau zu der Trockenmumie Jonah, doch dank des Serums der Yorkes hat er vergessen, wie er die beiden in flagranti erwischt hat.

Victor Stein hat hingegen nicht vergessen, dass seine Frau Janet (Ever Carradine) mit Robert Minoru (James Yaegashi) rumvögelt und posaunt die Affäre auf einer Spendengala in die versammelte Menge. Kurz darauf bricht er aufgrund eines Hirntumors zusammen, den Jonah offenbar heilen kann. Doch zuvor schickt er Steins Sohn Chase nach draußen.

Der findet inzwischen heraus, dass seine Geliebte Karolina fliegen kann. Es passiert, als sie volltrunken vom Dach stürzt, denn keine Party ohne Alkohol. Übrigens sind die Kids noch gar nicht 21, aber hey, ist halt eine Disney-Serie.

Alex, Nico und Gertrud kümmern sich inzwischen darum, ein Beweisvideo für die kranken Opferrituale ihrer Eltern vom Server bei Wizard herunterzuladen, während die Mörder sich als Philanthropen feiern lassen.

Wie wenig philanthrop die Gruppe ist, beweist kurz darauf der von seinem Hirntumor geheilte Victor. Immer noch wütend über die Untreue seiner Frau, bricht bei ihm die häusliche Gewalt aus. Die richtet sich auch gegen seinen Sohn, den er fast mit seinen Robohandschuhen totprügelt. Erst im letzten Moment geht seine Frau dazwischen und erschießt ihn. Da hätte er mal lieber auf die Warnungen seines Chronovisors hören sollen, mit dem er die Zukunft hätte sehen können.

Im Hause Dean rumort es ebenfalls. Zunächst erhält Frank vom mysteriösen Jonah ein Paar Handschuhe, mit der er Wunderheilungen vollbringen kann. Eigentlich sollte er wissen, dass das nur fauler Zauber ist und moderne Biotechnologie dahinter steckt, aber noch glaubt er an seine Mission.

Schließlich findet er jedoch ein Foto seiner Frau, welches sie als Schülerin der 8. Klasse zeigt, Neben ihr steht Jonah, der seitdem nicht gealtert ist. Da der Fremde Leslie schon kannte, als sie noch minderjährig war, sie später aber ein Kind von ihm bekommt, ist das Foto ziemlich creepy.

Jedenfalls kommt heraus, dass Jonah die Kirche von Gibborim gegründet hat und damit irgendeine Agenda verfolgt. Wer muss da nicht sofort an $cientology denken? Zumal man dieser Kirche noch weniger trauen kann. Immerhin hat die Chefin Leslie die Eltern von Molly auf dem Gewissen. Und das ist nicht die einzige Enthüllung, welche die letzten drei Folgen der ersten Staffel zu bieten haben.

Molly findet eine Videokassette mit einer Botschaft ihrer Eltern. Diese waren an einem Geologieprojekt beteiligt, bei dem es um ein energiegeladenes Erz ging. Als sie die Gefahren des Projektes erkannt haben und sich dagegen stellten, mussten sie sterben. Doch die Eltern der anderen Kids haben es in Jonahs Auftrag weiter vorangetrieben. So dient die Baustelle von Geoffrey Wilder nicht etwa dem Bau einer Schule, sondern der Ausgrabung von etwas Besonderem.

Nico findet ebenfalls eine Hinterlassenschaft ihrer Schwester. Deren Handy enthält Hinweise auf ihren Mörder und obwohl Alex nicht an Amys Tod schuld ist, kann sie ihm nicht verzeihen, dass er ihr so ein wichtiges Detail verschwiegen hat. Amy hat nämlich im Wettstreit mit ihm den Server ihrer Eltern gehackt, woraufhin ihre Mutter ihr Handy gehackt hat. Sie fühlte sich bedroht und wollte kurz vor ihrem Tod abhauen und untertauchen.

Da Alex seiner Angebeteten nichts davon erzählt hat, braucht er sich bei ihr keine Hoffnungen mehr zu machen. Warum sie dann aber gleich ihre sexuelle Orientierung ändert und mit Karolina rumknutscht, erscheint etwas arg konstruiert. Ebenso, dass Karolina, deren Comicvorlage tatsächlich lesbisch ist, so schnell von Chase ablässt, noch bevor sie ihn mit Gertrud in flagranti erwischt. Dieser ganze Coming of Age-Scheiß nervt, vor allem da er die Gruppe dabei stört, die Welt zu retten.

Mit ihrem Vorhaben kommen sie aber ohnehin nicht weit, da Jonah längst über alles Bescheid weiß. Karolina hat sich nämlich ihrem Ziehvater anvertraut, da dieser tatsächlich bis dato kein Teil der Verschwörung war. Allerdings ist Frank ein karrieregeiler Sektenguru, der mit der ihm anvertrauten Information sofort zu Jonah rennt. Auf der Baustelle werden die Kids erst von ihren Eltern gestellt und schließlich kommt Jonah hinzu. Dieser outet sich nun vor allen als Engel des Lichts. Wenn er nicht Luzifer darstellen soll, was dann?

Mit seiner Tochter liefert er sich ein Machtblitzduell, bei welchem ihre Engelsflügel als Rauch dargestellt werden. Außerdem öffnet sich zwischen den beiden eine Art schwarzes Loch.

Die Kids entkommen währenddessen und tauchen unter. Sie müssen nur noch Karolina aus der Kirche ihrer Eltern befreien, danach wollen sie Kalifornien verlassen. Allerdings hat Jonah ihnen den Mord an der zuletzt geopferten Destiny angehängt, weshalb sie nicht nur auf der Flucht vor ihm, sondern auch vor dem Gesetz sind.

Immerhin bekommen ihre Eltern langsam Gewissensbisse und verweigern Jonah zunehmend die Gefolgschaft. Leslie Dean gibt den anderen gegenüber sogar zu, dass sie Mollys Eltern im Auftrag ihres Meisters ermordet hat, aber Amy hat sie nicht auf dem Gewissen. Diese hat sie sogar vor Jonah gewarnt, womit er für ihren Tod verantwortlich ist. Das bringt schlussendlich auch die Minorus gegen ihn auf. Zum Ende der ersten Staffel beschließen alle, Jonah umzubringen. Lediglich Frank hält ironischerweise als Einziger noch zu ihm.

Zu Beginn der zweiten Staffel sind die Kids immer noch untergetaucht und schlagen sich mit Problemen wie Dieben herum. Molly hat zudem ein Video, in dem ihre Eltern vor einer Erdbebenkatastrophe im Zusammenhang mit den Bohrungen von Pride warnen, an ihre letzte noch lebende Verwandte weitergegeben. Diese geht damit dummerweise an die Öffentlichkeit, allerdings ohne das Video selbst zu veröffentlichen. Kurz darauf wird sie von Tina Minoru ermordet. Die Kinder halten der Verstorbenen zu Ehren ein Wicca-Ritual ab.

Gertrude trägt übrigens eine neue Jacke mit einem Pizzastück-Aufnäher. Was es wohl damit auf sich hat? Hoffentlich ist nicht die Darstellerin die Pizza…

Am Ende der Episode findet die Gruppe eine neue unterirdische Bleibe, eine Art verschüttetes Haus in der Nähe des Hollywood-Hills. Hier gibt es wieder ein paar Symbole zu entdecken. Darunter ein achtzackiger Stern auf dem Boden…

… und eine Fleur de Lys auf einer Kiste unter dem Fernseher.

Außerdem steht an einer Wand der Spruch: „Du bist nicht das Licht der Welt, aber du scheinst für mich.“ Wenn Gott das Licht der Welt ist, wer scheint denn dann? Etwa Jonah?

Mit dem trifft sich Karolina jedenfalls hinter dem Rücken der anderen, um Antworten zu erhalten. Stattdessen darf sie Zeugin eines ersten Erdbebens werden, welches sein heraufziehendes Unheil ankündigt. Passend zum Anlass trägt sie nunmehr ein Pentagramm auf dem T-Shirt.

Alex geht ebenfalls eigene Wege und verdient sich etwas Taschengeld beim ehemaligen Gangsterkollegen seines Vaters. Prompt verliebt er sich dabei auch noch in dessen Tochter. Keine gute Idee, denn dafür verrät Darius ihn an seinen Vater. Der nutzt bereits ein geheimes Überwachungszentrum von Pride, um die Kinder ausfindig zu machen. Pride ähnelt damit mehr einem Geheimdienst als einem Wohltätigkeitsverein.

Janet Stein versucht unterdessen, ein geheimnisvolles Buch zu entschlüsseln, welches Jonah gehört. Offensichtlich handelt es sich um ein außerirdisches Artefakt, denn die Schrift kann keiner irdischen Kultur zugeordnet werden.

Dank eines Tipps von ihrem Mann Victor, der noch in einer computergenerierten Komaphantasie weilt, kann sie das Buch entschlüsseln und erhält so Einblick in das Heimatsternensystem von Jonah.

In ihrem Labor steht übrigens eine Glaspyramide.

Ein weiteres Artefakt geht in der Zwischenzeit an die Kids über. Nico bekommt von ihrer Mutter den Zauberstab, nachdem sie, Karolina und Molly sich erfolglos mit ihr herumgeschlagen haben. Der letztendliche Preis dafür ist, dass Tina Minoru die familiäre Verbindung zu ihrer Tochter aufgibt. Auf solch eine Mutter, die gerade erst die Tante ihrer Freundin Molly ermordet hat, kann sie allerdings auch verzichten.

Scheinbar sind es generell eher die Frauen unter den Eltern, die zur Mordlüsternheit tendieren. So ist es Catherine Wilder, die Darius als Lady in Rot auflauert, ihn erschießt und ihm obendrein noch den Mord an Destiny anhängt, um die Kinder von der Fahndungsliste zu streichen. Die Skrupellosigkeit der Pride-Frauen scheint keinerlei Grenzen zu kennen, immerhin hinterlässt Darius eine jüngere Schwester und seine schwangere Frau.

Während es daraufhin im Hause Wilder zu Unstimmigkeiten kommt, schleicht sich mit Tyrone Johnson (Aubrey Joseph) ein neues Mitglied in die Jugendgruppe ein. Dieser gibt vor, ähnliche Kräfte wie Molly zu haben, doch die verdankt er der Einnahme von Drogen.

Die Yorkes forschen unterdessen an einem tödlichen Gift für die Aliensubstanz, die tief unter Los Angeles schlummert. Damit wollen sie sich am Ende auch Jonah entledigen.

Karolina sucht kurz darauf ebenfalls die Baustelle auf und lässt sich von ihrem Vater in die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus führen.

Dort unten ist eine Art organisches Raumschiff mit Gravitationsantrieb eingelagert. Jonah offenbart, dass er damit schon vor dem Anbeginn der menschlichen Zivilisation gelandet sei. Außerdem befänden sich noch weitere Aliens an Bord. Da Jonah schon sehr alt ist, braucht er nach jeder Anstrengung frische Lebensenergie, da er sonst zerbröselt. Oder kommt hier nur sein wahres (schuppiges) Ich zum Vorschein?

Nachdem er sich von seiner Tochter verabschiedet hat, bittet er seinen Kirchenvater Frank um ein neues Opfer. Um dieses auszusaugen, hat er bereits einen neuen Sarkophag gebaut. Allerdings weigert sich Frank, ein Kind seiner Kirche zum Tode zu verurteilen.

Dazu ist Frank inzwischen einfach zu beliebt und außerdem läuft auch seine Ehe mit Leslie wieder. Die Kirche hat da leider Vorrang.

Als Jonah merkt, dass seine Jünger ihm die Gefolgschaft verweigern, sorgt er selbst für Nachschub. Seine Wahl fällt auf Geoffrey Wilder, da dieser seinen Zweck erfüllt hat. Er tötet dessen Sparringpartner und greift ihn dann mit Energietentakeln an.

Für den kompletten Transfer braucht der Energievampir allerdings immer noch seine Sarkophage und verschleppt Wilder daher in die Kirche. Dort befreien die Kinder das Opfer. Karolina sorgt mit ihren Kräften für Ablenkung bei einer Taufe, indem sie Polarlichter an die Decke zaubert. Die Kirchenmitglieder werden dadurch allerdings in ihrem Irrglauben bestätigt. Allen voran die frisch Getaufte, die in einem Oktagon steht.

Anschließend entführen die Kids Geoffrey. Sein Sohn Alex fesselt ihn in einem Raum mit Rotlicht, wo ein weißer Hase über die Szene wacht.

In der nächsten Episode „Himmelfahrt“ lässt Alex seinen Vater schon wieder frei, damit er ihnen helfen kann, Jonahs Pläne zu vereiteln. Die Teenager sind sich jedoch nicht einig, ob sie den Start seines Raumschiffs aufhalten oder der Crew helfen sollen. Immerhin wollen sie keine Killer wie ihre Eltern sein und Karolina denkt, dass nicht alle Aliens so fies wie Jonah sein müssen.

Zunächst müssen sie aber ohnehin erst einmal die Sekte der Deans ausschalten, deren Mitglieder als bewaffnete Wachen für Antichristi Himmelfahrt abgestellt werden. Dies gelingt, indem Alex ihre selbstfahrenden Autos hackt und sie umleitet. In dem Fall echt praktisch, aber es zeigt auch die Anfälligkeit solcher Autos für Hackerangriffe. Wer sich unbeliebt macht, könnte von Geheimdiensten oder Kriminellen genauso gut vor einen Baum gesteuert werden.

Vor den Baum geht hier aber nur der Plan von Destinys Bruder, der auf eigene Faust im Mordfall seiner Schwester ermittelt. Als er den Sektengründer Frank mit vorgehaltener Waffe zur Rede stellt und nach den unzähligen verschwunden Jugendlichen befragt, verspricht dieser, ihm zu helfen. Er behauptet gar, selbst über diese Fälle zu ermitteln. Daraufhin steckt der Junge seine Waffe weg, die prompt in Franks Händen landet, der ihn eiskalt erschießt. Wie dumm kann man nur sein, dem mutmaßlichen Mörder seiner Schwester zu vertrauen?

Innerhalb der Pride-Bande herrscht indes keinerlei Vertrauen mehr. So haben sich auch Jonahs Anhänger versammelt, um den Start seines Raumschiffs zu verhindern.

Dieser veranlasst den Start, obwohl sich noch vier der Kids im Schacht unter der Erde befinden. Die können allerdings alle entkommen. Während seine Tochter mit Chase und Molly heraus schwebt, kommt Nico mit einem Tornado nach oben. Damit könnte sie auch gleich nach Oz weiter fliegen, wobei Alex sie sogar mit der bösen Hexe des Westens vergleicht.

Ihr folgt das bunte Quallenraumschiff, welches prompt von den Yorkes mit deren Virus infiziert wird. Die Kinder hätten fast alles zum Guten gewendet, da bringen ihre Eltern einfach mal so eine ganze Raumschiffbesatzung um.

Damit aber nicht genug. Nico taucht kurz darauf ihren Zauberstab in das Virus und pfählt damit Jonah. Zwar ist es verständlich, dass sie den Mord an ihrer Schwester Amy rächen will, doch die Vergeltung am Mörder ruiniert ihre Liebesbeziehung zu dessen Tochter Karolina.

Zwischendurch werden erst mal aus unerfindlichen Gründen Hexagramme eingeblendet.

Nach Jonahs Ableben beginnt die achte Episode der zweiten Staffel mit einem Rückblick auf sein Leben. In den 1930ern zog er als Wunderheiler durch die Lande und verhalf Lahmen zum Gehen. Fast so wie Jesus, nur entspricht sein sonstiges Verhalten eher dem des Antichristen.

Außerdem kann er von menschlichen Körpern Besitz ergreifen, was ihn zu einer Art Dämon macht. Seinen letzten Wirtskörper hat er sich 1957 verschafft. Der echte Jonah war ursprünglich Arzt und in dessen Gestalt ist er in den 1970er an Leslies Vater herangetreten, um die Kirche von Gibborim zu gründen. Laut eigenen Aussagen, die er seiner Tochter Karolina als Aufzeichnung auf einem außerirdischen Gerät hinterlassen hat, war er über die Jahrtausende für die Gründung vieler Religionen verantwortlich.

Geht es nach Leslie, soll die Kirche von Gibborim jedoch nach seinem Tod aufgelöst werden. Das stößt bei ihrem Mann Frank auf wenig Begeisterung, da er sein Lebenswerk bedroht sieht. Die beiden geraten in Jonahs altem Büro aneinander, wo im Hintergrund ein illuminiertes Hexagon hängt.

Leslie muss sich kurz darauf noch um ein anderes Problem kümmern. Die Leiche von Destinys Bruder muss verschwinden, wofür sie ein letztes Mal den Polizeichef besticht. Der kann kaum glauben, dass dies sein letzter Auftrag sein soll und meint mit drohendem Unterton, dass er sich an die Geldumschläge gewöhnt habe.

Die Übergabe von Bestechungsgeld und Leiche wird von Frank fotografisch festgehalten. Allerdings nicht, um die Korruption öffentlich zu machen, denn immerhin ist er ja selbst der Mörder des Jungen. Vielmehr will er damit seine Frau innerhalb der Kirche diskreditieren, um diese selbst fortführen zu können. Da sie meinte, den Kirchenanhängern die Wahrheit zu offenbaren – nämlich, dass die Religion ihres Vaters von Anfang an ein Schwindel war – will er ihre Glaubwürdigkeit zerstören. Und was könnte dabei drastischer sein, als ihr einen Mord anzuhängen?

Obwohl Pride sich nunmehr aufzulösen beginnt, bleiben einige der Mitglieder skrupellose Psychopathen. Allen voran Catherine Wilder, die sich abermals an die Polizei wendet, um Darius‘ Schwester einzuschüchtern. Die hat sich nämlich mit einem Video an die Staatsanwaltschaft gewendet, welches ihren Bruder im Mordfall Destiny entlastet. Die Polizei lässt das Beweisvideo verschwinden und lässt am helllichten Tag auf das Mädchen sowie Darius‘ Frau und deren Baby schießen. Es soll nach Bandenkriminalität aussehen.

Dumm nur, dass auch Alex bei dem Vorfall anwesend ist, womit Catherine das Leben ihres eigenen Sohnes gefährdet hat. Der sucht mit seinen Freunden in dem Hotel, in dem sie Darius ermordet hat, nach Videobeweisen und findet dabei eine Aufnahme, auf der sie den Polizeichef besticht. Kurz darauf müssen er und seine Freunde fliehen, denn die Polizei ist ihnen auf den Fersen. Molly opfert sich, damit die anderen entkommen können.

Übrigens trägt sie nun auch ein rotes Pentagramm auf dem T-Shirt und dazu eine passende Jacke in den Freimaurerfarben. Sogar die Anordnung ist korrekt – unten blau, oben rot und dazwischen weiß.

In den restlichen Folgen der zweiten Staffel eskalieren die korrupten Verschwörungen und alle hintergehen sich gegenseitig. Ein korrupter Cop lässt sich auf einen Deal mit Alex ein, um Beweise für seine Mittäterschaft unter den Teppich zu kehren, während er seinen Boss ans Messer liefern will. Allerdings hat er längst selbst einen Deal mit Pride abgeschlossen, deren Mitglieder nun doch als kriminelle Organisation weiter machen. Er hintergeht also Alex und stellt seinen Vorgesetzten im wahrsten Sinne des Wortes kalt. Währenddessen müssen sich die Kids ständig gegenseitig aus der Klemme helfen, weil sie einfach zu naiv sind.

Als die korrupten Cops schließlich Alex‘ Freundin als Geisel nehmen und durch sie das Versteck der Gruppe finden, kommt es zum großen Showdown. Trotz der ernsten Lage traut sich immer noch niemand, ernsthaft gegen die Feinde vorzugehen. Niemand, bis auf Nico, welche mit ihrem Zauberstab alle korrupten Cops in Luft auflöst. Die freundliche Wicca hat damit ihre Verwandlung in eine böse Disney-Hexe abgeschlossen.

Chase und Gertrude laufen derweil den Yorkes in die Falle. Gerts Mutter hat den Dinosaurier vergiftet, was sich durch die telepathische Brücke auch auf ihre Tochter auswirkt. Ihr Vater gibt dem Dino zwar das Gegenmittel, aber anschließend werden die beiden Kids eingesperrt.

Leslie verliert ebenfalls ihre Freiheit, denn da sie die Kirche immer noch auflösen will, greift ihr Mann zu drastischen Maßnahmen. Er lockt sie in einen Konditionierungsraum, wo ein Stuhl mit Fesseln für sie bereit steht. Ironischerweise hat sie selbst einst diese Hirnwäschemethode entwickelt, um Zweifler in den Schoß der Kirche zurück zu zwingen.

Als der erste Versuch nicht fruchtet, wird Leslie zu einem Außenposten ihrer Sekte geschickt, der auf Hirnwäsche spezialisiert ist. Die Opfer legen dort mit Steinen Spiralmuster an, was nicht passender sein könnte.

Außerdem wacht eine gehörnte Gestalt über das Gelände.

Die Yorkes versuchen unterdessen, den Standort der Kids aus ihrer Tochter bzw. deren Freund Chase herauszubekommen. Nachdem die beiden entkommen sind, wollen sie den Dinosaurier benutzen, um sie zu finden. Victor Stein versucht es zwischenzeitlich über ein Computerprogramm, welches abgeschaltete Telefonanschlüsse anwählt und sein Sohn ist tatsächlich so dämlich, ranzugehen, obwohl eigentlich niemand ihre Nummer haben sollte. Und als wäre das noch nicht genug, lässt Chase sich auch noch überreden, nach Hause zu kommen, da sein Vater angeblich totsterbenskrank sei.

Die Gruppe droht wieder einmal auseinanderzubrechen und obendrein gibt Nico ihre Kräfte und den Zauberstab auf. Für das Trennungsritual benutzt sie je eine weiße und eine schwarze Kerze. Dabei fällt auf, dass sie die schwarze Kerze zuerst anzündet und diese auch deutlich weiter abgebrannt ist. Ein deutliches Zeichen, dass sie mehr schwarze als weiße Magie benutzt.

Immerhin die Mädels halten noch zusammen und befreien Karolinas Mutter, welche erneut schwanger ist. Nachdem sich ihre Erstgeborene als Engel des Lichts offenbart, stellen sich die Sektenmitglieder gegen Frank Dean, dessen Putschversuch damit beendet ist. Leslie verlässt die Sekte, die von ihrer Mutter übernommen wird, und Karolina wird nunmehr statt Jonah angebetet. Außerdem erhält sie Besuch von einer Formwandlerin, die sich als ihr Schicksal ausgibt.

Chase erhält zwischenzeitlich von den anderen Pride-Gründern das Angebot, die Ressourcen ihrer Organisation zu nutzen, um die Fehler der Elterngeneration auszubügeln und Gutes zu tun. Obwohl das Vertrauensverhältnis zerrüttet ist, geht er darauf ein und liefert seine Freunde damit an die Psychopathen aus. Nur mit Glück gelingt es zumindest Alex, seine Eltern in eine Falle zu locken und von der Polizei verhaften zu lassen. Nico kann ihren Erzeugern immerhin entkommen, da sie neuerdings SM-Superkräfte hat.

Karolina wird hingegen von Victor Stein eingefangen, der sich als neuer Wirt für den tot geglaubten Jonah entpuppt. Außerdem sind Stacey Yorks und Tina Minoru von Jonahs Frau und Tochter besessen, während sich Karolinas formwandelndes Fangirl als Angehörige eines anderen Alienvolkes herausstellt, die als blinder Passagier mit den Gibborim auf die Erde gekommen ist. Auf ihre Hilfe sind die Kids künftig auch angewiesen, denn nun haben sie es gleich mit drei unsterblichen Parasiten zu tun, die Menschen als Nahrungsquelle aussaugen müssen.

Zum Ende der zweiten Staffel fängt also alles wieder von vorne an, nur ist die Situation gleich dreimal so schlimm. Karolina, Chase und dessen Mutter landen als erste in der Speisekammer der Gibborim, was ein ziemlich hässlicher Cliffhanger ist.

Fazit: Es ist recht offenkundig, dass die außerirdischen Gibborim gefallene Engel darstellen, für welche Menschenopfer dargebracht werden. Der Geheimbund besteht aus Superreichen, die um die wahre Natur von Jonah wissen. Diese Elite setzt alles daran, die Menschheit mittels Technologie und Religion zu kontrollieren. Und obwohl Luzifer hier tatsächlich als Lichtwesen daher kommt, spielt auch mindestens ein Reptiloid eine Rolle

1899 – Verwirrspiel im Schatten der Pyramide

von Joe Doe

Die Macher der Serie „Dark“ haben mit „1899“ eine weitere acht Episoden umfassende Serie vom Stapel gelassen, die noch komplexer und verwirrender ist, als die Erstgenannte. Neben dem Mindfuck hat außerdem die freimaurerische Symbolik stark zugenommen. Während in „Dark“ hier und da mal was eingestreut und erst in der dritten Staffel so richtig aufgedreht wurde, geht die neue Serie schon im Vorspann in die Vollen.

Es wimmelt nur so von Pyramiden, die durch den Raum schweben und auch in der Schrift überall aufblitzen.

Untermalt ist das Ganze mit dem Song „White Rabbit“, der im Original von Jefferson Airplane stammt und sowohl auf „Alice im Wunderland“ als auch auf bewusstseinsverändernde Drogen anspielt. Natürlich gibt es da einen Zusammenhang, nicht nur zu dem Kinderbuch, sondern auch zur Serie. Eine der Hauptfiguren stammt nämlich aus einer Nervenheilanstalt, wo ihr allerhand Zeug injiziert wurde. Im Vorspann ist die betreffende Frau als Marmorstatue dargestellt, die zerbricht. Das soll mit Sicherheit den Zustand ihres Verstandes symbolisieren.

Zum Schluss wird das Logo der Serie eingeblendet. Es ist eine umgedrehte Pyramide mit abgesetzter Spitze, passenderweise vor einem roten Hintergrund.

Die umgedrehte Pyramide mit abgesetzter Spitze taucht auch im Verlauf der Serie immer wieder auf. Mal als Ohrring und Haarspange.

Mal auf Kleidern.

Oder auf den Uniformen der Besatzung.

Sogar auf dem Teppich ist dieses Logo allgegenwärtig.

Eine große Pyramide gibt es indes schon in der Eröffnungssequenz der ersten Episode. Diese wird später ebenfalls immer wieder mal auftauchen.

Weiter geht es durch ein betontes Auge mit einer pyramidalen Iris.

Dieses Auge gehört Maura Franklin (Emily Beecham), die in einer Schiffskabine erwacht. Auf ihrem Tisch liegt passend dazu ein Buch mit dem Titel „The Awakening“. Inhaltlich hat dieser Roman von Kate Chopin kaum etwas mit der Serie gemein, weshalb es wohl eher um das „Das Erwachen“ an sich geht. Schon bald wird Maura nämlich alles wie ein Traum erscheinen.

Das fängt schon damit an, dass ihre Kabinennummer exakt der Zimmernummer aus der Nervenheilanstalt entspricht. Es ist die Nr. 1011, was angesichts der erneut platzierten Pyramide als freimaurerische Zahlenmystik zu verstehen ist. Während die 10 als perfekte göttliche Zahl gilt, steht die 11 für den Dualitätsglauben.

Das Schiff, auf dem Maura erwacht, ist die „Kerberos“. Benannt ist es nach dem dreiköpfigen Höllenhund, der in der antiken griechischen Mythologie den Eingang zur Unterwelt bewacht.

Für die Passagiere ist das Schiff im wahrsten Sinne des Wortes die Unterwelt, wobei das Reich der Träume eigentlich besser passen würde. Alpträume, um genau zu sein, denn wirklich tolle Leben führen sie nicht. Unter ihnen befindet sich ein glückloses Paar in einer arrangierten Ehe; ein Hochstapler, der sich als Priester ausgibt und dessen Geliebter sich als sein Bruder tarnen muss; eine chinesische Prostituierte, die sich als japanische Geisha ausgibt; eine verarmte Familie auf dem Unterdeck, die Grauenvolles erlebt hat; und zu guter Letzt ein blinder Passagier, der einst in der Fremdenlegion diente.

Wirklich relevant ist das alles nicht, denn am Ende ist ohnehin nichts, wie es zunächst scheint. Ein erstes Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, sind zwei mysteriöse Briefe, die Maura und der Kapitän erhalten haben. Diese haben einmal mehr die umgedrehte Pyramide mit abgesetzter Spitze sowohl im Siegel als auch in Form einer Prägung auf der Vorderseite.

Als Kapitän Eyk Larsen (Andreas Pietschmann) eine Nachricht von dem vermissten Schwesterschiff „Prometheus“ erhält, lässt er sein Schiff wenden. Nicht alle Passagiere sind damit einverstanden, doch er will der Sache auf den Grund gehen und notfalls Hilfe leisten. Als die „Kerberos“ bei der „Prometheus“ ankommt, findet ein Rettungsteam jedoch lediglich ein leeres Geisterschiff vor. Einzig ein Junge hat überlebt und wird eingesperrt in einem Schrank vorgefunden.

Noch ahnt niemand, dass die „Prometheus“, getreu ihrem Namen, der Schlüssel zu einer höheren Erkenntnis ist. Statt dem Feuer überreicht der Junge jedoch erst einmal eine schwarze Pyramide.

Zeitgleich taucht auf der „Kerberos“ ein mysteriöser Mann namens Daniel (Aneurin Barnard) auf, der einen grünschillernden Käfer benutzt, um sich Zugang zu einer Kabine zu verschaffen. In einer Vision hat auch Maura schon einen solchen Käfer gesehen. Es handelt sich um einen Rosenkäfer, der zur Gattung der Skarabäen gehört, womit hier wieder mal der Ägyptenfaible der Freimaurer bedient wird.

Das Zimmer, welches Daniel betritt, hat im Übrigen die Nummer 1013, welche Gott und den Schlangenträger in sich vereint.

Die zweite Episode „Der Junge“ beginnt so ähnlich wie die erste. Diesmal durchlebt Kapitän Larsen eine fiktive traumatische Vergangenheit, in der er seine Familie bei einem Brand verloren hat.

Als er aufwacht, wird auf sein Auge geblendet, welches eine ebenso pyramidale Iris hat, wie zuvor das von Maura.

Larsen bekommt von der Reederei den Befehl, die „Prometheus“ zu versenken und seine Crew weist ihn darauf hin, dass alle Kompasse an Bord verrücktspielen. Natürlich ist das Logo der Reederei wieder einmal die umgedrehte Pyramide mit abgesetzter Spitze.

Maura entdeckt unterdessen in der Jacke des mysteriösen Jungen einen Ehering. Wenig später erwischt sie Daniel dabei, wie er sich an ihrer Kabinentür zu schaffen macht. Offenbar wollte er zu dem Jungen, von dem sie abermals das Pyramidenartefakt überreicht bekommt.

In Luciens Kabine steht eine ähnliche Pyramide auf dem Schreibtisch, wenn auch ein etwas flacheres Exemplar.

Weitere Pyramiden sind auf der Wandvertäfelung abgebildet. Immer jeweils paarweise nach oben und unten, was das Prinzip „Wie im Himmel, so auf Erden“ wiederspiegelt.

Schlussendlich entdeckt Maura sogar ein Pyramidentattoo hinter dem Ohr des Kindes.

Wirklich redselig ist der Junge nicht. Er beantwortet keine Fragen und würgt Gespräche durch entsprechende Gesten ab. Unnötig zu erwähnen, dass der Zeigefinger vorm Mund eine freimaurerische Verschwiegenheitsgeste ist.

Im Zentrum der zweiten Episode steht neben dem Jungen nach wie vor der Kapitän, der nun ebenfalls Halluzinationen bekommt. Er folgt den Geisterstimmen seiner Familie in seine Kabine und befindet sich plötzlich wieder in seinem Haus, wo er seine Töchter abermals verbrennen sieht.

Als er einem Skarabäus folgend in die Realität zurückkehrt, befindet er sich in einem Schacht, der ihn zurück in seine Kabine führt. Auf der Klappe des Schachtes befindet sich einmal mehr die Pyramide mit der abgesetzten Spitze.

Kurz darauf entschließt sich Eyk, das Schiff zu wenden und die „Prometheus“ in den Heimathafen abzuschleppen. Von dort kommen allerdings nur noch kryptische Nachrichten, denn der Telegraf morst nun Pyramiden.

Maura gibt indes ihr Anhänger Rätsel auf. Es ist ein goldenes Hexagon mit einer umgedrehten schwarzen Pyramide.

Noch rätselhafter ist der Fund einer Kinderleiche an Deck. Daniel hat das Mädchen mit seinem Skarabäus angelockt und umgebracht. Warum, wird im restlichen Verlauf der Serie nie geklärt. Ist er ein Triebtäter? Oder handelt es sich um ein rituelles Kinderopfer? Warum äußert er vor seiner Tat, dass es ihm leid täte? Keine dieser Fragen wird je beantwortet, was die Tat umso sinnloser macht. Erst recht in Anbetracht der letztendlichen Auflösung.

Diese wird in der letzten Szene bereits angedeutet, in der mehrere Überwachungsmonitore angezeigt werden. Die passen logischerweise nicht in das Jahr 1899. Handelt es sich also um Zeitreisen, wie in „Dark“? Das sollen die Zuschauer zumindest für den Anfang glauben.

Die dritte Episode „Der Nebel“ startet wie gewohnt, diesmal mit dem Auge von Ling Yi (Isabella Wie), welches allerdings zu dunkel ist, um die Pyramide darin zu erkennen. Dafür gibt es das Logo auf ihrem Kimono noch mal in Nahaufnahme. Übrigens wären die Japaner wahrscheinlich höchst unzufrieden, eine Chinesin als Geisha verkleidet zu sehen. Ähnliche Fälle aus Hollywood sorgten in der Vergangenheit bereits für Empörung, wobei sich die Welt allerdings eher über die von Japan begangenen Kriegsverbrechen in China empören sollte. Aber das nur so am Rande.

Zu beneiden ist Yi bei alledem nicht, denn sie soll als Zwangsprostituierte nach Amerika einreisen. Ihre Puffmutter erniedrigt sie bereits vorab, indem sie sie zwingt, sich auszuziehen und befummeln zu lassen. Gnädigerweise wurde auf direkte Pornografie verzichtet, aber was angedeutet wird, ist schon schlimm genug. Ebenso Yis Flashbacks zu einem unabsichtlichen Tötungsdelikt, welches sie in diese Lage gebracht hat.

Der Kapitän hat unterdessen völlig andere Probleme, allen voran den Schacht unter seinem Bett, den er nun Maura präsentiert. Und wieder eine Chance, die Pyramide mit abgesetzter Spitze gleich mehrfach in Nahaufnahme zu bringen.

Sein Stellvertreter weiß offenkundig mehr und hat Zugang zu verborgenden Technologien. Darunter zu Schaltern, die mal wieder Pyramiden nach dem Prinzip „Wie im Himmel, so auf Erden“ abbilden.

Auf diesen gibt er die Abfolge der Pyramidenmorsebotschaft ein.

Kapitän Eyk findet ebenfalls verborgene Apparaturen, deren Zweck sich ihm nicht erschließen.

Das Einzige, was er bei seiner gemeinsamen Entdeckungstour mit Maura unterschlägt, ist eine Passagierliste der „Prometheus“, die er in deren Ofen entdeckt. Scheinbar wollte jemand sie dort verbrennen.

Für seine Geheimhaltung hat er auch einen guten Grund, denn auf der Liste taucht u.a. Mauras Name auf, was zusätzliche Rätsel aufgibt.

Der mysteriöse Junge und der ebenso mysteriöse Daniel spielen ihrerseits mit dem Pyramidenartefakt und dem Skarabäus herum. Sie stecken offenkundig unter einer Decke, was gut für den Jungen ist, da er so wenigstens am Leben bleiben darf.

Als immer mehr Leichen auftauchen, für die offenbar Daniel verantwortlich ist, glauben einige Mannschaftsmitglieder, dass was immer die Crew der „Prometheus“ getötet hat, sich nun an Bord der „Kerberos“ befindet. Eine Meuterei bricht aus und der Kapitän wird abgesetzt. Richtung New York geht es aber dennoch nicht, denn Daniel hat ein seltsames Gerät, mit dem er die rätselhafte Maschine an Bord bedienen kann. Durch das Verschieben einiger Pyramidentasten teleportiert er das Schiff mal eben weg.

Zu Beginn der vierten Episode „Der Kampf“ ist Jéromes (Yann Gael) Auge dran.

Er wacht mitten in der Meuterei auf und wird dazu abgestellt, Leichenberge über Bord zu werfen. Man hätte die Toten eigentlich auch zu einer Pyramide stapeln können…

Die Meuterer kommen schließlich auf die Idee, dass der Junge hinter den unerklärlichen Todesfällen stecken könnte. Immerhin kam er von der „Prometheus“. Sie durchsuchen das Schiff, doch in Mauras Kabine finden sie ihn nicht. Dafür findet Maura unter ihrem Bett einen weiteren Schacht.

In diesem hat sich der Junge versteckt, der sie abermals zur Geheimhaltung mahnt.

Der ebenso mysteriöse Daniel klinkt sich zwischenzeitlich mittels seines Pyramidenschiebers nunmehr direkt in die Bordelektronik ein.

Die Crew dreht unterdessen völlig durch. Einer versucht gar, sich mit Knoblauch vor dem vermeintlichen Fluch zu schützen. Allerdings ist das keine Vampirserie.

Die anderen suchen weiter nach dem Jungen und finden ihn schließlich zusammen mit dem befreiten Kapitän und dessen Getreuen. Jerome greift nach einem Hammer, um die bewaffneten Meuterer anzugreifen, was sich schnell als behämmerte Idee herausstellt. Ob das Werkzeug hier nur als Waffe dient oder symbolisch gemeint ist, sei einmal dahingestellt.

Den Gefangen gelingt abermals die Flucht, aber sie können nicht verhindern, dass die aufgebrachte Menge den Jungen über Bord wirft. Wenig später klopft es jedoch im Speisesaal aus dem Schrank und der Junge tritt unbeschadet heraus. Offenbar kann er sich teleportieren und er hat sogar seine Pyramide wieder mitgebracht.

Ab Episode 5, „Der Ruf“, ändert sich der Einstieg ein wenig. Diesmal erwacht niemand auf dem Schiff, stattdessen schlägt Maura beide Augen auf und findet sich in einer kargen Landschaft wieder. Dort entdeckt sie ein Grabkreuz, welches sie auffordert, aufzuwachen. Wenn das Leben ein Traum ist, dann ist der Tod wohl ein Erwachen.

Kurz darauf wird sie von zwei kräftigen Pflegern gepackt und findet sich im Raum 1011 der Nervenheilanstalt wieder. Dort injiziert man ihr ein schwarzes Öl.

Am Ende wird dann doch wieder der Einstieg aus der ersten Episode wiederholt.

Nach dem zweiten Erwachen ist Maura wieder im Speisesaal der „Kerberos“, wo der Junge von den anderen in einen Schrank gesperrt wurde. Genau so fand man ihn auf der „Prometheus“ vor. Als Maura ihn befreien will und die Lage eskaliert, löst sie einen Bullet-Time-Effekt aus, was der erste konkrete Hinweis darauf ist, dass mit der Realität etwas nicht stimmt.

Während die Welt um sie herum eingefroren ist, befreit sie den Jungen. Als die anderen aus ihrer Starre erwachen, ist sie mit ihm verschwunden. Ach übrigens, der Boden besteht wieder mal aus Dreiecken.

Wenige Sekunden später ertönt ein Alarm auf dem gesamten Schiffe, in dessen Folge alle wie Zombies an Deck laufen und wie die Lemminge über Bord springen. Die einzige Ausnahme bilden eine Handvoll Passagiere, die einen Brief von der Reederei erhalten haben. Alle anderen erscheinen wie hirnlose Bots.

Als Maura den Jungen fragt, was da gerade passiert, antwortet er ihr endlich schriftlich, dass „sie“ zuhören. Anschließend führt er sie in den schwarz gefliesten Schacht unter ihrem Bett und benutzt seinen Käfer, um ein Dimensionstor zu öffnen. Dieses führt in die karge Landschaft aus Mauras letzten Traum, in der auch die Nervenheilanstalt steht.

Ab hier scheint es nun völlig absurd zu werden, denn auf der anderen Seite hängt das Portal einfach in der Luft.

Daniel folgt den beiden durch ein weiteres Portal und trifft dort den Jungen, der zum ersten Mal spricht. Er meint kurz und knapp: „Sie erinnert sich nicht mehr.“ Daniel erwidert, dass die Zeit knapp sei und er wen auch immer aufhalten müsse, bevor sie das Schiff versenken. Auf diesem fesseln sich die Überlebenden, um nicht dem vermeintlichen Sirenengesang ins Wasser zu folgen. In Wahrheit geht jedoch etwas anderes vor und der Verräter an Bord erhält tatsächlich den Befehl, das Schiff zu versenken.

Als Daniel die Maschine im Heizungsraum manipulieren will, legt er sich mit einem der Heizer an und wird niedergeschlagen. Er warnt diesen, dass er sein Vorhaben zu Ende bringen müsse, da sonst alles von Vorne anfängt. Mit diesem Hinweis auf eine Zeitschleife wird abermals eine falsche Fährte gelegt. Maura ist unterdessen in der Nervenklinik zugange und erkundet das Zimmer 1011, welches einen dezenten Schachbrettboden hat.

Sie trifft dort auf ihren Vater, den vermeintlichen Klinikleiter, welcher am Kragen die obligatorischen Pyramiden mit abgesetzter Spitze trägt.

Außerdem hat er eine Spritze mit Black Goo dabei. Ein paar Glitches später hat sie das Zeug in der Halsvene und erwacht wieder auf der „Kerberos“.

Zurück an Bord erklärt sie, dass Henry Singleton (Anton Lesser), der Chef der Reederei, ihr Vater sei. Außerdem sei er Verhaltensforscher, weshalb sie alles für ein Experiment hält. Sie fängt einen Skarabäus, mit dem sie im Schacht der Kapitänskabine eine weitere Dimensionstür öffnet. Diese führt direkt zum verbrannten Haus von Eyks Familie.

Larsen offenbart ihr daraufhin, dass auch seine Unterschrift auf der Passagierliste der „Prometheus“ steht und er demzufolge ebenfalls auf diesem Kahn der Kapitän war. Beide können sich jedoch an nichts erinnern und so glaubt Maura, sie wäre Ärztin in der Nervenheilheilanstalt gewesen und ihr Vater hätte sie alles vergessen lassen. Erinnern können sich neben diesem scheinbar nur Daniel, der Junge sowie der Verräter an Bord. Letzterer besitzt ein ähnliches Gerät wie Daniel, mit welchem er andere Personen einfach ausschalten kann.

Schlussendlich offenbart die Ratte den restlichen Überlebenden jedoch die Mitteilung der Reederei, das Schiff zu versenken. Bei Singleton trifft daraufhin ein Alarm vom Projekt Kerberos ein. Das Schreiben besteht mal wieder nur aus Pyramiden. Man muss wohl Freimaurer sein, um das entziffern zu können.

Von seinem Arbeitszimmer aus, welches auf dem technischen Stand der 1970er ist, hat Henry einen tollen Blick auf eine schwarze Pyramide.

Folgerichtig lautet der Titel der sechsten Episode „Die Pyramide“. Diesmal darf Tove (Clara Rosager) ihr Pyramidenauge zeigen und anschließend abscheuliche Flashbacks ihrer Vergewaltigung erleiden.

Auf dem Schiff ergeben sich aber noch ganz andere Probleme, denn überall wachsen plötzlich schwarze Kristalle, die sich wie ein Nanitenschwarm verhalten.

Bei Berührung infizieren sie die Menschen und breiten sich dabei wie Black Goo aus. Möglich, dass hier direkt auf diese Substanz angespielt wird, denn ähnliche schwarze Nanoschwärme gibt es auch in anderen Filmen zu Hauf. In diesem Fall handelt es sich jedoch um etwas anderes, was erst nach der Auflösung halbwegs Sinn ergibt.

Die Versuche, das Schiff zu steuern, scheitern allesamt. Am Kartentisch liegen dafür an gegenüberliegenden Enden Winkelmaß und Zirkel.

Abhilfe schaffen indes auch die nautischen Fachbücher nicht, denn in denen steht nur ein Satz, der die Realität infrage stellt.

Der Verräter beginnt wieder, falsch zu spielen, und sucht seinen Herrn auf. Dazu benutzt er den Schrank als Portal, in dem üblicherweise der Junge aufzutauchen pflegt.

Henry Singleton beauftragt ihn, ihm die Pyramide des Jungen zu beschaffen. Doch wozu eigentlich? Immerhin besitzt er bereits eine weitaus größere Pyramide. Muss wohl so eine Art freimaurerischer Pyramidenfetisch sein.

Kapitän Larsen und Maura erforschen in der Zwischenzeit die Nervenklinik Bereits am Eingang werden sie von zwei Schlangen begrüßt. Okay, das sieht hier zugegebenermaßen nach Äskulapstäben aus, passt aber durchaus ins Gesamtbild.

Immerhin hat die Heilstätte auch Hexagonfliesen auf den Böden.

Alles in allem ist die Bude nichts für „Schöner Wohnen“. Im Behandlungsraum sind die Fenster zugemauert und hinter der Wandvertäfelung verbirgt sich der Schiffsrumpf. Die Realität spielt total verrückt und so wachsen auch in der Klinik Nanitenkristalle.

Ab da greift Daniel ins Geschehen ein und wehrt erst einmal Eyk ab, den er in einen Wald versetzt. Maura stellt er sich als ihr Ehemann vor und meint, dass nichts von alledem real sei. Noch kann sie ihm nicht glauben und sperrt ihn in den Behandlungsraum ein. Doch ihr Realitätsverständnis bekommt im wahrsten Sinne des Wortes Risse, als sie mitten in der kargen Landschaft gegen eine unsichtbare Barriere rennt.

Als sie eine Schicht dessen, was sie für real hält, abträgt, verbirgt sich dahinter einmal mehr eine Schiffswand.

Der Kapitän gelangt unterdessen auf die „Prometheus“, welche sich auf einem gigantischen Schiffsfriedhof befindet. Offenbar haben alle das Szenario schon mehr als zweimal durchlaufen.

In der siebten Folge „Der Sturm“ darf Daniel sein Pyramidenauge ins die Kamera halten.

Er erwacht in der Klinik, wo ihn Maura eingesperrt zurücklässt. Obendrein klaut sie noch sein Gerät.

Bei ihrer Rückkehr auf das Schiff ist wieder einmal der Roman „Das Erwachen“ platziert. Der Alptraum geht aber noch zwei Episoden weiter.

Dafür sorgt nicht nur der titelgebende Sturm, sondern auch der Verräter, der den Countdown zum Shutdown auf einem modernen Tablet verfolgt. Natürlich besteht das Menü wieder aus jeder Menge Dreiecken.

Daniel entkommt der Klinik währenddessen durch ein Labyrinth aus Kabeln und entdeckt so ein neues Portal.

Er landet in der Vorgeschichte des falschen Priesters, wie ihn ein auf dem Boden platziertes Kreuz verkündet. An religiöser Symbolik mangelt es der Serie also ebenfalls nicht.

Während Daniel weiter durch die verschiedenen Szenarien stolpert, entdeckt Maura einen Zugang zur großen Pyramide. Dort entdeckt sie Familienfotos, auf denen sie und Daniel die Eltern des schweigsamen Jungen sind.

Daniel entdeckt indes ein weiteres Portal in einem Grab. Diese Symbolsprache ist ziemlich heftig.

Zumal der Schacht in ein Kinderzimmer führt. Dort ist als erstes ein weißes Pentagramm zu sehen.

Als Zugabe gibt es eine Pyramide aus bunten Dreiecken auf dem Nachttisch.

In der Pyramide finden Daniel und Maura endlich zusammen und er offenbart ihr, dass sie sich in einer Simulation befinden. Irgendwie hat man das bereits geahnt, die Anzeichen waren ja schließlich nicht zu übersehen. Wie Daniel richtig anmerkt, entsteht die Realität oder zumindest das, was wir dafür halten, in unserem Gehirn. Er vergleicht dies mit Platons Höhlengleichnis.

Um diesen Mindfuck zu beenden, braucht Daniel einen Code, den er einsetzen muss, bevor die Simulation neugestartet wird. Hier kommt Mauras hexagonaler Anhänger ins Spiel, in dem sich der Code in Form eines Schlüssels befindet.

Wieder zurück auf dem Schiff gibt Daniel an, dass sie schon Dutzende Simulationen durchlaufen haben, die jeweils auf acht Tage angelegt sind. Diese laufen in einer Endlosschleife, in welcher alle darin Gefangenen ein ums andere Mal sterben. Einige andere machen aktuell wieder einen Abgang, während Henry sich als Voyeur an den Sterbeszenen ergötzt.

Singleton verhöhnt seine Opfer, indem er sich darüber lustig macht, wie sie ein ums andere Mal dieselben Fehler begehen. Dabei ist er es, der ihnen immer wieder ihre echten Erinnerungen nimmt und falsche Erinnerungen einpflanzt. Er ist ein arroganter Psychopath, der andere Menschen zwanghaft kontrollieren will. Zu allem Übel hat sein Handlanger ihm den Jungen und dessen Pyramide beschafft, in welcher sich das Schloss für den Code befindet.

Der Shutdown läuft unaufhaltsam ab, wobei der Countdownbalken den Schnitt in der Displaypyramide bildet.

Die „Kerberos“ versinkt in einem Strudel, der überraschenderweise nicht dreieckig ist, wie im Serien-Thumbnail. Vielleicht soll hier ja stattdessen auf das Licht am Ende des Tunnels beim Sterben angespielt werden. Demnach würde hier das Leben als Simulation interpretiert und der Tod als Erwachen.

Allerdings führt dieser Tunnel lediglich in ein Archiv, welches durch einen Schiffsfriedhof dargestellt wird.

Die Eröffnung der letzten Episode „Der Schlüssel“ bietet noch einmal die Gelegenheit, einen Skarabäus zu platzieren. Wie inzwischen klar sein dürfte, handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um einen Bug in der Simulation.

Als nächstes muss Mauras Junge vor einer Pyramide niederknien. Mehr Symbolkraft geht kaum noch.

Diesmal darf es dann auch sein Auge sein.

Im Regal hinter ihm stehen vier Kanopen. Die Organe welches Pharaos darin wohl bestattet sein mögen?

Ob der Kinderdarsteller schon um die Bedeutung all dieser Symbole weiß? Früh übt sich, was ein Meister vom Stuhlgang werden will…

Maura eröffnet den restlichen Überlebenden zwischenzeitlich die Wahrheit. Zur Wahrheit gehört auch, dass ihr Vater den ganzen Laden schmeißt und ihr Bruder allen die Briefe mit den Hinweisen geschickt hat. Die anderen können aber vor allem mit der Offenbarung, dass nichts um sie herum real sein soll, nichts anfangen. Immerhin besitzen sie das Verständnis von Menschen des 19. Jahrhunderts, die noch nichts von Computersimulationen wissen können.

Singleton bringt den Jungen unterdessen in die Klinik, um ihm ebenfalls die Wahrheit zu offenbaren. Zumindest behauptet er das und injiziert ihm eine helle Flüssigkeit. Nach dieser Injektion erhält er eine vermeintliche Erinnerung daran, wie seine Mutter ihm das schwarze Serum des Vergessens einimpft. Die Schwarz-Weiß-Symbolik vereinnahmt sogar die Spritzen. Ebenso wechselt die Kleidung des Jungen von Dunkel zu Hell.

Henry kommt dann wieder mit dem Höhlengleichnis und bezieht Gott in den Gedanken mit ein. Das Leben ist eine Simulation und Gott ist der Programmierer, der in der realen Welt lebt. Der religiöse Aspekt war schon in „Dark“ nervtötend und auch hier führt er letztendlich zu nichts.

Daniel hackt indessen den Mainframe und verbreitet dadurch das kristalline Computervirus. Das sorgt für einige spektakuläre Effekte.

Einige Menschen werden dadurch jedoch in Black Goo gebadet.

Noch hässlicher ist jedoch die Manipulation des Jungen durch Henry. Dieser macht dem Kleinen weis, dass sein Vater ihn opfern und sich im Zweifelsfall immer für seine Frau entscheiden würde. Er hetzt ihn gezielt gegen seine Eltern auf. Das ist jedoch nichts dagegen, wie er mit seiner eigenen Tochter umgeht. Nachdem sein Lakai sie gefangen genommen hat, lässt er sie wieder auf den Behandlungsstuhl fesseln.

Als nächstes gibt er seinen Sermon zum Besten. Man würde entweder als Suchender oder als Ausweichender geboren. Dabei sei es eine Wonne, ein Ausweichender zu sein. Mit anderen Worten ein Unwissender, so wie es Cypher in „Matrix“ anstrebt. Die Worte mögen leicht voneinander abweichen, aber die Sprache ist dieselbe. Die Suchenden sind jene, die am Ende die rote Pille schlucken. Und wer den Subtext lesen kann, weiß, dass die Freimaurer sich als Suchende sehen, denen allein die Wahrheit über alles zustünde.

Wer wie Maura sucht, ohne zur Elite zu gehören, der bereite sich selbst nur Schmerzen. So behauptet Henry, Maura und Daniel seien die Schöpfer der Simulation. Das mag zwar sein, aber kontrolliert wird sie von ihm, womit er der Schuldige an allem Leid ist. Um weiterhin die Kontrolle zu behalten, gibt er seiner Tochter abermals die Spitze des Vergessens – eine Art unfreiwillige Form der blauen Pille.

In der Hoffnung, selbst aufzuwachen, nimmt Henry den Schlüssel seiner Tochter an sich und steckt ihn in das Pyramidenartefakt. Allerdings geschieht daraufhin nichts, denn Daniel hat schon zu viel umprogrammiert. Unterdessen bricht die Simulation an Bord der „Kerberos“ zusammen, was sich in Form eines roten Himmels materialisiert.

Mit der Unterbrechung der Simulation verschwindet der Schiffsfriedhof und mit ihm die letzten Überlebenden. Die Umgebung der Klinik bleibt jedoch bestehen, wo Maura und Daniel endlich zueinander finden. Er hat sowohl die Spritze umprogrammiert als auch die Schlösser für die Codes ausgetauscht. Nun öffnet Mauras Ehering das Schloss in der bunten Pyramide.

Bevor Daniel Maura aus der Simulation schickt, warnt er sie noch, dass in Wirklichkeit ihr Bruder alles kontrolliere und ihr Vater genauso wie sie nur ein Gefangener sei. Das ist ja wie bei den Freimaurern. Da denkt man, einer sei der Meister und dann steht doch noch einer über ihm. Und natürlich ist alles wieder einmal viel größer, als man zunächst dachte.

Nun ja, größer vielleicht, aber nicht unbedingt gut durchdacht. Denn wie sich herausstellt, befinden sich alle an Bord eines Raumschiffs. Jedoch nicht in Kälteschlafkapseln, sondern in Alkoven, in denen sie lediglich festgeschnallt sind und einen VR-Helm tragen. Das ergibt überhaupt keinen Sinn, denn wenn sie schon eine Ewigkeit in der Simulation festsitzen, müssten sie zumindest intravenös ernährt werden. Ohne Kälteschlaf läuft der Körper weiter auf Hochtouren und wäre nach spätestens drei Tagen völlig dehydriert.

Weiterhin gibt das ganze Szenario an sich Rätsel auf. Wenn sich die Crew des Raumschiffs im Jahr 2099 auf einer Überlebensmission befindet, warum sind sie dann in keiner passenderen Simulation, die ihrer gewohnten Umgebung entspricht? Denkbar wäre auch, dass sich jeder Passagier eine eigene Phantasiewelt aussuchen könnte. Stattdessen gehen alle gemeinsam durch die Hölle.

Noch wichtiger sind jedoch die Fragen: Wie konnte Mauras Bruder die Kontrolle übernehmen und warum zerfickt er den Verstand der restlichen Besatzung? Aus Experimentierfreude? Langeweile? Sadismus? Diese Auflösung macht einfach überhaupt keinen Sinn! Besser wäre es gewesen, wenn alle Patienten einer futuristischen Nervenklinik wären.

Stattdessen ist hier der Hyperschlaf einer Raumschiffbesatzung außer Kontrolle geraten. Das Schiff heißt dann auch noch tatsächlich „Prometheus“, obwohl dieser Name doch eigentlich schon im gleichnamigen Film von Ridley Scott vergeben ist. Im Übrigen spielt darin auch das Black Goo eine Rolle und der Androide David klinkt sich wie Mauras Bruder in die Träume der Besatzung ein. Das ist schon ein wenig zu viel abgeschrieben.

Fazit: „1899“ bietet nicht wirklich was Neues. Das Grundkonzept kennt man bereits aus „Matrix“, nur beginnt alles in einem anderen Zeitalter, in dem es noch keine Computer gibt. Die Flut an Pyramiden und anderen Freimaurersymbolen ist ebenfalls lästig. Was wollen uns die Macher der Serie damit sagen? Dass Geheimbünde die Realität kontrollieren? Oder, dass sie mit solchen Serien unseren Verstand vernebeln wollen, bis wir nicht mehr wissen, was Realität ist und was nicht?

Die Auflösung ergibt bei alledem nicht einmal ansatzweise einen Sinn und strotzt nur so vor Logiklöchern. Das ganze Verwirrspiel wird dadurch zu einer Aneinanderreihung von bizarren Effekten reduziert, die zwar kurzfristig unterhalten können, einen aber schlussendlich mit einem Stirnrunzeln zurücklassen. Bei „Dark“ haben wenigstens noch die ersten zwei Staffeln Spaß gemacht. Diese Serie braucht keine weitere.

Umbrella-Academy Staffeln 2 und 3 – Von den 1960ern zurück in den Weltuntergang

von Joe Doe

Nachdem die sechs überlebenden Schüler der Umbrella Academy dem Weltuntergang per Zeitsprung entkommen sind, landen sie in den 1960er Jahren. Allerdings kommen sie zu verschiedenen Zeiten an und der verjüngte Nummer 5 (Aidan Gallagher) hat das Pech, erneut Zeuge einer Apokalypse zu werden. Irgendetwas haben seine Freunde angestellt, dass plötzlich ein Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion ausbricht. Der erste Atompilz hat selbstverständlich die Form eines Regenschirms.

Die Schirmsymbolik zieht sich wieder durch sämtliche Intros.

Schon bei der Ankunft in den 1960ern werden die Zeitreisenden von einem Mann mit Regenschirm beobachtet.

Und natürlich trägt auch ihr Lehrmeister Reginald Hargreeves (Colm Feore) auf einem Foto einen Regenschirm und das, obwohl es gar nicht regnet. Das Foto entstand beim Attentat auf John F. Kennedy, welches seine Schüler verhindern wollen. Das wäre allerdings ein Eingriff in die Geschichte und man ahnt sofort, wie es später zum Atomkrieg kommen wird.

Nummer 5 will ebenfalls Kontakt zu seinem Pflegevater aufnehmen, doch irgendwie scheinen alle nicht einkalkuliert zu haben, dass er sie erst in den 1980ern adoptieren wird und sie dementsprechend in den 1960ern noch gar nicht kennen kann. Von daher führt auch der Einbruch in die Umbrella Company zum Desaster.

Diego (David Castañeda) wird von Hargreeves abgestochen und Nummer 5 buchstäblich vom Affen gebissen. Pogo ist in dieser Zeit noch nicht so schlau und erlernt das Sprechen erst, nachdem Hargreeves ihn ins All geschossen und anschließend von seinen tödlichen Verletzungen geheilt hat.

Hargreeves selbst ist Teil der sagenumwobenen Majestic 12, die hier als Men in Black auftreten.

Als diese sich gegen seine Interessen stellen, outet er sich selbst als Alien. Er war die ganze Zeit ein Repto in Menschenhaut.

Nummer 5 versucht mehrmals, an ihn heranzutreten und seine Hilfe zu bekommen. Doch obwohl er ein Alien ist, glaubt er nicht an Zeitreisen und weist 5 immer wieder ab. Dabei sind sich die beiden gar nicht unähnlich, vor allem, was das Ausrotten der Geheimgesellschaften angeht, für die sie selbst arbeiten. So hat  5 schon für die Temporale Kommission gearbeitet, in der eine unzufriedene Mitarbeiterin den alten Vorstand absägen will, um selbst in die Chefetage aufzusteigen. Der Junge übernimmt den Job.

Der alte Chef ist ein Fisch in einem Menschenanzug, der obendrein Zigaretten raucht. Absurder geht es wohl kaum.

Der Fischkopf entgeht dem Attentat zwar, endet aber später auf unschöne Weise.

Die neue Leiterin (Kate Walsh) entpuppt sich jedoch als noch heimtückischere Schurkin als ihr Vorgänger. Schon bei ihrem ersten Auftritt erscheint sie als Lady in Rot und auf einem achtzackigen Stern.

Später trägt sie ein Kleid mit einem Spinnennetzkragen und einen Spinnennetzschleier. Auch das ist symbolbehaftet, denn sie ist die Spinne, der alle ins Netz gehen.

Außerdem trägt sie stets rote Schuhe, was auf eine Oz-Programmierung hindeutet. Dabei ist sie selbst ein Mind-Control-Handler, denn sie hat die kleine Lila, deren Eltern von der Kommission ermordet wurden, entführt und zur Attentäterin ausgebildet. Auch ihre Ziehtochter trägt stets rote Schuhe.

Der rote Schuh scheint das Markenzeichen der Leiterin zu sein, denn er markiert später in der dritten Staffel das Versteck eines Zeitreisekoffers in der Berliner Mauer.

Die Leiterin setzt die inzwischen erwachsene Lila (Ritu Arya) auf Diego an, was natürlich Sex beinhaltet. Dementsprechend trägt Lila zuweilen, genau wie ihre Ziehmutter, ein Sexkätzchenoutfit. Allerdings verliebt sie sich schließlich in ihre Zielperson und durchbricht damit ihre Programmierung.

Nicht ganz schlau wird man aus drei schwedischen Brüdern, die als Killer für die Kommission arbeiten. Nach dem zwei von ihnen den Tod gefunden haben, wird der dritte geläutert und zieht sich zurück. Dabei wussten sie anfangs noch, wie man einen kühlen Kopf bewahrt.

Unterdessen erleben die anderen Mitglieder der Umbrella Academy ihre eigenen Abenteuer. Der alte Schwerenöter Klaus (Robert Sheehan) gründet eine Sekte, in der natürlich freie Liebe herrscht.

Da Klaus Tote sehen kann, wird er immer noch von seinem verstorbenen Adoptivbruder Ben (Justin H. Min) heimgesucht. Die Geister der Vergangenheit versucht er nach wie vor mit geistigen Getränken zu vertreiben. Damit wäre die Alkoholschleichwerbung abgedeckt.

Luther (Tom Hopper) arbeitet derweil für Jack Ruby, der später in das Kennedy-Attentat verwickelt sein wird, und Allison (Emmy Raver-Lampman) verliebt sich in ein Mitglied der Bürgerrechtsbewegung. Zumindest das ist ein interessanter Aspekt, denn damit wird der Rassismus in den USA thematisiert. Allein das macht die zweite Staffel zumindest etwas erträglicher. Störend ist nur der Schachbrettboden im Gefängnis.

Insgesamt hat man sich mit der okkulten Symbolik im Vergleich zur ersten Staffel jedoch zurückgehalten. Die 23 taucht nur ganz versteckt im Hintergrund auf.

Schlussendlich wäre noch Vanya (Elliot Page) übrig, die ihre Erinnerungen verloren hat und von einer Farmerfamilie aufgenommen wird. Da der Haussegen in dieser schief hängt, beginnt Vanya eine Affäre mit der Mutter. Das führt schon mal zu Zusammenstößen, bei denen sie sich ihrer enormen Kräfte bewusst wird. Diese lassen sogar Kornkreise entstehen.

Am Ende erregt Vanya damit zu viel negatives Aufsehen und wird verhaftet. In der FBI-Zentrale von Dallas wird sie gefoltert, was zu einer Explosion führen wird und genau die wird schlussendlich den Atomkrieg auslösen.

Natürlich kann die Apokalypse diesmal abgewendet und die Zeitlinie größtenteils wiederhergestellt werden. Auf der Farm kommt es schließlich zum großen Showdown gegen die Leiterin der Kommission. Den Ansturm der Agenten kann Vanya stoppen und auch Diego entwickelt Kräfte, welche an „Matrix“ erinnern.

Lila kann jedoch alle Kräfte der sie umgebenden Mutanten adaptieren, womit sie das Blatt zugunsten der Leiterin wendet. Erst als sie überläuft, kann diese endgültig besiegt werden. Anschließend reisen alle in ihre Zeit zurück, nicht wissend, dass sie bereits ein neues Problem verursacht haben. Vanya hat nämlich einen Teil ihrer Kräfte auf den kleinen Dave übertragen, dessen Leben von da an einen fatalen Verlauf nimmt.

Zu Beginn der dritten Staffel landen alle wieder in der Academy, in der jedoch andere Schüler leben. Das einzige bekannte Gesicht ist Ben, der in der ursprünglichen Zeitlinie tot war. Die zweite Staffel endete noch mit einem Rückblick auf seine Beerdigung, bei der alle mit Schirm anwesend waren.

Sogar auf seinem Sarg war ein Schirm eingraviert, neben Oktopusarmen, die wahrlich deplatziert wirken.

Nunmehr ist er von den Toten auferstanden und ein völlig neuer Mensch. Dass er die anderen nicht mehr erkennt, ist eine Sache. Doch muss er sich deswegen gleich wie ein Arschloch benehmen? Nicht anders verhält es sich mit den anderen Schülern, der nunmehr in Sparrow Academy umgetauften Einrichtung. Ob das wohl auf die Red Sparrows der einstigen Sowjetunion anspielt? Immerhin geht es hier auch um dressierte Killer, die sich als Superhelden verkaufen. Jedenfalls ist in den Intros der dritten Staffel von da an neben dem Schirm immer ein Spatz abgebildet.

In der letzten Episode finden sich die beiden Symboln auf einer blauen und roten Fahne.

Eine weitere Veränderung betrifft Vanya, die sich nunmehr Viktor nennt. Das beruht nicht auf der Comicvorlage, sondern hat mit der Geschlechtsumwandlung des Darstellers zu tun. Aus Ellen Page ist inzwischen Elliot Page geworden, was an und für sich völlig in Ordnung ist. Soll jeder glücklich werden wie er möchte.

Problematisch ist dagegen, wie die Transformation auf den Seriencharakter übertragen wird. Vanya hat gleich zu Beginn der dritten Staffel eine andere, männliche Stimme, obwohl die Rolle da noch weiblich ist. Ihr Geschlecht wandelt Vanya zudem nicht durch eine Hormonbehandlung und Operationen um, sondern indem sie einfach zum Friseur geht. Kaum sind die langen Haare ab, ist aus ihr ein Viktor geworden. Das ist selbst für eine solch beknackte Serie eine Spur zu haarsträubend. Man sagt zwar, Frisuren machen Leute, aber Friseure machen definitiv keine Geschlechtsangleichungen!

Das Thema Transgender wird hier nicht mal ansatzweise ernsthaft angegangen, sondern bestenfalls lächerlich gemacht. Aber hey, einer von den Sparrows ist ein geschlechtsloser Freimaurerkubus, der wie eine Diskobeleuchtung seine Farbe ändern kann. Wie soll eine menschliche Mutter etwas Derartiges zur Welt gebracht haben? Realismus? Fehlanzeige!

Die meisten der Sparrows sind zudem echt unfreundliche Charaktere, die sich wie ein Polizeistaat aufführen. Zum Glück segnen sie nach und nach fast alle das Zeitliche. Einzig Sloane (Génesis Rodríguez) ist ganz okay und bandelt sogar mit Luther an. Die anderen sind ganz nach ihrem Vater geraten, dem finsteren Alien Hargreeves, der all seine Adoptivkinder nur als lebende Waffen für seine Agenda benutzt.

Auch Klaus lässt sich erneut von Reginald manipulieren und übt das Wiederauferstehen. Wie sich herausgestellt hat, kann er nämlich nicht nur tote Menschen sehen, sondern selbst von den Toten auferstehen. Das gilt allerdings nicht für sein Alterego in der neuen Zeitlinie. In der sind nämlich alle Umbrellas noch vor der Geburt zusammen mit ihren Müttern gestorben. Natürlich verdächtigen sie erst Hargreeves, der sie allesamt hasst. Allerdings steckt tatsächlich der inzwischen erwachsene Dave dahinter, der alle unabsichtlich mit seinen unkontrollierten Kräften getötet hat.

Viktor steht zwar weiterhin hinter ihm, doch Allison gibt ihm die Schuld an der Auslöschung ihrer Tochter aus der neuen Zeitlinie, weshalb sie ihn letztendlich tötet. Beim Showdown gibt es ein Machtblitzgewitter in Blau und Rot.

Doch es gibt noch etwas anderes, was Menschen auslöscht und das ganze Universum zu vernichten droht. Im Keller der Sparrow Academy taucht eine rotleuchtende Kugel auf, die wächst, während sich die Sparrows mit den Umbrellas prügeln. Das erinnert auf den ersten Blick an die sinistere Entität aus der „Star Trek“-Episode „Das Gleichgewicht der Kräfte“, die ihre Energie daraus zieht, die Enterprise-Besatzung und eine Klingonen-Crew gegeneinander aufzuhetzen.

Verstärkt wird der Eindruck, dass es sich um etwas absolut Böses handelt, dadurch, dass Hargreeves Haushaltsandroid Grace anfängt, das Ding als eine Art Engel oder Gottheit anzubeten. Sie zeichnet sogar mehrere Reihen okkulter Symbole auf den Boden vor der Kreatur. Und da ist wirklich alles mit dabei: Pentagramm, Hexagramm, Crowleys unikursales Hexagramm, Zirkel und Winkelmaß, das allsehende Auge, die Pyramide mit Auge, eine Hand mit Auge, zwei altägyptische Anchs, eine Sig-Rune, mehrere religiöse Symbole und im Zentrum ein technisch wirkendes Linienmuster, was später noch von Bedeutung sein wird.

Später kostet dieses Verhalten die Androidin ein Auge, womit auch diese Symbolik abgehakt wäre.

In Sachen okkulter Symbole werden hier echt alle Register gezogen und auch sonst wimmelt es in der dritten Staffel wieder von Freimaurerzeichen. Unter anderem gibt es deutlich mehr Schachbrettböden.

Auf diversen Kleidungsstücken gibt es zusätzlich noch Pentagramme und Doppelblitze.

Im Obsidian-Hotel, in welchem die Protagonisten unterkommen, gibt es ebenfalls in einigen Zimmern okkulte Zeichen. Darunter eine Tapete aus Hexagrammen.

In einem ganz speziellen Zimmer hängt ein weißer Büffelkopf an der Wand, der eigentlich einer Legende der Lakota entspringt. Er hat also primär nichts mit dem aus Europa stammenden Okkultismus zu tun, wird hier jedoch vereinnahmt.

In dem betreffenden Raum befindet sich ein Portal in eine Paralleldimension, in der ebenfalls ein Hotel existiert. In diesem hängt jedoch ein Büffelarsch an der Wand.

Außerdem hat die Hotellobby, im Gegensatz zur der des anderen Obsidian, eine Pyramidenbeleuchtung.

Wie sich herausstellt, war Hargreeves der Erbauer des Hotels, welches er gezielt um das Dimensionstor gebaut hat. Welch ein Zufall, dass sich seine Ziehkinder ausgerechnet dort einquartiert haben! Da es diese Verbindung nun einmal gibt, sollte es nicht weiter verwundern, dass auch in der Sparrow Academy ein Bild des weißen Büffels hängt. Umgeben von jeder Menge Pentagrammen um die Lampen links und rechts.

Während Diego mit Lila die Paralleldimension erforscht, findet Nummer 5 sein zukünftiges Ich in einem Bunker der Kommission. Aus der Haut seines sterbenden Ichs schneidet er ein Tattoo, welches abermals eine technische Zeichnung zeigt. Viel interessanter ist jedoch der Baphometkopf in einem Pentagramm.

Dieser führt ihn zu den Mothers of Agony, einer offenkundig satanistischen Motorradgang. Zumindest lassen das die Baphometdarstellungen am Eingang sowie die 666 auf den Kutten vermuten.

Kopf der Bande ist kein Geringerer als Pogo, der sprechende Affe. Der erkennt 5 natürlich nicht, da er in dieser Zeitlinie nicht sein Lehrer war.

Nachdem Pogo aus der Spelunke seiner Gang getürmt ist, sucht 5 ihn in seinem Trailer auf. Dort wird er von Pogos Flittchen empfangen, die wieder mal ein Sexkätzchenoutfit trägt.

Da er nicht locker lässt, willigt Pogo schließlich ein, ihm das okkulte Tattoo zu stechen, womit sich der Kreis schließt. Doch was hat es mit der Schaltzeichnung auf sich, die auch in seinem Tagebuch auftaucht?

Die anderen Umbrellas haben jedenfalls etwas schlichtere Tattoos, nämlich den namensgebenden Regenschirm.

Sie haben auch andere Probleme. So muss sich Diego mit einem Jungen rumärgern, den Lila ihm als seinen Sohn verkauft hat. In Wirklichkeit hat sie ihn aber in Berlin mitgehen lassen. Irgendwann wird er dann von den Ausstößen der roten Leuchtkugel ausgelöscht, wie inzwischen fast die gesamte Menschheit. Im Angesicht des nahenden Weltuntergangs fällt Luther derweil nichts anderes ein, als Sloane zu heiraten.

Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr, denn der Versuch, die rote Kugel einzudämmen, indem sie der Kubus aufnimmt, funktioniert nur für kurze Zeit.

Nachdem der Kubus geplatzt ist, steht von der Erde bald nur noch das Obsidian Hotel. Wie sich nämlich herausgestellt hat, handelt es sich bei der Lichtkugel um ein schwarzes Loch. Nach dem Sinn sollte man besser gar nicht erst fragen, denn selbstverständlich sollte eine solche Singularität nur die Materie in ihrer Umgebung verschlingen und diese nicht stückweise durch Energieausstöße zerstören. Ebenso müsste es in der Umgebung eine Zeitdilatation geben, was hier aber einfach nicht der Fall ist. Und die Existenz des Universums wird durch schwarze Löcher auch nicht bedroht.

Diese spezielle Singularität ist obendrein durch ein Großvaterparadoxon entstanden, was ebenfalls keinerlei physikalische Logik hat. Zum einen entstehen schwarze Löcher nicht durch Veränderungen der Zeitlinie, zum anderen würde die Auslöschung eines Ahnen lediglich eine alternative Zeitlinie erzeugen und in der befinden sich die Protagonisten ja bereits. Warum also sollte jetzt das Universum ausgelöscht werden? Nur der Dramatik wegen? Dieser Bullshit scheint direkt aus dem Arsch des weißen Büffels zu entstammen.

Die ganze Story ist in sich überhaupt nicht schlüssig und die Erklärung des Großvaterparadoxons ist bestenfalls für ein paar Zahlenspiele zu gebrauchen. So führt die Rückschau u.a. zum 23. November 1963. Die 23 als Zahl der Zerstörung passt ja ganz gut und auch die 11 ist als Symbol der Dualität in der Freimaurerei von hoher Bedeutung.

Die Auflösung des Paradoxons ist schlussendlich genauso unlogisch wie seine Entstehung. Im Parallelhotel müssen die verbliebenen Protagonisten erst gegen irgendwelche Zombiekrieger kämpfen und im Anschluss entdeckt Nummer 5 auf dem Parkett der Lobby das Sternbild der Plejaden. Dieses war auch in der Schaltzeichnung verschlüsselt.

Als sich die 7 Helden auf die 7 Sterne stellen, öffnet sich eine Konsole, mit der sich das Universum wieder herstellen lässt.

Zunächst müssen die Helden aber noch an Hargreeves vorbei, was für den alten Repto tödlich endet.

Nachdem das Universum auf wundersame Weise wiederhergestellt wurde, befinden sich alle in einem hexagonförmigen Garten und gehen ihrer Wege. Alles ist wieder beim Alten und doch irgendwie anders. Außerdem ist Reginald Hargreeves wieder am Leben. Warum, wieso, weshalb? Die Frage kann man sich schenken. Diese Serie ist solch ein durchgequirlter Mist, dass sich jede Frage nach dem Sinn erübrigt.

Fazit: Während die zweite Staffel wenigstens ein paar gesellschaftskritische Themen anschneidet, die zumindest etwas Interesse zu wecken vermögen, stürzt die dritte Staffel wieder total ab und bietet lediglich einen Mix aus okkulten Symbolen, ätzenden Charakteren und einer hirnrissigen Handlung.

The Zero Theorem – Zero Sense

von Joe Doe

Filme, die eine rein freimaurerische Idee vermitteln, sind zuweilen sehr anstrengend. Das normale Publikum, welches die okkulte Bildsprache nicht zu deuten weiß, dürfte kaum einen Sinn in dem Gezeigten erkennen. „Zero Theorem“ aus dem Jahr 2013 ist solch ein Film, der keinen Bezug zur Lebensrealität der Menschen hat. Er zeigt eine Dystopie, welche zu bizarr ist, um sich darin hineinzuversetzen.

Im Zentrum dessen, was wohl eine Handlung darstellen soll, steht der glatzköpfige Qohen (Christoph Waltz), der von sich selbst in der ersten Form Plural zu sprechen pflegt. Ob dies ein Anzeichen einer multiplen Persönlichkeitsstörung sein soll, wird nicht ganz klar. Gestört ist er aber auf jeden Fall, genauso wie all seine Mitmenschen.

Qohen lebt in einer heruntergekommenen Kirche, die Gott schon vor sehr langer Zeit verlassen hat. Erbaut wurde sie jedenfalls von Freimaurern, denn schon in der Eröffnungsszene sieht man den ersten Schachbrettboden. Im Prinzip spielt sich ein Großteil von Qohens Leben auf dem Schachbrett der Loge ab, auf dem er allerdings nur ein jämmerlicher Bauer ist.

Seine Heimat ist offensichtlich London, wie man an den Bussen unschwer erkennen kann. In der Realität haben diese jedoch keine Schachbrettmuster an den Ecken. Auffällig ist außerdem die Werbeanzeige an der Front. Dort ist ein blonder Politiker zu sehen, der große Ähnlichkeit mit Boris Johnson aufweist. Da der Film in einer dystopischen Zukunft angesiedelt ist und Johnson erst sechs Jahre nach Erscheinen des Films zum Premierminister Großbritanniens gewählt wurde, könnte es sich hierbei um eine versteckte Ankündigung handeln.

In dieser grauenhaften Zukunft arbeitet Qohen für eine IT-Firma namens Mancom. Deren Logo ist ein allsehendes Auge.

Passend dazu hängen überall im Firmengebäude Poster mit der Aufschrift „Alles ist unter Kontrolle“. Unter totaler Kontrolle, um genau zu sein.

Vom Chef (Matt Damon), der sich schlicht Management nennt, erwartet Qohen eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn seines Lebens. Stattdessen erhält er auf einer kruden Party aber nur nutzlose Kommentare von seinem Boss. Dieser trägt stets schwarz/weiße Klamotten, die dem jeweiligen Hintergrund angepasst sind. Außerdem hat er die Gabe, sich in kürzester Zeit umziehen zu können.

Qohens Aufgabe bei Mancom ist es, Entitäten zu knacken. Wobei Entitäten eigentlich der falsche Begriff ist, da es sich um mathematische Formeln handelt. Die Daten laufen in einer unterirdischen Zentrale zusammen, deren Portal mit Sonnensymbolen geschmückt ist. Diese werden zum Ende noch eine Rolle spielen.

Der Komplex ist wenig einladend und das Domizil des Praktikanten Bob (Lucas Hedges), der seinerseits alle Menschen Bob nennt.

An den Seiten des Zentralkerns befinden sich Datenzuflüsse, die mit achtzackigen Sternen verziert sind.

In der virtuellen Welt, in der Qohen die mathematischen Formeln zusammensetzen muss, ist dagegen alles kubisch. Behauene Steine für bekloppte Angestellte.

Nachdem die Arbeit im Firmensitz nicht so recht voran geht, wird dem Glatzkopf die Heimarbeit gestattet. Dort kann er die Kuben wenigstens auf dem freimaurerischen Schachbrett sortieren.

Bewacht wird er dabei von zwei weißen Venustauben.

Nachts träumt Qohen stets von einem schwarzen Loch, was sein inhaltsleeres Leben gut auf den Punkt bringt.

Zuweilen bekommt er Besuch von durchgeknallten Leuten, darunter eine als Krankenschwester verkleidete Frau, die ihn erst anbaggert, dann aber einen Rückzieher macht.

Noch verrückter ist ein Vorgesetzter, der zuweilen einen Zwerg als Verstärkung dabei hat.

Die Krankenschwester taucht später noch einmal als Lady in Rot auf und vermacht Qohen einen Cyberanzug, mit dem er virtuelle Welten aufsuchen kann. Bainsley (MélanieThierry) stellt offensichtlich eine Verführung für ihn dar und passend dazu gibt es im Hintergrund ein teuflisches Hexagramm. Als Davidstern lässt es sich hier jedenfalls nicht deuten, da das Gebäude wie bereits erwähnt eine Kirche ist und keine Synagoge.

Bevor Qohen sich auf die virtuelle Ebene einlässt, gibt es erst einmal Pizza. Geliefert wird sie von einem halbnackten Busenwunder, der Bob unentwegt auf die Titten starrt.

Qohen hat derweil nur Augen für Bainsley, mit der er sich auf einer virtuellen Insel im Cyberspace trifft. Die Champusflasche ist dabei ziemlich eindeutig als Phallussymbol gedacht.

Da Bainsley jedoch keinen Cybersex mit dem Entitätenknacker haben will, sucht dieser später einschlägige Pornoportale auf. Ab hier dreht sich eigentlich alles nur noch um Sex, mit dem Qohen sein inhaltsloses Leben auszufüllen versucht.

Der Schachbrettboden ist auch in der Pornowelt nicht weit, sodass das Ganze schon fast einen rituellen Charakter bekommt.

Ficken bis der Arzt kommt, das dachten sich wohl auch die Besucher eines Sex-Shops, vor dem ein Krankenwagen parkt. Bestimmt ein akuter Anfall von Tripper.

Aber was soll man auch anderes in einer Welt machen, in der sonst alles verboten ist? Die Verbotsschilder sind übrigens zu einem X angeordnet, was wohl auf das Rating anspielt.

Qohen unterhält sich auf diesem öffentlichen Platz gerade mit einem Kollegen über sein fortgeschrittenes Alter, als er vom Tod erschreckt wird. Okkulte Symbolik kann zuweilen recht zynisch sein.

Letztendlich versucht Qohen, aus seinem Hamsterrad auszubrechen und zerstört als erstes die zahllosen Kameras in seiner Kirche. Eine ist anstelle eines Kopfes auf die Schultern von Jesus montiert, womit hier aber sicher nicht das allsehende Auge Gottes gemeint ist, sondern das des Arbeitgebers.

Nachdem Qohen eine Ewigkeit auf den Anruf seines Chefs gewartet und dabei seine Lebenszeit vertrödelt hat, konfrontiert er ihn schließlich in der Zentrale direkt mit der alles entscheidenden Frage. Doch Management erfüllt ihm nicht den Wunsch nach einem Lebenssinn.

Qohen zerstört daraufhin den Datenkern, der sich jedoch selbst umgehend wieder repariert, nur um schlussendlich doch wieder in die Luft zu fliegen.

Nach dem Sinn all dessen sollte lieber nicht gefragt werden, da alles so sinnlos ist wie Qohens Leben. Warum sich also Gedanken darüber machen, dass im Innern der Maschine ein schwarzes Loch lauert, welches alle eingespeisten Lebensdaten verschlingt? Sicher, das ist Symbolsprache, aber der Realismus hat sich gleichermaßen längst ins schwarze Loch verabschiedet.

Als Zugabe springt schließlich auch Qohen ins Loch. Überraschenderweise landet er dadurch auf der idyllischen Insel im Cyberspace. Dort steht er nackt am Strand herum und streichelt die Sonne. War ja klar, dass wieder einmal alles auf eine freimaurerische Erleuchtungsgeschichte hinausläuft.

Fazit: “The Zero Theorem“ ist von vorne bis hinten gequirlte Scheiße. Zwar verbirgt sich hinter der skurrilen Fassade eine freimaurerische Gedankenwelt, diese wird jedoch in derart obskuren Farben gemalt, dass man es als vernunftbegabter Zuschauer kaum aushält. Man fühlt sich danach absolut nicht erleuchtet, sondern eher hinters Licht geführt. Lediglich Fans von abstrakter Kunst kommen hier auf ihre Kosten, sofern sie denn Meister vom Stuhlgang sind.

Die Umbrella Academy

von Joe Doe

Die Serie „The Umbrella Academy“ basiert auf einer Comicreihe von Dark Horse. Bekanntermaßen ist die Comicindustrie hochgradig okkult, insbesondere wenn ein Verlag schon mit seinem Namen auf das dunkle Pferd des dritten apokalyptischen Reiters anspielt, welcher den Tod symbolisiert.

Der Name der Serie spielt derweil auf ein allseits bekanntes Freimaurersymbol an, nämlich den Regenschirm. Die Handlung dreht sich um einen exzentrischen Milliardär, der 7 Kinder, die allesamt am 1. Oktober 1989 geboren wurden, unter seine Schirmherrschaft nimmt. Dieses Wortspiel kann hier wörtlich genommen werden und wie es sich für einen Schirmherren gehört, trägt er auch gleich noch den freimaurerischen Zylinder.

Die Kids kauft der Milliardär mal eben den Müttern ab, allerdings heißt er Hargreeves und nicht Epstein. Die Kinder verschleppt er auch nicht nach Lolita Island, sondern in seine Schule für begabte Kinder. Das klingt ein wenig nach Professor Charles Xavier und tatsächlich sind die Parallelen zu den „X-Men“ offensichtlich. Die adoptierten Kinder, welche alle wie Jesus ohne Vater gezeugt wurden, haben nämlich spezielle Superkräfte. Ironischerweise spielte die Darstellerin der Vanya, Ellen Page, zuvor schon die Mutantin Shadowcat in „X-Men: Der letzte Widerstand“.

Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied. Während die Kids bei den X-Men freiwillig in Prof. Xaviers Schule sind, wo sie gut behandelt werden, missbraucht Hargreeves seine gekauften Zöglinge als persönliche Superheldentruppe. Vordergründig will er mit ihnen die Welt retten, doch eigentlich vermarktet er sie.

Wie ausgedehnt seine Kontrollwahn ist, zeigt sich an den zahlreichen Überwachungskameras. Privatsphäre haben die Superhelden, denen er Nummern statt Namen gegeben hat, nie kennengelernt.

Die besagten Regenschirme gibt es in jedem Vorspann in wechselnden Motiven.

Sogar die Drinks gibt es nur mit Schirmchen.

Im Logo auf der Schuluniform sind neben dem Regenschirm noch ein Doppelblitz sowie ein Totenschädel zu sehen. Welches Kind würde nicht gerne solch okkulten Gruselkram tragen?

Und selbstverständlich ist auch das Akademiegebäude mit Regenschirmen ausstaffiert.

Am Eingang gibt es zudem ein Löwenpaar…

…sowie innen Repräsentationen des Baphomet.

Schlussendlich mangelt es nicht an freimaurerischen Schachbrettböden, um auch den letzten Zweifel auszuräumen, dass der Regenschirm hier als okkultes Symbol gemeint ist.

Im Zimmer des Drogenjunkies Klaus gibt es ein weiteres Schachbrettmuster sowie ein allsehendes Auge.

Er ist nicht ohne Grund so drogenkrank geworden, denn sein Ziehvater hat ihn als Kind in einer Gruft eingesperrt. Seine Gabe ist es nämlich, mit Toten zu sprechen, was ihn als Kind jedoch geängstigt hat.

Nachdem Hargreeves Suizid begangen hat, trifft Klaus ihn im Jenseits wieder, wo er jedoch weiter von ihm herabgewürdigt wird. Das Ganze findet abermals auf einem Schachbrettboden statt. Nicht mal im Jenseits wird man mit diesem Scheiß verschont.

Die Ecstasy-Pillen, die sich Klaus einschmeißt, tragen schlussendlich noch die Pyramide mit allsehendem Auge. Na, wer kontrolliert den Drogenmarkt?

Dargestellt wird Nr. 4 übrigens von Robert Sheehan, der schon in okkulten Filmen wie „Demons Never Die“, „Der letzte Tempelritter“ und „Chroniken der Unterwelt“ mitgespielt hat. Diesmal bekommt er es mit nichts geringerem als der Apokalypse zu tun, welche Nr. 5, verkörpert von Aidan Gallagher, bei einem Teleport in die Zukunft bereits gesehen hat.

Es gibt geheime Kräfte, die der Zeitreise mächtig sind und die Apokalypse mit allen Mittel herbeiführen wollen. Zu diesen Mitteln zählt auch schon mal tödliche Folter gegen Unbeteiligte.

Die sprichwörtliche Spur der Verwüstung führt zu einer medizinischen Fabrik, die künstliche Augen herstellt. Deren Gebäude ist mit alchemistischen Symbolen verziert.

Die Spur führt weiter zu einem Mann, der sein linkes Auge verliert und dieses durch eines der künstlichen Implantate ersetzt bekommt. Sein Name ist allerdings nicht Horus, sondern Harold. Er ist auch nur indirekt für die Apokalypse verantwortlich, denn ausgelöst wird sie schlussendlich von der Telekinetin Vanya, der unscheinbaren Nr. 7. Dabei wird mal eben der Mond zerstört. Ein Szenario, welches bereits in „Oblivion“ sowie dem Remake von „Die Zeitmaschine“ gezeigt wurde. Scheinbar wird man bei einem großen Megaritual in der Zukunft irgendwann den Mond zur Zielscheibe machen.

Zunächst scheint die Apokalypse abgewendet, doch die Trümmer regnen auf die Erde und damit endet die erste Staffel. Eine zweite ist bereits angekündigt.

Animal World – Ein chinesischer Clown in den Fängen der Mafia

von Joe Doe

Chinesische Filme können inzwischen mit Hollywood konkurrieren. Nicht nur, was die Qualität angeht, sondern auch die okkulte Symbolik betreffend. Ein extremes Beispiel ist „Animal World“, der ein durchaus interessantes Grundkonzept hat, zuweilen jedoch sehr verstörend wirkt. Das liegt vor allem am Protagonisten Zheng Kaisi (Li Yifeng), der als Kind ein traumatisches Erlebnis hatte, während dem ein Clown-Zeichentrickfilm im Fernsehen lief. Seitdem leidet er unter stressbedingten Tagträumen, in denen er selbst zum Clown mutiert.

Der asiatische Prank-Clown nimmt es in seiner Phantasie mit grottenhässlichen Monstern auf. Zuweilen verwandeln sich auch Zhengs Mitmenschen in seiner Phantasie in solche Dämonen.

Da er für einen Kumpel bürgt, der sich mit einem Mafiakredit verzockt hat, bekommt er es bald selbst mit dem organisierten Verbrechen zu tun. Der Mafiaboss Anderson (Michael Douglas) lässt ihm die Wahl, die Schulden für den Rest seines Lebens abzumalochen oder sich auf ein Spiel einzulassen. Die tickende Uhr, die ihm nur wenig Zeit für die Entscheidung lässt, hat die Form eines allsehenden Auges.

Das Spiel findet auf einem Boot mit dem passenden Namen „Destiny“ (Schicksal) statt, welches fernab von jedem Gesetz in internationalen Gewässern kreuzt.

Gespielt wird dort „Schere, Stein, Papier“, allerdings mit Karten. Auf diesen sind Hände in den jeweiligen Gesten zu sehen. Hände mit Augen wohlbemerkt.

Die Spieler, allesamt Schuldner, bekommen jeweils 3 Pentagramme. Die Verlierer müssen eins abgeben, die Gewinner bekommen ihn vom Gegenüber. Ziel ist es, am Ende mindestens 3 Sterne zu haben. Wer schon vor Ablauf der Spielzeit alle Sterne verliert, wird eliminiert. Außerdem müssen bis zum Ende alle Karten verspielt werden.

Für Zheng beginnt und endet das teuflische Spiel am Tisch 6.

Auch sonst ist das Schiff mit allerhand Symbolik ausstaffiert. Im Zentrum steht eine Spielstandsuhr mit Tigerkäfig obendrauf. Getragen wird sie von geknechteten Statuen, welche die Sklaven repräsentieren, die das kapitalistische System tragen. Direkt neben dran befinden sich Überwachungskameras, um keinen Zweifel daran zu lassen, wie sehr die Sklaven kontrolliert werden.

Der Spielmeister steht auf einer Empore deutlich über dem verschuldeten Proletariat. Über ihm ist ein beleuchteter achtzackiger Stern zu sehen.

Auf dem Boden findet sich passend dazu ein Oktagon nebst Schachbrettmustern. Freimaurersymbolik auf Mafiaterrain, die P2 lässt grüßen.

Die Tür, hinter der die Eliminierten verschwinden, wirkt derweil wie das Tor zur Hölle. Nicht ganz grundlos, denn Gerüchten zufolge dienen die Unglücklichen als Laborratten für medizinische Experimente. Vielleicht werden sie aber auch direkt von stinkreichen Perversen geschlachtet, wer weiß das schon…

Zheng sieht auf dem Boot seinen Kumpel wieder und gemeinsam mit einem Dritten bilden sie ein Team, um das Spiel zu ihren Gunsten zu manipulieren. Die mathematische Berechnung macht den einzigen Reiz des Films aus, sofern man auf Mathematik steht. Allerdings geht die Rechnung allzu oft nicht auf, da auch andere Spieler bescheißen und sich der Dritte im Bunde ebenfalls als Betrüger entpuppt.

Um den Stress besser zu verkraften, greift Zheng des Öfteren zur Zigarette. Tabakwerbung scheint inzwischen wieder voll im Trend zu sein. Zuletzt war die Filmindustrie in den 1980ern derart massiv von der Kippenlobby dominiert.

Am Ende überlebt Zheng und kann sogar einen unschuldigen alten Mann von der Schlachtbank retten. Einige Überlebende haben mit dem Spiel nicht nur ihre Schulden getilgt, sondern gehen sogar mit einem Gewinn nach Hause.

Wirklich aus dem Schneider sind sie allerdings nicht. Wer einmal in die Fänge der Mafia geraten ist, bleibt unter stetiger Beobachtung.

Fazit: Optisch hat „Animal World“ viel zu bieten, spannend ist er jedoch nur für Spieler. Das Filmvergnügen wird zudem dadurch geschmälert, dass keine deutsche Synchronfassung vorliegt. Man muss sich den Film schon auf Chinesisch mit deutschen Untertiteln antun. Die okkulten Symbole sowie die grottenhässlichen Monster sind weitere Gründe, diesen Film nicht zu empfehlen.

The Darkest Minds – Konzentrationslager für Kinder

von Joe Doe

„The Darkest Minds – Die Überlebenden“ ist ein dystopischer Film von 2018, der irgendwo zwischen faschistischer Zukunftsvision und Superhelden-Genre anzusiedeln ist. Regie führte Jennifer Yuh Nelson, die zuvor ausschließlich animierte Filme wie „Kung Fu Panda 2“ abgeliefert hat. Es ist schon ziemlich verstörend, dass ausgerechnet eine Kinderfilmregisseurin für einen Film verantwortlich ist, in dem Kinder interniert und ermordet werden. Doch Hinweise auf die Errichtung einer neuen Weltordnung gibt es auch in „Kung Fu Panda 2“, wo u.a. eine brennende Landkarte einen Krieg gegen China ankündigt.

In „The Darkest Minds“ führt die USA keinen Krieg gegen ein anderes Land, sondern gegen die nächste Generation. Alle Kinder und Jugendlichen haben sich mit einer Krankheit infiziert, an der 90% sterben. Die Überlebenden entwickeln hingegen übernatürliche Fähigkeiten wie erhöhte Intelligenz, Telekinese, Elektrokinese, Telepathie und Pyrokinese. Mit anderen Worten geht es eigentlich weniger um eine Seuche als vielmehr um Evolution.

Für die herrschende Elite ist diese Evolution eine Bedrohung, da die kommende Generation nicht mehr zu kontrollieren ist. Deshalb werden alle Kinder ihren Eltern weggenommen, verschleppt und in Konzentrationslager interniert. Unnötig zu erwähnen, dass es bereits hunderte solcher Camps gibt, welche zumeist der FEMA unterstehen. Ist es da nur ein Zufall, dass die Kinder augenscheinlich aufgrund einer Seuche einkassiert werden?

Die Illuminatenzahl 23 darf bei der Ankunft natürlich nicht fehlen. Und das auch noch exakt bei 6:23 min.!

In den Lagern angekommen werden sie nach ihren Fähigkeiten in einem Pyramidensystem klassifiziert. Die obersten zwei Stufen werden dabei als so gefährlich für die aktuellen Herrscher an der Spitze der Machtpyramide erachtet, dass sie gleich nach ihrer Ankunft umgebracht werden.

Die restlichen Kids werden zur Zwangsarbeit verpflichtet und gnadenlos ausgebeutet. Immerhin kann der Staat nicht alle umbringen, da es sonst in der Zukunft niemanden mehr gäbe, über den die Elite herrschen könnte. Es wäre schlichtweg das Ende der Menschheit. In Freiheit dürfen sie dennoch nicht leben. Nicht einmal jene, die keine Superkräfte, sondern lediglich eine erhöhte Intelligenz besitzen. Auch dies stellt eine Bedrohung für die Machtelite dar, da intelligente Menschen ihr System durchschauen könnten.

Das hat durchaus reale Bezüge, denn in der Realität wird nicht umsonst alles daran gesetzt, die kommenden Generationen dumm und unwissend zu halten. Sie sollen zu tumben Lohnsklaven herangezüchtet werden, die gerade einmal genug Wissen besitzen, um die ihnen zugeteilten Aufgaben erledigen zu können. Daher sieht man im Film auch keine einzige Szene, in denen die internierten Kids unterrichtet werden, sondern nur solche, in denen sie Zwangsarbeit leisten.

Um die absolute Kontrolle zu garantieren, sind permanent an jeder Ecke Kameras und nichttödliche Schallwaffen auf die Kinder gerichtet. In der neuen Weltordnung wird einfach an alles gedacht.

Diese Darstellung ist keineswegs übertrieben. Bereits während der Film gedreht wurde, hat die Trump-Regierung erstmals Kinder in Gefangenenlagern interniert. Zwar (noch) nicht die eigenen Staatsbürger, aber dafür Flüchtlingskinder aus Lateinamerika. Die wachsende Anzahl der Rassisten findet das natürlich absolut okay, nichtsahnend, dass das nur der Anfang ist. Betroffen sind dabei keineswegs nur die USA. Auch China interniert seit einiger Zeit muslimische Kinder in Umerziehungslagern, um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Uiguren im Keim zu ersticken. Und wie das nun einmal so ist, sobald die ersten Tabus gebrochen sind, ist bald niemand mehr davor sicher.

Aber zurück zum Film. In diesem bekommt Ruby (Amandla Stenberg), die sich als kleines Mädchen unabsichtlich aus den Erinnerungen ihrer Eltern gelöscht hat, unerwartet Hilfe von Cate (Mandy Moore), die ihr zur Flucht verhilft. Ruby gehört nämlich zur Kategorie Orange und soll nach ihrem Auffliegen hingerichtet werden.

Wie sich herausstellt, gehört Cate zu einer Widerstandsgruppe namens „League“. Deren Ziele, das menschenverachtende Regime zu stürzen, klingen zwar erst einmal edel. Ihre Bereitschaft, dafür Kindersoldaten einzusetzen, ist es jedoch keineswegs.

Als Ruby an der League zu zweifeln beginnt, flüchtet sie erneut und trifft auf Liam (Harris Dickinson), Chubs (Skylan Brooks) und die kleine Zu (Miya Cech). Liam hat insgesamt 100 Kinder bei seiner Flucht aus einem Konzentrationslager befreit. Wo die anderen alle hin sind, wird nicht erklärt. Übrig sind nur die drei, die in einem Kleinbus unterwegs auf der Suche nach einem Versteck sind.

Auf ihrer Reise entdecken die pubertierenden Jugendlichen Ruby und Liam ihre Gefühle füreinander. Um Liam zu beeindrucken, überreicht Zu ein rotes Kleid an Ruby. Zum Glück war die Darstellerin beim Dreh des Films fast volljährig, ihre Rolle wirkt aber dennoch ein wenig zu jung für eine Femme Fatale.

In Sachen Kindererziehung wird Ruby ihrer fatalen Rolle ebenso gerecht. In einem Einkaufszentrum findet sie das Buch „Unten am Fluss“ und liest daraus der kleinen Zu eine Gutenachtgeschichte vor. Dieses Buch enthält einige überaus brutale Szenen, in denen niedliche Kaninchen auf grausame Weise verstümmelt und getötet werden. Ideal, um Kinder zu traumatisieren.

Den scheinbar sicheren Zufluchtsort erreichen die vier über einige Umwege. Ein kurzer Abstecher führt Ruby zu ihrem einstigen Zuhause, doch dort muss sie erkennen, dass sie ihren Eltern nie wieder die Erinnerung an sich zurückgeben können wird. Danach ist sie bereit, sich den anderen endgültig anzuschließen. Als Zeichen für ihren Ausbruch aus dem alten Leben wirft sie ihren Bienenanhänger weg, den sie einst von ihren Eltern geschenkt bekommen hat. Das ist nicht gänzlich ohne symbolische Bedeutung.

Anschließend muss Ruby erst einmal ihre drei neuen Freunde vor einer Kopfgeldjägerin retten, die sie per Telepathie manipuliert. Das erinnert ein wenig an Obi Wan-Kenobis Jedi-Trick. Bei Bobina Fett kommen derweil ganz andere Assoziationen auf. Kopfgeldjäger, die Kinder entführen, gibt es nämlich auch in der Realität. Wie im Film geht es denen meist nur ums Geld, aber statt die Kids an Internierungslager auszuhändigen, werden sie einem noch weitaus grässlicheren Schicksal ausgeliefert. Von daher sind solche Anspielungen extrem gruselig.

Der Zufluchtsort, der vom Sohn des Präsidenten geleitet wird, entpuppt sich ebenfalls als Kinderfalle. Clancy (Patrick Gibson), der schon zu Beginn eher wie ein Sektenguru wirkt und dabei Ähnlichkeiten zu Magneto aufweist, bläst nämlich alsbald zur „Ernte“. Diese Wortwahl ist sogar noch gruseliger als alles, was der Film bisher propagiert hat.

Wie sich allerdings herausstellt, arbeitet Clancy nicht im Auftrag seines Vaters oder der Regierung. Im Gegenteil besitzt er dieselben telepathischen Fähigkeiten wie Ruby und kontrolliert sowohl die Regierung als auch das Militär. Ob damit wohl darauf angespielt werden soll, dass sich die herrschenden Eliten selbst für erleuchtete Übermenschen halten? Dazu passt auch, dass Clancy alle anderen begabten Kinder unterdrückt und ihm Gleichrangige auslöschen lässt. Die Eliten mögen es nicht, wenn die tumben Massen aufwachen oder einige ihnen gar überlegen sind.

An dieser Stelle wäre es vielleicht auch angebracht zu erwähnen, dass die Kinder allesamt ein farbiges Leuchten in den Augen haben, wenn sie ihre Superkräfte anwenden. Aus wissenschaftlicher Sicht macht das überhaupt keinen Sinn, aber vielleicht soll hier eine Art dämonische Besessenheit angedeutet werden. Diese Interpretation kommt einem zumindest sofort beim Anblick der orangen Mind Controler und der roten Pyromanen in den Sinn.

Ruby lässt Clancy als Einzige am Leben, da ihm zum einen ihre Fähigkeit zur Gedächtnislöschung fehlt und er zum anderen einen weiblichen Gegenpart sucht. Das Ganze geht jedoch nach hinten los und bei der „Ernte“ bricht das Chaos aus. Einerseits, weil Clancy ein paar der Roten als persönliche Feuerspucker am Leben gelassen hat, aber auch, weil Ruby stärker ist als anfangs gedacht.

Gemeinsam mit Zu, Chubs und Liam kann sie entkommen und ruft die League zu Hilfe. Die rettet die Kids scheinbar vorerst und lässt Liam sogar in Frieden ziehen, nachdem sich Ruby unnötigerweise aus seiner Erinnerung gelöscht hat. Sie selbst wird am Ende zur Anführerin einer Kinderarmee, welche die League gegen Clancys Regime aufstellt.

Das Ganze lässt sich folgendermaßen interpretieren: Die kommende Generation wird mit größtmöglichem Terror konfrontiert, wozu Krieg, Arbeitslager und Massenhinrichtungen gehören. Dermaßen traumatisiert werden die Überlebenden sich jedem anschließen, der dagegen Widerstand leistet. Doch letzten Endes werden diese neuen Eliten nicht besser sein, wenn es nicht sogar dieselben sind.

Fazit: Jennifer Yuh Nelson hat mit ihrem ersten Realfilm sicherlich eine solide Arbeit abgeliefert. „The Darkest Minds“ ist ohne Frage spannend erzählt und wartet mit guten Effekten auf. Die Botschaft ist hingegen geradezu erschreckend, was durch Trumps massenhafte Dauerinternierung von Flüchtlingskindern einen realen Bezug erhält.

Darüber hinaus gibt es jede Menge Product Placement, denn bis zur Apokalypse sollen die Zuschauer ruhig noch schön weiter konsumieren. Insbesondere die mehrfache Erwähnung, dass das Fluchtauto der Kids ein Nissan ist, nervt gewaltig.

Das Maaßen ist voll!

von Anton Nymous

Schon die Regierungsbildung nach der letzten Bundestagswahl war die reinste Katastrophe, sodass man sich wie in einer Neuverfilmung von „Das hält kein Jahr“ vorkam. Seitdem reihte sich ein Eklat an den nächsten. Der letzte große Skandal drehte sich um den Bundesverfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen. Anlass war seine Verharmlosung der rechtsextremen Übergriffe in Chemnitz, doch das Misstrauen liegt eigentlich viel tiefer.

Im Prinzip spielt es keine Rolle, ob man die Übergriffe von Chemnitz nun aufbauschend „Hetzjagden“ nennt oder sachlich von Propaganda- und Gewaltdelikten spricht. Das Problem des Rechtsextremismus ist offensichtlich und da ist Maaßens Versuch der Leugnung einfach fehl am Platz. Als nunmehr ehemaliger Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) sollte er es besser wissen und gewiss tut er das auch. Nur liegt eben genau da das Problem. Der Verfassungsschutz weiß um die Gefahr von rechts, doch statt etwas dagegen zu unternehmen, werden faschistische Strukturen finanziert und anschließend wird alles vertuscht. Man denke nur an die Konfettiparty nach dem Auffliegen des NSU.

Die Personalie Maaßen passt da ganz gut ins Gesamtbild. So traf er sich bereits mit mindestens 5 AfD-Politikern, darunter mit Frauke Petry und nach deren Austritt mit Alexander Gauland. Bei der Gelegenheit hat er der AfD auch gleich geheime Informationen weitergegeben. Inhaltlich ging es dabei wohl vorrangig um islamistische Gefährder, womit Maaßen der AfD Argumente für deren Propaganda geliefert hätte.

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Die AfD hat sich inzwischen offiziell bei Maaßen bedankt und ihn öffentlich verteidigt. Auf Facebook gibt es sogar eine Solidaritätsseite mit rund 3.000 Likes, vornehmlich von AfD-Anhängern. Maaßen wird regelrecht dafür gefeiert, dass er angeblich die Wahrheit über Chemnitz gesagt hätte und sich schon seit den 1990ern gegen Flüchtlinge engagiert.

Angesichts dieser wechselseitigen Zuneigung ist es eigentlich ganz gut, dass die AfD nicht vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Schon die Beobachtung der NPD hatte dieser mehr geholfen als geschadet und auch den NSU hätte es ohne die tatkräftige Unterstützung des Verfassungsschutzes wohl nie in dieser Form gegeben. Aber was soll man schon anderes von einem deutschen Inlandgeheimdienst erwarten, der in der Tradition von Reinhard Gehlen und Co. steht?

Auf Steuergeld ist die AfD im Gegensatz zur NPD allerdings nicht angewiesen. Sie bekommt bereits genügend Fördermittel für jede Stimme, für jedes Mitglied und inzwischen auch für ihre neu gegründete Stiftung. Hinzu kommen die großzügigen Spenden von superreichen Unternehmern wie August von Finck. Dennoch wäre ein Netz von V-Leuten eine zusätzliche Belastung für uns Steuerzahler.

Ein weiteres Argument gegen eine Beobachtung der AfD wäre die Weitergabe sensibler Daten über politische Gegner an die Rechtspopulisten, so wie das im Falle der NPD bereits beim V-Mann Dienelt geschehen ist. Und schwubbs hatten die Neonazis Namen und Adressen von Linken und Gewerkschaftern. Wie es scheint, braucht die AfD aber gar nicht erst vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden, da Maaßen ihr solche Informationen ohnehin längst frei Haus geliefert hat.

Wer also glaubt, dass der Verfassungsschutz die Verfassung schützt, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Dieser Geheimdienst gehört aufgelöst und durch ein Institut für Demokratie ersetzt, welches ganz ohne V-Leute Informationen über Verfassungsfeinde sammeln und weitaus realistischer Gefahreneinschätzungen abgeben könnte.

Leider ist das noch Zukunftsmusik. Bis es so weit ist, müsste der BRD-Staatsapparat erst einmal gründlich entnazifiziert werden. Doch damit tut sich die Bundesregierung schwer, wie auch der Fall Maaßen zeigt. Jeder normale Arbeiter wird ohne Abfindung auf die Straße gesetzt, wenn er am Arbeitsplatz Scheiße baut. Da reichen zuweilen schon Nichtigkeiten wie das Einlösen eines liegen gebliebenen Pfandbons oder das Mitnehmen von nicht verkauften Lebensmitteln, die ohnehin in die Tonne geflogen wären.

Ähnlich sieht es beim Bamf-Skandal. Die damalige Leiterin Jutta Cordt musste aufgrund der auch durch Seehofer angeheizten öffentlichen Empörung ihren Hut nehmen und hat jetzt eine Stelle drei Gehaltsstufen unter ihrer vorherigen Position. Dabei stellte sich nach akribischer Überprüfung der angebliche Skandal im Bamf als reine Luftnummer heraus.

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Nicht so bei Maaßen! Den wollte die Bundesregierung für seine Verfehlungen zunächst sogar befördern. Er sollte zum Staatssekretär im Bundesinnenministerium aufsteigen, wobei sein Gehalt um zwei Stufen von 11.577,13 € im Monat auf monatlich 14,157,33 € gestiegen wäre. Von einem solchen Einkommen können die einfachen Arbeiter nur träumen und der Einsatz der AfD für Maaßen zeigt einmal mehr, dass sie keine Partei der kleinen Leute ist!

Dabei haben sich die AfD und Horst Seehofer mit ihren Forderungen am Ende auch noch durchgesetzt. Zwar hat die SPD bei der Beförderung schlussendlich nicht mitgemacht, weil ihr zuvor die Wähler in Scharen davongelaufen sind. Inzwischen wurde jedoch ein fauler Kompromiss ausgehandelt. Für Hans-Georg Maaßen wurde eigens eine neue Beraterstelle im Innenministerium eingerichtet, bei augenscheinlich gleich bleibendem Gehalt. Bei genauerer Betrachtung bekommt er allerdings eine Ministerialzulage von 400 € im Monat. Also doch eine Gehaltserhöhung fürs Scheißebauen!

Darauf versteht sich Hans-Georg Maaßen übrigens nicht nur aktuell bezüglich AfD und Chemnitz. Die Liste seiner Vergehen ist dermaßen lang, dass man sich wundern muss, warum er nicht schon vor Jahren als untragbar eingestuft und vor die Tür gesetzt wurde. Zumindest, wenn man kein rechtskonservativer Hardliner ist und Horst Seehofer heißt.

Schon lange bevor Maaßen im August 2012 zum Chef des Bundesverfassungsschutzes ernannt wurde, war er maßgeblich mit dafür verantwortlich, dass der unschuldig in Guantanamo Bay internierte Murat Kurnaz nicht zurück nach Deutschland reisen durfte und daher weiter in dem Foltercamp schmoren musste. Aufgrund dieser Affäre wurde Maaßen 2012 eine Honorarprofessur an der Freien Universität Berlin vom Akademischen Senat verweigert. Wenigstens dort legte man offensichtlich mehr Wert auf Qualität bei der Personalauswahl.

Während seiner Zeit als Verfassungsschutzchef genehmigte er dem US-Geheimdienst NSA den Einsatz von Spionagetechnik auf deutschem Boden. Interessant, dass die AfD sich inzwischen für einen solchen Hochverräter einsetzt. Verrat warf Maaßen jedoch seinerseits dem Whistleblower Edward Snowden vor und unterstellte ihm gar, ein russischer Spion zu sein.

Landesverräter sah Maaßen 2015 zudem in zwei Bloggern von Netzpolitik.org, gegen die er Ermittlungsverfahren anstieß. Sie hatten u.a. publik gemacht, dass im Budgetplan des BfV 2,75 Millionen Euro für den Aufbau einer Behördeneinheit zur Massendatenerfassung in sozialen Netzwerken ausgewiesen waren. Mit anderen Worten war Maaßen gerade dabei eine Internetstasi zu etablieren. Davon sollte die Öffentlichkeit aber nichts erfahren.

Ebenfalls vertuscht werden sollten alle Informationen zum mysteriösen Tod des V-Mannes „Corelli“, der in den NSU verstrickt war und 2014 unter mysteriösen Umständen verstarb. Wieder hagelte es von Maaßen eine Anzeige gegen einen Medienbericht. Für die Pressefreiheit hatte der ehemalige Chef des BfV offensichtlich nie viel übrig.

Um das Maaßen voll zu machen, hat Hans-Georg 2017 im Fall Anis Amri das Parlament knallhart belogen, als er behauptete, nichts von einem V-Mann im Umfeld des islamistischen Attentäters gewusst zu haben. Spätestens an dieser Stelle hätte er eigentlich rausfliegen müssen. Doch er durfte einfach weiter die Sicherheit der Bevölkerung gefährden und darf dies auf seinem neuen Posten auch weiterhin tun. Es ist schlichtweg unfassbar, was in diesem Land abgeht. Und wer glaubt, die AfD sei eine Alternative, sollte sich ihr Verhalten gegenüber Maaßen sehr genau anschauen!