Blade Runner – Ein okkulter Haujobb

von Joe Doe

„Blade Runner“ gilt als ein Meisterwerk der Science Fiction und insbesondere als stilprägend für das Subgenre des Cyberpunks. Inhaltlich geht es um menschliche Roboter, Replikanten genannt, die auf Koloniewelten als Arbeitssklaven und Kanonenfutter eingesetzt werden. Als es zu einer Rebellion der Replikanten kommt, werden selbige auf der Erde verboten. Diejenigen, die auf die Heimatwelt zurückkehren, werden gejagt und getötet. Soweit der grundlegende Plot, der auf Philip K. Dicks „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ basiert.

Die Verfilmung hat Ridley Scott übernommen, der zuvor schon mit „Alien“ einen großen Hit abgeliefert hat. Einen Hit, der maßgeblich von dem Schweizer Künstler und Okkultisten H.R. Giger designt wurde. Es sollte nicht verwundern, dass sich entsprechende Symbolik durch alle Werke von Scott zieht, so auch durch „Blade Runner“. Bereits in der Eröffnungsszene folgt auf einen Flug über das futuristische Los Angeles ein allsehendes Auge.

Ganz ähnlich startet übrigens Ridley Scotts „Alien – Covenant“. Ironischerweise ist es in „Blade Runner“ das Auge eines Menschen, der Replikanten jagt, während es in „Alien – Covenant“ das Auge eines Androiden ist, der Menschen tötet. Und es gibt noch mehr Querverbindungen zwischen den beiden Franchises.

Doch weiter mit der Eröffnungsszene, in der als nächstes die gigantischen Pyramiden der Tyrell Corporation zu sehen sind. Eben jene Firma, welche die Replikanten herstellt, die nach wie vor als Arbeitssklaven nach Außerwelt verkauft werden dürfen.

Die Spitze der vorderen Pyramide wird sogar durch ein darüber fliegendes Fahrzeug illuminiert.

Dazwischen wird noch mal aufs Auge geblendet und es folgen weitere Ansichten der Pyramide.

Die erste Handlungsszene zeigt einen sogenannten „Empathy Test“, mit dem sich Replikanten entlarven lassen. Und prompt fliegt auch einer auf, der den Tester sofort erschießt und anschließend flieht. Daraufhin erhält der Blade Runner Deckard (Harrison Ford) den Auftrag, eben diesen flüchtigen Replikaten namens Leon (Brion James) samt einer Gruppe drei weiterer Nexus 6 Modelle in den „Ruhestand“ zu versetzen. Ein Euphemismus für Eliminierung. Im Original heißen solche Auftragsmorde „Skinjob“, was fälschlich mit „Haujobb“ übersetzt wurde.

Ein weiteres interessantes Detail für Insider ist im Polizeiauto zu entdecken, mit dem Deckard abgeholt wird. Dort erscheint auf einem Monitor eine Grafik, die absolut nichts mit diesem Film zu tun hat. Es handelt sich nämlich um die Andockklammern der Nostromo aus „Alien“. Der nächste Link zwischen den beiden Franchises.

Ansonsten wimmelt es in den Straßen von Schleichwerbung.

Nachdem Deckard zu dem Haujobb genötigt wurde, geht es erst einmal zur Tyrell Corp., was einen erneuten Flug über die Pyramide bedeutet, diesmal in der goldenen Morgenröte.

Wer ganz genau hinschaut, wird in einem der Fenster ein gigantisches Schachspiel entdecken.

Definitiv nicht zu übersehen ist die künstliche Eule der Minerva, auf die Deckard kurz nach seiner Ankunft überdeutlich von Rachael (Sean Young) hingewiesen wird.

Rachael verdeckt ihre rechte Hand und im Hintergrund sind ein Adlerpaar sowie ein Obelisk zu sehen. Man fühlt sich fast wie in einer Loge.

Kurz darauf gesellt sich Dr. Eldon Tyrell (Joe Turkel) hinzu und bittet Deckard, einen Empathy Test an Rachael vorzunehmen. Sie ist also ein Replikant, hat aber die allzu menschliche Angewohnheit, zu rauchen. Offenbar können auch Maschinen süchtig nach Nikotin werden. Zumindest versucht die Tabaklobby uns dies glauben zu machen.

Hinter Tyrell ist an der Wand eine Reihe Pyramiden zu sehen. Pyramiden in einer Pyramide, der Architekt muss ein Freimaurer gewesen sein…

Die nächste Station ist die Wohnung des flüchtigen Leon, bei deren Durchsuchung Deckard dessen Fotos beschlagnahmt. Über dem Eingang ist eine Neonbeleuchtung in Form einer grünen 666 zu sehen und natürlich gehören alle gesuchten Replikanten zur Modellserie Nexus 6. Allerdings sind es nicht nur drei, sondern vier Exemplare.

Unterdessen sucht Leon mit seinem Kumpel Roy Batty (Rutger Hauer) einen Augenmacher auf. Da wären wir also wieder bei diesem Symbol.

Der Augenmacher schickt die Replikanten weiter zu einem J.F. Sebastian (William Sanderson), der einst als genetischer Konstrukteur für Tyrell gearbeitet hat. Von ihm erhoffen sich die Replikanten eine Verlängerung ihrer Lebensdauer, denn ihr Verfallsdatum läuft schon bald ab. In seiner Wohnung gibt es neben einigen potthässlichen Androidenspielzeugen einen Greif zu sehen.

Deckard träumt unterdessen von ganz anderen Fabelwesen. Das Einhorn wird von Fans immer wieder als Indiz dafür interpretiert, dass Deckard selbst ein Replikant ist, ohne es zu wissen. Im Film taucht das Fabelwesen später noch zweimal auf.

Nach der Auszeit sieht Deckard einige der Beweismittel durch. Darunter ein Foto der Replikantenwohnung, auf dem er in einer Spiegelung eines der weiblichen Modelle sieht, sowie eine Schuppe, die zu einer Replikantenschlange gehört. Über die Seriennummer auf der Schuppe macht er den Verkäufer ausfindig, der ihm den Käufer nennen kann. Der Schlangenhändler trägt einen Fes, was in diesem Fall aber lediglich seine ägyptische Abstammung unterstreichen dürfte.

Die Spur führt zu einem anrüchigen Club in China Town, der mit illuminierten Pentagrammen dekoriert ist. Einige der Tänzerinnen treten zudem als Lady in Rot auf.

Ganz anders die gesuchte Replikantin Zhora (Joanna Cassidy), die mit der fraglichen Schlange tanzt. Damit wirklich jeder begreift, dass mit der Schlange Luzifer gemeint ist, wird sie mit folgenden Worten angekündigt:  „Sehen Sie, welche Lust sie von dem Wesen empfängt, welches einst die Menschen verdorben hat.“

Die künstliche Dame ist auch ohne ihr Accessoire eine Schlangenträgerin, denn sie hat sich eine Kobra ins Gesicht tätowieren lassen. Zunächst versucht sie, Deckard zu erwürgen, wird dabei jedoch gestört. Anschließend verfolgt er sie und kann sie auf der Flucht erschießen.

Nach getaner Arbeit gönnt sich der Blade Runner erst mal ein Budweiser. Schleichwerbung ist in diesem Film bald noch präsenter als okkulte Symbolik.

Der Replikant Leon, welcher mit der Toten liiert war, will nunmehr Rache an Deckard üben, doch wird er von Rachael erschossen. Nun wären es eigentlich nur noch zwei Haujobbs, aber die Polizei hat Wind davon bekommen, dass Rachael ebenfalls ein Replikant ist. Der Blade Runner soll sich auch um sie kümmern. Das tut er auf seine eigene Weise in seiner Wohnung. Doch töten kann er sie nicht. Vielleicht weil er selbst ein Replikant ist? In seinen Augen erscheint kurz derselbe künstliche Schimmer wie in ihren.

Wie zur Bestätigung fragt ihn Rachael, ob er sich selbst je einem Test unterzogen hat. Daraufhin passiert, was passieren muss, die beiden verlieben sich ineinander. Und im Prinzip war es doch nur das, was auch Leon und Zhora wollten. Die Replikanten sind nämlich zu Gefühlen fähig.

Nun ja, bis auf Pris (Daryl Hannah) vielleicht, die ihr Opfer J.F. Sebastian lediglich manipuliert. Was sie unter hübsch machen versteht, kennt man sonst nur von Schockrocker Marilyn Manson. Ob er sein Makeup wohl bewusst an „Blade Runner“ orientiert hat?

Übrigens leuchten auch Pris‘ Augen in einem bestimmten Winkel künstlich auf. Menschliche Augen tun dies eigentlich nur bei Blitzlicht, was man als Ärgernis von Fotos kennt. Hier wurde der Katzenaugeneffekt wohl ganz bewusst erzeugt, der durch eine Reflexion auf der Netzhaut entsteht.

In der Wohnung des genetischen Konstrukteurs findet sich übrigens ein weiteres Einhorn, welches unterschwellig andeutet, dass die Tyrell Corp. etwas mit Deckards Träumen zu tun haben könnte.

Weiterhin gibt es in Sebastians Wohnung ein Schachbrett mit Vogelfiguren, darunter natürlich eine Eule.

Schach ist ebenso die Zugangskarte zu seinem alten Arbeitsgeber, wo er den Replikant Roy Batty hinbringen soll. Der will endlich seine Lebenszeit und die von Pris verlängern, bevor sie abläuft. Bei Tyrell angekommen, wartet erst mal wieder die Eule, diesmal mit Betonung auf das allsehende Kybernetikauge.

Als Roy seinem Schöpfer begegnet, kann dieser ihm nicht helfen. Die künstliche DNA, welche die Lebenszeit der Replikanten limitiert, so wie die Telomerase übrigens die menschliche Lebensdauer limitiert, lässt sich nicht nachträglich verändern. Frustriert über diese Offenbarung, küsst Roy seinen Schöpfer erst, um ihn anschließend um seine Augen zu erleichtern. Muss wohl ein Todeskuss gewesen sein und ist daher in diesem Fall nicht homoerotisch.

Nach dem Doppelmord an Tyrell und Sebastian lässt sich Deckard die Adresse von letzterem geben, wo Pris prompt ans Bildtelefon geht. Er weiß nun, wo er die letzten beiden Haujobbs findet. Pris leistet zwar Widerstand, doch kann er sie überwältigen und erschießen. Roy trifft zu spät ein und kann nur noch um sie trauern. Seine Zeit läuft ebenfalls ab und das liegt nicht einmal an seinem Verfolger, sondern an seiner Programmierung. Bevor er die Kontrolle über seine eigenen Hände verliert, bricht er aber erst noch Deckard ein paar Finger. Der flüchtet sich in ein Bad mit Schachbrettmuster.

Der Replikant will nicht nur sprichwörtlich mit dem Kopf durch die Wand, sondern durchschlägt selbige mit seiner Abrissbirne direkt durch das Schachbrett.

Deckard flüchtet sich aufs Dach, wo er beim Sprung auf ein benachbartes Gebäude fast in den Tod stürzt. Überraschend nutzt Roy seine verbliebene Lebensenergie, um ihn zu retten. In seinen letzten Momenten erzählt der sterbende Replikant, was er alles an der Schulter des Orion und am Tannhäuser Tor gesehen hat. Letzterer Ort wird in der Science Fiction des Öfteren zitiert, darunter in „Starforce Soldier“, der ursprünglich sogar im „Blade Runner“-Universum angesiedelt sein sollte, und in der deutschen Serie „Dark“.

Zum Schluss lässt Roy noch eine weiße Venustaube starten und das war‘s dann für ihn.

In der ursprünglichen Kinoversion fährt Deckard mit Rachael raus in die Natur, doch im Final Cut verlässt er lediglich seine Wohnung mit ihr und findet dabei ein Origami-Einhorn, das ihm der Cop Gaff (Edward James Olmos) hinterlassen hat. Wieder eine Anspielung darauf, dass er selbst ein Replikant sein könnte

Fazit: Auch wenn einige „Blade Runner“ mit dem Wissen um die Symbole in Zukunft mit anderen Augen sehen werden, ist er dennoch ein beachtenswerter Film mit philosophischem Tiefgang. Er stellt die Frage, ob künstliche Intelligenzen ein Recht auf ein erfülltes Leben haben? Oder ob wir Menschen das Recht haben, fühlende Wesen zu erschaffen, um sie zu versklaven? Darüber hinaus hat der Streifen wegweisende Spezialeffekte und einen eingängigen Soundtrack von Vangelis (1943-2022), welcher exakt zehn Jahre nach „Blade Runner“ noch einmal mit Ridley Scott an dessen Film „1492 – Eroberung des Paradieses“ zusammenarbeitete.

Inside Job Teil 1 – Verschwörungstheorien als Witz

von Joe Doe

Die von 2021 bis 2022 produzierte Zeichentrickserie „Inside Job“ macht sich über so ziemlich jede Art von Verschwörungstheorie lustig, die jemals im Internet kursierte. Das wäre an und für sich ganz witzig, wenn dabei nicht reale Verschwörungen mit hanebüchenem Unsinn gleichgesetzt werden würden. Schon in der Eröffnungsszene wird ein Dollarschein so gefaltet, dass das Wort „Boobs“ („Titten“) zu lesen ist.

Im Vorspann kommen dann noch unter UV-Licht satanische Symbole und die Zahl 666 hinzu, während die tatsächlichen Freimaurersymbole auf der US-Währung komplett ignoriert werden.

Der Vorspann offenbart noch weitere unsinnige Verschwörungstheorien, darunter das geozentrische Weltbild und die flache Erde…

…das Fortleben toter Promis wie Steve Jobs, Tupac und Elvis…

…sowie die angebliche Regie der Mondlandung durch Stanley Kubrick.

Eine Führung durch die Firma Cognito Inc., welche den Deep State schützt, offenbart weitere Absurditäten. Darunter Barack Obamas Geburtsurkunde und Walt Disneys konservierten Kopf.

Unter den Mitarbeitern gibt es formwandelnde Reptiloiden.

Im Wasserspender lebt ein dreiäugiger Fötus, der an einem Laptop mit Pyramidenlogo arbeitet. Außerdem hat der Wasserspender Ventile in Blau und Rot.

In der Lobby steht ein großer Maya-Kalender, der schon in der ersten Episode mit einem Weltuntergangsszenario kombiniert wird.

Manche Mitarbeiter schnüffeln Chemtrails.

Es gibt aber auch Anspielungen auf reale militärische Forschungsfelder wie die Wetterkontrolle.

Oder satanische Opferrituale. Allerdings dürften diese in der Realität keinen Einfluss auf den Kurs des Dow Jones haben.

Lässt man die absurde Handlung, die sich in Episode 1 um den Austausch des Präsidenten durch einen Roboter dreht, einmal außer Acht, fallen vor allem die okkulten Symbole auf. Diese sind alles andere als fiktiv. Allen voran die unzähligen Pyramiden sowie ganz explizit die Pyramide mit Auge, die schon im Vorspann zu sehen ist.

Der Konferenztisch der Cognito Inc. sowie die darüber hängende Deckenbeleuchtung sind ebenfalls dreieckig.

Auf dem Tisch steht weiterhin eine bunte Pyramide mit drei Seiten.

Sogar die Pyramiden von Gizeh sind im Hintergrund auf einem Bildschirm zu sehen. Und wer genau hinschaut, entdeckt zudem manche M-Handgeste.

Noch expliziter ist jedoch das Siegel, welches im Konferenzraum und der Lobby hängt. Darauf finden sich gleich mehrere Symbole wie die Pyramide mit Auge, ein Totenkopf mit überkreuzten Knochen, eine Schlange, eine weiße Venustaube sowie ganz prominent Zirkel und Winkelmaß.

Zirkel und Winkelmaß finden sich ebenfalls im Büro des Leiters, direkt neben einer Eule der Minerva.

Und auch im Haus von Rand Ridley, der früher mal Leiter der Cognito Inc. war, gibt es eine Eule und einen Zirkel hinter einem Dreieck.

Es fällt auf, dass die meisten Symbole den Freimaurern zuzuordnen sind. Jedoch werden diese kaum namentlich erwähnt, womit ihre tragende Rolle in der Realität total unterschlagen wird. Und das, obwohl die Serie in Washington D.C. spielt, einer der wichtigsten Freimaurermetropolen der Welt.

Der Washington-Phallus ist hier übrigens eine getarnte Raketenstartbasis.

Das Logo der Cognito Inc. (ein Anagramm für Incognito) ist ebenfalls sehr interessant. Es handelt sich um drei übereinandergelegte Hexagone, womit hier die Zahl 666 verschlüsselt ist. Wir erinnern uns an das satanische Opferritual mit der Ziege.

In einer weiteren Abteilung werden Gewaltszenen in Kinderfilme geschnitten. Direkt davor findet sich das Bild eines blauen Pferdes, welches in der Realität vor dem Flughafen von Denver steht und als „Bluecifer“ bekannt ist.

An anderer Stelle hängen Poster, die zum Gehorsam aufrufen.

Wie alle Geheimbünde und Deep-State-Organisationen untersteht die Incognito Inc. einer uralten Elite, die sich hinter dreieckigen Masken verbirgt. Deren Wurzeln reichen bis ins antike Ägypten zurück, auf welches sich auch die Freimaurer berufen.

Die Protagonistin Reagan Ridley (offenkundig nach dem 40. US-Präsidenten benannt) strebt danach, Leiterin der Geheimbehörde zu werden. Dabei sieht sie sich selbst nicht als böse Intrigantin, sondern als Weltretterin. Sicherlich entspricht dies auch dem Selbstbild einiger Freimaurer.

In Wirklichkeit spielt sie jedoch mit der Welt. Bei genauerer Betrachtung haben übrigens sogar ihre Augenbrauen eine Dreiecksform und im Hintergrund ist die Statue eines Schlangenmenschen zu sehen.

Ihr durchgeknalltes Team besteht unter anderem aus dem militärischen Berater Glenn Dolphman, einem Delphinmenschhybriden, dem halluzinogenen Pilzwesen Magic Myc (im Original Myc Celium), der Medienmanipulatorin Gigi, dem Drogenmischer Dr. Andre und ihrem Co-Teamleiter Brett Hand. Das Chaos ist vorprogrammiert.

Wenn das Team mal wenig zu tun hat, treibt es sich in der Mitarbeiter-Mall herum. Hier gibt es so einige Anspielungen auf Verschwörungstheorien und im Hintergrund einen 9-Eleven-Shop (statt 7-Eleven).

Am Hau-Den-Maulwurf-Automaten kann man auf Edward Snowden eindreschen oder sich am Videospiel nebendran das Hirn zerkochen lassen.

Im McUltra’s (eine Anspielung auf MK-Ultra) gibt es mit Crystal Meth versetzte Pepsi. Das nimmt Bezug darauf, dass der Konkurrent Coca(ine) Cola ursprünglich Kokain in der Rezeptur hatte. Das Restaurant hat natürlich einen Schachbrettboden und an der Wand hängen wieder mal ein Zirkel sowie eine Pyramide mit Auge.

Schleichwerbung für Coke darf neben der Pepsi natürlich auch nicht fehlen.

An einer anderen Wand hängen eine Bilderberg-Leuchtreklame, eine hypnotische Spirale und eine goldene Platte mit der Nummer 5999, worin eine auf dem Kopf stehende 666 steckt.

Reagan kann sich im Gegensatz zu ihrem Team nicht entspannen, denn sie muss in Episode 2 jemanden entlassen um Geld einzusparen. Der Leiter hat bereits das Budget für Kornkreise gekürzt.

Die Ausarbeitung des Sparplans führt Reagan in verschiedene Abteilungen. Im Büro des JFK-Attentäters gibt es mal wieder eine Eule.

Besonders interessant ist die Abteilung Medienmanipulation, deren Aufgabe es ist, die Hirne der Zuschauer mit Bullshit und unterschwelligen Botschaften zu füllen. Netflix ist dabei durchaus selbstironisch. Aktuell konzentrieren sich jedoch alle Teammitglieder darauf, Reagan zu manipulieren, um nicht gefeuert zu werden.

Sie setzt sich aber ohnehin für alle Mitarbeiter ein, sogar für den längst überflüssigen JFK-Killer. Um dessen Nutzen zu belegen, lässt sie Kennedy klonen, was jedoch in einer Klonkatastrophe endet. Anspielungen auf „Das Ding“ inklusive.

Wirklich spannend wird es jedoch erst in der dritten Episode „Blaues Blut“, in der endlich die Reptiloiden ihren großen Auftritt haben. Natürlich dürfen dabei die Illuminaten nicht fehlen, deren Magazin mit Jay-Z- auf dem Cover wirbt.

Die Repiloiden mit Promistatus bieten sich für einige böse Wortspiele an, darunter der Boneman John Scarry (statt Kerry).

Ein Großteil des Cognito Inc.-Etats kommt von den Reptiloiden, wofür die Firma im Gegenzug verhindert, dass etwas gegen die globale Erwärmung unternommen wird, denn die Reptos mögen es warm. Das Team soll einen Gala-Empfang nutzen, um einen neuen Vertrag über einen höheren Etat unterzeichnen zu lassen.

Die Party steigt unter ihrer Hochburg Yale. Skull & Bones lässt abermals grüßen.

Bevor es losgeht, wird das Team im Bereich Inhuman Resources vorbereitet.

Das Briefing wird vom Mottenmann abgehalten. Dieser rät, Formulierungen wie „See you later Alligator“ zu vermeiden. Einige Teammitglieder interessieren sich jedoch nur für den Part über die Orgien.

Bei der Ankunft in Yale ist schon der Türklopfer verdächtig. Hier gibt es zum Schlangenkopf gleich noch eine Ouroboros.

Es ist direkt verwunderlich, dass es am Buffet nur Nagetiere und keine Menschenbabys gibt.

Dafür stößt die Queen mit Blut an. Man beachte den achtzackigen Stern, den sie als Brosche trägt. Dabei soll es sich um das Hoheitszeichen der Reptos handeln.

Während der Leiter und Reagan sich um den Vertrag kümmern, sind einige der anderen auf der Suche nach der Orgie.

Brett muss unterdessen feststellen, dass seine Skull & Bones-Brüder Echsenmenschen sind. Gemeinsam lassen sie die alten Zeiten wieder aufleben. Man beachte hierbei ihre pyramidalen Bruderschaftspins am Kragen.

Ein Höhepunkt des Abends erinnert stark an die Oscarverleihung, einschließlich der Statuen des Gottes Ptah, auch bekannt als Academy Award. Übrigens wurde der ägyptische Gott tatsächlich mit grüner Haut dargestellt.

Die Anspielungen auf die Filmindustrie sind wieder einmal selbstironisch. In Anbetracht von Filmen wie „The Midnight Meat Train“ hat das allerdings einen bitteren Beigeschmack.

Die Zusammenarbeit zwischen Reptos und Menschen wird in einer Pyramide symbolisiert.

Doch eigentlich wollen sie die Menschheit unterjochen und haben dies wohl auch in den letzten Jahrtausenden getan.

Kurz vor der Vertragsunterzeichnung gerät wieder einmal alles aus den Fugen. Durch eine Fehlfunktion von Reagans mechanischem Umarmer finden einige Reptiloide den Tod.

Manche der Reptos, die Reagan verfolgen, sind Kragenechsen, die Säure spucken können. Eine Anspielung auf den Dilophosaurus aus „Jurassic Park“.

Der Leiter von Cognito Inc. versucht, seine Gastgeber zu beschwichtigen, indem er ihnen ein Menschenopfer anbietet, doch er und seine Leute werden vor die Tür gesetzt.

Reagans Fehltritt könnte sogar einen Krieg auslösen.

Sie wird vor Gericht gestellt, wobei schon dessen Einrichtung nichts Gutes erahnen lässt. Die Holzschnitzereien zeigen Schlangen, die Menschen fressen.

Über dem Stuhl der Richterin findet sich außerdem ein Hexenknoten.

Da Reagan durch die Schuld ihres Vaters unter einem Umarmungstrauma leidet, fällt die Strafe milde aus. Sie wird zu einer Gruppenumarmung verdonnert, die in der von einigen heiß ersehnten Orgie ausartet. In der Rückblende auf Reagans Kindheit findet sich übrigens mal wieder ein Dreieck.

In der vierten Folge „(S)Ex Machina“ geht es um Reagans Beziehungsprobleme. Da sie bei allen Dates abblitzt, baut sie sich eine Roboterkopie. Doch selbst die lässt sie abblitzen und baut eine Roboterkopie von Reagan, die schließlich Jagd auf deren reales Date macht. Mit dem macht sie am Ende Schluss und lässt ihn einkassieren.

In einer B-Handlung tauschen Brett und Glenn die Körper, wobei recht unverhohlen auf den Film „Face off – Im Körper des Feindes“ angespielt wird.

In Bretts Körper erhält Glenn endlich Zugang zum angesagtesten Club, der dem Pyramidenlogo nach von Freimaurern betrieben wird. Doch der Ruhm ist nur von kurzer Dauer und am Ende wird der Status Quo wiederhergestellt.

In der fünften Episode geht es um die Stadt Still Valley, die geistig in den 1980er Jahren stecken geblieben ist, weil Cognito Inc. ein Gedächtnislöschungsmittel an der Bevölkerung getestet hat. Wieder mal eine Anspielung auf Chemtrails.

Für die Firma ist die Stadt der ideale Absatzmarkt für veraltete Produkte, die teils aufgrund ihrer Schädlichkeit schon längst vom Markt genommen worden sind, darunter Zigaretten. Interessanterweise hat die He-Man-Figur hier mal kein Templerkreuz auf der Brust.

Natürlich geht bei der erneuten Sprühaktion etwas schief und Magic Myc wird aus dem Flugzeug geschleudert. Er wird von ein paar Kindern aufgegabelt, die seine Smartwatch für ein außerirdisches Kommunikationsgerät halten. Als sie auf einer Pornoseite landen, glauben sie, er stamme vom Planeten Bukake.

Das Zimmer ist nicht die einzige Anspielung auf „E.T.“.

Und das Rathaus ist direkt aus „Zurück in die Zukunft“ geklaut, wobei auch der Name der Stadt eine Hommage an Hill Valley ist.

Neben jeder Menge weiterer 80er-Jahre-Anspielungen gibt es wieder mal die übliche Symbolik, wie allsehende Augen im Hintergrund.

Das Logo der Schule von Still Valley ist zudem eine Eule.

In der sechsten Folge geht es um die Flat-Earth-Theorie, die sich Reagans Vater im Drogenrausch ausgedacht hat. Anlass war eine Wette darauf, dass keine Theorie zu dumm ist, als dass man die Leute nicht davon überzeugen könnte, sie zu glauben. Tatsächlich fallen immer mehr Menschen auf diesen Bullshit rein, womit diese Folge durchaus nah an der traurigen Realität ist.

„Bruce Allmächtig“ verkauft Rand seinen Anhängern als Dokumentarfilm, was ebenfalls eine Anspielung auf die Leichtgläubigkeit einiger Verschwörungsideologen ist.

Die Cognito Inc. weiß natürlich, dass die Erde in Wahrheit hohl ist und von Maulwurfsmenschen bewohnt wird. Ein Seitenhieb auf die ähnlich dümmliche Verschwörungstheorie, an die mindestens ebenso viele , wenn nicht sogar die gleichen Vollidioten glauben, obwohl sie der flachen Erde total widerspricht.

Für Reagan ist das Hobby ihres Vaters eine willkommene Ablenkung, um ihn von der Hochzeit ihrer Mutter fern zu halten. Aus unerfindlichen Gründen schmuggelt einer ihrer Kollegen einen Koffer voller Drogen auf die Feier. Doch Glenn schmeißt den Stoff über Bord.

Durch Zufall erfährt Rand dann doch von der Hochzeit seiner Ex und crasht die Party mitsamt seiner Flat-Earth-Freunde, die sich zwischenzeitlich radikalisiert haben und die Hochzeitsgesellschaft als Geiseln nehmen. Das spielt mit Sicherheit auf eine andere Gruppe von Verschwörungsanhängern an, denn die Prepper sind tatsächlich Waffennarren mit einem hohen Gefährdungspotential.

Der Anführer der Bande verlangt, an den Rand der Erde gebracht zu werden. Um diesen zu simulieren, wird der Eingang zur inneren Erde geöffnet, in den der Flatearther prompt hineinspringt, in dem Irrglauben, auf der anderen Seite der Flacherde wieder aufzutauchen. Das Problem hat sich damit von selbst erledigt, wobei es äußerst fragwürdig ist, eine absurde Verschwörungstheorie mit einer anderen aufzulösen.

In Episode 7 erwacht Reagan neben einem One-Night-Stand, auf das sie sich im Vollrausch eingelassen hat. Masters ist ein Geheimagent vom Schlage eines James Bond und das Gebäude, in welches sie abgeschleppt wurde, ist mit einem „G“ markiert. Vielleicht ein „G“ für „Gnosis“?

Auf Arbeit muss sie feststellen, dass sie bei ihrem nächsten Auftrag mit Agent Masters zusammenarbeiten muss, der obendrein noch ihre Lorbeeren für die Rettung der Hochzeitsgesellschaft ihrer Mutter einstreicht. Ihr Ziel ist ein Bond-Bösewicht namens Schädelfinger, der irgendwie aussieht wie Marilyn Manson. Außerdem bietet sich der Name an, um ein paar Schädel zu platzieren.

Sein Geheimversteck liegt ganz klischeehaft auf einer Vulkaninsel, deren Grundstückswert eine 666 enthält.

Es ist fraglich, wer das größere Ego hat: Der Bösewicht oder Agent Masters? Letzterer hat einen suboptimalen Fallschirm, der jeden Überraschungseffekt versaut.

Die Folge ist voller sexueller Anspielungen. Schädelfinger hat eine Phalluskanone…

…und Masters schickt ihm eine Ladung Nanobots aus dem Schoß.

Nach der Verhaftung des Schurken wird dessen Versteck vom Leiter der Cognito Inc. übernommen. Den Übernahmevertrag schließt er mit einer Lady in Rot ab.

Er plant, aus der Insel ein Steuerparadies zu machen. Hier wird offenkundig auf die Panama-Papers angespielt, womit mal wieder ein realer Fall von Korruption in den Sumpf der lächerlichen Verschwörungstheorien gezogen wird.

Der Rest der Folge dreht sich darum, dass Reagan ihr One-Night-Stand wieder loswerden will. Dafür inszeniert sie ihren eigenen Tod und wendet sich am Ende gar an Schädelfinger. Der lehnt zunächst ab, sodass sie in seine Rolle schlüpfen und Masters in eine Falle locken muss, wo sie dann mit ihm Schluss macht. Danach überlässt sie ihn der Folter durch den echten Schädelfinger.

Die Episode „Tötet Buzz“ führt Cognito Inc. auf den Mond.

Dort hat sich eine Hippie-Kommune breit gemacht, die von Buzz Aldrin angeführt wird.

Die Bilder der Mondlandung mussten daher von Stanley Kubrick nachgedreht werden.

Wenn man einmal den Bullshit beiseitelässt, gibt es tatsächlich Anzeichen, dass Bilder der Apollo 11 nachgedreht wurden, weil die Astronauten auf dem Mond Dinge entdeckt haben sollen, welche die Öffentlichkeit nicht sehen durfte. Indizien sind Aussagen von Aldrin und anderen Astronauten über UFO-Sichtungen. Doch darum geht es in der Serie nicht. Stattdessen bekommt man wieder Bullshit vom Feinsten serviert. Beim Start von der Erde ist sogar immer noch der Eingang zur Hohlerde im Atlantik zu sehen.

Vom Mond aus ist außerdem der Kontinent Atlantis zu erkennen, welcher von der NASA aus allen Fotos heraus retuschiert wird.

In Wirklichkeit retuschiert die NASA ganz andere Sachen. Dinge wie Mondbasen zum Beispiel, die allerdings eher nicht den USA gehören und die auch keine unabhängigen Mondnationen sind. Ebenso wenig gibt es Mondnazis, die auf der erdabgewandten Seite leben, wie es in der Serie heißt. Aber es war klar, dass diese Anspielung auf „Iron Sky“ kommen musste.

Während Reagan und Brett den echten Buzz Aldrin aufsuchen, der sich die sowjetische Hündin Laika als Haustier hält…

…statten die anderen dem falschen Aldrin einen Besuch ab. Der denkt aber gar nicht dran, die Bühne einfach frei zu machen, sondern enthüllt die Mondlüge live im Fernsehen. Ob der reale Buzz diese Darstellung lustig fand, ist nicht überliefert.

Reagan hält den Mond-Aldrin für ihren leiblichen Vater, da er auf einer gemeinsamen Sexorgie mit Rand und ihrer Mutter war. Doch Rand ahnt bereits, dass das nicht stimmen kann. Zudem finden er und Brett die sterblichen Überreste von Neil Armstrong, der offenkundig ermordet wurde. An Buzz‘ Utopia mit seinen freien Monduniversitäten und bedingungslosem Mondeinkommen ist etwas faul. In Wahrheit ist Buzz nämlich ein Monddiktator, der den Trabanten aus dem Erdorbit lösen will.

Das Ganze ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen und rufschädigend, dass sich die Macher der Serie genötigt sahen, den realen Buzz Aldrin am Ende der Folge zu bitten, sie nicht zu verklagen.

Die neunte Episode ist wieder etwas ernster und beginnt mit den Robenträgern des Schattenrates, die hinter allem stecken. Ihr Domizil ist mit sumerischer Keilschrift verziert und es fließt Blut von den Wänden.

Die Menschen werden auf den Wandreliefs als Sklaven dargestellt.

Außerdem finden sich an einer anderen Wand eine Ziege und ein Apis-Stier.

Die Aufnahme eines neuen Mitgliedes steht an.

Denn alle Planeten stehen mal wieder in einer Reihe.

An der Börse werden geheime Botschaften verbreitet.

Und ebenso in Kornfeldern.

Der CEO von Cognito Inc. hofft, der Auserwählte zu sein.

Eine Eule hat ihm die frohe Botschaft übermittelt.

Reagan soll auf seinen Posten als Leiterin der Firma aufrücken. Ihr Vater hat dafür extra ihr Diplom ausgekramt. Es ist auf den. 23. Mai 1999 ausgestellt. Da hätten wir also die 23 und gleich noch eine auf dem Kopf stehende 666.

Die neue Chefin bemängelt, dass der Laden zu lange ein Verein für alte Männer war. Die Darstellung der amerikanischen Gründungsväter mag gehässig sein, aber irgendwie auch zutreffend.

Die unterschwelligen Botschaften in Kinderserien will Reagan progressiver gestalten. Ob das den genannten Forderungen dienlich ist, darf bezweifelt werden. Zumal die Republikaner Umweltschutz sowie das Grundrecht auf Gesundheit ohnehin schon als Teufelswerk verdammen.

Die Party wird jäh unterbrochen, als ein Maulwurf ein Geheimdossier stiehlt, in dem alle schmutzigen Projekte aufgelistet sind, in welche Cognito Inc. je involviert war. Während die Angestellten nach dem Maulwurf fahnden, sucht der Ex-Chef den Schattenrat auf. An deren Eingangstor befinden sich ein Stier und ein Bär – die Symbole der Börse. Dies spielt auf die Macht des Finanzsektors an, der letztendlich alles kontrolliert.

Dasselbe Motiv findet sich noch mal im Keller.

Innen wimmelt es ferner von Repräsentationen des Baphomet, doch neben gehörnten Tierschädeln gibt es auch noch einen Löwenkopf, der ebenfalls für Satan stehen kann.

Die Fallgrube, durch die sie den Versager plumpsen lassen, hat natürlich eine Dreiecksform.

Wie es scheint, sind die Roben gar nicht sauer auf das Chaos bei Cognito Inc., sondern sie unterziehen den Anwärter einem Test. Als erstes muss er sich durch ein Todeslabyrinth kämpfen.

Allerdings ist er nicht der einzige Anwärter. Der Papst, ein Man in Black, ein Echsenmensch sowie die TV-Moderatorin Oprah Winfrey (als Vertreterin der Illuminaten) sind ebenfalls im Rennen. Als Erster scheidet der Papst aus. Ironischerweise wird er von Schlangen getötet, was geradezu biblisch ist.

Ein paar Fallen später muss der CEO sich zwischen einem Pharao, Aristoteles und Ronald McDonald entscheiden.

Und ganz zum Schluss gibt es noch einmal zwei Türen in Form eines Bären und eines Stiers. Während Oprah sich für die falsche Tür entscheidet, weiß ihr Kontrahent ganz genau, dass der Bulle für steigende Kurse steht.

Die Suche nach dem Maulwurf verläuft unterdessen schleppend. Brett ist zwar verkabelt, das ist allerdings nur sein Autotagebuch. Bei Gigi entdeckt Reagan abgelehnte Bewerbungen bei den konkurrierenden Illuminati. Übrigens wird hier mal wieder die Pyramide mit dem Auge völlig falsch zugeordnet, denn das ist ein Freimaurersymbol, während die Illuminaten die Eule als Logo hatten.

Reagans Vater hilft ihr schließlich bei der Suche nach dem Maulwurf und bringt sie in einen geheimen Überwachungsraum, in dem er jede Menge Kryptiden nebst einem Grey-Alien versammelt hat. Die Uhr an  der Wand ist nebenbei bemerkt ein achtzackiger Stern.

Auf den dort lagernden Überwachungsbändern entdecken sie endlich die Wahrheit: Der Maulwurf ist der Teddyroboter, wegen dem Reagan ein Umarmungstrauma hat. Eine beknacktere Auflösung konnte man sich wohl kaum vorstellen. Der Roboter glaubt, dass die Arbeit bei Cognito Inc. Reagan unglücklich macht und deshalb will er das Unternehmen zerstören. Er möchte, dass sie ihren Kindheitstraum lebt, Lego-Astronautin zu werden und auf dem Mond N-SYNC zu heiraten.

Um den Killerbär zu stoppen, brauchen die Ridleys ein Passwort. Nur kann sich Reagan nicht daran erinnern, weshalb sie eine Reise in ihren eigenen Verstand machen muss. Das entwickelt sich im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Mind Fuck.

Bei der Durchforstung ihrer Erinnerungen erlebt sie u.a. einen Kindergeburtstag, bei dem keinerlei Freunde anwesend waren. Möglicherweise lag das an dem mechanischen Velociraptor, den sie eigens für die Party gebaut hat.

Brett folgt Reagan in ihren Verstand und manipuliert dabei ihre Erinnerungen. Irgendwie ist es etwas creepy, dass er eine ihrer Kindheitserinnerungen wählt und dort mit ihr auf einen Schulball geht, obwohl er schon 30 ist und sie, zumindest in ihrer Erinnerung, noch ein Kind.

Aus Rache für das jahrelange Mobbing übergießt die Kleine ihre Abschlussklasse mit Blut, was eine direkte Anspielung auf Stephen Kings „Carrie“ ist.

Die ältere Reagan findet inzwischen heraus, dass schon einmal an ihrem Verstand herum gepfuscht wurde und zwar von ihrem Vater. Er hat die Erinnerung an ihren einzigen Freund ausgelöscht, damit sie sich auf ihre Karriere konzentriert. Der Name des Freundes ist zugleich das Passwort, mit dem der Roboterbär gestoppt werden kann. Und es erklärt außerdem, warum sie sich nicht daran erinnern konnte.

Nachdem der Maulwurf gestoppt ist und der alte CEO vom Schattenaufsichtsrat in ein Geheimgefängnis entsorgt wurde, glaubt sich Reagan am Ziel ihrer Träume. Doch als sie am nächsten Tag in ihr Büro kommt, ist es schon nicht mehr ihr Büro. Der Schattenaufsichtsrat hat zu ihrem Entsetzen ihren Vater zum neuen CEO erklärt. Ende des ersten Teils.

Fazit: „Inside Job“ ist einerseits durchaus unterhaltsam und witzig. Andererseits zieht die Serie gerade damit reale Verschwörungen ins Lächerliche und setzt sie mit absurdem Schwachsinn wie der flachen Erde gleich.

Umbrella-Academy Staffeln 2 und 3 – Von den 1960ern zurück in den Weltuntergang

von Joe Doe

Nachdem die sechs überlebenden Schüler der Umbrella Academy dem Weltuntergang per Zeitsprung entkommen sind, landen sie in den 1960er Jahren. Allerdings kommen sie zu verschiedenen Zeiten an und der verjüngte Nummer 5 (Aidan Gallagher) hat das Pech, erneut Zeuge einer Apokalypse zu werden. Irgendetwas haben seine Freunde angestellt, dass plötzlich ein Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion ausbricht. Der erste Atompilz hat selbstverständlich die Form eines Regenschirms.

Die Schirmsymbolik zieht sich wieder durch sämtliche Intros.

Schon bei der Ankunft in den 1960ern werden die Zeitreisenden von einem Mann mit Regenschirm beobachtet.

Und natürlich trägt auch ihr Lehrmeister Reginald Hargreeves (Colm Feore) auf einem Foto einen Regenschirm und das, obwohl es gar nicht regnet. Das Foto entstand beim Attentat auf John F. Kennedy, welches seine Schüler verhindern wollen. Das wäre allerdings ein Eingriff in die Geschichte und man ahnt sofort, wie es später zum Atomkrieg kommen wird.

Nummer 5 will ebenfalls Kontakt zu seinem Pflegevater aufnehmen, doch irgendwie scheinen alle nicht einkalkuliert zu haben, dass er sie erst in den 1980ern adoptieren wird und sie dementsprechend in den 1960ern noch gar nicht kennen kann. Von daher führt auch der Einbruch in die Umbrella Company zum Desaster.

Diego (David Castañeda) wird von Hargreeves abgestochen und Nummer 5 buchstäblich vom Affen gebissen. Pogo ist in dieser Zeit noch nicht so schlau und erlernt das Sprechen erst, nachdem Hargreeves ihn ins All geschossen und anschließend von seinen tödlichen Verletzungen geheilt hat.

Hargreeves selbst ist Teil der sagenumwobenen Majestic 12, die hier als Men in Black auftreten.

Als diese sich gegen seine Interessen stellen, outet er sich selbst als Alien. Er war die ganze Zeit ein Repto in Menschenhaut.

Nummer 5 versucht mehrmals, an ihn heranzutreten und seine Hilfe zu bekommen. Doch obwohl er ein Alien ist, glaubt er nicht an Zeitreisen und weist 5 immer wieder ab. Dabei sind sich die beiden gar nicht unähnlich, vor allem, was das Ausrotten der Geheimgesellschaften angeht, für die sie selbst arbeiten. So hat  5 schon für die Temporale Kommission gearbeitet, in der eine unzufriedene Mitarbeiterin den alten Vorstand absägen will, um selbst in die Chefetage aufzusteigen. Der Junge übernimmt den Job.

Der alte Chef ist ein Fisch in einem Menschenanzug, der obendrein Zigaretten raucht. Absurder geht es wohl kaum.

Der Fischkopf entgeht dem Attentat zwar, endet aber später auf unschöne Weise.

Die neue Leiterin (Kate Walsh) entpuppt sich jedoch als noch heimtückischere Schurkin als ihr Vorgänger. Schon bei ihrem ersten Auftritt erscheint sie als Lady in Rot und auf einem achtzackigen Stern.

Später trägt sie ein Kleid mit einem Spinnennetzkragen und einen Spinnennetzschleier. Auch das ist symbolbehaftet, denn sie ist die Spinne, der alle ins Netz gehen.

Außerdem trägt sie stets rote Schuhe, was auf eine Oz-Programmierung hindeutet. Dabei ist sie selbst ein Mind-Control-Handler, denn sie hat die kleine Lila, deren Eltern von der Kommission ermordet wurden, entführt und zur Attentäterin ausgebildet. Auch ihre Ziehtochter trägt stets rote Schuhe.

Der rote Schuh scheint das Markenzeichen der Leiterin zu sein, denn er markiert später in der dritten Staffel das Versteck eines Zeitreisekoffers in der Berliner Mauer.

Die Leiterin setzt die inzwischen erwachsene Lila (Ritu Arya) auf Diego an, was natürlich Sex beinhaltet. Dementsprechend trägt Lila zuweilen, genau wie ihre Ziehmutter, ein Sexkätzchenoutfit. Allerdings verliebt sie sich schließlich in ihre Zielperson und durchbricht damit ihre Programmierung.

Nicht ganz schlau wird man aus drei schwedischen Brüdern, die als Killer für die Kommission arbeiten. Nach dem zwei von ihnen den Tod gefunden haben, wird der dritte geläutert und zieht sich zurück. Dabei wussten sie anfangs noch, wie man einen kühlen Kopf bewahrt.

Unterdessen erleben die anderen Mitglieder der Umbrella Academy ihre eigenen Abenteuer. Der alte Schwerenöter Klaus (Robert Sheehan) gründet eine Sekte, in der natürlich freie Liebe herrscht.

Da Klaus Tote sehen kann, wird er immer noch von seinem verstorbenen Adoptivbruder Ben (Justin H. Min) heimgesucht. Die Geister der Vergangenheit versucht er nach wie vor mit geistigen Getränken zu vertreiben. Damit wäre die Alkoholschleichwerbung abgedeckt.

Luther (Tom Hopper) arbeitet derweil für Jack Ruby, der später in das Kennedy-Attentat verwickelt sein wird, und Allison (Emmy Raver-Lampman) verliebt sich in ein Mitglied der Bürgerrechtsbewegung. Zumindest das ist ein interessanter Aspekt, denn damit wird der Rassismus in den USA thematisiert. Allein das macht die zweite Staffel zumindest etwas erträglicher. Störend ist nur der Schachbrettboden im Gefängnis.

Insgesamt hat man sich mit der okkulten Symbolik im Vergleich zur ersten Staffel jedoch zurückgehalten. Die 23 taucht nur ganz versteckt im Hintergrund auf.

Schlussendlich wäre noch Vanya (Elliot Page) übrig, die ihre Erinnerungen verloren hat und von einer Farmerfamilie aufgenommen wird. Da der Haussegen in dieser schief hängt, beginnt Vanya eine Affäre mit der Mutter. Das führt schon mal zu Zusammenstößen, bei denen sie sich ihrer enormen Kräfte bewusst wird. Diese lassen sogar Kornkreise entstehen.

Am Ende erregt Vanya damit zu viel negatives Aufsehen und wird verhaftet. In der FBI-Zentrale von Dallas wird sie gefoltert, was zu einer Explosion führen wird und genau die wird schlussendlich den Atomkrieg auslösen.

Natürlich kann die Apokalypse diesmal abgewendet und die Zeitlinie größtenteils wiederhergestellt werden. Auf der Farm kommt es schließlich zum großen Showdown gegen die Leiterin der Kommission. Den Ansturm der Agenten kann Vanya stoppen und auch Diego entwickelt Kräfte, welche an „Matrix“ erinnern.

Lila kann jedoch alle Kräfte der sie umgebenden Mutanten adaptieren, womit sie das Blatt zugunsten der Leiterin wendet. Erst als sie überläuft, kann diese endgültig besiegt werden. Anschließend reisen alle in ihre Zeit zurück, nicht wissend, dass sie bereits ein neues Problem verursacht haben. Vanya hat nämlich einen Teil ihrer Kräfte auf den kleinen Dave übertragen, dessen Leben von da an einen fatalen Verlauf nimmt.

Zu Beginn der dritten Staffel landen alle wieder in der Academy, in der jedoch andere Schüler leben. Das einzige bekannte Gesicht ist Ben, der in der ursprünglichen Zeitlinie tot war. Die zweite Staffel endete noch mit einem Rückblick auf seine Beerdigung, bei der alle mit Schirm anwesend waren.

Sogar auf seinem Sarg war ein Schirm eingraviert, neben Oktopusarmen, die wahrlich deplatziert wirken.

Nunmehr ist er von den Toten auferstanden und ein völlig neuer Mensch. Dass er die anderen nicht mehr erkennt, ist eine Sache. Doch muss er sich deswegen gleich wie ein Arschloch benehmen? Nicht anders verhält es sich mit den anderen Schülern, der nunmehr in Sparrow Academy umgetauften Einrichtung. Ob das wohl auf die Red Sparrows der einstigen Sowjetunion anspielt? Immerhin geht es hier auch um dressierte Killer, die sich als Superhelden verkaufen. Jedenfalls ist in den Intros der dritten Staffel von da an neben dem Schirm immer ein Spatz abgebildet.

In der letzten Episode finden sich die beiden Symboln auf einer blauen und roten Fahne.

Eine weitere Veränderung betrifft Vanya, die sich nunmehr Viktor nennt. Das beruht nicht auf der Comicvorlage, sondern hat mit der Geschlechtsumwandlung des Darstellers zu tun. Aus Ellen Page ist inzwischen Elliot Page geworden, was an und für sich völlig in Ordnung ist. Soll jeder glücklich werden wie er möchte.

Problematisch ist dagegen, wie die Transformation auf den Seriencharakter übertragen wird. Vanya hat gleich zu Beginn der dritten Staffel eine andere, männliche Stimme, obwohl die Rolle da noch weiblich ist. Ihr Geschlecht wandelt Vanya zudem nicht durch eine Hormonbehandlung und Operationen um, sondern indem sie einfach zum Friseur geht. Kaum sind die langen Haare ab, ist aus ihr ein Viktor geworden. Das ist selbst für eine solch beknackte Serie eine Spur zu haarsträubend. Man sagt zwar, Frisuren machen Leute, aber Friseure machen definitiv keine Geschlechtsangleichungen!

Das Thema Transgender wird hier nicht mal ansatzweise ernsthaft angegangen, sondern bestenfalls lächerlich gemacht. Aber hey, einer von den Sparrows ist ein geschlechtsloser Freimaurerkubus, der wie eine Diskobeleuchtung seine Farbe ändern kann. Wie soll eine menschliche Mutter etwas Derartiges zur Welt gebracht haben? Realismus? Fehlanzeige!

Die meisten der Sparrows sind zudem echt unfreundliche Charaktere, die sich wie ein Polizeistaat aufführen. Zum Glück segnen sie nach und nach fast alle das Zeitliche. Einzig Sloane (Génesis Rodríguez) ist ganz okay und bandelt sogar mit Luther an. Die anderen sind ganz nach ihrem Vater geraten, dem finsteren Alien Hargreeves, der all seine Adoptivkinder nur als lebende Waffen für seine Agenda benutzt.

Auch Klaus lässt sich erneut von Reginald manipulieren und übt das Wiederauferstehen. Wie sich herausgestellt hat, kann er nämlich nicht nur tote Menschen sehen, sondern selbst von den Toten auferstehen. Das gilt allerdings nicht für sein Alterego in der neuen Zeitlinie. In der sind nämlich alle Umbrellas noch vor der Geburt zusammen mit ihren Müttern gestorben. Natürlich verdächtigen sie erst Hargreeves, der sie allesamt hasst. Allerdings steckt tatsächlich der inzwischen erwachsene Dave dahinter, der alle unabsichtlich mit seinen unkontrollierten Kräften getötet hat.

Viktor steht zwar weiterhin hinter ihm, doch Allison gibt ihm die Schuld an der Auslöschung ihrer Tochter aus der neuen Zeitlinie, weshalb sie ihn letztendlich tötet. Beim Showdown gibt es ein Machtblitzgewitter in Blau und Rot.

Doch es gibt noch etwas anderes, was Menschen auslöscht und das ganze Universum zu vernichten droht. Im Keller der Sparrow Academy taucht eine rotleuchtende Kugel auf, die wächst, während sich die Sparrows mit den Umbrellas prügeln. Das erinnert auf den ersten Blick an die sinistere Entität aus der „Star Trek“-Episode „Das Gleichgewicht der Kräfte“, die ihre Energie daraus zieht, die Enterprise-Besatzung und eine Klingonen-Crew gegeneinander aufzuhetzen.

Verstärkt wird der Eindruck, dass es sich um etwas absolut Böses handelt, dadurch, dass Hargreeves Haushaltsandroid Grace anfängt, das Ding als eine Art Engel oder Gottheit anzubeten. Sie zeichnet sogar mehrere Reihen okkulter Symbole auf den Boden vor der Kreatur. Und da ist wirklich alles mit dabei: Pentagramm, Hexagramm, Crowleys unikursales Hexagramm, Zirkel und Winkelmaß, das allsehende Auge, die Pyramide mit Auge, eine Hand mit Auge, zwei altägyptische Anchs, eine Sig-Rune, mehrere religiöse Symbole und im Zentrum ein technisch wirkendes Linienmuster, was später noch von Bedeutung sein wird.

Später kostet dieses Verhalten die Androidin ein Auge, womit auch diese Symbolik abgehakt wäre.

In Sachen okkulter Symbole werden hier echt alle Register gezogen und auch sonst wimmelt es in der dritten Staffel wieder von Freimaurerzeichen. Unter anderem gibt es deutlich mehr Schachbrettböden.

Auf diversen Kleidungsstücken gibt es zusätzlich noch Pentagramme und Doppelblitze.

Im Obsidian-Hotel, in welchem die Protagonisten unterkommen, gibt es ebenfalls in einigen Zimmern okkulte Zeichen. Darunter eine Tapete aus Hexagrammen.

In einem ganz speziellen Zimmer hängt ein weißer Büffelkopf an der Wand, der eigentlich einer Legende der Lakota entspringt. Er hat also primär nichts mit dem aus Europa stammenden Okkultismus zu tun, wird hier jedoch vereinnahmt.

In dem betreffenden Raum befindet sich ein Portal in eine Paralleldimension, in der ebenfalls ein Hotel existiert. In diesem hängt jedoch ein Büffelarsch an der Wand.

Außerdem hat die Hotellobby, im Gegensatz zur der des anderen Obsidian, eine Pyramidenbeleuchtung.

Wie sich herausstellt, war Hargreeves der Erbauer des Hotels, welches er gezielt um das Dimensionstor gebaut hat. Welch ein Zufall, dass sich seine Ziehkinder ausgerechnet dort einquartiert haben! Da es diese Verbindung nun einmal gibt, sollte es nicht weiter verwundern, dass auch in der Sparrow Academy ein Bild des weißen Büffels hängt. Umgeben von jeder Menge Pentagrammen um die Lampen links und rechts.

Während Diego mit Lila die Paralleldimension erforscht, findet Nummer 5 sein zukünftiges Ich in einem Bunker der Kommission. Aus der Haut seines sterbenden Ichs schneidet er ein Tattoo, welches abermals eine technische Zeichnung zeigt. Viel interessanter ist jedoch der Baphometkopf in einem Pentagramm.

Dieser führt ihn zu den Mothers of Agony, einer offenkundig satanistischen Motorradgang. Zumindest lassen das die Baphometdarstellungen am Eingang sowie die 666 auf den Kutten vermuten.

Kopf der Bande ist kein Geringerer als Pogo, der sprechende Affe. Der erkennt 5 natürlich nicht, da er in dieser Zeitlinie nicht sein Lehrer war.

Nachdem Pogo aus der Spelunke seiner Gang getürmt ist, sucht 5 ihn in seinem Trailer auf. Dort wird er von Pogos Flittchen empfangen, die wieder mal ein Sexkätzchenoutfit trägt.

Da er nicht locker lässt, willigt Pogo schließlich ein, ihm das okkulte Tattoo zu stechen, womit sich der Kreis schließt. Doch was hat es mit der Schaltzeichnung auf sich, die auch in seinem Tagebuch auftaucht?

Die anderen Umbrellas haben jedenfalls etwas schlichtere Tattoos, nämlich den namensgebenden Regenschirm.

Sie haben auch andere Probleme. So muss sich Diego mit einem Jungen rumärgern, den Lila ihm als seinen Sohn verkauft hat. In Wirklichkeit hat sie ihn aber in Berlin mitgehen lassen. Irgendwann wird er dann von den Ausstößen der roten Leuchtkugel ausgelöscht, wie inzwischen fast die gesamte Menschheit. Im Angesicht des nahenden Weltuntergangs fällt Luther derweil nichts anderes ein, als Sloane zu heiraten.

Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr, denn der Versuch, die rote Kugel einzudämmen, indem sie der Kubus aufnimmt, funktioniert nur für kurze Zeit.

Nachdem der Kubus geplatzt ist, steht von der Erde bald nur noch das Obsidian Hotel. Wie sich nämlich herausgestellt hat, handelt es sich bei der Lichtkugel um ein schwarzes Loch. Nach dem Sinn sollte man besser gar nicht erst fragen, denn selbstverständlich sollte eine solche Singularität nur die Materie in ihrer Umgebung verschlingen und diese nicht stückweise durch Energieausstöße zerstören. Ebenso müsste es in der Umgebung eine Zeitdilatation geben, was hier aber einfach nicht der Fall ist. Und die Existenz des Universums wird durch schwarze Löcher auch nicht bedroht.

Diese spezielle Singularität ist obendrein durch ein Großvaterparadoxon entstanden, was ebenfalls keinerlei physikalische Logik hat. Zum einen entstehen schwarze Löcher nicht durch Veränderungen der Zeitlinie, zum anderen würde die Auslöschung eines Ahnen lediglich eine alternative Zeitlinie erzeugen und in der befinden sich die Protagonisten ja bereits. Warum also sollte jetzt das Universum ausgelöscht werden? Nur der Dramatik wegen? Dieser Bullshit scheint direkt aus dem Arsch des weißen Büffels zu entstammen.

Die ganze Story ist in sich überhaupt nicht schlüssig und die Erklärung des Großvaterparadoxons ist bestenfalls für ein paar Zahlenspiele zu gebrauchen. So führt die Rückschau u.a. zum 23. November 1963. Die 23 als Zahl der Zerstörung passt ja ganz gut und auch die 11 ist als Symbol der Dualität in der Freimaurerei von hoher Bedeutung.

Die Auflösung des Paradoxons ist schlussendlich genauso unlogisch wie seine Entstehung. Im Parallelhotel müssen die verbliebenen Protagonisten erst gegen irgendwelche Zombiekrieger kämpfen und im Anschluss entdeckt Nummer 5 auf dem Parkett der Lobby das Sternbild der Plejaden. Dieses war auch in der Schaltzeichnung verschlüsselt.

Als sich die 7 Helden auf die 7 Sterne stellen, öffnet sich eine Konsole, mit der sich das Universum wieder herstellen lässt.

Zunächst müssen die Helden aber noch an Hargreeves vorbei, was für den alten Repto tödlich endet.

Nachdem das Universum auf wundersame Weise wiederhergestellt wurde, befinden sich alle in einem hexagonförmigen Garten und gehen ihrer Wege. Alles ist wieder beim Alten und doch irgendwie anders. Außerdem ist Reginald Hargreeves wieder am Leben. Warum, wieso, weshalb? Die Frage kann man sich schenken. Diese Serie ist solch ein durchgequirlter Mist, dass sich jede Frage nach dem Sinn erübrigt.

Fazit: Während die zweite Staffel wenigstens ein paar gesellschaftskritische Themen anschneidet, die zumindest etwas Interesse zu wecken vermögen, stürzt die dritte Staffel wieder total ab und bietet lediglich einen Mix aus okkulten Symbolen, ätzenden Charakteren und einer hirnrissigen Handlung.

Altered Carbon – Resleeved als Anime

von Joe Doe

Altered Carbon – Resleeved“ ist eine Anime-Fortsetzung der gleichnamigen Serie und ist ebenfalls auf Netflix erschienen. Diesmal spielt die Handlung auf dem Planeten Latima, wo der Hauptcharakter Takeshi Kovacs mitten in einem Nachtclub resleeved wird (d.h. sein Bewusstsein wird in einen neuen Körper heruntergeladen). Die Bildsprache ist aus der Serie übernommen worden.

Außerdem hat Kovacs‘ neuer Wirtskörper wieder mal ein Nikotinproblem, was Anlass für Zigarettenwerbung ist.

Er erhält von vom Mafiaboss Hideki den Auftrag, eine Tätowiererin aus dem Yakuza-Clan Mizumoto zu beschützen, die seinem Clan Zugang zu diesem gewähren könnte. Holly steckt in einem Kinderkörper, den sie bereits mit Tattoos verunziert hat. Diesmal windet sich der Drache jedoch nicht zu einer Ouroboros.

Die Kleine verhält sich äußerst unkooperativ und entkommt durch ein Toilettenfenster. Im WC gibt es das erste Pentagramm zu sehen.

Nach einem kleinen Intermezzo auf offener Straße statten Kovacs und eine hinzu geeilte Ermittlerin dem Mizumotoclan einen Besuch ab.

Wie es bei der Yakuza Brauch ist, verabschiedet sich schon kurz nach ihrer Ankunft der erste kleine Finger. Als Mafia-Handlanger sollte man nie seinem Boss widersprechen.

Im Mizumoto-Hotel gibt es wieder jede Menge Hexagone, von denen es schon in der Serie wimmelte.

Außerdem noch eine Teufelsmaske, um eine harmlose Interpretation auszuschließen.

Wie sich alsbald herausstellt, gibt es Unstimmigkeiten innerhalb des Clans. Scheinbar steht ein Putsch bevor und da die Kleine wichtig für die Nachfolgezeremonie ist, soll sie sterben. Es dauert nicht lange und alles endet wieder einmal in einer Gewaltorgie.

Dank der Hilfe von Kovacs und der Ermittlerin überlebt Holly und die Übergangszeremonie kann stattfinden.

Damit jeder nur einmal Boss des Mizumoto-Clans werden kann, wird beim Nachfolgeritus der Stack des scheidenden Anführers zerstört. Die Drachentattoos verfärben sich dabei rot.

Der Putsch verläuft jedoch anders als gedacht. Denn der alte Chef hat längst den Körper gewechselt und sitzt in seinem Nachfolger. Das hat er schon mehrere Male durchgespielt und damit den Ehrenkodex gebrochen. Wie sich herausstellt, ist Hideki sein Sohn und von diesem wird er bloßgestellt. Allerdings denkt er nicht ans Aufgeben und flüchtet sich in eine teuflische Kampfrüstung.

Die meisten rebellierenden Yakuza kann er damit niederstrecken. Doch letztendlich wird er von Kovacs und der Hotel-KI zur Strecke gebracht. Der Fall ist damit erledigt, doch Hideki lässt Takeshi nicht nach Harlans Welt zurückkehren. Er hat noch weitere Aufträge für ihn.

Fazit: Wie bereits die Serie strotzt auch dieser Anime vor okkulter Symbolik. Die Handlung ist bei alledem noch unangenehmer, da sie sich komplett auf das organisierte Verbrechen konzentriert. Das ist noch dystopischer als die beiden Serienstaffeln und die waren schon extrem brutal und düster. Obwohl das Ende offen bleibt, wird es hoffentlich keine Fortsetzung dieses Gewaltpornos geben.

Altered Carbon – Die Sehnsucht nach Unsterblichkeit

von Joe Doe

Altered Carbon ist eine zwei Staffeln umfassende Netflix-Serie, die auf der gleichnamigen Romanreihe (auf Deutsch „Das Unsterblichkeitsprogramm“) von Richard Morgan basiert. Die Handlung spielt im 24. Jahrhundert, die Menschheit hat Kolonien auf anderen Planeten gegründet und ist dort auf eine außerirdische Technologie gestoßen, die ihnen quasi Unsterblichkeit verleiht.

Das menschliche Bewusstsein lässt sich auf einem Chip im Genick, einem so genannten Stack, speichern. Nach dem physischen Tod wird der Stack einfach in einen neuen Körper transferiert, sodass die physische Ermordung eines Menschen nur noch als Sachbeschädigung zählt. Erst die Zerstörung des Stacks bewirkt den endgültigen Tod. Allerdings kann auch dieser umgangen werden, indem vorher ein Backup des Bewusstseins angelegt wird. Mit mehreren Backups kann ein Bewusstsein sogar geklont werden.

Körper sind nur noch Hüllen, so genannte Sleeves, und wer es sich leisten kann, lässt sich genetisch optimierte Klonkörper anfertigen. Reiche Menschen können so Jahrhunderte alt werden, weshalb sie Meths genannt werden. Also nicht Methheads nach der Droge, sondern in Anlehnung an Methusalem. Arme Leute bekommen indessen gebrauchte Sleeves, die gerade verfügbar sind. So landen kleine Mädchen schon mal im Körper einer alten Frau oder mexikanische Omas im Körper eines Neonazis. Zuweilen werden die Körper derart schnell gewechselt, dass man gar nicht mehr hinterher kommt, wer jetzt eigentlich wer ist.

Wir haben hier also eine zutiefst dystopische Klassengesellschaft, in der die Reichen über den Wolken und die Armen in der Gosse leben.

Die Politik ist natürlich korrupt und wird von den reichen Oligarchen kontrolliert. Um jeden Widerstand zu brechen gibt es das Protektorat, welches über die Erde und all ihre Kolonien wacht. In der Propaganda sind natürlich die Envoy-Rebellen die Bösen.

Die Proteste der Neokatholiken gegen die Reinkarnation werden dagegen toleriert. Diese frönen einer Art Todeskult in einer Welt, die keinen Tod mehr kennt. Soweit der Grundplot.

Im Zentrum der Handlung steht ein ehemaliger Elitesoldat japanisch-osteuropäischer Abstammung namens Takeshi Kovacs (Joel Kinnaman). Wie nach und nach zu erfahren ist, wurde er abtrünnig und schloss sich dem Widerstand der Envoys an. Dieser wurde einst von Quellcrist Falconer (Renée Elise Goldsberry) angeführt, welche die Technologie der Stacks entschlüsselt hat und diese wieder vernichten wollte, als sie ihr gefährliches Potential erkannte.

Nach seiner physischen Exekution wird Kovacs für 250 Jahre auf Eis gelegt, bis er schließlich im Körper eines Polizisten erwacht und ihm die Chance gegeben wird, sich zu rehabilitieren. Dafür muss er nur den Mord am Oligarchen Bancroft (James Purefoy) aufklären, der zwar ein Backup hatte, welches allerdings vor der Tat hochgeladen wurde. Daher kann sich Bancroft nicht an die Sachbeschädigung an seinem alten Körper erinnern.

Wie sich später herausstellen wird, hat Kovacs‘ Schwester dafür gesorgt, dass er auf diesen Fall angesetzt wird. Sie war es, die ihn und den Widerstand einst verraten hat und nun ihren Bruder auf ihre Seite ziehen will. Dass Bancroft Suizid begangen hat, weil er schlimme Dinge vergessen wollte, ist dabei eher nebensächlich. Im Prinzip geht es in der ersten Staffel um ein Familiendrama, welches sich in einem Sumpf aus Verbrechen und Gewalt abspielt.

Das beginnt schon damit, dass der Vater der Kovacs-Kinder die Mutter vor deren Augen ermordet. Daraufhin erledigt Takeshi seinen Vater. Die Waisenkinder werden getrennt, Takeshi wird vom Protektorat zum Killer ausgebildet und seine Schwester Reileen (Dichen Lachman) landet bei der Yakuza, was ihren Charakter auf immer verdirbt. Oder hat das bereits das schaurige Kindermärchen vom Patchwork-Mann erledigt, der aus zusammengenähten Leichenteilen von Kindern besteht?

Auf der einen Seite ist die Serie optisch sehr ansprechend und wartet mit einer Cyberpunk-Atmosphäre auf, die an „Blade Runner“ erinnert. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder extreme Folterszenen und Snuff-Partys. Auf einer derartigen Veranstaltung, die im Hause Bancroft stattfindet, wird ein Ehepaar in einer Gladiatoren-Arena aufeinander gehetzt. Wer gewinnt, bekommt ein Upgrade, wer verliert, erhält einen minderwertigen Sleeve. Und da der physische Tod nur als Sachbeschädigung zählt, kommt die satanistische Elite damit in Zukunft noch leichter durch als heutzutage.

Auf einem schwebenden Amüsierbetrieb für reiche Perverslinge geht es noch weitaus abartiger zu. Im Himmel ist wahrhaftig die Hölle los. Pädophile können sich das Bewusstsein von Erwachsenen in Kinderkörper herunterladen, was legal ist, da ja nur das Alter des Bewusstseins zählt. Geisteskranke Psychopathen können derweil Prostituierte beim Sex abschlachten und ausweiden. Wegen solcher Szenen hat sich Bancroft übrigens das Leben genommen, um zu vergessen.

Es fragt sich, warum er überhaupt Dinge tut, die er lieber vergessen möchte? Und warum stört er sich an seiner eigenen Grausamkeit? Auf der anderen Seite feiert er seine Perserion doch. So serviert er z.B. seinen Gästen vom Aussterben bedrohte Tierarten.

Tiger-Buffet

Es fragt sich, wer sich so eine kranke Scheiße ausdenkt? Bereits der Vorspann gibt deutliche Hinweise darauf. Dort wimmelt es geradezu von Schlangen.

Eine Schlange windet sich an einem Menschen empor und macht diesen damit zum Schlangenträger. Interessant ist außerdem, dass der Mensch sich wie eine Schlange häutet, was auf das ständige Wechseln der Sleeves anspielt.

Noch mehr Schlangenträgersymbolik gibt es in Episode 3. Obwohl es verboten ist, in Tierkörper zu resleeven, hält das einige Reiche nicht davon ab, sich die Seele eines Vergewaltigers in passender Gestalt als Haustier zu halten.

Manche bevorzugen eine Black Mamba, andere tragen lieber eine White Snake.

Schlangenlederjackett

Am Ende des Intros verwandelt sich die Schlange in einen Drachen, der sich zu einer Ouroboros windet. Zu einer doppelt gewundenen Ouroboros wohlbemerkt, woraus sich eine 8 ergibt. Gleich zwei Unendlichkeitssymbole in einem, was auf das Unsterblichkeitsprinzip hindeutet.

Der Hauptcharakter Kovacs hat bereits in der Eröffnungsszene ein Ouroboros-Tattoo und lässt sich den Ouroboros-Drachen am Ende der ersten Episode auch auf seinen neuen Körper stechen.

Seine Schwester trägt das gleiche Symbol als Halskette.

Weiterhin sind im Vorspann zahlreiche Hexagone in Form von Lichtreflexen zu sehen.

Hexagone ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Serie. Man findet sie überall, z.B. als Wanddekor oder Bodenfliesen.

In der Wohnung der Polizistin Kristin Ortega (Martha Higareda) sind sogar drei Hexagone im Verbund zu sehen, woraus sich dreimal die 6, also 666 ergibt.

Besonders ironisch ist es, in der finalen Episode der 1. Staffel den gekreuzigten Jesus vor einer solchen 666 zu sehen.

Andererseits gibt es gleich in der darauffolgenden Szene gekreuzigte Alienknochen.

Religion wird hier bestenfalls verspottet, was auch auf einen Hexagrammring zutrifft, der garantiert keinem Rabbi gehört. Kommentar des Trägers auf eine mögliche religiöse Bedeutung: „Ist doch nur ein Ring.“

Neben Hexagrammen gibt es auch Heptagramme.

Und Pentagramme, z.B. im Hoheitszeichen des Protektorats.

Natürlich noch ein paar umgedrehte Pentagramme. Die Aufzugstüren im Anwesen von Bancroft sind übrigens exakt dieselben wie in Marvels „Fantastic Four“.

Direkt vor dem Aufzug gibt es noch einen Tierkreis in Oktagonen.

Und garniert wird die Lobby mit einer außerirdischen Singzinne, welche den Baum des Lebens repräsentiert.

Bancrofts Hirn klebt derweil an einem Adler, der die Welt in seinen Klauen hält, die wiederum auf einer Pyramide thront. Freimaurerische Dominanzsymbolik.

Wo wir schon mal bei Pyramiden sind, für Licht sorgen pyramidenförmige Lampen.

Manche Freimaurergebäude erkennt man auch gleich anhand des Eingangs.

Oder wie wäre es mit einer Kuppel aus Dreiecken?

Fehlt eigentlich nur noch der freimaurerische Schachbrettboden und siehe da…

Das Hotel, in dem Kovacs absteigt, ist das Raven. Geleitet wird es von einer KI namens Poe (Chris Conner). Dabei handelt es sich ebenfalls um Symbolik, allerdings nicht um okkulte. Gemeint ist hier das Gedicht „Der Rabe“ von Edgar Allan Poe.

Okkult wird es erst im Werbespot des Raven-Hotels, in dem Poe als Schlangenträger zu sehen ist.

Außerdem hat der Boden der Lobby wieder ein Hexagramm.

Poe bietet Kovacs sexuelle Dienstleistungen vom „Tempel des Eros“ an, der die Form einer Maya-Pyramide hat.

Das Hotel liegt in einem ziemlich verruchten Viertel, in dem das Rotlichtmilieu allgegenwärtig ist. Das XXX markiert hier zweifelsohne den Code der Sex- und Pornoindustrie.

Bei virtuellen Bordellen gibt es das dreifache X im Dreieck.

Außerdem gibt es in den Straßen jede Menge Drogen und auch die Tabak-Agenda wird schon in der ersten Episode bedient.

Die einzige andere Abwechslung in den Slums ist das mexikanische Totenfest.

Auch sonst wimmelt es von Totenkopfsymbolik.

Bei dem Raben auf einem Schädel, der im Abspann von Episode 8 zu sehen ist, kommt einem das Logo der „Expendables“ in den Sinn.

Entsprechend dieser Symbolik endet die erste Staffel in einem Gemetzel, bei dem Kovacs gezwungen ist, seine eigene Schwester zu töten. Überraschenderweise muss er bis zur zweiten Staffel auch irgendwie Schaden genommen haben, denn bei seiner Rückkehr auf Harlans Planeten hat Takeshi einen neuen Sleeve (Anthony Mackie). Wie schon vor dem ersten Erwachen träumt er wieder, unter Wasser zu sein. Ein beliebtes Motiv für Wiederauferstehungen.

Season 1
Season 2

Wie schon in der Eröffnungsepisode der ersten Staffel gibt es auch beim zweiten Season Opener einen zerbrochenen Spiegel. Zwar leidet Kovacs nicht unter einer multiplen Persönlichkeitsspaltung, aber seine vollständige Seele wechselt dafür die Körper wie andere die Unterwäsche. Die Motive wiederholen sich jedenfalls.

Rund 30 Jahre sind vergangen und alles, was Takeshi geblieben ist, ist seine treue, aber leicht defekte KI Poe. Zusammen mit Poe sucht Kovacs erst mal eine neue Bleibe. Die beiden finden ein herunter gekommenes Hotel, welches sie erst einmal der Yakuza abnehmen müssen. Anschließend transformieren sie es mittels Nanotechnologie ins Raven bzw. diesmal das Nevermore („Sprach der Rabe: Nimmermehr!“). Das neue Gebäude hat übrigens eine Hexagonfassade.

Andernorts hat sogar die Deckenbeleuchtung eine hexagonale Form.

Der neuste Schrei ist derart gemusterte Kleidung.

Auf dem Planeten wimmelt es von Hexagonen.

Sogar Spiegel haben die Form von Hexagonen.

Auf Harlans Welt hat sogar der Himmel ein Hexagonmuster, welches zu einem Abwehrschirm gehört.

Die dazugehörigen Satelliten sind selbstverständlich ebenfalls Hexagramme.

Kein Wunder, handelt es sich doch um Elder-Technologie und die Spezies hat einen ähnlichen Formgeschmack wie die Freimaurer. Sogar einen ähnlichen Farbgeschmack, der sich auf Blau und Rot konzentriert.

Während am Himmel Hexagone leuchten, ist das Deckendekor der Innenräume dagegen meist pyramidal und die Beleuchtung ist dabei gleich integriert. Damit wäre das Symbol der illuminierten Sonnenpyramide ebenfalls abgedeckt.

Manche Gebäude haben eine Fassade aus Dreiecken.

Poe verbündet sich derweil mit einer weiteren KI, welche eine Pyramidenhaarklammer trägt.

Die Gouverneurin trägt hingegen bevorzugt dreieckigen Ohrschmuck.

Die Hauptstadt ist in Kreisen angelegt, was ein wenig an das untergegangene Atlantis erinnert.

Der Planet ist nach seinem einstigen Besitzer benannt. Seinem Portrait nach offensichtlich ein Freimaurer, die verdeckte Hand hat es verraten.

Inzwischen wird diese Welt von Harlans Tochter Danica (Lela Loren) regiert. Die Gouverneurin tritt bei ihren öffentlichen Reden als Lady in Rot auf.

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In ihrem Büro verleiht ihr die Deckenbeleuchtung einen Heiligenschein. Davon abgeleitet ist wohl auch das Wort „scheinheilig“, was ihren Charakter vortrefflich beschreibt. Die neue Widerstandsbewegung der Quellisten wird nämlich von ihr kontrolliert. Alles ist nur Schein, um ihre korrupte Politik zu rechtfertigen.

Die echte Quellcrist Falconer lebt allerdings wieder und verbündet sich erneut mit Kovacs. Dessen Schwester lebt zumindest in der Erinnerung ebenfalls weiter und tritt ähnlich wie die Gouverneurin als Lady in Rot in Erscheinung.

Der neue Plot ist damit gesetzt und da auf dieser Welt die Stacks abgebaut werden, erfährt man auch etwas mehr über die Aliens, die sie einst entwickelt haben. Das Skelett eines Elders ziert die Wand in Harlans Büro.

Ihr Schreibtisch hat einen Fuß in Form einer Mondsichel. Aber das nur so am Rande.

Da es für manche Stacks keine Sleeves gibt bzw. sich ihre Besitzer keine leisten können, existiert ein Schwarzmarkt für Seelen. Wem sein eigenes Leben zu langweilig ist, kann sich dort fremde Erinnerungen kaufen.

Oder seinen Kummer in Alkohol ertränken.

Ein weiterer Zeitvertreib sind Wetten auf Kampfhinrichtungen. Das erlaubt einige Zahlenspiele, bei denen die 33 nebst anderen Schnapszahlen ganz prominent vertreten ist.

In der Arena wimmelt es mal wieder von Hexagonen.

Ab und an sind auch mal Pentagramme zu sehen. Wieder mal in Kombination mit Zahlencodes.

Wer Glück hat, darf um sein Leben kämpfen. Andere Gegner lässt die Gouverneurin dagegen erbarmungslos foltern.

Bei den Hinrichtungsmethoden ist sie ebenfalls kreativ und bindet einige Gefangene an Feuerwerksraketen.

Neben ihr entwickelt sich noch eine weitere Bedrohung, denn in einigen Stacks leben die Seelen der ausgestorbenen Elder weiter. Während die menschlichen Seelen blau erscheinen, färben jene der Elder die Stacks rot. Damit wäre auch die freimaurerische Farbsymbolik bedient. Es gibt sogar grüne Stacks für die Andreaslogen.

Zu allem Übel wird ein zweiter Kovacs reinkarniert, der noch auf dem Stand des Elitesoldaten im Protektoratsdienst ist. Während Takeshi gegen sich selbst kämpfen muss, hat Poe andere Probleme. Sein Programm zerfällt zusehends. Heilung verspricht er sich in der virtuellen Welt, welche den Geist sinnbildlich als Labyrinth darstellt.

Poe gelingt es, sein Programm zu stabilisieren. Als nächstes muss die wiederauferstandene Quellcrist gerettet werden, die nach ihrer Kontrolle über das Elder-Satellitennetzwerk zusammengebrochen ist. Kovacs muss sich dafür virtuell mit ihr verbinden. Das Konstrukt wird als freimaurerischer Kubus dargestellt.

In den Erinnerungsbildern der Rebellenführerin wird offenbart, dass die Elder gar nicht ausgestorben waren, sondern sich lediglich in Tiefschlaf befunden haben. Das Protektorat hat sie eliminiert, um ihre Technologie auszubeuten. Quellcrist war von einer Elderseele kontaminiert, weshalb sie auch deren Technologie kontrollieren konnte. Interessanterweise sehen die Köpfe der Elder aus wie die Helme der Protektoratssoldaten und am Ende wird einer von denen auch noch von einem Elder besetzt.

Am Ende gelingt es, den Elder in eine Falle zu locken, doch Danica Harlan vermasselt es fast, weil sie nach der absoluten Herrschaft strebt. Dafür findet sie den verdienten Tod. Kovacs opfert sich schlussendlich selbst. Er nimmt den Elder in seinen Stack auf und feuert dann die Orbitalwaffen auf sich ab. Also die erfahrenere Version von ihm, das Backup überlebt. Um die Verwirrung komplett zu machen, wird am Ende offen gelassen, ob nicht noch mehr Protagonisten überlebt haben.

Fazit: „Altered Carbon“ ist rein optisch durchaus gelungen. Vor allem die Cyberpunk-Städte sind recht cool. Verdorben wird das Ganze aber durch die allgegenwärtige Freimaurersymbolik. Ebenso durch die abscheuliche Mischung aus Sex und Folter. Softporno und Gewaltporno wechseln sich in einem jeweils ungesunden Maße ab. Das macht die zwei Staffeln schwer verdaulich und man ist am Ende froh, dass es nicht noch eine dritte gibt.

Was ist die Matrix?

von Joe Doe

„Matrix“ hat im Jahr 1999 Kinogeschichte geschrieben. Nicht nur was Spezialeffekte und Styling angeht, sondern auch was die Frage nach unserer Realität betrifft. Leben wir in einer Simulation? Die Theorie des virtuellen Universums findet unter Astronomen tatsächlich immer mehr Anhänger. Im Begriff der Matrix steckt jedoch eine gewisse Doppeldeutigkeit. Denn selbst wenn das physische Universum keine Simulation ist, sind wir täglich von Täuschungen umgeben.

Das fängt schon damit an, dass sich unsere Sinne leicht verwirren lassen, wie man das von optischen Täuschungen kennt. Außerdem interpretiert jedes Gehirn die gewonnenen Eindrücke etwas anders. Dabei entstehen zuweilen interessante Abweichungen wie die Synästhesie, aufgrund der manche Menschen Farben schmecken oder Töne riechen können. Die Realität ist also relativ.

Aber darum geht es nicht. Alles dreht sich vielmehr um die Lügengebäude, von denen wir permanent umgeben sind. Die meisten Menschen haben einen natürlichen Hang dazu, Probleme auszublenden oder die Schuld an selbigen den Falschen zuzuschreiben. Das nutzten Politik und Wirtschaft nur allzu gern aus.

Wer sich nicht so leicht hinters Licht führen lässt, gelangt schnell zu dem Schluss, dass der Kapitalismus und erst recht der Faschismus Systeme der Massenversklavung sind. Die Medien belügen uns täglich, um uns Produkte zu verkaufen und für Kriege um Ressourcen zu begeistern. Zudem ist unsere Gesellschaft durchseucht von Korruption und organisierter Kriminalität. Doch das ist noch längst nicht alles. Wie beim Schälen einer Zwiebel, kommt man dem Kern nur in kleinen Schritten näher. Am Ende erkennt man ein Netz aus Geheimgesellschaften, Think Tanks und außer Kontrolle geratenen Geheimdiensten.

So interessant die Frage nach der Natur der Realität auch sein mag, im Kern von „Matrix“ geht es wohl eher um die Realität hinter der Fassade unserer scheinbar freien Gesellschaft, hinter der sich in Wahrheit dunkle Mächte verbergen, die alles kontrollieren oder es zumindest versuchen. Das implizieren jedenfalls die zahlreichen freimaurerisch-okkulten Symbole in den „Matrix“-Filmen. Diese aufzuschlüsseln ist längst überfällig.

Der Film beginnt mit endlosen Symbolkolonnen, gefolgt von Zahlen. Allein darin lassen sich schon abartig viele Codes verstecken. Wer Langeweile hat, kann ja mal genauer hinschauen. Explizit wird es jedenfalls erst gegen Ende der Sequenz, als ziemlich eindeutig eine 666 aufblitzt. Links neben der eingeloggten 6 gibt es zudem eine 555, die allerdings generell als Vorwahl in allen Filmen auftaucht. Der Hintergrund dazu lautet, dass dies keine reale Vorwahl ist und die Telefonnummern damit fiktiv sind. Kein Zufall dürfte dagegen sein, dass der 5 eine 6 folgt, womit hier Pentagramm und Hexagramm vereint werden.

Bei der Überblende in die Matrix erscheint zuerst der Lichtkegel einer Taschenlampe. Die helle gelbe Scheibe hat zusätzlich einen Lichtbogen, sodass sie wie der Planet Saturn samt seiner Ringe wirkt. Direkt nach einer 666 ist diese Anspielung mit Sicherheit kein Zufall.

Die Taschenlampe gehört einem Polizisten, dessen hexagrammförmige Marke wir hier mal wohlwollend überspringen, da Polizeimarken generell Hexagramme, Pentagramme oder neuzackige Sterne darstellen. Es ließen sich alle okkult auslegen, aber da diese Repliken der Realität entlehnt sind, macht es wenig Sinn, zu viel hinein zu interpretieren. Weit interessanter ist ohnehin die Zimmernummer, in der die Polizei Trinity aufgreift. Es ist die Nr. 303. Da die Null keinen Wert darstellt, lässt sich hier die 33 herauslesen.

Die 33 ist nicht nur die Anzahl der Freimaurergrade nach schottischem Ritus, die Drei spielt zudem auf den Charakter Trinity selbst an. Die Trinität ist das religiöse Motiv der Dreieinigkeit Gottes und im Film wimmelt es von weiteren religiösen Anspielungen. Neben diesem Thema darf natürlich etwas unterschwelle Werbung für die Waffenlobby nicht fehlen, immerhin wird hier viel geschossen.

Nachdem Trinity der Polizei und den Agenten der Matrix entkommen ist, wird Neo kontaktiert. Dessen Name ist ebenfalls von religiöser Bedeutung. Zum einen heißt er übersetzt „neu“, womit er für ein neues Zeitalter steht. Zum anderen ist „Neo“ ein Anagramm für „One“, also „der Eine“, was gleichbedeutend mit dem Messias oder Erlöser ist. Seine Zimmertür hat übrigens die Nummer 101, also 11, eine ebenfalls bedeutsame Zahl in der Freimaurerei. Als er die Tür öffnet, ist nur sein rechtes Auge zu sehen. Mit anderen Worten die Symbolik des allsehenden Auges, auch wenn Neo zu dem Zeitpunkt noch keinen Durchblick hat.

Besuch erhält Neo alias Thomas A. Anderson von einem Kunden, dem er gehackte Software verkauft. Diese ist in einem Buch mit dem Titel „Simulacra and Simulation“ versteckt, was ein kleiner Insidergag ist. Das Buch stammt von Jean Baudrillard, der darin seine Simulationstheorie beschreibt. Es geht dabei mitnichten darum, dass das Universum eine Simulation sei. Vielmehr behauptet Baudrillard, dass Symbole in den Medien heute keine Bedeutung mehr hätten und diese nur noch simulieren würden. Die Wachowski-Schwestern beweisen mit ihrem Film jedoch, dass Symbole sehr wohl etwas aussagen und mehr als nur Selbstzweck sind. Allein der hier platzierte Hinweis führt die Behauptung des französischen Philosophen ad absurdum.

Ein weiteres bedeutungsschwangeres Symbol ist der weiße Hase, dem Neo folgen soll. Dies spielt direkt aus Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ an. Später nimmt Morpheus noch einmal Bezug darauf, als der Neo anbietet, ihn die „tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus“ zu zeigen. Übrigens geht es in „Alice im Wunderland“ vorrangig um Drogen und dazu fällt einem sofort die Haschpfeife rauchende Raupe auf dem Fliegenpilz ein. Passend dazu macht Neos Kunde eine Anspielung auf Mescalin, das im Fliegenpilz enthaltene Rauschmittel. Das ist interessant, denn dem Auserwählten steht eine Bewusstseinserweiterung bevor, wie sie auch durch bestimmte Drogen ausgelöst werden kann.

Neo folgt der Frau mit dem Tattoo des weißen Kaninchens und trifft in einer Bar erstmals auf Trinity. In dem Schuppen läuft gerade Rob Zombie. Der Schockrocker macht keinen Hehl aus seiner Sympathie für den Teufel, was u.a. Albentitel wie „Hellbilly Deluxe“ oder seine teils abartigen Horrorfilme wie „The Devil’s Rejects“ belegen.

Ebenfalls im Filmsoundtrack enthalten ist „Rock is dead“ von Marilyn Manson. Ein weiterer Schockrocker, der Ehrenmitglied der Church of Satan ist und das Siegel Satans als Tattoo am Handgelenk trägt. Eine ziemlich einseitige Musikauswahl, für welche sich die Wachowski-Schwestern da entschieden haben. Doch zurück zum Film.

In der Bar trifft Neo wie erwähnt auf Trinity, die ihn auf die Spur von Morpheus bringt und ihn warnt, dass er beobachtet wird. Das schürt wunderbar die Paranoia vor den schwarz gekleideten Herren, die hier mal nix mit Aliens zu tun haben, einen allerdings ebenso behelligen, wenn man zu viel weiß. Bereits am nächsten Tag gerät Neo ins Visier der Agenten, dabei sieht anfangs alles nach einem ganz normalen Arbeitstag aus.

Der Wecker klingelt 9:18 Uhr, was eine ungewöhnliche Zeit zum Aufstehen ist. Möglicherweise handelt es sich um einen harmlosen Insidergag, denn oft verschlüsseln Filmschaffende z.B. die Geburtstage ihrer Angehörigen in Zahlenfolgen. Allerdings vereint die 18 in sich dreimal die 6 und die 9 ist in der okkulten Zahlenmystik auch nicht ohne Bedeutung.

Weiter geht es an den Arbeitsplatz, welcher sich bei der Softwarefirma Metacortex befindet. Offenbar wird hier auf der Meta-Ebene auf den Cortex, also die Hirnrinde, angespielt.

Während Metacortex eine fiktive Firma ist, handelt es sich bei dem Nokia-Handy, welches Mr. Anderson per FedEx geliefert wird, um Produktplatzierungen.

Morpheus versucht, Neo per Anleitung aus dem Gebäude zu schleusen, doch kurz darauf klicken die Handschellen und er wird von den Men in Black abgeführt. Bei der Vernehmung ist kurz der Ausweis von Mr. Anderson zu sehen, der am 11. September 2001 abläuft. Ein interessantes Datum, das zwei Jahre nach dem Film einen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte markieren sollte.

Agent Smith fragt Anderson nach dem vermeintlichen Terroristen Morpheus aus, welcher der gefährlichste Mann der Welt sein soll. Vergleiche mit Osama bin Laden erscheinen hier unangebracht, allerdings ist der Name interessant. Morpheus ist nämlich der griechische Gott des Schlafs und passend dazu befindet sich Neo noch in einer Traumwelt. Die Vernehmung erscheint ihm rückblickend sogar als Alptraum, da die physikalischen Gesetze in der Matrix nicht gelten.

Bevor er scheinbar aufwacht, verpassen die Agenten ihm noch einen Ortungschip. Eigentlich überflüssig in einer Computersimulation, in der eigentlich jeder Mensch problemlos permanent überwacht werden könnte.

Nachdem Trinity den Auserwählten entwanzt hat, führt sie ihn zu Morpheus. Dieser sitzt in einem alten, verlassenen Gebäude, welches einen auffälligen Schachbrettboden hat.

Der Innenausstatter muss definitiv ein Freimaurer gewesen sein. Über dem Kamin prangt eine Venusmuschel…

…und an den Stuhllehnen befinden sich Löwenköpfe.

Morpheus offenbart Thomas Anderson, dass dieser ein Sklave ist. Das klingt schon fast nach Kapitalismuskritik, auch wenn es nicht so intendiert sein dürfte. Jedenfalls bietet Morpheus dem Auserwählten eine blaue Pille an, die ihn weiter schlafen lässt, und eine rote Pille, die ihm die ganze Wahrheit offenbart. Das spielt auf die Freimaurergrade innerhalb der blauen und roten Logen an.

Die ersten drei Grade der Johannesfreimaurerei sind demnach selbst unwissend. Sie haben zwar schon mal was von der Matrix gehört und sich bestens in dieser eingerichtet, aber sie verstehen noch längst nicht die größeren Zusammenhänge. Um höheres Wissen zu erlangen, muss man erst in die rote Hochgradfreimaurerei aufsteigen.

Die Spiegelung in Morpheus‘ Brille ist übrigens ganz schlecht gemachte CGI. Die Perspektive stimmt nicht und während Neo im linken Glas nach der roten Pille greift, hängt seine Schulter im rechten Glas nach unten. Okay, in einer Computersimulation wäre so etwas durchaus möglich, aber es zeigt doch, welch manipulative Matrix die Filmindustrie erschafft. Alles ist Illusion, sogar eine unscheinbare Spiegelung in einer Brille.

Wo wir schon mal bei Spiegeln sind, dienen diese im Okkultismus als Tor in andere Dimensionen. Und wo starrt Neo hinein, als er kurz davor steht, die Matrix zu verlassen? In einen zerbrochenen Spiegel, der obendrein seine verschiedenen Persönlichkeitsteile als schlafender Mr. Anderson und erwachender Auserwählter zu repräsentieren scheint.

Als er den Spiegel berührt, springt dieser auf ihn über. Es ist wohl kein Zufall, dass im Spiegel eine Pyramide zu sehen ist und Neo diese exakt dort berührt, wo die Spitze fehlt.

Kurz darauf findet sich Anderson in der Realität wieder, in der er die ganze Zeit über in einer Kapsel geschlummert hat.

Abgeholt wird der Befreite von Morpheus‘ Hovercraft, welches drei Lichter am Boden hat. Das erinnert irgendwie an die Unterseite der dreieckigen UFOs, die Anfang der 1990er über Belgien gesichtet worden sind. Da allerdings die Grundform des Hovercrafts nicht stimmt und das rote Licht in der Mitte fehlt, soll hier wohl wieder nur eine freimaurerische Pyramide dargestellt werden. Die dreieckig angeordneten Lichter wiederholen sich sogar auf dem Greifarm, der Neo an Bord holt.

Das fliegende Schiff trägt den Namen Nebukadnezzar, was eine weitere Anspielung auf die Bibel darstellt. Es ist nach einem babylonischen König benannt, deren es gleich vier gab. Über dem Namen prangt die Modellbezeichnung Mark III, was einmal mehr die Trinität bemüht, daneben die freimaurerische Nr. 11 und das Baujahr ist 2069, wobei die 69 das Prinzip „Wie im Himmel so auf Erden“ repräsentiert. So viel Symbolik auf einer Plakette.

Um dem Auserwählten zu erklären, was die Matrix ist, bringt Morpheus ihn in eine Simulation. Dort führt er mit seinen Armen erst einmal das Prinzip „Wie im Himmel, so auf Erden“ vor.

Dicht gefolgt von der Pyramidengeste nach unten in den Schoß.

In der Simulation gibt es wieder die roten Sessel mit den Löwenköpfen und auf dem Fernseher prangt hinten eine umgedrehte Pyramide mit stilisiertem Auge.

Im Fernsehen präsentiert Morpheus seinem Schüler, wie die Welt in Wirklichkeit aussieht. Zu sehen ist eine verbrannte Skyline, die möglicherweise New York darstellen könnte. Mit im Bild sind zerstörte Zwillingstürme. Wir erinnern uns an das Ablaufdatum von Neos Pass, den 11. September 2001.

Nach der Machtübernahme der Maschinen werden die Menschen auf gigantischen Feldern gezüchtet, um als Batterien zu dienen. Was physikalisch durchaus Sinn ergibt, hat aber noch eine Kehrseite. Okkultisten glauben, ebenfalls mit menschlicher Energie arbeiten zu können. Und da negative Gefühle wie Hass und Angst die größte Ausbeute bringen sollen, veranstalten die okkulten Eliten ihre kranken Rituale. Unabhängig davon, was man von diesem esoterischen Hokuspokus halten mag, scheinen die Maschinen sinnbildlich für die Reptiloiden zu stehen. Zumindest ähneln sich die Themen stark.

Nach der Vorführung erzählt Morpheus von der Prophezeiung über den Auserwählten, der die Menschheit vom Joch der Maschinen befreien wird. John Connor lässt grüßen. Wie in den „Terminator“-Filmen haben sich die Menschen auch in „Matrix“ unter die Erde zurückgezogen. Dort existiert eine Stadt namens Zion, benannt nach dem Berg, auf dem Gott erschienen sein soll. Noch mehr biblischer Mystizismus.

Es folgt ein wenig Kampftraining und das Sprungprogramm. Bei letzterem ist im Hintergrund ein Hochhaus mit einem dreistufigen Pyramidendach zu sehen.

In einem weiteren Trainingsprogramm begegnet Neo einer Frau im roten Kleid und wird prompt von ihr abgelenkt. Wie es sich für eine Femme Fatale gehört, bringt sie den Auserwählten in Schwierigkeiten, denn als er das nächste Mal hinschaut, hat ein Agent ihren Platz eingenommen.

Die reale Welt ist nicht minder gefährlich. In ihr wimmelt es von Killermaschinen, die Jagd auf Menschen machen. Wie die Terminator und Zylonen zeichnen sich die Maschinen in „Matrix“ durch rotglühende Augen aus. Das lässt sie irgendwie dämonisch erscheinen.

Nach dem Training bringt Morpheus den Auserwählten zum Orakel. Dort sind bereits andere Kandidaten versammelt, die schon als Kinder mehr drauf haben als Mr. Anderson. Da die Welt nur eine Computersimulation ist, sind Dinge wie Telekinese ohne weiteres möglich. So können die Kids Spielzeug schweben lassen oder wie Uri Geller Löffel verbiegen. Wesentlich interessanter ist jedoch wieder einmal die Symbolik. So sind im Hintergrund auf dem Fernseher Hasen zu sehen, womit Neo hier wieder dem Kaninchen folgt.

Ein anderes Kind deckt beim Löffelverbiegen sein linkes Horusauge ab. Solche Einstellungen sind gewiss kein Zufall, sondern folgen den Anleitungen der Storyboards.

Ebenso ist die Setgestaltung kein Zufall. Hier wird nicht etwa in einer fertig eingerichteten Wohnung gedreht, sondern in einem Raum, der in einer großen Studiohalle aufgebaut ist. Jedes Detail ist bis ins Kleinste durchdacht. Nehmen wir z.B. die Uhr an der Wand im Flur. Sie stellt nicht nur eine Sonne dar, sondern obendrein einen achtzackigen Stern der babylonischen Göttin Ištar. Nachdem schon Morpheus‘ Hovercraft nach einem babylonischen König benannt ist, kann das wohl kaum ein Zufall sein.

Dann wäre da noch die Perlenkette, die im Zugang zur Küche hängt. In diese sind Doppelkopfadler eingearbeitet. Kaum jemand dürfte solche Ketten bei sich zuhause rumhängen haben, weil es beim Durchgehen einfach unpraktisch ist.

Über der Tür steht auf Latein der Spruch „Erkenne dich selbst“, den das Orakel sogleich auf Neos Rolle als Auserwählter anwendet. Angeblich erkenne man, wenn man auserwählt sei, was Wasser auf die Mühlen all jener ist, die unter einem zu großen Ego leiden.

Das Orakel ist eine Kettenraucherin, was ein besonders verwerfliches Product Placement ermöglicht. Obendrein raucht sie in der Küche, was extrem unhygienisch ist, sowie in der Gegenwart von Kindern, was extrem rücksichtslos ist. Wenn die Dame wirklich die Zukunft voraussehen könnte, müsste sie außerdem wissen, dass man als Raucher an Lungenkrebs stirbt. Die Schauspielerin Gloria Foster starb tatsächlich zwei Jahre später, allerdings an Diabetes, weshalb ihre Rolle im dritten Teil der Reihe umbesetzt werden musste.

Während sich Neo die Zukunft orakeln lässt, schaut sich Mouse Schmuddelheftchen mit der Frau in Rot an. Über deren Titel steht „XXX“, was sowohl der Code der Pornoindustrie als auch eine verstecke „siX siX siX“  ist.

Auf dem Rückweg sieht Neo zweimal eine schwarze Katze, was er als „Deja Vu“ bezeichnet. Für die anderen ist das ein Warnsignal, denn es deutet darauf hin, dass an der Matrix herum gepfuscht wird. Für aufmerksame Beobachter ist es dagegen ein Hinweis auf schwarze Magie, denn schwarze Katzen werden in der Mythologie Hexen zugeordnet und diese bewegt sich obendrein am Rande eine Schachbrettbodens entlang auf einem roten Teppich. Und um den gängigen Aberglauben zu bedienen, bringt die schwarze Katze Neos Freunden tatsächlich Pech.

Auf der Flucht wird das gesamte Team von der Polizei und Agenten aufgemischt. Während einige sterben und andere entkommen können, wird Morpheus festgenommen. Er kennt die Zugangscodes von Zion und ist daher wertvoll. Zunächst erlebt er aber, was Polizeigewalt bedeutet. Da der Charakter schwarz ist, erinnert die Szene stark an die Realität in den USA. Morpheus hatte bereits darauf hingewiesen, dass die Menschen in der Matrix das System verteidigen und auf Polizisten trifft das in besonderem Maße zu. Aber diese Szene offenbart außerdem das Rassismusproblem innerhalb der Polizei.

Wie sich herausstellt, hat Cypher die anderen verraten. Kein Jesus ohne Judas. Der Grund für sein Handeln liegt darin, dass er nicht mit der Realität klar kommt und außerdem fühlt er sich von Trinity zurückgewiesen. Also hat er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Er ist bereit, seine Erkenntnis über die Realität aufzugeben, um in der Matrix ein Leben als reicher Künstler zu führen. Wenn das mal keine direkte Anspielung darauf ist, dass viele Promis ihre Seele für Erfolg verkaufen.

Ferner wird hier auch angedeutet, dass nicht wenige der großen Stars unserer Zeit Mitglieder von Geheimgesellschaften oder okkulten Sekten sind. Seien es nun Freimaurer, $cientologen oder Mitglieder der Church of Satan, es gibt kaum eine Berühmtheit, die nicht irgendwo Mitglied ist. Und solange sie mitspielen, genießen sie ein Leben im Luxus. Aber wie Cypher verleugnen sie die höhere Realität, die ihnen offenbaren würde, das es im Leben nicht um die Anhäufung von Reichtum oder Macht geht.

Der Verräter kommt jedenfalls nicht weit mit seinem Plan. Nachdem er Morpheus ausgeliefert und die halbe Mannschaft der Nebukadnezzar ermordet hat, wird er selbst von Tank erwischt, der seinen Angriff schwerverwundet überlebt hat. Wie die meisten Schurken quatscht er einfach zu viel, sodass Neo am Leben bleibt und sich die Prophezeiung erfüllen kann.

Morpheus wird derweil von Agenten verhört. Der Blick aus dem Fenster des Verhörraums bietet wieder eine Möglichkeit für etwas Schleichwerbung. Das Mulpha-Logo sticht dabei besonders hervor, besteht es doch aus einem blauen und einem roten Winkel. Eine Anspielung auf Morpheus‘ Pillen oder doch nur die gleiche Freimaurersymbolik?

Zum Beginn der Folter wird dem Gefangenen etwas gespritzt, das wie Quecksilber aussieht. Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Impfgegner, obwohl in der Realität nur selten Quecksilber als Streckmittel für Impfungen benutzt wird. Bei einem der Impfstoffe gegen Schweinegrippe war das der Fall, aber das war eher die Ausnahme. Tatsächlich nimmt man mehr Quecksilber auf, wenn man Fische aus dem Ozean verspeist oder aus Flüssen, in denen Gold gewaschen wird.

Während der Folter erzählt Agent Smith, dass die erste Matrix perfekt war, aber die Menschen sie nicht angenommen haben. Eine Welt voller Armut, Korruption und Leid, wie sie sich die Menschen einst selbst aufgebaut hatten, haben sie indessen akzeptiert. Wenn das mal keine Anspielung auf die Vertreibung aus dem Paradies ist.

Natürlich eilen Trinity und Neo zur Rettung und löschen dafür in der Lobby des Agententurms Dutzende Menschenleben aus. Das wirkt wie eine Rechtfertigung für amoklaufende Truther, die glauben, die Wahrheit erkannt zu haben. „Matrix“ nimmt hier Massaker wie das von Hanau vorweg und lässt die Täter wie Helden aussehen. Dabei haben Trinity und Neo auch im Film echte Menschenleben ausgelöscht, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Das ist mehr als fragwürdig.

Dank der Agenten werden zusätzlich alle Menschen, einschließlich Zivilisten, zur Bedrohung. Die Agenten können sich nämlich in jede Person hinein morphen. Das hat schon etwas von dämonischer Besessenheit und wäre die Welt tatsächlich eine Matrix, könnten derartige Phänomene damit hervorragend erklärt werden. In „Matrix: Reloaded“ führt das Orakels übrigens auch UFO-Sichtungen und dergleichen auf Programme der Matrix zurück.

Als wäre das noch nicht genug, verüben die beiden einen Bombenanschlag auf die Lobby…

…und lassen einen Helikopter in ein Hochhaus krachen. Einmal mehr kommt einem das Ablaufdatum von Neos Ausweis in den Sinn. Übrigens ist die filmische Darstellung tatsächlich realistischer als die Bilder, die uns an 9/11 präsentiert worden sind. Der Helikopter prallt gegen die Fassade und verschwindet nicht darin, als bestünde das Hochhaus aus Butter. Das Gebäude stürzt auch nicht wegen der kurzen Explosion in sich zusammen. Die Realität scheint hier mehr Matrix zu sein als der Film.

Unrealistisch ist hingegen selbst für Matrix-Verhältnisse, dass Neo mit einer Gatling Gun in einen Raum voller Agenten feuert, ohne dabei Morpheus zu treffen, der sich nicht einmal in Sicherheit bringen kann, weil er an einen Stuhl gekettet ist. Die mit Abstand größte Logiklücke des gesamten Films!

Bei der Flucht durch ein Telefon in der U-Bahn vergeigt Trinity Neos Entkommen, indem sie ihn sinnlos zutextet, ohne ihm zu sagen, worauf es ihr ankommt. Wegen dieser Aktion muss er sich schließlich mit einem Agenten rumschlagen, der aus einem Obdachlosen morpht, welcher Morpheus Verschwinden bemerkt hat.

In der U-Bahn wimmelt es mal wieder von Produktplatzierungen, wobei zumindest der Pepsi-Automat von Interesse ist, da er wieder einmal die Blau-Rot-Symbolik bedient. Die Schnitte sind allerdings zu schnell, um aus dieser Szene brauchbare Screenshots zu ziehen.

Der Showdown findet schlussendlich in dem Hotel statt, in dem der Film begonnen hat. Wer genau hinschaut, erkennt sogar, dass Neo in demselben Raum niedergeschossen wird, in dem sich Trinity zu Beginn des Films versteckt hat: Zimmer 303. Der Kreis schließt sich. Nur das Telefon in dem Raum ist neu, denn Trinity musste zu Beginn noch ein paar Blocks weiter zu einer Telefonzelle, um die Matrix zu verlassen.

Wie Jesus stirbt Neo, allerdings braucht er für seine Wiederauferstehung statt drei Tagen nicht mal drei Minuten. Und wie ist das möglich? Weil Trinity ihn liebt und das Orakel ihr prophezeit hat, dass sie sich in den Auserwählten verliebt. Hier ist die Grenze zum Fantasy-Genre überschritten und Mr. Andersons Überleben lässt sich auch nicht durch die Simulation erklären, da er in der realen Welt ebenfalls klinisch tot war und ein Kuss wohl kaum als Reanimation ausreicht.

In der Folge erhält Neo dann noch quasi magische Kräfte. Er kann die Matrix mit seinem Verstand nach Belieben umprogrammieren und z.B. abgefeuerte Kugeln zum Stillstand bringen. Sicherlich könnte er auch Wasser in Wein umprogrammieren, wenn er das wollte.

Er sieht die Matrix so, wie sie wirklich ist – als Quellcode.

In diesem Modus kann er sogar Agenten einfach auslöschen oder wie Superman herum fliegen.

Agent Smith kehrt allerdings in der Fortsetzung zurück, wo er sich wie ein Computervirus ausbreitet und von allen Menschen Besitz ergreift. Wenn er das tut, morpht er dabei zu einer Art Black Goo, was wieder mal ein Wink mit dem Zaunpfahl ist.

Zum Ende des ersten Teils der Trilogie gibt es noch mal eine Quellcode-Sequenz, in der u.a. die Zahlenfolge 9-18-99 zu lesen ist. Die drei Neunen ergeben auf den Kopf gestellt eine 666 und die 18 lässt sich ebenfalls dreimal durch 6 teilen.

Damit schließen wir den Blick hinter die Matrix ab. Wir haben die rote Pille genommen und hinter den Schleier der Isis geblickt. Wenn man einmal die Symbolik eines solchen Filmklassikers entschlüsselt hat, wird man die Symbole in fast allen Werken finden und das auch abseits von Hollywood in jeder Filmindustrie des Planeten. Oder in der Musikindustrie, der Spiele-Industrie usw.

Bleiben wir aber noch kurz beim Matrix-Franchise, denn dieses wird 2021 mit dem Auftakt zu einer neuen Trilogie wiederbelebt. Bereits im Trailer finden sich die gleichen Muster wieder, die wir bereits aus dem ersten Teil der alten Trilogie kennen. Neo folgt erneut einer Frau mit dem Tattoo eines weißen Kaninchens, welche diesmal eine größere Rolle spielt.

Passend dazu läuft der Titel „White Rabbit“, der im Original von Jefferson Airplane stammt. Dieses Lied spielt nicht nur auf Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ an, sondern thematisiert offiziell Drogenkonsum. Wir erinnern uns an die Erwähnung von Mescalin im ersten „Matrix“-Film, die ebenfalls in Zusammenhang mit dem weißen Kaninchen fällt. Der Kreis schließt sich einmal mehr.

Zunächst sitzt Neo jedoch beim Psychiater, der eine blaue Brille trägt und eine Pyramidenlampe besitzt. Offenbar ist es seine Aufgabe, den Auserwählten vom Weg der Erkenntnis fernzuhalten.

Zu diesem Zweck schluckt Neo diesmal täglich blaue Pillen, bis ihm endlich auch eine rote angeboten wird.

Und natürlich gibt es wieder jede Menge Hexenspiegel, die eine andere Wahrheit zeigen oder als Portal fungieren.

Außerdem schleicht wieder eine schwarze Katze herum und im Hintergrund hängen gleich noch zwei Schmetterlinge. So viel Symbolik allein schon im Trailer.

Happy – Eine äußerst unglückliche Serie

von Joe Doe

„Happy!“ ist eine Serie des SyFy-Senders, die auf einem Comic basiert und von 2017 bis 2019 in zwei Staffeln produziert wurde. Die Kombination aus Realfilm und computeranimierten Charakteren macht zunächst einen harmlosen Eindruck, da man so etwas von Filmen wie „Garfield“ oder „Peter Hase“ kennt. Doch trotz fliegenden Einhörnern mit Knuddelfaktor ist diese Serie absolut nichts für Kinder. Selbige sollten dringend davon ferngehalten werden.

Schon im Pilotfilm wird die ganze Bandbreite von Sex und Gewalt aufgezeigt. Im Zentrum steht der Ex-Cop Nick Sax (Christopher Meloni), der sich inzwischen als Auftragskiller durchschlägt. Sein erstes Opfer ist ein Frauenmörder, der sich gerade von einer Prostituierten einen blasen lässt. Dieser trägt ein Garnelenkostüm, was ihn aber eher wie Satan mit Hummerscheren aussehen lässt.

Mit der gleichen Prostituierten, die Nick soeben gerettet hat, lockt er auch seine nächsten Opfer in die Falle. Diese glauben ihrerseits, einen Auftragsmord zu erledigen. Den Job erhalten sie in einem Restaurant mit einem freimaurerischen Schachbrettboden und einer der Brüder hat gleich noch die passenden Pentagramme an der Mütze.

Bevor der letzte Bruder den Löffel abgibt, haucht er Nick noch etwas ins Ohr. Unter anderem meint der Sterbende, die Welt würde von Teufeln regiert, die wie Menschen aussehen. Offensichtlich ist er in einer satanistischen Mafiafamilie aufgewachsen. Zu dieser gehört Francisco Scaramucci (Ritchie Coster), der von nun an hinter Sax her ist, weil er glaubt, sein Neffe hätte Nick vor seinem Ableben ein geheimes Passwort anvertraut. Wie sich noch herausstellen wird, stehen alle Charaktere nicht nur familiär miteinander in Verbindung, sondern bilden ein kriminelles Netzwerk.

Zu diesem gehört ebenso ein pädophiler Weihnachtsmann (Joseph D. Reitman), der Nicks Tochter Hailey sowie zahlreiche andere Kinder entführt hat. Hailey hat sich dabei aber auch erschreckend dumm angestellt. Erst reißt sie sich ohne erkennbaren Grund mitten in einer Menschenmenge von ihrer Mutter los, dann geht sie in einem dunklen Park stiften und als ihr imaginärer Freund Happy sie vor dem gruseligen Bad Santa warnt, versucht sie nicht mal, vor diesem stinkenden Penner zu fliehen. Dabei ist sie eigentlich in einem Alter, in dem Kinder schon längst wissen, dass sie nicht mit Fremden mitgehen sollen.

Schlussendlich landet sie in einer Kiste, die nicht an den Nordpol adressiert ist. Very Bad Santa ist nämlich ein Zulieferer mit Eigenbedarf, also wie Marc Dutroux im Weihnachtsmannkostüm. Für Hailey gibt es nur noch einen Ausweg. Sie schickt Happy, ihr imaginäres blaues Einhorn, los, um ihren Vater zu Hilfe zu holen. Der weiß noch gar nichts von seinem Glück, denn er ist seit Jahren geschieden und betrachtet die Rettung seiner Tochter daher nicht als seine Angelegenheit. Das geflügelte Einhorn hält er zunächst für eine Halluzination, die ihn nach einem Herzinfarkt heimsucht.

Erst als ihm Happy vorab die genaue Anzahl der Killer nennt, die Nick im Krankenhaus aufsuchen, kapiert er, dass das Einhorn real ist. Dummerweise bringt ihm das Wissen nichts, da er im falschen Moment eine weitere Herzattacke erleidet. Die Polizeiwachen vor seiner Krankenzimmertür sind ebenfalls nicht sonderlich hilfreich, da in dieser Serie die gesamte Polizei korrupt ist und sich vom Acker macht, sobald das organisierte Verbrechen naht. Das führt zu einigen hässlichen Folterszenen, doch am Ende kann sich Nick befreien. Leider lässt er jedoch seinen Hauptpeiniger Smoothie (Patrick Fischler) am Leben.

Nach der Flucht aus dem kranken Haus wäre es nun eigentlich an der Zeit, die kleine Hailey zu retten. Da Happy sich jedoch nicht gemerkt hat, von wo aus er losgeschickt wurde, fängt eine acht Episoden andauernde Odyssee an, die sogleich in einem Verkehrsunfall endet. Das Maß an Schmerzen, die Nick wegsteckt, ist noch unrealistischer als das fliegende Einhorn.

In der nächsten Folge wacht Nick erst einmal in der Jerry Springer Show auf, in der sich der Showmaster übrigens selbst spielt. Diese Komaphantasie ist allerdings bestenfalls dafür geeignet, die Niveaulosigkeit des amerikanischen Fernsehens zur Schau zu stellen und tut sonst nichts weiter zur Sache. Die Serie scheint von solch absurden Situationen zu leben.

Haileys Mutter Amanda (Medina Senghore) nimmt die Suche nach ihrer Tochter schon etwas ernster, muss aber bald feststellen, dass noch weitaus mehr Kinder vermisst werden. Ob das Schachbrettmuster neben den Vermisstenplakaten wohl als Hinweis gedacht ist?

Ihr Ex geht derweil brutal zur Sache und kümmert sich erst einmal um ein paar Gangster, die das vermeintliche Passwort von ihm haben wollen. Selbstjustiz macht in den meisten Filmen Spaß, aber in dieser Serie ist die Grenze zur Gewaltverherrlichung definitiv überschritten. Die Altersfreigabe FSK 16 kann eigentlich nur ein Witz sein, FSK 18 wäre angemessener.

Das kleine Einhorn kann einem eigentlich nur leidtun, denn es wird von Nick in den Sumpf des Verbrechens gezogen. Zunächst einmal braucht er Waffen und einen fahrbaren Untersatz. Beides verspricht er sich von einem Kleinganoven mit einem wenig vertrauenerweckenden Schädelring. Die Todessymbolik ist nicht gänzlich unangebracht.

Doch erst einmal benutzt Sax den imaginären Freund seiner Tochter, um bei einer Runde Poker zu bescheißen. Happy ist nämlich für die meisten Menschen unsichtbar. Die Sache läuft anfangs ganz gut, bis das Einhorn eine Nase voll Koks abbekommt. Drogen dienen hier als Mittel zum Gag und runden das abartige Ambiente ab.

Das Auto, welches Nick am Ende eines weiteren Gewaltausbruchs erbeutet, ist golden und hat eine geflügelte Sonne als Markenlogo. Es handelt sich also um einen Sonnenwagen, doch weit bringt dieser Sax nicht, denn der ist ein grauenhafter Fahrer, der so ziemlich jede Kiste in kürzester Zeit zu Schrott fährt.

Scaramucci beauftragt in der Zwischenzeit Sax‘ andere Ex Meredith (Lili Mirojnick), eine korrupte Polizistin, ihn ausfindig zu machen. Als Druckmittel lässt der Gangsterboss Merediths Mutter vom Folterknecht Smoothie bewachen. Letztendlich begegnet Merry jedoch Amanda und hilft bei der Suche nach deren Tochter. Die zuständigen Polizeibeamtinnen rühren nämlich keinen Finger, da sie Teil des kriminellen Kinderschändernetzwerks sind.

So schnell wird Hailey also nicht aus den Klauen des Very Bad Santa befreit, der Informationen aus ihr herauslockt, indem er seine Stimme zu der eines kleinen Mädchens verstellt. Man könnte fast meinen, er sei von Dämonen besessen. Creepy ist er allemal und verabreicht seiner minderjährigen Gefangenen sogar Drogen.

In der dritten Folge geht es vor allem um Sex. Das fängt mit Szenen von Sax‘ Seitensprung mit Merry an, wobei die Serie nicht mit Bildern spart, für die man später einen Therapeuten braucht. Happy entdeckt derweil etwas, das er für magische Karotten hält. Eine davon ist in Regenbogenfarben gehalten und da das Sextoy einer heterosexuellen Frau gehört, spielt das wohl kaum auf Homosexualität an. Regenbögen tauchen immer wieder im Kontext von Sexprogrammierungen auf und können überdies für den Lichtbringer Luzifer stehen, da sie das aufgespaltene Lichtspektrum darstellen.

Nach diesem Exkurs schleppt Nick das Einhorn als Krönung mit in eine Table Dance Bar, in der Weihnachtsmänner in mehr als nur einer Hinsicht verkehren. Der gesuchte Bad Santa ist allerdings gerade nicht zugegen und steht ohnehin auf jüngere Damen.

Ansonsten gibt es auch in dieser Episode wieder mehr Gewalt und Freimaurersymbole wie den Schachbrettboden.

Zum Ende von Episode 3 und Beginn von Episode 4 begegnet Nick endlich dem Very Bad Santa. Er bekommt aber erst mal den Arsch voll, während Happy erkennen muss, dass der Weihnachtsmann ihn sehen kann. Dieser hat nämlich selbst einen imaginären Freund, seine Sockenpuppe. Leider entkommt er und die Suche geht weiter.

In der vierten Folge wird außerdem Isabella eingeführt, die Mutter von Scaramuccis vier ermordeten Neffen. Aus dem Tod ihrer Kinder schlägt sie zu dessen Leidwesen Kapital, indem sie ihr kriminelles Familienleben in einer TV-Show ausbreitet. Das ist in jeder Hinsicht exhibitionistisch, zumal die Sendung „Secrets of my Sussex“ heißt. Dabei geht es wohl kaum um die englische Grafschaft, sondern um „Sex“.

Das Leichenschauhaus, in dem ihre toten Söhne liegen, hat natürlich einen Schachbrettboden.

Ein weiterer neuer Charakter ist der Käfer oder Mr. Bug. Dieser steht in der Hierarchie der Mafia deutlich über Scaramucci und fordert von diesem, dass er die Kinder schnellst möglich ausliefert. Sie sollen nämlich pünktlich zu Weihnachten als Geschenke unter den Weihnachtsbäumen von reichen Kinderschändern liegen. Der Käfer scheint so eine Art kostümierter Jeff Epstein zu sein. Außerdem laufen bei ihm im Hintergrund bizarre Fetischpartys ab.

Scaramuccis Untergebener Smoothie vertreibt sich derweil die Langeweile, indem er einen christlichen Missionar in einer Badewanne zu Tode foltert. Warum ausgerechnet ein Christ? Sicherlich nicht nur, weil dieser an jeder Wohnungstür klingelt und den Leuten damit auf den Sack geht. Das ist ziemlich eindeutig eine satanische Botschaft.

Nick führen seine Ermittlungen zwischenzeitlich nach China Town, wo er sich mit den Triaden anlegt. Am Ende findet er sogar das Lagerhaus, indem die Kinder in Kisten verpackt waren, doch er kommt zu spät. Very Bad Santa ist bereits mit einem Transporter unterwegs zur nächsten Zwischenstation.

Die Kids werden in eine Klassenzimmerkulisse gebracht, wo ausgerechnet der Soziopath Smoothie ihnen eine Gehirnwäsche verpasst. Er versucht es natürlich als erstes mit traumabasiertem Mind Control, indem er eine kleine Maus auf Haileys Schulpult totschlägt.

Außerdem werden die Kleinen mit Kuchen gemästet, ganz so wie bei der Hexe aus „Hänsel und Gretel“.

Das Martyrium erstreckt sich über zwei Episoden und beinhaltet u.a. Prügelstrafen mit dem Lineal.

Es endet damit, dass die Kids in Kostüme gesteckt werden, um ihren Abnehmern zu gefallen. Hailey wird dabei auffällig geschminkt und man muss sich schon sorgen um das geistige Wohl der Kinderdarsteller machen, die solch explizite Szenen spielen müssen.

Happy ist bereits so weit, dass er Therapiesitzungen in einer Selbsthilfegruppe benötigt. Dort lernt er einen dreiköpfigen Hund kennen, dem er besser mal nicht über den Weg getraut hätte. Dieser stellt sich nämlich als der imaginäre Freund von Scaramuccis soziopathischem Sohn heraus, welcher gerne imaginäre Freunde zu Tode foltert. Im Prinzip hätte Happy die Falle jedoch ahnen müssen, denn der dreiköpfige Köter ist als Höllenhund Cerberus aus der griechischen Mythologie bekannt.

Wo wir schon mal dabei sind, gibt es in einer anderen Szene auch gleich noch eine Art Hydra mit zwei Köpfen.

Die geschändeten imaginären Freunde pflegt Scaramuccis Balg wie Jesus anzunageln, wenn auch an die Wand statt ans Kreuz. Ironischerweise hat der kleine Tyrann zuvor noch am Krippenspiel teilgenommen. Den Christus derart zu verhöhnen ist wohl der Geist der Mafiaweihnacht.

Am Ende gelingt es Happy jedoch, sich zu befreien und Cerberus mit seinem Horn abzustechen.

Isabella hat derweil ein Medium konsultiert, welches mit Bratensauce aus ihrem Menstruationsblut Kontakt zu den Toten aufnimmt. Doch einer ihrer Söhne befindet sich nicht im Jenseits, sondern wandelt als Untoter umher, bis er von Nick Sax aufgegriffen wird. Der bringt den Zombie in ein katholisches Gotteshaus, welches prädestiniert ist für schlechte Pädowitze. So lässt der Pfaffe den Untoten in Sax‘ Abwesenheit entkommen, woraufhin dieser scherzt, dass der Geistliche ihn nicht aus den Augen gelassen hätte, wenn es um einen zwölfjährigen Jungen gegangen wäre.

Zuvor hat der Untote noch eine Beichte in Latein abgelegt. Er scheint also von einem Dämon besessen zu sein. Das bringt ihn aber erst mal nicht zurück und Nick begibt sich als nächstes zum Haus der Scaramuccis. Dort wird er prompt überwältigt und erwartet seine Hinrichtung auf dem freimaurerischen Schachbrettboden der Garage.

Mit einem Schachbrettmuster beginnt auch Episode 7. Getragen wird es von einem Tänzer in einem Musikvideo, der eine altägyptische Gangart einlegt und zeigt, dass Männer ebenso Opfer von sexistischen Butt Close Up-Aufnahmen werden können.

Pyramiden dürfen im alten Ägypten natürlich genauso wenig fehlen und davon gibt es gleich drei Stück. Mit der Handlung hat das Rumgehampel nichts zu tun. Es ist einfach nur an der Zeit für etwas Symbolik.

Mit der Handlung geht es erst nach diesem Unfug weiter und zwar da, wo die letzte Folge aufgehört hat. Mit Happys Hilfe kann Nick sein Exekutionskommando überwältigen und sich befreien. Nach seiner Flucht sprengt sich Scaramuccis Sohn selbst in die Luft, weil er die Finger nicht vom Fernzünder der Bombe in Nicks Kofferraum lassen kann. Obwohl er ein ziemlicher Rotzbengel war, ist dies doch ein etwas drastisches Ende.

Sax‘ Ex geht in der Zwischenzeit einem Verdacht nach, denn alle entführten Kids sind in der Nähe von Auftritten des Entertainers Sonny Shine verschwunden, der ausgerechnet Star einer Kindersendung ist. Auch Hailey war mit ihrer Mutter bei einer Bühnenshow von Sonny Shine, als sie verschwunden ist. Ironischerweise lief zudem in China rein zufällig Sonny Shine im Fernseher direkt neben einer Vermisstenanzeige. Im Nachhinein betrachtet ergibt dieses Subliminal auf einmal Sinn.

Ebenso wird das Foto, welches Sonny mit dem Papst zeigt, im Nachhinein noch Sinn ergeben, allerdings erst in Staffel 2. Obwohl dieser Wink mit dem Zaunpfahl eigentlich schon jetzt die pädophile Natur dieses Charakters unterstreicht.

Leider checkt Amanda nicht gleich den Zusammenhang, sondern versucht Sonny, in die Suche nach den vermissten Kindern einzubinden. Da ihr die Polizei nicht helfen will, erhofft sie sich von seinem Bekanntheitsgrad die nötige Hilfe. Dumm nur, dass sie sich damit in die Höhle des Löwen oder besser gesagt des Käfers gewagt hat. Auf der Flucht vor der Security verirrt sich Amanda auf eine von Sonnys Fetischpartys.

Dort sind auch dessen Teletubbiverschnitte zugegen, deren runde Münder schon in seiner Kindersendung Assoziationen zu Gummipuppen geweckt haben. Auf der Party stecken unter ihren Köpfen riesige Pimmel, die von den anderen Gästen abgelutscht werden. Es ist kein Wunder, dass Amanda diese traumatischen Bilder später verdrängt, zumal angedeutet wird, dass sie selbst Opfer von sexuellem Missbrauch wird.

Happy kann zunächst ebenfalls nicht glauben, dass Sonny Shine Kindern etwas Böses antun könnte. Doch Nick und Merry gehen der Spur nach und suchen die Kinder in einem Außenstudio des Entertainers. Beim Regenbogenschloss angekommen bemerkt Sax gleich, dass Sonny wie ein Perverser aussieht.

Drinnen werden derweil schon die Kinder in Blisterverpackungen verstaut, um sie als Geschenke an andere Perverse zu verschicken. Wenn die Kinderdarsteller auch nur annähernd eine Ahnung hatten, was sie da spielen, werden sie davon ein Leben lang traumatisiert bleiben.

Gleiches gilt für Merry, die von einem Wishi attackiert wird. Als sie diesen erschießt, tropft dasselbe violette Blut wie schon zuvor aus dem imaginären Cerberus. Offenbar sollen diese Sexpuppen tatsächlich so eine Art Dämonen darstellen, unter deren ohnehin schon perverser Fassade Riesendildos lauern.

Das schlimmste Trauma erleidet derweil Nick Sax, der von Smoothie anal vergewaltigt wird. Da der Folterknecht aus unerfindlichen Gründen keinen Penis besitzt und damit wie der Engel Metatron in „Dogma“ ausschaut, benutzt er einen Dildo, der zu allem Elend abreißt. Noch mehr Bilder, für die man einen Therapeuten braucht.

Zwar gelingt es am Ende der Folge, zumindest Scaramucci dingfest zu machen und die meisten Kinder zu befreien, doch Hailey wird wieder einmal vom Very Bad Santa entführt, sodass sich die Suche nach ihr über eine weitere Episode fortsetzt. Dabei war Nummer 7 schon kaum noch zu ertragen.

Um Hailey endlich zu finden, greift schlussendlich sogar Happy zum Mittel der Folter. Allerdings versteht er darunter lediglich, Santas Sockenpuppe mit einer Feder zu kitzeln. Das ist vergleichsweise direkt harmlos und führt tatsächlich zum Erfolg.

Der perverse Weihnachtsmann versteckt sich in dem Kaufhaus, in dem schon sein Vater erhängt aufgefunden wurde. Dort lebt er in seiner Fantasy-Welt namens „Toy Land“, was irgendwie an Michael Jacksons Neverland erinnert.

In diesem ist er nicht allein, denn über die Jahre hat er zahlreiche Kinder entführt und mit einer Bohrmaschine lobotomiert, womit sie seiner kranken Phantasie zufolge nie erwachsen werden. Physisch sind sie das inzwischen durchaus, aber geistig sind sie durch die Hirnamputation zurückgeblieben. Dieses Schicksal erwartet nun auch Hailey.

Die Kleine kann dem geisteskranken Dreckskerl gerade noch entkommen und flüchtet aufs Dach, welches mit Venusmuscheln verziert ist.

Dort oben kommt ihr endlich Nick zu Hilfe. Als dieser wieder mal im unpassendsten Moment eine Herzattacke bekommt, schreitet Happy ein, der die ganzen anderen imaginären Freunde rekrutiert hat. Am Ende rappelt sich Sax wieder auf und verpasst Santa eine Kugel in den Kopf. Doch damit nicht genug, stürzt dieser mit einer Strippe um den Hals ins Foyer des Einkaufszentrums, um dort baumelnd wie einst sein Vater zu verrecken.

Zunächst ist erst mal alles Friede, Freude, Eierkuchen und Nick überlebt seinen neusten Herzinfarkt. Seine Tochter ist nun etwas erwachsener, weshalb Happy aus ihrem Bewusstsein entschwindet. Ihrem Vater bleibt das imaginäre Einhorn jedoch erhalten, denn unsäglicherweise gibt es ja noch eine zweite Staffel. Diese wird schon nach dem Abspann angedeutet, als Scaramucci im Knast Besuch von seinem Zombieneffen bekommt. Dieser gibt ihm jedoch nicht das erhoffte Passwort, das ohnehin nicht existiert, sondern überträgt den Dämon Orkus auf ihn.

Fortan hat Francisco höllische Träume und eine gespaltene Persönlichkeit, bei der man gar nicht sagen kann, welche dämonischer ist.

In der ersten Folge der zweiten Staffel erfährt man außerdem, dass der Dämon nur innerhalb der Blutlinie übertragen werden kann. Da Scaramucci schon alt und sein Sohn sowie seine Neffen tot sind, bleibt nur noch seine Schwester als Wirt übrig. Bei einem Knastbesuch wird sie deshalb von der alten Dame auf ziemlich drastische Weise abgestochen, die sie einst selbst engagiert hat, um ihren Sohn zu finden.

Scaramuccis einstiger Folterknecht geht inzwischen eigene Wege und zwingt eine Gruppe Nonnen dazu, Selbstmordattentate in islamistischer Manier zu begehen. Das Perfide dabei: er hat ihnen erzählt, dass in einem Osterei ein Zünder versteckt ist, mit dem alle gerettet werden können, wenn eine sich opfert. Doch es ist genau umgekehrt und diejenige, die sich opfern will, tötet damit alle anderen. Wieder einmal ein offenkundiger Angriff auf das Christentum.

Diesmal allerdings nicht zur Weihnachtszeit, sondern zu Ostern. Passend dazu macht Smoothie einen auf Donnie Darko und verkleidet sich neuerdings als Osterhase. In schwarzem Lack versteht sich, da er inzwischen Sonny Sunshines Fetischclub beigetreten ist. Außerdem hat er ein verletztes Auge, welches an einen Albinohasen erinnert.

Weiße Kaninchen gibt es als Antithese bei Scoot Sterling, der Spenden für arme Kinder sammelt.

Scoot folgt allerdings nicht dem weißen Kaninchen, sondern wird vom schwarzen Hasen in dessen Bau entführt. Das mündet in einigen unschönen Szenen, die an „Pulp Fiction“ erinnern.

Der pädophile Entertainer, den Meredith zwei Episoden zuvor mangels Beweisen entkommen lassen hat, plant derweil ebenfalls etwas Gruseliges zu Ostern und holt sich dafür sogar die Unterstützung des Vatikans. Er ist sich dabei nicht einmal zu schäbig, die gesprengten Nonnen für seine Marketingkampagne zu instrumentalisieren.

Unter dem Motto „Make Eastern Great Again“ stellt sich der Kinderschänder gar selbst als Jesus dar, was eine Verhöhnung sondergleichen ist.

Auf die Verbindung der katholischen Kirche zu sexuellem Kindesmissbrauch wurde indessen schon in der ersten Staffel angespielt.

Geradezu widerlich, wie die Lakaien des Papstes die Kinder begaffen, die Sonny als Helfer (oder vielleicht als Geschenke?) in den Vatikan mitgebracht hat. Offensichtlicher kann man pädophile Absichten nicht darstellen!

Es ist schon geradezu zynisch, dass Nick empfohlen wird, seine Tochter an einer katholischen Schule anzumelden, weil sie an der öffentlichen Schule Unruhe stiftet. Das ist der letzte Ort, an den man sein Kind bringen sollte. Erst recht in dieser Serie!

Der Missbrauch betrifft aber ebenso Erwachsene. So leidet Amanda immer noch unter Flashbacks der Fetischparty, welche durch Sonnys obszöne Kindersendung hervor getriggert werden.

Ihr Mann schlägt sich unterdessen als Taxifahrer durch, was bei seinen Fahrkünsten eine denkbar schlechte Idee ist. Zu seinen ersten Kunden zählen ein reicher Schnösel und eine ihm bereits bekannte Prostituierte, die ein Höschen mit Regenbögen trägt. Wieder ein dezenter Hinweis auf eine Sexsklavenprogrammierung.

Allerdings wollen ihre Kunden diesmal keinen Sex, sondern eine ihrer Nieren. Nick rettet sie daher in letzter Sekunde, bekommt dafür aber später Ärger von einem orthodoxen Juden namens David, der die Niere für seinen sterbenskranken Vater wollte. Das ist absolut antisemitisch! Zwar gab es in den USA einst eine jüdische Mafia namens Kosher Nostra, allerdings war die eher im Baugewerbe und Glücksspiel tätig. Die üblichen Geschäftsfelder also, von Organhandel ist nichts überliefert. Oder will die Serie vielleicht auf den angeblichen Organraub an Palästinensern anspielen, der 2009 für Schlagzeilen in Schweden sorgte?

Quelle

Mit diesem Thema unterstellen die Serienmacher jedenfalls amerikanischen Juden eine Beteiligung am illegalen Organhandel, womit antisemitische Vorurteile und Hass gegen Juden genährt werden. Die Serie ist damit mehr als nur geschmacklos und es wird nur noch schlimmer. So beauftragt David den unglückseligen Nick, eine Niere bei seinem Bruder abzuholen. Damit meint er allerdings, dass Nick seinem nächsten Verwandten die Niere stehlen soll. Dabei hat Sax im Lagerhaus eigentlich genügend Leichen hinterlassen, die noch intakte Nieren hatten.

Um dem Fass die Krone aufzuschlagen, besitzt der Bruder von David mehrere Schmuckgeschäfte und fährt zwei Maybachs. Das Klischee des geldgierigen Juden wird schlussendlich noch von seinen hochnäsigen Kindern bestätigt, die mit dem Reichtum der Familie prahlen. Man fragt sich wirklich, wer das Drehbuch geschrieben hat? Henry Ford? Eberhard Taubert? Joseph Goebbels? Es ist einfach nur widerlich!

Als Nick durchschaut, dass er die Niere selbst ernten soll, lehnt er den Deal ab und tötet David samt dessen Handlangern. Wie auch immer, es werden in dieser Folge Juden hingerichtet. David ist dabei ebenso klischeebehaftet und verdient sein Geld damit, dass er alte Leute beim Bingo abzieht. Die 23 auf der Tafel soll wohl eine zusätzliche Verbindung zu den Illuminaten herstellen. Allerdings waren weder Weishaupt noch Goethe oder Knigge Juden. Die Illuminaten scheinen hier eher die Urheber des Drehbuchs oder zumindest der Setgestaltung zu sein.

Halten wir fest, dass Juden keine Satanisten sind. Die Verantwortlichen dieser judenfeindlichen Darstellung hingegen schon eher. Zumindest müssen die Serienmacher üble Sadisten sein, denn die Foltermethoden, die Smoothie gegen Scoot anwendet, könnten nicht grausamer sein. Er häutet ihn bei lebendigem Leibe.

Außerdem färbt er weiße Hasen rosa. Dabei werden zu Ostern doch eigentlich nur die Eier gefärbt, die der Hase bringt. Das Thema Tierquälerei können wir also auch abhaken.

Die amputierte rosa Hasenpfote schenkt Smoothie anschließend Hailey zu ihrem ersten Schultag. Ein Glücksbringer ist das wohl kaum, erst recht nicht für den Hasen.

In Episode drei der zweiten Staffel dreht sich alles um Traumata und Trigger. In der katholischen Mädchenschule bekommt Hailey ihren ersten Flashback bei einer Segnung. Von da an wird sie von ihren Mitschülerinnen gemobbt, indem diese Bilder von ihr mit Santa zeichnen und Weihnachtslieder singen. Hilfe bekommt sie ausgerechnet von Smoothie, der ihre Mitschülerinnen meuchelt. Die Schule hat übrigens einen Schachbrettboden.

Haileys Mutter leidet ebenfalls unter Flashbacks, die immer während der Arbeit kommen. Schlussendlich verliert die gute Frau deswegen ihren Job. Scaramucci verliert indessen im Knast seinen Verstand und killt eine komplette Russengang. Die Leichen drapiert er um eine oktagonale Toilettenanlage herum.

Orkus übernimmt immer häufiger das Kommando. Die multiple Persönlichkeit Franciscos wird entsprechend durch einen zerbrochenen Spiegel symbolisiert.

Scoot Sperling verliert ebenfalls sein Leben, als er gehäutet in einem Schokoladenhasen die Kinder auf seiner eigenen Spendengala prankt. Ein weiteres Osterattentat von Smoothie und Shine.

Meredith schickt in der Zwischenzeit Nick in Sonny Shines Villa, um ein paar Videotapes zu stehlen. Zunächst bekommt er den Auftrag anonym und denkt, er soll nur etwas Unbedeutendes klauen, worauf er wegen seiner finanziellen Schieflage sofort eingeht. Schnell muss er jedoch erkennen, in wessen Haus er da eingedrungen ist. Sonny hat nämlich eine Statue von sich selbst als Engel mit übergroßem Genital aufgestellt. Das Ganze hat etwas von der Geburt der Venus.

Als Nick an der Statue herumzuspielen beginnt, führt das zu peinlichen Situationen. Noch schlimmer ist jedoch, dass er und Merry die Videobänder in Haileys Schule vor den Augen von Kindern auswerten. Darauf zu sehen sind Sexorgien von Sonny und seiner Frau, auf die sich Sax später noch einen runterholt.

Auf den Videos befindet sich aber ebenso belastendes Material über andere Stars, die Sonny Shine damit erpresst. So kann er das Showbusiness kontrollieren und die Geschenke aus Staffel 1 waren wohl für jene gedacht, die ihm besonders wertvolle Dienste geleistet haben. Nicht so Dayglo Doug, dem er einst die Show gestohlen hat.

Sonnys Sexanspielungen sind dabei mehr als offensichtlich und absolut nicht für Kinder geeignet. Was er mit seinem Mikrophon macht, erinnert irgendwie an Jimmy Saviles Zigarre.

Noch bevor daraus die Sonny Shine Show wurde, hat der Päderast seine Teletubbie-Sexpuppen, „Wishis“ genannt, mit angeschleppt. Diese sehen schon auch ohne ihre Kostüme irgendwie obszön aus.

Einer ist zudem mit Sigrunen verziert und tanzt auf einem Schachbrettboden.

Sonnys Ostershow verspricht sogar noch abartiger zu werden. Die Jagd auf den Osterhasen ist eröffnet und gemeinsam mit der katholischen Kirche verspricht er ein geradezu infernalisches Fest.

Dayglo Doug war wenigstens nicht pädophil, hatte dafür aber einen Nazifetisch. Dementsprechend hat sein Konkurrent ihn in ein Nazi-Altenheim eingewiesen, wo er seinen Lebensabend als Zauberkünstler für Faschoknacker fristet.

Nick und Merry suchen ihn im Altenheim auf, um ihn als Zeuge zu vernehmen. Sie erfahren von ihm, dass die Wishis außerirdische Lebensformen sind, die mit einem Meteoriten auf die Erde gekommen sind. Deshalb hatten sie auch violettes Glibberblut, welches Meredith in einem Marmeladenglas kaltgestellt hat. Der nichtsahnende Nick streicht sich die vermeintliche Marmelade auf ein Toastbrot, woraufhin er den schlimmsten Durchfall seines Lebens bekommt. Was er da ausscheidet, ist eine Mischung aus dem „Blob“ und dem Ektoplasma aus „Ghostbusters 2“.

In Episode 5 hat Hailey Geburtstag, doch es wird der schlimmste ihres Lebens. Zwar hat sie in der Schule ein paar neue Freunde gefunden, aber die bieten ihr eine E-Zigarette an. Hier werden Kinder ganz unverhohlen zum Nikotinkonsum verleitet.

Du sollst rauchen!

Als Krönung wird Hailey zur Feier des Tages wieder einmal getriggert, als sie von ihren Mitschülerinnen einen Früchtekuchen bekommt und alle erneut Weihnachtslieder singen. Wie sich jedoch herausstellt, waren ihre neuen Freundinnen aber gar nicht schuld, denn die hatten einen ganz anderen Geburtstagskuchen organisiert. Es war Smoothie, der den Kuchen ausgetauscht hat, um Hailey von ihrer Klasse zu isolieren und sich als ihr einziger echter Freund zu präsentieren.

Ihre Mutter schießt sich derweil selbst ins Abseits, da sie Haileys Geburtstag total vergessen hat. Nicht mit Absicht, sondern weil sie unter Flashbacks und scheinbar auch Entzugserscheinungen leidet. Ihr Vater hat dagegen zwar an den Geburtstag gedacht, ist aber von dem Alienblut völlig high. Offenbar hat es halluzinogene Wirkungen, womit Sonny Shine seine Untergebenen gefügig macht. Nick Sax wird jedenfalls von Wahnvorstellungen heimgesucht und irrt halbnackt in Strapsen durch die Stadt. Schlussendlich landet er in den Armen eines Wishis. Ohne Kostüm sieht es irgendwie aus wie Patrick Star.

Meredith schleicht sich währenddessen zusammen mit Doug in den Sunshine Tower. Ihr Begleiter begeht jedoch eine Dummheit, infolgedessen er von Sonny totgeprügelt wird. Wenigstens gelingt es Merry jedoch, als Wishi verkleidet in den Raum einzudringen, in dem Sonny seine Erpresservideos lagert. Nun hat sie die nötigen Beweise gegen ihn, die allerdings auch seine Opfer belasten.

Unter anderem gibt es ein Video, welches mit „Ban Ki Moon Hühnchen“ beschriftet ist. Da es um versaute Sextapes geht und „Hühnchen“ ein Päderastencodewort für Kinder ist, unterstellen die Serienmacher dem ehemaligen UN-Generalsekretär, ein Kinderschänder zu sein. Entweder wissen die Verantwortlichen etwas, das sonst niemand weiß, oder sie machen sich hier des Rufmordes strafbar.

In der nächsten Folge erfährt Amanda, dass sie schwanger ist. Noch ist nicht ganz klar, ob von Sonny Shine oder dessen Alien-Teletubbis.

In einer Frauenklinik wird ihre Schwangerschaft bestätigt, doch eine Abtreibung lehnt die religiös-fundamentalistische  Krankenschwester ab. Dabei handelt es sich in dem Fall um eine Vergewaltigung und das Kind ist möglicherweise halb Dämon. Außerdem ist die Werbung, dass Gottes Kinder seit 6.000 Jahren unfallfrei sind, eine glatte Lüge. Die Zahl der Totgeburten und lebensunfähigen Genmutationen, die im schlimmsten Fall den Tod der Mutter verursachen, ist immens. Ebenso die Zahl der geisteskranken Psychopathen, die besser abgetrieben worden wären.

Nick bringt Amandas Erstgeborene zwischenzeitlich zu seiner Mutter. Die ist nicht nur schwer alkoholkrank, sondern ganz offensichtlich Transgender. Gegen Transgender-Charaktere ist zwar nichts einzuwenden, aber es ist biologisch unmöglich, dass ein Mensch ohne Uterus mehrere Kinder gebären kann. Obendrein ist die Darstellung dermaßen klischeebehaftet und ungehobelt, dass sie mitnichten als Beitrag für mehr Toleranz durchgeht.

Kein Wunder, dass die Kleine abhaut, was sie einmal mehr in die Arme von Smoothie treibt. Dieser lehrt sie, die Welt mit desillusionierten Augen zu sehen. So erkennt sie bei einem Osterhasen, der Kinder auf seinen Schoß nimmt, einmal mehr pädophile Neigungen. Das immer wiederkehrende Hauptthema der Serie.

In einer Nebenhandlung entdeckt Happy seine Sexualität. Seine neue Freundin verführt ihn mit einem Striptanz auf einer Pizzaschachtel. In Anbetracht, dass die imaginäre Freundin etwas sehr Kindliches hat, hat der Pizzakarton durchaus symbolischen Charakter.

Das Püppchen reitet auf dem Einhorn, also wortwörtlich auf dem Horn, was eine Regenbogenejakulation zur Folge hat.

Die Zigarette danach darf natürlich nicht fehlen, denn immerhin hat die Tabaklobby für das Product Placement bezahlt.

Du sollst rauchen!
Du sollst rauchen!
Verdammt, rauch endlich!

Mit dem Episodentitel „Das Fest der Perversen“ ist übrigens eine andere Party gemeint, bei der Nick Sax erst am Ende der Folge aufkreuzt, um Sonny Shine zu erschießen. Leider funkt ihm Amanda dazwischen.

Unterdessen zettelt Orkus im Knast eine Revolte an, während sein Wirt Scaramucci, der sich in seinen Zellengenossen verliebt hat, selbigen darum bittet, ihn umzubringen. Doch Überraschung: Während Francisco im Jenseits seiner toten Familie wiederbegegnet, lebt Orkus in seinem untoten Körper weiter, wie einst in seinem Zombieneffen.

Ohne diese scheinbar überflüssige Nebenhandlung hätte es die zweite Staffel wohl auch nur auf acht Episoden gebracht, was mehr als genug gewesen wäre. Leider stellt sich heraus, dass beide Handlungsstränge miteinander zu tun haben, denn die Wishis sind Orkus‘ kleine Helferlein, die aus unbedeutenden Menschen Stars und Staatsmänner machen. Das klingt ganz nach der Dämonenverehrung durch elitäre Satanisten. Allerdings ist es ein Frevel, dies Personen wie Amelia Earhart oder Martin Luther King zu unterstellen.

King oder Abraham Lincoln wurden außerdem nicht ermordet, weil Orkus seinen Tribut eingefordert hat, sondern weil sie gegen die Versklavung und Ungleichbehandlung der Afroamerikaner waren. Zumindest bei Lady Dis Ermordung spielten okkulte Kräfte durchaus eine Rolle. Allerdings kamen diese aus der britischen Königsfamilie und hatten nichts mit Glibbermonstern zu tun.

Sonny Shine zu ermorden, würde aus Sicht der Satanisten ebenso wenig Sinn machen. Immerhin gehört er zur Elite und schmeißt die perversen Partys. Wie mit ihm die Hoffnung sterben sollte, ist ebenso schleierhaft. Das war vielleicht beim Tod von Martin Luther King oder Lady Di der Fall. Aber als Jimmy Saville ins Gras gebissen hat, war die Welt lediglich einen Kinderschänder los. Außerdem ist dieser Mistkerl sehr alt geworden und eines natürlichen Todes gestorben, was die Aussage der Serie ad absurdum führt.

Die Hinrichtung von Sonny soll jedenfalls Hailey übernehmen, die sich freiwillig in die Fänge von Smoothie begibt. Ihr Vater versucht, sie aus dessen Klauen zu befreien, findet das Versteckt des Folterknechts jedoch verlassen vor. Nur Leichen und ein verstümmeltes Kaninchen sind noch dort und kurz darauf fliegt der Laden in die Luft.

Nick wird daraufhin verhaftet und erfährt erst einmal Polizeigewalt durch seine ehemaligen Kollegen. Meredith gelingt es jedoch, ihn zu befreien.

Amanda ertränkt ihre Nachkommenschaft unterdessen in Alkohol. Allerdings ist es weder Nicks noch Sonnys Kind, sondern ein Halbwishi.

Du sollst saufen!

Hailey wird in der Zwischenzeit von Smoothie darauf konditioniert, einen Mord zu begehen. Er behauptet, von seinem Vater missbraucht worden zu sein und gibt einen wildfremden Unschuldigen als Kinderschänder aus. Diesen tötet er vor Haileys Augen und vermittelt ihr, dass dies der Gerechtigkeit dienen würde.

Die Live-Hinrichtung von Sonny gerät jedoch in Gefahr, denn Merry erpresst den Senderchef, die Sendung zu canceln. Dieser geht zwar nicht darauf ein, aber daraufhin veröffentlicht sie eine Aufnahme, auf der er seinen eigenen Neffen verspeist. Der Kannibale wird daraufhin abgesetzt und begeht Selbstmord, was letztendlich doch noch zur Absetzung von Shines Ostershow führt. Im Büro des Senderchefs gibt es übrigens gleich mehrere Löwen zu sehen.

Die vorletzte Episode beginnt mit einer Geburt. Amanda legt einen ganzen Korb voll Eier, was erklärt, warum ihre Schwangerschaft nur von Weihnachten bis Ostern gedauert hat. Ein menschliches Baby hätte neun Monate gebraucht, Wishis vermehren sich rasanter.

Zum Glück ist es für eine Abtreibung nie zu spät und so flambiert die Mutter ihre Brut und die Väter gleich mit.

Im Krankenhaus trifft Amanda auf Nick und Merry, die gerade herausgefunden haben, dass Happy im Besitz von Superkräften ist. Seine Gabe ist es, alle Menschen in seiner Umgebung zum Lieben zu bringen, was in einer Orgie endet. Die Serie geht damit schon als Softporno durch.

Orkus‘ Superkraft ist es derweil, Menschen zum Suizid zu zwingen. Manche legen ihren Kopf unter ein Auto und andere verlieren den Kopf auf andere drastische Weise.

Wieder andere verlieren ihr Haupt durch die Wishis. Überhaupt fliegen in dieser Episode so viele Köpfe wie seit der Französischen Revolution nicht mehr.

Die Wishis feiern das, indem sie mit Sonny Shine ein Tänzchen machen, der neuerdings als besoffene Tunte durch den Stadtpark torkelt.

Merry trennt sich zwischenzeitlich von Nick und Amanda, um den Nachlass der von Orkus ermordeten Hexe aufzulösen. Wie sich herausstellt, war sie Mitglied einer Frauensekte, die gegen antike Götter kämpft. Das mit den Göttern, die immer noch unter den Menschen leben, ist definitiv aus „American Gods“ geklaut. Die Repräsentationen des Baphomet an den Wänden dürften dagegen aus dem Privatbesitz der Serienmacher stammen.

Amanda und Nick versuchen unterdessen, ihre Tochter zu finden. Ihre erste Spur führt sie zu Smoothie, der sich nicht länger als Hase verkleidet, sondern einen auf Man in Black macht.

Um Hailey kümmert sich bereits der Meister Orkus persönlich. Er will sie als Mordwerkzeug einsetzen, was durch einen Panda in ihrem Zimmer unterstrichen wird. Aufgrund ihrer schädelhaften Gesichtsfärbung gelten sie im Okkultismus als Todessymbol.

Das Attentat kann sogar wie geplant stattfinden, denn Orkus‘ Knastitruppe nimmt den Sender kurzerhand ein. Sein Lakai Shine verspricht eine besonders düstere Show, bei deren Countdown die Kamera zielgenau bei 6 Sekunden auf die Anzeige schwenkt, um bei 3 Sekunden wieder weg zu blenden. Ausgerechnet 3 und 6, ergibt natürlich 666.

Die Show beginnt mit einem Ei auf der Bühne. Darüber sind drei Scheinwerferspots zu sehen und nebendran insgesamt drei. Vom Publikum aus gesehen findet sich hinter dem Ei eine Spirale, welche andeutet, dass das Kinderpublikum hypnotisiert wird.

Am Ende explodiert das Fruchtbarkeitssymbol und ejakuliert bunte Fäden in die minderjährige Zuschauermenge. Angesichts der bisherigen expliziten Sexandeutungen durch einen pädophilen Entertainer ist da kein anderer Interpretationsspielraum.

Etwas spekulativer ist dagegen, ob das blaue Kleid von Hailey eine Anspielung auf „Alice im Wunderland“ sein soll.

Was auf ihren Auftritt folgt, bei dem sie ein Lied über Hirnwäsche und Gewalterfahrung singt, ist noch krasser. Sonny schickt seinen Showpraktikanten als Lederhasen mit Sturmgewehr auf die Bühne und lässt ihn das Publikum bedrohen. Er baut den Osterhasen als Feind auf, um ihn anschließend live mit einem Hammer hinzurichten. Da die Kinder alles nur für Show halten, feiern sie ihn für den blutigen Mord.

Man muss sich wirklich Sorgen um die Kinderdarsteller machen, die diese Szenen ertragen mussten. Auch wenn es nur gespielt ist, sie feiern einen pädophilen Satanisten, der sich per Baphometgruß auch als solcher zu erkennen gibt.

Nick braucht derweil Alkohol, um sich aus den Klauen von Smoothie zu befreien. Den erhält er in imaginärer Form von Happy, was auf ihn in etwa so wirkt wie Spinat auf Popeye. Hier wird eindeutig die Alkoholagenda bedient und das, obwohl Nick seit Anfang der zweiten Staffel trocken war.

Verdammt, sauf endlich!

Sax gelingt es, seine Tochter vom Mord an Sonny Shine abzuhalten, wofür er selbst die Kugel kassiert. Er opfert sich für den Drecksack, weil Orkus von Anfang an geplant hat, mit Shines Ableben die Kinder zu traumatisieren und so ihre imaginären Freunde zu töten. Nicks Opfer ist allerdings umsonst, denn am Ende erschießt Amanda Sonny Schwein.

Das Ganze ist etwas verworren, denn im Prinzip müssten die Kids schon durch Sonnys Show desillusioniert sein. Happy wird derweil ebenfalls desillusioniert als er seine Geliebte beim Fremdgehen erwischt. Offenbar ist sie dendrophil, denn sie lässt es sich von einem imaginären Baum mit dessen Ast besorgen.

Viele imaginäre Freunde haben Sonnys Ostershow nicht überlebt. Zu den wenigen Glücklichen zählt ein Fliegenpilz, womit wir wieder beim Thema Drogen wären.

Enttäuscht fliegt Happy davon und begegnet in den Wolken Gott. Der ist natürlich auch nur ein imaginärer Freund der Menschheit und betont sein rechtes Auge.

Nick entschwebt unterdessen in seinen ganz persönlichen Himmel, der sexistischer nicht sein könnte. Garniert ist diese Szene mit Lichteffekten in Hexagonform.

Dort trifft er allerdings auf Orkus, der ihn zurück schickt, um unerledigte Dinge nachzuholen. Unter anderem wäre da noch Smoothie zu töten. Dazu lässt er sich rund ein halbes Jahr Zeit, um dem Folterknecht zu Halloween als Michael Meyers das Fest zu versüßen. Eine dritte Staffel, die zu diesem wohl okkultesten Fest spielen sollte, wurde dann jedoch glücklicherweise gecancelt.

Fazit: „Happy“ ist nach „Penny Dreadful“ die wohl abartigste Serie, die je gedreht wurde. Neben einem hohen Pegel an Sex, Gewalt, Okkultismus und Drogenmissbrauch gibt es noch eine ordentliche Portion Pädophilie als Unterhaltungswert. Obwohl manche Szenen oberflächlich betrachtet witzig sind, eignet sich keines der Themen, um darüber zu lachen. Einzig der Soundtrack bietet ein paar echte Highlights, seien es 80er-Jahre Klassiker oder elektrisierende Synthiebeats.

Penny Dreadful – Dreadful, Awful, Painful

von Joe Doe

„Penny Dreadful“ ist eine US-amerikanische Horror-Serie, die von 2014-2016 in drei Staffeln produziert wurde. „Dreadful“ heißt übersetzt so viel wie „schrecklich“, was den Kern der Serie ziemlich gut trifft. Es handelt sich um einen obskuren Genremix, in dem Vampire, Werwölfe, Hexen, Dämonen und so ziemlich alle Schauergestalten vorkommen, welche die Horror-Literatur je hervorgebracht hat. Es versteht sich, dass diese Kombination mit einem hohen Grad an Okkultismus einhergeht und Satan allgegenwärtig ist.

Im Zentrum der Handlung, die im London des ausgehenden 19. Jahrhundert angesiedelt ist, steht Vanessa Ives, verkörpert von Eva Green, die bereits in okkulten Machwerken wie Tim Burtons MK-Ultra-Vampirfilm „Dark Shadows“ (2012) und „Die Insel der besonderen Kinder“ (2016) mitgespielt hat. Ihre Rolle Vanessa ist bei Sir Malcolm Murray (Timothy Dalton) aufgewachsen, dessen Tochter Mina Harker (Olivia Llewllyn) sich in der Gewalt von Vampiren befindet. Im Kampf gegen diese Kreaturen stehen den beiden Victor Frankenstein (Harry Treadaway) und Ethan Chandler (Josh Harnett) zur Seite. Der Darsteller des Letzteren hatte in „30 Days of Night“ (2007) ebenfalls schon mit Vampiren zu tun.

Die Blutsauger in „Penny Dreadful“ unterteilen sich in umgewandelte Menschen, meist Frauen, die ihren Meistern dienen. Die Anführer haben derweil nichts Menschliches mehr an sich. Sie besitzen scharfe Zähne, wie man sie von Reptiloiden kennt, und unter ihrer äußeren Haut befindet sich eine zweite Haut, die mit ägyptischen Hieroglyphen verziert ist.

Der vermeintliche Hauptplot ist eigentlich nur eine Nebenhandlung und unter den Vampiren findet sich kein bedeutender Hauptcharakter. Mina Harker, die aus Bram Stokers 1897 erschienen „Dracula“ entlehnt ist, spielt ebenfalls nur eine Nebenrolle, die im Finale der ersten Staffel durch die Hand ihres Vaters von ihrem Leid erlöst wird. Abgesehen von einigen blutrünstigen Schlachtszenen ist ihr Schicksal eher unspektakulär.

Sogar dem Nebenplot um Frankenstein wird mehr Platz eingeräumt.

Dessen Monster Proteus (Alex Price) stirbt allerdings gleichsam unnötig schon in der zweiten Episode durch die Hand von Victors erstem Experiment Caliban (Rory Kinnear). Dieser nimmt sodann den Platz der tragischen Kreatur ein, die nach Liebe dürstet, aber von fast allen verachtet wird. Nur in einem Theater findet er Unterschlupf und Anerkennung durch dessen Leiter Vincent Brand (Alun Armstrong), der mit Zylinder aufzutreten pflegt.

Das Theater präsentiert, passend zur Ausrichtung der Serie, Horror-Inszenierungen mit Vampiren und Werwölfen. Diese gipfeln stets in gespielten Jungfrauenopferungen, bei denen mehr Kunstblut vergossen wird als bei einem Agonoize-Konzert.

Nachdem Caliban eine Darstellerin sexuell belästigt hat (#metoo), muss Vincent ihn vor die Tür setzen. Vorübergehend kommt er bei seinem Schöpfer Frankenstein unter, den er erpresst, ihm eine Gefährtin zu erschaffen. Er bringt einfach so lange alle Freunde des Doktors um, bis dieser einlenkt. Darunter übrigens den berühmten Vampirjäger Van Helsing (David Warner), der hier ebenfalls zu einer überflüssigen Nebenrolle degradiert wird.

Als Braut für Frankensteins Monster muss Ethan Chandlers todkranke Geliebte Brona Croft (Billie Piper) herhalten. Da Caliban seinen Schöpfer unter Druck setzt, kann dieser nicht warten, bis Brona ihrer Lungenkrankheit erliegt. Er drückt ihr kurzerhand ein Kissen ins Gesicht und nimmt die Leiche mit in sein Labor, wo er sie zu neuem Leben erweckt. Nicht mal das komplizierte Beziehungsgeflecht der Charaktere kommt ohne Mord und Tod aus.

Chandler zeichnet sich allerdings ohnehin nicht durch Treue aus. Er geht sogar ein homoerotisches Verhältnis zu Dorian Gray (Reeve Carney) ein, der seinerseits schon eine blutige Orgie mit Vanessa Ives abgefeiert hat. Entlehnt ist der Charakter aus Oscar Wildes Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ von 1890. Es könnte kaum eine bessere Vorlage für die zahlreichen wilden Sexorgien geben, die neben den blutigen Gemetzeln das wichtigste Stilmittel der Serie sind.

In dem Charakter des Dorian Gray steckt tatsächlich sehr viel von Wilde selbst, hatte dieser doch häufig Kontakt zu männlichen Prostituierten, obwohl er mit einer Frau verheiratet war. Woher der Schreiberling seine düsteren Phantasien hatte, liegt derweil ebenso auf der Hand, denn er war Mitglied der Dubliner Freimaurerloge Apollo University Lodge No. 357. Kein Wunder also, dass es in Dorian Grays Umgebung von ägyptischer Dekoration nur so wimmelt.

Doch kommen wir nun zur Haupthandlung um Vanessa Ives, die schon in der ersten Episode auf dem Stern der Isis zu sehen ist, wo sie Tarot-Karten legt.

Es zeigt sich schnell, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie betet zwar zu Gott, doch das Kreuz an der Wand dreht sich dabei auf den Kopf und gebiert einen Schwarm Spinnen.

In der zweiten Episode „Die Séance“ nimmt Vanessa an einer selbigen teil, die von einer Spiritualistin namens Evelyn Poole (Helen McCrory) abgehalten wird. Ihren Gästen stellt sich diese als Madame Kali vor, benannt nach der hinduistischen Göttin des Todes und der Zerstörung. Dieser Link kommt nicht von ungefähr, sondern spielt auf die britische Esoterikerin Helena Blavatsky an, welche viel Zeit in Indien verbrachte und die dortige Mythologie in ihr Weltbild integrierte.

Daran, dass diese Bezüge kein Zufall sind, wird Dorian Gray später in der zweiten Staffel keinen Zweifel lassen. Er rühmt sich nämlich damit, dass in seinem Haus bereits Veranstaltungen der Theosophischen Gesellschaft stattgefunden haben, was schon an esoterische Propaganda grenzt.

An der Séance von Kali nehmen jedenfalls 9 Personen teil, was natürlich eine teuflische Zahl ist und der lässt nicht lange auf sich warten. Auf dem Tisch sind zudem Kerzen zu einem Pentagramm angeordnet und auch eine der Teilnehmerinnen trägt ein Pentagramm nebst Mondsichel.

An der Wand hängt ein Spiegel, durch den die Kamera gezielt die Szene einfängt. Dieser Spiegel dient als Dimensionstor, durch das Dämonen in die esoterische Gesellschaft einfallen.

Als Medium wählen diese jedoch nicht Kali, sondern Vanessa. Diese schockt das Publikum durch ihre Besessenheit und zerstört dabei die Spiegeloberfläche des Tisches. Der zerbrochene Spiegel steht wiederum für ihre gespaltene Persönlichkeit.

Was in solchen Kreisen praktiziert wird, sollte natürlich nicht an die Öffentlichkeit geraten, daher gibt es gleich noch eine Verschwiegenheitsgeste oben drauf.

In der fünften Episode wird rückblickend erklärt, wie sich Vanessas Besessenheit entwickelt hat. Wer auf die Umgebung achtet, kann sich sogar noch mehr ableiten, als offenkundig geschildert wird. So schläft Vanessa schon als Kind in einem Bett mit Sonnensymbol.

In einer Nervenheilanstalt wird sie später auf einem schwarz-weißen Hexagonboden lobotomiert und gefoltert.

Geheilt wird sie dadurch nicht. Im Gegenteil entwickelt sie okkulte Fähigkeiten wie Levitation.

In der siebten Folge „Besessen“ wird schließlich ein Exorzist herbeigerufen. Dieser scheitert jedoch und wird von Vanessa angeknabbert. Erst Chandler gelingt es mit ein paar Worten auf Latein, den Teufel aus ihr auszutreiben, was ziemlich unspektakulär abläuft.

Chandler selbst muss in der letzten Episode der ersten Staffel feststellen, dass er ein Werwolf ist. Die amerikanischen Kopfgeldjäger, die ihn verhaften wollen, zerfleischt er kurzerhand in einer Vollmondnacht. Eigentlich war diese Entwicklung absehbar, denn schon in der dritten Episode kommuniziert er mit Wölfen im Londoner Zoo.

Im Auftakt der zweiten Staffel bekommt Frankensteins Monster Caliban mehr Sendezeit. Nachdem er schon in einem blutrünstigen Theater untergekommen war, verschlägt es ihn nun in ein Wachsfigurenkabinett, dessen Besitzer Oscar Putney (David Haig) die Kundschaft mit Mordszenen von der Konkurrenz Madame Tussaud fortlocken möchte. Schon vor dem Kabinett steht eine Werbetafel auf einem Schachbrettboden.

Innen werden die Gäste von Satan höchstpersönlich begrüßt, was die Erklärung für die kranke Ausrichtung sein dürfte.

Nachgestellt werden vor allem Mordszenen von Jack the Ripper. Sicherlich gäbe es für solch ein Horrorkabinett auch in der Realität begeisterte Fans.

Eine weitere Nebenhandlung dreht sich um den Kopfgeldjäger Warren Roper, der Chandlers Werwolfattacke schwer entstellt überlebt hat. Als er erwacht, findet er sich auf dem Schachbrettboden eines Krankenhauses wieder.

Die Haupthandlung nimmt derweil eine krasse Wendung. Das Medium Kali alias Evelyn Poole, in die sich Malcolm Murray verknallt hat, entpuppt sich als böse Oberhexe. Gleich in der Eröffnung der zweiten Staffel stalkt sie Vanessa, die daraufhin okkulte Flashbacks bekommt.

In der zweiten Episode „Verbis Diabolo“ bastelt sich Poole eine Voodoo-Puppe mit Vanessas Aussehen. Damit der Zauber funktioniert, opfert sie ein Baby, dessen Herz sie in die Puppe einpflanzt. Dies ist mit Abstand die widerwärtigste Szene der gesamten Serie und die Anzahl der Puppen deutet darauf hin, dass Kali bereits sehr viele Babys auf dem Pentagrammboden geschlachtet hat.

Passend dazu ist die gesamte Wohnung der Teufelsanbeterin mit menschlichen Knochen dekoriert.

Offenbar handelt es sich um die Überreste ihrer eigenen Opfer, in deren Blut sie badet, wie einst die ungarische Gräfin Bathory.

In der rückblickenden Episode „Die Nachtwandler“ erfährt man die Hintergrundgeschichte von Evelyn und Vanessa. Letztere ging einst bei einer Hexe in die Lehre, die sich als Evelyns Schwester herausstellt. Diese ist jedoch eine weiße Hexe, eine Kräuterfrau, die nebenher auch Abtreibungen vornimmt. Nichtsdestotrotz schmiert sie Vanessa zur Begrüßung ein umgedrehtes Kreuz auf die Stirn und faselt dabei etwas von Luzifer.

Die Schülerin lernt von ihr das Abtreibungshandwerk sowie das Legen von Tarotkarten. Natürlich zieht Vanessa dabei gleich als erstes die Karte des Teufels.

Die Schwester der alten Moorhexe und deren schwarze Hexen tauchen eines Nachts auf und fordern die Auslieferung der Schülerin.

Sie haben die Wicca einst verstoßen und ihr ein Pentagramm auf den Rücken gebrannt.

Als die Verstoßene sich weigert, tötet Evelin eine ganze Rinderherde und schiebt dies ihrer Schwester in die Schuhe.

Den Grafen, der über das Gebiet herrscht, hetzt sie gekonnt gegen die alte Frau auf. Dieser zieht den Dorfpfaffen hinzu und fordert im örtlichen Pub den Pöbel zu einer Hexenjagd auf. Er selbst ist dabei kein Heiliger, lässt er sich doch von der echten Hexe körperlich züchtigen.

Christliche Fundis sind wahrlich die schlimmsten Diener Satans. Das machen sie schlussendlich dadurch deutlich, dass sie die unschuldige Wicca bei lebendigem Leibe verbrennen.

Ihrer Schülerin brennen sie derweil ein Kreuz in den Rücken.

Vanessa verlässt daraufhin das Moor und geht nach London. Da die tote Hexe sie ihren „kleinen Skorpion“ nannte, ist dieses astrologische Symbol fortan ihr Schutzzauber, den sie überall mit Blut hinschmiert. Unnötig zu erwähnen, dass dem Skorpion im astrologischen Tierkreis der Schlangenträger folgt.

Schon in der nächsten Episode suchen Evelyns Hexen Vanessa in ihrem neuen Zuhause heim. Sie dringen getarnt in ihre Wohnung ein, wobei sie sich sprichwörtlich wie Chamäleons der Umgebung anpassen. Den Trick haben sie wahrscheinlich von den Suliban aus „Star Trek – Enterprise“.

Ihr Auftreten als hübsche junge Damen ist ebenfalls nur Tarnung. In Wirklichkeit sind sie kahlköpfig und furchtbar entstellt. Ihre Körper schmücken sie mit Pentagramm-Narben und anderen okkulten Symbolen.

Ins Haus dringen sie ein, da sie Vanessas Haare für ihre Voodoo-Puppe brauchen. Zunächst ist aber Malcolms Ex-Frau dran, die im wahrsten Sinne des Wortes höllische Kopfschmerzen bekommt.

Ihr erscheinen dabei ihre Kinder als Zombies. War ja klar, dass diese Horrorgestalten auch noch ausgegraben werden, wenn auch nur als Vision. Dieser Anblick lässt die arme Frau komplett durchdrehen, sodass sie sich selbst die Kehle durchschneidet.

Ihr Ex-Mann Malcolm ist von ihrem Tod wenig berührt. Er hat längst mit Evelyn eine Affäre, unwissend, dass diese längst auch eine Voodoo-Puppe mit seinem Antlitz gebastelt hat. Natürlich wieder mit einem pochenden Baby-Herzen.

Während Evelyn die Schlinge um ihre Opfer enger zieht, gehen diese rätselhaften Artefakten nach, die Malcolm Murray auf seinen Weltreisen gesammelt hat, Die Artefakte erzählen die autobiografische Geschichte von Luzifer und den anderen gefallenen Engeln.

Sie geben auch einen Hinweis darauf, dass Vanessa Ives und Ethan Chandler der Schlüssel zur Lösung des Problems sind. Allerdings weiß noch niemand zu deuten, dass mit Lupus Dei der Werwolfsmann (wörtlich „Wolf Gottes“) gemeint ist.

Dem ist zu allem Überfluss wieder der Kopfgeldjäger Roper auf den Fersen, der inzwischen einen auf Phantom der Oper macht. Nur will er diesmal nicht das Kopfgeld, sondern Rache für seine Entstellung.

Der Ägyptologe Ferdinand Lyle (Simon Russell Beale) entpuppt sich derweil als Verräter, der mit Evelyn paktiert.

Das ist besonders verwerflich, da er einige Folgen zuvor als Jude mit Kippa zu sehen war. Die Verbindung von Judentum und Satanismus, welche in der Serie unterstellt wird, grenzt schon an Antisemitismus. Möglicherweise wird hier auf die Rothschilds angespielt, die als Weinmarke auch namentlich genannt werden, aber die sind eben ausschließlich Satanisten und keine praktizierenden Juden. Was in „Penny Dreadful“ unterschwellig impliziert wird, ist brandgefährlicher Verschwörungswahn.

Doch zurück zur Haupthandlung. Nachdem Vanessa auf einer Party von Dorian Gray, auf der auch Evelyn und ihre Hexen anwesend sind, eine Vision von Blutregen hat und daraufhin zusammenbricht, entschließt sie sich, aus der Stadt zu fliehen.

Zuflucht sucht sie im Haus der alten Moorhexe, welches diese ihr vermacht hat. Über ihrem Bett hängt immer noch ein passendes Keltenkreuz mit Hexenknoten.

Im Nachlass der Hexe findet Vanessa ein Buch mit bösen Beschwörungsformeln, in dem es von Schlangendarstellungen nur so wimmelt.

Begleitet wird Vanessa von Ethan, der in Vollmondnächten Schafe reißt.

In der Nebenhandlung schlägt Frankensteins Braut Lily neue Wege ein. Sie ist weder an ihrem Schöpfer noch an dessen Monster interessiert und muss sich selbst neu definieren. Als Zeichen ihres Persönlichkeitsbruchs ist sie in einem zerbrochenen Spiegel zu sehen.

Schlussendlich verbündet sie sich mit Dorian Gray, der seine Geliebte, die Transfrau Angelique, zwischenzeitlich vergiftet hat. Lily lässt er dagegen leben, nachdem sie das Geheimnis seiner Unsterblichkeit erfahren hat. All seine Verwundungen, Geschlechtskrankheiten und Sünden manifestieren sich in seinem Portrait.

Lily schlägt einen ähnlichen Weg ein und entwickelt sich zur Lustmörderin, wobei es echt widerlich ist, dass sie sich Typen aussucht, die vom Alter her ihr Großvater sein könnten. Kleines Detail am Rande: Bei ihrem ersten Opfer steht eine Kartenpyramide, deren Spitze in ein rundes Fenster ragt. Symbolik, wohin das Auge blickt.

Auf Sir Malcolms Tisch steht derweil ein Tintenfass mit einem Löwenpaar.

Im Treppenaufgang findet sich weiterhin ein Löwenkopf.

Bevor sich Malcolm Murray entschließt, Evelyn Poole direkt anzugreifen, stattet eine ihrer Töchter Ethan Chandler einen Besuch ab. Statt bis zu Malcolms Anwesen zu spazieren und sich abermals getarnt durch die Vordertür einzuschleichen, nimmt Hecate (Sarah Greene) eine Abkürzung durch einen Spiegel, der hier eindeutig ein Dimensionstor darstellen soll.

Ethan lehnt die Avancen von Hecate ab und schließt sich Murrays Leuten an, als diese ihren Herren aus den Fängen von Evelyn befreien wollen. Malcolm ist nämlich allein zum Hexenschloss aufgebrochen und dabei direkt in eine Falle gelaufen. Evelyn bestraft ihn mit Visionen seiner verstorbenen Familie, was erneut zu einem Abstecher ins Zombie-Franchise führt.

Vanessa trifft bei der Rettungsaktion auf den Leibhaftigen, der sich in Gestalt ihrer Voodoo-Puppe manifestiert. Mit dieser Puppe quatscht sie erst einmal in der Sprache der Gefallenen Engel.

Als der Worte genug gewechselt sind, zerdrückt sie den Kopf der Puppe, aus dem ein Schwarm Skorpione hervorkommt.

Einer der Skorpione verschmilzt mit ihrer Hand. Sie wird quasi eins mit ihrem Sternzeichen.

Evelyn wird derweil von Ethan getötet, der sich wieder einmal in einen Werwolf verwandelt hat. Die Prophezeiung vom Lupus Dei hat sich damit erfüllt. Bedauerlicherweise hat er zuvor auch Mr. Murrays Butler Sembene (Danny Sapani) totgebissen.

Zwei von Evelyns dämonischen Töchtern werden derweil von Murray und Lyle erledigt. Nur Hecate (Sarah Greene) überlebt, da sie ihre Mutter hintergeht und sich nicht in das Geschehen einmischt. Am Ende brennt sie ihr Zuhause nieder.

Feuer fängt im Staffelfinale auch Jesus, was eine ziemlich eindeutige Botschaft ist.

Die zweite Staffel endet damit, dass Ethan sich der Polizei stellt und nach Amerika ausgeliefert wird, Malcolm mit Sembenes Leichnam nach Afrika reist und Vanessa als Letzte das Licht ausmacht. Diverse Handlungsstränge der dritten Staffel spielen damit außerhalb von England, wo Vanessa es zunächst allein mit Dracula höchstpersönlich zu tun bekommt. Kein Wunder, dass sie in eine depressive Phase gerät und mit dem Rauchen anfängt.

Zunächst sucht sie sich aber erst einmal psychologische Hilfe, von der ihr geraten wird, etwas Neues auszuprobieren. Gesagt getan besucht Mrs. Ives zum ersten Mal in ihrem Leben ein Naturkundemuseum. Die Tiere, die sie dort betrachtet, haben dabei alle etwas mit ihrem Leben zu tun. Als erstes trifft sie auf eine Repräsentation des Baphomet, der für Satan steht.

Das zweite Tier ist ein Wolf, mit dem offenkundig Ethan Chandler gemeint ist.

An dritter Stelle kommen Skorpione, die Vanessa selbst repräsentierten.

Im Museum trifft sie auf Dr. Sweet (Christian Carmago), mit dem sie sich schnell anfreundet. In der zweiten Episode stellt sich jedoch alsbald heraus, dass der sympathische Zoologe in Wirklichkeit Dracula höchstpersönlich ist. Wie er und seine Lakaien es schaffen, bei Tageslicht umher zu wandeln, lässt sich nur damit erklären, dass sich die Serie über gängige Vampirmythen hinwegsetzt.

Das gilt auch für den Mythos, dass Vampire kein Spiegelbild haben. Dracula und seine Diener sind sehr wohl im Spiegel sichtbar. Dr. Sweet lädt Vanessa sogar in ein Spiegelkabinett ein, was wieder einmal auf ihre gespaltene Persönlichkeit/Besessenheit hindeutet.

Auf dem Jahrmarkt gibt es übrigens auch eine Wahrsagerin, an deren Stand nach mehr als zwei Staffeln endlich die freimaurerische Pyramide mit dem allsehenden Auge auftaucht. Das war schon längst überfällig.

Noch unlogischer als die Eigenheiten der Vampire ist Draculas sinisterer Plan, einen Menschen zu erpressen, Vanessa Ives auszuspionieren. Zum einen hat er bereits genügend Anhänger, die den Job erledigen können, zum anderen ist er selbst als Dr. Sweet direkt an ihr dran. Die Drehbücher werden also nicht besser, wie es oft der Fall ist, wenn Serien zu sehr in die Länge gezogen werden.

Die Nebenhandlungen werden ebenfalls immer abgedroschener. So tritt Malcolm auf einen alten Freund, der Apache ist und seine Opfer zu skalpieren pflegt. Rein zufällig hat der Herr auch einen Bezug zu Ethan Chandler, mit dem er geistig über Totems kommunizieren kann.

Frankenstein trifft derweil auf einen alten Freund mit ebenfalls indianischen Wurzeln. Dieser stellt sich als Dr. Jekyll heraus, der in einer Londoner Psychiatrie mit den Insassen herumexperimentiert. Zum einen wird hier schon wieder eine literarische Kultfigur in die ohnehin schon überladene Serie verfrachtet, zum anderen war Dr. Jekyll ursprünglich kein Native American. Der Darsteller Shazad Latif ist obendrein pakistanischer Abstammung, die Besetzung haut also auch nicht hin.

Die abartigste Nebenhandlung dreht sich derweil um Dorian und Lily, die eine Armee unterdrückter Frauen aufbauen wollen. Dafür besuchen sie zunächst eine Snuff-Party, auf der die junge Justine (Jessica Barden) live geschlachtet werden soll. Das zahlende Publikum besteht natürlich aus reichen Herren der Oberschicht, was durchaus reale Bezüge hat. Allerdings sind es diesmal die reichen Säcke, die sterben, während Justine von Dorian und Lily gerettet wird.

Es hat auch etwas von ausgleichender Gerechtigkeit, dass die beiden Justine ihren Peiniger servieren, der sie im zarten Alter von nur 12 Jahren gekauft und zur Prostitution gezwungen hat. Sie tötet den widerwärtigen Bastard ohne zu zögern.

Was darauf folgt, ist jedoch mindestens ebenso widerwärtig, wie das, was Justine all die Jahre angetan wurde. Sie und ihre beiden Retter baden im Blut ihres Peinigers und veranstalten eine wilde Sexorgie. Zum Glück gibt es im 19. Jahrhundert noch kein HIV, dennoch ist diese Szene überaus geschmacklos.

Die vierte Episode „Der gefallene“ Engel dreht sich wieder komplett um Vanessa und spielt fast ausschließlich in einer Zelle der Nervenheilanstalt. Der Rückblick in ihre Vergangenheit wird diesmal durch eine Hypnosesitzung bei ihrer Psychologin herbeigeführt. Diese ist ebenfalls Raucherin, womit wieder einmal unterschwellig die Tabak-Agenda beworben wird.

In der Nervenheilanstalt fällt abermals der Hexagonboden auf. Die 666 in endloser Aneinanderreihung.

Das passt auch, denn in der Zelle erscheint der Patientin Luzifer, der vom Pfleger Besitz ergreift. Später gesellt sich auch noch Dracula dazu, der entgegen den üblichen Legenden ebenfalls als gefallener Engel portraitiert wird.

Der Pfleger ist übrigens kein Geringerer als John Clare, der später von Frankenstein als Caliban wiederbelebt wird. In der dritten Staffel erhält er einen Nebenplot, in dem er seine Frau und seinen Sohn wiedersieht. Allerdings nur, um seinen Sohn sterben zu sehen. Seine Frau bittet ihn, den Sohn ebenfalls in einen Zombie transformieren zu lassen, was Caliban ablehnt. Die Frau verlässt ihn daraufhin und er ist wieder allein.

Zur Haupthandlung trägt dies nicht viel bei und auch der Plot um Dorian Gray und Lily findet ein eher unspektakuläres Ende. Gray schmeißt Lilys Gefolgschaft aus seinem Luxusloft, tötet Justine auf ihren eigenen Wunsch hin und trennt sich schließlich von Lily.

Ethan Chandlers Ausflug in die USA hinterlässt ebenfalls keinen bleibenden Eindruck. Er mutet eher wie ein Versuch an, aus der Serie einen Western zu machen. Chandler wird jedenfalls von den Männern seines Vaters befreit, verbündet sich mit Hecate und verfällt vorübergehend der dunklen Seite. Hecate löscht seine Häscher aus, indem sie ausgerechnet Klapperschlangen heraufbeschwört.

Letztendlich gelangen die beiden in die Gewalt von Ethans Vater Jared Talbot (Brian Cox), zu dem es auch Malcolm und dessen Apachenfreund verschlägt. Talbot erzählt den Anwesenden die Geschichte, wie Ethan seine eigene Familie von den Apachen abschlachten lassen hat und kurz darauf wiederholt sich eben diese Geschichte.

Hecate stirbt gleich zu Beginn des Gemetzels, womit sich die Serie einer weiteren überflüssigen Nebenrolle entledigt. Danach ist alles wieder beim Alten, Chandler steht wieder auf der Seite der Guten und ist bereit, Vanessa aus den Fängen Draculas zu befreien. Die macht inzwischen gemeinsame Sache mit Batman.

Zunächst reagiert sie noch abweisend auf die Erkenntnis, dass Dr. Sweet Darcula ist und er sie, ebenso wie Luzifer, besitzen will. Aber anscheinend findet sie ihn doch süß genug, dass sie es letztendlich mit ihm auf dem satanisch schwarz-roten Schachbrettboden treibt.

Ihr Besuch bei Lyle dient derweil nur der Präsentation ägyptischer Ausgrabungsstücke. Die Warnungen vor dem Blutsauger schlägt sie in den Wind.

In der achten Folge kündigt sich bereits der große Showdown an. Ethan ist mit den anderen zurück in London und entdeckt einen ausgeschlachteten Wolf in Murrays Villa. Eindeutig eine Botschaft, die an ihn als Werwolf gerichtet ist. Dennoch schlagen er und der Apache sich recht gut gegen die Vampire.

In der finalen Episode dringen Ethan, Malcolm und einige Verbündete in Draculas Versteck ein. Passenderweise ein Schlachthaus, in dem statt Schweinehälften menschliche Körperteile von der Decke hängen. Das erinnert ein wenig an „The Midnight Meat Train“ und Kenner wissen spätestens seit der „From Dusk Till Dawn“-Serie, dass Vampire für Reptiloide stehen.

Dracula füttert mit den Kadavern allerdings auch seine transformierten menschlichen Diener. Dies spielt zweifellos auf den Kannibalismus an, der im Satanismus praktiziert wird.

Während Malcolm und seine Freunde Vampire abschlachten, dringt Ethan bis zu Vanessa vor, die aber schon in einen Vampir verwandelt wurde. Sie bittet ihn, sie zu töten, um sie von ihrem Leid zu erlösen. Gesagt, getan, die Kulisse mit den ganzen Kerzen bietet sich obendrein prima für einen Mord an.

Nach dem Sieg über Dracula endet die Serie mit der Bestattung der Hauptprotagonistin. Nachdem ihre engsten Freunde an ihrem Grab standen, kniet auch Caliban davor nieder. Mit ihr ist auch seine letzte Chance auf Liebe gestorben und er bleibt als einsames Monster zurück. Ende.

Fazit: Der einzige Pluspunkt der Serie ist das gelungene Ambiente des 19. Jahrhunderts. Die Kulissen, die Kostüme und die Spezialeffekte versetzen den Zuschauer in das viktorianische Zeitalter. Untermalt ist diese Szenerie mit einem atmosphärischen Soundtrack, der oft sehr düster daherkommt. Dieses Potential wird jedoch durch den hoffnungslos überladenen Genremix verschenkt. Der hohe Grad an Sex und Gewalt macht die anfängliche Stimmung restlos zunichte und treibt den Zuschauer regelmäßig an die Kotzgrenze.

Kaum eine andere Serie ist so abgründig und offen okkult. Alles, was zum harten Kern des Satanismus gehört, wird hier abgefeiert. Angefangen bei Sexorgien über rituelle Menschenopfer bis hin zu Snuff-Partys und Kannibalismus. Es ist einfach nur krank und widerwärtig. Die meisten Darsteller sowie die Produzenten werden schon wissen, was sie da propagieren. Leider ist „Penny Dreadful“ damit näher an der Realität, als einem lieb sein kann. Wer seine Seele nicht belasten will, sollte von dieser Serie Abstand nehmen.

Die Mont Pèlerin Society – Die Geburt des Neoliberalismus

von Anton Nymous

Die Mont Pèlerin Society wurde 1947 von Friedrich August von Hayek (1899-1992) gegründet. Diesen Namen sollte sich jeder gut merken, denn Hayek war so etwas wie der Messias des Neoliberalismus. Er entstammte einer wohlhabenden Familie des Militär- und Beamtenadels, gehörte also von Geburt an zur gesellschaftlichen Elite. Ironischerweise war er in seinen Jugendjahren Anhänger des fabianischen Sozialismus.

Man sollte aus dieser Verbindung jedoch nicht ableiten, dass der Neoliberalismus eine sozialistische Idee sei. Im Gegenteil gibt es keine antisozialere Ideologie als den Neoliberalismus. Er ist nichts Geringeres als die Vollendung der Klassengesellschaft und hat die Menschheit erfolgreich in eine überschaubare, stinkreiche Elite auf der einen sowie rund 8 Milliarden Arbeitssklaven auf der anderen Seite gespalten. Aktuell besitzen die 8 reichsten Männer der Welt so viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Nichts könnte weiter vom Sozialismus entfernt sein!

Das gilt auch für die Fabian Society, deren führende Vertreter längst zum Neoliberalismus konvertiert sind. Sofern sie überhaupt je Sozialisten waren und sich nicht nur dieses Etikett angeklebt haben, um ihre Wähler gezielt zu täuschen. Hayek hatte ebenfalls rein gar nichts mit dem Sozialismus am Hut und lehnte jeden sozialen Fortschritt strikt ab. Lediglich die Methoden der Fabian Society hat er verinnerlicht und in seine Mont Pèlerin Society übernommen.

Die Zermürbung der Arbeiterklasse findet jeden Tag an Fließbändern und in Großraumbüros statt. Es bleibt kaum noch Zeit für die Familie und die Löhne reichen kaum noch aus, um die ständig steigenden Mieten zu bezahlen. Die Arbeiter sind im Kapitalismus nur dazu da, den Profit der reichen Eliten weiter zu maximieren. Deren Ziel ist es, einfach alles zu besitzen. Alles Geld, alle Ressourcen, alle Länder, die gesamte scheiß Wirklichkeit! Für den Rest der Menschheit bleibt da nichts übrig und so sterben jeden Tag zehntausende Menschen an Hunger, Durst, mangelnder medizinischer Versorgung und natürlich an Kriegen, die für Ressourcen geführt werden.

Das ist die neoliberale Realität auf diesem Planet! Doch die aktuelle Situation geht den Neoliberalisten nicht weit genug. Sie wollen zurück ins 19. Jahrhundert, wo es noch keine Arbeitsschutzvorschriften, Umweltauflagen oder dergleichen gab. Das Hauptziel der Mont Pèlerin Society ist daher die Propagierung und Durchsetzung marktradikaler Forderungen. Weg mit dem Mindestlohn, weg mit der Begrenzung der Arbeitszeit auf eine 40-Stundenwoche, weg mit der paritätischen Finanzierung von gesetzlicher Krankenkasse und Rente.

Woher kommt einem das nur bekannt vor? Ach ja, richtig, all das findet sich bei den treibenden Kräften des aktuellen Rechtsrucks wieder. So hat in Österreich die Koalition aus ÖVP und FPÖ die 40-Stundenwoche aufgehoben und auf 60 Stunden erhöht. In Deutschland forderte derweil Jörg Meuthen auf dem Bundesparteitag der AfD 2018 die Abschaffung der gesetzlichen Rente und wollte die Arbeiter „in eine frei gewählte Form der Altersvorsorge entlassen“, was nichts anderes bedeutet als sie der Altersarmut preiszugeben.

AfD, da war doch auch etwas? Ach ja richtig, führende Rechtspopulisten wie die ehemalige Goldman Sachs Mitarbeiterin Alice Weidel, der Investmentmanager und Vermögensberater Peter Boehringer sowie die adelige Beatrix von Storch – alle AfD-Bundestagsabgeordnete – sind Mitglieder der Hayek-Gesellschaft. Diese ist nicht zufällig nach dem Gründer der Mont Pèlerin Society benannt, so viel ist schon mal sicher.

Ebenfalls in der Hayek-Gesellschaft vertreten sind die ehemaligen AfD-Mitglieder Joachim Starbatty, der außerdem Vorsitzender des neoliberalen Think Tanks Aktionsgemeinschaft soziale Marktwirtschaft war, und Hans-Olaf Henkel, ehemaliger Berater der Bank of America, Manager bei IBM und im Aufsichtsrat von Konzernen wie Bayer, Continental, Daimler uvm. vertreten. Wie die meisten AfD-Mitglieder kamen sie zudem aus der CDU bzw. haben die FDP unterstützt.

Die neoliberale FDP ist selbstverständlich ebenfalls in der Hayek-Gesellschaft präsent, u.a. mit Marie-Christine Ostermann, Bundesvorsitzende des Verbandes Die Jungen Unternehmer. Hinter den Kulissen arbeitet die FDP also schon längst mit der AfD zusammen, was die Wahl Kemmerichs zum Thüringer Ministerpräsidenten am 5. Februar 2020 mit den Stimmen der Rechtspopulisten in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.

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Im Kuratorium der Hayek-Gesellschaft sitzt weiterhin Edzard Schmidt-Jortzig, der 1996 bis 1998 Bundesjustizminister war. Die Frage, warum viele Wirtschaftsverbrecher straffrei ausgehen oder höchstens milde Strafen erhalten, erübrigt sich. Und wo wir schon mal dabei sind, erhielt der vorbestrafte adelige FDP-Politiker Otto Graf Lambsdorff (1926-2009) die Hayek-Medaille. Diese Auszeichnung scheint es für besondere Korruption zu geben, denn 1987 wurde Lambsdorff im Zuge der Flick-Affäre wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Aber Steuern wollen die Libertären ja ohnehin abschaffen, zumindest für Reiche und Unternehmen.

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Lambsdorff war weiterhin von 1995 bis 2006 Vorstandsvorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung. Diese Stiftung vertritt weltweit neoliberale Interessen und beteiligt sich dafür auch schon mal an inszenierten Staatsstreichen wie in Venezuela, um sozialistische Regierungen zu stürzen und durch neoliberale Marionetten zu ersetzen. Im Beirat der Naumann-Stiftung saß von 1965-1970 übrigens kein geringerer als Friedrich August von Hayek höchstpersönlich! Der Kreis schließt sich.

Ein weiterer Kreis kann auch zur rechtspopulistischen FPÖ geschlossen werden, die unlängst neoliberalen Projekten wie dem Freihandelsabkommen CETA zugestimmt hat. Die FPÖ-Politikerin Barbara Kolm ist nicht nur Mitglied der Hayek-Gesellschaft, sondern auch Leiterin des Friedrich A. v. Hayek Instituts und Mitglied in Hayeks Mont Pèlerin Society. Sie zieht damit wirklich alle Register des Neoliberalismus.

Wie sehr solchen Lobbyisten das Wohl der Menschen am Herzen liegt, konnte man bei Barbara Kolm im März 2018 sehen. Damals wurde sie von der FPÖ als Expertin im Gesundheitsausschuss des Parlaments nominiert, wo sie sich für die Aufhebung des Rauchverbots in der Gastronomie aussprach. Natürlich nicht, weil das Rauchen gesund wäre, sondern weil das von Kolm geführte Austrian Economics Center mehrere Spenden aus der Tabakindustrie erhalten hatte, darunter von Japan Tabacco International und British American Tabacco.

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Mit dem Aufstieg des Rechtspopulismus ist Hayeks feuchter Traum wahr geworden. Die Sklaven wählen ihre eigene Knechtschaft. Sie verzichten freiwillig auf faire Löhne, Freizeit und sogar ihre Rente, Hauptsache die Neoliberalen unternehmen etwas gegen die Flüchtlinge. Flüchtlinge wohlbemerkt, die der Neoliberalismus selbst erst durch seine Kriege und die Ausbeutung der eigentlich ressourcenreichen Länder des globalen Südens geschaffen hat.

Nicht die Flüchtlinge sind der Feind! Die Neoliberalisten sind der gemeinsame Feind sowohl der Menschen der geplünderten südlichen als auch der ausgebeuteten Arbeiterschaft der nördlichen Hemisphäre. Alle Entrechteten und Geknechteten sollten sich eigentlich Marx‘ Leitspruch zu eigen machen: „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“

Leider haben es die Neoliberalisten durch geschickte Propaganda geschafft, die Proletarier aller Länder gegeneinander aufzuhetzen und jede linke Idee im Keim zu ersticken. Letzteres ist teilweise auch dem Verrat von Sozialdemokraten und Sozialisten zu verdanken, die sich kaufen lassen haben. Stichwort: Fabian Society, für die sich Hayek wohl nicht umsonst begeisterte. Konterrevolutionäre Logenbrüder wie Stalin haben schlussendlich ihr Übriges getan, um die Selbstbefreiung der Arbeiterklasse ins Gegenteil zu verkehren. Punktsieg für die Neoliberalisten!

Sich selbst verkaufen die Kapitalisten derweil als Verteidiger der Freiheit. Das allgemein propagierte Bild des „freien Westen“ geht dabei maßgeblich auf den US-Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman (1912-2006) zurück, dessen 1962 erschienenes Buch „Kapitalismus und Freiheit“ schnell zum Bestseller avancierte. Seine Werke werden auch immer wieder unterschwellig in Hollywood-Filmen beworben. Im fabianischen Zermürbungssinne: Steter Tropfen höhlt den Kopf!

Friedmans wahre Ideologie wurde unterdessen bei seinen Äußerungen über den Sozialstaat deutlich. Ihm zufolge sei der Wohlfahrtsstaat ein Betrug an den Leuten, die arbeiten und Steuern zahlen, da der Staat anderer Leute Geld für andere ausgebe. Mit anderen Worten: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen! Oder krasser ausgedrückt: Lasst die Arbeitslosen doch verrecken!

Folgerichtig treten die Neoliberalen für die Privatisierung von schlichtweg allem ein. Krankenhäuser, Schulen, Infrastruktur, sogar Polizei und Militär, sollen dem Markt zugeführt werden. Dem geht es natürlich nicht darum, die Menschen bedarfsgerecht zu versorgen, sondern maximalen Profit zu erwirtschaften.

Das sieht man bereits deutlich bei der Privatisierung öffentlicher Wohnungen. Die Mieten und der Schimmelbefall steigen ebenso wie die Obdachlosenzahlen, weil sich inzwischen vor allem in Großstädten nicht einmal mehr hart arbeitende Menschen eine Wohnung leisten können. Sobald dann irgendwo eine linke Regierung regulierend mit einem Mietendeckel eingreift, klagen neoliberale Parteien wie die CDU, FDP und auch AfD sofort.

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Noch aggressiver reagieren sie, wenn Konzerne, die ihre sozialen Pflichten vernachlässigen, enteignet werden sollen. Dabei sind Enteignungen in solchen Fällen im Grundgesetz durchaus vorgesehen und geschehen auch nicht entschädigungslos. Ein Beispiel: 2004 wurden in Berlin 55.000 Wohnungen für lächerliche 400 Mio. Euro an Heuschreckenkonzerne privatisiert. Die aktuelle Enteignung von gerade einmal 6.000 dieser Wohnungen bei einer Entschädigung von für sage und schreibe 1 Milliarde Euro ist in Wahrheit eigentlich ein völlig überteuerter Rückkauf.

Für die Spekulanten war diese „Enteignung“ eigentlich ein super Geschäft, zumal sie in den letzten 16 Jahren bereits Milliarden mit den betreffenden Wohnungen verdient haben. Wenn in Berlin jemals wieder die CDU regieren sollte, werden die 6.000 Wohnungen zudem schnell wieder zu Schleuderpreisen privatisiert. Trotz dieser Win-Win-Situation für die kapitalistischen Ausbeuter werden die neoliberalen Politmarionetten nicht müde, die Aktion der rosa-rot-grünen Landesregierung zu verdammen. Es geht in ihren Augen einfach gar nicht, dass jetzt ein paar Mieter nicht mehr ihren halben Lohn einem Spekulanten in den Rachen werden dürfen. Im besten Falle gibt es noch ein paar Obdachlose weniger, ja wo kommen wir denn da hin?

Hayek, Friedman und all die anderen neoliberalen Menschenfeinde haben ganze Arbeit geleistet, die Menschheit zu hirnwaschen und zu zufriedenen Sklaven zu erziehen. Hinter der Mont Pèlerin Society, deren aktueller Präsident John Brian Taylor Staatssekretär für internationale Angelegenheiten im US-Finanzministerium unter George W. Bush war, erstreckt sich ein globales Netzwerk von 451 Organisationen in 95 Ländern, die sich dem Ziel der Propagierung des „Free Market“ verschrieben haben. Außerdem stehen 93 Denkfabriken in enger Beziehung zur Mont Pèlerin Society. Im deutschsprachigen Raum sind darunter die bereits erwähnte Friedrich-Naumann-Stiftung, die Hayek-Gesellschaft, das Friedrich A. v. Hayek Institut und die Aktionsgemeinschaft soziale Marktwirtschaft, an der eigentlich überhaupt nichts sozial ist.

Mit dem Walter Eucken Institut sind die Neoliberalisten außerdem an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg aktiv. Diese wirtschaftswissenschaftliche Forschungseinrichtung prägt entscheidend das Weltbild der Ökonomie-Studenten und erzieht so eine neue Generation neoliberaler Ausbeuter. Damit gilt das Institut in Deutschland als gemeinnützig, obwohl es der Gemeinschaft eigentlich schadet. Aber die Gemeinnützigkeit wird bekanntlich nur dann entzogen, wenn Vereine wie attac und Campact über Korruption aufklären und diese einzudämmen versuchen.

Interessanterweise liest und hört man in der Verschwörungsszene so gut wie nichts über das globale Netzwerk der Mont Pèlerin Society. Das mag daran liegen, dass z.B. ein Jürgen Elsässer längst zum Wahlkampfhelfer der AfD mutiert ist und die libertären Ansichten eines Oliver Janich denen der Neoliberalisten in nichts nachstehen. Auch ein ehemaliger Bundesbanker wie Thilo Sarrazin, der zu den Stammgästen des Compact-Magazins gehört, steht eindeutig auf der Seite der Neoliberalisten und spaltet das ausgebeutete Volk erfolgreich in Deutsche und Ausländer.

In der Szene tummeln sich massenhaft Lakaien der Neoliberalisten, auch international mit bekannten Namen wie Alex Jones. Es ist also kein Wunder, dass auf vielen Verschwörungsblogs immer wieder zu lesen und zu hören ist, eine sozialistische Neue Weltordnung würde den Kapitalismus bedrohen. Dabei wird jeder kleine Fortschritt, der das Leben der arbeitenden Massen auch nur etwas erträglicher macht, sofort zur „kommunistischen Diktatur“ hochstilisiert. So z.B. bei der Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung in den USA oder des Mindestlohns in Deutschland.

Mit Kommunismus hat der Mindestlohn oder die gesetzliche Krankenversicherung genauso wenig zu tun, wie Stundenlöhne von 3 € mit Freiheit. Im Gegenteil, Armut macht unfrei! Niemand sollte sich diesbezüglich irgendwelchen Scheiß erzählen lassen, bei dem schon der gesunde Menschenverstand sagt, dass das nicht stimmen kann. Und wer über die globalen Netzwerke der Neoliberalisten schweigt, ist ohnehin komplett unglaubwürdig. Also Finger weg von all denen, die den Kapitalismus verteidigen, marktradikale Ideen verbreiten und tendenziell menschenfeindlich argumentieren!

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Heartlands rechte Anti-Greta

von Anton Nymous

Greta Thunberg hat es geschafft, eine weltweite Bewegung zum Schutz des Klimas anzustoßen. Das gefällt nicht jedem. Besonders nicht den Konzernen, die Milliardengewinne mit fossilen Brennstoffen erwirtschaften. Deshalb hat der US-amerikanische Think Tank The Heartland Institute eine junge YouTuberin aus Münster namens Naomi Seibt angeheuert, die den Klimawandel leugnet und die angeblichen Vorzüge von Öl und Kohle propagiert. Inzwischen tritt sie mit ihren Vorträgen auch bei der AfD auf, die gleichermaßen Lobbypolitik für die Öl- und Kohlestromkonzerne betreibt.

Ironischerweise werfen AfD und andere Rechtspopulisten Greta Thunberg vor, sie sei von großen Lobbygruppen gesteuert. Richtig ist, dass Greta vorübergehend von der schwedischen Aktiengesellschaft „We Don’t Have Time“ unterstützt wurde, deren PR-Manager und Börsenspezialist Ingmar Rentzhog offen zugab, dass es sein Ziel sei, mit der viralen Verbreitung von Umweltinhalten Geld zu verdienen. Was die Klimawandelleugner jedoch verschweigen, ist die Tatsache, dass sich Greta längst von „We Don’t Have Time“ distanziert hat. Sie will eben keine Lobbyarbeit für Konzerne machen.

Die YouTube-Influencerin Naomi Seibt ist da schon weitaus weniger idealistisch, immerhin verdient sie mit der Auftragspropaganda ihren Lebensunterhalt. The Heartland Institute zahlt gutes Geld, welches wiederum direkt von Öl- und Kohlekonzernen stammt. Der US-amerikanische Think Tank nimmt alle möglichen Aufträge aus der Wirtschaft an und hat in der Vergangenheit u.a. schon für Tabakkonzerne die Behauptung verbreitet, Rauchen sei nicht gesundheitsschädlich. Heartland hat also kein Problem damit, auch gezielt Menschenleben zu gefährden, so lange dafür gezahlt wird.

Wir haben es im Falle von Naomi Seibt also mit einer gesteuerten Manipulationskampagne zu tun. Sie arbeitet dabei bewusst mit Emotionen statt mit logischen Argumenten, so wie es ihr vom Heartland-Chef James Taylor beigebracht wurde, der übrigens auch die Trump-Regierung berät. Kritische Fragen werden weder von Taylor noch von Seibt beantwortet.

Ihre eigene Kritik an fundierten Fakten ist dabei komplett unwissenschaftlich und an den Haaren herbeigezogen. So hat Seibt behauptet, der Begriff „Klimaleugner“ sei eine Verharmlosung des Holocausts. Aber was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Der Einzige, der den Klimawandel je mit dem Holocaust in Verbindung gebracht hat, war der Hamburger Nachwuchspolitiker Tom Radtke, und wie wir inzwischen alle wissen, war der als Maulwurf der Identitären bei Fridays for Future aktiv.

Genauso dümmlich ist Seibts Argument, wir hätten durch die Nutzung der fossilen Energie viel erreicht. Ja, die Entwicklung der letzten 200 Jahre wäre ohne fossile Energieträger nicht möglich gewesen. Das bedeutet aber nicht, dass wir auf ewig daran festhalten müssen und uns nicht über dieses Stadium hinaus entwickeln dürfen. Das wäre in etwa so, als würde man den elektrisch betriebenen ICE wieder abschaffen wollen, um zur Dampflok zurückzukehren. Heute haben wir die Möglichkeit, Sonnen- und Windenergie zu nutzen, die es vor 200 Jahren noch nicht gab.

Außerdem sind fossile Energieträger begrenzt, ihre Förderung zerstört die Umwelt und ihre Verbrennung das Klima. Ein „Weiter so“ führt zielsicher in die Katastrophe. Während das den meisten Konzernvorständen und AfD-Politikern egal sein kann, weil die alten Knacker die Konsequenzen ihrer Profitgier nicht mehr miterleben werden, ist Naomi noch jung genug, um Zeuge des Untergangs der Menschheit zu werden. Schlussendlich könnte sie genauso gut Lobbyarbeit für die Tabakindustrie oder Rüstungskonzerne machen. Sofern Heartland sie dafür bezahlt, wird sie das mit Sicherheit auch.