Inside Job Teil 2 – Illuminaten und Vampire

von Joe Doe

Die Serie „Inside Job“ wurde nach nur einer Staffel abgesetzt. Diese wurde kurioserweise schrittweise in zwei Teilen veröffentlicht. Zum Ende des ersten Teils wurde Reagan Ridley um ihren Posten als CEO der Cognito Inc. betrogen. Der Schattenrat hat einfach ihrem Vater das Ruder überlassen, der gelinde gesagt durchgeknallt ist. Seiner Tochter sind inzwischen ebenfalls ein paar Sicherungen durchgebrannt und so ist sie es nun, die zum Beginn des zweiten Teils vor dem Weißen Haus steht und vor dem Deep State warnt. Ihr Bombengürtel besteht dabei nur aus Toblerone-Riegeln. Andere wären auch gar nicht infrage gekommen, denn die sind wenigstens pyramidenförmig.

Außerdem hat sie sich ein Tattoo stechen lassen. Mit einem Schmetterling, der hier für das Monarch-Programm stehen könnte, denn immerhin hat ihr Vater sie als Kind einer Hirnwäsche unterzogen. Inzwischen ist sie dermaßen durch den Wind, dass sie nicht mal weiß, wann sie sich das stechen lassen hat.

Rand Ridley leidet indessen unter Größenwahn und gestaltet die Firmenzentrale gemäß seinem Ego um.

Außerdem hat er Dutzende Überwachungskameras in den Damentoiletten installieren lassen. Kritikerinnen werden umgehend ins Geheimgefängnis entsorgt. Rand erschafft einen Deep Police State, den er selbst „Ridley-Regime“ tauft.

Schon in der ersten Staffel hat er sein eigenes Haus zu einer Überwachungszentrale ausgebaut.

Als Reagan von ihm auf Eis gelegt wird, lädt Brett sie zu den Anonymous Anonymous ein, deren Logo an die Anonymen Alkoholiker angelehnt ist. Ja, deren Logo ist ebenfalls eine Pyramide, ganz real.

In der Selbsthilfegruppe, die vom Mottenmann geleitet wird, sitzen u.a. ein Maulwurfsmensch, ein Aluhutträger, der Slenderman und ein Illuminat, der Reagan sofort ins Auge fällt.

Nachdem der Illuminat Reagan gedisst hat, verlässt sie die Gruppe sofort wieder. An der Wand links neben dem Ausgang hängt ein Plakat, das auf ein satanisches Bibelstudium am Freitag hinweist. Ganz stilecht mit umgedrehtem Pentagramm, Baphomet und 666.

Die anderen Teammitglieder schickt Rand zur alljährlichen Zeremonie in den Bohemian Grove. Dr. Andre vergleicht das mit dem Burning Man, nur dass dort echte Menschen verbrannt werden.

Eigentlich ist das Thema zu ernst, um darüber Witze zu machen. Während im realen Bohemian Club Politiker, Konzernvorstände, Banker und andere Superreiche Mitglied sind, nennt die Serie Reptiloide, Atlanteaner, die katholische Kirche, eine Clowntruppe namens Juggalos, Cognito Inc. und die Illuminaten als Teilnehmer.

Bei Letzteren trägt der Boss ein Geweih, was wieder mal auf den Teufel verweist.

Dietrich, der Anführer der Illuminaten, sieht aus unerfindlichen Gründen dem dänischen Schauspieler Mads Mikkelsen sehr ähnlich.

Die beiden Gruppen sind Erzrivalen, die sich gegenseitig Streiche spielen. Bisher hat Cognito Inc. immer den Kürzeren gezogen. Um die Illuminaten diesmal zu schlagen, will Rand seinen Körper mit Nanobots verstärken.

Das Ritual wird ganz stilecht in einer Vollmondnacht abgehalten und die Kapuzenträger machen eine freimaurerische Pyramidengeste.

Im Publikum sind u.a. George W. Bush und Henry Kissinger zu sehen, die tatsächlich Mitglieder des Bohemian Clubs sind.

Während die anderen Gruppen einigermaßen normal auftreten…

…kommen die Illuminaten mit einer Pyramide aus dem Erdboden. Wieder einmal wird hier Freimaurersymbolik falsch angewandt und damit der falsche Mythos gestärkt.

Ebenso passt die Pyramidengeste eher zu den Freimaurern, die hier einmal mehr außen vor gelassen werden.

Der Anführer der Illuminati trinkt zur Begrüßung Blut aus einem gehörnten Tierschädel. Auch das ist historisch nicht belegt und passt eher zu den Satanisten.

Das eigentliche Symbol der Illuminaten war die Eule der Minerva. Diese ist tatsächlich auch das Zeichen des Bohemian Clubs und daher im Grove präsent.

Am Buffet gibt es bedrohte Tierarten und Magic Myc beschwert sich, dass in den Getränken kein echtes Jungfrauenblut ist.

Der VIP-Bereich ist im Grove den „Visuell Inakzeptablen Personen“ vorbehalten.

Unterdessen beginnt der Wettstreit, zu dem u.a. eine Menschenjagd gehört. Das Opfer befindet sich in einer Kiste mit einem Skarabäus und trägt einen gehörnten Tierschädel als Maske. Außerdem ist es mit blauer Farbe bemalt, wie die Menschenopfer der Maya in Mel Gibsons „Apocalypto“.

Rand und sein Erzrivale haben diesmal kaum eine Chance. Beide haben sich mit Naniten gepimpt, doch beide haben Untergebene, die sie aus Rache sabotieren. Bei Rand ist es Tochter Reagan und beim Illuminatenoberhaupt der Typ aus der Selbsthilfegruppe. Dummerweise werden die beiden erwischt und landen in einer Zelle, wo sie auf Alex Jones treffen. Die Serie ist aktuell genug, um ihn an dieser Stelle einen Schulschießereileugner zu nennen, was tatsächlich zutrifft und ganz real zu einer Verurteilung geführt hat.

Zwischenzeitlich sind die Atlanteaner disqualifiziert worden und der Oberilluminat posiert mit Pyramidengeste vor der steinernen Eule.

Reagan und ihr neuer Freund ziehen sich ins Innere der Eule zurück, wo sie miteinander rummachen. Dabei aktivieren sich ihre Fernsteuerungen für die Nanobots, was ihre Chefs in eine peinliche Lage bringt. Dies führt jedoch erstmals zu einem Unentschieden.

Glenn und Myc haben sich unterdessen den Horrorclowns angeschlossen. Als sie jedoch ihr Spiegelbild ansehen, ändern sie ihre Meinung.

Die Folge endet mit einem nackten Alex Jones, der hier den Burning Man gibt…

…und einem entkommenen Ex-CEO, der das Menschenopfer war. So viel zum Auftakt des zweiten Teils, der es mal wieder so richtig in sich hat.

Während Reagan mit dem Illuminaten anbandelt, hat ihre Mutter Tamiko eine Affäre mit Keanu Reeves. Zuvor hat sie schon ganze Gruppen von Promis gedatet, wobei der Feuerjongleur in einem Dreieck hängt.

Mit Reeves hat Tamiko allerdings total ins Klo gegriffen, denn der entpuppt sich als Vampir. Reagan erwischt ihn beim Blutschlürfen, was erklärt, warum er in seinem Alter immer noch so jung aussieht.

Der Vergleich verschiedener Fotos aus unterschiedlichen Epochen offenbart ebenfalls, dass er nicht gealtert ist. Dieser Gag dürfte auf ähnliche Fotovergleiche anspielen, die im Internet kursieren und als angeblicher Beleg für Reinkarnation herangezogen werden.

Natürlich stecken wie immer die Illuminaten dahinter, die erfolgreiche Stars für ihre Zwecke einspannen. Tatsächlich sind viele Stars jedoch keine Illuminaten, sondern Freimaurer und deren Symbolik ist wieder einmal stets präsent.

Um ewig jung zu bleiben, brauchen die Stars das Blut junger Frauen. Der Verweis auf Leonardo DiCaprio, welcher der Blutrünstigste von allen sein soll, spielt darauf an, dass dessen Freundinnen stets um die 20 sind, während er immer älter wird.

Um seine Ex zurückzuerobern, versucht sich Rand ebenfalls als Actionstar, was gehörig nach hinten losgeht. Der Trailer kommt natürlich nicht ohne umgedrehte Pyramiden aus.

Dass er in seinem Film Schlangen zerbeißt, dürfte indes bei den Reptiloiden gar nicht gut ankommen.

Nachdem er ein Jugendserum genommen hat, um vor der Kamera besser auszusehen, verwandelt er sich in ein Baby. Reagan versucht unterdessen, einen Keil zwischen Tamiko und Keanu zu treiben, was diese völlig falsch interpretiert. Schlussendlich wird sie zur Vampirjägerin.

Während des Kampfes stürzen die beiden in eine geheime Vampirkirche voller Pentagramme und Satansdarstellungen. Als Reagans Mutter dort aufkreuzt, gesteht Keanu ihr, dass er ein Vampir ist, aber Tamiko Ridley wirklich liebt und sie nicht aussaugen will.

Das betrachten seine Vampirbrüder jedoch als Schwäche. Unter ihnen finden sich Nicolas Cage und Johnny Depp, die beide tatsächlich schon Vampire gespielt haben. Von daher wäre es eigentlich ein guter Gag gewesen, sie in ihren Rollen aus „Dark Shadows“ und „Renfield“ zu zeigen. Depp ist darüber hinaus seit 2015 Mitglied der Rockband Hollywood Vampires, was nicht passender sein könnte. Von daher hätte eigentlich auch Alice Cooper mit in diese Episode gehört.

Jedenfalls wollen die anderen Tamiko opfern und aussaugen.

Reagan springt jedoch dazwischen und gibt ihnen das Blut ihres Vaters. DiCaprio meint erst, dass ihn Babyblut unsterblich machen würde, doch Rand ist lediglich künstlich verjüngt und sein Seniorenblut bringt die Vampire um. Alle bis auf Keanu, mit dem Tamiko trotzdem Schluss macht, weil er ihr zu alt ist.

In der dritten Episode des zweiten Teils erhält Myc Cellium eine Einladung zum Klassentreffen. Da Pilze in Clustern leben, bittet er seine Kollegen, sich als sein Schwarm auszugeben.

Da es unter die Erde geht, wird hier wieder mal die Theorie der hohlen Erde bedient.

Allerdings geht es nicht auf die Innenseite der Hohlerde, wo sprechende Dinosaurier leben. Das Pilzvolk lebt in einer Höhle.

Um den Aufenthalt für die Menschen etwas angenehmer zu machen, erzeugen die Pilze eine ansprechende Halluzination.

Dr. Andre nutzt die Party bei den Pilzleuten, um Glenn Magic Mushrooms anzudrehen. Ein Wunder, dass das von den Gastgebern toleriert wird.

Wie sich herausstellt, war Myc ein totaler Loser, doch da seine Kollegen für ihn lügen, erfährt er endlich Anerkennung von seinem Volk. Zumindest bis Reagan der Kragen platzt und sie allen die Wahrheit erzählt.

Während eines Pilztrips erfahren Glenn und Andre ebenfalls eine Wahrheit. Die Pilze waren maßgeblich für die Entwicklung des Affen zum Menschen verantwortlich, wurden aber anschließend von selbigen in den Untergrund verbannt. Nun sinnen sie auf Rache.

Mühsam gelingt es den Menschen, sich aus der Halluzination der Pilze zu befreien. Anschließend lösen sie Myc aus der Harmonie mit seinem Volk, indem sie ihn beleidigen und provozieren. Nachdem das gelungen ist, überträgt er seine Persönlichkeit auf die anderen Pilze, die sich fortan gegenseitig bekämpfen.

Rand, der sein Büro zwischenzeitlich umdekoriert hat, ohne dabei auf Freimaurersymbole zu verzichten, hat indes andere Probleme.

Jemand lebt in den Wänden seiner Firma und dieser jemand stellt sich als sein Amtsvorgänger heraus. Dieser weist ihn auf die Abhörwanzen der Roben hin, weshalb Rand ihn am Ende als Praktikant einstellt. Im Versteck des Ex-CEO wimmelt es mal wieder von Freimaurersymbolen.

Die vierte Episode beginnt mit einer Schlagzeile über Leonardo DiCaprio, dessen Freundin über seinen Gewichtsverlust klagt. Tatsächlich hat er zwei Folgen zuvor mehr als nur stark abgenommen, er ist förmlich zu Staub zerfallen.

In der Küche bei Cognito Inc. hängt ein Plakat mit allsehendem Auge an der Wand, welches auf die permanente Überwachung hinweist.

Der nächste Auftrag stammt von der katholischen Kirche, die unter Mitgliederschwund leidet. Um die Schäfchen zurück in den Schoß der Kirche zu treiben, soll Cognito Inc. eine gefakte Hölle in Rom entfesseln.

Disney hat bereits Prototypen mechanischer Dämonen entwickelt.

Der neue Papst hat jedoch von dem teuflischen Plan erfahren und lehnt diesen ab, weil er sehr liberal ist. Eine Anspielung auf Franziskus, der sich tatsächlich um Frieden, Versöhnung und Toleranz bemüht. So weit, dass er schwule Hunde verheiratet, würde der echte Papst allerdings nicht gehen.

Cognito Inc. möchte ihn jedenfalls einer Gehirnwäsche unterziehen, um aus ihm einen konservativen Hardliner zu machen, der dem Plan zustimmt. Rand geht es dabei vor allem ums Geld. Seine Tochter vermasselt den Job jedoch und gibt dem Papst eine Überdosis Hirnwäsche.

Ihr Team ist ebenfalls unterwegs nach Rom und nimmt den Denver Airport. Unter den Klöten des Pferdes Bluecifer liegt der Geheimeingang zum Flughafen der Schattenregierung.

Die dargestellten Freimaurersymbole finden sich tatsächlich am Flughafen von Denver und das keineswegs nur unterirdisch, sondern auch im öffentlichen Teil.

Die grässlichen Dämonenfiguren gibt es ebenfalls im öffentlichen Gebäude. Für den Geheimflughafen hätte man sich da schon was Besseres einfallen lassen können.

Und zwar mehr als nur ein Gate 66 sowie eine kaum sichtbare 666.

Obwohl der Wachschutz Glenn mit größtem Respekt begegnet, lässt der Delphinmensch selbst jeden Respekt vor dem Flughafenpersonal vermissen. Damit zettelt er völlig unnötig einen Streit an, welcher die Abreise stark verzögert. Doch mit der Deep State TSA ist nicht zu spaßen. Wie ein Schild verrät, kontrollieren sie sehr gründlich.

In Rom bricht unterdessen die Hölle los, entfesselt vom hirngewaschenen Papst.

Als Reagan und ihr Illuminatenfreund die Hirnwäsche rückgängig machen wollen, verbannt der Papst sie in die Hölle.

Es geht gleich bis runter in den neunten Kreis.

Im Beichtstuhl der Hölle finden Reagan und ihr Freund wieder zueinander.

Anschließend beenden sie das Höllenspektakel und verwandeln den Papst wieder zurück in einen liberalen Friedensapostel. Als der Rest des Teams endlich eintrifft, sieht Rom dennoch aus wie zu Zeiten Neros.

In der nächsten Folge geht es um Bretts Familienprobleme. All seine Geschwister können erfolgreiche Karrieren vorweisen, doch da sein Job der Geheimhaltung unterliegt, steht er im Ranking ganz unten. Sein Bruder steht dagegen ganz oben, da er für den Senat kandidiert. Brett entschließt sich zu einer Gegenkandidatur, wobei er auf die Unterstützung der von Cognito Inc. kontrollierten Medien setzen kann. Die füttern Amerika mit rechtspatriotischem Bullshit, der die Massen für einen autoritären Staat begeistern und den Verkauf von Waffen fördern soll.

Außerdem werden unterschwellige Botschaften platziert, welche die Amerikaner dazu verleiten sollen, ungesunde Produkte zu konsumieren.

Brett fordert in seiner Kampagne u.a. das Wahlrecht für Waffen. In den USA könnte das glatt durchgehen.

Er betrachtet es als sein gutes Recht, bedrohte Tierarten mit einem Katapult auf seine Goldbarren schießen zu dürfen. Das ist nicht nur totaler Unsinn, sondern eine Parabel auf die umweltfeindliche Lebensweise der Superreichen, die den Begriff der Freiheit bis ins Absurde verdrehen.

Aber das kommt bei den verblödeten Massen leider sehr gut an. Vor allem bei rechten Preppern.

Die Fanpost, die Brett erhält, ist alles andere als eine Auszeichnung. Darunter vom Republikaner Mitch McConnell.

Schnell liegt Brett in den Umfragen vor seinem Bruder, wobei das eine prima Gelegenheit für etwas Blau/Rot-Symbolik ist.

Bei seiner Familie kommt das nicht so gut an wie gedacht, wobei sein Bruder gar droht, Brett umzubringen, wenn er ihm die Wahl vermasselt. Cognito Inc. muss Brett also helfen, die Wahl zu verlieren. Es wird ein Treffen mit einem kanadischen Drogenbaron arrangiert, doch dabei wird dieser versehentlich getötet und der Enterbte steht als Held da. Auch alle anderen inszenierten Skandale gehen nach hinten los. Egal, wie daneben er sich benimmt, seine Beliebtheitswerte steigen. Irgendwie erinnert das an den Erfolg von Trump oder der AfD, denen ebenfalls kein Skandal was anhaben kann.

Die Massen sind einfach zu dumm. Ausdruck findet das in sinnfreien T-Shirtsprüchen wie „Kriminalisiert Gesetze“ oder „Mein anderer Volkswagen ist ein Sturmgewehr“. Das trifft die Denkweise der unterbelichteten Rechtswähler perfekt.

Am Ende bleibt Brett nur noch, seinen eigenen Tod vorzutäuschen. Doch das bringt seine verschwörungsgläubigen Anhänger gegen seine Familie auf. Ähnliches würde wohl passieren, wenn Donald Trump bei einem seiner Sexdates an einem Herzinfarkt sterben würde. Sofort gäbe es Verschwörungstheorien über seine angebliche Ermordung.

Erst als Brett vor den Massen zugibt, dass er auf Handpuppen steht, wenden sich seine Anhänger von ihm ab und seine Familie nimmt ihn als Loser wieder auf. Rein inhaltlich gesehen ist dies eine der besten Episoden, weil sie diejenigen aufs Korn nimmt, die es am meisten verdient haben. Von der realen Herrschaftselite ist der Rechtsruck allerdings durchaus gewollt. Diejenigen, die glauben, aktuell in einer Diktatur zu leben, arbeiten am meisten darauf hin, eine faschistische Weltdiktatur zu erreichten.

Der nächste, der Probleme hat, ist Reagans Freund Ron, der bei den Illuminaten aussteigen möchte. Prompt versucht sie, ihn für Cognito Inc. anzuwerben. Sie nimmt ihn daher mit in die Mitarbeiter-Mall. Am Brezelstand gibt es wahlweise die Geschmacksrichtungen Flourid oder Schoko-Krebsheilmittel.

Um ihren Freund zum Überlaufen zu bewegen, regt Reagan die erste Cognito-Halloweenparty an. Einige brauchen dafür nicht mal ein Kostüm.

Die Haupthalle wird in ein gigantisches Ouija-Brett verwandelt und die Kronleuchter haben die Form von Pentagrammen.

Okkulte Symbole, wohin das Auge blickt. Der Grey-Alien ist allerdings nur eine Dekoration, diese Spezies spielt in der Serie keine Rolle.

Nicht wirklich zur Doku gehören Plakate, auf denen Rand seinen Angestellten droht.

Manche erscheinen als Eule auf der Party…

…und der Praktikant kommt als Monopoly-Mann. Allerdings hat der überhaupt kein Monokel, obwohl manche darauf schwören könnten. Vielleicht sind solche Falschdarstellungen für den Mandela-Effekt verantwortlich.

Reagan geht eher schlicht als Daria aus der gleichnamigen Serie, die ein Spin-off von „Beavis und Butthead“ war.

Die Party läuft selbstverständlich aus dem Ruder, weil Brett sich ein Virus injizieren lassen hat, das ihn dazu bringen soll, Reagans Freund zu mögen. Da es hochansteckend ist, gehen schlussendlich alle auf Ron los. Reagan versucht unterdessen weiterhin, den Illuminaten anzuwerben. Doch weder Hitlerklone noch auf Mäusen gezüchtete Babyorgane können ihn davon überzeugen, einen Vertrag zu unterschreiben.

Das Ganze artet in einer Art Zombieapokalypse aus. Am Ende geht natürlich alles gut aus. Nur nicht für Rand, der seine Ex auf ein Fake-Date in ein simuliertes Paris einlädt und dort einen Roboter für sich einspringen lässt.

Episode 17 beschäftigt sich mit dem Mandela-Effekt und der Erschaffung von alternativen Zeitlinien. Dass etwas nicht stimmt, fällt als erstes dem ehemaligen CEO auf, als dieser ein Kinoplakat von „Shazaam“ sieht, obwohl der Film eigentlich „Kazaam“ heißen sollte. (Tatsächlich gibt es beide Filme, die nichts miteinander zu tun haben.)

Um sich an die originale Zeitlinie erinnern zu können, hat sich der Praktikant wichtige Details tätowieren lassen. Daneben findet sich allerdings auch eine Pyramide auf seiner Brust.

In seinem Büro hat er bereits zum Project Reboot recherchiert. Dieses Projekt begann während seiner Zeit in Harvard, wo er sich ein Zimmer mit Rand Ridley teilen musste.

Er half Rand, dessen Erfindungen zu optimieren. Eines Tages entwickelte sein Zimmergenosse dann eine Zeitmaschine. Obwohl damals noch keiner der beiden beim Deep State war, hatte diese schon eine Antenne in Form eines umgedrehten Dreiecks.

Um sich vor den Zeitveränderungen zu schützen, hat Rand auch gleich noch den Aluhut erfunden.

Als Zeitmaschine funktionierte das Gerät zwar nicht, aber es veränderte die Gegenwart. So hatte die Erde ursprünglich zwei Monde. Diese Manipulation der Realität brachte den zwei Studenten ihre erste Begegnung mit dem Schattenrat ein. Dieser posierte vor einem Maya-Kalender und zwei Obelisken.

Und ein Scheinwerfer sorgte gleich noch für eine illuminierte Pyramidenspitze der Oberrobe.

Die beiden haben einen Pakt mit dem Teufel unterzeichnet, der ihnen große Macht garantierte, sie aber zwang, das Projekt Reboot aufzugeben.

Anfangs leiteten die beiden Cognito Inc. gemeinsam und wie es sich für superreiche, weiße Snobs gehört, haben sie sich erst einmal eine Line Kokain gegönnt.

In der Gegenwart ändert Rand die Realität immer weiter und nur wer seinen Aluhut trägt, ist vor den Veränderungen geschützt.

Um den Überblick über die Veränderungen zu behalten, verwandelt Reagan den Roboter in einen Realitätsscanner, wodurch dieser wie ein Teletubbie aussieht.

Als Andre von einer Zeitwelle erfasst wird, verschweigt Reagan den anderen, dass er nun Multimillionär ist, denn andernfalls könnten sich die anderen dafür entscheiden, die positiven Effekte der Zeitveränderung zu akzeptieren. Sie muss das Team zusammenhalten und lügt es daher an. Der Rest der Welt verändert sich indes drastisch. Durch den vorzeitigen Tod von Ronald Reagan gewinnt die Sowjetunion den Kalten Krieg und dehnt sich auf die USA aus.

Während die Glitches immer abgefahrener werden, kommen die anderen schließlich dahinter, welche alternativen Schicksale Reagan ihnen verschweigt. Gigi könnte z.B. Königin der Illuminaten sein.

Fast alle nehmen ihre Aluhüte ab, um ihr Traumleben zu leben. Nur Brett und der Roboter bleiben an Reagans Seite und suchen ihren Vater auf, der fleißig weiter an der Realität herum manipuliert.

Rands wahre Motivation für die Zeitveränderungen war, seine Familie zurück zu bekommen. Am Ende ist es dann sein ehemaliger Zimmergenosse, der fast das Universum zerstört. In letzter Sekunde kommt ein UFO zu Hilfe, welches Cognito gehört und von Brett gesteuert wird. Außerirdische spielen in der Serie echt keine Rolle.

Auch die anderen haben sich Reagan wieder angeschlossen, da ihre Zeitlinien mit jeder Veränderung schlimmer geworden sind. Glenn, der zwar wieder ein normaler Mensch ist, musste am Ende vor Präsident Putin niederknien. Die Medal of Honor sieht übrigens wirklich wie ein Pentagramm aus.

Andre wurde indes von seiner Traumfrau verlassen. Ihr gefiel weder sein Pferdepenis noch sein freimaurerischer Wandschmuck.

Gigi hat sich als Chefin von Disney auch nicht wirklich wohl gefühlt. Zu viele satanische Symbole für ihren Geschmack.

Mit einer Umprogrammierung der Zeitmaschine kann schlussendlich die ursprüngliche Zeitlinie wiederhergestellt werden. Da Rand seinen Fehler einsieht, überlässt er Reagan die Leitung von Cognito Inc. Die letzte Folge startet also mit einem wahr gewordenen Traum.

Während ihr Vater und dessen Vorgänger im Geheimgefängnis weilen, erhält sie von den anderen Geheimorganisationen einen neuen Thron geschenkt. Dieser ist mit okkulten Symbolen wie Schlangen, Schädeln sowie Zirkel und Winkelmaß geschmückt. Sieht irgendwie wie der Thron des Teufels aus.

Lange kann Reagan ihren Erfolg jedoch nicht genießen, denn sie erhält eine Nachricht von ihrem Freund, der mit ihr reden will. Der liebt sie zwar, will aber ein normales Leben mit ihr führen. Er will nicht länger im Dienst der Roben stehen, von denen er nicht mal sagen kann, ob sie gut oder böse sind. Bevor Reagan sich zwischen ihm und ihrer Karriere entscheiden kann, holen die Roben sie zu sich. In deren Domizil findet sie erst einmal einen Obelisken vor.

Die Roben offenbaren Reagan die ganze Wahrheit … oder zumindest ihre Version davon. Ihnen zufolge mussten sich die ersten intelligenten Menschen in Geheimbünden organisieren und so die Geschichte lenken, weil der Rest der Menschheit über ihre höhere Intelligenz spottete und damit das Überleben der eigenen Spezies gefährdete.

Nun stimmt zwar die Aussage über das Verhalten der tumben Massen, doch schaut man sich an, wer sich alles im Kreise der Freimaurer tummelt, sind das eher genau die Leute, welche die Menschheit in ihrem Streben nach dem eigenen Untergang nach besten Kräften unterstützen. Sie schützen die Menschheit nicht vor sich selbst, die Menschheit müsste viel mehr vor ihnen geschützt werden.

Als Reagan die Roben auf Dinge wie die Pest und andere Katastrophen anspricht und fragt, warum sie nichts davon verhindert haben, geben diese dann auch zu, dass sie der Auslöser dafür waren. Die Pest sollte dabei die Übervölkerung bremsen und das Niederbrennen der Regenwälder soll angeblich verhindern, dass intelligente Bäume die Menschheit stürzen. Es gehe um das Wohl aller, aber das ist schwer zu glauben.

Im Hintergrund sind übrigens immer wieder Freimaurersymbole wie Zirkel und Winkelmaß oder ein Hammer zu sehen. Dennoch werden die Freimaurer weiterhin mit keiner Silbe erwähnt. Warum nur nicht? Versucht sich hier etwa jemand zu rechtfertigen, ohne sich dabei offen zeigen zu wollen?

Die Roben bieten Reagan eine gleichberechtigte Partnerschaft an, welche sie zum mächtigsten Mensch der Welt machen würde.

Um eine Entscheidung zu treffen, lässt sie auf dem Holodeck verschiedene Szenarien durchlaufen, in denen sie mit ihrem Freund ein normales Leben führen und Cognito Inc. leiten kann. Doch keine der Simulationen führt zu einem akzeptablen Ergebnis. Immer wieder geraten sie in Streit über ihre Arbeit.

Schlussendlich löscht Reagan ihrem Geliebten auf dessen Wunsch das Gedächtnis und gibt ihm eine neue Identität. In seinem neuen Leben hat sie jedoch keinen Platz mehr. Sie entscheidet sich für die Karriere.

Unterdessen musste sich ihre rechte Hand Brett um eine verbliebene Zeitanomalie kümmern: Einen Basketball spielenden Hund, der einst zu einer Bedrohung für die Menschheit werden könnte. In Zukunft könnte aus der Erde ein Planet der Hunde werden, was ziemlich unverhohlen auf den „Planet der Affen“ anspielt. Allerdings gelingt es Brett, das Schlimmste zu verhindern, indem er Hunde per Gesetz vom Profisport ausschließt.

So dümmlich der Nebenplot ist, so abgründig ist auf der anderen Seite die Haupthandlung. Diese endet damit, dass die Roben ein Projekt X-37 starten, bei dem Reagan nur eine Schachfigur ist. Schließlich ist sie in deren Augen nur ein Mensch, womit angedeutet wird, dass sie keine Menschen sind. Eine Auflösung wird es jedenfalls nicht geben, da dies die letzte Episode ist.

Fazit: Wie schon der erste Teil schwankt auch der zweite zwischen unbeschwerter Comedy und ernsten Themen. Wirklich gut kam die Mischung wohl nicht an, da nach nur 18 Folgen der Stecker gezogen wurde. Genug Verschwörungsmaterial hätte es durchaus noch gegeben, aber andererseits ist es vielleicht ganz gut, dass Themen wie 9/11 oder UFOs nicht angepackt wurden.

Der dunkle Kristall – Das Sterben einer Welt

von Joe Doe

„Der dunkle Kristall: Ära des Widerstands“ ist nicht nur eine Nacherzählung des gleichnamigen Films von 1982 in Serienform, sondern erzählt dessen Vorgeschichte. Aus dem Puppentrickstil sollte dabei nicht gefolgert werden, dass es sich um eine Kinderserie handelt. Weder die komplexe Handlung noch die teils grausigen Szenen sind für Kinder geeignet. Erwachsene dürften es allerdings ebenso schwer haben, dem Puppentheater etwas Positives abzugewinnen.

Die Geschichte dreht sich um einen sterbenden Planeten namens Thra, der vor rund tausend Jahren von den Skeksen erobert wurde. Diese an Aasgeier erinnernde Spezies hat die einheimischen Gelflinge und Podlinge unterworfen und versklavt, ihnen dabei aber eingeredet, sie würden ihnen Fortschritt und Ordnung bringen. Die spirituelle Anführerin des Planeten, eine gehörnte Kreatur namens Aughra, haben die Skekse derweil abgelenkt, indem sie ihr ein Planetarium gebaut haben, mit welchem sie eine eintausend Jahre andauernde geistige Reise durch den Kosmos unternimmt.

Wenn man sich die Verhältnisse auf Thra genauer betrachtet, geht es hier eigentlich um die Erde. Die Gelflinge repräsentieren dabei die arbeitende Durchschnittsbevölkerung und die Podlinge den ungebildeten Bevölkerungsteil, der mehr oder weniger in den Tag hineinlebt. Die Gruenaks mit ihren zugenähten Mündern bilden als Sklaven den unteren Abschluss der Gesellschaftshierarchie. Die Skekse repräsentieren dagegen die herrschende Klasse, welche alle anderen Lebewesen ausbeutet und die Umwelt rücksichtslos zerstört. Sie residieren in einem dunklen Turm, der genauso wie ihr abscheuliches Äußeres ihrem fiesen Charakter entspricht.

Die Gelflinge hinterfragen ihre Unterdrücker jedoch nicht, sondern glauben daran, dass deren Herrschaft über sie die natürliche Ordnung sei. Diese zu hinterfragen, betrachten sie als Ketzerei. Es verhält sich also wie mit den Herrschaftssystemen auf der Erde, egal ob Monarchie, Theokratie, Kapitalismus, Faschismus oder Stalinismus. Wer dagegen aufbegehrt ist wahlweise ein Ungläubiger, Kommunist oder Dissident. Die Masse der Bevölkerung hegt allerdings keinen Zweifel an der Rechtmäßigkeit der eigenen Versklavung.

Behilflich sind den Skeksen dabei die politischen Führer der Gelflinge, die wie neoliberale Politiker die Interessen des Kapitals durchsetzen und den Reichtum brav von unten nach oben verteilen. Entweder aus eigener Machtgier oder aus Unwissenheit, weil sie den Skeksen blind vertrauen. Nicht einmal das Sterben des Planeten weckt bei den Gelflingen Zweifel, mit Ausnahme einer Handvoll weniger. Damit diese sich nicht verbünden und eine Revolte anzetteln, wurden die Gelflinge einst in sieben Clans unterteilt, die keinerlei Respekt untereinander haben. Mittels Rassismus wird die Bevölkerung gespalten und von ihren wahren Feinden abgelenkt.

Einige Auserwählte dienen den Skeksen sogar als Palastwachen, was als besonders ehrenvolle Aufgabe erachtet wird. In der dunklen Festung lagern die Aasgeier den Kristall, der so etwas wie das Herzchakra des Planeten darstellt. Sie beuten seine Energie aus, um ihr eigenes Leben zu verlängern. Dies führt zur Verfinsterung, die sich auf ganz Thra ausbreitet und alles Leben langsam aber stetig tötet.

Da dem Kristall der Wahrheit allmählich die Energie ausgeht, entwickelt der Gelehrte unter den Skeksen eine Methode, den Gelflingen mittels des Kristalls die Lebensenergie zu entziehen. Er setzt die Essenz der Einheimischen frei, welche anschließend von den Skeksen getrunken werden kann.

Spätestens an dieser Stelle wird offensichtlich, dass es sich bei den Skeksen um mehr als nur raffgierige Kapitalisten handelt. Immerhin sind sie Invasoren von einem anderen Planeten, woraus sich eine Parallele zu den Erzählungen über die Reptiloiden ergibt. Das Trinken der Essenz der Gelflinge ist mehr als offensichtlich an das Trinken von Menschenblut in satanistischen Kulten angelehnt. In beiden Fällen liegt der Glaube zugrunde, dadurch die Lebensenergie der Opfer in sich aufnehmen zu können.

Das Verzehren der Essenz geht jedoch weit darüber hinaus, denn es verhindert, dass die Seelen der Gelflinge ins Jenseits übergehen. Es handelt sich daher mehr um eine Form des Energievampirismus. Dass der Gelehrte die Essenz in einem Fach aufbewahrt, das er mit einer Ouroboros-Schlange abschließt, macht die Anspielung auf den Satanismus noch unmissverständlicher.

Allerdings sind sich die Skekse auch untereinander nicht sonderlich gewogen und jeder trachtet nach mehr Macht. Als der Kammerherr beim Versuch, die Essenz zu stehlen, erwischt wird, kann ein Gelfling damit entkommen. Mit dem eigenen Fehlverhalten konfrontiert, schiebt der Kammerherr die Schuld kurzerhand auf den Gelehrten, der anstatt seiner dafür bestraft wird. Diesem wird von einem Käfer ein Auge aus dem Kopf gefressen, welches später durch ein mechanisches Auge ersetzt wird. Horus lässt grüßen, wobei es in dem Fall jedoch um das rechte und nicht das linke Auge geht.

Der Gelfling, der mit der Essenz entkommt, ist der ehemalige Palastwächter Rian, der mit ansehen musste, wie seiner Geliebten die Lebensenergie ausgesaugt wird. Als wäre das nicht schlimm genug, lasten die Skekse ihren Tod ihm an und verleumden ihn so bei seinen Artgenossen. Ferner behaupten sie, dass sein Wahnsinn ansteckend sei, damit niemand mit ihm Bilder strömt. Das ist eine Art von Kontakttelepathie, mit welchem die Gelflinge ihre Erinnerungen austauschen können.

Während Rian versucht, seine Freunde und seinen Vater zu überzeugen, wird die Grottan Deet vom Weltenbaum beauftragt, Thra vor der Verfinsterung zu retten. Als unterirdisch lebende Gelfling kommuniziert sie über die Wurzeln mit dem Baum.

An der Oberfläche hält derweil die wiedererwachte Aughra ein spirituelles Ritual ab. Wie im Himmel, so unter Erden.

Bei dem Ritual kommt ein Mandala zum Einsatz, welches aus einem Dreieck und mehreren Sphären besteht.

Ein ähnliches Motiv ziert auch Aughras Umhang.

Ebenso verwenden die Skekse in ihrer Architektur überall Pyramiden. Einige davon sogar mit stilisiertem Auge.

…Hexagrammen…


…oder in Form von Weltenkugeln mit Mondsichel im Hintergrund.

Der dunkle Kristall ruht selbstverständlich ebenfalls im Zentrum einer Pyramide, die von okkulten Symbolen umgeben ist. Die Serie trägt eindeutig die Handschrift der Freimaurer.

Brea, die Tochter der Gelfingskönigin All-Maudra, ist die Dritte ihrer Art, welche die herrschende Ordnung hinterfragt. Sie begibt sich in die Bibliothek, wo sie nach Antworten sucht. Sie findet sie in einem pyramidenförmigen Buch.

Ihr eigenes Tagebuch steckt ebenfalls voller Pyramiden und anderer okkulter Symbole.

Das wichtigste davon ist eine weitere Pyramide mit einer Art Hexenknoten. Drumherum befinden sich ein Kreis und sechs Zacken. Zusammen mit den drei Spitzen der Pyramiden ergeben Letztere einen neunzackigen Stern.  Dieses Zeichen ist von zentraler Bedeutung und taucht immer wieder auf.

Unter anderem manifestiert es sich auf einem Tisch, während Rian mit seinen Freunden Bilder strömt. Das Ganze erinnert stark an eine Séance, inklusive paranormaler Spukerscheinungen.

Kurz darauf wird Rian von einem Skeks-Jäger verfolgt, der die Schädel seiner Beute als Schmuck trägt. Dieser Aasgeier hat schon optisch etwas zutiefst teuflisches an sich.

Nachdem er Rian gefangen und dessen Vater getötet hat, gelingt es dem Kammerherrn durch geschicktes Argumentieren, dem Jäger seinen Fang abspenstig zu machen. Er wolle Rian vor dessen Tötung noch verhören. Kaum ist er mit dem Gefangenen unterwegs, macht er diesem ein letztes Angebot. Entweder er und die anderen Gelflinge leben weiterhin als Haustiere oder sie werden zu Feinden der Skekse. Während er dies spricht, formt der Kammerherr mit seinen Fingern eine Pyramide.

Doch während der Fahrt zum dunklen Turm greifen Rians Freunde ein und können ihn befreien. Als er wieder mit ihnen Bilder strömt, werden mehrere Bilderströme durch Aughra vereint. Dabei glüht das dritte Auge auf ihrer Stirn, was von hoher esoterischer Bedeutung ist.

Außerdem fehlt ihr wie dem Gelehrten das rechte Auge und sie trägt ein Amulett, das aus einer Sonnenscheibe und einer Mondsichel besteht. Obendrein hat Aughra noch Widderhörner. Okkulte Symbolik, wohin das allsehende Auge blickt.

Jedenfalls gelingt es Aughra, alle Beteiligten von der Boshaftigkeit der Skekse zu überzeugen. Alle, bis auf Seladon, die dritte Tochter der All-Maudra, welche ihre Mutter und die anderen an die Skekse verrät. Sie nimmt es sogar billigend in Kauf, dass ihre Mutter ermordet wird, um anschließend ihren Thron einzunehmen und in der Gunst ihrer Unterdrücker aufzusteigen.

Einer der Skekse, die gekommen sind, um sieben Gelflinge aus jedem Stamm abzuholen und ihre Essenz zu ernten, trägt eine Sichel. Das hat etwas von der Symbolik des Grim Reapers.

Statt der Auserwählten, nehmen sie die Rebellen mit, die jedoch von Rian und einem Steinmonster, welches über Äonen unter dem Thron der All-Maudra hauste, befreit werden. Gemeinsam begeben sie sich auf eine weite Reise, um den Widerstand zu organisieren. Einige Paladine der ermordeten All-Maudra sind bereits fleißig dabei und veranlassen eine Palastrevolte im Turm der Skekse. Die Revolte scheitert jedoch und die Essenz der Gelflinge landet auf einem Bankett. So in etwa dürfte es bei den satanistischen Eliten zugehen.

Seladon ruft derweil alle Clan-Maudras zusammen, um sich von ihnen zur neuen All-Maudra küren zu lassen. Zwei Clananführerinnen verweigern ihr jedoch die Zustimmung und eine fordert sie gar zum Duell heraus. Kurzerhand bastelt sich Seladon eine neue dunkle Krone und erklärt sich selbst zur All-Maudra von Skekses Gnaden. Drei Clan-Maudras beugen sich ihr aus Feigheit.

Einen Wendepunkt bringt die Ankunft von Rian, Deet, Brea und ihren Begleitern im Zirkel der Sonnen. In diesem Turm mitten in der Kristallwüste treffen sie einen abtrünnigen Skeks und einen Uru-Mystiker. Von diesen beiden erfahren sie die wahre Geschichte ihrer Welt. Die Skekse und die Uru waren einst eine Spezies, die sich durch die Zersplitterung des Kristalls voneinander getrennt haben. Der Abtrünnige wollte beide wieder vereinen, um Thra zu retten, doch er wurde ausgestoßen.

Das ist höchst interessant. Die sanftmütigen Uru und die boshaften Skekse sind also zwei Seiten einer Medaille. In etwa so wie die Jedi und die Sith in „Star Wars“. Und natürlich soll die Macht wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Aus These und Antithese entsteht Synthese. Die Freimaurer kennen echt nur eine Geschichte, an deren Ende die Einheit von Gut und Böse steht. Entsprechend kehrt auch ihre Symbolik immer wieder.

Um Thra zu retten, muss der Splitter wieder in den Kristall gefügt werden, was die beiden Spezies wieder vereinen wird. Um ihre Aufgabe erfüllen zu können, erzählt der Abtrünnige seinen Gästen von einem Schwert mit zwei Klingen, welches sie finden müssen. Und nein, es ist nicht das Schwert von Greyskull.  Dafür spielt wieder einmal das Dreieck mit dem Hexenknoten eine Rolle in dem Puppentheater. Also in dem Puppentheater, welches die Puppen veranstalten.

Der Skeks-Mächtigste hat ebenfalls etwas zu offenbaren. Mit dem Kristallsplitter kann er die Verfinsterung kontrollieren. Doch dafür zahlt er einen hohen Preis, denn diese Macht lässt seinen Körper verfallen. Das kommt einem jetzt auch irgendwie aus „Star Wars“ bekannt vor. Die Verfinsterung hat etwas von der dunklen Seite der Macht und schaut man sich einmal Imperator Palpatine und Darth Vader an, haben diese beiden ebenfalls mit ihrer Gesundheit für die Nutzung der dunklen Seite bezahlt.

Der Mächtigste teilt dabei die Charaktereigenschaften des Imperators. Er geht ein Bündnis mit einer arachnoiden Spezies ein, deren Jungtiere von Gelflingen Besitz ergreifen können. Diese werden dadurch zu ferngesteuerten Zombies und können damit gegen ihresgleichen eingesetzt werden. Hatte nicht auch der Imperator in „Star Wars“ Hirnimplantate in die Klonkrieger einpflanzen lassen, damit diese sich gegen ihre vorgesetzten Jedi-Generäle wenden und diese auslöschen?

So ganz geht die Rechnung allerdings nicht auf. Die Arachnoiden lassen sich nur auf den Deal mit den Skeksen ein, weil diese ihnen versprochen haben, dass sie ihre einstige unterirdische Heimat zurück bekommen. Dort sollen sie als nächstes die Grottan versklaven. Deet und Rian kommen gerade noch rechtzeitig und werden Zeuge, wie die Spinnenwesen von Würmern angegriffen werden, die von der Verfinsterung befallen sind.

Erst als Rian und Deet einen Arachnoid retten, erkennen diese, dass sie von den Skeksen reingelegt worden sind. Sie sollten die Grottan ernten und dann selbst sterben. Als der Betrug auffliegt, verbünden sich die Spinnenwesen mit den Gelflingen. Für zusätzliche Überzeugung sorgt parallel Aughra, die ein Jungtier in den Palast der Skekse einschleust. Da die Spinnenwesen untereinander telepathisch kommunizieren, sehen sie alles mit an. Ebenso wie Aughra, die ihr übriges linkes Auge im dunklen Turm herumspionieren lässt.

Was sie dort erlebt, ist schockierend. Seladon sucht als dunkle All-Maudra den Mächtigsten der Skekse auf, um sich ihm anzubiedern. Doch der Imperator und sein Hofstaat lachen nur darüber, wie sie versucht, ihm in den Arsch zu kriechen. Sie haben null Respekt vor ihr und lehnen all ihre Angebote, nur Verräter unter den Gelflingen zu entleben, ab. Sie verlieren jegliche Hemmung und sind nicht mehr daran interessiert, irgendeine Form von Ordnung aufrecht zu erhalten. Sie wollen die Gelflinge in ihrer Gier nach Essenz ausrotten.

Die unterwürfige Seladon bildet dabei keine Ausnahme. Bevor der Mächtigste befiehlt, sie ebenfalls zu entleben, sagt er ihr noch Folgendes: „Die All-Maudra war eine Schäferin. Nun ist es an der Zeit, die Herde zu schlachten.“ Das sollten sich alle korrupten Politiker und erst recht die satanistischen Eliten mal durch den Kopf gehen lassen. Auch sie sind nur Teil der Herde und ihr Verrat an der Menschheit wird ihnen ab einem gewissen Punkt keinen Vorteil mehr verschaffen.

Aber eigentlich müssten das die Logenbrüder längst wissen, denn immerhin haben sie diese Serie produziert. Zumindest ist sie voll mit ihren Symbolen. Im Thronsaal des Mächtigsten findet sich sogar ein unikursales Hexagramm auf dem Boden. Offensichtlicher kann man nicht zur Schau stellen, wofür die Skekse stehen. Das unikursale Hexagramm stammt aus dem okkulten Geheimbund Golden Dawn und wurde von Aleister Crowley in dessen Thelema-Orden übernommen.

Durch ein Ablenkungsmanöver von Aughra und mithilfe der Spinnenparasiten können die Gelflinge aus der dunklen Festung entkommen, wobei Tavra ihr Leben lässt. Brea und Seladon ziehen dafür wieder an einem Strang und Rian findet die beiden Hälften des Zweiklingenschwertes.

Als er die sagenumwobene Waffe zusammenfügt, entfesselt sie bei allen Clans blaue Feuer, die gen Himmel schießen. Über sie kann er mit allen Gelflingen kommunizieren und die Skekse als Terrorherrscher entlarven. Ein Messias als mittels blauer Strahlen überall als Hologramm erscheint, das Konzept kommt einem irgendwie bekannt vor.

Leider projiziert der Zauber sein Abbild ebenso auf den Kristall der Wahrheit, sodass die Skekse Rians Botschaft ebenfalls empfangen. Sie entschließen sich daraufhin zu einem Angriff auf den Steinwald, wo Rian und Deet auf Brea, Seladon und die dortige Maudra treffen. Die Skekse könnten also gleich alle führenden Köpfe des Widerstandes auf einmal beseitigen.

Im Staffelfinale kommt es in Steinwald zum Showdown. Dabei finden gleich drei Skekse den Tod. Der General wird von Rian schwer verwundet und später heimlich vom Kammerherrn getötet, wodurch dieser zur rechten Hand des Mächtigsten aufsteigt. Als nächster stirbt der Jäger und das gleich zum zweiten Mal. Durch Aughras Essenz wiedererweckt bleibt er doch mit seinem Uru-Konterpart verbunden. Als der Uru-Schütze sich selbst in den Tod stürzt, bringt er damit auch den Jäger endgültig um. Während sich der Schütze in Licht auflöst, verwandelt sich der Skeks in Rauch. Engel und Dämonen.

Durch die Auflösung des Jägers manifestiert sich Aughra aus dessen Überresten. Doch während die spirituelle Führerin zurück ist, verliert die Steinwaldmaudra im weiteren Kampfgeschehen ihr Leben. Die Skekse geraten derweil zunehmend in die Defensive. Als letztes Mittel entfesselt der Mächtigste die Macht der Verfinsterung. Doch Deet nimmt diese in sich auf und feuert sie auf die Skekse zurück, was den Tod eines dritten Herrschers verursacht. Das Ganze erinnert nicht von ungefähr an die Machtblitze aus „Star Wars“.

Deet wird dabei von der dunklen Seite der Macht korrumpiert, wodurch sich ihre Augenfarbe ändert. Auch das weckt Assoziationen an die Sith.

Die Schlacht endet mit dem Eintreffen aller Gelfling-Clans, welche die Skekse durch ihre Übermacht in die Flucht schlagen. Dem ersten Sieg folgt eine weitere Hoffnung. Zwar ist das Doppelklingenschwert im Kampf zerbrochen, doch aus seinen Trümmern kommt ein Kristallsplitter zum Vorschein. Nicht das Schwert war der Schlüssel, die Skekse zu besiegen, sondern dieser Splitter, der mit dem Kristall der Wahrheit vereint werden muss.

Die Serie endet damit, dass der Skeks-Gelehrte einen neuen Krieger aus diversen Kreaturen des Planeten erschaffen hat. Die überlebenden Herrscher wollen die Gelflinge nun mit allen Mitteln ausrotten und selbst ewig am Leben bleiben. Dies ist der Ausgangspunkt für den Kinofilm von 1982.

Fazit: Die Serie „Der dunkle Kristall“ beschreibt im Kern die Machtstrukturen unserer Welt. Wir sind die Gelflinge und die Skekse sind die herrschenden Eliten. Den Satanisten stehen die spirituellen Uru gegenüber. Das Prinzip der weißen und schwarzen Magie, der Jedi und Sith oder was auch immer. Es ist das Glaubenssystem der Freimaurer und anderer Okkultisten, dass das Gute nicht ohne das Böse existieren könne. Am Ende herrschen aber immer die Bösen über alle anderen und zelebrieren ihre grässlichen Opferrituale. Zumindest so lange bis sich die Menschen bzw. Gelflinge vereint gegen die Eliten erheben.

Für Kinder ist diese Serie absolut nicht geeignet, auch wenn im Making-of anderes behauptet wird. Simon Pegg verkündet darin stolz, dass er den Kinofilm von 1982 seiner Tochter gezeigt habe und wie sehr er ihr Angst gemacht habe. Jason Isaacs meint dazu, dass man den Kindern mehr zumuten müsse. Als gäbe es nicht schon genug Kinder, die durch Krieg, Gewalt und Missbrauch traumatisiert sind. Einer der Serienmacher äußert gar, dass in den düsteren Szenen der Serie etwas Positives läge.

Im Prinzip gibt es nur einen Grund, Kinder mit solch düsteren Szenen zu konfrontieren. Diese Praxis ist sowohl aus satanistischen Kreisen als auch von MK-Ultra her bekannt. Gedankenkontrolle spielt dabei sogar eine zentrale Rolle in der Serienhandlung und nicht zuletzt könnte der Kristall an sich eine Anspielung auf die Juwelenprogrammierung sein. Unterstrichen wird dieser Verdacht durch unterschwellig platzierte Symbole wie umgedrehte Kreuze.

Weiterhin offenbart das Making-of, dass auch die okkulte Symbolik kein Zufall ist. Die Freimaurer werden zwar nicht direkt genannt, wohl aber das Konzept der „Heiligen Geometrie“. Man muss zwar den hohen Aufwand und die Kunstfertigkeit hinter dieser Produktion anerkennen, aber leider erfüllt all dies keinen sonderlich guten Zweck.

Die Bücher, auf denen die Serie basiert, bilden dabei keine Ausnahme. Auf einem der Titelcover ist Aughras linkes Auge in einer umgedrehten Pyramide zu sehen. Noch offensichtlicher geht es wohl kaum.

Lil Nas X präsentiert die Schuhe des Teufels

Wie so viele Rapper macht auch Lil Nas X keinen Hehl daraus, dass er seinen Erfolg satanistischem Networking zu verdanken hat. Erst kürzlich hat er sich mit dem Kunstkollektiv MSCHF Product Studio zusammengetan, um teuflische Schuhe auf den Markt zu bringen. Natürlich in einer limitierten Auflage von 666 Stück.

Gewidmet sind die Luziferlatschen offenbar dem Dämon Buer, welcher auf der Verpackung abgebildet ist. Buer gilt als ein großer Vorsitzender der Hölle und in der „Ars Goetia“ aus dem 17. Jahrhundert führt er vier Könige mit sich, denen eine Schar Musiker vorausgeht. Musiker wie Lil Nas X. Aber auch Black Sabbath und Cloven Hoof hatten den Dämon schon auf ihren Albencovern.

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Die schwarz-roten Schuhe der Marke Nike sind mit Pentagrammanhängern geschmückt und haben ein umgedrehtes Kreuz an der Lasche. Außerdem sollen die Sohlen angeblich mit echtem Blut von MSCHF-Mitarbeitern gefüllt sein. Am Rand ist die Schuhgröße mit 6/666 angegeben. Weiter vorne steht Luke 10:18, in Anlehnung an die Bibelstelle Lukas 10:18: „Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“

Lil Nas X präsentiert die Schuhe mit rot gefärbten Haaren vor rotem Hintergrund, was den teuflischen Eindruck noch verstärkt. Am meisten fallen jedoch die Reptilienaugen des Rappers auf. Mit Sicherheit handelt es sich um Kontaktlinsen, aber diese zeigen mal wieder schön, wem die Satanisten huldigen. Solche Augen mit geschlitzten Pupillen werden im Übrigen auch immer wieder von Opfern rituellen Missbrauchs beschrieben, womit ein schlechter Scherz an dieser Stelle ausgeschlossen werden kann.

Abgerundet wird die okkulte Symbolik durch die Betonung des linken Horusauges.

Die limitierte Auflage der Teufelstreter war trotz des stattliches Preises von 1.018 $ pro Paar in kürzester Zeit ausverkauft. Dennoch geht das Geschäft für Lil Nas X und seine Freunde von MSCHF nunmehr nach hinten los. Die Geschichte hat nämlich noch eine Pointe, mit der die dummdreisten Satansjünger eigentlich hätten rechnen müssen. Die Sache ohne vorherige Absprache mit Nike durchzuziehen, fällt ihnen inzwischen auf die Füße, denn der Konzern ist von der Aktion maximal unbegeistert.

Zwar hat Nike schon selbst Schuhkollektionen mit Freimaurerzeichen auf den Markt gebracht, doch diese Satansschuhe gehen dem Sportartikelhersteller dann doch zu weit. Die Marke distanzierte sich umgehend von dem Projekt, welches den Firmenwert beeinträchtige. Immerhin zählen auch Christen zur Kundschaft. Schlussendlich verklagte Nike die Verantwortlichen wegen Verletzung der Markenrechte auf Schadenersatz. Bei allen, denen das abartige Treiben der Satanisten schon lange auf die Nerven geht, dürfte das derweil eher für Schadenfreude sorgen. Zumal alle 665 verkauften Schuhpaare zurückgerufen werden müssen und damit auch die Einnahmen flöten gehen.

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Offensichtlich können sich hochrangige Vertreter der Pop-Okkultur nicht alles herausnehmen, zumindest wenn es um Markenrechte und Imageschäden von Großkonzernen geht. Da kann Lil Nas X noch so sehr mit Freimaurergesten posieren, die Gesetze des Marktes stehen über den Regeln der Loge. Außerdem stellen nur die Posersatanisten rund um Laveys Church of Satan ihre Religion derart offen zur Schau. Kein ernsthafter Satanist, egal ob Politiker, Erzbischof oder Konzernmanager würde das in der Form tun.

Demonic – Ein Filmtitel, der hält, was er verspricht

von Joe Doe

In „Demonic“ geht es um eine Reihe okkultistischer Morde, hinter denen jedoch mehr zu stecken scheint. Eine Gruppe Jugendlicher will dem dämonischen Treiben im Livingston-Haus nachgehen und Videobeweise für paranormale Phänomene erbringen. Eine schlechte Idee, wie schon der Baphomet gleich im Vorspann andeutet.

Das Datum ist ebenfalls ein schlechtes Omen. Die Handlung setzt am 13. Februar ein.

Zunächst gibt es aber erst einmal etwas Schleichwerbung für Kippen und Cola.

Nachdem er mit shoppen fertig ist, macht sich Detective Lewis (Frank Grillo) auf zum Tatort. In besagtem Livingston-Haus sieht es aus wie nach einem Massaker. Überall liegen Leichen herum, nur ein junger Mann scheint überlebt zu haben. Wie es dazu gekommen ist, wird in einer Rückblende erzählt, welche die Zeit um eine Woche zurückdreht. Eine Erzählweise, die inzwischen schon stark abgenutzt ist, in diesem Film aber zumindest noch für einige Überraschungen gut ist.

Jedenfalls fängt alles damit an, dass John (Dustin Milligan) ein paar gruselige Visionen in dem Spukhaus hatte, denen er mit seinen Freunden nachgehen will. Zum Team gehört allerdings auch Bryan (Scott Mechlowicz), der Ex seiner Freundin. Diesem geht es nur darum, Geister vor die Kamera zu bekommen, um damit Geld zu machen. Ebenfalls mit dabei sind Michelle (Cody Horn) und Samuel Chapman (Alex Goode), die Okkultismusspezialistin Jules Carter (Megan Park) sowie der Technologie-Experte Donald Smith (Aaron Yoo).

Gemeinsam wollen sie eine Séance in der Spukbude abhalten, in der schon Johns Mutter ähnliches mit ihren Freunden abgezogen hat. Sie war damals ebenfalls die einzige Überlebende. Natürlich hat John seinen Freunden nichts davon erzählt. Die fangen aber ohnehin damit an, die Dämonen zu verärgern, indem sie Dinge im Haus verändern. So rückt Jules ein umgedrehtes Kreuz wieder gerade, um hier mal ein Klischee zu bedienen.

Bald darauf kommt es zu Stromschwankungen, Türen schlagen von alleine zu und eine Spieluhr richtet sich neu aus. Letztere zeigt auf einen Punkt auf dem Boden im darunterliegenden Stockwerk, wo die Jugendlichen einen Beschwörungskreis mit okkulten Symbolen und Blutspuren entdecken.

Im Hintergrund hängen zudem Bilder mit achtzackigen Sternen.

Kurz darauf flattert eine Krähe durchs Haus und verendet zielgerichtet auf dem okkulten Siegel.

Es wird immer unheimlicher. Geistererscheinungen sorgen für Jumpscares auf Kameradisplays, Gemälde fangen unvermittelt Feuer, Personen werden von unsichtbaren Händen gepackt und durch das halbe Haus gezerrt. John weiß zudem von Dingen, die er eigentlich gar nicht wissen sollte. So finden seine Freunde schließlich heraus, dass seine Mutter ebenfalls in dem Haus war. Es scheint eine paranormale Verbindung zu geben und als John die tote Krähe lebendig heraus kotzt, wird es so richtig unheimlich.

Die Jugendlichen lassen sich jedoch nicht abschrecken und öffnen das Portal noch weiter, indem sie die angekündigte Séance abhalten und dabei zu allem Überdruss den Kreis unterbrechen.

Auf der Wärmebildkamera sind die Umrisse der Geister zu sehen, wie sie die Gruppe umzingeln.

Sie sperren die unwillkommenen Besucher ein und entzünden die Gaslampe vor dem Haus, welche anzeigt, dass die Hausbesitzer anwesend sind.

Bryan scheint daraufhin wie besessen und erbricht schwarzes Öl. Das Black Goo dient in vielen Horrorfilmen als Trägermedium für Dämonen.

Während Bryan als Hauptverdächtiger vor der Polizei flüchtet, recherchiert die Beamtin Elizabeth Klein (Maria Bello) die Bedeutung des Beschwörungskreises. Wie sich herausstellt, handelt es sich um das Siegel des Pfades zur linken Hand. Ein Pfad, dem für gewöhnlich nur Satanisten folgen.

Bei ihrer Recherche findet Klein außerdem heraus, dass das Siegel dazu dient, Dämonen aus ihrem Gefängnis zu befreien. Um dies zu erreichen, müssen alle Teilnehmer der Séance getötet werden. Das heißt, in dem Moment, wo die Polizei Bryan erschießt, ist das Ritual damit vollendet. Er hätte die Polizei warnen können, doch ihm wurde die Zunge herausgeschnitten. Bleibt also nur noch John, der in Wirklichkeit tot im Spukhaus baumelt.

John war die ganze Zeit der Besessene und sein Abbild in Polizeigewahrsam nur eine Projektion des Dämons. Dieser ist jedoch immer noch nicht frei, denn Michelle ist, wie einst Johns Mutter, die letzte Überlebende der Gruppe. Und wie ihre Vorgängerin ist sie schwanger, was zum eigentlichen Ziel des Dämons führt. Sobald sie das Siegel passiert, wogegen sie sich angeschnallt auf einer Krankenliege nicht einmal wehren kann, ergreift der Dämon Besitz von ihrem ungeborenen Baby.

Fazit: „Demonic“ ist durchaus spannend erzählt. Es werden zahlreiche falsche Fährten gelegt, sodass das Ende überrascht. Außerdem wird nicht mit Schockeffekten gespart, allerdings auch nicht mit okkulten Symbolen. Die Kernaussage ist äußerst fragwürdig, da der Dämon schlussendlich gewinnt. Dass die Produzenten Bob und Harvey Weinstein heißen, macht die Sache nicht besser.

Penny Dreadful – Dreadful, Awful, Painful

von Joe Doe

„Penny Dreadful“ ist eine US-amerikanische Horror-Serie, die von 2014-2016 in drei Staffeln produziert wurde. „Dreadful“ heißt übersetzt so viel wie „schrecklich“, was den Kern der Serie ziemlich gut trifft. Es handelt sich um einen obskuren Genremix, in dem Vampire, Werwölfe, Hexen, Dämonen und so ziemlich alle Schauergestalten vorkommen, welche die Horror-Literatur je hervorgebracht hat. Es versteht sich, dass diese Kombination mit einem hohen Grad an Okkultismus einhergeht und Satan allgegenwärtig ist.

Im Zentrum der Handlung, die im London des ausgehenden 19. Jahrhundert angesiedelt ist, steht Vanessa Ives, verkörpert von Eva Green, die bereits in okkulten Machwerken wie Tim Burtons MK-Ultra-Vampirfilm „Dark Shadows“ (2012) und „Die Insel der besonderen Kinder“ (2016) mitgespielt hat. Ihre Rolle Vanessa ist bei Sir Malcolm Murray (Timothy Dalton) aufgewachsen, dessen Tochter Mina Harker (Olivia Llewllyn) sich in der Gewalt von Vampiren befindet. Im Kampf gegen diese Kreaturen stehen den beiden Victor Frankenstein (Harry Treadaway) und Ethan Chandler (Josh Harnett) zur Seite. Der Darsteller des Letzteren hatte in „30 Days of Night“ (2007) ebenfalls schon mit Vampiren zu tun.

Die Blutsauger in „Penny Dreadful“ unterteilen sich in umgewandelte Menschen, meist Frauen, die ihren Meistern dienen. Die Anführer haben derweil nichts Menschliches mehr an sich. Sie besitzen scharfe Zähne, wie man sie von Reptiloiden kennt, und unter ihrer äußeren Haut befindet sich eine zweite Haut, die mit ägyptischen Hieroglyphen verziert ist.

Der vermeintliche Hauptplot ist eigentlich nur eine Nebenhandlung und unter den Vampiren findet sich kein bedeutender Hauptcharakter. Mina Harker, die aus Bram Stokers 1897 erschienen „Dracula“ entlehnt ist, spielt ebenfalls nur eine Nebenrolle, die im Finale der ersten Staffel durch die Hand ihres Vaters von ihrem Leid erlöst wird. Abgesehen von einigen blutrünstigen Schlachtszenen ist ihr Schicksal eher unspektakulär.

Sogar dem Nebenplot um Frankenstein wird mehr Platz eingeräumt.

Dessen Monster Proteus (Alex Price) stirbt allerdings gleichsam unnötig schon in der zweiten Episode durch die Hand von Victors erstem Experiment Caliban (Rory Kinnear). Dieser nimmt sodann den Platz der tragischen Kreatur ein, die nach Liebe dürstet, aber von fast allen verachtet wird. Nur in einem Theater findet er Unterschlupf und Anerkennung durch dessen Leiter Vincent Brand (Alun Armstrong), der mit Zylinder aufzutreten pflegt.

Das Theater präsentiert, passend zur Ausrichtung der Serie, Horror-Inszenierungen mit Vampiren und Werwölfen. Diese gipfeln stets in gespielten Jungfrauenopferungen, bei denen mehr Kunstblut vergossen wird als bei einem Agonoize-Konzert.

Nachdem Caliban eine Darstellerin sexuell belästigt hat (#metoo), muss Vincent ihn vor die Tür setzen. Vorübergehend kommt er bei seinem Schöpfer Frankenstein unter, den er erpresst, ihm eine Gefährtin zu erschaffen. Er bringt einfach so lange alle Freunde des Doktors um, bis dieser einlenkt. Darunter übrigens den berühmten Vampirjäger Van Helsing (David Warner), der hier ebenfalls zu einer überflüssigen Nebenrolle degradiert wird.

Als Braut für Frankensteins Monster muss Ethan Chandlers todkranke Geliebte Brona Croft (Billie Piper) herhalten. Da Caliban seinen Schöpfer unter Druck setzt, kann dieser nicht warten, bis Brona ihrer Lungenkrankheit erliegt. Er drückt ihr kurzerhand ein Kissen ins Gesicht und nimmt die Leiche mit in sein Labor, wo er sie zu neuem Leben erweckt. Nicht mal das komplizierte Beziehungsgeflecht der Charaktere kommt ohne Mord und Tod aus.

Chandler zeichnet sich allerdings ohnehin nicht durch Treue aus. Er geht sogar ein homoerotisches Verhältnis zu Dorian Gray (Reeve Carney) ein, der seinerseits schon eine blutige Orgie mit Vanessa Ives abgefeiert hat. Entlehnt ist der Charakter aus Oscar Wildes Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ von 1890. Es könnte kaum eine bessere Vorlage für die zahlreichen wilden Sexorgien geben, die neben den blutigen Gemetzeln das wichtigste Stilmittel der Serie sind.

In dem Charakter des Dorian Gray steckt tatsächlich sehr viel von Wilde selbst, hatte dieser doch häufig Kontakt zu männlichen Prostituierten, obwohl er mit einer Frau verheiratet war. Woher der Schreiberling seine düsteren Phantasien hatte, liegt derweil ebenso auf der Hand, denn er war Mitglied der Dubliner Freimaurerloge Apollo University Lodge No. 357. Kein Wunder also, dass es in Dorian Grays Umgebung von ägyptischer Dekoration nur so wimmelt.

Doch kommen wir nun zur Haupthandlung um Vanessa Ives, die schon in der ersten Episode auf dem Stern der Isis zu sehen ist, wo sie Tarot-Karten legt.

Es zeigt sich schnell, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie betet zwar zu Gott, doch das Kreuz an der Wand dreht sich dabei auf den Kopf und gebiert einen Schwarm Spinnen.

In der zweiten Episode „Die Séance“ nimmt Vanessa an einer selbigen teil, die von einer Spiritualistin namens Evelyn Poole (Helen McCrory) abgehalten wird. Ihren Gästen stellt sich diese als Madame Kali vor, benannt nach der hinduistischen Göttin des Todes und der Zerstörung. Dieser Link kommt nicht von ungefähr, sondern spielt auf die britische Esoterikerin Helena Blavatsky an, welche viel Zeit in Indien verbrachte und die dortige Mythologie in ihr Weltbild integrierte.

Daran, dass diese Bezüge kein Zufall sind, wird Dorian Gray später in der zweiten Staffel keinen Zweifel lassen. Er rühmt sich nämlich damit, dass in seinem Haus bereits Veranstaltungen der Theosophischen Gesellschaft stattgefunden haben, was schon an esoterische Propaganda grenzt.

An der Séance von Kali nehmen jedenfalls 9 Personen teil, was natürlich eine teuflische Zahl ist und der lässt nicht lange auf sich warten. Auf dem Tisch sind zudem Kerzen zu einem Pentagramm angeordnet und auch eine der Teilnehmerinnen trägt ein Pentagramm nebst Mondsichel.

An der Wand hängt ein Spiegel, durch den die Kamera gezielt die Szene einfängt. Dieser Spiegel dient als Dimensionstor, durch das Dämonen in die esoterische Gesellschaft einfallen.

Als Medium wählen diese jedoch nicht Kali, sondern Vanessa. Diese schockt das Publikum durch ihre Besessenheit und zerstört dabei die Spiegeloberfläche des Tisches. Der zerbrochene Spiegel steht wiederum für ihre gespaltene Persönlichkeit.

Was in solchen Kreisen praktiziert wird, sollte natürlich nicht an die Öffentlichkeit geraten, daher gibt es gleich noch eine Verschwiegenheitsgeste oben drauf.

In der fünften Episode wird rückblickend erklärt, wie sich Vanessas Besessenheit entwickelt hat. Wer auf die Umgebung achtet, kann sich sogar noch mehr ableiten, als offenkundig geschildert wird. So schläft Vanessa schon als Kind in einem Bett mit Sonnensymbol.

In einer Nervenheilanstalt wird sie später auf einem schwarz-weißen Hexagonboden lobotomiert und gefoltert.

Geheilt wird sie dadurch nicht. Im Gegenteil entwickelt sie okkulte Fähigkeiten wie Levitation.

In der siebten Folge „Besessen“ wird schließlich ein Exorzist herbeigerufen. Dieser scheitert jedoch und wird von Vanessa angeknabbert. Erst Chandler gelingt es mit ein paar Worten auf Latein, den Teufel aus ihr auszutreiben, was ziemlich unspektakulär abläuft.

Chandler selbst muss in der letzten Episode der ersten Staffel feststellen, dass er ein Werwolf ist. Die amerikanischen Kopfgeldjäger, die ihn verhaften wollen, zerfleischt er kurzerhand in einer Vollmondnacht. Eigentlich war diese Entwicklung absehbar, denn schon in der dritten Episode kommuniziert er mit Wölfen im Londoner Zoo.

Im Auftakt der zweiten Staffel bekommt Frankensteins Monster Caliban mehr Sendezeit. Nachdem er schon in einem blutrünstigen Theater untergekommen war, verschlägt es ihn nun in ein Wachsfigurenkabinett, dessen Besitzer Oscar Putney (David Haig) die Kundschaft mit Mordszenen von der Konkurrenz Madame Tussaud fortlocken möchte. Schon vor dem Kabinett steht eine Werbetafel auf einem Schachbrettboden.

Innen werden die Gäste von Satan höchstpersönlich begrüßt, was die Erklärung für die kranke Ausrichtung sein dürfte.

Nachgestellt werden vor allem Mordszenen von Jack the Ripper. Sicherlich gäbe es für solch ein Horrorkabinett auch in der Realität begeisterte Fans.

Eine weitere Nebenhandlung dreht sich um den Kopfgeldjäger Warren Roper, der Chandlers Werwolfattacke schwer entstellt überlebt hat. Als er erwacht, findet er sich auf dem Schachbrettboden eines Krankenhauses wieder.

Die Haupthandlung nimmt derweil eine krasse Wendung. Das Medium Kali alias Evelyn Poole, in die sich Malcolm Murray verknallt hat, entpuppt sich als böse Oberhexe. Gleich in der Eröffnung der zweiten Staffel stalkt sie Vanessa, die daraufhin okkulte Flashbacks bekommt.

In der zweiten Episode „Verbis Diabolo“ bastelt sich Poole eine Voodoo-Puppe mit Vanessas Aussehen. Damit der Zauber funktioniert, opfert sie ein Baby, dessen Herz sie in die Puppe einpflanzt. Dies ist mit Abstand die widerwärtigste Szene der gesamten Serie und die Anzahl der Puppen deutet darauf hin, dass Kali bereits sehr viele Babys auf dem Pentagrammboden geschlachtet hat.

Passend dazu ist die gesamte Wohnung der Teufelsanbeterin mit menschlichen Knochen dekoriert.

Offenbar handelt es sich um die Überreste ihrer eigenen Opfer, in deren Blut sie badet, wie einst die ungarische Gräfin Bathory.

In der rückblickenden Episode „Die Nachtwandler“ erfährt man die Hintergrundgeschichte von Evelyn und Vanessa. Letztere ging einst bei einer Hexe in die Lehre, die sich als Evelyns Schwester herausstellt. Diese ist jedoch eine weiße Hexe, eine Kräuterfrau, die nebenher auch Abtreibungen vornimmt. Nichtsdestotrotz schmiert sie Vanessa zur Begrüßung ein umgedrehtes Kreuz auf die Stirn und faselt dabei etwas von Luzifer.

Die Schülerin lernt von ihr das Abtreibungshandwerk sowie das Legen von Tarotkarten. Natürlich zieht Vanessa dabei gleich als erstes die Karte des Teufels.

Die Schwester der alten Moorhexe und deren schwarze Hexen tauchen eines Nachts auf und fordern die Auslieferung der Schülerin.

Sie haben die Wicca einst verstoßen und ihr ein Pentagramm auf den Rücken gebrannt.

Als die Verstoßene sich weigert, tötet Evelin eine ganze Rinderherde und schiebt dies ihrer Schwester in die Schuhe.

Den Grafen, der über das Gebiet herrscht, hetzt sie gekonnt gegen die alte Frau auf. Dieser zieht den Dorfpfaffen hinzu und fordert im örtlichen Pub den Pöbel zu einer Hexenjagd auf. Er selbst ist dabei kein Heiliger, lässt er sich doch von der echten Hexe körperlich züchtigen.

Christliche Fundis sind wahrlich die schlimmsten Diener Satans. Das machen sie schlussendlich dadurch deutlich, dass sie die unschuldige Wicca bei lebendigem Leibe verbrennen.

Ihrer Schülerin brennen sie derweil ein Kreuz in den Rücken.

Vanessa verlässt daraufhin das Moor und geht nach London. Da die tote Hexe sie ihren „kleinen Skorpion“ nannte, ist dieses astrologische Symbol fortan ihr Schutzzauber, den sie überall mit Blut hinschmiert. Unnötig zu erwähnen, dass dem Skorpion im astrologischen Tierkreis der Schlangenträger folgt.

Schon in der nächsten Episode suchen Evelyns Hexen Vanessa in ihrem neuen Zuhause heim. Sie dringen getarnt in ihre Wohnung ein, wobei sie sich sprichwörtlich wie Chamäleons der Umgebung anpassen. Den Trick haben sie wahrscheinlich von den Suliban aus „Star Trek – Enterprise“.

Ihr Auftreten als hübsche junge Damen ist ebenfalls nur Tarnung. In Wirklichkeit sind sie kahlköpfig und furchtbar entstellt. Ihre Körper schmücken sie mit Pentagramm-Narben und anderen okkulten Symbolen.

Ins Haus dringen sie ein, da sie Vanessas Haare für ihre Voodoo-Puppe brauchen. Zunächst ist aber Malcolms Ex-Frau dran, die im wahrsten Sinne des Wortes höllische Kopfschmerzen bekommt.

Ihr erscheinen dabei ihre Kinder als Zombies. War ja klar, dass diese Horrorgestalten auch noch ausgegraben werden, wenn auch nur als Vision. Dieser Anblick lässt die arme Frau komplett durchdrehen, sodass sie sich selbst die Kehle durchschneidet.

Ihr Ex-Mann Malcolm ist von ihrem Tod wenig berührt. Er hat längst mit Evelyn eine Affäre, unwissend, dass diese längst auch eine Voodoo-Puppe mit seinem Antlitz gebastelt hat. Natürlich wieder mit einem pochenden Baby-Herzen.

Während Evelyn die Schlinge um ihre Opfer enger zieht, gehen diese rätselhaften Artefakten nach, die Malcolm Murray auf seinen Weltreisen gesammelt hat, Die Artefakte erzählen die autobiografische Geschichte von Luzifer und den anderen gefallenen Engeln.

Sie geben auch einen Hinweis darauf, dass Vanessa Ives und Ethan Chandler der Schlüssel zur Lösung des Problems sind. Allerdings weiß noch niemand zu deuten, dass mit Lupus Dei der Werwolfsmann (wörtlich „Wolf Gottes“) gemeint ist.

Dem ist zu allem Überfluss wieder der Kopfgeldjäger Roper auf den Fersen, der inzwischen einen auf Phantom der Oper macht. Nur will er diesmal nicht das Kopfgeld, sondern Rache für seine Entstellung.

Der Ägyptologe Ferdinand Lyle (Simon Russell Beale) entpuppt sich derweil als Verräter, der mit Evelyn paktiert.

Das ist besonders verwerflich, da er einige Folgen zuvor als Jude mit Kippa zu sehen war. Die Verbindung von Judentum und Satanismus, welche in der Serie unterstellt wird, grenzt schon an Antisemitismus. Möglicherweise wird hier auf die Rothschilds angespielt, die als Weinmarke auch namentlich genannt werden, aber die sind eben ausschließlich Satanisten und keine praktizierenden Juden. Was in „Penny Dreadful“ unterschwellig impliziert wird, ist brandgefährlicher Verschwörungswahn.

Doch zurück zur Haupthandlung. Nachdem Vanessa auf einer Party von Dorian Gray, auf der auch Evelyn und ihre Hexen anwesend sind, eine Vision von Blutregen hat und daraufhin zusammenbricht, entschließt sie sich, aus der Stadt zu fliehen.

Zuflucht sucht sie im Haus der alten Moorhexe, welches diese ihr vermacht hat. Über ihrem Bett hängt immer noch ein passendes Keltenkreuz mit Hexenknoten.

Im Nachlass der Hexe findet Vanessa ein Buch mit bösen Beschwörungsformeln, in dem es von Schlangendarstellungen nur so wimmelt.

Begleitet wird Vanessa von Ethan, der in Vollmondnächten Schafe reißt.

In der Nebenhandlung schlägt Frankensteins Braut Lily neue Wege ein. Sie ist weder an ihrem Schöpfer noch an dessen Monster interessiert und muss sich selbst neu definieren. Als Zeichen ihres Persönlichkeitsbruchs ist sie in einem zerbrochenen Spiegel zu sehen.

Schlussendlich verbündet sie sich mit Dorian Gray, der seine Geliebte, die Transfrau Angelique, zwischenzeitlich vergiftet hat. Lily lässt er dagegen leben, nachdem sie das Geheimnis seiner Unsterblichkeit erfahren hat. All seine Verwundungen, Geschlechtskrankheiten und Sünden manifestieren sich in seinem Portrait.

Lily schlägt einen ähnlichen Weg ein und entwickelt sich zur Lustmörderin, wobei es echt widerlich ist, dass sie sich Typen aussucht, die vom Alter her ihr Großvater sein könnten. Kleines Detail am Rande: Bei ihrem ersten Opfer steht eine Kartenpyramide, deren Spitze in ein rundes Fenster ragt. Symbolik, wohin das Auge blickt.

Auf Sir Malcolms Tisch steht derweil ein Tintenfass mit einem Löwenpaar.

Im Treppenaufgang findet sich weiterhin ein Löwenkopf.

Bevor sich Malcolm Murray entschließt, Evelyn Poole direkt anzugreifen, stattet eine ihrer Töchter Ethan Chandler einen Besuch ab. Statt bis zu Malcolms Anwesen zu spazieren und sich abermals getarnt durch die Vordertür einzuschleichen, nimmt Hecate (Sarah Greene) eine Abkürzung durch einen Spiegel, der hier eindeutig ein Dimensionstor darstellen soll.

Ethan lehnt die Avancen von Hecate ab und schließt sich Murrays Leuten an, als diese ihren Herren aus den Fängen von Evelyn befreien wollen. Malcolm ist nämlich allein zum Hexenschloss aufgebrochen und dabei direkt in eine Falle gelaufen. Evelyn bestraft ihn mit Visionen seiner verstorbenen Familie, was erneut zu einem Abstecher ins Zombie-Franchise führt.

Vanessa trifft bei der Rettungsaktion auf den Leibhaftigen, der sich in Gestalt ihrer Voodoo-Puppe manifestiert. Mit dieser Puppe quatscht sie erst einmal in der Sprache der Gefallenen Engel.

Als der Worte genug gewechselt sind, zerdrückt sie den Kopf der Puppe, aus dem ein Schwarm Skorpione hervorkommt.

Einer der Skorpione verschmilzt mit ihrer Hand. Sie wird quasi eins mit ihrem Sternzeichen.

Evelyn wird derweil von Ethan getötet, der sich wieder einmal in einen Werwolf verwandelt hat. Die Prophezeiung vom Lupus Dei hat sich damit erfüllt. Bedauerlicherweise hat er zuvor auch Mr. Murrays Butler Sembene (Danny Sapani) totgebissen.

Zwei von Evelyns dämonischen Töchtern werden derweil von Murray und Lyle erledigt. Nur Hecate (Sarah Greene) überlebt, da sie ihre Mutter hintergeht und sich nicht in das Geschehen einmischt. Am Ende brennt sie ihr Zuhause nieder.

Feuer fängt im Staffelfinale auch Jesus, was eine ziemlich eindeutige Botschaft ist.

Die zweite Staffel endet damit, dass Ethan sich der Polizei stellt und nach Amerika ausgeliefert wird, Malcolm mit Sembenes Leichnam nach Afrika reist und Vanessa als Letzte das Licht ausmacht. Diverse Handlungsstränge der dritten Staffel spielen damit außerhalb von England, wo Vanessa es zunächst allein mit Dracula höchstpersönlich zu tun bekommt. Kein Wunder, dass sie in eine depressive Phase gerät und mit dem Rauchen anfängt.

Zunächst sucht sie sich aber erst einmal psychologische Hilfe, von der ihr geraten wird, etwas Neues auszuprobieren. Gesagt getan besucht Mrs. Ives zum ersten Mal in ihrem Leben ein Naturkundemuseum. Die Tiere, die sie dort betrachtet, haben dabei alle etwas mit ihrem Leben zu tun. Als erstes trifft sie auf eine Repräsentation des Baphomet, der für Satan steht.

Das zweite Tier ist ein Wolf, mit dem offenkundig Ethan Chandler gemeint ist.

An dritter Stelle kommen Skorpione, die Vanessa selbst repräsentierten.

Im Museum trifft sie auf Dr. Sweet (Christian Carmago), mit dem sie sich schnell anfreundet. In der zweiten Episode stellt sich jedoch alsbald heraus, dass der sympathische Zoologe in Wirklichkeit Dracula höchstpersönlich ist. Wie er und seine Lakaien es schaffen, bei Tageslicht umher zu wandeln, lässt sich nur damit erklären, dass sich die Serie über gängige Vampirmythen hinwegsetzt.

Das gilt auch für den Mythos, dass Vampire kein Spiegelbild haben. Dracula und seine Diener sind sehr wohl im Spiegel sichtbar. Dr. Sweet lädt Vanessa sogar in ein Spiegelkabinett ein, was wieder einmal auf ihre gespaltene Persönlichkeit/Besessenheit hindeutet.

Auf dem Jahrmarkt gibt es übrigens auch eine Wahrsagerin, an deren Stand nach mehr als zwei Staffeln endlich die freimaurerische Pyramide mit dem allsehenden Auge auftaucht. Das war schon längst überfällig.

Noch unlogischer als die Eigenheiten der Vampire ist Draculas sinisterer Plan, einen Menschen zu erpressen, Vanessa Ives auszuspionieren. Zum einen hat er bereits genügend Anhänger, die den Job erledigen können, zum anderen ist er selbst als Dr. Sweet direkt an ihr dran. Die Drehbücher werden also nicht besser, wie es oft der Fall ist, wenn Serien zu sehr in die Länge gezogen werden.

Die Nebenhandlungen werden ebenfalls immer abgedroschener. So tritt Malcolm auf einen alten Freund, der Apache ist und seine Opfer zu skalpieren pflegt. Rein zufällig hat der Herr auch einen Bezug zu Ethan Chandler, mit dem er geistig über Totems kommunizieren kann.

Frankenstein trifft derweil auf einen alten Freund mit ebenfalls indianischen Wurzeln. Dieser stellt sich als Dr. Jekyll heraus, der in einer Londoner Psychiatrie mit den Insassen herumexperimentiert. Zum einen wird hier schon wieder eine literarische Kultfigur in die ohnehin schon überladene Serie verfrachtet, zum anderen war Dr. Jekyll ursprünglich kein Native American. Der Darsteller Shazad Latif ist obendrein pakistanischer Abstammung, die Besetzung haut also auch nicht hin.

Die abartigste Nebenhandlung dreht sich derweil um Dorian und Lily, die eine Armee unterdrückter Frauen aufbauen wollen. Dafür besuchen sie zunächst eine Snuff-Party, auf der die junge Justine (Jessica Barden) live geschlachtet werden soll. Das zahlende Publikum besteht natürlich aus reichen Herren der Oberschicht, was durchaus reale Bezüge hat. Allerdings sind es diesmal die reichen Säcke, die sterben, während Justine von Dorian und Lily gerettet wird.

Es hat auch etwas von ausgleichender Gerechtigkeit, dass die beiden Justine ihren Peiniger servieren, der sie im zarten Alter von nur 12 Jahren gekauft und zur Prostitution gezwungen hat. Sie tötet den widerwärtigen Bastard ohne zu zögern.

Was darauf folgt, ist jedoch mindestens ebenso widerwärtig, wie das, was Justine all die Jahre angetan wurde. Sie und ihre beiden Retter baden im Blut ihres Peinigers und veranstalten eine wilde Sexorgie. Zum Glück gibt es im 19. Jahrhundert noch kein HIV, dennoch ist diese Szene überaus geschmacklos.

Die vierte Episode „Der gefallene“ Engel dreht sich wieder komplett um Vanessa und spielt fast ausschließlich in einer Zelle der Nervenheilanstalt. Der Rückblick in ihre Vergangenheit wird diesmal durch eine Hypnosesitzung bei ihrer Psychologin herbeigeführt. Diese ist ebenfalls Raucherin, womit wieder einmal unterschwellig die Tabak-Agenda beworben wird.

In der Nervenheilanstalt fällt abermals der Hexagonboden auf. Die 666 in endloser Aneinanderreihung.

Das passt auch, denn in der Zelle erscheint der Patientin Luzifer, der vom Pfleger Besitz ergreift. Später gesellt sich auch noch Dracula dazu, der entgegen den üblichen Legenden ebenfalls als gefallener Engel portraitiert wird.

Der Pfleger ist übrigens kein Geringerer als John Clare, der später von Frankenstein als Caliban wiederbelebt wird. In der dritten Staffel erhält er einen Nebenplot, in dem er seine Frau und seinen Sohn wiedersieht. Allerdings nur, um seinen Sohn sterben zu sehen. Seine Frau bittet ihn, den Sohn ebenfalls in einen Zombie transformieren zu lassen, was Caliban ablehnt. Die Frau verlässt ihn daraufhin und er ist wieder allein.

Zur Haupthandlung trägt dies nicht viel bei und auch der Plot um Dorian Gray und Lily findet ein eher unspektakuläres Ende. Gray schmeißt Lilys Gefolgschaft aus seinem Luxusloft, tötet Justine auf ihren eigenen Wunsch hin und trennt sich schließlich von Lily.

Ethan Chandlers Ausflug in die USA hinterlässt ebenfalls keinen bleibenden Eindruck. Er mutet eher wie ein Versuch an, aus der Serie einen Western zu machen. Chandler wird jedenfalls von den Männern seines Vaters befreit, verbündet sich mit Hecate und verfällt vorübergehend der dunklen Seite. Hecate löscht seine Häscher aus, indem sie ausgerechnet Klapperschlangen heraufbeschwört.

Letztendlich gelangen die beiden in die Gewalt von Ethans Vater Jared Talbot (Brian Cox), zu dem es auch Malcolm und dessen Apachenfreund verschlägt. Talbot erzählt den Anwesenden die Geschichte, wie Ethan seine eigene Familie von den Apachen abschlachten lassen hat und kurz darauf wiederholt sich eben diese Geschichte.

Hecate stirbt gleich zu Beginn des Gemetzels, womit sich die Serie einer weiteren überflüssigen Nebenrolle entledigt. Danach ist alles wieder beim Alten, Chandler steht wieder auf der Seite der Guten und ist bereit, Vanessa aus den Fängen Draculas zu befreien. Die macht inzwischen gemeinsame Sache mit Batman.

Zunächst reagiert sie noch abweisend auf die Erkenntnis, dass Dr. Sweet Darcula ist und er sie, ebenso wie Luzifer, besitzen will. Aber anscheinend findet sie ihn doch süß genug, dass sie es letztendlich mit ihm auf dem satanisch schwarz-roten Schachbrettboden treibt.

Ihr Besuch bei Lyle dient derweil nur der Präsentation ägyptischer Ausgrabungsstücke. Die Warnungen vor dem Blutsauger schlägt sie in den Wind.

In der achten Folge kündigt sich bereits der große Showdown an. Ethan ist mit den anderen zurück in London und entdeckt einen ausgeschlachteten Wolf in Murrays Villa. Eindeutig eine Botschaft, die an ihn als Werwolf gerichtet ist. Dennoch schlagen er und der Apache sich recht gut gegen die Vampire.

In der finalen Episode dringen Ethan, Malcolm und einige Verbündete in Draculas Versteck ein. Passenderweise ein Schlachthaus, in dem statt Schweinehälften menschliche Körperteile von der Decke hängen. Das erinnert ein wenig an „The Midnight Meat Train“ und Kenner wissen spätestens seit der „From Dusk Till Dawn“-Serie, dass Vampire für Reptiloide stehen.

Dracula füttert mit den Kadavern allerdings auch seine transformierten menschlichen Diener. Dies spielt zweifellos auf den Kannibalismus an, der im Satanismus praktiziert wird.

Während Malcolm und seine Freunde Vampire abschlachten, dringt Ethan bis zu Vanessa vor, die aber schon in einen Vampir verwandelt wurde. Sie bittet ihn, sie zu töten, um sie von ihrem Leid zu erlösen. Gesagt, getan, die Kulisse mit den ganzen Kerzen bietet sich obendrein prima für einen Mord an.

Nach dem Sieg über Dracula endet die Serie mit der Bestattung der Hauptprotagonistin. Nachdem ihre engsten Freunde an ihrem Grab standen, kniet auch Caliban davor nieder. Mit ihr ist auch seine letzte Chance auf Liebe gestorben und er bleibt als einsames Monster zurück. Ende.

Fazit: Der einzige Pluspunkt der Serie ist das gelungene Ambiente des 19. Jahrhunderts. Die Kulissen, die Kostüme und die Spezialeffekte versetzen den Zuschauer in das viktorianische Zeitalter. Untermalt ist diese Szenerie mit einem atmosphärischen Soundtrack, der oft sehr düster daherkommt. Dieses Potential wird jedoch durch den hoffnungslos überladenen Genremix verschenkt. Der hohe Grad an Sex und Gewalt macht die anfängliche Stimmung restlos zunichte und treibt den Zuschauer regelmäßig an die Kotzgrenze.

Kaum eine andere Serie ist so abgründig und offen okkult. Alles, was zum harten Kern des Satanismus gehört, wird hier abgefeiert. Angefangen bei Sexorgien über rituelle Menschenopfer bis hin zu Snuff-Partys und Kannibalismus. Es ist einfach nur krank und widerwärtig. Die meisten Darsteller sowie die Produzenten werden schon wissen, was sie da propagieren. Leider ist „Penny Dreadful“ damit näher an der Realität, als einem lieb sein kann. Wer seine Seele nicht belasten will, sollte von dieser Serie Abstand nehmen.

Revelation – Eine NWO-Prophezeiung

von Joe Doe

„Revelation – Tödliche Prophezeiung“ ist ein evangelikaler Propagandafilm von 1999, der auf das Buch der Offenbarung anspielt. Die Handlung ist im Jahr 2150 angesiedelt, in dem eine Organisation namens O.N.E. die Menschheit scheinbar friedlich in einem Eine-Welt-Staat vereint und alle Atomwaffen vernichtet hat. Ihr Gründer Franco Macalousso (Nick Mancuso) lässt sich als neuer Messias feiern und hat tatsächlich übermenschliche Kräfte. Doch irgendetwas ist faul an dieser neuen Weltordnung.

Der Polizist Therald Stone (Jeff Fahey), welcher seine Frau und Tochter verloren hat, arbeitet zunächst für O.N.E. und untersucht Terroranschläge, hinter denen fundamentalistische Christen stecken sollen. Er hat den Befehl, alle zu eliminieren und keine Gefangenen zu machen. Doch als er sieht, dass die vermeintlichen Terroristen nur singen und beten, gibt er die Anweisung, alle zu verhaften statt sie zu erschießen.

Diese Opferrolle, in der sich die Christen darstellen, ist einfach nur heuchlerisch. Klar sind die meisten Christen friedlich, doch gerade unter den Fundamentalisten gibt es durchaus Terroristen. Man denke nur an die Lord’s Resistance Army in Uganda, militante Abtreibungsgegner in den USA oder rechtsextremistische Amokläufer, die meinen, sie müssten das „christliche Abendland“ vor Juden, Muslimen und Migranten verteidigen. Eine Christenverfolgung, wie sie im Film gezeigt wird, ist dagegen in den USA undenkbar und grenzt daher ans Lächerliche.

Das Ganze wird zudem auf die Spitze getrieben, da bereits eine Entrückung der Gläubigen stattgefunden hat, von der auch Officer Stones Familie betroffen ist. Wenn also Gott all seine Schäfchen zu sich in den Himmel geholt hat, warum befinden sich dann überhaupt noch Christen auf der Erde, die vom Antichristen verfolgt werden? Ein Beweis für Gottes Fehlbarkeit oder einfach nur eine Cinema Sin?

Die realen Satanisten würden jedenfalls nie so handeln, denn sie haben längst das Christentum unterwandert, beherrschen den Vatikan und haben die christliche Rechte bis hin zum Ku Klux Klan gegründet. Der Wolf kommt immer im Schafspelz. Der Antichrist tritt im Film zwar ebenfalls als falscher Messias auf, ist aber zu leicht durchschaubar. Das erste Anzeichen ist dabei schon seine Organisation O.N.E., mit der er impliziert, dass er der einzig wahre Gott ist, während das Christentum mehrheitlich die Dreifaltigkeit Gottes predigt.

Des Weiteren ist der Glaube an Gott verboten, womit sich der falsche Heiland endgültig entlarvt. Und um dem Fass die Krone aufzuschlagen, ist das Logo seiner neuen Weltordnung eine Pyramide mit Auge. Interessanterweise sehen also auch Christen das Zeichen Satans darin, womit sich die Deutung als Auge Gottes in der dreifaltigen Pyramide wohl restlos erledigt hat. Oder haben hier mal wieder nur die Freimaurer ihre Symbole platziert?

Während Officer Stone immer mehr Zweifel an der angeblichen Schuld der Christen kommen, erklärt sich sein Kollege die Wunder, die der Messias vollbringt, durch dessen möglicherweise außerirdische Herkunft. Zwar stellt sich im Verlauf des Films heraus, dass Macalousso tatsächlich der Teufel ist, aber die Alien-Theorie könnte eine unterschwellige Botschaft sein. Denn eines steht fest: Sollte das Buch der Offenbarung tatsächlich als Anleitung für die neue Weltordnung dienen, wird dies wenig mit Dämonen aus der Hölle zu tun haben. Das Blue Beam Project lässt grüßen.

Im Film braucht es dagegen keine technischen Taschenspielertricks. Macaloussos Schergen haben magische Fähigkeiten und können z.B. durch Wände gehen. Sie tragen übrigens allesamt Schwarz, die Farbe des Saturn, was ihre finstere Mission unterstreicht.

Die Handlung wird ebenfalls immer bizarrer. So verschmelzen am so genannten „Tag der Wunder“ Technologie und schwarze Magie. Von einer Christin bekommt Stone eine CD, auf der sich ein Programm für eine virtuelle Realität befindet. Um die CD zu knacken, sucht er einen Computerfreak namens Willie Spino (Tony Nappo) auf, der an den Rollstuhl gefesselt ist. Rein zufällig war dieser an dem Projekt beteiligt, allerdings nur auf einem niedrigen Level.

Am „Tag der Wunder“ sollen alle Menschen weltweit in die virtuelle Realität eintauchen und bekommen dafür gratis eine VR-Brille. Nachdem Spino seine Brille erhalten hat, müssen er und Stone fliehen, da Macalousso inzwischen nicht nur den zweifelnden Cop tot sehen will. Der Mitwisser soll ebenfalls über die Klinge springen.

Die Flucht führt die beiden zu einer christlichen Untergrundgruppe, welche von Spinos Stiefschwester Helen Hannah (Leigh Lewis) geleitet wird. Stone zweifelt allerdings auch am Christentum und hat die Alien-Theorie seines nunmehr toten Kollegen übernommen. Die Christen wollen ihn natürlich umgehend bekehren, was aber anfangs schwer ist, da Gott weder seine todkranke Mutter gerettet hat noch auf Bitten ein Glas umstoßen kann.

Spino hackt sich derweil in das Programm auf der CD und muss enttäuscht feststellen, dass die virtuelle Welt nur aus einem leeren weißen Raum besteht. In dieser Szene trägt er ein T-Shirt mit der okkulten Zahl 11, welche für Dualität steht. Wann hatte er eigentlich die Zeit, auf der Flucht die Wäsche zu wechseln? Oder soll hier nur angedeutet werden, dass er die Seiten wechseln wird?

Zunächst schäkert er noch mit der blinden Cindy Bolton (Carol Alt) herum, die ebenfalls nicht so recht in ihrem Glauben gefestigt ist. Bevor die beiden die Seiten wechseln, versucht es Macaloussos Scherge jedoch zunächst bei Stone, indem er ihn per Funk mit seiner entrückten Familie reden lässt. Ein Trick, wie ihn schon der T-1000 in „Terminator 2“ angewandt hat. Natürlich fällt der unschlüssige Cop voll darauf herein, will dem Teufel aber dennoch nicht die CD mit dem „Tag der Wunder“-Programm aushändigen. Stattdessen will er ein Virus in die Computer der O.N.E.-Zentrale einspeisen und den „Tag der Wunder“ damit platzen lassen.

Während Stone das O.N.E.-Gebäude infiltriert, probiert Spino das Programm erneut aus. Diesmal steht eine Guillotine in dem weißen Raum, auf der eine Pyramide mit Auge prangt. Irrwitzigerweise verletzt sich Spino tatsächlich am Finger, als er das Fallbeil berührt. Das hat schon fast etwas von „Nightmare on Elmstreet“, in dem sich die im Traum erlittenen Verletzungen ebenfalls in der Realität manifestieren.

Zunächst lässt der Computerfreak die Finger davon und meint, dass nur Satan höchstpersönlich diese virtuelle Realität programmiert haben kann. Er bespricht sich daraufhin mit den anderen, wobei eine Israelfahne im Hintergrund zu sehen ist. Das ist ein interessantes Detail, denn das biblische Armageddon soll sich im Nahen Osten befinden und der Antichrist sollte sich demnach dort aufhalten.

Die Schwarzkutten um Macalousso halten in der Zwischenzeit eine Satansmesse ab, mit brennendem, umgedrehtem Kreuz und allem, was dazu gehört. Damit starten sie den „Tag der Wunder“, bei dem sie auf den Hochmut und die Habgier der Menschen setzen, welche der Antichrist als wahre Werte preist.

Punkt 12 Uhr setzt sich Cindy aus Neugier die VR-Brille auf und kann den virtuellen Raum tatsächlich sehen. Sollte nicht eigentlich Jesus die Blinden sehend machen? Nun, der Zug ist dann wohl abgefahren, Satan ist schneller. Der begrüßt seine neue Anhängerin direkt persönlich und weiß, dass sie die Erste ist. Er spricht also direkt zu ihr und natürlich trägt Cindy ist dieser bedeutenden Szene die Farben Schwarz und Rot.

Nachdem sie sich von Gott losgesagt hat, erhält Cindy von Satan dessen Mal auf dem Handrücken. Wie bereits die Verletzungen manifestiert sich auch die 666 in der Realität.

Als Spino mitbekommt, dass Cindy sehen kann, lässt er sich ebenfalls auf den Teufel ein, um wieder laufen zu können. Jesus hat es mal wieder verpasst, die Lahmen gehen zu lassen und schwupdiwup hat schon wieder einer die Seiten gewechselt. Dabei wollte der Hacker noch kurz zuvor das Programm platt machen. Er hat es sich in weniger als einer Sekunde anders überlegt und plötzlich will er von Helen die Namen und Positionen der anderen Untergrundkämpfer. Als die beiden Überläufer auffliegen, erschießt Spino einen der Christen, während Helen die Flucht gelingt. Anschließend ermordet der eben noch nette Computernerd sogar seinen geliebten Hund.

Stone ist indessen kurz davor, das Computervirus einzuspeisen, lässt sich allerdings von Spino bequatschen, sich den „Tag der Wunder“ anzusehen. Ihm bietet der Antichrist seine entrückte Familie an, doch Stone durchschaut die Illusion.

Keine Illusion ist allerdings, dass alle, die sich nicht durch die dargebotenen Wunder bekehren lassen, sterben werden, wenn sie auf dem virtuellen Schafott landen. Ein ungünstiger Zeitpunkt, um sich vom Christentum bekehren zu lassen.

Man beachte die Baphomet-Geste.

Bevor das Beil fällt, quatscht Satan den neu erwachten Christen aber erst mal zu und offenbart ihm seine Weltherrschaftspläne. Er erwartet, dass die meisten Menschen seine verlockenden Angebote annehmen werden und ist bereit, ihnen alles zu geben, was sie sich wünschen. Alle anderen werden, gefangen im Programm, den Tod finden. So würde Jesus keinen Grund mehr haben, zur Erde zurückzukehren, die dann Satan allein gehören würde.

Doch wie das immer so ist, wenn Bösewichte zu viel labern, rettet die Verzögerung dem Helden das Leben. Seine Freunde befreien ihn in letzter Sekunde aus dem Programm. Um die Spannung noch etwas zu erhöhen, brauchen die Guten verdammt viel Zeit, um das Computervirus in den Rechner des Teufels einzuspeisen. Sie werden von den Sicherheitswächtern Satans gestellt und sollen lebendig verbrannt werden. Aber, welch Wunder, am Ende geht alles gut aus. Das Virus ist nicht mehr aufzuhalten und die gläubigen Christen erweisen sich als feuerfest.

Am Ende wird der „Tag der Wunder“ auf unbestimmte Zeit verschoben und der ewige Kampf Gut gegen Böse geht in die nächste Runde. Der Antichrist ist darüber sehr erbost und hält in Jerusalem eine Hasspredigt zwischen den Säulen Jachin und Boas. Diese sollen wohl das Portal des neuen salomonischen Freimaurertempels darstellen, der in Jerusalem entstehen soll.

Fazit: Der zweite Teil der „Revelation“-Reihe steckt voller Klischees und ist nur schwer zu ertragen. Einerseits handelt es sich zweifelsfrei um evangelikale Propaganda, doch andererseits trägt der Film deutlich die Handschrift der Freimaurer, die ihre Symbole in den korrekten Kontext setzen. Im Prinzip ist es auch egal, ob man die Menschen dazu aufstachelt, dem Antichristen oder dem Christentum zu folgen, da für die geplante Apokalypse beide Seiten gebraucht werden.

Es wäre das Beste, sich keiner Seite anzuschließen, denn wie es scheint, wollen Satanisten, Evangelikale, radikale Zionisten und Islamisten alle dasselbe. Sie glauben an das Armageddon und wollen es absichtlich herbeiführen. Die Offenbarung des Johannes könnte damit zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Solche Filme dienen dazu, die Menschheit darauf vorzubereiten, während irre NWO-Faschisten wie Trump, Bolsonaro und Netanjahu fleißig an der Eskalationsschraube des Nahostkonfliktes drehen. Warum haben die wohl Jerusalem zu Israels Hauptstadt erklärt, obwohl die Stadt im Westjordanland liegt? Vielleicht um die Schlussszene von „Revelation II“ mit dem Antichristen vorzubereiten?

Videoanalyse: Hell Boulevard – Satan in Wonderland

Der Bandname Hell Boulevard sagt eigentlich schon alles über die ideologische Ausrichtung dieser Krachmacher. Das Video zu „Satan in Wonderland“ bezeugt dabei, dass es sich mitnichten um harmlose Gruftis handelt, die nur oberflächlich mit okkulten Symbolen spielen, die sie nicht verstehen. Der Boulevard zur Hölle ist durchaus bewusst mit schlechten Vorsätzen gepflastert.

Wie schlecht diese Vorsätze sind, zeigt die Anspielung auf „Alice im Wunderland“, welche hier durch Satan ersetzt wird. Schon das Originalwerk von Lewis Carroll offenbarte dessen Neigungen zu Drogenmissbrauch und minderjährigen Mädchen. Umso erschreckender ist es, dass sich die satanische Alice im Verlauf des Musikvideos bis auf die Unterwäsche entkleidet. Die Darstellerin ist zwar erwachsen, aber was sie darstellt nicht.

Zu Beginn des Videos ist Alice noch angezogen und darf eine weiße Venustaube küssen, welche Luzifer symbolisiert.

Das weiße Karnickel darf natürlich auch nicht fehlen.

Immerhin zeigt es den Weg zu den Pilzen, aus denen die Drogen gewonnen werden.

Noch in der ersten halben Minute sind außerdem schon die ersten Freimaurersymbole zu sehen. Zum einen wäre da der Schirm, natürlich in Schwarz/Weiß gehalten.

Und der ebenfalls schwarz/weiße Schachbrettboden als Spielwiese für sexuelle Perversionen.

Weiter geht es mit offensichtlicher Satanismussymbolik. Der Baphomet hat passend zum Anlass einen gehörnten Hasenschädel. Im Prinzip könnte das auch eine Anspielung auf den Playboy sein, denn die blanken Titten haben ein XX-Rating.

Was mit diesem Sexbunny hinter der Kamera passiert, darüber wird lieber geschwiegen.

Ebenfalls nackt ist eine rothaarige Frau mit Hörnern, an der Aleister Crowley vermutlich seine Freude gehabt hätte.

Aber sicherlich hat auch der verrückte Hutmacher, welchen der Sänger verkörpert, an der „Hure Babalon“ Gefallen gefunden.

Bevor die wilde Party so richtig losgeht, müssen aber erst einmal lustige Pillen eingeworfen werden, die „Happiness“ bringen. Das Musikvideo ist wie eine einzige Anleitung zum Drogenkonsum. Aber das trifft ja bereits auf das literarische Vorbild zu.

Ob nur die Pillen im Hals kratzen oder die folgende Geste eine tiefere Bedeutung hat, lassen wir mal offen.

Die Pillen zeigen jedenfalls schnell Wirkung und plötzlich steht alles Kopf, einschließlich dem umgedrehten Kreuz auf der Hure Babalon.

Wenn’s erst mal richtig rein knallt, erscheint einem schlussendlich auch die Cheshire-Cat, stilecht mit Pentagramm-Ohrring…

…sowie die Raupe mit der Wasserpfeife, hier in einer sehr maskulinen Darstellung.

Der Typ an der Shisha betont sein linkes Horusauge, indem er das andere mit einem umgedrehten Satanspentagramm abdeckt.

Auf der Stirn trägt er zudem eine Mondsichel, die für sich genommen schon okkulte Bedeutung hat, hier allerdings die Sichel des Saturn repräsentieren könnte.

Man sollte meinen, mehr okkulte Symbolik ginge nicht. Doch was wäre ein satanistisches Musikvideo ohne das Siegel Satans auf dem nackten Leib von Alice?

Ähnlich okkulte Symbole blitzen auch immer mal wieder in einem Buch auf, welches sich bei genauerer Betrachtung als geschändete Bibel entpuppt.

Wenn da mal nicht die unheilige Dreifaltigkeit ihre Finger im Spiel hatte.

Der Hutmacher dreht zum Schluss noch mal richtig auf und zeigt sowohl den Baphomet mit erhobenem Zeigefinger…

…als auch die symbolischen Teufelshörner.

In seiner alternativen Gruftikluft trägt er zudem ebenfalls das Siegel Satans um den Hals sowie Buttons mit umgedrehtem Kreuz und Pentagramm.

Am Ende wirkt Alice irgendwie niedergeschlagen und scheint dem weißen Karnickel für den Horrortrip nicht gerade dankbar zu sein.

„Regression“ – Ein ernstes Thema wird verspottet

von Joe Doe

Es gibt eine ganze Reihe von Filmen über sexualmagische Rituale in satanistischen Kreisen, von denen Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“ aus dem Jahr 1999 der wohl bekannteste ist. Allerdings zeigen solche Werke immer nur Sexorgien unter Erwachsenen. Ritueller Kindesmissbrauch wurde dagegen nie wirklich offen thematisiert, sondern bestenfalls unterschwellig angedeutet. „Regression“ nimmt sich nun dieses heiklen Themas an, doch wer eine ehrliche Aufarbeitung erwartet, wird leider enttäuscht.

Der Film wirbt gleich zu Beginn damit, dass er auf wahren Begebenheiten beruht. Das wird später noch sehr wichtig sein, wenn es um die Schlussfolgerungen geht. Die angeblichen Ereignisse sollen sich jedenfalls 1990 in mehreren Gemeinden von Minnesota abgespielt haben, wofür stellvertretend der fiktive Ort Hoyer stehen soll. Gedreht wurde der Film allerdings in Kanada und Spanien. Es darf daher bezweifelt werden, dass tatsächlich vor Ort recherchiert wurde.

Zur Eröffnung gibt es gleich mal das umgedrehte Satanskreuz, gefolgt vom aufrechten Christenkreuz. Wie in der Hölle, so im Himmel. Der Truck, in dem das Christenkreuz hängt, gehört John Gray (David Dancik), was im Prinzip schon verrät, dass er kein Satanist ist.

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Kurz darauf gesteht John, seine Tochter Angela (Emma Watson) vergewaltigt zu haben, obwohl er sich nicht daran erinnern kann. Das ergibt aber überhaupt keinen Sinn, denn solche Verbrechen werden in der Regel vom Opfer verdrängt und nicht vom Täter. Überhaupt macht John Gray einen sehr verwirrten Eindruck und gesteht im Prinzip nur deshalb, weil er nicht glauben kann, dass seine Tochter lügt. So wie er argumentiert, würde er ihr wohl sogar glauben, wenn sie behaupten würde, der Himmel sei grün.

Detective Bruce Kenner (Ethan Hawke) übernimmt den Fall und fährt mit einem Kollegen zum Haus der Grays, wo er Angelas Großmutter Rose (Dale Dickey) über das Geständnis ihres Sohnes informiert. Als Kenner das Zimmer von Angela sehen möchte, weist nicht etwa Rose ihm den Weg, sondern sein Kollege George Nesbitt (Aaron Ashmore). Dieser kennt sich so gut in dem Haus aus, weil er ein Freund der Familie ist.

Im Haus wirkt alles unverdächtig, ja geradezu christlich, weshalb Nesbitts Verhalten zu diesem Zeitpunkt das einzig Seltsame ist. So schaltet er auf der Rückfahrt eine Radiosendung über Satanismus weg, weil er offenbar nicht möchte, dass sich Kenner mit diesem Thema beschäftigt. Es scheint, als würde hier eine Brotkrumenspur gelegt.

Am nächsten Tag versucht der Psychologe Kenneth Raines (David Thewlis), das noch seltsamere Verhalten von John Gray zu erklären. Er rät zu einer Hypnose-Regression, womit wir beim Kernthema des Films wären. Es geht nämlich um nichts anderes als um die öffentliche Wahrnehmung dieses Themas, welche hier manipuliert werden soll. Wer ein Interesse daran hat, verrät bereits unterschwellig die Nummer an der Tür des Psychologen. Es ist die 303 oder kurz gefasst die 33 Grade der Freimaurerei nach Schottischen Ritus. Wer jetzt noch eine wahrheitsgetreue Aufarbeitung von Fällen rituellen Kindesmissbrauchs erwartet, setzt sich den Hut wahrscheinlich mit dem Hammer auf.

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Die Regressionssitzung beginnt damit, dass Detective Kenner die Mitschrift von Angela Grays Aussage vorliest. Allein das ist schon ein grober Verstoß, denn kein ernstzunehmender Therapeut würde eine Hypnose mit der vorgefertigten Meinung einer anderen Person beginnen. Die anschließenden Fragen sind allesamt manipulativ und suggerieren bereits die Antworten. Zudem liest Kenner weiter die Aussagen von Grays Tochter laut vor. So sieht dieser sich letztendlich selbst seine Tochter vergewaltigen.

Es ist mehr als offensichtlich, dass die Hypnose-Regression als Mittel der Wahrheitsfindung demontiert werden soll. Es stimmt zwar, dass den Probanden durch suggestive Frage alles möglich eingeredet werden kann. Man könnte ihnen sogar weismachen, sie seien ein Hund, wonach sie dann bellend auf allen Vieren herumlaufen, bis der Hypnotiseur ein Codewort nennt. Das machen allerdings nur Show-Hypnotiseure und Scharlatane.

Hypnotiseure, die ihr Handwerk verstehen, würden niemals suggestive Fragen stellen oder gar absichtlich falsche Erinnerungen implantieren. Wenn die Fragen objektiv gestaltet werden (Wer sind Sie? Wo sind Sie? Was passiert dort gerade?), kann dies sehr wohl echte unterdrückte Erinnerungen zutage fördern. Im Film bekommt man jedoch nur die total falsche Herangehensweise präsentiert, die jeder verantwortungsbewusste Psychologe ablehnen würde.

Das geht schließlich sogar so weit, dass Professor Raines dem armen Gray einredet, dass er die Ereignisse nicht durch seine Augen sieht, sondern jemand anderes beteiligt ist. Doch warum sieht John dann alles aus der Ich-Perspektive? Hypnose kann ja wohl kaum die Erinnerungen eines Fremden zutage fördern.

Schlussendlich fragt Raines, ob jemand im letzten Jahr in Grays Haus gewesen sei. Wieder eine manipulative Frage, denn binnen eines Jahres waren mit Sicherheit mehrere Gäste dort. Da Detective Nesbitt ein Freund der Familie ist, baut Gray ihn in die falsche Erinnerung ein und zack gibt es einen weiteren Tatverdächtigen. Bruce Kenner verhaftet seinen Kollegen, der zwar mangels Beweisen bald wieder frei ist, aber seinen Job verliert.

Weiter geht es zur Kirche, wo Kenner erstmals Angela befragt. Diese hat ihrem Vater bis dato nur eine Vergewaltigung angelastet, doch nachdem der Ermittler ein Ritual erwähnt, spinnt sie ihre Geschichte weiter. Plötzlich wimmelt es von vermeintlichen Satanisten und natürlich kann Angela auch George Nesbitt identifizieren. Immerhin ist er unter den ganzen Fotos der Einzige, zu dem sie einen Bezug hat.

Der Fall erzeugt langsam mediale Aufmerksamkeit und eine Reportage über Satanismus beflügelt Detective Kenner in seiner Theorie des rituellen Missbrauchs. Kurz zuvor erhält John Gray Besuch von Reverend Murray (Lothaire Bluteau), der ihm weitere Details von Angelas Geschichte um die Ohren haut. Er soll seiner Tochter ein umgedrehtes Kreuz in den Leib gebrannt haben. Da er nicht ganz zurechnungsfähig ist, gibt Gray dies zu und wie Angela dem Detective später zeigt, hat sie tatsächlich eine solche Narbe.

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In einer Einsatzbesprechung der Polizei macht sich ein junger Kollege derweil über Satanismus lustig. Er hält geopferte Babys und Snuff-Filme für bescheuert. Spätestens an dieser Stelle wird offensichtlich, dass der Regisseur Alejandro Amenábar beabsichtigt, diese ernsten Themen als Verschwörungstheorien zu diskreditieren. Ganz so, als gäbe es weder Satanismus noch Snuff-Filme.

Das ist geradezu zynisch, da Amenábar die Snuff-Industrie bereits 1996 in seinem Werk „Tesis – Der Snuff Film“ thematisiert hat. Die Protagonistin in diesem Film hieß interessanterweise ebenfalls Angela, allerdings kam diese damals noch einem echten Skandal auf die Spur. Inzwischen verleugnet Amenábar die Existenz solcher Grausamkeiten, obwohl sie jederzeit für jedermann im Deep Web verfügbar sind. Wenn hier also etwas bescheuert ist, dann ist es „Regression“.

Doch bevor der Fall Angela aufgedeckt wird, verrennen sich Detective Kenner und Professor Raines erst noch etwas weiter in ihre Theorie. Sie suchen Angelas Bruder Roy in Pittsburg auf, der ihnen allerdings nur offenbart, dass sein Vater ein Alkoholiker war und sich seine Mutter deshalb das Leben genommen hat. Erst unter Hypnose erzählt er etwas von Leuten mit schwarzen Kapuzen, die nachts in sein Zimmer gekommen sind. Dumm nur, dass Kenner ihm genau das kurz zuvor eingeredet hat, womit diese Regression wieder absolut suggestiv und daher nicht zu gebrauchen ist.

Zumindest fallen den beiden Ermittlern einige Widersprüche zwischen den Aussagen von Angela und der Hypnosesitzung ihres Bruders auf. Leider deuten sie diese falsch und schließen nun die Großmutter in den möglichen Täterkreis ein. Die alte Frau bekommt daraufhin einen Nervenzusammenbruch und verfällt dem Alkohol.

Bruce Kenners Phantasie wird indes immer weiter beflügelt. Zum einen bekommt er eine FBI-Akte zum Thema Satanismus in die Hände, zum anderen flößt Angela ihm immer weiter Angst ein. Sie erzählt ihm etwas von schwarzen Messen, Unzucht, Folter, Kindstötungen und Kannibalismus. Außerdem warnt sie ihn, dass man nun auch ihn töten würde und kurz darauf spricht sie von merkwürdigen Personen, die sie anstarren. Dies sei eine Todesdrohung.

Ab diesem Punkt wird Bruce restlos paranoid und schon bald sieht auch er Leute, die ihn zu beobachten scheinen. In der darauffolgenden Nacht wird er von einigen Satanisten in schwarzen Kutten heimgesucht, die ihn mit einer Injektion paralysieren. Als erstes sieht er eine alte Frau, die den Zeigefinger vor den Mund hebt. Eine Geste der Verschwiegenheit.

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Danach wird eine Frau in roter Robe in sein Schlafzimmer geführt, die ihn vergewaltigt. Normalerweise soll die Lady in Rot nur verführen, doch in dieser Situation ist Bruce kaum in der Lage, abzulehnen.

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Die umstehenden Satanisten machen derweil Erpresserfotos. Eine typische Taktik von Satanisten, um sich das Schweigen von Mitwissern zu sichern.

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Zum Schluss verwandelt sich die nackte Schönheit ist eine hässliche, runzlige Alte, deren weiße Augen auf dämonische Besessenheit hindeuten. Kurz darauf wacht Bruce auf und alles entpuppt sich als übler Traum.

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Noch hält Bruce jedoch an seiner Paranoia fest. Als nächstes konfrontiert er Rose Gray mit den Zeichnungen ihres Sohnes, die den Teufel und schwarze Messen zeigen. Doch halt, solche Bilder zeichnen doch sonst die Opfer, also müsste derartiges doch von Angela kommen. Ein Täter, der alles verdrängt und Bilder wie ein 8-jähriger kritzelt, hat absolut nichts mit wahren Begebenheiten zu tun.

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In der Nacht darauf bekommt Rose Halluzinationen von einer schwarzen Teufelskatze, dreht durch und springt aus dem Fenster. Es mag zwar sein, dass die Anschuldigungen die alte Frau sehr mitgenommen haben, aber dass es sie in den sprichwörtlichen Wahnsinn treibt, ist etwas arg dick aufgetragen. Die Halluzinationen lassen sich eigentlich nur durch bunte Pilze erklären.

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Bruce ergeht es jedoch nicht viel besser. In seiner Wohnung stapeln sich Schriften über satanische Symbole und das Böse. Ironischerweise ist dabei seine Dienstwaffe nie weit. Das wäre eine nette Bildsprache, wenn es auf Polizeigewalt anspielen sollte.

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Allerdings braucht Bruce die Waffe für sein Sicherheitsempfinden, denn kurz zuvor hat er einen Drohanruf bekommen. So langsam dreht auch er aufgrund der psychischen Belastung und Überarbeitung durch, was üble Folgen hat. Auf dem Friedhof lässt er sich im Schatten eines Obelisken von Angela zu einem Kuss verleiten, was vom Reverend beobachtet wird. Nun ist er tatsächlich erpressbar. Nur nicht so, wie anfangs gedacht. Wie sich nämlich kurz darauf für die Zuschauer herausstellt, steckt Angela selbst hinter den Drohanrufen.

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Im Prinzip ist der Fall damit schon gelöst, doch nicht für Bruce. Der muss erst noch einen weiteren Alptraum durchleben, in dem er unter Drogen in die Satanssekte eingeweiht wird. Man führt ihn zu einem Altar, auf dem eine schwarze Katze sitzt und miaut. Doch bei genauerer Betrachtung liegt dort ein Baby und schreit.

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Wie sich das Baby wohl bei den Dreharbeiten gefühlt haben muss?

Wie sich das Baby wohl bei den Dreharbeiten gefühlt haben muss?

Im nächsten Moment bekommt er Beifall und stellt fest, dass er Blut an den Händen kleben hat.

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Detective Kenners Paranoia erreicht nun ihren Höhepunkt. Erst geht er im Revier auf Nesbitt los, der nur seine Sachen abholt, dann weigert er sich zu glauben, dass Angela sich die Narbe in Form eines umgedrehten Kreuzes selbst zugefügt hat. Schließlich kommt ihm dann aber doch die Erkenntnis. Erst erfährt er von John Gray, dass dieser ein evangelikaler Christ ist, der sich selbst die Schuld daran gibt, dass sein Sohn schwul ist. Ähm, okay. Und deshalb gesteht er eine Vergewaltigung an seiner Tochter, die nie stattgefunden hat?

Als nächstes entdeckt Bruce eine Suppenwerbung, auf welcher die alte Frau aus seinen Träumen abgebildet ist. Ebenso wie im Traum hält die Werbeoma den Zeigefinger vor den Mund. Ganz so, als wollte sie damit sagen: „Psst, es gibt Satanismus. Aber ihr sollt gefälligst glauben, alles wäre nur Bullshit!“

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Das ist jetzt die Auflösung? Angela ist eine eiskalte Lügnerin, die ihre Familie hasst und Aufmerksamkeit auf sich lenken will. Ihr Vater, ein ehemaliger Junkie und Alkoholiker, ist komplett weich in der Birne, leidet unter einem Schuldkomplex und hat deshalb alles auf sich genommen. Die ganzen Hypnoseregressionen sind ein Schwindel, der vom ehrgeizigen Professor Raines vorangetrieben wurde und Bruce hat sich aus allem Möglichen eine Verschwörungstheorie gebastelt. Der Rest ist Massenhysterie.

Einzig die Verfolgung durch zwei schwarz vermummte Typen hat sich Bruce Kenner nicht eingebildet. Die lauern ihm in seiner Wohnung auf und greifen ihn an. Doch welch Überraschung, es sind keine Satanisten. Es ist sein ehemaliger Kollege George Nesbitt mit einem Kumpan. Dieser wollte sich einzig an Kenner rächen, weil er durch dessen falsche Anschuldigungen seinen Job verloren hat. So unschuldig der Polizist im Film auch sein mag, in der Realität hängen oft Polizeibeamte mit in der Satanistenszene drin, weshalb es fast immer gelingt, Missbrauchsfälle zu vertuschen. Eine böse Anspielung, die hier, wie alles andere verleugnet wird.

Der Film endet damit, dass Detective Kenner durch seinen paranoiden Verschwörungswahn Angela geholfen hat, ihre Familie sowie das Leben seines Kollegen Nesbitt zu zerstören. Kurz vor dem Abspann wird noch behauptet, dass es in Folge der Massenhysterie ähnliche Vorfälle gab, bei denen jedoch nie Beweise für rituellen Missbrauch durch satanische Sekten gefunden wurden. Dies ist eine bedenkliche Verzerrung der Tatsachen. Zwar gab es Vorfälle wie den der McMartin Preschool in den 1980ern, wo die Verdächtigen nach jahrelangen Prozessen freigesprochen wurden, nachdem keine Beweise für ihre Schuld gefunden werden konnten. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Thema an sich eine Erfindung ist.

Fazit: „Regression“ gibt sich nicht einmal ansatzweise Mühe, das Thema des rituellen Missbrauchs objektiv aufzuarbeiten. Stattdessen werden alle tatsächlichen Beweise ignoriert und Satanssekten als reine Verschwörungstheorie abgetan. Das ist ein heftiger Tritt ins Gesicht aller Opfer, von denen es weltweit Millionen gibt.

Für Emma Watson muss es dabei besonders heftig gewesen sein, bei dieser Verleugnungskampagne mitzumachen. Immerhin spielte sie als Kinderstar in den hochgradig okkulten „Harry Potter“-Filmen mit und über die pädophilen Machenschaften der Filmindustrie hat Ex-Kinderstar Corey Feldman schon vor Jahren alles gesagt. Weiterhin spielte Watson 2015 in „Colonia Dignidad“ mit. Einem Film über eine reale Sekte in Chile, deren Anführer Paul Schäfer (1921-2010) sich nachweislich an Kindern vergriffen hat. Also ist Kindesmissbrauch doch keine bloße Einbildung.

Der Angriff auf die Hypnoseregression geht in eine ähnliche Richtung. So wie sie im Film dargestellt wird, ist sie selbstverständlich komplett unseriös. Nur hat das eben nicht allzu viel mit der Realität zu tun. Hinzu kommt, dass Missbrauchsopfer wie Cathy O’Brien sich durchaus auch ohne Hypnoseregression sehr detailliert an ihre Erlebnisse erinnern können und teils sogar ärztliche Befunde für die an ihnen begangen Verbrechen vorlegen können. Das wird im Film ebenfalls komplett ausgeblendet.

Wie es scheint, will die Filmindustrie mit diesem Machwerk alle Anschuldigungen unter den Teppich kehren. Die Zuschauer sollen glauben, dass sowohl der in der Filmindustrie weit verbreitete Satanismus als auch sämtliche prominenten Fälle von Kindesmissbrauch nichts als ein Schwindel sind. Die Lüge, die dieser Film verbreitet, ist so offensichtlich und ungeheuerlich, dass eigentlich kein vernunftbegabter Mensch darauf hereinfallen sollte. Leider tun es manche trotzdem.

Kinoplakat mit Betonung auf das Horusauge.

Kinoplakat mit Betonung auf das Horusauge.

The Purge: Anarchy – Der Widerstand wächst

von Joe Doe

„The Purge“ präsentiert uns eine Zukunftsvision der USA, in der alle Straftaten für eine Nacht erlaubt sind. Dreht sich der erste Teil noch um das Schicksal einer Familie, deren Sohn einem Obdachlosen das Leben rettet, ist der „The Purge: Anarchy“ etwas größer angelegt. Statt einem kleinen Akt des Widerstandes, welcher das politische System infrage stellt, gibt es diesmal eine offene Rebellion.

Die Handlung beginnt am späten Nachmittag des 21. März 2023 (Quersumme 13), um 4:34 Uhr (Quersumme 11). Die Regierung feiert sich dafür, dass die Arbeitslosenquote bei nur noch 5% liegt und immer weniger Menschen in Armut leben. Das hat jedoch nichts mit der Schaffung gut bezahlter Arbeitsplätze zu tun, wie sich schon bald herausstellt. Ebenso wird durch die Purge die Kriminalität nicht gesenkt, sondern auf eine Nacht konzentriert. Dabei entstehen ganz neue Betätigungsfelder für kriminelle Banden. Doch dazu später mehr.

Eva Sanchez (Carmen Ejogo) gehört zur unteren Einkommensklasse und arbeitet im Restaurant von Mrs. Crawley (nein, nicht Crowley). Sie muss sich nach Feierabend beeilen, um sich rechtzeitig vor Beginn der Purge in ihrer Wohnung zu verbarrikadieren. Andere Leute, darunter Sergeant Leo (Frank Grillo), bereiten sich indes schon auf die Jagd vor. Er handelt aus Rache, da sein Sohn bei einem Autounfall mit Fahrerflucht getötet wurde.

Das Ehepaar Liz (Kiele Sanchez) und Shane (Zach Gilford) gehört indes zur Mittelschicht und will die Nacht in Ruhe daheim verbringen. Um nicht in Staus zu geraten, fahren sie durch Nebenstraßen, wo die Einwohner bereits ihre Häuser vernageln. Shane zappt ganz entspannt durch das Fotoalbum auf seinem Tablet-PC und stößt dabei auf einen Schnappschuss, der ihn und seine Frau mit Freimaurergesten zeigt. Sie macht das „V“, während er mit „M“-Geste posiert.

01 V & M

Auf den großen Monitoren in der Stadt läuft bereits die staatliche Propaganda, verkündet durch den neuen Gründungsvater Donald Talbot. Ob der Vorname des Politikers wohl eine Anspielung auf Donald Trump ist? Es würde auf alle Fälle passen.

02 Propaganda

Im Internet schaut sich Evas Tochter Cali (Zoe Soul) derweil Videos einer revolutionären Gruppe an, welche die Purge als das gottlose Ritual verurteilt, was sie nun einmal ist. An dieser Stelle wird zum ersten Mal offensichtlich, dass es einen organisierten Widerstand gibt. Großvater Rico (John Beasley) ist davon jedoch wenig begeistert und bezeichnet die Botschaft als „Scheiß“. Dabei müsste er es besser wissen, denn er gehört zur Unterschicht und hasst die Purge-Nacht.

03 Stimme des Widerstands

Liz und Shane haben in der Zwischenzeit ihre erste Begegnung mit einem Gang-Mitglied. Der Typ hat sein Gesicht wie einen Totenschädel geschminkt und sich ein umgedrehtes Satanskreuz auf die Stirn gemalt.

04 Cro

Das erinnert stark an die Maske des deutschen Rappers Cro und erklärt sogleich, warum dieser eine Pandamaske trägt. Das Gesicht des Pandas wirkt wie ein Totenschädel und genau deshalb liegen Pandas momentan so im Trend. Cro kopiert im Prinzip Sido, nur geht er etwas dezenter vor.

Satanic Panda

Ein anderes Gangmitglied trägt eine Maske mit der Aufschrift „God“. Damit ist die Gottwerdung des Menschen gemeint, denn in der Purge-Nacht darf jeder über Leben und Tod anderer entscheiden. Noch expliziter kann man nun wirklich nicht darauf hinweisen, welch satanisches Ritual die Säuberung ist.

05 Falscher Gott

Wie sich kurz darauf zeigt, hat die Gang das Auto von Liz und Shane manipuliert, sodass sie nach wenigen hundert Metern auf der Strecke bleiben. Obwohl die Purge noch nicht begonnen hat, werden sie bereits gejagt.

Eva und Cali sitzen indes daheim vorm Fernseher, wo die Sendung „News 13“ den Countdown anzählt. Wo Menschen geopfert werden, ist der Schlangenträger nicht weit. Das Programm wird unterbrochen und nach einem kurzen staatlichen Hinweis über die Regeln der Säuberung ertönen die schrecklichen Sirenen, welche den Beginn des Massakers verkünden. Ab nun bricht die Hölle über die USA herein.

06 News 13

Doch nicht nur auf den Straßen wird gemordet. Wie Eva feststellen muss, hat sich ihr Vater für 100.000 $ an eine reiche Satanistenfamilie verkauft, damit die ihn auf einer Snuff-Party töten kann. Da er ohnehin schwer krank war, wollte er seiner Tochter und Enkelin einen Gefallen tun. Das mag zwar nobel klingen, doch es ist sowohl moralisch verwerflich als auch naiv. Es mag zwar sein, dass seine Hinterbliebenen das Geld gut gebrauchen könnten, aber dazu müssen sie erst einmal selbst die Nacht überleben. Den Großvater ersetzt es ihnen in jedem Fall nicht und bei dem, was die Satanistenbrut mit Opa Rico vorhat, wäre die Krankheit die angenehmere Art des Abtritts gewesen.

07 Auf zur Schlachtbank

08 Snuff-Party

Wie aufs Stichwort werden Eva und Cali von ihrem Vergewaltigernachbar Diego (Noel Gugliemi) überfallen, der sein inneres Biest an den beiden herauslassen will. Bevor der dreckige Schuft loslegen kann, dringen jedoch Special Forces in das Gebäude ein. Während Regierungsbeamte und Militär Immunität genießen und nicht angegriffen werden dürfen, nehmen sie selbst sehr wohl an der Säuberung teil.

09 Stormtrooper

Die beiden Frauen werden vor einen LKW gezerrt, wo sie auf ihre Hinrichtung warten. Wie sich herausstellt, benutzen die neuen Gründungsväter das Militär, um gezielt Armenviertel zu dezimieren. Der Verdacht, dass die Säuberung ein staatliches Ausrottungsprogramm gegen Arme, Arbeitslose und Obdachlose ist, wäre damit bestätigt.

10 Gründungsvater

Leo, der noch einen Funken Menschlichkeit in sich trägt, schreitet ein und knallt die Soldaten über den Haufen. Den Gründungsvater schießt er ebenfalls an und rettet damit das Leben der zwei Frauen. Liz und Shane, die noch immer vor der Gang fliehen, retten sich indes in Leos Auto. Als er die beiden in seinem gepanzerten Wagen erwischt, bleibt nicht viel Zeit zum diskutieren. Die Gang rückt bereits an und der Senator erholt sich ebenfalls. So bleibt Leo nichts anderes übrig, als mit vier Passagieren weiterzufahren.

Die Reise währt jedoch nicht lange, denn der Motor hat eine Salve vom Regierungstruck abbekommen. Leo ist nach wie vor entschlossen, zu seinem Ziel weiter zu ziehen und die anderen im Stich zu lassen. Erst als Eva ihm verspricht, dass er das Auto einer Freundin haben kann, wenn er die vier zur dieser in Sicherheit bringt, kehrt er um und hilft ihnen weiter. Einmal mehr siegt seine menschliche Seite, wenn auch diesmal aus pragmatischen Gründen.

Während die fünf weiter fliehen, wird das Nachrichtennetzwerk exakt 6 Stunden vor Ende der Purge vom Widerstand gehackt. Der Sprecher der Rebellen prangert diesmal nicht nur die Säuberung an, sondern das kapitalistische System als Ganzes. Zudem kündigt er Vergeltungsmaßnahmen gegen die reiche Elite an. Passend dazu betreten die Flüchtlinge gerade das Bankenviertel, in dem nicht viel los ist. Bankraub ist zwar ebenfalls ein für 12 Stunden erlaubtes Delikt, doch die Banken sind nicht blöde und haben ihre Reserven rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Irgendwie erinnert der mordende Pöbel ein wenig an Pegida, denn die machen ebenfalls immer einen Bogen um die Bankenviertel.

Immerhin einer hat sich jedoch erbarmt und einen Börsenmakler aufgeknüpft. Scheinbar war hier der Widerstand aktiv, denn eine Straße weiter steht ein verlassener Regierungstruck mit einer Handvoll toter Soldaten drum herum. Wie zur Bestätigung entdecken die fünf ein Graffiti von den Rebellen an der nächsten Wand.

11 Bösenmakler

Im Truck selbst finden die Flüchtigen eine gigantische Überwachungsanlage, die auf öffentliche Kameras zugreift. Einige Monitore zeigen Stadtpläne, auf denen bestimmte Gebäude in sozialen Problemvierteln markiert sind. Ein weiteres Indiz für die wahren Absichten, welche die Gründungsväter mit der Purge verfolgen. Und eine Warnung, dass noch mehr Trucks unterwegs sind, welche Leo wegen seines Angriffs auf Regierungsbeamte auf dem Kicker haben.

12 Big Brother

13 Angriffsziele

Als der nächste Truck auftaucht und an der nächsten Ecke schon wieder der mordende Pöbel wartet, entschließen sich die Überlebenden, den Rest der Strecke in der U-Bahn zurückzulegen. Dort fragt Cali Leo, warum er ihnen geholfen hat. Sie meint, dass purgen, egal aus welchem Grund, falsch ist. Zwar rät Leo ihr, den Mund zu halten, dennoch weiß er in seinem tiefsten Innern, dass sie recht hat. Um Cali zu schützen, überlässt er ihr sogar seine schusssichere Weste.

Kurz darauf treffen die fünf auf einige Obdachlose. Die sind zwar harmlos, aber genau deshalb eine leichte Beute sind. Die Jäger lassen nicht lange auf sich warten und benehmen sich in einem „Mad Max“-Szenario.

14 Mad Max Bande

Shane und Liz halten den anderen den Rücken frei, damit sie entkommen können. Zwar gelingt es ihnen, die Verfolger zu erledigen, doch Shane fängt sich dabei eine Kugel ein. An der Blue Line Station gehen alle wieder an die Oberfläche, um der Hölle in der U-Bahn zu entkommen. Oder wartet die Hölle nicht eher an der Oberfläche? Die satanische Zahl 6 ist jedenfalls nicht weit.

15 Blue Line 6

Sie schaffen es zwar alle zu Evas Freundin Tanya (Justina Machado), doch sie wurden von einer Überwachungskamera aufgezeichnet und ein Regierungstruck ist bereits unterwegs zu ihnen. Da soll noch mal einer behaupten, die Überwachung diene unserem Schutz!

16 Verkehrskamera

17 Trucks

In Tanyas Wohnung scheint es zunächst sicher zu sein, überall stehen christliche Symbole und die Familie distanziert sich von der Purge. Das sollte Leo langsam auch tun, denn das versprochene Auto gibt es gar nicht. Bevor er so richtig sauer auf Eva werden kann, dreht die Mitbewohnerin Lorraine (Roberta Valderrama) durch und erschießt ihre Schwester Tanya. Offenbar ist ihr Macker mit ihrer eigenen Schwester fremdgegangen. Der passende Zeitpunkt für Leo und Co. sich zu verabschieden, zumal ihnen das Militär schon an den Fersen klebt.

Sie können den Schergen der Gründungsväter zwar entkommen, doch sie laufen direkt vom Regen in die Traufe. Auf der anderen Seite des Zauns wartet bereits die Gang und verschleppt alle in ihrem Transporter. Erstaunlicherweise wollen die Gangster aber gar niemanden töten. Für sie ist die Purge ein Geschäft. Sie sammeln die Überlebenden auf und verkauften sie an reiche Säcke, welche sie dann auf Snuff-Partys meistbietend weiterverhökern.

18 Für eine Handvoll Dollar

Die feine Gesellschaft aus Politikern, Geschäftsleuten, Entertainern und reichen Erben sitzt bei Musik und alkoholischen Getränken beisammen und ersteigert sich ihre Opfer, welche sie gleich darauf in einer vorpräparierten Jagdarena dahinschlachtet. Das wirklich Üble an dieser Szene ist, dass es vergleichbare Snuff-Partys tatsächlich gibt und kriminelle Banden in die Belieferung mit frischen Mordopfern verstrickt sind.

19 Feine Gesellschaft

20 Auktion

Vor der Jagd stellen sich die Jäger noch kurz zum Gebet auf. Doch die beten nicht zu Gott, sondern zu den neuen Gründungsvätern.

21 Gebet

Der Rest der High Society schaut dem Treiben durch eine kugelsichere Scheibe zu. Zwar sind die Opfer unbewaffnet und bewegen sich durch einen dunklen Parkour, während schwer bewaffnete Jäger mit Nachtsichtgeräten Jagd auf sie machen, aber sicher ist sicher. Die Szene ist so dekadent wie menschenverachtend.

22 Zuschauer

Leo gelingt es dank seiner Militärausbildung dennoch, fünf der Gegner auszuschalten, woraufhin die letzten zwei das Weite suchen. Die feine Gesellschaft ist offensichtlich sehr darüber entsetzt, dass es plötzlich einige der Ihren trifft. Das spiegelt exakt die geistige Einstellung der Superreichen wider. In der Menschheit sehen sie nur wertlose Tiere, bestenfalls noch eine Ressource, aber wehe es erwischt ihresgleichen.

In dem Fall greifen sie ganz schnell zu unfairen Methoden. Als sich das Blatt für die Opfer wendet, schickt die Dame des Hauses einen Truppe Bewaffneter in die Arena, gegen den die Überlebenden keine Chance haben. Shane fällt dem feigen Angriff als erster zum Opfer. Doch dann geschieht plötzlich etwas Unerwartetes. Das Gebäude wird von Rebellen gestürmt, die auch verbotenen Sprengstoff verwenden. So fühlt sich das an, wenn plötzlich jemand anders die Regeln macht und die Millionäre die Gejagten sind. Ein herrliches Gefühl, denn die Rebellen töten nicht aus Spaß, sondern für die Gerechtigkeit.

Auffällig ist, dass die meisten der Rebellen Afroamerikaner sind. Allen voran ihr charismatischer Anführer Carmelo (Michael K. Williams). Auch darin zeigen sich Parallelen zur Realität, denn die Afroamerikaner zählen, neben anderen Minderheiten, zu den Hauptopfern von Armut und staatlicher Repression. Das ist gewiss nicht die Art von Bürgerkrieg, welche sich die Elite wünscht. Deren Definition von Bürgerkrieg entspricht eher der Purge, also wenn weiße Rassisten Jagd auf Schwarze und reiche Trumps Jagd auf Arme machen. „Fuck you, neue Gründungsväter!“

23 Gegenschlag

Während sich Liz dem Widerstand anschließt, um Shanes Ermordung zu rächen, will Leo immer noch sein Werk vollenden. Im Parkhaus klaut er der Veranstalterin der Snuff-Party erst mal das Auto. Leider erschießt er sie nicht, obwohl sie es absolut verdient hätte. Aber vielleicht will er auch einfach nicht mehr so sein, wie die Elite ihn haben will. Jedenfalls jagt er der arroganten Millionärin einen gewaltigen Schrecken ein. Da fühlt sie sich auf einmal gar nicht mehr so überlegen.

Mit dem erbeuteten Auto fährt Leo zu dem Haus des Mannes, der seinen Sohn unter Alkoholeinfluss totgefahren hat. Eva und Cali begleiten ihn und Cali versucht noch ein letztes Mal, ihn von seiner Rache abzuhalten. Er geht dennoch ins Haus und stellt den Kerl im Schlafzimmer. Er zerrt ihn aus dem Bett, konfrontiert ihn mit seiner Tat und legt ihm ein Messer an die Kehle.

Als er das Haus wieder verlässt, wird er vom neuen Gründungsvater angeschossen, der nun seine Rache einfordert. Bevor er ihm den Rest gibt, erklärt er noch, warum er damit bis kurz vor Ende der Purge-Nacht gewartet hat. Er wollte, dass Leo erst sein Opfer tötet, bevor er Leo tötet. Der fiese Politbonze wollte es vermeiden, ein Leben zu retten, denn seiner Ansicht nach töten die Amerikaner nicht genug. Das ist auch der Grund, warum Seinesgleichen mit dem Militär nachhilft. Sie wollen die Bevölkerung kontrollieren und das funktioniert nur, wenn man sie drastisch reduziert. Allen voran die Armen, die kaum oder keine Steuern zahlen und daher als nutzlose Esser erachtet werden.

25 Schlechter Mensch

Kurz bevor der Gründervater zum finalen Todesschuss ansetzt, wird er unvermittelt von einem Kopfschuss erwischt. Abgefeuert wurde er vom Hausbesitzer. Überraschung, Leo hat den Mann verschont, was nun wiederum ihm das Leben gerettet hat. Er hat seine Seele gereinigt, wenn auch nicht im Sinne der neuen Gründungsväter. Er fand seine Erlösung durch Vergebung. Der Tod seines Sohnes war kein vorsätzlicher Mord, sondern ein Unfall. Mord wäre es gewesen, sich am Verantwortlichen zu rächen.

Die Purge-Nacht endet, bevor die Regierungssoldaten ihrerseits den toten Gründungsvater rächen können. Eva und Cali sind sichtlich stolz auf Leo und begleiten ihn zum Krankenhaus. Statt jemanden zu töten, hat Leo drei Leben gerettet. Das ist schon fast ein Happy End.

27 Happy End

Fazit: „The Purge: Anarchy“ setzt den ersten Teil der Reihe gekonnt fort. Dabei ist er keineswegs so blutrünstig, wie die Handlung vermuten lässt. Statt einem hirnlosen Massaker gibt es viel Stoff zum Nachdenken. Denn obwohl die Säuberung ein satanisches Ritual ist, geht es im Kern doch darum, in dieser unmenschlichen Welt seine Menschlichkeit zu bewahren. Außerdem bekommt die Elite, die diesen ganzen Opferzirkus veranstaltet, endlich das, was sie verdient.

28 Bewaffnete Staaten von Amerika

Dark Shadows – Mind Control für Vampire

von Joe Doe

Ursprünglich war “Dark Shadows” eine Vampirserie, die von 1966 bis 1971 lief. 1991 folgte eine Neuauflage und 2012 schließlich der Kinofilm von Tim Burton. Den ersten Barnabas Collins spielte Jonathan Frid (1924-2012), welcher noch kurz vor seinem dahinscheiden einen kleinen Cameo-Auftritt in Burtons Remake hatte. Seine einstige Rolle wurde indes von Johnny Depp verkörpert, was nicht passender hätte sein können, da es in diesem Film doch weniger um Vampire als vielmehr um Mind Control geht.

Zudem strotzt der Film nur so vor Freimaurersymbolik. Noch bevor es richtig losgeht, sieht man bereits eine Galionsfigur an einem Schiff, welche einen Sonnenkranz über dem Kopf trägt und die typische M-Handgeste macht.

01 Galionsfigur

Diese Szene spielt im Jahr 1760 und handelt von Barnabas’ Reise nach Amerika, wo seine Eltern ein Fischereiunternehmen aufbauen. Sogar das Fischerdorf, in dem er aufwächst, ist nach seiner Familiendynastie benannt. Unweit von Collinsport liegt das private Anwesen namens Collinwood, welches ziemlich düster erscheint.

Gruselbude

Die wahre Finsternis tritt jedoch 15 Jahre später in Form der Hexe Angelique Bouchard (Eva Green) in Barnabas’ Leben. Sie liebt ihn, doch als er sie zurückweist, tötet sie seine Eltern durch einen Fluch. Es kommt also schon früh schwarze Magie ins Spiel, die stark an Voodoo erinnert.

03 Voodoo

Barnabas studiert daraufhin selbst okkulte Bücher. Darin findet er den wahren Namen Satans: Mephistopheles. Das goldene „M“ auf rotem Grund erinnert dabei stark an das McDonalds-Logo. Eine groteske Schleichwerbung für teuflisch schlechten Fraß.

04 McPhisto

Nach Barnabas’ Eltern muss auch seine Geliebte Josette (Bella Heathcote) dran glauben. Diese wandelt unter dem Einfluss der Hexe zum Widow’s Hill und stürzt sich in den Tod. Josette ist dabei nicht sie selbst sondern steht unter einer Art okkulter Gedankenkontrolle. Sie reagiert wie ferngesteuert, was im späteren Verlauf des Films noch interessant wird.

05 Manchurian Josette

Als Barnabas seiner Geliebten in den Tod folgen will, überlebt er den Sturz in die Tiefe. Angelique hat ihn dazu verdammt, ein Vampir zu sein.

06 Vampirisiert

Anschließend hetzt die Hexe den Pöbel gegen ihn auf und lässt ihn lebendig begraben. Wenn sie ihn nicht haben kann, soll ihn keine haben und sein Leiden soll bis in alle Ewigkeit andauern. Die Szene könnte natürlich auch im Bohemian Grove spielen.

07 Lebendig begraben

Weiter geht es im Jahr 1972, also in der Zeit, in der die Originalserie gerade abgesetzt worden war. Zu den Klängen der wundervollen Ballade „Nights in White Satin“ von The Moody Blues sitzt Victoria Winters (ebenfalls Bella Heathcote) im Zug und starrt Löcher in die Luft. Man merkt auf den ersten Blick, dass die Reinkarnation von Josette ebenfalls unter Mind Control steht. Als sie für ihr Vorstellungsgespräch als Gouvernante probt, gibt sie sich zudem zwei verschiedene Namen, was ein deutlicher Hinweis auf eine multiple Persönlichkeitsspaltung ist.

08 Mind Control Vicky

Weiterhin trägt sie, ebenso wie Josette, blaue Kleidung, diesmal mit roten Knöpfen und weißer Bluse darunter. Kurzum die Farben der Freimaurer.

09 Blau-Weiß-Rot

In Collinsport angekommen, gibt es erst einmal Schleichwerbung für Shell.

10 Shell Schleichwerbung

Nachdem Victoria von ein paar Hippies mitgenommen und am Anwesen abgesetzt wurde, wird sie vom verzottelten Hausmeister Willie (Jackie Earle Haley) in der heruntergekommenen Collinsbude begrüßt. Immerhin gibt es hier noch keine Schachbrettböden und dergleichen. Die gesamte Deko hat mit maritimen Dingen wie Wasser, Fischen und Seepferdchen zu tun. Das sollte nicht weiter verwundern, da die Collins bekanntlich im Fischereigewerbe tätig waren.

Das Vorstellungsgespräch führt die Tante des kleinen David, für den Victoria die Nanny spielen soll. Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) stellt die Bewerberin sofort ein, nachdem diese sich gegen Frauenrechte ausgesprochen hat. Als erstes suchen die beiden Elizabeths Tochter Carolyn (Chloë Grace Moretz) auf. Für eine Fünfzehnjährige ist deren Auftreten stark übersexualisiert und später werden bei Tisch noch einige anrüchige Masturbationsanspielungen über sie gemacht.

11 Carolsin

Beim Essen lernt Victoria Elizabeths Bruder Roger Collins (Jonny Lee Miller) und Dr. Julia Hoffman (Helena Bonham Carter) kennen. Der gestörte Sohn David (Gulliver McGrath) taucht zunächst als Gespenst zum Essen auf. Darunter trägt er einen gestreiften Pyjama, der an Häftlingskleidung erinnert. Doch wer hält ihn gefangen? Die CIA im Rahmen von MK Ultra?

12 David Pyjama

Gleich in der ersten Nacht begegnet Victoria dem Geist von Josette, die ihr die Ankunft von Barnabas ankündigt. Aber Moment mal, sollte sie nicht eigentlich deren Reinkarnation sein? Immerhin handelt es sich ja um dieselbe Schauspielerin.

13 Josettes Geist

Josettes Geist behält jedenfalls Recht, denn in derselben Nacht stoßen Bauarbeiter auf den Sarg des Vampirs. Dieser erweist sich für seine Befreiung als ziemlich undankbar und saugt erst einmal alle Anwesenden aus. Wie später zu hören ist, handelt es sich um insgesamt 11 Opfer, was auf die freimaurerische Dualität anspielt. 11 müssen sterben, damit einer leben kann.

Kurz nach der Mahlszeit wird Barnabas von einem hellen Schein erfasst. Es handelt sich um eine Leuchtreklame von McDonalds, die er sofort mit Mephistopheles in Verbindung bringt. Dann war die Initiale in dem alten Schmöker also tatsächlich Schleichwerbung und obendrein steht die Burgerbude mit dem Teufel im Bunde.

14 Blutsauger

15 McDonalds

Kurz darauf wird Barnabas fast von einem Auto angefahren. Selbstverständlich kennt er weder Autos noch Asphaltstraßen und auch Collinsport kommt ihm seltsam fremd vor. So ist das wohl, wenn man fast 200 Jahre verpennt hat. Als er endlich auf seinem alten Anwesen ankommt, trifft er ausgerechnet auf Willie, den er sogleich hypnotisiert, um Antworten zu erhalten. Die hätte er aber wohl auch ohne den Jedi-Trick bekommen.

16 Hypnose

Immerhin hat Willie gute Nachrichten für ihn. 4 Mitglieder seiner Familie leben noch. Doch halt! Barnabas hatte keine Kinder und auch keine Geschwister, wie kann er also Nachkommen haben? Der erste große Filmfehler. Kein Fehler ist es dagegen wohl, dass der Vampir bei Betreten seines Hauses zuerst die Statue von Poseidon befummelt – ausgerechnet der Gott mit dem Dreizack, welcher auch in Mephistos Händen zu finden ist.

17 Dreizack

Der jüngste Spross der Collins spielt derweil mit Dinosaurierfiguren. Nach einer Schallplatte von T.Rex schon die zweite Anspielung auf Reptiloide.

18 Dinos

Barnabas schreitet zunächst an David und Carolyn vorbei und befummelt die Marmorfiguren am Kamin. Das Auge des Seepferdchens stellt bei genauerer Betrachtung einen Stern der Ištar dar.

19 Ischtar-Auge

Als Barnabas endlich seinen jüngsten Erben entdeckt, bleibt ihm nicht viel Zeit, sich mit ihm bekannt zu machen. Elizabeth unterbricht die Szene und glaubt zunächst an einen üblen Scherz. Während des folgenden Wortgefechts gibt es nebenher wieder etwas Blau/Rot-Symbolik.

20 Blau-Rot-Roboter

Als Beweis für seine Identität offenbart Barnabas der Dame des Hauses einige Geheimtüren und -mechanismen des Anwesens. Dabei stellt sich heraus, wo Vampire wandeln, sind Wölfe nicht weit.

26 Wölfe

Am überzeugendsten ist für sie jedoch, dass Barnabas kein Spiegelbild hat, was sie bei einem Abstecher in einen Geheimgang bemerkt.

22 Kein Spiegelbild

Nachdem sie von dem Vermögen weiß, welches unter dem Haus schlummert, geht Elizabeth einen Pakt mit ihrem Ahnen ein. Dieser soll seine Identität gegenüber den anderen geheim halten, was sich aufgrund seiner ständigen altertümlichen Äußerungen als schwierig erweist. Geheimnisse sind wohl eher Elizabeths Ding, was sich u.a. in ihren Eulen-Ohrringen äußert, die als Anspielung auf die Illuminaten gewertet werden können.

23 Eulenohrringe

In Konkurrenz zum Fischereibetrieb der Collins steht die Firma Angelbay, welche der erblondeten Angelique gehört. Deren Auto ist natürlich rot, während ihre Mitarbeiter die Farben der Freimaurer tragen. Mit anderen Worten steht sie an der Spitze der Machtpyramide.

24 Rotes Auto

Als Angelique von den 11 Toten erfährt, ahnt sie von Barnabas’ Rückkehr und sucht ihn in seinem Haus auf. Dieser ist wenig angetan von dieser Begegnung, denn die Hexe hat ihm alles genommen. Sogar seiner Familie hat sie mit ihrem Konkurrenzkonzern das Geschäft ruiniert und sie ist mit ihren Demütigungen noch nicht am Ende. Allerdings schmeißt sie sich ihm andererseits auch gleich wieder an den Hals, denn sie begehrt ihn nach wie vor.

Durch geschickte Manipulation gelingt es Elizabeth schließlich, Barnabas zu ermutigen, den Kampf gegen die Hexe aufzunehmen. Er lässt daraufhin das Anwesen renovieren und baut das Familienunternehmen wieder auf. Er schafft, was Elizabeth jahrzehntelang vergeblich versucht hat.

25 Schwarzer Schirm

Um Fische zu verarbeiten, brauchen die Collins natürlich noch einen Kapitän mit einem Fangschiff. Diesen finden sie in Silas Clarney. Gespielt wird dieser von keinem geringeren als Christopher Lee, was ein kleiner Insider-Gag ist, denn Barnabas erhält hier Hilfe von dem Dracula-Darsteller schlechthin. Kapitän Clarney muss allerdings erst noch überzeugt werden, was Barnabas abermals mit dem Jedi-Trick gelingt. Auch das ist ein Insider, denn Christopher Lee spielte ebenfalls den abtrünnigen Jedi Count Dooku, der zu dunklen Seite überlief.

26 Christopher Lee

Im Hause Collins offenbaren sich derweil einige Geheimnisse. Elizabeths Bruder Roger beobachtet, wie Barnabas aus dem Geheimversteck unter dem Kamin steigt und die Familienpsychologin Dr. Hoffman findet während einer Hypnosesitzung heraus, dass Barnabas ein Vampir ist. Der alte Blutsauger selbst interessiert sich indes für Flirttipps, mit denen er das Herz von Victoria erobern kann. Dafür konsultiert er ausgerechnet Carolyn, der er zu einer baldigen Nutzung ihres gebärfähigen Beckens rät. Direkt neben der damals noch minderjährigen Schauspielerin findet sich in dieser Szene ein Schmetterling, der zusammen mit den sexuellen Anspielungen kein gutes Zeichen ist. Aber zum Projekt Monarch kommen wir später noch.

27 Schmetterling

Neben Barnabas findet sich in derselben Szene ein geflügeltes allsehendes Auge. Das Plakat ist zudem in Blau/Rot gehalten und direkt daneben findet sich noch ein kleines blaues Bild von einem Gesicht, dessen linkes Auge ebenfalls hervorgehoben ist.

28 Geflügeltes Auge

In der darauf folgenden Nacht metzelt der alte Collins eine Gruppe unschuldiger Hippies dahin. Zwar bedauert er seinen Durst, dennoch zeigt sich einmal mehr, welch abartige Kreatur er ist. Er hätte zumindest Jagd auf Verbrecher machen können, statt auf friedliche Blumenkinder. Obendrein wird hier die Chance auf einen Gag verpasst, denn er wird von dem Hippieblut nicht mal high. Im Kern ist diese Szene daher eher als Ablehnung des Pazifismus zu verstehen, denn Satanisten lieben den Krieg.

Wo es Barnabas nun nach Blut und Liebe dürstet, verlangt es Angelique einzig nach Kontrolle. Es stinkt sie an, dass die Geschäfte der Collins wieder laufen und ihren eigenen Profiten tatsächlich abträglich werden. In ihrem Konferenzzimmer findet sich übrigens die freimaurerische Galionsfigur vom Beginn des Films.

29 Angeliques Mettingroom

Zunächst bietet sie ihrem einstigen Angebeteten einen Deal an. Sie wünscht sein Familienunternehmen aufzukaufen und auch privat mit ihm zu fusionieren. Ihre Flirttechniken lassen natürlich sehr zu wünschen übrig, denn während sie ihn verbal verführt, legt sie ihm die Hand an den Hals. Normalerweise macht ein Freimaurer diese Geste nur bei sich selbst und nicht als Drohung gegen andere.

30 Angeliques Hand am Hals

Beim folgenden Liebesakt entpuppt sich Angelique als nicht ganz menschlich. Zunächst wächst ihr spontan ein zweites Paar Arme. Außerdem zerkratzt sie mit ihren langen Fingernägeln die gesamte Einrichtung.

31 Vier Arme

Ihrer gespaltenen Zunge nach zu urteilen ist sie ein getarnter Reptiloid, was dann auch gleich ihr hohes Alter von über 200 Jahren erklären würde.

32 Reptozunge

Barnabas hat allen Grund dazu, die letzte Stunde zu bereuen. Ebenso seine offenen Worte, denn nach diesen entlässt Angelique ihn mit der Drohung, ihn zu zerstören, wenn er sich ihr nicht hingibt. Das hat er jedoch keineswegs vor. Im Gegenteil will er einen Ballabend veranstalten, um die Beliebtheit seiner Familie im Kaff wiederherzustellen. Tipps erhält der antike Vampir dabei von Carolyn, die Alice Cooper auf der Party sehen will. Der ist natürlich als Schlangenträger auf einem Magazin abgebildet.

33 Alice Schlangenträger

Die Party erfüllt tatsächlich Carolyns Erwartungen. Barnabas hat die Bude wahrlich wieder zum Glänzen gebracht und alles, inklusive der Diskokugel, besorgt. Am Eingang begrüßen die Lavalampen Jachin und Boas die Besucher.

34 Jachin und Lava

Sogar an zwei Tänzerinnen in Käfigen hat der alte Lustknabe gedacht.

35 Frauen in Käfigen

Alice Cooper spielt sich in dieser Szene übrigens selbst. Da er schon immer so abgehalftert aussah, fällt es kaum auf, dass er 40 Jahre jünger sein müsste. Barnabas fällt zu diesem Anblick nur ein, dass Alice das „hässlichste Frauenzimmer“ ist, welches er je gesehen hat.

36 Hässliches Frauenzimmer

Übrigens ist der Auftritt Coopers in einer Zwangsjacke wieder einmal eine Anspielung auf den Missbrauch von Psychiatriepatienten für Gedankenkontrollexperimente. Direkt im Anschluss offenbart Victoria dem Hausherren nämlich ihre Kindheitsgeschichte. Da sie schon früh Geister sehen und mit ihnen kommunizieren konnte, wurde die Kleine von ihren Eltern in eine Nervenklinik eingewiesen.

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Victoria, die eigentlich Maggie Evans heißt, wurde einer Elektroschocktherapie unterzogen. Das ist eine direkte Bezugnahme auf das Projekt Monarch der CIA, bei welchem ebenfalls Elektroschocks angewandt wurden, um Patienten zu traumatisieren und ihr Bewusstsein zu manipulieren.

39 Monarch-Programm

Das erklärt nicht nur die ganzen Schmetterlinge, sondern auch Victorias starren Blick in der ersten Szene. Ihr Ausbruch aus der Klinik, in der sie fast ihr gesamtes Leben verbracht hat, liegt nämlich erst wenige Tage zurück. Der Geist von Josette hat sie schließlich auf die Stelle im Haus der Collins aufmerksam gemacht.

40 Stellenanzeige

Während Barnabas ihrer Lebensgeschichte lauscht, trifft vor dem Haus bereits die Konkurrenz ein. Es war ja klar, dass Angelique als Lady in Rot zur Party kommt, immerhin müsste inzwischen jeder kapiert haben, dass sie ein Teufel ist.

41 Angelique in Rot

Fatal ist hier jedoch nicht nur die Femme, sondern vor allem, dass sie ihren Angebeteten mit Victoria herumknutschen sieht. Da bekommt sie gleich Risse im Gesicht, die ihr linkes Auge betonen. Fast so wie der Blitz in den Gesichtern von David Bowie und Lady Gaga.

42 Augennarbe

Auch der Vampirfürst muss am Tag darauf eine für ihn abscheuliche Entdeckung machen. Dr. Hoffman hat ihm nicht etwa Blut abgezapft, um eine Heilung für ihn zu finden. Im Gegenteil benutzt sie sein Blut, um selbst wie er zu werden. Das hat etwas von Gräfin Bathory, die in Jungfrauenblut badete, um nicht zu altern. Mit dem einzigen Unterschied, dass Julia nicht in Barnabas’ Blut badet, sondern es sich als Transfusion injiziert. Die Strafe darauf lautet Tod und ihre Leiche verklappt der Hausherr zusammen mit Willie des Nachts im Meer.

43 Doctor Bathory

Am nächsten Tag erwischt Barnabas seinen Nachfahren Roger beim Versuch, das Familienerbe zu plündern. Er stellt ihn vor die Wahl, ein vorbildlicher Vater für David zu werden oder das Anwesen zu verlassen. Tatsächlich entschließt sich der Arsch, abzureisen und seinen Sohn im Stich zu lassen. David, der im Film eine absolute Nebenrolle spielt, wird kurz darauf fast von der herabstürzenden Diskokugel erschlagen. Bei seiner Rettung outet sich das Familienoberhaupt als Vampir und fängt kurz darauf im Tageslicht Feuer. Keine gute Wendung, denn nun haben David und Victoria Angst vor ihm.

44 Sonnenlicht

Für den alten Collins ist das Maß damit voll. Wutentbrannt stapft er in Angeliques Büro und fordert sie auf, den Fluch von ihm zu nehmen. Die lässt sich jedoch keineswegs einschüchtern, droht ihm stattdessen, Victoria wie einst Josette von der Klippe springen zu lassen. Sie stellt ihn ein letztes Mal vor die Wahl, an ihrer Seite zu herrschen oder abermals für einige Jahrhunderte in einem Sarg zu schmoren. Er trifft die moralisch richtige Entscheidung, welche ihn allerdings ratzfatz in einen Sarg befördert.

Bevor sie seinen Sarg in die Familiengruft bringt, fackelt Angelique noch die Fischfabrik der Collins ab. Es bleibt kein Zweifel am Zorn dieser garstigen Hexe. In der Familiengruft der Collins wird übrigens ein Steinaltar von einem Freimaurerhandschlag geziert.

45 Freimaurerhandschlag

Als nächstes führt die Hexe die Polizei samt einem wütenden Mob zum Anwesen der Collins. Dort stellt sich Barnabas, den der kleine David inzwischen wieder befreit hat, freiwillig unter der Bedingung, dass auch Angelique verhaftet wird. In dieser Szene gibt es wieder ein interessantes Detail über die Collins. Nachdem sie nun schon als Freimaurer geoutet sind, offenbaren die Türgriffe des Eingangsportals ihre religiöse Gesinnung. Sie bilden ein umgedrehtes Satanskreuz.

46 Satanskreuz

Vor den Augen des Mobs entlarvt Barnabas Angelique als Hexe, indem er sie beißt und sie daraufhin Risse bekommt. Sie hat allerdings auch ein paar coole Tricks drauf und kotzt ihn mit Reptiloidengift voll. Woher kommt einem das nur bekannt vor? Ach ja: „Mortal Combat“!

47 Reptokotze

Um dem Fass die Krone aufzuschlagen, entpuppt sich Carolyn kurz darauf als Werwölfin. Was das jetzt zur Handlung beitragen soll, bleibt fraglich.

48 Wolfgirl

Bei dem folgenden Show Down wird das Anwesen der Collins so ziemlich komplett zerstört. Die Polizei und der wütende Mob sind indes ohne ersichtlichen Grund verschwunden. Dafür taucht der Geist von Davids ermordeter Mutter auf und hängt die Hexe in den Kronleuchter. Und wozu die ganze Effektschlacht? Am Ende schenkt Angelique Barnabas ihr Herz und stirbt! Wenn das so ist, das hätte sie auch gleich tun können.

49 Herzilein

Zum Schluss muss Barnabas nur noch seine geliebte Victoria vor dem Sturz vom Widow’s Hill retten. Da er sie nicht aufhalten kann, beißt er sie im Fall und verwandelt sie damit in einen Vampir. Ein Happy End sieht anders aus, denn statt den Fluch zu beenden, hat er ihn ausgeweitet und nun gibt es schon zwei Blutsauger. Nein halt, sogar drei, denn Julia Hoffman ist am Meeresgrund zu neuem Leben erwacht.

51 Vicky Vampire

Fazit: „Dark Shadows“ ist mehr als nur ein Vampirfilm und Remake der alten Serie. Zwar gibt es hier und da einige witzige Szenen, z.B. wenn Barnabas eine Lavalampe erforscht oder nach der Frau im Fernseher sucht. Aber auch das Label Komödie wäre hier deplaziert. Im Kern handelt es sich um ein Drama über Gehirnwäsche und Manipulation. Ob nun die Hexenflüche, denen Josette zum Opfer fällt, die Folter durch Elektroschocks, die Victoria erleiden musste, oder die ständigen Hypnoseangriffe, mit denen Barnabas seine Mitmenschen unter Kontrolle bringt.

Das Thema Gedankenkontrolle ist allgegenwärtig und spiegelt sich sogar in Johnny Depps Sonnenbrille wieder, die bei genaurer Betrachtung blaue Gläser hat. Der Schauspieler ist fast immer mit blauen Sonnenbrillen oder anderen blauen Farbtriggern zu sehen. Angeblich trägt er die blauen Brillen, weil er fast blind ist. Doch wie sollen blaue Brillengläser dagegen helfen? Und warum trägt er meist irgendeinen anderen blauen Gegenstand, wenn er mal keine Brille auf hat?

Johnny Depp Farbtrigger

Stichwort „Project Bluebird“. Dieses Mind Control Programm der CIA lief von 1949 bis 1950 und war ein Vorläufer von MK Ultra. Zu den Methoden des Project Bluebird gehörte u.a. Hypnose, wovon es in „Dar Shadows“ mehr als reichlich gibt. Schlussendlich finden wir den blauen Vogel sogar als Tattoo auf Johnny Depps rechtem Unterarm.

Johnny Depp Bluebird