Tribes of Europa – Was wäre, wenn Europa zerfällt?

von Joe Doe

Nach „Dark“ läuft mit „Tribes of Europa“ seit 2021 die nächste deutsche Sci Fi-Serie auf Netflix. Und die ist sogar noch darker. Oder sollte man dunkler sagen? Auf eine Sprache konnte man sich wohl nicht so richtig einigen. Also entweder das englische „Tribes of Europe“ oder das deutsche „Stämme von Europa“. Leider ist das nicht das Einzige, woran die Serie schwächelt, obwohl die Optik und der Grundplot durchaus was hergeben.

Die Serie spielt in einer dystopischen Zukunft des Jahres 2074. Die Welt ist nicht mehr dieselbe, nachdem es 2029 einen verheerenden Cyberangriff gab, der einen globalen Blackout zur Folge hatte. Die Geschichte nennt dieses Ereignis „Schwarzer Dezember“ und gemeint ist damit nicht der Black Friday vor Weihnachten.

Die Europäische Union ist zerfallen, was angesichts des Brexits nicht allzu unwahrscheinlich erscheint. Allerdings hat sich nicht nur die EU aufgelöst, sondern auch ihre Mitgliedsstaaten. Es gibt keine Länder und Grenzen mehr, nur noch Stämme, die ihren sehr unterschiedlichen Lebensphilosophien folgen.

Zwei Stämme versuchen jedoch, Europa wieder zu vereinen. Auf der einen Seite steht die Crimson Republic, die den westlichen Teil Deutschlands sowie Teile Frankreichs und der Beneluxländer beherrscht. Die Republik gewährt allen Stämmen kulturelle Autonomie und bietet ihnen militärischen Schutz im Tausch gegen Handelsgüter. Im Prinzip strebt die Crimson Republic die Wiederauferstehung der EU an, allerdings als eine Art Vereinigte Staaten von Europa.

Passend dazu ist das Logo der Republik ein roter Phönix, der aus der Asche Europas aufsteigt. Das Schwert mit dem NATO-Logo in der Spitze mahnt allerdings zur Vorsicht. Die Motive der Republik mögen edel klingen, aber es herrschen strenge Hierarchien. Im Übrigen erinnert das Logo ein wenig an die Rebellenallianz aus Star Wars. Karmesinrot war dort allerdings die Leibwache des Imperators (Stichwort: Crimson Empire).

Auf der anderen Seite stehen die Crows, die irgendwie alle so gekleidet sind, als kämen sie direkt aus der Comicverfilmung von „The Crow“. Äußerlich sehen sie aus wie Goths, aber ihr Verhalten erinnert eher an Satanisten. Sie wollen Europa unter einer Diktatur vereinen und wen sie nicht versklaven, schlachten sie aus Spaß an der Freude ab.

Im Kampf und zum Vergnügen inhalieren die Kämpfer der Crows Drogen. Das erinnert ein wenig an die Jem’Hadar aus „Star Trek“ und ähnlich verhalten sich die Krähenkrieger auch. Sie sind nichts weiter als hirnlose Tötungsmaschinen, gelenkt von einer sadistischen Elite.

Sie nehmen keine Rücksicht auf Frauen und Kinder, auch Gefangene werden rituell hingerichtet. Zuweilen artet die Serie regelrecht in einen Gewaltporno aus.

Wer den Crows beitreten möchte, muss sich in einer Gladiatorenarena beweisen. Von zwei Anwärtern schafft es freilich immer nur einer. Als der versklavte Kiano (Emilio Sakraya) vom Stamm der Origins seinen Platz erkämpfen möchte, lässt man ihn gegen seinen eigenen Vater antreten. So gehen die Crows sicher, dass ihre Reihen nur mit echten Psychopathen aufgefüllt werden.

Leider ist es an dieser Stelle unverständlich, warum Kiano überhaupt in die Reihen der Crows aufsteigen möchte. Nachdem er mit ansehen musste, wie diese seinen Stamm massakriert haben, wird er erst als Arbeitssklave eingesetzt, später als Sexsklave missbraucht. Offenbar leidet er am Stockholmsyndrom. Schlussendlich opfert sich sein Vater, um den Sohn zu retten, da bei einer Verweigerung des Kampfes andernfalls beide hingerichtet werden würden. Dumm nur, dass Kiano diese Qual der Wahl hätte vermeiden können, wenn er nicht auf dem Duell bestanden hätte.

Wirklich alles an den Crows ist geisteskrank und pervers. Allerdings passt hier einiges nicht zusammen. Solch ein verbrecherischer Haufen von Menschenschlächtern würde für gewöhnlich alle möglichen Nazis, Rockerbanden und anderen kriminellen Abschaum anziehen. Dennoch findet man in ihren Reihen jede Menge Transvestiten und Anspielungen auf zumindest bisexuelles Verhalten. Zum einen widerspricht das der offenen Homophobie der Faschisten, zum anderen wird nicht-heterosexuelles Verhalten damit in ein schlechtes Licht gerückt.

Bei den naturverbundenen Origins und der Crimson Republic gibt es derweil nur heterosexuelle Liebe. Wirklich frei ist man bei denen aber ohnehin nicht. So lehnen die Origins jede Form von Technologie strikt ab, während das Crimson Empire … äh … die Crimson Republic ihren Mitgliedern unbedingten Gehorsam abverlangt. Letzteres bedeutet natürlich nicht, dass es keine Konflikte innerhalb der Hierarchie gäbe.

Der aufstrebende Kommandant David (Robert Finster) manipuliert die ehemalige Origin Liv (Henriette Confurius), um Informationen über das Hauptquartier der Crows aus einer Gefangenen zu bekommen. Liv möchte zwar ebenfalls in das besetzte Berlin, welches die Satanisten in Barthok umbenannt haben. Allerdings möchte sie nur ihre Familie befreien, während David die Stadt einnehmen und die Crows vernichten will.

Okay, das ist so weit erst einmal eine vernünftige Idee, denn mit diesen irren Schlächtern kann man nicht verhandeln. Genau das möchte jedoch der Oberbefehlshaber der Republik, welchen David daher aus dem Weg zu räumen gedenkt. Er schafft es jedoch nicht, Liv derart zu manipulieren, dass sie gegen ihre friedfertige Natur handelt und den General vergiftet. Also stellt er ihm eine Falle und lässt von Scharfschützen das Feuer auf die Crows eröffnen, während diese gerade mit der Crimson Republic einen Gefangenenaustausch verhandeln. Ein Krieg scheint daraufhin unvermeidlich.

Zu allem Überfluss ziehen auch noch dunkle Wolken am Horizont auf. Es gibt nämlich noch eine Welt außerhalb von Europa. Von Osten her nähert sich eine dunkle Bedrohung, die nicht näher benannt wird. Man kann nur hoffen, dass hier nicht wieder die übliche Propaganda gegen Russland und China verkauft wird, denn das wäre wirklich ein Armutszeugnis.

Auf der anderen Seite gibt es noch eine andere Großmacht, die über futuristische Technologie verfügt und sich selbst „Atlantis“ nennt. Nun ist Atlantis laut dem Mythos aber schon vor über 10.000 Jahren untergegangen, was die Frage aufwirft, welche aktuelle Weltmacht sich mit ihnen identifizieren könnte? Vielleicht Großbritannien, weil es eine Insel ist? Oder besser gleich die Amerikaner, deren Gründungsväter sich Atlantis zum Vorbild genommen hatten? In jedem Fall läuft alles auf einen Ost-West-Konflikt hinaus.

In dessen Zentrum stehen der Origin Elja (David Ali Rashed) und sein zwielichtiger Begleiter Moses (Oliver Masucci). Elja hat nämlich von einem Atlantispiloten einen futuristischen Zauberwürfel mit eingebautem Navi und Holoprojektor erhalten, den nur er aktivieren kann. Der Würfel enthält wichtige Informationen über die Gefahr aus dem Osten und muss dringend nach Atlantis gebracht werden.

Bei dem Objekt handelt es sich um einen schwarzen Kubus, der sowohl ein freimaurerisches Kultobjekt als auch eine Verkörperung des Saturns darstellt. Außerdem leuchtet er blau und wenn der Holoprojektor aktiviert ist, rot.

Übergeben wurde er Elja in einer Kuppel, die aus Pentagonen und Hexagonen besteht.

Die freimaurerische Symbolik wird auf die Spitze getrieben, als Elja und Moses den Kubus zur Reparatur in eine Pyramide bringen. Welchen Freimaurertempel hat man denn da als Kulisse verwendet?

Die Reise der beiden Kubisten gestaltet sich jedenfalls von Anfang an als schwierig. So ziemlich jeder scheint hinter dem atlantischen Artefakt her zu sein. Da wären natürlich die Crows, aber auch kriminelle Schwarzmarkthändler. Die Atlanter selbst scheinen dagegen wenig an dem achso wichtigen Objekt interessiert zu sein und warten einfach ab, bis dieses den Weg zurück zu ihnen findet. Tatsächlich schaffen es Elja und Moses am Ende an die Küste, wo ein großer Kubus aus den Fluten steigt und die beiden mitnimmt.

Mit diesem Cliffhanger endet die erste Staffel und lässt die Zuschauer mit mehr Fragen als Antworten zurück. Fragen wie: Wenn es einen globalen Blackout gab, warum gibt es dann mindestens eine Großmacht, die nicht nur ihren technologischen Stand erhalten, sondern sogar neue futuristische Technologien entwickelt hat? Warum haben sich weder Atlantis noch die namenlose Macht aus dem Osten bisher um die Menschen in Europa gekümmert? Wieso haben sie sich fast 40 Jahre Zeit gelassen, überhaupt in Erscheinung zu treten? Und schließlich: Wird es überhaupt eine Fortsetzung geben, welche all diese Fragen beantwortet?

Fazit: „Tribes of Europa“ wird von ähnlich zwielichtigen Charakteren getragen wie „Dark“. Der Gewaltpegel liegt allerdings ungleich höher und die unterschwellige Homophobie wird dem Zeitgeist nicht gerecht. Wenn man schon Gegner erschafft, die sich wie finstere Nazisatanisten aus der Hölle verhalten, sollte man diese auch glaubwürdig als solche darstellen. Dass der Überfall der Crows auf die Origins wie ein Polizeieinsatz gegen Baumbesetzer im Dannenröder Forst wirkt, mag angesichts dessen wohl nur Zufall sein.

Die Drehorte sind derweil zwar eindrucksvoll, verteilen sich jedoch über 13 Länder in ganz Europa. Das wäre nicht weiter problematisch, wenn man nicht solch bekannte Bauwerke wie Titos Museum in Kroatien verwendet hätte. Soll der Außenposten der Crimson Republic wirklich in Kroatien liegen? Andernfalls hätte man auch gleich den Berliner Fernsehturm nach Paris und den Eiffelturm nach Berlin verpflanzen können. Solche Gebäude sind schlichtweg zu bekannt, um als etwas anderes herzuhalten, als das, was sie tatsächlich sind.

Captive State – Die Alien Weltordnung

von Joe Doe

Unter den unzähligen Alien-Invasionsfilmen sticht „Captive State“ dadurch heraus, dass es weniger um die Invasion an sich geht, als vielmehr um das Regime, welches die Außerirdischen in der Folge errichten. Wirklich neu ist das allerdings nicht, denn einen Widerstandskampf gegen Besatzer von einem fremden Planeten gab es schon in „V – Die außerirdischen Besucher“. Neu ist lediglich die komplexe Erzählweise mit überraschendem Ende.

Die Handlung spielt sich in Chicago ab, wo auch schon die Invasion in „Transformers 3 – Die dunkle Seite des Mondes“ stattfindet. Ein Zufall? Mit Sicherheit kein Zufall ist die Platzierung eines Gebäudes in der Chicagoer Skyline, das eigentlich in Pjöngjang steht. Zwar behaupten die irdischen Politmarionetten der Besatzer, dass sie Demokraten seien, aber Nordkorea nennt sich ja ebenfalls „Demokratische Volksrepublik“. In Wirklichkeit sind beide Systeme totalitär.

Pjöngjang

Eine weitere Anspielung auf „Transformers 3“ sind neben dem Schauplatz eine Reihe von humanoiden Kampfrobotern, die am Ufer des Lake Michigan Wache halten. Das dürften dann wohl Decepticons sein…

Zum Unterdrückungsprogramm der Besatzer gehören ein massiver Polizei- und Überwachungsstaat, radikale Ausbeutung sowie das Verbot von Religion. Es wäre zwar durchaus möglich, dass durch einen Erstkontakt mit Außerirdischen vor allem die monotheistischen Religionen an Zuspruch verlieren würden, aber hier geht es nicht um wissenschaftliche Aufklärung, sondern explizit um ein Verbot des Christentums, repräsentiert durch eine verlassene Kirche.

Gegen die Besatzer hat sich, wie bereits in „V – Die außerirdischen Besucher“, ein Widerstand formiert. Das Logo des Untergrunds ist derweil aus „Star Wars“ entlehnt und zeigt einen Phoenix. Im Vergleich mit der etwas detaillierteren Version aus der Serie „Star Wars: Rebels“ werden die Parallelen sogar noch offensichtlicher.

Der Widerstand kommuniziert verdeckt über Zeitungsanzeigen. Irrwitzigerweise rennt der afroamerikanische Protagonist Gabriel (Ashton Sanders) damit in einen rechtsextremen Skinhead-Klub, wo ein Radiosender als Signal an den Widerstand ein bestimmtes Lied abspielt. Das Ziel, die Menschheit gegen einen gemeinsamen Feind zu vereinen, mag vielleicht auf globaler Ebene in „Independence Day“ funktionieren, aber dass Rassisten einen Schwarzen in ihrem Revier dulden, ist doch eher unwahrscheinlich.

Infolge des geheimen Signals formiert sich eine Widerstandszelle für einen Anschlag auf die Außerirdischen. Einer der Rebellen hat ein freimaurerisches Hexagramm auf die Hand tätowiert.

Die Aliens benutzen eine ähnliche Symbolsprache. Einige ihrer halborganischen Drohnen haben eine Hexagonform.

Um einen Anschlag gegen die Besatzer durchführen zu können, müssen sich die Rebellen zunächst ihrer Überwachungsimplantate entledigen und falsche Identitäten annehmen. Es handelt sich diesmal um keine RFID-Chips, sondern biomechanische Maden, die in den Hals eines jeden Menschen implantiert sind. Der Zweck ist allerdings derselbe.

Stattfinden soll das Attentat ausgerechnet in einem Stadion, in welchem gerade eine okkulte Zeremonie für die Aliens abgehalten wird. Die teilnehmenden Menschen formen dabei ein Pentagramm.

Im Gegensatz zu anderen Filmen, in denen gleich das gesamte Stadion abgerissen wird, findet der Anschlag des Widerstands unterirdisch statt. Ziel sind lediglich die Aliendelegation und der Bürgermeister von Chicago, dem eine biomechanische Bombe angeheftet wird. Dennoch ist das in der Kernaussage ein wiederkehrendes Motiv.

Den Rebellen geht es daraufhin an den Kragen. Zwar können sie noch vom Tatort fliehen und einigen gelingt es, vor ihrer Verhaftung eine Selbstmordkapsel zu schlucken. Gabriels Bruder wird jedoch gefangen und gefoltert.

Der Held des Widerstands überlebt und wird von der Erde deportiert. Was mit den gefangenen Menschen auf der Heimatwelt der Invasoren geschieht, wird nicht erklärt. Müssen sie in fremden Kriegen kämpfen oder Sklavenarbeit leisten? Werden sie vielleicht sogar von den Aliens verspeist? Niemand weiß es.

Die Aliens selbst bekommt man im Film gleichfalls nur kurz zu Gesicht. Sie bleiben weitgehend ein Mysterium und im Prinzip hätte der Film auch funktioniert, wenn es um den Kampf gegen ein irdisches Regime gegangen wäre.

Die Nummer Eins (Vera Farmiga) der Rebellen wird schlussendlich bei einer Hausdurchsuchung erschossen. Außerdem wird bei ihr ein Laptop mit den Identitäten des gesamten Widerstands gefunden. Wie es scheint, ist der Freiheitskampf der Menschen damit beendet. Die außerirdischen Besatzer sind mit der Leistung des leitenden Ermittlers Mulligan (John Goodman) überaus zufrieden und laden ihn zu einer Auswertung ein.

Ob der achtzackige Stern im Empfangsraum ein Hinweis auf eine ganz andere Spezies sein soll? Dieses Symbol taucht des Öfteren in Zusammenhang mit Reptiloiden auf und wie diese haben sich auch die Invasoren in einer unterirdischen Basis eingerichtet.

Zu dieser erhält Mulligan nun vollen Zugang, was von Anfang an der Plan war. Bevor er die Reise in die Unterwelt antritt, ist auf seinem Kragen kurz eine getarnte Biobombe zu sehen. Er war also die ganze Zeit selbst Mitglied des Widerstands und mit der Aushebung seiner Gefährten sollte er sich lediglich das Vertrauen der Besatzer erschleichen. In jeder Hinsicht eine Selbstmordmission für alle Beteiligten.

Dabei sind die Erfolgsaussichten mehr als gering. Immerhin handelt es sich um Außerirdische, was bedeutet, dass es noch einen oder gar mehrere Planeten voll von denen gibt. Auf der Erde haben sie zudem auch mehr als nur eine Untergrundbasis, wobei im Abspann zumindest angedeutet wird, dass der Widerstand mehrere Basen simultan angreift.

Fazit: In „Captive State“ geht es im Kern um Widerstand gegen ein faschistisches Regime. Die außerirdischen Invasoren sind dabei eigentlich nur schmückendes Beiwerk. Man erfährt nichts über ihre Motive oder Kultur, es muss reichen, dass sie böse sind. Die Invasionsgeschichte ist zudem nicht wirklich neu und wurde in den beiden Serienadaptionen von „V – Die Besucher“ schon weitaus tiefgründiger thematisiert. Lediglich die Auflösung überrascht ein wenig, obgleich sie äußerst drastisch ist.

X Japan

Die 1982 gegründete japanische Rockband X Japan verdient eine genauere Betrachtung, denn hier haben wir nicht nur das X in seiner okkulten Bedeutung.

X Japan Logo

Der Drache mag für japanische Verhältnisse noch relativ unverdächtig wirken.

X Japan Drache

Der PhöniX ist dagegen schon eindeutig okkult.

PhöniX

Im wahrsten Sinne abgerundet wird das Ganze durch eine Ouroboros-Schlange in einer Mischung aus Hexagramm und Chaosstern.

X Ouroboros

Conchita Wurst und der Aufstieg des Phönix

von Joe Doe

Zwei Wochen vor der Wahl des Europaparlaments gab es eine weit weniger wichtige Wahl, die beim Pöbel jedoch für weitaus höhere Einschaltquoten sorgte. Die Rede ist vom Eurovision Song Contest, welcher vom 6. bis 11. Mai 2014 in Kopenhagen stattfand.

Den ersten Platz belegte der Travestiekünstler Thomas Neuwirth alias Conchita Wurst, was für einige Kontroversen sorgte. Von Seiten der christlichen Fundamentalisten und Faschisten kam es zu einem regelrechten Shitstorm, was ein hohes Maß von Intoleranz in Europa offenbart. Über die Ausschweifungen der polnischen Interpreten Donatan und Cleo gab es dagegen weit weniger Aufregung, obwohl deren Beitrag extrem sexistisch war und wie der Auftakt zu einem Softporno wirkte.

ESC Donatan und Clitoris

Während dem männlichen Publikum beim Butterstampfen einer abgegangen sein dürfte, echauffieren sich dieselben Leute über die bärtige Lady. Natürlich ist Conchitas Outfit schrill und der Künstlername Wurst ein Griff in die Fleischtheke. Aber niemand wurde gezwungen, sich den Auftritt anzusehen.

Conchita Wurst

Wir treten an dieser Stelle entschieden für das Recht ein, dass jeder sich so kleiden und nennen darf, wie es ihm passt. Wir werden diesem Artikel nicht einmal den Tag „Mann in Frauenkleidern“ zuordnen, da es sich bei Tom Neuwirts Alterego um kein Ritual, sondern um Travestie handelt.

All das Schrille und Bunte liegt nicht in unserem Fokus. Wir konzentrieren uns allein auf das Okkulte und da gibt es bei Conchita Wurst so einiges aufzuzählen. Der Titel, mit dem er/sie den ersten Platz belegte lautet nämlich „Rise like a Phoenix“. Der Phönix ist ein bedeutendes Freimaurersymbol, welches die Auferstehung der neuen Weltordnung aus den Trümmern der alten Ordnung symbolisiert.

Conchita Phoenix

Es ist wohl kein Zufall, dass „Rise like a Phoenix“ auf dem ersten Platz des Eurovision Song Contest landete und damit den krönenden Abschluss bildete. Es handelt sich um ein wohl orchestriertes Ritual, welches stark an die okkulte Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele von 2012 in London erinnert.

phoenix

Das olympische Ritual erinnert wiederum an den Phönix aus „Die Tribute von Panem“. Conchita – „Das Mädchen, das in Flammen steht!“

Mädchen das in Flammen steht

Obwohl der Text von „Rise like a Phoenix“ zum Großteil von Tom Neuwirts Jugend als Homosexueller handelt, in der er zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt war, ergibt sich kein direkter Zusammenhang zum Phönix. Das mag daran liegen, dass die bärtige Lady ihren Song nicht selbst geschrieben hat. Komponiert wurde das Stück von Alexander Zuckowski, Julian Maas und Robin Grubert. Alle drei haben schon Musik für zahlreiche bekannte Entertainer bzw. Filme und Serien komponiert. Der Text stammt indes von Charly Mason, einem renommierten US-amerikanischen Songwriter.

Zwar gibt es keine direkten Hinweise auf Verbindungen dieser Personen zur Freimaurerei, doch die Symbolik legt den Verdacht nahe. Gleiches gilt für Tom Neuwirth. Ihm geht es wohl weniger um Toleranz, als viel mehr um Erfolg und dafür muss man auch schon mal ein Auge zudrücken bzw. abdecken.

Conchita One Eye

Neuwirth spielt nur eine Rolle, die ihm in der Pop-Okkultur zugedacht wurde. Statt sich über seine sexuelle Orientierung und seinen Kleidergeschmack das Maul zu zerreißen, sollte man sich lieber fragen, wem der bis eben noch völlig unbekannte Hans Wurst seine Seele verkauft hat.

Conchita Devil Horns

Natürlich gab es noch mehr Freimaurersymbolik auf den Eurovision Song Contest.

Die Tribute von Panem – Kinder in der Gladiatorenarena

von Joe Doe

Die „Tribute von Panem – The Hunger Games“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Suzanne Collins, die seit 1990 auch als Autorin für Kindersender wie Nickelodeon tätig ist. Neben dieser Verbindung ist es außerdem interessant zu wissen, dass Collins für eines ihrer anderen Werke Inspiration beim hochgradig okkulten Kinderbuch „Alice im Wunderland“ des pädophilen Esoterikers Lewis Carroll fand. Es sollte daher nicht verwundern, dass „Die Tribute von Panem“ nur so vor okkulter Symbolik strotzt und überhaupt nicht für Kinder geeignet ist.

Buch und Film spielen in einer neuen Weltordnung, in der die Welt in 12, ehemals 13 Distrikte unterteilt ist. Hier findet sich bereits der Tierkreis mit seinen 12 Sternbildern und dem verloren Tierkreiszeichen des Schlangenträgers wieder. Man denke in diesem Zusammenhang an die 12 Kolonien von Kobol sowie die verlorene Erde in „Battlestar Galactica“. Es ist erstaunlich, wie viele Autoren sich ihre Kreativität von okkulter Astrologie einengen lassen.

Da die neue Weltordnung von Panem, welches auf dem Gebiet der ehemaligen USA liegt, ein faschistischer Polizeistaat ist, kam es einst zu Aufständen in den 13 Distrikten. Diese wurden blutig niedergeschlagen und seither müssen die Provinzen jedes Jahr als Zeichen ihrer Unterwerfung einen Tribut entrichten. Dieser besteht aus jeweils zwei Kindern (Junge und Mädchen), die ausgelost werden.

HG Auslosung

Statt die Kinder einfach an die Wand zu stellen und zu erschießen, müssen sie zu Unterhaltungszwecken in einem modernen Gladiatorenkampf gegeneinander antreten. Brot und Spiel wie im alten Rom. Nun ja, nicht ganz so wie im alten Rom, denn es gibt nur Spiele, ohne Brot. Deshalb heißen die Kämpfe wohl auch „Hungerspiele“.

Angesicht der Tatsache, dass nur eines der Kinder überleben wird, meldet sich in Distrikt 12 Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) freiwillig, um ihre kleine Schwester Primrose, die ausgelost wurde, vor dem Tod zu bewahren. Zusammen mit ihr tritt Peeta Mellark (Josh Hutcherson) zu den Hungerspielen an. Das ist tragisch, da er in Katniss verliebt ist, aber nur einer von beiden die Spiele überleben kann.

Die Veranstalter in Panem wissen diesen Umstand jedoch für ihre Show zu nutzen. Bevor die Spiele beginnen, treten die Kandidaten nämlich in einer Sendung auf, die dermaßen oberflächlich und stupide ist, dass man sich an DSDS („Distrikt 12 sucht den Superstar“) erinnert fühlt. Die Outifts erwecken indes eher den Eindruck von „Panems next Top-Model“. Katniss tritt dabei als Lady in Rot auf, deren Kleid förmlich in Flammen steht.

HG Lady in Rot

Bereits bei ihrem pompösen Einzug in Panem werden Katniss und Peeta flammende Flügel verpasst, denn der brennende Phönix ist ein bedeutendes Symbol in ihrem Distrikt. Da durch ihre Taten später erneut Aufstände ausbrechen werden, kann hier eine Parallele zu „Star Wars“ gezogen werden. Im „Krieg der Sterne“ benutzen die Rebellen nämlich ebenfalls einen Phönix als Erkennungszeichen.

Hungerphönix

HG Phönixanstecknadel Nazi

Ansonsten besteht die erste Hälfte des Films aus Training und Sponsorensuche. Nach außen wird zudem ein gigantisches Spektakel betrieben. Die große Inszenierung, bei der die Tribute in Streitwägen über den zentralen Platz der Hauptstadt fahren, erinnert stark an einen Einmarsch der Gladiatoren.

HG 05 Flammenflügel

HG 06 Einmarsch der Gladiatoren

Eingerahmt wird diese Handlung von einer faschistischen Kulisse. Die Betonbauten von Panems Hauptstadt erinnert an die Naziarchitektur im 3. Reich und man bekommt fast den Eindruck, dass Albert Speers Germania in der neuen Weltordnung Realität geworden ist. Zwischen den grauen Klötzen finden sich allerdings auch typische Freimaurersymbole wie Obelisken und ein Kubus.

HG Germania

HG 09 Germania Obelisk

HG 10 Germania Kubus

Im krassen Gegensatz zur grauen Betonarchitektur steht die schrillbunte Mode der globalen Elite, die von den Nazis wohl das Label „entartete Kunst“ aufgedrückt bekommen hätte. Wer war denn der Kostümdesigner? Harald Glööckler? Wenn Augen kotzen könnten…

HG Glööckler

HG Abgeschmacktes Outfit

Unter der dekadenten Fassade von Panem lauert jedoch ein brauner Kern, weshalb man umso mehr Lust bekommt, diesen Fieslingen ihre überschminkte Kuchenbude einzutreten. Ähnliche Hassgefühle steigen einem empor, wenn man sieht, was sie den Tributen antun.

HG Polzeistaat

Zunächst werden den Kiddies RFID-Chips implantiert, damit sie jederzeit aufspürbar sind. Anschließend schickt man sie in einen künstlichen Wald, in dem sie einer permanenten Videoüberwachung ausgesetzt sind. Immerhin sollen die Spiele live in alle Distrikte übertragen werden. „Big Brother“ lässt grüßen.

Nach einem überflüssig langen Countdown dürfen die Tribute dann entweder zur den bereitgestellten Waffen greifen oder in den Wald flüchten. Die Waffen sind zwar verlockend, aber dort ist auch die Lebensgefahr am größten. Denn kaum haben alle Kiddies eine in der Hand, fallen sie übereinander her und schlagen sich die Köpfe ein. Man bedenke, dass dieser Film ab 12 Jahren freigegeben ist.

Gleich zu Beginn der Spiele sind bereits die Hälfte der Teilnehmer bestialisch abgeschlachtet. Wer darin kein satanisches Opferritual sieht, muss vollkommen blind sein. Man beachte dabei, dass hier wieder die Zahl 12 im Mittelpunkt steht, denn so viele Kinder werden bereits in den ersten Minuten geopfert. Ein paar Stunden später wird das nächste Opfer massakriert und der Veranstalter betont, dass gleich 13 Kinder in den ersten 8 Stunden getötet wurden. Damit wäre dann auch der Schlangenträger zufrieden gestellt.

Der Schlangenträger liegt, nebenbei bemerkt, am Sternenhimmel zwischen Schütze und Skorpion. Katniss Everdeens Lieblingswaffe ist daher wohl kaum zufällig ein Bogen. Es ist zwar unerheblich, bei welchem Tierkreiszeichen man mit der Zählung beginnt, doch setzt man den Ophiuchus an die 13. Stelle, wäre der Schütze das 12. Tierkreiszeichen. Und aus welchem Distrikt kam doch gleich die Schützin?

HG Schützin

HG Schützin 12

Neben den regulären Waffen stehen den Teilnehmern auch einige Biowaffen zur Verfügung. In der kontrollierten Umgebung wimmelt es von giftigen Beeren und Killerwespen. Letztere setzt Katniss gegen einige Gruppe Feinde ein, die den Baum belagert, auf den sie sich geflüchtet hat. Nachdem alle schreiend davongerannt sind und eine Teilnehmerin mit zerstochenem Gesicht am Boden liegt, kann sie entkommen.

Doch ein erneutes Versteckspiel dulden die Veranstalter nicht. Die wollen nämlich Blut sehen und scheuchen Katniss am nächsten Morgen mit einem inszenierten Waldbrand auf. Ironischerweise haben sie die junge Everdeen zuvor mehrfach als „Mädchen, das in Flammen steht“ vorgestellt. Nun nehmen sie ihren Slogan wörtlich und machen ihr Feuer unterm Hintern. Dies bleibt jedoch nicht die einzige Gemeinheit.

Nachdem sich Katniss mit einem kleinen Mädchen aus Distrikt 11 (offensichtlich Afrika) angefreundet hat und dieses nach ihrem tragischen Tod würdevoll bestattet, brechen in deren Heimat Aufstände aus. Zunächst überlegen die Veranstalter, Katniss dafür zu töten. Doch schließlich erkennen sie, dass sie damit eine Märtyrerin erschaffen würden und ändern die Regeln. Es darf ab sofort zwei Gewinner geben, sofern diese aus demselben Distrikt stammen. Damit soll die Liebesgeschichte zwischen Katniss und Peeta ausgeschlachtet werden, um die Massen zu besänftigen.

Natürlich bedeutet dies nicht, dass die beiden am Ende als Sieger aus dem Gemetzel hervorgehen. In der finalen Runde werden hundeartige Kreaturen losgelassen, um die restlichen Tribute zu dezimieren. Als nur noch Katniss und Peeta übrig sind, werden die Regeln erneut geändert und beide sollen gegeneinander antreten. Wirklich überraschend ist die Hinterhältigkeit der Machthaber jedoch nicht.

Kreativ ist lediglich der Umgang von Katniss Everdeen mit dieser Situation. Sie droht, sich und Peeta mit den Beeren zu vergiften, sodass am Ende kein Sieger gekrönt werden kann. Ein solcher Ausgang würde gewiss den vereinten Volkszorn in allen Distrikten entfesseln. Immerhin stünden die Veranstalter als Lügner da und hätten obendrein ein Liebespaar auf dem Gewissen. Es bleibt ihnen also nichts anderes übrig, als die letzte Regeländerung zu widerrufen und sowohl Katniss als auch Peeta zu Siegern zu krönen.

Friede Freude Eierkuchen? Gewiss nicht! Die Welt ist noch immer ein Polizeistaat und 22 Kinder wurden auf grauenhafte Weise gegeneinander aufgehetzt und ermordet. Teil 2 der Trilogie läuft bereits in den Kinos und verspricht eine weitere Runde Blutvergießen in Panems Arena.

Fazit: An diesem Film ist einfach alles entsetzlich. Die Welt der Zukunft ist eine entsetzliche Diktatur mit einer entsetzlichen Naziarchitektur. Der Modegeschmack der Elite ist eine Beleidigung für’s Auge und die belanglose Dekadenz ist kaum zu ertragen. Am entsetzlichsten sind jedoch die blutrünstigen Gladiatorenkämpfe, in denen sich Minderjährige grausam abschlachten müssen.

Was hier als Kinder- und Jugendliteratur angepriesen und als Film mit einer Altersfreigabe FSK 12 ausgegeben wird, könnte nicht schädlicher für Heranwachsende sein. „Die Tribute von Panem“ ist das reinste Gift für die Seele! Zudem verherrlicht der Film den Faschismus, was sich ebenfalls negativ auf das junge Zielpublikum auswirkt.

Heil Panem